Lotus von Gedankenchaotin ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Das ganze Wochenende über habe ich mir nun den Kopf darüber zermattert, wie ich dir nun gegenüber treten soll, nach unserem kleinen Streit, habe oft genug darüber nachgedacht, einfach hierzubleiben. Und doch sitze ich nun wieder in meinem Auto in Richtung Tokio, fahre zurück in meine Wohnung, damit ich morgen pünktlich zu unseren Proben, wieder in unserem Probenraum auflaufen kann. Eher unbewusst fahre ich kurz an deiner Wohnung vorbei, seufze jedoch leise auf, als ich Sugizos Auto vor dieser entdecke, immerhin hätte ich mir auch denken können, dass er bei dir sein wird. Vor meiner eigenen Wohnung schlurfe ich mit meiner kleinen Reisetasche langsam nach oben, höre nur kurz den Anrufbeantworter ab und vernehme doch etwas enttäuscht, dass von dir keine Nachricht zu finden ist - hast du mich doch sonst zumindest immer daran erinnert, dass ich auch ja pünktlich im Probenraum erscheinen soll. Leise seufze werfe ich meine Tasche einfach in die nächste Ecke und mich auf mein schwarzes Leadersofa. „Warum tue ich mir das überhaupt an?“, murmele ich leise und fahre mir mit einer Hand durch die Haare, hebe schließlich meinen Laptop vom Boden auf und fahre ihn hoch, öffne wenig später das Mailprogramm. Minutenlang starre ich auf den nun mehr weissen Hintergrund meines Laptops, ehe ich meine Finger langsam hebe und zu schreiben beginne, meine Mail an dich zu schreiben beginne. „Kaoru.. ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll oder wie genau ich mich ausdrücken soll, ohne dass du mir am Ende dieser Mail die Freundschaft kündigst, auch wenn ich mir sicher bin, dass du genau das am Ende tun wirst. Es tut mir leid, dass ich dich vor zwei Tagen so angefahren habe. Ich weiss, dass ich kein Recht dazu hatte und auch dass du im Gegenzug das Recht dazu hast, dass du sauer auf mich bist. Du hattest gar nicht so unrecht, als du meintest, dass mein Verhalten etwas mit Sugizo zu tun hat. Ich... der einzige Grund, warum ich mich von dir zurück ziehe ist.. weil ich ihn dafür hasse, dass er all das mit dir erleben darf, was ich gerne mit dir erleben würde, dass er all das hat, was ich gerne haben würde: Dich. Nicht erst seit gestern bin ich mir sicher, dass ich mich in dich verliebt habe, dass ich meine Gefühle einfach nicht unterdrücken kann. Schon vorher habe ich versucht, ausserhalb der Proben so wenig Kontakt mit dir zu haben, damit ich mich nicht doch noch verrate und dann.. dann hast du uns Sugizo als deinen neuen Freund vorgestellt. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was in diesem Tag alles in mir zerbrochen ist. Noch nie in meinem Leben hat mir etwas so sehr zugesetzt, wie dieser eine Satz. Ich kann und will einfach nicht so weitermachen wie bisher. Ich.. will nicht täglich mit ansehen müssen, wie du seinetwegen lächelst, will nicht täglich mit anhören müssen, wie du den anderen von ihm erzählst.. ich will das alles nicht mehr. In den letzten Tagen bei meiner Mutter hatte ich genug Zeit zum Nachdenken und bin mir sicher, dass es für mich nur einen einzigen Entschluss gibt: Ich werde Dir en Grey verlassen. Seid mir nicht böse oder viel mehr, hasst mich nicht deswegen, aber.. es geht nicht mehr. Tooru. Hart beisse ich mir auf die Lippen, während ich mir die Mail ein weiteres Mal durchlese und den Laptop wieder runterklappe. „Es ist besser so.“, rede ich mir selbst zu, fahre mir mit der Hand etwas das Gesicht und erhebe mich nach einem kurzen Blick auf die Uhr, um mir noch ein Bier zum Abschluss des Abends zu geniessen, um auf meinen Ausstieg bei Dir en Grey anzustossen. Etwa eine Stunde vergeht, in der ich förmlich meine Wand anstarre, in der ich die Passagen unseres Lebens, unserer Band vor meinem geistigen Auge ablaufen sehe und mir dabei immer mal wieder ein Schluck meines Bieres genehmige, ehe ich sichtlich zusammen zucke, als es an meiner Tür fast schon Sturm klingelt. Leise seufze ich zum wiederholten Male an diesem Tag auf und erhebe mich nur langsam, kannst es doch eigentlich nur zu sein, um dir deine Erklärung für mein Handeln, für meine Mail persönlich abzuholen. Kurz zögere ich, bevor ich die Tür öffne und doch sofort zurückzucke, als du ein aufgebrachtes „Bist du eigentlich noch ganz frisch in der Birne? Hast du noch alle Latten am Zaun?“, verlauten lässt und mir eher reflexartig eine Ohrfeige verpasst, was ich sichtlich geschockt zur Kenntnis nehme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)