Perfect Match - weiter gehts =) von Namina (NxR oder NxZ) ================================================================================ Kapitel 1: ● Rolling Out The Red Carpet… ----------------------------------------- Perfect Match Hey Leute (: Also, hier ist meine neue FF. Das endgültige Pairing steht an dieser Stelle noch nicht fest. Ich überlege auch zwei Endings zu schreiben, sodass für jeden (NxR und NxZ) was dabei ist. Aber versprechen kann ich das noch nicht, mal sehen bei welchen Fans die FF besser ankommt (: Also, die Story spielt in der heutigen Zeit. Auf eine bestimmte Stadt habe ich mich nicht festgesetzt, sehen wir es einfach als eine fiktive Kleinstadt namens Lougetown (; Ich hoffe euch gefällt meine Idee bzw die Story. Viel Spaß beim Lesen wünsche ich euch :D *Popcorn verteil* Chapter I: ● Rolling Out The Red Carpet… | Rolling Out The Red Carpet… Nein, „betrunken“ war kein Ausdruck mehr für Namis derzeitigen Gemütszustand. Auch „alkoholisiert“ oder „beschwippst“ waren definitiv die falschen Worte. Ja, Nami war sternhagelvoll. Da saß sie nun, auf ihrem Tisch, den man nur durch ihre guten Beziehungen zum Lokalinhaber reservieren konnte, und sah all den anderen Leuten beim Tanzen zu. Sie selbst war schon lange nicht mehr in der Lage auf festem Fuße zu stehen. Doch hier war es sowieso gemütlicher. Bloß keine unnötigen Bewegungen machen. Solch Aktionen könnten nun ungeahnte und unschöne Folgen haben… Vivi war verschwunden, wahrscheinlich war sie mitten unter der tanzlustigen Meute, genoss vermutlich auch die Gesellschaft eines- vielleicht auch zweier- Männer. Nun saß Nami, eben sternhagelvoll, da- bat Gott insgeheim, ihr einen Engel zu schicken, der sie nachhause tragen und in ihr Bettchen legen solle. Doch dies musste die junge Frau wohl selbst in die Hand nehmen. Mies gelaunt rappelte sie sich also auf, um gleich darauf wieder zurück auf die gut gepolsterte Sitzecke zu fallen. Nein, es war definitiv zu spät und sie viel zu betrunken, um noch aus eigenen Stücken das Weite zu suchen. Wohl oder Übel musste sie hier verweilen, bis ihre Freundin mitleidig zu Hilfe eilen würde. Der Gedanke gefiel Nami ganz und gar nicht. Was die Menge an Alkohol ausmachte, den die beiden Frauen vertragen konnten, hatte eindeutig sie die Zügel in der Hand. Doch Vivi übertrumpfte sie problemlos in Sachen Ausdauer. So saß sie nun, schieflagig, da und wartete auf ihre Rettung. Halbherzig wollte sie sich eine Zigarette anstecken. Nami war normalerweise keine Raucherin. Sie verabscheute diesen Teer-Nikotingeruch sogar zutiefst. Aber nun ja, der Alkohol vermochte in vielen Menschen diverse, ungeahnte Seiten zu wecken. „Nana, seit wann qualmen wir denn, Miss Sunshine?“ Nur einer hatte sie so genannt. Vor Schreck fiel der Glimmstängel zu Boden. „R-Ruffy?“ Ihn langsam von unten bis oben musternd glitt ihr Blick über seinen Körper. Eine schwarze Bermudashorts, ein dunkelrotes Hemd, wobei die oberen Knöpfe offen standen und Einblick auf seinen muskulösen Brustkorb gewährten. Ein nettes Lächeln, strahlende Augen und schwarze Haare, die bis zu den Ohren reichten. Ja, es war Ruffy. Sofort zogen sich auch ihre Mundwinkel nach oben. Nein, damit hätte sie nie gerechnet. Immerhin war sie vor drei Jahren in eine neue Stadt gezogen und hatte schon lang keinen Kontakt mehr zu ihm. „Wasch machscht du hier?“ Der Angesprochene lächelte lieb. Ja, das war das Lächeln, in das sie sich damals verliebt hatte. „Ich schätze mal ganz stark dasselbe wie du- feiern.“ Nami wurde rot. Was war das denn auch für eine blöde Frage. Und mit welchem betrunkenen Unterton sie ihn ausgesprochen hatte! Peinlich, schier fürchterlich. „Darf ich?“ Er deutete auf den Platz neben ihr. Etwas überrumpelt rückte sie beiseite, machte Platz für ihn. Ein Wort dabei herauszubringen- das schaffte sie natürlich nicht. Die Angst, wieder einen so unverständlichen Satz zu stammeln, war zu groß. Immerhin wollte sie sich nicht gleich nach dem ersten Wiedersehen nach Jahren blamieren müssen. ‚Na toll,’ dachte die Orangehaarige, das hieß dann wohl Sendepause für den Rest des Abends… Neugierig bemerkte Nami, dass ihr Sitznachbar nicht den Hauch einer Anstalt machte, sie in eine Konversation zu verwickeln. Er saß einfach nur da, mit seinem Bier in der Hand, einem Lächeln auf den Lippen und den Blick gen sich-bewegende-Masse gewandt. Umso besser für Nami: Keine Unterhaltung bedeutete für sie keine Chancen sich lächerlich zu machen. Doch früher oder später musste es ja sein- er fing an, die Schönheit zu mustern. In ihrem Gehirn rumorte es. Was guckte er denn so drein? Nun hatte sie keine andere Wahl. Sie würdenun etwas sagen. Nur nicht auffallend betrunken reden. Noch mal über das, was man sagen will, nachdenken, anschließend konzentrieren und dann folgt die Ausführung. Tief durchatmen nicht vergessen. Aber ihn ja nicht mit der eigenen Alkoholfahne ins Gesicht pusten und somit vertreiben! ‚Reiß dich zusammen, Nami!’ „Wasch is’n los?“ 100 Punkte. Vogel abgeschossen. Gratulation. Nun blieb ihr nur mehr die Hoffnung, dass der Schwarzhaarige genauso voll war wie sie und dadurch nichts von ihrer unverständlichen Geheimsprache mitbekam. Doch als er wieder zu grinsen begann, stürzte das Monument der Hoffnung, welches Nami sich gerade mühevoll aufgebaut hatte, mit einem Mal zusammen. „Du hast schon damals gerne gefeiert.“ Nun lächelte auch sie. Ach, zum Geier mit dem ersten Eindruck nach drei Jahren… Es lief gut zwischen den beiden. Es war fast so, als hätte es diese Funkstille nie gegeben. Man konnte wirklich sagen: Die beiden amüsierten sich köstlich. Sogar Vivi war schon gegangen, doch dies trug nichts Negatives zu ihrer Stimmung bei. Erst, als das letzte Lied aus den brummenden, surrenden und vibrierenden Verstärkern drang merkten die beiden, dass es Zeit war gute Nacht zu sagen. Inzwischen hatte Nami auch schon eine Alkoholpause eingelegt, sodass sie nun zumindest wieder fest auf beiden Beinen stehen konnte und- Hallelujah- auch wieder selbstständig gehen konnte. Ein Stück wanderten die beiden nebeneinander her. Aber nach gefühlten 30 Minuten musste Ruffy abbiegen und seine alte Freundin somit verlassen. Sie standen sich gegenüber. „Es war ein schöner Abend…“ Nami lachte. „Du nuschelst inzwischen aber auch schon!“ „Du spuck jetzt aber keine großen Töne, Miss Sunshine!“ Ihr Blick wanderte hinab, wieder über die offene Stelle seines Hemdes. Er sah gut aus. Reifer und erfahrener als früher. Kein Wunder- drei Jahre waren inzwischen vergangen… „Na dann… Es hat mich gefreut!“ Freundlich streckte Nami ihm die Hand entgegen. Er aber blickte nur unsicher auf diese herunter. „Sind wir nicht ein wenig zu gut „befreundet“ für so was?“ Sie hatte nie bemerkt, welch bodenlos tiefe Stimme er doch haben konnte, wenn er mal auf ernst machte. Eine Idee später fand sie sich in seinen Armen wieder. Er hatte sie- ohne jegliche Vorwarnung oder Anstalten- dorthin befördert und drückte sie nun behutsam. Die junge Frau hatte nicht den Hauch einer Chance darüber nachzudenken, welche Purzelbäume ihr Magen jetzt schlug, denn nach nur einem Moment spürte sie schon keinen Körper mehr dicht an ihren gedrückt, keine Arme mehr, die sie sanft wiegten. Doch sie fühlte zwei Hände auf ihrer Schulter ruhend. Schnell machte sie die aus Überraschung geschlossenen Augen auf. Ruffy starrte sie liebevoll an. Er starrte sie liebevoll in Grund und Boden… Plötzlich kam sein Gesicht ihrem näher. Was sollte denn das? Ach, du lieber Alkohol… Was du aus uns Menschen machen kannst! „Ähm, Ruffy?“ Er stoppte seine Bewegung, zog seinen Kopf wieder etwas aus ihrem unmittelbaren Umfeld, und starrte sie fragend an. Nichts mehr mit liebevoll, jetzt wollte er Antworten! Doch Nami hatte andere Pläne. Nein, sie würde jetzt sicherlich nicht die ganze vergrabene Geschichte vor ihm ausrollen wie einen roten Teppich. Es genügte schon vollkommen, wenn sie immer wieder daran denken musste… | When I Say This, You Say That… Wie gesagt, es war vor drei Jahren. Sie hatte sich in einen Jungen verliebt, der- bis auf einige wenige Merkmale, die man an einer halben Hand abzählen konnte- das absolute Gegenteil von ihr war. Was sie gemeinsam hatten: Sie hatten einen beinahe identischen Stundenplan. Wo die Meinungen definitiv auseinander gingen: in allen anderen Bereichen. Er war cool, konnte jedes Mädchen um seinen Finger wickeln, machte sich einen Scheiß aus Regeln, spielte mit den Herzen anderer wie mit Legosteinen, hatte eine Ausstrahlung wie ein junger Gott, tat sich in der Schule etwas schwer und bekam trotzdem gute Noten. Es machte ihm nichts mal in Jogginghose in den Unterricht zu kommen und keiner der anderen Jungs wollte sich mit ihm anlegen. Er mochte Gesellschaft- und zwar nackt und am besten in seinem Bett. Ansonsten blieb er lieber alleine, man sah ihn selten in Begleitung irgendwelcher Leute. Wert auf soziale Kontakte schien er nicht wirklich zu legen. Nami hingegen war bei allen beliebt, klug, arbeitete hart, überlegte und plante jeden Schritt genau, feierte aber trotzdem oft und ausgiebig, achtete immer auf ihr Äußeres und auf ihren Ruf. Das Verhältnis zwischen den beiden war- wie soll man es nur am besten sagen- zum zerreißen hin angespannt. Doch bis Nami soweit war ihre Gefühle Kund zu tun, war es eine lange Reise. Ein dumpfer Aufprall, danach flogen Zettel durch die Luft. Die junge Frau saß jammernd am Boden und brauchte einen Moment um sie zu orientieren. In wen war sie denn da hineingekracht? Schimpfend blickte sie herum. Zwei Beine ragten vor ihr empor. Sie folgte ihren Lauf und sah irgendwann zwei funkelnde, dunkelgrüne Augen. Ihre Laune viel einstweilen kellertief. „Ey, Zorro. Kannst du denn nicht aufpassen?“, jammerte die Orangehaarige, während sie versuchte, ihre Zettel zusammenzufinden. „Du Ziege bist in mich gerannt.“ Trotz falscher Beschuldigungen half er seiner Klassenkameradin beim Aufsammeln ihrer Utensilien. „Du weißt aber schon, dass wir gleich Unterricht haben?“, fragte sie schnippisch, während sie unauffällig ihren Rock zurechtzupfte. Auf eine Antwort wartete sie aber vergeblich. Zorros Aufmerksamkeit galt nun voll und ganz den Zetteln, die er gerade zusammensuchte. „Sind das die Flyer für den Abschlussball?“ Er konnte sich bei dieser Frage kein abschätzendes Grinsen verkneifen. „Ja, ich bin nämlich bei der Planung des Balles beteiligt. Ich schätze mal du hast an dem Abend schon was anderes vor?“ Ein Hauch von sarkastischer Hoffnung lag in ihrer Stimme. Sie konnte diesen Kerl nicht ab, er war zu arrogant, zu sehr von sich selbst überzeugt. Bestätigung zu diesen Anschuldigungen lieferte er ihr, indem er ihr forsch ins Gesicht grinste. „Wenn du mir im Bett Gesellschaft leisten möchtest, habe ich nichts dabei zuhause zu bleiben!“ Schnell lächelte mindestens genauso frech zurück. „Ach Zorro… Lieber, naiver, dummer, gestörter, anmaßender Zorro… Als hätte ich jemals etwas für jemanden wie dich übrig. Frag doch eine deiner anderen Schlampen.“ „Du bist nicht so unantastbar wie du tust, Nami.“ Seitens der Angesprochenen zeigte sich ein noch breiteres Grinsen. „Jede Rose hat ihre Dornen. Und du, mein Freund, bist dabei dich zu schneiden.“ In Windeseile packte sie alle Zetteln zusammen und machte sich aus dem Staub, ohne dass Zorro noch etwas Schlagfertigeres antworten konnte. „Zicke.“ Laut seufzend verschränkte er die Arme und ging davon. Was wollte er mit der schon? Sie war eingebildet, zickig und eine unausstehliche Perfektionistin die nichts anderes im Sinn hatte als ihm ihren Erfolg unter die Nase zu reiben. Würde er Blau sagen, sagte sie Babyrosa. Zorro kannte die Orangehaarige einfach schon zu gut. Er hatte massenhaft andere Mädchen, die wie auf Kommando springen würden. Sie war nichts Besonderes. Gerade noch rechtzeitig kam die junge Frau zu „Geschichte und Politik“. Ihre kleine Kollision mit Zorro vorhin hatte sie Zeit gekostet doch darüber zerbrach sie sich den Kopf jetzt nicht mehr. Schnell holte sie ihre Sachen heraus, doch hielt inne als jemand neben ihr Platz nahm. Anscheinend hatte er jetzt vor ihr das Leben schwer zu machen. Dieser Typ konnte echt anstrengend sein. Die Orangehaarige wusste, wie mit solchen Leuten umzugehen ist: Sie brachte ihnen pure Ignoranz entgegen und konzentrierte sich beinhart auf den Unterricht. „Psst!“ Stur weiterkonzentrieren! „Hey!“, zischte er leise weiter. Nein, ja nicht hinhören. „Hammer Body!“ Jetzt wurde es ihr aber zu bunt. „Klappe, Zorro!“ Der Professor drehte sich um. „Miss Nami, gibt es ein Problem?“ Sie grinste lieb. „Aber nein, Herr Eisberg!“ Skeptisch drehte sich der Lehrende wieder zur Tafel, um weitere Dinge draufzukreiden. Den Grünhaarigen in Gedanken verdammend wandte auch sie sich wieder ihren Unterlagen zu. Ihrer Körperhaltung nach hatte er sein Ziel erreicht: Genervt kehrte sie ihm den Rücken zu und hoffte, dass er sie nun in Ruhe lassen würde. Doch nicht mit ihm… Er wollte das Spiel weiter treiben. Beinahe lautlos rückte er mit seiner Bank weiter zu ihr. „Ein schöner Rücken kann auch entzücken.“ Nami erschrak, als seine Stimme beängstigend nahe bei ihr war. Der Idiot war gut einen Meter zu ihr gerückt. „Hau ab, Zorro!“ „Süße, du musst dich schon zu mir drehen, wenn du mit mir sprichst.“ „Klappe!“ Der Professor räusperte sich laut, sodass die 18- Jährige zusammenzuckte. Sie wollte doch leise sein, aber dieser Kerl regte sie so sehr auf! Durch einen letzten, giftigen Blick hoffte sie, den Störenfried endlich Einhalt geboten zu haben. Doch weit gefehlt. Zorro hatte sich zum Ziel gesteckt, sie total aus der Haut fahren zu sehen. So schnell würde er nicht aufgeben. Auf einen kleinen Zettel schrieb er in großen Lettern ZICKE und schnippte es ihr mit einem gekonnten Wurf direkt vor die Nase. Trotz all den Bemühungen nicht neugierig zu werden entknitterte sie das Stück Papier nach einigen inneren Streitigkeiten mit sich selbst. Ihr Gesicht zeigte keine Veränderungen, nicht einmal das kleinste bisschen Wut kam an die Oberfläche. Doch innerlich kochte es. Woher nahm sich dieser fiese, arrogante Arsch das Recht sie hier so zu belästigen? Fast beiläufig donnerte sie es dem Absender zurück auf den Kopf. Zufrieden streckte sie ihm die Zunge hinaus, als ihr Nachbar sich verblüfft die Birne rubbelte. Leider bekam genau das auch der wenig begeisterte Professor mit. „Also wirklich, Nami. Was ist heute los mit dir? Du benimmst dich unmöglich!“ „A-Aber er…!“ „Nami, es reicht. Ich habe heute genug von dir. Bitte pack deine Sachen und geh, sodass ich die letzten Minuten noch vernünftig unterrichten kann. Hol dir was zu trinken oder vertritt dir die Beine, dass du dich wieder etwas abreagierst.“ Fassungslos blickte sie zwischen Zorro, der unschuldig pfeifend weg sah, und dem Professor hin und her. Letztendlich packte sie ihre Sachen und stapfte Richtung Tür. Zum Teufel mit diesem Psychologieheini und seinen Wahnvorstellungen. Und zum Teufel mit diesem eingebildeten, hirnrissigen Weiberhelden. | Like Apple And Cinnamon… Namis Wut hatte sich bis zum Mittagessen wieder gelegt. Zusammen mit ihrer besten Freundin Vivi saß sie in der Mensa ihrer Schule und berichtete von ihrem Tag, von ihrem Rauswurf aus der Klasse und von dem ganzen Stress, den die Planung des Schulballes mit sich brachte. Die Blauhaarige stocherte lustlos in ihrem Mittagessen herum. „Hach, Nami… Bis nächsten Freitag muss ich noch locker zwei, drei Kilos abnehmen. Das Kleid bringt mich ansonsten um.“ Auf die Aussage ihrer Freundin überdrehte sie nur die Augen. „Red doch keinen Blödsinn. Du bestehst doch nur noch aus Haut und Knochen…“ „Da hat sie recht“, antwortete plötzlich eine Stimme hinter den Frauen, „Wenn, dann solltest du vielleicht ein paar Speckröllchen loswerden.“ Nami fuhr herum. „Sag das noch ein Mal und es gibt Tote, Zorro!“ Der Grünhaarige lachte diabolisch und zog von dannen. „Dieser Kerl treibt mich noch ins Grab.“ Vivi lachte. „Ach, Süße jetzt reg dich doch nicht so auf. Das geht jetzt schon seit Jahren so, du solltest es doch schon gewöhnt sein. Außerdem kennst du ja das Sprichwort: Was sich liebt, das neckt sich.“ „Sag so was ja nie wieder, eher würde ich sterben als diesen Kerl jemals ran zu lassen!“ Wieder kicherte ihre blauhaarige Freundin nur kindlich. „Ich hoffe, das hat nicht mir gegolten, Miss Sunshine.“ Perplex wandten sich die beiden Frauen um. „Ruffy, was machst du hier?“ „Darf ich mich denn nicht zu einer Freundin gesellen?“ Sie blickte skeptisch drein, dann lächelte sie. „Doch, nur… gehst du hier nicht zur Schule.“ Ruffy grinste breit und nahm sich einen Stuhl, auf welchen er sich verkehrt hinsetzte, sodass er sich an der Lehne abstützen konnte. „Meine Klasse macht einen Ausflug ins Museum. Ich hatte einen Arzttermin und jetzt muss ich mir die Zeit vertreiben.“ „Du bist echt unmöglich, Ruffy!“, lachte Vivi. Die Orangehaarige blickte skeptisch drein und biss in eines ihrer Brötchen. Doch gleich legte sie es wieder beiseite, als sie an die gemeinen Worte Zorros denken musste. Sie wusste, dass sie gut aussah wie sie war. Mädchen beneideten ihren Körper und Jungs leckten sich nach ihr die Finger. Doch er hatte ihr mit dieser kleinen, unnötigen Meldung einfach den Appetit verdorben. „Und ihr beide habt schon eine Begleitung für den Ball?“ Namis beste Freundin nickte heftig, wollte jedoch keinen Namen nennen. Sie machte daraus ein Riesengeheimnis. „Ich werde ohne jemanden hingehen. Ich hab genug mit der ganzen Organisation zu tun, da hab ich keine Zeit für ein Date.“ Ruffy schüttelte den Kopf. „Aber das ist dein Abschlussball, der sollte doch unvergesslich werden!“ Sie lachte laut und kurz auf, traute sich einen weiteren Bissen vom Brötchen zu machen. „Für mich wird er jetzt schon ewig in Erinnerung bleiben. Die ganze Planung ist echt hart und viel Hilfe von den anderen, die eigentlich dafür verantwortlich sind, bekomme ich nicht.“ „Ich kenne dich doch Nami“, meinte Vivi mit vollem Mund, bevor sie runterschluckte und weitersprach, „Du machst die ganze Arbeit allein, und das freiwillig. Du wirst einfach nicht wollen, dass jemanden deinen Perfektionismus stört. So warst du schon immer. Bevor jemand anders etwas Falsches macht, machst du es doch selber.“ „Sie macht sich auch noch ganz andere Dinge selber.“ Namis Wutader pulsierte. Jetzt nur kein Ausrasten in aller Öffentlichkeit. Ja kein Mord vor Zeugen. Wieso war dieser Idiot denn schon wieder hier? Wartete er jetzt auch schon hinter der nächsten Ecke, um im geeigneten Moment schnell mit einem dummen Spruch auf den Lippen hervorzuspringen. Aber so schnell er gekommen war, war Zorro auch schon wieder verschwunden. Er roch wohl die Spannung, die sich urplötzlich aufgebaut hatte und hielt es für klüger das Weite zu suchen. Sein Glück. Ruffy sah ihm argwöhnisch nach. „Was war das denn?“ „Das wissen wir selbst nicht,“ antwortete die Blauhaarige, während Nami noch immer gegen den Super-GAU ankämpfte, „Zorro hat sich anscheinend zum Ziel gemacht Nami das Leben schwer zu machen. Aber er war nicht immer so. Früher, in Kindertagen, waren die beiden echt gut befreundet. Sie waren wie Apfel und Zimt. Aber irgendwann hat er angefangen sie immer wieder einzuschüchtern…“ „Ich und mich einschüchtern lassen? Nur über meine Leiche. Dieser Typ bringt mich sicher nicht aus der Fassung. Dafür hab ich schon zu viel hinter mir.“ Ruffy grinste munter. „Das ist die Nami die ich kenne.“ Ihre beste Freundin hingegen legte einen zweideutigen Ausdruck auf ihr Gesicht. „Ach, wie ich meine, lässt dich das aber nicht so kalt, wie du es dir eingestehen willst.“ „Es reicht, Vivi.“, energisch stand die 18-Jährige auf und nahm ihr Tablett, „Ich hab noch einiges zu erledigen. Ihr entschuldigt mich?“ Doch bevor Nami abhauen konnte, nahm Ruffy sie am Ellbogen. „Lass dich von dem Typen nicht so fuchsen.“ Sie drehte sich nicht um, wartete, bis er den Griff lockerte und stapfte dann angespannt davon. Wieso tat dieses Ekel das? Wieso war er so affig und idiotisch zu ihr? Sie hatte doch nichts getan. Er war derjenige, der seit der Highschool immer mehr zum Schürzenjäger mutierte. Sie war doch bei jedem beliebt und immer freundlich, ohne jemals einen Grund zu liefern, der sein Verhalten erklären konnte, oder? Wieso war er nur zu so einem Arsch geworden? Jaaaa… das war dann mal das Ende (: Ich hoffe ich konnte einige von euch motivieren meiner FF weiterzufolgen… Kritik und Lob (wobei mir Lob lieber wäre ^^) sind stets willkommen ;) Also dann Leute, man liest sich! lg Kapitel 2: ● Everything He’s Not… ---------------------------------- Hey Leute (; Nachdem ich ja in meiner unbändigen Motivation schon die nächsten 2 Kapitel fertig geschrieben habe möchte ich nur eines dazusagen: Ruffy wird sich etwas zurückhalten in den nächsten Teilen. Natürlich wird das nicht so bleiben, immerhin muss ja etwas Gefühlschaos und Drama in die FF hinein (; Aber nur dass ihr nicht sagt „Steht in der Überschrift nicht was von NxR auch?“ KOMMT ALLES NOCH, aber etwas später (: Ich hoffe trotzdem dass einige NxR Fans noch nicht die Flinte ins Korn werfen, entschieden ist ja- wie gesagt- noch gar nichts ^^ Also dann, ich wünsch euch noch weiterhin viel Spaß :D Chapter II : ● Everything He’s Not… | Everything He’s Not… Nami lag in ihrem Bett, welches ihr in ihrem jetzigen Zustand eher wie ein Karussell vorkam. Alles um sie herum drehte sich wie auf einem Jahrmarkt. Nicht einmal der kleine Ausnüchterungsmarsch vorhin hatte sich als äußerst nützlich erwiesen. Heute hatte sie es wirklich beinhart übertrieben. Sie blickte auf ihr Handy, welches lautstark um Aufmerksamkeit bettelte. War echt schön, dich wiederzusehen. Und danke für die Nummer! Gute Nacht, Ruffy Er war schon süß. Und wie. Jedoch, nach allem was war, konnte sie sich da wirklich noch etwas mit ihm vorstellen? Er war so anders. So anders als sie und so anders als Zorro. Er ist alles, was er nicht war. Zorro war launisch, Ruffy herzlich. Zorro war markant, Ruffy großmütig. Zorro war expressiv, Ruffy kalkulierbar. Zorro war die Herausforderung, Ruffy die Stabilität. Und Nami? Sie lag irgendwo in der Mitte. Sie war weder das eine, noch das andere. Wie konnte sie sich nur in zwei so grundauf verschiedene Menschen verlieben? Obwohl, bei Ruffy war sie sich da noch nicht ganz sicher. Sie hatte ihn, seit dem Vorfall und ihrem darauffolgenden Umzug nicht mehr gesehen, genauso wie Zorro. Noch ein Mal stand sie wankend auf, um sich aus der Küche eine Flasche Wasser zu holen. Die würde sie ganz sicher brauchen. Auch eine Aspirintablette legte sie sich zurecht. Die würde sie gleich nach dem Aufwachen einwerfen, die halbe Flasche in einem Zug leer trinken und dann seelenruhig im Bett sterben. Schnell kroch sie wieder unter die wärmende Decke, nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren. Nicht ohne an alte Zeiten zu denken, fiel sie in einen tiefen Schlaf, träumte vom Abschlussball. Doch in ihrem Traum war vieles anders. In ihrem Traum hatte sie ein bisschen mehr Spaß an diesem Abend und in ihrem Traum gab es auch keinen Kuss. | Too Lost To Give In… Der Ball war ein voller Erfolg. Nami empfing Glückwünsche und Lobpreisungen ohne Ende. Es hatte sie den letzten Nerv gekostet. Doch es war ein schöner Ball, das war alles, was sie wollte: Einen unvergesslichen Abend. Nami saß draußen vor der Schule. Zorro wunderte sich nicht schlecht. Immerhin war es ihr Ball. Und jetzt saß sie hier draußen und blies Trübsal? Ihm fehlte wirklich jedes Verständnis. „Hey, Zicke!“ Erschrocken fuhr sie herum, setzte sofort einen trotzigen Ausdruck auf ihr hübsches Gesicht. Ihr schwarzes, langes Kleid unterstrich ihre Eleganz und durch den seitlichen Schnitt, der Einblick bis zu ihrem Oberschenkel bot, fehlte es auch nicht an Sexappeal. Ihr Haar war offen und fiel in lockeren Wellen bis unter die Schulterblätter. „Was ist los, Blödmann?“ „Was machst du hier draußen?“ Sie lachte herablassend und tonlos. „Das gleiche könnte ich dich auch fragen.“ „Ich werde schon langsam mal den Heimweg antreten. Gefällt dir etwa dein eigener Ball nicht?“ Er grinste frech und ließ sich neben ihr auf die Bank hinab. „Geht dich nichts an! Lass mich bitte alleine.“ „Hat dich dein Traumprinz versetzt und ist jetzt mit deiner besten Freundin, der du ja jedes kleinste Geheimnis anvertraust, da drinnen und die beiden machen sich einen schönen Abend ohne dich?“ Sarkasmus lag in seiner Stimme, das war nicht zu überhören. Doch Nami seufzte nur genervt und angestrengt. Musste das denn jetzt sein? „Ach, kannst du heute denn nicht jemand anders nerven? Ich hab echt keinen Bock auf deine Einfältigkeiten.“ Er wurde skeptisch. Wo war ihr Kampfesgeist hin? Ihre Reizbarkeit? So machte das alles keinen Spaß. Hatte Nami denn wirklich etwas auf dem Herzen? „Was los, Zicke. Du scheinst heute so umgänglich zu sein, fast schon menschlich?“ „Mach dass du verschwindest.“ Etwas in ihrer Stimme war anders. Sie hörte sich an wie… wie… ja wie denn, zum Teufel? Widerwillig räumte Zorro jede Gemeinheit beiseite, er merkte, dass nun keine Zeit war für blöde Sprüche. „Nami?“ Perplex sah sie ihn aus dem Augenwinkel an. Kein vor Liebe strotzender Kosename wie ‚Zicke’, ‚Biest’ oder ‚explodierter Handbesen’? Seine Augen suchten die Antwort in ihren. Er war plötzlich nicht mehr so unausstehlich. Und das nur, durch ein Wort? „Ich… Ich hatte keine Zeit jemanden zu fragen…“ „Wie bitte?“ „Vivi ist mit Ace hier… Aber ich hatte keine Zeit, um mir Begleitung zu besorgen.“ Schnell blickte Nami in die andere Richtung. Was war nur in sie gefahren? Seit wann sprach sie denn ausgerechnet mit Zorro über ihre Probleme? Er würde sich doch sowieso nur lustig machen über ihre Herzensanliegen. Er lachte abgehackt. Ja, jetzt würde sie ihre Naivität teuer zu stehen bekommen. Wie konnte sie nur vor ihm ihr Herz offenbaren, vor allem, da sie ihm seit Jahren weismachen wollte, dass sie dieses vor ihm niemals zugänglich machen würde. Dumme, dumme Nami. Jetzt wirst du die volle Breitseite bekommen! „Aber dich wird doch sicher jemand eingeladen haben ihn zu begleiten, oder? Ich meine was ist mit diesem Sanji, der steht doch schon seit der Achten auf dich!“ Gut, sie war nicht unüberrascht. Die junge Frau hätte mit Spott und Hohn gerechnet. Aber dass dies wirklich zu einem kleinen, unvoreingenommenen Gespräch werden würde hätte sie nicht erwartet. „Es geht nicht darum, nur… ich war in letzter Zeit sehr gestresst. Ich habe den Ball organisiert, habe für meine Abschlussprüfungen gebüffelt wie sonst was und… Naja… Der Haushalt macht sich auch nicht von allein.“ Und was sollte das jetzt werden? Psychologie für Anfänger? Doktor Sommer für Arme? Auch Zorro konnte es sich nicht wirklich erklären. Er wusste nicht recht, was er darauf antworten sollte. Nami war überfordert- doch was kümmerte es ihn? Obwohl- so ganz ruhig und ohne den Anflug von Angriffslüsten oder Gefühlsausbrüchen ließ es sich ja ganz toll mit ihr reden. Auch, wenn sie eigentlich unausstehlich war- jetzt gerade war es recht in Ordnung mit ihr zu quatschen. „Wie geht es denn deiner Mutter?“ Nami lächelte Traurig. „Nicht gut. Keine Ahnung, wie lange sie es noch durchhält, bevor sie ans Bett gefesselt wird.“ „Bestell ihr einen schönen Gruß von mir.“ Die Orangehaarige nickte stumm. „Ich werde dann mal wieder rein gehen. Ohne mich geht ja noch alles schief.“ Sie stand auf und ging an Zorro vorbei. „Nami!“ Sie hielt inne. „Vielleicht können wir ja später was trinken, wenn du Zeit hast.“ „Ich dachte du wolltest gehen?“ Auch er raffte sich auf und vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Ist ja noch ziemlich früh. Immerhin ist das unser Abschlussball.“ Nami fuhr sich mit der Hand durchs Haar, ohne sich jedoch die Frisur zu verwüsten, und seufzte laut. „Ich denke nicht, dass ich dafür Zeit haben werde. Es ist noch einiges zu tun hinter den Kulissen.“ Er lachte kurz. „Du lügst.“ Stille legte sich zwischen die beide. Kaum merklich schüttelte sie den Kopf. Er hatte sie durchschaut. Doch was sollte sie denn auf so eine Frage entgegnen? Es war immerhin Zorro. Und das war nur eines seiner kranken, stillosen Spielchen. Würde sie mitspielen, würde sie sich selbst verraten. Das konnte sie nicht zulassen. Sie wollte ihn nicht gewinnen lassen. Sie kannte den notgeilen Mann schon lange genug. Ja, früher waren sie Freunde gewesen. Doch damals wussten sie auch noch nichts von Gefühlen, Sex oder sonstigen Teenager-Problemen. Wortlos nahm sie ihren Weg wieder auf und ließ Zorro alleine draußen stehen. Warum konnte er nur nicht die Augen von ihr nehmen? Alles was sie tat strotzte vor Anmut. Selbst ihre Lüge hatte etwas so Stilsicheres. Er wollte dieser Einsicht nicht nachgeben. Doch damals wusste er noch gar nicht, dass er bereits viel zu verloren war, um nachzugeben… Es war schon nach Mitternacht. Die meisten Ballbesucher waren schon lange gegangen und nicht wenige hatten sich in ein Hotel verkrochen. Nur mehr eine Handvoll Pärchen fand man noch auf der Tanzfläche. Nami sank erschöpft auf einem freien Sessel herab. Jetzt noch nachhause, raus aus diesem engen Kleid, Haare unters Wasser und dann nichts wie ab ins Bett. Ihre Abendplanung wurde zunichte gemacht, als jemand ein Glas Champagner auf den Tisch stellte, an dem sie nun saß. „Ich denke mal, jetzt hast du nichts zu tun.“ Sie blickte auf, starrte in Zorros Gesicht. Was will dieser Typ denn nur? Bemerkte er denn nicht, dass sie an seinen Spielchen kein Interesse hegte? „Was soll das denn werden?“ „Ich hab dir doch gesagt dass ich was mit dir trinken will.“ „Ich trinke keinen Champagner.“ „Dann lass uns tanzen.“ „Ich tanze nicht.“ „Ich habe dir was vom Buffet mitgenommen, willst du das?“ „Ich esse nichts.“ „Gut, dann lass uns einfach nebeneinander sitzen und atmen.“ „Ich atme auch nicht.“ Eine stille Sekunde verging, dann eine zweite. Plötzlich knallte er wutentbrannt den Teller auf den Tisch. „Da versucht man einmal nett zu dir zu sein und springst mir mit dem Arsch ins Gesicht. Aber weißt du was? Ab jetzt ist es mir wieder egal was mit dir ist. Dann ist eben die einzige Erinnerung die du an deinen Abschlussball hast die, dass du heulend draußen sitzt und irgendein Idiot versucht hat, dir wenigstens ein bisschen den Abend zu verschönern.“ Nami hielt die ganze Zeit über die Luft an. Was war denn das auf einmal? Er meinte es wirklich ernst? Das konnte nicht sein. Es war doch nur eines seiner Games, oder? Sie war so verwirrt. Gerade als er gehen wollte fasste sie einen letzten, klaren Gedanken, den sie auch gleich verbalisierte. „Ich würde wirklich gerne tanzen.“ Sie sahen sich lange an. Nami lächelte aufrichtig und auch seine Mundwinkel wanderten nach oben. Doch mit der Zeit wurde das Lächeln zur Grimasse. „Tja, zu spät, Süße!“ Dann ging er. Einfach so. Die Orangenhaarige konnte gar nicht behaupten vor Wut zu platzen. Ja, er hatte diese Freundlichkeit nur gespielt- aber er hatte wenigstens versucht sie aufzuheitern. Sie war zwar sauer, aber nicht wütend. Sie hatte sämtliche Erwartungen ihm gegenüber beiseite geschoben. Ihm war anscheinend nicht zu helfen. Es war einfach Zorro. Nami war eine der letzten, die den Ball verließen. Draußen war es nicht mehr ganz so warm, wie noch vor einigen Stunden. Sie zog ihre Stola, die sie den ganzen Abend beiseite gelegt hatte, über die Schultern, und verließ die Eingangshalle. Sie hatte es nicht weit nachhause. Zu Fuß etwa 20 Minuten, was zwar auch kein Katzensprung war, doch sie genoss die Stille und die Ruhe. Neben ihr fuhren Autos und auch so manche Limousinen vorbei. Einige betrunkene Jungs riefen und hupten ihr nach, fragten nach ihrer Adresse oder ob sie nicht Lust hätte, sie zu begleiten. Doch Nami wusste, dass sie nur aufgrund ihres Alkoholspiegels solche hohen Töne spuckten. Plötzlich spürte sie eine warme Jacke über ihren Schultern. Nein, nicht ausgerechnet er. Sie hatte in letzter Zeit einfach genug Zorro ertragen müssen. Irgendwie war ihr das Schicksal nicht wirklich gut gesonnen. „Na komm schon“, er drückte sie etwas von hinten an, „Ich werde dich nachhause bringen und will keinen Mucks hören.“ Gesagt- getan. Nach kürzerer Zeit, als Nami eingeplant hatte, waren die beiden vor ihrer Haustür angekommen. Drinnen brannte noch Licht. Ihre Mutter hatte also auf sie gewartet. „Danke, Zorro. Und es tut mir leid, wegen vorhin. Ich weiß, dass du es nur gut gemeint hast.“ Er sah auf sie herab. Ihm würden 1000 Antworten einfallen, mit der er sie wieder zur Weißglut bringen könnte. Doch er verkniff sie sich gekonnt. Er brauchte jetzt wirklich keine Zickerei mehr. Nicht um diese Uhrzeit. „Also dann, mach’s gut.“, piepste Nami etwas verlegen. Er starrte ernst in ihre Augen. Was war das? Es fühlte sich plötzlich so gut an, nicht gemein zu ihr zu sein. Er würde sich doch nicht etwa gerade verlieben? „Mach’s besser, Zicke.“ Sie lächelte, doch es war nicht das überhebliche, kontragebende Grinsen, das er sonst von ihr gewöhnt war. Nein, es war liebevoll. Es beunruhigte Zorro. Doch wie sollte er dieser Situation entkommen? Was sollte er sagen oder tun, um diesem wunderschönen Lächeln zu entkommen? Und dann handelte er aus einem Impuls heraus, wie von selbst. Er hatte sich kaum unter Kontrolle, als er ihr Gesicht in beide Hände nahm und ihr einen festen Kuss auf den Mund drückte. Ohne verführerischem Zungenspiel oder sonstigen, dramatischen Schauspiel, welches er sonst abzog um ein Mädchen ins Bett zu bekommen. Es war einfach nur ein Kuss auf den Mund. Nicht mehr, nicht weniger. Nach nur zwei Sekunden aber stellte er wieder Abstand zwischen ihren Gesichtern her, sodass er erschrocken in ihre Augen starrte. Was er erwartete, war ein ebenso erstaunter Ausdruck, doch er fand nur wieder dieses unausstehliche, bezaubernde Lächeln. Schnell zog der Grünhaarige seine Hände zurück und machte einen Schritt zurück. Was machte er denn da bloß? Wann hatte sich der Spieß denn bitte umgedreht, ohne dass er es gemerkt hatte? Nami nahm sein Jackett von ihren Schultern und hielt es ihm mit zwei Fingern entgegen. Noch immer befanden sich seine Gedanken nicht in seinem Körper, doch wie mechanisch nahm er es entgegen. „Gute Nacht.“ Nein, die junge Frau hatte nun nicht verloren, weil sie nachgegeben hatte und ihn in seinem hinterhältigen Spiel verfallen war. Er hatte immerhin sie geküsst. Sie hatte keinen Muskel gerührt, auch nicht die Augen geschlossen oder sonstige Gefühlsregungen gezeigt. Nein, sie war nicht die Verliererin. Wenn überhaupt, dann spielte sie nun mit. Immerhin kannte sie die Regeln: Bringe ihn zur Verzweiflung, mach ihm das Leben zur Hölle- mit welchen Mitteln auch immer. Aber: Verliebe dich ja nicht. Erst, als die Tür von Namis Haus wieder zuging rührte sich etwas in Zorros Gehirn und es analysierte die Lage. Aktueller Stand der Dinge: Sie war gegangen. Und er… Er hatte sich verliebt. Kapitel 3: ● Gameover… ----------------------- Chapter III : ● Gameover… | Gameover… Zwei Wochen waren vergangen, die Highschool war für Nami sowie für viele andere vorbei. Es war brühend heiß in dieser Woche. Bei 28 Grad im Schatten hatte die Hitze die Stadt fest im Griff. Trotzdem ließen sich es die Absolventen der Highschool Lougetowns nicht nehmen, eine letzte, große Abschiedsparty zu schmeißen. Vivis Vater, ein stinkreicher Banker, war es zu verdanken, dass man sich um das nötige Kleingeld dazu keine Gedanken machen musste. Binnen weniger Stunden war die Bude voll. Natürlich hatte sich das ganze herumgesprochen, sodass sogar einige Studenten von anderen Colleges vorbeikamen, um mitzufeiern. Der Gratisalkohol trug natürlich außerordentlich dazu bei, dass die Party unmöglich ein Flop werden konnte. Mit einem kurzen Kleidchen ausgestattet wollte Nami der Abendhitze trotzen. Doch der Plan funktionierte nur mäßig. Es war einfach viel zu schwül, auch wenn die Sonne schon längst untergegangen war. „VORSICHT, DIE WAR TEUER!“ Vivi hatte alle Hände voll zu tun, wertvolle Gegenstände in Sicherheit zu bringen. Das hätte sie wohl vorher überdenken müssen, doch nun war es zu spät. Sie saß lustlos mit einem Glas Bowle am Küchentisch, der zu einem kleinen Buffet umfunktioniert wurde, fächerte sich mit einer Zeitschrift Luft zu und ließ ihren Blick weltvergessen durch den Raum gleiten. Viele Leute, die sie schon ewig kannte, und noch mehr, die sich quasi selbst eingeladen hatten. Bei einer Person blieb ihr Blick hängen. Ihr war schon aufgefallen, dass Zorro seit dem Abschlussball einen Bogen um sie machte. Anscheinend hatte sie das Spiel nun endgültig gewonnen. Ihre Brust schwoll vor Stolz an. Ja, diesem Bastard hatte sie es gezeigt. Nami überdrehte die Augen, als er sich umdrehte und man ein blutjunges, blondes Mädchen hinter ihm stehen sah. Er hatte die Jagd also schon wieder aufgenommen. Nicht ungewöhnlich. Mit schnellen Schritten ging er auf die Schüssel mit der Bowle zu, die gleich neben Nami stand, und fing an, einen Becher damit zu füllen. Wahrscheinlich war der für dieses arme Huhn, welches er ganz sicher heute noch abschleppen und anschließend abservieren wird. Erst nach wenigen Sekunden bemerkte die Orangehaarige, wie der junge Mann sie beobachtete, gleichzeitig blind das Glas anfüllend. Sein Blick war so… durchdringend und fragend. Nami bekam eine Gänsehaut. Was starrte er denn so blöd rüber? Sollte sie wegschauen? Oder ihn gleich in der Schüssel ertränken? Oder war das wieder eine seiner Herausforderungen? Ganz bestimmt! Würde sie nun beschämt zur Seite schauen, wäre er der Gewinner. Das konnte und wollte ihr Stolz nicht zulassen. Also war der Plan: Stur und mit ausdruckslosem Blick zurückstarren. Es kam beiden wie eine Ewigkeit vor. Nami grinste hämisch, da der Grünhaarige vergaß, dass jeder Becher nun einmal voll wurde, und sich einen gehörigen Schluck Bowle über die Hose leerte. Er wurde etwas rot um die Wangen, schimpfte kurz mit sich selbst und ging, ohne noch einmal den Augenkontakt mit Nami aufzusuchen, wieder zurück. Diese schmunzelte triumphierend in ihr Glas, während sie ihr Getränk in einem Zug runterkippte. Gameover, Baby. | Let It Rain… Wortlos und ein wenig verträumt ging Nami am Pool entlang, der beinahe überfüllt war. Alle litten unter der Hitze, da kam so eine Abkühlung schon ganz gelegen. Auch Nami spielte mit dem Gedanken, einen Sprung hinein zu wagen. Doch diese Idee wurde verworfen. Immerhin, mit wem sollte sie sich da drinnen denn schon vergnügen? Vivi war mit der Rettung des Hauses beschäftigt. Die 18-Jährige erschrak zutiefst, als plötzlich jemand aus dem Pool nach oben sprang und sie am Handgelenk packte. Hineingezogen wurde sie dennoch nicht. Verängstigt blickte sie hinab. Es war kein anderer als Ruffy, der ihr entgegengrinste. „Na, Miss Sunshine? Lust auf eine Abkühlung?“ „Verdammt, schreck mich doch nicht so! Nein, danke. Ist mir zu voll.“ Sie deutete auf die anderen hundert Leute, die ausgelassen im kühlen Nass tobten. Er ließ das Mädchen wieder los und stützte sich mit beiden Unterarmen am Beckenrand ab, während sein Gegenüber sich vor ihm hinhockte. „Ach komm schon, ist doch viel zu heiß da draußen!“ Sie lächelte liebevoll. „Ach, mach dir keine Sorgen. Ich komm schon klar.“ Er zog eine Schnute, dann grinste er hämisch. Nami hätte das gleich auffallen müssen, doch das tat es nicht. Die Chance zur Flucht war vertan, als der Schwarzhaarige plötzlich wieder ihr Handgelenk packte. „Schon vergessen, wer hier der Stärkere ist?“, waren die letzten Worte, welche die 18-Jährige vernahm, bevor die laute Musik, die vom Inneren des Hauses kam, und das Gelächter der anderen zu einem Rauschen wurden. Nach nur einer Sekunde tauchte sie wieder auf. „SAG MAL, HAST DU SIE NOCH ALLE?“ Ruffy aber lachte sich schlapp, sodass er zu ertrinken drohte- dem wollte Nami nachhelfen und tauchte mit vollem Gewicht seinen Kopf unter die Wasseroberfläche. Blitzartig reagierte der junge Mann und tauchte unter ihren Körper, sodass er sie nun huckepack trug. Sie kreischte nun belustigt, hatte den Zorn schnell vergessen. Er hatte recht, es war wirklich eine tolle Abkühlung. Zwar in ihrem schönen Kleid, aber auch das sollte wieder trocken werden. Ein Grünschopf beobachtete die beiden von drinnen. „Zorro?“ Ihre glockenklare Stimme riss ihn wieder aus seinem kurzen Tagtraum und er wandte sich mit einem „Hm“ zu seinem Flirt um. „Möchtest du mir noch eine Bowle bringen?“ Er sah das blonde Mädchen lange an, dann stand er von seinem Platz auf und „verabschiedete“ sich mit einem unfreundlichen „Hol dir doch selber was du brauchst.“ Nami hatte sich inzwischen aus Ruffys Fängen befreit und stieg ziemlich unelegant aus dem Wasser. „Und wehe dir, das passiert noch einmal!“, meinte sie zu ihrem guten Freund eher halbernst. Dieser streckte den Daumen nach oben und trieb weiter Unfug im kühlen Nass. Die junge Frau schlang ihre Arme um ihren Körper. Es war doch ziemlich kühl, so pitschnass. Zitternd steuerte sie aufs Haus zu, als plötzlich Zorro stumm mit einem Handtuch vor seinem Körper ausgebreitet vor ihr stand. „V-Vivi hat mir das in die Hand gedrückt.“ Er wich ihren Blicken aus. Ihm war die Situation sichtlich mehr als unangenehm. Der sonst so stolze, durch nichts aus der Fassung bringende Zorro war also gebrochen? Sie konnte und wollte es gar nicht so richtig glauben. Dankend streckte sie die Hand danach aus, er aber war schneller und schwang es schnell über ihren Körper. Nun hatte er sich wieder gefasst und sah sie ernst an. Etwas, was ihm nicht passte. „Zorro?“ Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Es war aber auch heiß, verdammt! „Ich bin rübergekommen um etwas loszuwerden: Tun wir doch einfach so als wäre das vor deinem Haus nie passiert.“ Völlig verdattert blickte Nami zwischen seinen beiden Augen hin und her. „Habe ich mich denn anders verhalten?“ „Nein, aber ich. Das alles hat es nie gegeben und ich bin wieder der alte, verbitterte, notgeile Arsch der ich immer schon war, ok?“ „Zorro, ich weiß nicht wovon du sprichst… Ich habe nie…“ Doch er unterbrach sie rücksichtslos, „Wenn es so einfach ist, warum kann ich es dann nicht?“ Nami hielt für eine Sekunde die Luft an, als eine Träne an seinem Gesicht herabkullerte. Moment- Zorro und weinen? Blödsinn, es war ein Regentropfen, es regnete! Tropfen für Tropfen trafen auf den staubigen, trockenen Boden und wurden sogleich auch aufgesaugt. „Warum kann ich nicht einfach weiter scheiße sein, erklär mir das mal. Du bist sonst auch immer so klug, oder Nami? Also, sag schon!“ Sein Tonfall war vorwurfsvoll. Anscheinend suchte er momentan wirklich die Schuld bei der Orangehaarigen. Aber mit welcher Sicherheit! Durfte das denn wahr sein? Was erlaubte er sich nur, dieser eingebildete Vollidiot? Schnell leerte sich der Pool, als auch noch eine Gewitterwolke anrollte und bedrohlich über Zorros und Namis Köpfen grummelte. Auch der 19-Jährige schloss sich letztendlich den Leuten an und ließ Nami, die gerade hoffnungslos nach einer Antwort auf seine Frage suchte, alleine stehen. Vivis Geschrei versank unter dem Bass der Musik. | In My World… Ja, hiermit bekenne ich mich eindeutig zur Pessimistin. Das Universum besteht aus Zufällen- und gerade ich muss mit dem größten Vollidioten der Schule hier stehen und über seine Gefühle reden. War das denn fair? Woher sollte ich denn bitte wissen, was mit ihm los war? Sehe ich aus wie ein guter Samariter der am Wegesrand hockt und wartet, dass ihm eine zerrüttete Person begegnet, die nicht weiß wohin mit ihren Fragen? Ich will mich nicht mit ihm über seine Probleme unterhalten. Und schon gar nicht will ich für diese verantwortlich gemacht werden! Was für eine Unterstellung. Ich spüre die Regentropfen auf meiner Haut, obwohl ich noch durchnässt war. Ich war einer der letzten, die sich dazu entschloss doch noch Schutz im Haus zu suchen. Meine Haare klebten an meinem Gesicht, meinen Schultern und aufgrund ihrer eindrucksvollen Länge auch an meinem Rücken. Vivi sauste an mir vorbei, hielt an und machte kehrt. Stürmisch harkte sie sich bei meinem Arm ein und schleppte mich die Treppen hoch, etwas von wegen „du holst dir noch eine Erkältung“ oder „das kann sich doch nicht toll anfühlen“ brabbelnd. Schon waren wir in ihrem Zimmer, welches unter Garantie der Raum mit den wenigsten Verlusten in diesem Haus darstellte. Kurz kramte sie in ihrem überdimensionalen Kleiderschrank herum, warf mir einen Rock und ein Oberteil entgegen. Dann drängte sie mich weiter in ihr eigenes Bad, welches gleich an ihr Zimmer grenzte. „Mach dich fertig, dann hilf mir unten!“ Ich beneidete sie immer schon für ihr Glück in so eine vermögende Familie hineingeboren worden zu sein. In meiner Welt gab es keine Partys die von Daddy- den ich nicht einmal kannte- finanziert wurden, keinen Pool und schon gar kein eigenes Badezimmer nur für mich. In meiner Welt gab es nur Stress, harte Arbeit und die Angst, dass meine Mutter mit jedem neuen Tag ins Bett oder an den Rollstuhl gefesselt werden könnte. In Windeseile machte ich mich trocken, richtete meine Frisur und frischte mein Make-up auf. Mit neuen Klamotten machte ich mich dann auf den Weg zu Vivi, um ihr beim Instandhalten ihres Heimes behilflich zu sein. Ich persönlich mag mich. Ich mag meine Art mit anderen zu reden und mich zu verkaufen. Aber nichts hasse ich mehr als Leute, denen es egal ist, was andere über sie denken. Man sollte einfach darauf achten, wie man anderen gegenübertritt. Sicher vertrete ich die Einstellung auf „persönliche Meinung“ und den ganzen Scheiß. Aber so was ist doch wirklich unter aller Sau. Unbedingt ein Arschloch sein zu wollen und sich das auch noch aus vollem Herzen zu wünschen, war das denn unbedingt nötig? Ich bin kein Etikettenreiter oder Freund unnötiger Komplimente, aber das ging doch wirklich zu weit. Ich war gerade dabei ein zerbrochenes Glas aufzufegen, als mir jemand von hinten an die Schulter tippte. Wider aller Erwartungen war es Vivi. „Du kannst dich jetzt wieder amüsieren, ich mach den Rest alleine. Danke, Nami. Du bist eine echte Freundin.“ Ich unterdrücke den Drang ihr sagen zu wollen, dass sie mir schließlich keine Wahl ließ, und fegte noch schnell zu Ende während ich sagte: „Ach lass mal, ich werde dann nachhause gehen. Ich habe morgen noch einiges zu erledigen. Ich denke nicht, dass ich hier noch was verpassen werde.“ Vivi tätschelte meine Wange, der Ausdruck in ihren Augen war undefinierbar. | Once Is More Than Enough… Ich ging die Tür hinaus, in meinen Ohren surrte es unerträglich durch die laute Musik drinnen. „Du gehst schon?“ Neben mir stand Ace, der es sich gerade mit einer Zigarette draußen gemütlich gemacht hatte. Das letzte Wort hatten wir vor einem Jahr geredet, als er mich um Kleingeld für den Getränkeautomaten bat. Seltsam. „Ähm, ja.“ Er dämpfte den Glimmstängel unter seinem Schuh aus. Gott, das war ein Gestank. „Gib Zorro eine Chance.“ Mein erster Gedanke war, dass Ace und der grünhaarige Bastard Freunde waren. Sie waren aus dem gleichen Holz geschnitzt: kalt, grob und vorlaut mit dem einzigen Unterschied, dass der Schwarzhaarige auch nette Seiten hatte, die er denjenigen offenbarte, die sein Interesse erweckten. Mein zweiter Gedanke war der Verdacht durch einen Kaninchenbau in eine andere, seltsame Welt geraten zu sein, in der das Gegenteil Vorherrschaft nahm. Welche Chancen sollte ich ihm denn bitteschön einräumen und mit welcher Begründung? Mein fragender Blick sprach Bände. Ace grinste schief als er meine Verwirrung bemerkte. „Er mag dich. Du solltest ihn ranlassen.“ Augenblicklich war ich auf 180. „Dreht es sich bei euch Jungs immer nur um Sex?“ „Du weißt was ich meine. Er redet von dir. Zwar nichts Positives, aber er redet von dir.“ Ich stemmte die Hände trotzig in die Hüften. „Ach, und jetzt sollte ich mich geehrt fühlen? Der kann mich mal.“ Man sah ihn an, dass er sich noch schnell einen blöden Kommentar verkniff und sah mich nun vollends an. „Er ist unsicher. Er redet nicht gerne über seine Gefühle. Aber er hat dich gern.“ „Du spinnst doch.“, ich machte eine ausladende Geste und setzte zum Gehen an, „Der Typ hat keine Gefühle. Und wenn das wieder einer seiner kleinen Tricks ist, kann er es gleich vergessen.“ „Frag ihn doch selber.“ Die Tür ging auf und zu. Ich sträubte mich beharrlich davor, mich umzudrehen und hoffe inständig, dass Ace mich auf den Arm genommen hatte. Würde wirklich Zorro hinter mir stehen, müsste ich ein ziemlich peinliches Gespräch führen. Ich erinnerte mich an das, was er vorhin zu mir gesagt hatte. Schlagartig breitete sich ein Gefühl der Beklommenheit in mir aus. Schnell schickte ich ein Stoßgebet in den Himmel: Lieber Gott, ich kann mir denken, dass dich meine Fehltritte und Fettnäpfchen, in die ich hin und wieder hineinschlittere, zum Lachen bringen und wirklich amüsieren. Aber hiermit bitte ich dich, mir ein einziges Mal nicht ständig die schlimmsten Szenarien an den Hals zu hetzen. „Was sollst du mich fragen.“ Ich war mir sicher, Gott würde sich in diesem Moment schlapp lachen. Hiermit war meine To-Do Liste um einen Punkt länger geworden: einen Pakt mit dem Teufel eingehen. „Naja… Ähm… Keine Ahnung, was Ace meint.“, erfand ich stotternd eine unspektakuläre Ausrede. „Lügnerin.“, ich drehte mich nicht um, war wie versteinert, „Ich hab gelauscht.“ An seiner Aussprache konnte ich erkennen, dass er einiges an Alkohol intus hatte. Ich hörte Schritte in meine Richtung. Kurz darauf stand er vor mir. Meine Füße aber waren gerade interessanter, also entschloss ich, sie aufs Gründlichste zu untersuchen. „Ace kann seine Klappe einfach nicht halten. Und ich muss dann die Konsequenzen ausbaden.“ Ich sah hoch. Er hatte einen ernsten, aber irgendwie doch verträumten Ausdruck im Gesicht. Schon fast weltfremd. Noch dazu starrte er mich an. Was sollte ich nur davon halten? „Du bist eine misstrauische, störrische Zicke.“ Ich erwiderte nichts, wollte warten, worauf mein Gegenüber aus war. Doch Zorro sagte kein Wort mehr. Stattdessen machte er einen Schritt in meine Richtung, beugte sich leicht nach vorne und berührte mit seinen Lippen meinen Mund. Mein Magen schlug Purzelbäume in meinem Bauch und ich war mir sicher, dass mein Herzschlag die Musik im Inneren des Hauses in Sachen Lautstärke haushoch schlagen würde. Was hier geschah war erotischer, als jeder Kuss den ich jemals bekommen hatte. Zitternd wie Espenlaub stand ich zum zweiten Mal an diesem Abend vor meinem wahrscheinlich größten Widersacher. Dabei wäre doch schon ein Mal mehr als genug gewesen. Kapitel 4: Happiness… --------------------- Chapter IV : ● Happiness… | Happiness… Viele denken, Glück wäre etwas Unerwartetes. Etwas, das uns zufällig in den Schoß fällt, ohne dass wir darauf hingearbeitet haben. Für mich aber ist Glück etwas, was man sich verdienen muss. Und manchmal denke ich, ich arbeite umsonst, während allen anderen Gutes widerfährt. Erschöpft ließ ich mich auf die Picknickdecke fallen. Die kleine Hitzewelle, die sich zurzeit über unsere Stadt erstreckte, hielt weiterhin an. Der kurze Regenschauer gestern war nach nur einer Stunde vorbei. Übertrieben blinzelnd blätterte ich mich durch eine Zeitschrift, welche neueste Sommertrends anpries. Vivi reckte sich neben mir in der Sonne, im kurzen Top und Rock. Hier im Park war alles so friedlich. Kein Stress, keine Verpflichtungen. Keine Einkäufe, die man zu erledigen oder Mütter, die man zu versorgen hatte. Nur ich, Vivi und mein Magazin. Ach ja, meine blauhaarige Freundin hatte ja noch jemanden dazugeholt. „Was hat dein Vater eigentlich zu dem Chaos gesagt, das wir gestern hinterlassen haben, Vivi?“ Da eine Wolke die Sonne verdeckte schob die Angesprochene ihre Sonnenbrille mit einer Hand hoch, um Ruffy in die Augen sehen und ihm einen skeptischen Blick zuwerfen zu können. „Sagen wir’s mal so: Die Begeisterung hielt sich in Grenzen. Aber zum Glück…“, die Wolke zog weiter und sie setzte die Brille wieder auf, „…war ich ja kein bisschen müde und habe bis heute Früh geschuftet.“ Die Ironie in ihrer Stimme war unverkennbar. „Es ist sooo heiß.“, stieß ich laut und langgezogen aus. Und genau das war es auch! Ich hatte das Gefühl, die Sonne brannte sich durch sämtliche meiner Hautschichten hindurch. Ich hatte mir schon das Top bis über den Bauchnabel gezogen und der Rock hätte nicht mehr kürzer sein können. Ruffy drehte sich auf die Seite, sodass er mich ansehen konnte. „Brauchst du wieder ne Abkühlung?“, fragte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ich machte eine ausladende Geste, „Ach, lass mal.“ Er piekste mich in die Seite. So etwas hasse ich, vor allem da es mir aufgrund der Hitze unmöglich schien mich zur Wehr zu setzen. Das Magazin wanderte auf den Boden, neben mich. Laut seufzend drehte ich mich nun auch auf die Seite, war Ruffy somit ein Stückchen näher gekommen. Er legte seine Hand auf meine Schulter und streichelte sie sanft. Es war mir nicht unangenehm. Meine Gedanken drifteten ab und ich merkte, wie ich langsam müder wurde. Tuuuuut… Tuuuuut… Nami ist zurzeit nicht erreichbar. Hinterlassen Sie Ihre Nachricht nach dem Piepton. Piiiiep… „Hy Nami, hier ist Zorro. Ich wollte dir nur sagen, dass das mit uns anscheinend nie klappen könnte. Anscheinend kannst du mir durch deine Vorurteile nicht wirklich Chancen einräumen… Das war’s schon wieder. Mach’s gut! Ich schreckte auf, als neben mir lautes Geschnarche ertönte. Ein Traum? Nicht ganz. Das waren die Worte, die er mir gestern auf die Lippen hauchte, bevor ich fluchtartig und, verständlicherweise, auch verwirrt nachhause stürmte. Natürlich nicht wortwörtlich, wie ich es gerade eben geträumt hatte. Aber im Wesentlichen war das seine Stellungnahme. Ruffy lag neben mir, nur wenige Zentimeter trennten unsere Köpfe. Anscheinend war er gerade dabei den Regenwald abzuholzen. Verdammt, konnte der schnarchen! Zum ersten Mal dachte ich über seine Worte nach. Ich und ihm keine Chance geben? Das stimmte doch gar nicht, ich habe keine Vorurteile. Ich bin mir sicher, dass jeder Mensch sich ändern kann, wenn er es wirklich will. Vielleicht wollte ich ihn einfach nicht, hat er eigentlich schon mal daran gedacht? Aber hätte ich mich dann von ihm küssen lassen? Ja, es kann schon durchaus im Bereich des Möglichen liegen, dass ich so einige Voreingenommenheiten gegen ihn hege. Doch war das denn nicht verständlich? Immerhin hatte er in den letzten Jahren nicht wirklich mit positiven Auffälligkeiten geglänzt. Also war die Frage: Hatte er wirklich eine Chance verdient? | There Is Only You… Vivi war gegangen, nachdem sie einen wutentbrannten Anruf ihres Vaters bekommen hatte. Anscheinend war doch nicht alles so in Butter, wie sie es beschrieben hatte. Bevor sie verängstigt losgezogen war murmelte sie noch etwas von zerbrochenen Kristallvasen und verschwundenen Weinflaschen aus dem Weinkeller. Ruffy und ich genossen immer noch die Sonnenstrahlen. Doch schon langsam waren es die Abendsonnenstrahlen die uns wärmten. Der Tag neigte sich zum Ende. Ruffy beobachtete mich schon seit geraumer Zeit, während ich las. Doch ich ließ mir meine Ruhe nicht nehmen. Nach einiger Zeit erklang plötzlich seine Stimme. „Wollen wir dann aufbrechen?“ Wir schritten durch den Park, in dessen Mitte sich ein großer Teich befand. Inmitten des Teiches wiederum war ein wunderschöner Brunnen. Leute ruderten mit schweren Holzbooten darum herum um sich abzukühlen. Kinder lachten. Ich blieb kurz stehen und beobachtete ihn. Wie die dünnen Wasserstrahlen in der Sonne glänzten. Und dann auf die Wasseroberfläche aufprallten. Um es in unruhige Schwingungen zu versetzen. Ruffy nahm meine Hand. Ich sah ihn an. Er lächelte mich warm an. Erst jetzt nahm ich wahr, dass wohl ein Sonnenbrand mein Gesicht zierte. Doch es war egal. Die Sonne blendete mich von der Seite. Ruffy legte seine zweite Hand auf meine Wange. Dann küsste er mich kurz auf die Stirn. Ich empfand es als angenehm. Wir gingen Bootfahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)