Orcus Dei von Lionness (eine Welt in den Schatten Rose&Scorpius by Lionness) ================================================================================ Kapitel 11: Occursus -------------------- Soo Ich hoffe das ihr alle viel Spaß beim Lesen habt und meine Geschichte euch ein wenig Freude bringt, bei dem schlechten Wetter momentan. Frage 1: Seit ihr zufrieden mit dem Alice/Albus Rückblick? Frage 2: Wie findet ihr Hugo bisher? liebe Grüße Lionness ------------------------------------------------------------------------ Eine Begegnung ist etwas alltägliches, nichts besonderes wenn man so will. Doch, hin und wieder, treffen wir Menschen die unser Leben verändern. Sie schaffen es das alles wankt und nichts mehr ist wie es vorher war. Sollte man so etwas fürchten, sollte man so etwas Willkommen heißen, oder sollte man fliehen? Nach Mitternacht, Apartment im Londoner Muggelviertel... Ihre alte Wanduhr tickte laut, hatte zuletzt vor über eine halben Stunde vier Uhr geschlagen und trotz der eigentlich stetig inne wohnenden Müdigkeit, schaffte es Alice diesmal nicht ihre Augen zu schließen. Das Schlafzimmer war viel zu ruhig, ein völliger Kontrast, da eigentlich in ihrem Kopf ein einziges Chaos herrschte, genau, seit das Schloss der Haustür erklang. Sie konnte sich denken was Scorpius da tat, das er es war und nicht Albus hatte die Blondine allein dem Zögern entnommen. Jemand musste noch etwas am Eingang mitgenommen haben, wahrscheinlich einen Umhang oder eine Jacke, beides hatte der Potter nicht hierher gebracht, dessen bester Freund schon. Der sture Malfoy war also fort, was genau er vor hatte konnte die Longbottom nicht sagen, doch was es auch immer war, die ehemalige Ravenclaw war mittlerweile so weit Scorpius bedingungslos zu vertrauen. Eine Sache die sie eigentlich nur ungern tat, vor allem bei Fremden. Scorpius jedoch war ein guter Mensch, das hatte sie auch in der nur sehr kurzen Zeit sehen können, ein Mann mit Ehre, ein Mensch mit Herz und auch wenn er dies nicht allzu deutlich zeigte, ihr reichte die Tatsache das er für Rose alles tun würde. Eine Sache die sie miteinander verband. Seufzend richtete sich die junge Frau schlussendlich von der Matratze auf, ihre Decke war hinab gerutscht und es fröstelte sie an den nackten Armen, doch ohne zu zögern schwang sie die Daunen vorsichtig zur Seite und stieg aus dem warmen Bett. Die Dunkelheit in ihrem Schlafzimmer wirkte auf sie düsterer als früher, vermutlich weil ihre Lage so prekär und gefährlich war, doch es reichte unmöglich um sie in Angst zu versetzen. Nicht ohne einen versichernden Blick zurück auf ihre schlafende Freundin, griff die Longbottom Richtung Holzstuhl neben der Kommode und zog den Seidenmantel von diesem hinunter. Der feine Stoff glitt über ihre Haut wie eine Feder, war jedoch wesentlich kühler und obwohl Alice sich durch mangelndes Licht im Zimmer nicht klar sehen konnte, wusste sie auch so wie gut ihr die weißen Blumenmuster auf dem schwarzen Hintergrund standen. Sie trat vorsichtig und bemüht leise aus dem Raum, ließ die vollkommene Ruhe und Dunkelheit hinter sich, um nun die Schemen ihres Flures zu erkennen. Im Wohnzimmer brannte noch Licht, weshalb die unverbrauchten Reste ausreichten um ihr den Weg in die Küche zu erleichtern. Die Longbottom glaubte zwar nicht daran, doch sie hoffte eine heiße Milch mit Honig würde vollbringen, was sie zu Kindertragen vermocht hatte. In wenigen Handgriffen holte Alice alles erforderliche heraus, der Topf klimperte leise und auch das Öffnen und Schließen der Kühlschranktür blieb nicht stumm, doch ansonsten waren ihre Handlungen absolut leise. Vor sich hin summend, mit keinerlei Ahnung um welchen Song oder Melodie es sich handelte, begann Alice die Milch auf dem Herd zu erhitzen. Der Holzlöffel fuhr dabei unter leisem Schaben auf dem Grund des Eisentopfes hin und her. Nach nur wenigen Minuten dampfte es. „Was war das Ganze mit uns beiden eigentlich für dich, ein Spiel?“, fragte plötzlich eine tiefe Stimme in die Stille und die Blonde fuhr erschrocken zusammen, ehe ihre braunen Augen zum Türrahmen huschten. Dort stand Albus, angelehnt mit der Seite an dem starken Holz und hatte mit strubbeligem Haar, unheilvollem Blick zur Untermauerung seiner Wut noch die Arme ineinander verschränkt. „Albus...“, sprach sie leise und schwieg. In ihrem Kopf herrschte ein einziges Durcheinander, selbst ihre Gefühle spielten verrückt. War sie wütend auf ihn? Auf sich? Was wollte sie nun eigentlich, das er ihr verzieh? Das er verstand? Stumm seufzend zog die junge Frau den Topf von der heißen Platte und ließ anschließend die Sachen einfach unbeachtet. Vielleicht wurde es Zeit einige Dinge mit dem stolzen Potter zu klären, auch wenn ein Teil in der Longbottom darauf beharrte erst einmal sich selbst klar zu werden. Doch auch sie hatte ihren Stolz. „Albus das ist absurd. Wenn das ein Spiel gewesen wäre, wenn es darum gegangen wäre dich auszuhorchen, warum war ich dann Diejenige die das Thema mied?“ „Ich habe keine Ahnung und genau darum geht es ja.“, erklärte der Dunkelhaarige ruhiger, eisiger. „Als wir uns damals wieder trafen, im Krankenhaus und mit der Zeit so etwas wie Anziehung entstand, habe ich nicht daran geglaubt das wir uns mehr als dieses eine Mal treffen würden. Ganz ehrlich, ich habe fest damit gerechnet das du nach einer Nacht verschwinden würdest. Mich aus deinem Leben streichst wie eine abgelegte Erinnerung.“ Ihre Stimme hatte nicht gezittert, obwohl ihr Herz schwer wie Blei geworden war und sie durchaus bemerkte wie seine schönen grünen Augen sich geschockt weiteten. Entweder weil sie ihn zutiefst getroffen hatte, oder weil sie eben damit richtig lag. „Das hast du gedacht? Warum, habe ich dir dazu Anlass gegeben? Welcher normale Mann würde einer Frau mit der er nur eine Nummer schieben will mit Blumen hinterher rennen, sie um ein Date bitten?“ Seine Stimme nahm an Lautstärke zu, machte deutlich das er ihre Unterstellung als infame Behauptung oder Lüge deklarierte. Doch die ehemalige Ravenclaw erinnerte sich zu genau an damals, an diesen einen Moment der so fürchterlich schmerzte. Er war durchaus in der Lage dazu sie zu vergessen, es war in ihren Augen immer nur eine Frage der Zeit gewesen und wenn sie ganz ehrlich war, dann auch als sie sich wieder trafen. Ihre Sehnsucht nach ihm hatte lediglich den Ausschlag gegeben. Etwa drei Jahre zuvor, London Magisches Hospital St. Mungos... „Junger Auror schwer verwundet. Linker Schulterbereich von unbekanntem Fluch getroffen, scheint eine Fraktur und Knochensplitterung zur Folge gehabt zu haben. Seit dem Angriff bewusstlos, mögliche weitere Verletzungen nicht ausgeschlossen..“, erklärte einer der Medimagier welcher der Abholung beigewohnt hatte. Alice jedoch konnte kaum zuhören, da sie viel zu entsetzt über das Schicksal und den grausigen Ausdruck in dem allzu bekannten Gesicht war. Albus Severus Potter. Sie hatte davon gehört das der zweite Sprössling in die Fußstapfen seines nur allzu bekannten Vaters getreten war, ihn jedoch eines Tages vor sich liegend zu haben war irgendwie überraschend. Warum nur hatte sie sich solch ein Szenario noch nie ausgemalt? „Miss Longbottom, alles in Ordnung bei ihnen? Bereiten sie den Patienten auf die Operation vor!“ „Natürlich Doktor.“, antwortete sie wie mechanisch, während sie bereits mit Hilfe eines Schwebezaubers den Potter in den Vorbereitungsraum schaffte. Das seine Miene trotz der Bewusstlosigkeit so Schmerz verzehrt war machte der jungen Frau große Sorgen, das war durchaus ein Zeichen für Probleme und eine schwierige Operation. Sie hoffte das die Partner von Albus den Verursacher fanden und ihm den Fluch entlockten. Ihr Zauberstab fuhr nach den schmerzstillenden Worten über den hochgewachsenen, maskulinen Körper -blauer Staub legte sich darüber- und erst als die Miene des Potters sich endlich entspannte, konnte Alice aufatmen. Mit ihrer Gefühlswelt hatte sie sich selbst überrascht, die junge Frau hatte nie erwartet das eine Begegnung mit ihrem Schulschwarm sie so leicht zurückwerfen würde. Vorsichtig strichen ihre Finger die markanten, schönen Gesichtszüge des Dunkelhaarigen nach, obwohl man es jetzt nicht konnte, sah sie seine hellgrünen Augen direkt vor sich. Was hatte sie diesen Jungen geliebt? „Durchhalten Potter, du hast es bald geschafft.“, wisperte sie leise und strich ihm ein letztes Mal zärtlich über die Wange, ehe sie Albus in den Operationssaal brachte. Sie würde der Op beiwohnen und assistieren. Erst nach drei Stunden konnte die Behandlung beendet werden, es war dem Partner von Albus tatsächlich gelungen den Täter zu schnappen und deshalb war es zum Ende hin ein leichtes nachhaltige Schäden zu verhindern. Für Alice hieß das Aufatmen. Zwei Schwestern brachten den Patienten auf sein Zimmer, während die junge Frau mit ihrem Vorgesetzten sprach, da es üblich war nach so einer Operation ein Gespräch zu führen. Als Assistenzärztin musste man noch viel lernen und es hatte sich herausgestellt das es am Besten war die Geschehnisse noch einmal aufzurollen. Heute verspürte Alice jedoch nicht den geringsten Drang danach, ihr Herz schrie sie an Albus aufzusuchen. Allerdings verbot sich die ehemalige Ravenclaw dies strikt. Je länger die Sorge verebbte, desto mehr trat ihr Verstand wieder in den Vordergrund. Ihre Gefühle, die anscheinend noch lange nicht vorbei waren, zwangen sie Abstand von dem Potter zu nehmen. Das dieser Plan nicht aufgehen sollte, dafür sorgte ihr Chef, der sie mit dem Fall Potter als Vertrauensbeweis beauftragte und so war es schon am nächsten Tag soweit den grünen Augen gegenüber zu stehen. Ihre Hand zitterte als Alice langsam und vorsichtig in das Krankenzimmer eintrat, der Dunkelhaarige schien noch zu schlafen, weshalb sie möglichst leise nach der Akte am Bett griff. Seine Werte waren schnell wieder in den Normalbereich gependelt und soweit die Untersuchungen zeigten hatte Albus genug Glück gehabt um keine weiteren Verletzungen zu haben. „Alice, Alice Longbottom?“, fragte da eine rauchige, geschaffte Stimme, was dafür sorgte das der Blonden die Akte aus der Hand fiel. Hektisch bückte sich die junge Frau, strich ihr Haar zerstreut zurück und räusperte sich gespielt. „Ja die bin. Mr. Potter, woran können sie sich noch erinnern?“, fragte sie distanziert und bemühte sich dabei nicht allzu lange in die schönen Augen zu sehen. Warum schlug ihr Herz schon wieder so schnell? „Mr.Potter? Alice, ich weiß wir haben uns lange nicht gesehen aber findest du das nicht übertrieben?“, fragte der junge Mann und wirkte wegen ihrer Behandlung ziemlich zerknirscht. „Dieser Ton ist angemessen. Sie sind mein Patient und ich bin ihre zuständige Ärztin, also woran können sie sich noch erinnern?“ „Ähm..., ich bin von einem Fluch getroffen worden. Danach ist alles schwarz.“, erklärte der Potter und setzte sich dabei langsam unter einem gequältem Stöhnen auf. „Sie waren schwer verletzt, ihre Schulter war gesplittert, sie haben eine Fraktur erlitten und so waren wir gezwungen ihnen eine magische Brücke einzubauen. Sie wird in ca. 12 Tagen verschwinden, doch sie werden noch mindestens eine Woche im Krankenhaus bleiben müssen. Strikte Bettruhe steht auf dem Plan und ihre Dienstuntauglichkeit wird noch länger dauern.“ „Das geht nicht!“, brauste der Potter entsetzt auf, doch die Blonde überging diese Geste, schüttelte lediglich den Kopf und bemühte sich um ein verständnisvolles Lächeln. „Ich kann mir vorstellen das sie das nicht gerne hören, doch es ist zu ihrem eigenen Wohl. Mr. Potter, wenn sie sich nicht an meine Angaben halten, kann es sein das sie ihre Gesundheit gefährden. Es könnte sein das sie dann nie mehr in der Lage sind ihren Job auszuüben und das wollen sie doch nicht oder?“, fragte Alice vorsichtig. Ein leises Stöhnen, gefolgt von einem Schnauben war ihr vorerst Antwort genug. Sie wollte sich bereits abwenden, als der Potter sie doch noch mal ansprach, überraschend privat. „Weißt du Alice, ich habe mich immer gefragt was aus dir geworden ist, was du nach der Schule mal machen wirst. Medimagierin..., das passt zu dir.“ Mit klopfendem Herzen brachte die Longbottom lediglich ein zaghaftes Nicken zustande, ehe sie die Flucht antrat. Warum nur sagte er so etwas? Er hatte kein Recht dazu nett zu sein, nicht zu ihr, nicht nach dem er ihr so wehgetan hatte. Die folgenden Untersuchungen liefen zum Leidwesen der jungen Frau nicht viel besser, es schien ihr als lege es der Potter geradezu darauf an ihr versteckte Komplimente zu machen, sie aus der Reserve zu locken. Alice begegnete diesen Avancen mit stummer Ignoranz, nicht bemerkend das sie einem Mann wie Albus damit nur noch mehr den Hunger vergrößerte. Im Gesamten war die Longbottom mehr als froh das die Woche morgen ein Ende finden würde, endlich könnte sie wieder ihrem Job nachgehen ohne sich unnötige Gedanken machen zu müssen. Krankenschwestern böse nachzuschauen weil sie den herzallerliebsten Potter so vergötterten, oder das lästige Rot werden, weil er mal wieder so übermäßig charmant zu ihr war, was die lieben Kolleginnen längst dazu veranlasste Witze über ihre Tugend zu machen. „So Mr.Potter, ich habe gute Neuigkeiten für sie, morgen ist ihre Entlassung, die Papiere sind bereits vom Oberarzt unterschrieben. Wenn sie im folgenden Monat fleißig ihren Aufgaben bezüglich der Rehabilitation nachkommen, sollten keine Schäden zurückbleiben.“ Ihre Stimme nahm wie auch sonst den kühlen, distanzierten Ton an, nicht weil sie es dem Potter nicht gönnte, sondern weil es für sie mittlerweile zur Routine geworden war. „Es wird mir schwer fallen dich nicht mehr jeden Tag zu sehen Alice.“, sprach Albus wie immer direkt aus,- was er dachte beziehungsweise eben nicht dachte- ohne Schamesröte oder dergleichen. Schnaubend schlug sie die Akte zu und ließ ihre Augen spöttisch rollen, das man sich an so eine offensive Art gewöhnen konnte hätte Alice eigentlich auch nie angenommen, sah sich jetzt allerdings dem Gegenteil ausgesetzt. Die Sprüche, das smarte Lächeln und irgendwie die Suche nach ihrer Nähe, waren doch wirklich zum Alltag geworden. „Ich mein es ernst, was müsste ich tun damit du endlich mit mir ausgehst?“, fragte der Potter nun energischer, stieg sogar langsam aus seinem Krankenbett um sich in schludrigem Hemd und Jogginghose vor sie zu stellen. Seine Fans wären von solch einem ungepflegten Erscheinungsbild entsetzt gewesen, komischerweise gefiel ihr gerade diese Seite an ihm. So wirkungslos, so normal. „Alice Longbottom, ich mag dich und ich würde dich gern küssen. Ich würde es sogar tun wenn ich dabei nicht Angst haben müsste von dir verflucht zu werden.“, erklärte er in tiefer, Bass ähnlicher Stimmlage. Seine Worte, seine Nähe, verursachten bei ihr schmerzvolles Herzrasen und eine prickelnde Gänsehaut. Die ehemalige Ravenclaw sah sich schon lange nicht mehr in der Lage zu antworten und war deshalb beinahe froh als Albus mit einem festen Schritt die letzten Zentimeter überwand, sie bestimmend gegen die Wand presste und sie küsste. „Scheiß auf den Fluch!“ Es war kein liebevoller, Harmonie bedürftiger Kuss. Ganz im Gegenteil war er gierig, besitzergreifend und wild. Seine Hände stützten sich neben ihrem Kopf ab, sein breite Brust berührte die Ihre und ohne es wirklich entschieden zu haben, versank sie in der erotischen Geste. Alice war noch nie in ihrem Leben so geküsst worden, hatte sich selbst auch immer eher für einen Kuscheltyp gehalten, doch als ihre Hände begannen ihm ruckartig das Hemd vom Körper zu reißen, musste sie sich wohl neu erfinden. „Wenn wir hier fertig sind Potter, kriegst du deinen Fluch.“, zischte Alice ihm keuchend ins Ohr, konnte ein verheißungsvolles Seufzen jedoch nicht unterdrücken als seine breiten Hände ihre Brüste erreichten. Sie wusste bereits das sie hier und jetzt Sex mit dem Schwarzhaarigen, ihrem Patienten haben würde. Kehliges Lachen war die Folge, wodurch die starke Brust vor ihr sachte vibrierte und als langsam ihr Rock fiel und er sie mit einem kräftigen Ruck hochhob, war ihr die arrogante Antwort des ehemaligen Slytherin erst einmal gleich. „Dafür wirst du keine Kraft mehr haben.“ Im Jetzt, London eine Wohnung im Muggelviertel... Von der Leidenschaft war in diesem Moment wohl nichts zu fühlen, stattdessen standen sie sich gegenüber wie Feinde. War denn die Wahrheit so schrecklich für ihn? Was hatte er denn nach all dem was er ihr antat erwartet? „Du kannst von mir kein Vertrauen verlangen, wenn wir ehrlich zueinander sind gaben wir uns dazu nie einen Anlass.“, flüsterte Alice leise und vorsichtig. Leise um einen möglichen Streit ruhig zu halten, damit Rose nicht aufwachte. Vorsichtig, weil sie die Reaktion des Potter nicht länger einzuschätzen wusste, die Blonde fürchtete wahrlich keinen Angriff aber es war ihr lieber zu wissen was passieren würde. „Wer hat denn nie etwas preisgeben wollen? Wer hat beschlossen das wir nicht bei dem Anderen übernachten? Das waren alles deine Regeln, deine Entscheidungen!“, klagte Albus sie nun an und obwohl die Longbottom es ungern wollte, musste sie ihm in diesen Punkten recht geben. „Es war Selbstschutz Albus, wie gesagt ich nahm deine Avancen nicht ernst.-“ „Wieso?“ „- Das solltest du selbst wissen, darauf kann ich dir keine Antwort geben, nicht mehr jedenfalls.“, wies die Blondine den Potter kalt ab und wandte sich wieder ihrer Milch zu. Eine feine Hautschicht hatte sich darauf gebildet und für einen Moment, winzig, erinnerte diese sie an ihr Herz, dort hatte sie auch eine Schicht errichtet. Zu solch einer Stunde, in so einer Lage, war es vielleicht besser erst einmal das Thema ruhen zu lassen. Sie hatten weiß Merlin genug Probleme. Als sie dies auch Albus so erklärte, erntete sie einen lauten Knall, weil seine Faust gegen den Türrahmen donnerte, stur ignorierte die Longbottom es. ~*~ Einkehrender Morgen, Londoner Anwesen der Malfoys... Obwohl man ihm in all den Jahren seines doch relativ lang gewordenen Lebens nachsagte er sei ein Stratege, ein vorausschauender Mensch, konnte Draco Malfoy doch dieser Stunden nicht behaupten das plötzliche Auftauchen seines einzigen Sohnes auch nur im Ansatz vorhergesehen zu haben. Noch immer saß er weitestgehend stumm in dem bequemen Sessel, aus einem Stoff der ihm unbekannt war, Astoria aber wegen der hellen Farbe gefallen hatte und sah mit eisernem Blick in ebenso starre Augen. Unnachgiebig, das war das Wort mit dem er seinen Sohn momentan in erster Linie in Verbindung brachte. „Was hast du zu dem Ganzen zu sagen?“ „Das ich nichts unrechtes Tat und ich, soweit es mir möglich war, alles erdenkliche im Rahmen des magischen Rechtes getan habe.“, antwortete ihm der sture Junge auch schon prompt und entlockte ihm damit beinahe ein geschafftes Stöhnen. Jetzt wusste er wieder warum man dem Hause Slytherin soviel schlechtes nachsagte, bei soviel Verschlossenheit konnte man ja auch nur das Schlechteste annehmen. „Du hast einer unbekannten Frau, die sich von einem Tatort entfernt hat bei dir Zuflucht gewährt, das verstößt ganz sicher gegen unsere Gesetze. Nun erzähl mir schon was passiert ist!“ antwortete er strikt und konnte nicht verhindern das seine Stimme knurriger wurde, da sprach in erster Linie schon mal die Müdigkeit. „Ihr Name ist Sophie Roses.“ „Weiter.“ „Sie war Mitglied der Orcus, doch in Wirklichkeit ist sie ein Opfer Vater, sie hat mir das Leben gerettet, obwohl sie wusste was dies zu Folge haben wird. Ich schulde ihr mein Leben.“ Ihm musste die Empörung und die Verwunderung im Gesicht gestanden haben, von der ersten Silbe an, denn die Worte waren immer energischer, sicherer geworden, als wolle er partout davon überzeugen und nichts anderes zulassen. „Warum hast du sie dann nicht mitgebracht?“, fragte Draco bewusst, weil er die Reaktion seines Sohnes beobachten wollte, die auch sogleich kam. Seine Miene verhärtete sich, wurde noch ernster, auch wenn dies eigentlich kaum möglich sein sollte. So fasste der ältere Malfoy sogleich den stummen Entschluss auf alles vorbereitet zu sein aber die Erklärung überraschte ihn doch. „Anscheinend versehen die Orcus unfreiwillige Mitglieder mit einem Brandzeichen, mit dem man sie dann aufspüren kann. Sophie musste also befürchten das wir gefunden werden würden, nachdem sie schon im Haus ziemlich angegriffen war, schnitt sie sich auch noch in einem unbewachten Moment das Zeichen selbst aus der Haut. Vater, ihr Zustand lässt momentan keine Bewegung zu, wir sind schon froh wenn sie heute endlich aufwacht.“ „Sie hat es sich heraus geschnitten, das arme Ding?“, hauchte Astoria Malfoy entsetzt in die Unterhaltung und schlug dabei ihre zarten Hände vor den Mund, eine nur allzu offensichtliche Geste des Schocks, doch im Innern sah es bei Draco nicht anders aus. Was für Qualen mussten das gewesen sein, unbewusst wuchs in ihm die Neugier auf so eine ungewöhnliche Frau. Allerdings weckte noch ein anderer Teil des Satzes eben jenes Gefühl. „Was heißt wir?“, bohrte er auch sogleich nach. „Das kann ich dir momentan nicht sagen und mir bleibt auch nicht mehr viel Zeit.“ Sein Sohn stand auf und ohne es wirklich zu sagen, konnte Draco bereits in dem tiefen Grau sehen das sein Junge sich nicht davon abhalten lassen würde. Schweren Herzens, weil er wusste welch Risiken es barg, wie schwer es Astoria nehmen würde, beschloss der ehemalige Todesser Scorpius ziehen zu lassen. „In Ordnung, geh. Aber bring sie zu mir wenn ihre Lage es zulässt. Vielleicht können wir ihr Wissen für uns nutzen und eure Lage ist gefährlich genug. Will ich wissen warum du die Sicherheit der Auroren ausschlägst?“ Deutlich durfte der Ältere sehen wie sein Gegenüber zögerte, ehe er näher schritt und sich zu ihm hinab beugte, die folgenden Worte brannten sich in sein Gedächtnis wie eine Prophezeiung. „Es ist nicht mehr sicher dort Vater, sei auf der Hut.“ Sein Sohn hatte für diese Warnung keinerlei Beweise, ihm praktisch nichts vorzulegen das eine schwerwiegende Behauptung wie diese untermauern könnte, doch ohne zu zögern glaubte Draco Malfoy seinem Jungen. „Aber Draco, du kannst ihn doch nicht da raus gehen lassen? Sie werden Jagd auf ihn machen!“, schrie Astoria aufgebracht und sprang dabei auf ihre schmalen Beine um ihrer beider Sohn nachzueilen, doch der Malfoy war schneller, stand ebenfalls auf und ergriff ihr Handgelenk. „Er ist erwachsen Liebling und wir können ihn hier schlecht einsperren, er weiß was er tut. Scorpius wird wiederkommen und er wird das Mädchen mitbringen, wir müssen ihm vertrauen.“ „Was ist wenn ihm was passiert, wenn sie ihn töten?“, hauchte die ehemalige Greengrass entsetzt, was zur Folge hatte das der Blonde seine Frau langsam in den Arm nahm. Seine Hand strich über ihren Hinterkopf und presste ihr Gesicht schützend an seine Brust, dort konnten die Tränen der Furcht aufgefangen werden. Eine Antwort sparte sich der geborene Malfoy, stolze Slytherin und jahrelange Auror allerdings nicht. „Dann werden sie sich wünschen die Hölle möge sie verschlingen, weil ich sie finden werde.“, sprach er ruhig, eisig ruhig und sie wussten beide, jede Silbe war sein absoluter Ernst. ~*~ Nachts, irgendwo in England... „Wo warst du?“, fragte eine dunkle Stimme in die Stille hinein und sorgte dafür das Angesprochener mit undurchdringlicher Miene langsam von seinen Unterlagen aufsah. Der Besuch in seinen Räumen kam überraschend, ebenso wie die Frage, weil sie eine Neugier implizierte die der junge Cartwright für gewöhnlich nicht besaß oder versteckte. „Ich habe Informationen eingeholt, einige Informanten über komische Vorkommnisse befragt. Man erzählte mir im Poisen Apple seien gestern Auroren gewesen, anscheinend fahndet man bereits nach dem Malfoy Sprössling.“ Jake antwortete ebenso ruhig wie sein Gegenüber gefragt hatte, doch in seinem Innern herrschte doch eine gewisse Unruhe, er konnte es absolut nicht gebrauchen wenn einer der Orcus seiner Vergangenheit auf die Schliche kam. Gespielt entspannt ließ sich der Braunhaarige deshalb nach hinten an die harte Stuhllehne sinken, während sein Freund nun gänzlich in den großen Schlafraum eintrat. Ebenso wie überall wies das Zimmer kaum persönliches auf, die Einrichtung mochte höflich noch als spartanisch bezeichnet werden, ehrlicherweise jedoch als karg und trist, doch ihm machte das wenig aus. Die blauen Augen Dastans strichen unterdessen durch eben besagten Raum, erfassten nur einen Deut länger als alles andere, das alte Bücherregal in dem einige Exemplare der dunklen Magie standen. Langsam wurde dem Parkinson klar das der Cartwright nichts von dem Friedhofsbesuch oder Neleah Zabini wusste, denn bekanntermaßen konnte Dastan mit Dingen wie Spielchen und Geduld nicht aufwarten. Hätte er solch ein Wissen gehabt, Jake hätte es auch sogleich zu spüren bekommen. „Sonst Neuigkeiten?“, fragte der Dunkelhaarige von der anderen Ecke aus, dem ehemaligen Slytherin kam sein Freund und Partner in jenem Moment wie ein eingesperrtes Raubtier vor. Gefährlich. „Nichts konkretes, du bist der Erste dem ich meine Informationen zukommen lasse.“ Diesmal log er und Jake tat es nur weil er sich sicher war gut genug im Abschirmen des unerlaubten Gedankenlesens zu sein. Niemand durfte oder konnte in seinen Geist eindringen wenn er nicht seine Erlaubnis besaß und er hielt es noch nicht für nötig Dastan bezüglich der fremden Blonden zu informieren. Es hatte nicht lange gedauert, ein wenig Recherche, ausgehend davon das nur die Jahrgänge nach ihm in Frage kamen, ebenso den engeren Kreis der Ravenclaws, weil er die Rabenuniform nur allzu deutlich erkannt hatte und et voilà, bekam man einen Namen. Alice Longbottom, Medimagierin im St.Mungos. Er wusste zwar noch nicht warum er das kleine Ding jagte, doch zumindest hatte besagte Jagd begonnen und er war schon sehr nah dran. ~*~ Mitten in der Nacht, Apartment in der Winkelgasse... Neleahs Hände zitterten unnatürlich, schon seit einer Stunde war Jake im Dunkel der Nacht verschwunden und trotzdem schaffte es die junge Frau einfach nicht sich zu beruhigen. Wie hatte er so spielend leicht in ihre Wohnung eindringen können und was wollte er hier? So sehr sie es sich wünschte, sie konnte gewiss nicht glauben das der Braunhaarige nur gekommen war um ihr vom Tod seiner Mutter zu berichten. Pansy Parkinson. Automatisch glitten ihre Gedanken zu besagter Frau. Ihr tot war ein schrecklicher Verlust, zu genau erinnerte sich die Schwarzhaarige an das warme Lächeln und die enthusiastische Art eben Jener, sie konnte sich nicht vorstellen wie solch Augen erkaltet aussehen mochten. Aber sie war tot, wenn Jake so etwas sagte, glaubte sie ihm sofort. Obwohl Jahre vergangen waren und er sie mit seinem Versprechen damals zutiefst verletzt hatte, gab es doch noch immer einen Teil in ihr der ihm vertraute. Er hatte ihr niemals Anlass dazugegeben es nicht zu tun, er hatte ihr nie geschadet. Seufzend ließ sich die Aurorin auf das weiche Bett fallen und versuchte die Augen zu schließen, jedoch ließen sie ihre Erinnerungen nicht einschlafen. Wie sehr hatte Neleah die Parkinson damals verehrt, die so stark und selbstlos weiterkämpfte, nachdem sie den wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren hatte. Obwohl sie einst viele Fehler machte, hatte sie so lange dafür gekämpft eine zweite Chance zu erhalten, das das Schicksal so grausam zu ihr war konnte man nicht als fair bezeichnen. Doch sie ertrug es, die Antwort von Pansy, auf eben diese Frage, wie sie das schaffte, hatte Neleah auch trotz der vielen Jahre nie vergessen. „Ich habe Jake, er ist mein Lebensinhalt. Solange er glücklich ist, bin ich es auch.“ Doch Neleah Zabini wusste genau das die Parkinson das was aus ihrem Sohn geworden war, niemals für ihn gewollt hätte. Sie konnte sich nur allzu deutlich vorstellen wie entsetzt sie wäre, wenn sie jetzt zusehen könnte. Selbst Heute, in all der Zeit, konnte ja nicht einmal sie als beste Freundin sich erklären wie Jake solch eine Entscheidung nur fällen konnte. Sein Vater war ein starker und stolzer Freiheitskämpfer gewesen, er hatte sich für die Sicherheit der Muggel und Magier eingesetzt, wie konnte dieser verletzte, verzogene kleine Junge, ein Andenken wie dieses nur so mit Füßen treten? Wahrscheinlich würde Neleah es nie erfahren. Als ihre Augen so völlig Gedanken versunken zur schmalen Kommode glitten, und sie das alte Foto aus ihrer Schulzeit erfassten, schoss es wie ein Blitz durch ihren zarten Körper. Augenblicklich saß sie aufrecht. Was hatte Jake mit der Frage bezweckt, warum interessierte er sich für Alice Longbottom? Aus einem ihr unbekannten Gefühl heraus arbeitete es plötzlich fieberhaft in ihrem Innern, es sprach gegen ihre Prinzipien sich einzumischen bevor man alle Details kannte, doch irgendetwas riet ihr dazu die ehemalige Ravenclaw aufzusuchen und das sobald wie möglich. ~*~ Samstag Nacht, Londoner Magierviertel... Der zahlreiche Alkohol des Abends entfaltete langsam seine Wirkung, beschwingt, nahezu fliegend hüpfte der Potter die drei kleinen Stufen hinab, um den vollen Pub hinter sich zu lassen. Seine Freunde feierten sicher noch, doch für ihn reichte es vorläufig, zwar hatte er momentan Urlaub, doch ehrlicherweise musste Hugo sich eingestehen nie ein guter Partymacher gewesen zu sein. Diese Phasen hatte er stets und gerne seinen anderen drei Geschwistern überlassen. Obwohl die kalte Herbstluft den dunklen Umhang anhob, sein rotes Haar durcheinander brachte und allgemein wahrscheinlich als eisig zu bezeichnen war, konnte der angehende Lehrer kaum etwas davon fühlen. Er hatte es mit dem Feuerwhiskey übertrieben, das spürte er als seine Sicht sich zu drehen begann und noch vielmehr, als er das erste Mal stolperte. Nur langsam drang der scharfe Gedanke noch zu ihm durch, das es besser gewesen wäre sich abholen zu lassen. Das Einzige was noch für ihn und seinen Geisteszustand sprach, war die Tatsache das er sich jetzt schon verbot zu Apperieren. Hugo mochte gar nicht daran denken was dabei alles passieren könnte. Gedankenversunken schlenderte der junge Mann weiter den Bordstein entlang, alle acht Meter, mehr oder weniger, folgte eine alte Straßenlaterne. Manchmal flackerte eine von ihnen oder surrte wie eine Biene, doch alles in allem waren sie in einer solch dunklen Nacht doch recht nützlich. Er bereute es. Ja, er war soweit. Er bereute sehr schnell und häufig Dinge, zu denen er sich überreden ließ, obwohl sein Gefühl ihn von Anfang an davon abriet, leider war er kein geborener Nein-Sager, eher das Gegenteil. Seufzend torkelte der ehemalige Ravenclaw weiter, wobei er beinahe mit einer der zahlreichen Laternen kollidierte, ehe es ihm gelang wieder Kurs aufzunehmen. Die Gegend kam dem Potter kaum noch bekannt vor, wie er nach einiger Zeit mit rotierendem Blick feststellen durfte, nur wenige Sekunden später wurde in seinem hellen Köpfchen natürlich klar das er sich verlaufen hatte. Dumm, wirklich dumm. Sofort blieb Hugo wie angewurzelt stehen, ein Handeln das ein bisschen an ein kleines Kind erinnerte, dem gesagt wurde es solle dann einfach stehenbleiben und darauf warten gefunden zu werden. Dem Rothaarigen war dabei allerdings jetzt schon klar das wohl kaum jemand auftauchen würde um nach ihm zu suchen und der angehende Lehrer wollte das auch gar nicht. Immerhin war er erwachsen. Stur und stolz wollte sich der junge Mann bereits wieder in Bewegung setzen, als ein leises und erschöpftes Krächzen sein feines Gehör erreichte. „H..hilf..e“ Im ersten Augenblick traute Hugo es sich noch zu einem Spiel des Alkohols zu erliegen, doch als das leise Wimmern erneut erklang, war der Potter plötzlich stocknüchtern. Es war als habe der Ernst und die Aufregung jegliche Nebenwirkungen vertrieben und unter oftmals vergrabenen, klopfendem Löwenherzschlag, schritt Hugo möglichst leise in die dunkle Seitengasse. Es waren nur wenige Meter, schon sah er einen alten Mann der von einem anderen, vermummten Gegner gegen die kalte und nasse Hauswand gepresst wurde. Zahlreiche Falten zeichneten sich auf dem Gesicht des Greises ab, tiefe Furchen die vor lauter Panik nur noch ausgeprägter schienen und während das Wimmern immer schwächer wurde, trat die Angst hingegen stärker hervor. Das Blau seiner Augen glitzerte vor Panik. Ohne zu zögern griff Hugo nach seinem Zauberstab, bemerkte allerdings, das der Unbekannte ebenso ansetzte seine Sache zu Ende zu bringen und so schickte der Rothaarige einen lauten Expelliarmus. Die Situation spitzte sich zu, keuchend entriss es dem Vermummten den Zauberstab und weil Hugo keine Ahnung hatte was er tun sollte, drückte er die Spitze seiner Waffe fest in den Nacken des Angreifers. „Lassen sie den Mann los, sofort!“ „Junge, du hast ja keine Ahnung in was du dich hier einmischst.“, zischte es ungehalten unter der Kapuze hervor, so stark und unnachgiebig, das es Hugo glatt Angst machte. Obwohl er momentan die Oberhand hatte, schien er dem Mann damit keine Furcht einzuflößen. Der Potter war zutiefst erleichtert als der Fremde endlich seine Hand vom Hals des alten Mannes nahm, welcher diesen sogleich schützend umschloss und röchelnd hustete. „Ich werde Sie den Auroren überstellen.“, erklärte Hugo möglichst gefasst und fragte sich im Innern wie er das Alles schaffen sollte, ohne den Stab von dem Fremden zu nehmen. Denn das er ihn nicht aus den Augen lassen konnte stand für den Potter zweifelsohne fest. Nicht so wie der Mann eben reagiert hatte. Doch seine Entscheidung sowie Anweisung wurden nichtig, als plötzlich kalte Worte erklangen, grünes Licht hervorbrach und ein Ruck durch den Angreifer ging. „Aveda Kedavra!“ Und der Kapuzenträger brach ohne ein Wort des Schmerzes zusammen, während Hugo mit vor Schock geweiteten Augen auf den alten Mann sah, der ohne Emotion den Blick erwiderte. Hatte er den Falschen entwaffnet? ~*~ Früher morgen, Apartment im Londoner Muggelviertel... Verschwommen und taub war es, als ihre Augen sich langsam aber sicher, flackernd wie eine Kerze öffneten. Ihr gesamter Körper wog so schwer wie Blei und Rose brauchte einige Sekunden bis sie realisierte wo sie sich befand. Die junge Frau erkannte schnell das Schlafzimmer ihrer Freundin und beinahe zeitgleich kamen die Erinnerungen wie ein Donnerschlag zurück. Gedankenverloren fuhr ihre rechte Hand zur gegenüberliegende Schulter, strich über den Verband der wahrscheinlich ein riesiges Loch schützte. Die Schmerzen waren längst nicht verblasst, doch das Gesicht von Scorpius war lediglich noch eine verschwommene Erinnerung. Eine schöne. Ihr Herz schlug schneller, es war das erste Mal in ihrem Leben das ihr jemand beigestanden hatte. Scorpius Malfoy bedeutete ihr etwas, wahrscheinlich mehr als gut für sie beide war, doch Rose konnte sich nicht dazu durchringen ihn zu verlassen. Stöhnend kam die Rothaarige auf ihre Beine, die verdächtig zitterten, ehe sie es bis zur Tür schaffte, die plötzlich so weit weg schien. Als sie die Tür öffnete quietschte diese ausnahmsweise mal nicht verräterisch und so schaffte es Rose unbemerkt in den Flur. Wo sie sich müde und geschafft an der weißen Wand stützte, um den langen Weg bis ins Wohnzimmer zu schaffen. Sie hörte Stimmen, Alice und Scorpius, aber auch eine Fremde, automatisch spannte sich die ehemalige Orcus an. Was war während ihrer Ohnmacht geschehen? Vorsichtig trat die junge Frau näher und erstarrte noch auf der Türschwelle, das wenige Licht des Kamins reichte gerade so um die drei Silhouetten erkennbar zu machen. Wobei Scorpius und Alice unwichtig wurden als ihre braunen Augen einen jungen Mann mit schwarzem Haar, klaren grünen Augen und allzu bekannten Gesichtszügen erfassten. Albus Severus Potter. Ihre Hände begannen unter dem Druck ihrer fest geballten Fäuste zu zittern, die junge Frau konnte nicht fassen das ausgerechnet dieser Auror hier in diesem Wohnzimmer saß und mit ihren Verbündeten diskutierte. „Was macht er hier!?“, zischte sie wütend und gleichermaßen geschockt. Wie konnten sie so jemanden nur hierher holen, war ihnen denn nicht klar das man einem Potter nicht vertrauen konnte? „Rose, du solltest liegen bleiben, deine Verletzung-...“ „Lass das, beantworte meine Frage, seit ihr denn wahnsinnig?“, fuhr sie ihrer Freundin grob über den Mund, was zur Folge hatte das eben Schuldiger leise knurrte, sie dann jedoch plötzlich deutlicher musterte. Er zwinkerte mehrmals und als hatte sie es bereits geahnt, hörte sie es ihren Cousin auch schon sagen. „Ich kenne dich...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)