Someone like you von Mrs_Miyawaki ================================================================================ Kapitel 1: Someone like you --------------------------- Someone like you Wataru parkte seinen Wagen vor dem kleinen Haus, dass etwas außerhalb der Stadt im grünen stand. Es war weiß gestrichen und hatte einen kleinen Balkon. Der Vorgarten grünte und blühte. Alles im allen machte es den Eindruck, als wenn man sich hier sehr wohlfühlen konnte. Ein wenig bedauerte er, dass er hier nicht wohnte. Andererseits passte ein solches Haus wohl auch nicht zu seinem Lebensstil. Ein Haus war etwas für jemanden, der sich niederlassen wollte oder es bereits getan hatte. Und so jemand war er nicht. Er war hatte unregelmäßige Arbeitszeiten, verbrachte manchmal bis spät seine Zeit im Studio und war oft auf Tour. Es war also kein Leben, das man stabil nennen konnte. Manchmal fragte er sich selbst, wie lange er das aushalten würde. Natürlich liebte er seinen Beruf, doch es gab Tage, da wünschte er sich, dass auch auf ihn jemand in so einem Haus warten würde. Vielleicht war es auch der Grund gewesen, wieso er sich einen Hund gekauft hatte. Wenn er nach Hause in sein Appartement kam, wartete Heart-chan auf ihn und er war froh darüber. Wataru stieg aus und schloss sein Auto ab. Er atmete tief durch und ging dann über den kleinen mit Steinen gepflasterten Weg zur Haustür. Hier wohnte ein alter Freund von ihm. Wenn man es genau nahm, waren sie mehr als Freunde gewesen, bis der andere ihn verlassen hatte. Damals war für ihn eine Welt zusammen gebrochen und wenn er ehrlich war, war er sich nicht ganz sicher, ob er über ihn hinweg war. Er wusste nicht mal genau wieso er hier war. Aber er hatte einfach das dringende Bedürfnis gehabt ihn zu sehen. Da er dagegen nicht angekommen war, hatte er sich in sein Auto gesetzt und war hierher gefahren. Es war eher Zufall gewesen, dass er wusste, wo sein Exfreund jetzt wohnte. Wataru hatte vor ein paar Wochen mit einem gemeinsamen Bekannten über ihn gesprochen. So hatte er erfahren, dass sein Exfreund sich inzwischen sesshaft geworden war und nicht nur in diesem Haus wohnte, sondern auch geheiratet hatte. Es sah ganz so aus, als wenn seine Frau ihm etwas gab, was Wataru ihm nicht hatte geben können. Bevor er den Klingelknopf betätigte, zögerte er noch einen Moment. War es wirklich richtig hier einfach so unangekündigt aufzutauchen? Aber es war doch nur ein einfacher Besuch. Er wusste, dass es vorbei war. Trotzdem war da tief in ihm noch eine Stimme, die hoffte, dass dem anderen bei seinem Anblick klar wurde, dass es für ihn damals nicht einfach so vorbei gewesen war. Dass es einen Teil in ihm gab, der den anderen immer noch liebte, auch wenn es ihm lieber gewesen wäre, wenn dies nicht mehr der Fall gewesen wäre. Schritte näherten sich der Tür und wenig später wurde sie geöffnet. Vor ihm stand sein alter Freund und blickte ihn ungläubig an. Wataru konnte förmlich sehen, wie sich dessen Augen vor Verwunderung weiteten. „Wataru…“, stotterte er. „Wenn ich ungelegen komme, dann fahre ich wieder…“, meinte Wataru und musterte ihn verstohlen. Er hatte sich nicht viel verändert im Vergleich zu damals. Nur wirkte er ein wenig erwachsener. „Nein, das ist ok. Ich war nur überrascht dich so plötzlich zu sehen. Komm rein.“, erwiderte der andere Kopfschüttelnd. Er ließ ihn eintreten und nahm ihm die Jacke ab. „Es tut mir leid, dass ich einfach so vorbeikomme. Ich hätte anrufen sollen, aber ich habe deine Nummer nicht. Ich habe auch nur durch Zufall erfahren, dass du hier wohnst.“, antwortete Wataru. „Ist schon in Ordnung.“, beeilte er sich zu sagen. „Wer war denn das, Schatzi?“, tönte eine weibliche Stimme von oben herab. Wenig später kam eine Frau um die 30 die Treppe hinunter. Man konnte sehen wie sich ihr Bauch ein wenig wölbte, sie schien schwanger zu sein. „Das ist Wataru, ein alter Freund von mir.“, stellte sein Exfreund ihn ihr vor. Dann wandte er sich an diesen: „Und das ist meine Frau Yumi.“ Sie lächelte ihn freundlich an und streckte ihm die Hand entgegen: „Freut mich dich kennen zu lernen.“ „Mich ebenfalls.“, entgegnete Wataru und schüttelte ihre Hand. Sie machte einen netten Eindruck, doch trotzdem fand er es komisch die Ehefrau seiner alten Liebe kennenzulernen. Aber damit hatte er rechnen müssen, wenn er schon ohne Ankündigung hier auftauchte. „Du solltest deinem Gast etwas zu trinken anbieten und ihn nicht hier stehen lassen.“, meinte sie dann zu ihrem Mann. Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange: „Ich bin dann in der Stadt. Wir sehen uns später.“ Wenig später fand Wataru sich auf dem Sofa im Wohnzimmer wieder. Es war gemütlich eingerichtet, mit hellen Farben. Sein Freund kam gerade aus der Küche und stellte ihm einen Kaffee hin. Wataru bedankte sich. „Du hast also geheiratet und ihr kriegt ein Baby?“, erkundigte Wataru sich und pustete dann in seine Kaffeetasse. „Geheiratet haben wir letztes Jahr und jetzt ist das Baby unterwegs. In sechs Monaten sollte es soweit sein. Und wie sieht es bei dir aus? Wieder einen Freund? Du spielst immer noch in der Band, oder? Ich habe euch letztens im Fernsehen gesehen.“, antwortete sein ehemaliger Partner. „Das freut mich für euch. Du wolltest ja schon immer heiraten…“, meinte er. Es war schon ein Thema gewesen, als sie noch zusammen gewesen waren und natürlich hatte es häufiger zu Streit geführt. Meist war er am Ende sehr wütend gewesen und hatte mit „Es tut mir leid, dass ich nicht heiratbar bin!“ die Wohnung verlassen. „Ich bin Single, gehe aber grad mit jemandem aus. Bin mir noch nicht sicher, aber das könnte etwas werden. Und mit der Band läuft es zurzeit wirklich gut.“ „Mann oder Frau?“, wollte der andere wissen. „Ich hoffe für dich, dass es etwas wird. Du hast jemand netten verdient.“ „Mann, ich mach mir wirklich nichts aus Frauen. Danke.“, erwiderte Wataru. Eigentlich hatte er gedacht, dass das klar sei. Er war immer derjenige von ihnen gewesen, der sich damit einfach abgefunden hatte. Nur weil andere Menschen ein Problem damit haben könnten, dass seine sexuelle Orientierung von der sogenannten Norm abwich, sah er nicht ein, dass er etwas an sich ändern sollte. „Hab ich mir schon gedacht. Für dich war das alles immer so einfach.“, meinte er. Doch sein Gast schüttelte den Kopf: „Es war auch für mich nicht einfach, aber ich bin halt so. Ich brauche keine Freundin und ich muss auch nicht heiraten. Aber es freut mich, wenn du dein Glück gefunden hast, auch ohne mich.“ Er konnte nicht verhindern, dass in seiner Stimme immer noch ein verletzter Ton mitschwang. Aber ein Herz heilte nun mal nicht so schnell wie ein Kratzer, den man sich zu zog. „Wataru…“, begann der andere und stockte dann. Man sah, dass er nach den richtigen Worten suchte: „Es… tut mir leid, dass es mit uns nichts geworden ist.“ „Schon ok. Ich weiß noch, was du damals gesagt hast und es stimmt.“, antwortete dieser. Er erinnerte sich tatsächlich noch genau daran, was er damals gesagt hatte. Dieser eine Satz hatte sich förmlich in sein Gedächtnis gebrannt. Noch immer hörte er die Stimme in seinem Kopf, die sagte: „Manchmal bleibt die Liebe erhalten, doch manchmal tut es einfach nur weh.“ Wataru war nicht mehr lange geblieben. Es war keine gute Idee gewesen hierher zu kommen, dass wusste er jetzt. Man sollte manche Dinge einfach ruhen lassen. Gerade als er in seinem Wagen saß und einen letzten Blick zu der geschlossenen Haustür warf, klingelte sein Handy. Er zog es aus dem Handschuhfach und nahm den Anruf entgegen. „Hi Wataru! Ich bin’s Tohru!“, tönte eine fröhliche Stimme am anderen Ende. „Hi Tohru, was gibt’s?“, erwiderte Wataru und musste unwillkürlich grinsen. Die gute Laune des anderen war genau das was er jetzt brauchte. „Oh ich dachte, wir könnten vielleicht zusammen Essen gehen? Hast du Lust oder hast du schon was vor?“, erkundigte Tohru sich. „Klingt gut, für dich hab ich immer Zeit!“, meinte er. „Bin grad mit dem Auto unterwegs. Soll ich dich abholen?“ „Das wäre super. Ich mach mich fertig. Bis gleich!“, damit legte der Jüngere auf, ohne seine Antwort abzuwarten. Es war typisch für ihn und Wataru grinste nun richtig. Er würde diesen Besuch abharken. Es war egal, denn er würde jemanden wie seinen Exfreund finden. Nur dass dieser sich für ihn entscheiden würde und Tohru war diesem jemand schon sehr nahe. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So mal was neues von mir! ^.^ Es kann generell etwas länger dauern, bis ich wieder zum Hochladen kommen, denn da ich jetzt arbeite, habe ich nicht mehr so viel Zeit zum Schreiben... Aber kurz zur FF: Nachdem ich von Adeles Album 21 total begeistert war, inbesondere von dem Lied "Someone like you", musste ich dazu etwas schreiben. Das ist dabei rausgekommen. Ich hoffe, es gefällt, auch wenn es kurz ist. ^^ Oh und ich hab mit Absicht offen gelassen, wer Watarus Ex ist XD lg Miya Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)