Perfect Match - weiter gehts =) von Namina (NxR oder NxZ) ================================================================================ Kapitel 3: ● Gameover… ----------------------- Chapter III : ● Gameover… | Gameover… Zwei Wochen waren vergangen, die Highschool war für Nami sowie für viele andere vorbei. Es war brühend heiß in dieser Woche. Bei 28 Grad im Schatten hatte die Hitze die Stadt fest im Griff. Trotzdem ließen sich es die Absolventen der Highschool Lougetowns nicht nehmen, eine letzte, große Abschiedsparty zu schmeißen. Vivis Vater, ein stinkreicher Banker, war es zu verdanken, dass man sich um das nötige Kleingeld dazu keine Gedanken machen musste. Binnen weniger Stunden war die Bude voll. Natürlich hatte sich das ganze herumgesprochen, sodass sogar einige Studenten von anderen Colleges vorbeikamen, um mitzufeiern. Der Gratisalkohol trug natürlich außerordentlich dazu bei, dass die Party unmöglich ein Flop werden konnte. Mit einem kurzen Kleidchen ausgestattet wollte Nami der Abendhitze trotzen. Doch der Plan funktionierte nur mäßig. Es war einfach viel zu schwül, auch wenn die Sonne schon längst untergegangen war. „VORSICHT, DIE WAR TEUER!“ Vivi hatte alle Hände voll zu tun, wertvolle Gegenstände in Sicherheit zu bringen. Das hätte sie wohl vorher überdenken müssen, doch nun war es zu spät. Sie saß lustlos mit einem Glas Bowle am Küchentisch, der zu einem kleinen Buffet umfunktioniert wurde, fächerte sich mit einer Zeitschrift Luft zu und ließ ihren Blick weltvergessen durch den Raum gleiten. Viele Leute, die sie schon ewig kannte, und noch mehr, die sich quasi selbst eingeladen hatten. Bei einer Person blieb ihr Blick hängen. Ihr war schon aufgefallen, dass Zorro seit dem Abschlussball einen Bogen um sie machte. Anscheinend hatte sie das Spiel nun endgültig gewonnen. Ihre Brust schwoll vor Stolz an. Ja, diesem Bastard hatte sie es gezeigt. Nami überdrehte die Augen, als er sich umdrehte und man ein blutjunges, blondes Mädchen hinter ihm stehen sah. Er hatte die Jagd also schon wieder aufgenommen. Nicht ungewöhnlich. Mit schnellen Schritten ging er auf die Schüssel mit der Bowle zu, die gleich neben Nami stand, und fing an, einen Becher damit zu füllen. Wahrscheinlich war der für dieses arme Huhn, welches er ganz sicher heute noch abschleppen und anschließend abservieren wird. Erst nach wenigen Sekunden bemerkte die Orangehaarige, wie der junge Mann sie beobachtete, gleichzeitig blind das Glas anfüllend. Sein Blick war so… durchdringend und fragend. Nami bekam eine Gänsehaut. Was starrte er denn so blöd rüber? Sollte sie wegschauen? Oder ihn gleich in der Schüssel ertränken? Oder war das wieder eine seiner Herausforderungen? Ganz bestimmt! Würde sie nun beschämt zur Seite schauen, wäre er der Gewinner. Das konnte und wollte ihr Stolz nicht zulassen. Also war der Plan: Stur und mit ausdruckslosem Blick zurückstarren. Es kam beiden wie eine Ewigkeit vor. Nami grinste hämisch, da der Grünhaarige vergaß, dass jeder Becher nun einmal voll wurde, und sich einen gehörigen Schluck Bowle über die Hose leerte. Er wurde etwas rot um die Wangen, schimpfte kurz mit sich selbst und ging, ohne noch einmal den Augenkontakt mit Nami aufzusuchen, wieder zurück. Diese schmunzelte triumphierend in ihr Glas, während sie ihr Getränk in einem Zug runterkippte. Gameover, Baby. | Let It Rain… Wortlos und ein wenig verträumt ging Nami am Pool entlang, der beinahe überfüllt war. Alle litten unter der Hitze, da kam so eine Abkühlung schon ganz gelegen. Auch Nami spielte mit dem Gedanken, einen Sprung hinein zu wagen. Doch diese Idee wurde verworfen. Immerhin, mit wem sollte sie sich da drinnen denn schon vergnügen? Vivi war mit der Rettung des Hauses beschäftigt. Die 18-Jährige erschrak zutiefst, als plötzlich jemand aus dem Pool nach oben sprang und sie am Handgelenk packte. Hineingezogen wurde sie dennoch nicht. Verängstigt blickte sie hinab. Es war kein anderer als Ruffy, der ihr entgegengrinste. „Na, Miss Sunshine? Lust auf eine Abkühlung?“ „Verdammt, schreck mich doch nicht so! Nein, danke. Ist mir zu voll.“ Sie deutete auf die anderen hundert Leute, die ausgelassen im kühlen Nass tobten. Er ließ das Mädchen wieder los und stützte sich mit beiden Unterarmen am Beckenrand ab, während sein Gegenüber sich vor ihm hinhockte. „Ach komm schon, ist doch viel zu heiß da draußen!“ Sie lächelte liebevoll. „Ach, mach dir keine Sorgen. Ich komm schon klar.“ Er zog eine Schnute, dann grinste er hämisch. Nami hätte das gleich auffallen müssen, doch das tat es nicht. Die Chance zur Flucht war vertan, als der Schwarzhaarige plötzlich wieder ihr Handgelenk packte. „Schon vergessen, wer hier der Stärkere ist?“, waren die letzten Worte, welche die 18-Jährige vernahm, bevor die laute Musik, die vom Inneren des Hauses kam, und das Gelächter der anderen zu einem Rauschen wurden. Nach nur einer Sekunde tauchte sie wieder auf. „SAG MAL, HAST DU SIE NOCH ALLE?“ Ruffy aber lachte sich schlapp, sodass er zu ertrinken drohte- dem wollte Nami nachhelfen und tauchte mit vollem Gewicht seinen Kopf unter die Wasseroberfläche. Blitzartig reagierte der junge Mann und tauchte unter ihren Körper, sodass er sie nun huckepack trug. Sie kreischte nun belustigt, hatte den Zorn schnell vergessen. Er hatte recht, es war wirklich eine tolle Abkühlung. Zwar in ihrem schönen Kleid, aber auch das sollte wieder trocken werden. Ein Grünschopf beobachtete die beiden von drinnen. „Zorro?“ Ihre glockenklare Stimme riss ihn wieder aus seinem kurzen Tagtraum und er wandte sich mit einem „Hm“ zu seinem Flirt um. „Möchtest du mir noch eine Bowle bringen?“ Er sah das blonde Mädchen lange an, dann stand er von seinem Platz auf und „verabschiedete“ sich mit einem unfreundlichen „Hol dir doch selber was du brauchst.“ Nami hatte sich inzwischen aus Ruffys Fängen befreit und stieg ziemlich unelegant aus dem Wasser. „Und wehe dir, das passiert noch einmal!“, meinte sie zu ihrem guten Freund eher halbernst. Dieser streckte den Daumen nach oben und trieb weiter Unfug im kühlen Nass. Die junge Frau schlang ihre Arme um ihren Körper. Es war doch ziemlich kühl, so pitschnass. Zitternd steuerte sie aufs Haus zu, als plötzlich Zorro stumm mit einem Handtuch vor seinem Körper ausgebreitet vor ihr stand. „V-Vivi hat mir das in die Hand gedrückt.“ Er wich ihren Blicken aus. Ihm war die Situation sichtlich mehr als unangenehm. Der sonst so stolze, durch nichts aus der Fassung bringende Zorro war also gebrochen? Sie konnte und wollte es gar nicht so richtig glauben. Dankend streckte sie die Hand danach aus, er aber war schneller und schwang es schnell über ihren Körper. Nun hatte er sich wieder gefasst und sah sie ernst an. Etwas, was ihm nicht passte. „Zorro?“ Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Es war aber auch heiß, verdammt! „Ich bin rübergekommen um etwas loszuwerden: Tun wir doch einfach so als wäre das vor deinem Haus nie passiert.“ Völlig verdattert blickte Nami zwischen seinen beiden Augen hin und her. „Habe ich mich denn anders verhalten?“ „Nein, aber ich. Das alles hat es nie gegeben und ich bin wieder der alte, verbitterte, notgeile Arsch der ich immer schon war, ok?“ „Zorro, ich weiß nicht wovon du sprichst… Ich habe nie…“ Doch er unterbrach sie rücksichtslos, „Wenn es so einfach ist, warum kann ich es dann nicht?“ Nami hielt für eine Sekunde die Luft an, als eine Träne an seinem Gesicht herabkullerte. Moment- Zorro und weinen? Blödsinn, es war ein Regentropfen, es regnete! Tropfen für Tropfen trafen auf den staubigen, trockenen Boden und wurden sogleich auch aufgesaugt. „Warum kann ich nicht einfach weiter scheiße sein, erklär mir das mal. Du bist sonst auch immer so klug, oder Nami? Also, sag schon!“ Sein Tonfall war vorwurfsvoll. Anscheinend suchte er momentan wirklich die Schuld bei der Orangehaarigen. Aber mit welcher Sicherheit! Durfte das denn wahr sein? Was erlaubte er sich nur, dieser eingebildete Vollidiot? Schnell leerte sich der Pool, als auch noch eine Gewitterwolke anrollte und bedrohlich über Zorros und Namis Köpfen grummelte. Auch der 19-Jährige schloss sich letztendlich den Leuten an und ließ Nami, die gerade hoffnungslos nach einer Antwort auf seine Frage suchte, alleine stehen. Vivis Geschrei versank unter dem Bass der Musik. | In My World… Ja, hiermit bekenne ich mich eindeutig zur Pessimistin. Das Universum besteht aus Zufällen- und gerade ich muss mit dem größten Vollidioten der Schule hier stehen und über seine Gefühle reden. War das denn fair? Woher sollte ich denn bitte wissen, was mit ihm los war? Sehe ich aus wie ein guter Samariter der am Wegesrand hockt und wartet, dass ihm eine zerrüttete Person begegnet, die nicht weiß wohin mit ihren Fragen? Ich will mich nicht mit ihm über seine Probleme unterhalten. Und schon gar nicht will ich für diese verantwortlich gemacht werden! Was für eine Unterstellung. Ich spüre die Regentropfen auf meiner Haut, obwohl ich noch durchnässt war. Ich war einer der letzten, die sich dazu entschloss doch noch Schutz im Haus zu suchen. Meine Haare klebten an meinem Gesicht, meinen Schultern und aufgrund ihrer eindrucksvollen Länge auch an meinem Rücken. Vivi sauste an mir vorbei, hielt an und machte kehrt. Stürmisch harkte sie sich bei meinem Arm ein und schleppte mich die Treppen hoch, etwas von wegen „du holst dir noch eine Erkältung“ oder „das kann sich doch nicht toll anfühlen“ brabbelnd. Schon waren wir in ihrem Zimmer, welches unter Garantie der Raum mit den wenigsten Verlusten in diesem Haus darstellte. Kurz kramte sie in ihrem überdimensionalen Kleiderschrank herum, warf mir einen Rock und ein Oberteil entgegen. Dann drängte sie mich weiter in ihr eigenes Bad, welches gleich an ihr Zimmer grenzte. „Mach dich fertig, dann hilf mir unten!“ Ich beneidete sie immer schon für ihr Glück in so eine vermögende Familie hineingeboren worden zu sein. In meiner Welt gab es keine Partys die von Daddy- den ich nicht einmal kannte- finanziert wurden, keinen Pool und schon gar kein eigenes Badezimmer nur für mich. In meiner Welt gab es nur Stress, harte Arbeit und die Angst, dass meine Mutter mit jedem neuen Tag ins Bett oder an den Rollstuhl gefesselt werden könnte. In Windeseile machte ich mich trocken, richtete meine Frisur und frischte mein Make-up auf. Mit neuen Klamotten machte ich mich dann auf den Weg zu Vivi, um ihr beim Instandhalten ihres Heimes behilflich zu sein. Ich persönlich mag mich. Ich mag meine Art mit anderen zu reden und mich zu verkaufen. Aber nichts hasse ich mehr als Leute, denen es egal ist, was andere über sie denken. Man sollte einfach darauf achten, wie man anderen gegenübertritt. Sicher vertrete ich die Einstellung auf „persönliche Meinung“ und den ganzen Scheiß. Aber so was ist doch wirklich unter aller Sau. Unbedingt ein Arschloch sein zu wollen und sich das auch noch aus vollem Herzen zu wünschen, war das denn unbedingt nötig? Ich bin kein Etikettenreiter oder Freund unnötiger Komplimente, aber das ging doch wirklich zu weit. Ich war gerade dabei ein zerbrochenes Glas aufzufegen, als mir jemand von hinten an die Schulter tippte. Wider aller Erwartungen war es Vivi. „Du kannst dich jetzt wieder amüsieren, ich mach den Rest alleine. Danke, Nami. Du bist eine echte Freundin.“ Ich unterdrücke den Drang ihr sagen zu wollen, dass sie mir schließlich keine Wahl ließ, und fegte noch schnell zu Ende während ich sagte: „Ach lass mal, ich werde dann nachhause gehen. Ich habe morgen noch einiges zu erledigen. Ich denke nicht, dass ich hier noch was verpassen werde.“ Vivi tätschelte meine Wange, der Ausdruck in ihren Augen war undefinierbar. | Once Is More Than Enough… Ich ging die Tür hinaus, in meinen Ohren surrte es unerträglich durch die laute Musik drinnen. „Du gehst schon?“ Neben mir stand Ace, der es sich gerade mit einer Zigarette draußen gemütlich gemacht hatte. Das letzte Wort hatten wir vor einem Jahr geredet, als er mich um Kleingeld für den Getränkeautomaten bat. Seltsam. „Ähm, ja.“ Er dämpfte den Glimmstängel unter seinem Schuh aus. Gott, das war ein Gestank. „Gib Zorro eine Chance.“ Mein erster Gedanke war, dass Ace und der grünhaarige Bastard Freunde waren. Sie waren aus dem gleichen Holz geschnitzt: kalt, grob und vorlaut mit dem einzigen Unterschied, dass der Schwarzhaarige auch nette Seiten hatte, die er denjenigen offenbarte, die sein Interesse erweckten. Mein zweiter Gedanke war der Verdacht durch einen Kaninchenbau in eine andere, seltsame Welt geraten zu sein, in der das Gegenteil Vorherrschaft nahm. Welche Chancen sollte ich ihm denn bitteschön einräumen und mit welcher Begründung? Mein fragender Blick sprach Bände. Ace grinste schief als er meine Verwirrung bemerkte. „Er mag dich. Du solltest ihn ranlassen.“ Augenblicklich war ich auf 180. „Dreht es sich bei euch Jungs immer nur um Sex?“ „Du weißt was ich meine. Er redet von dir. Zwar nichts Positives, aber er redet von dir.“ Ich stemmte die Hände trotzig in die Hüften. „Ach, und jetzt sollte ich mich geehrt fühlen? Der kann mich mal.“ Man sah ihn an, dass er sich noch schnell einen blöden Kommentar verkniff und sah mich nun vollends an. „Er ist unsicher. Er redet nicht gerne über seine Gefühle. Aber er hat dich gern.“ „Du spinnst doch.“, ich machte eine ausladende Geste und setzte zum Gehen an, „Der Typ hat keine Gefühle. Und wenn das wieder einer seiner kleinen Tricks ist, kann er es gleich vergessen.“ „Frag ihn doch selber.“ Die Tür ging auf und zu. Ich sträubte mich beharrlich davor, mich umzudrehen und hoffe inständig, dass Ace mich auf den Arm genommen hatte. Würde wirklich Zorro hinter mir stehen, müsste ich ein ziemlich peinliches Gespräch führen. Ich erinnerte mich an das, was er vorhin zu mir gesagt hatte. Schlagartig breitete sich ein Gefühl der Beklommenheit in mir aus. Schnell schickte ich ein Stoßgebet in den Himmel: Lieber Gott, ich kann mir denken, dass dich meine Fehltritte und Fettnäpfchen, in die ich hin und wieder hineinschlittere, zum Lachen bringen und wirklich amüsieren. Aber hiermit bitte ich dich, mir ein einziges Mal nicht ständig die schlimmsten Szenarien an den Hals zu hetzen. „Was sollst du mich fragen.“ Ich war mir sicher, Gott würde sich in diesem Moment schlapp lachen. Hiermit war meine To-Do Liste um einen Punkt länger geworden: einen Pakt mit dem Teufel eingehen. „Naja… Ähm… Keine Ahnung, was Ace meint.“, erfand ich stotternd eine unspektakuläre Ausrede. „Lügnerin.“, ich drehte mich nicht um, war wie versteinert, „Ich hab gelauscht.“ An seiner Aussprache konnte ich erkennen, dass er einiges an Alkohol intus hatte. Ich hörte Schritte in meine Richtung. Kurz darauf stand er vor mir. Meine Füße aber waren gerade interessanter, also entschloss ich, sie aufs Gründlichste zu untersuchen. „Ace kann seine Klappe einfach nicht halten. Und ich muss dann die Konsequenzen ausbaden.“ Ich sah hoch. Er hatte einen ernsten, aber irgendwie doch verträumten Ausdruck im Gesicht. Schon fast weltfremd. Noch dazu starrte er mich an. Was sollte ich nur davon halten? „Du bist eine misstrauische, störrische Zicke.“ Ich erwiderte nichts, wollte warten, worauf mein Gegenüber aus war. Doch Zorro sagte kein Wort mehr. Stattdessen machte er einen Schritt in meine Richtung, beugte sich leicht nach vorne und berührte mit seinen Lippen meinen Mund. Mein Magen schlug Purzelbäume in meinem Bauch und ich war mir sicher, dass mein Herzschlag die Musik im Inneren des Hauses in Sachen Lautstärke haushoch schlagen würde. Was hier geschah war erotischer, als jeder Kuss den ich jemals bekommen hatte. Zitternd wie Espenlaub stand ich zum zweiten Mal an diesem Abend vor meinem wahrscheinlich größten Widersacher. Dabei wäre doch schon ein Mal mehr als genug gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)