I'm Back... von abgemeldet (...und yes, ich hau dir eins auf die Schnauze!) ================================================================================ Kapitel 1: Atmen ---------------- ATMEN Ein Tag wie viele. Heiß und sonnig. Schwül. Ich schwitzte unter all meinen Klamotten, aber ich sagte nichts. Ich wollte nicht, dass meine Eltern sich noch mehr aufregten. Es war ihr gutes Recht, wenigstens für ein paar Minuten ihre Ruhe zu haben. Der Himmel war wolkenlos. Die Sonne eine riesige, volle, gelbweiße Scheibe, die erbarmungslos auf die Menschheit nieder knallte. Ich hasste den Sommer. Ich hasste seine Wärme, nein, seine Hitze; ich hasste die Sonne, wie sie mich beinahe zum Weinen brachte. Ich hasste den Gestank, den der Sommer mit sich trug, den widerlichen Gestank von Schweiß und zerlaufenem Parfüm. Ich wünschte mir, es würde schneien. Aber natürlich geschah das nicht. Es war Sommer. Verhasster Sommer. Ich stützte das Kinn auf meinen Arm und ließ mir die kühle Luft ins Gesicht wehen; die Kälte tat mir gut, sie nahm ein wenig von der Grausamkeit der bestehenden Hitze. Mein Haar war verklebt vor Schweiß und mein T-Shirt klebte mir am Körper, aber ich versuchte das unangenehme Gefühl der Wärme zu ignorieren. Würden meine Eltern und ich uns nicht gerade in der Innenstadt Konoha Gakures befinden, hätte ich mich sicher schon längst ausgezogen und meine Klamotten im Wind geschwenkt. Aber es war meinen Eltern peinlich, so etwas zu tun. Sie verabscheuten Menschen, die sich so schamlos und unanständig der Öffentlichkeit präsentierten, und ich wollte nicht, dass sie sich meinetwegen schämten. Nicht nach all den Jahren, in denen wir uns nicht gesehen hatten… Obwohl es mir im Grunde vollkommen egal war, was andere von mir dachten. Ich seufzte. Ich war müde und mir war heiß. Ich hasste Tage wie diese, an denen man sich nur durch den Alltag kämpfte und sich wünschte, der Tag würde bald vorbei sein, nur um am nächsten Morgen aufzuwachen und festzustellen, dass dieser Tag eine Wiederholung des vorigen werden würde. Ich hasste solche Tage mehr als alles andere. Und ich hasste die starrenden Gesichter der Menschen in Konoha. Aber zurück zum Anfang. Mein Name ist Sakura Haruno, und ich bin inzwischen sechzehn Jahre alt. Bevor ich meine sogenannte „Weltreise“, die leider nichts mit Entspannung, sondern mit Anstrengung und Training gemein hatte, startete, hatte ich hier in Konoha Gakure gelebt. Vor drei Jahren war ich zu dieser eben genannten „Weltreise“ aufgebrochen, um mein Selbstbewusstsein und meine Kampftechnik zu stärken – das hatte ich auch bitter nötig gehabt, denn nachdem mein alter Schwarm und Kumpel mir einen Korb gegeben und Konoha verlassen hatte, um bei einem hässlichen Idioten „Die Dunkle Seite der Macht“ – ja, ich weiß, ist von Star Wars geklaut – zu studieren, war ich am Boden zerstört gewesen. Nein, für mich war DIE WELT UNTERGANGEN. Kindisch, nicht wahr? Aber ich konnte es nun mal nicht ändern damals: ich hatte eben meinen Teenagergefühlen nachegeben und mich in den größten Eisklotz Worldwide verliebt. Dummheit, ich weiß. Aber zurück zum Thema. Jeden Tag hatte ich mich in meinem Zimmer eingeschlossen und geheult, jeden einzelnen, verdammten Tag! Und wem verdankte ich das? Hey, danke Mr. Uchiha, aber das wäre wirklich nicht nötig gewesen! Absolut nicht. Meinen Eltern war anscheinend auch irgendwann mal aufgefallen, dass ich mit meinen Tränen unser Haus überflutete, also hat meine Mommy mit meinem Daddy gesprochen und sie haben beschlossen, mich mal ein paar Jährchen wegzuschicken – auf eine „Weltreise“, um meine Spiritualität und mein Selbstbewusstsein aufzubessern. Dass sie mit Spiritualität die Chakrakontrolle und die verschiedenen Künste gemeint hatten, hatte ich erst dann kapiert, als meine Mommy mir ungefähr zehn Bücher darüber in den Koffer geknallt und mir auch noch einen LEHRER zur Seite gestellt hatte, den ich aber – danke Allah, Buddha, Gott oder wer auch immer – abschütteln konnte. Der müsste jetzt irgendwo, bettelarm und irre vor sich hin stammelnd, in der Pampa sitzen…tja, ich hatte wohl doch etwas gelernt auf der Weltreise… Auf meiner Reise habe ich hunderte von verschiedene Städte gesehen, und war fasziniert gewesen. Wo ich alles gewesen war? Auf der anderen Seite der Erde natürlich, da, wo es so kalt ist, dass man selbst im Schneeanzug erfror. Dann noch in den wärmeren Regionen wie Amerika – unfassbar, ich weiß! Mann, wenn ich das Naruto erzähle, der sieht immerhin aus wie ein geborener Amerikaner – und Afrika. Wahrscheinlich war ich da auch so braun geworden. Okay, vielleicht sollte ich mich mal beschreiben. Also. Ich bin nicht besonders groß und eine perfekte Figur habe ich auch nicht, tut mir leid. Aber ich hatte ein bisschen abgenommen in den letzten Tagen, was meine Beine wenigstens etwas schmaler machte. Ich habe lange, rosafarbene haare, die von der Sonne ein wenig gebleicht waren, und wache, grüne Augen. Früher war ich klein und blass gewesen, und obwohl ich jetzt immer noch nicht viel größer bin, so war ich doch um Einiges bräuner geworden. Ich trug einfache schwarze Taillenshorts und ein gammeliges T-Shirt aus Indonesien. Dazu meine geliebten schwarzen Converse Chucks, die mir selbst nach den drei Jahren, in denen ich auf Reisen war, immer noch wie durch ein Wunder passten. Um meinem Hals hing das Amulett eines Eremiten, den ich in Afrika getroffen hatte, und mit dem ich eine Zeit lang durch die Savannen Afrikas gestreift war. Ich vermisste ihn, obwohl ich nicht einmal seinen Namen kannte. Ich vermisste alle Menschen, die ich auf meiner Reise getroffen hatte. Und nun war ich wieder da. Hier. In Konoha Gakure. Schweren Herzens betrachtete ich die an mir vorbeifliegenden Läden und Menschen. Ich fühlte mich hier Zuhause, klar, aber irgendwie…doch, ich war froh, wieder da zu sein. In Konoha Gakure. „Alles okay, mein Schatz?“, fragte Mommy und sah nach hinten zu mir wo ich mich zuammengerollt hatte wie eine Katze und nach draußen starrte. „Na klar!“ Ich lächelte entwaffnend und schob mir eine Strähne meines Haars hinters Ohr. „Meine Güte, Sakura, du bist wirklich unglaublich braun geworden…“, sagte Daddy und blinzelte. „In konoha-ischen Licht wirkst du schon fast wie mit Kohlen eingerieben.“ Er lachte. Ich grinste. „Keine Sorge, Dad“, sagte ich. „Das ist bald wieder weg…du weißt doch, wie kurz meine Bräune immer anhält.“ „Wir sind da“, stellte meine Mom fest, bevor Dad und ich uns noch weiter Sachen an den Kopf schleudern konnten. „Sakura-Schatz, lass dir doch helfen! Deine Koffer sind viel zu schwer!“, kreischte Mommy fast, als ich aus dem Auto stieg und meine Taschen mit einem Ruck aus dem Kofferraum zog und mir auf den Rücken packte. „Mom…“, sagte ich verdrießlich. „Hallo? Ich bin ein Ninja. NINJA. Das ist eine ÜBUNG für mich. Normalerweise werfe ich MENSCHEN durch die Gegend, okay?“ Daddy grinste, aber Mom verzog nur den Mund. „Für ein Mädchen ist es nicht gut, so viel zu trainieren, das entstellt dich“, murmelte sie leise, aber ich hatte es trotzdem gehört. Ich verdrehte die Augen. „Moooom, übertreib’s nicht! Bin ich vielleicht hässlicher geworden? Hässlicher geht’s doch gar nicht! Nee, Scherz!“, fügte ich schnell hinzu, als mein Daddy und meine Mom mir einen scharfen Blick zuwarfen. Immerhin hatten sie extra einen Kredit aufgenommen, um mir die Reise zu ermöglichen, und jetzt war mein Selbstbewusstsein immer noch nicht stärker geworden…vielen Dank, Mr. Uchiha, dass du mir nach all den Jahren immer noch deine superschicke Präsenz auf die Nase drückst! Ich sollte ihn eigentlich hassen. Aber er sah so gut aus. Unheimlich gut. Überirdisch, verteufelt und noch dazu göttlich gut. Wie konnte jemand ÜBERHAUPT so gut aussehen? Tja, das war hier die Frage, Dr. Watson. Lass uns überlegen und gemeinsam eine Lösung finden. Okay, gefunden. Sasuke Uchiha war nach all dem, was er uns, und ganz speziell MIR, angetan hatte, immer noch eine heiße Schnitte. Obwohl ich nicht wusste, wie er JETZT aussah. Immerhin hatte ich ihn das letzte Mal vor ungefähr drei Jahren gesehen…eine lange Zeit. Eine verdammt lange Zeit. Vor allem für mich, deren Wunden wie in Zeitlupe heilten. Die Seelischen natürlich. Die körperlichen waren kein Problem, ich war ja nicht umsonst ein Medi-Nin. Ich packte also meine Koffer und sprang damit die Treppe hinauf. Als ich die Tür zu meinem vermissten und heißgeliebten Zimmer aufstieß, schlug mir der Geruch von CHANEL NO. 5 in die Nase. Mein Lieblingsparfüm. Das ich hier vergessen hatte, natürlich. Auf meiner gesamten Reise habe ich mit anderen Parfüms überleben müssen. Wieso ich’s nicht neu gekauft habe? Ähm…sorry, Leute, aber ich bin nicht reich, okay? Meine Eltern haben jetzt wahrscheinlich einen Berg von Schulden meinetwegen, und das CHANEL war ein Geschenk gewesen… Ich schob meine Koffer in mein großes Zimmer, und schloss die Tür hinter mir. Dann seufzte ich auf und ließ mich auf meinem Bett sinken; ich schnupperte. Frische Laken. Oh Mommy, ich liebe dich! Ich sah mich um. Alles war wie vor meiner Abreise, nur sauber und nicht verstaubt. An den Wänden hingen immer noch dieselben Bilder von meinen Freunden von mir; sogar das Bild, das ich eigentlich schon länsgt wegwerfen wollte, weil ER darauf abgebildet war, hing noch an seinem Platz über meinem Bett. Ich betrachtete SEIN Gesicht. Die fein geschwungenen Lippen und die dunklen Augen. Das kohlrabenschwarze Haar, das ihm elegant ins Gesicht fiel. Und die marmorne, blasse Haut. Sein Blick war gelassen, kühl, nicht besonders freundlich, aber…täuschte Sakura sich, oder hatte sie das spöttische Lächeln auf seinen Lippen echt noch nie bemerkt? Lachte er sie aus? Ärgerlich presste Sakura die Zähne aufeinander und drehte sich zur Seite, weg von dem Bild. Mr. Uchiha konnte sie mal, das hatte sie sich doch geschworen, verdammt! „Sakura?“, rief ihre Mutter von unten. „Kommst du bitte mal runter? Jetzt, wo du schon mal da bist, solltest du dich nicht in deinem Zimmer verkriechen!“ „Ja, ja“, grummelte ich und setzte mich schwermütig auf. Nerv, nerv. „Einmal ja reicht!“, rief meine Mutter und lachte. „Komm jetzt! Da ist jemand, der dich sehen möchte!“ Ich gähnte und warf einen Blick in den Spiegel. Ich sah in Ordnung aus, nicht wie eine Schönheitskönigin, aber das war mir im Moment so was von egal. Ich streckte mich und ging dann nach unten ins Wohnzimmer. Es war mucksmäuschnestill, und das wunderte mich. Was war los? „Sakura?“, fragte eine Stimme. Ich fuhr zusammen. Die Stimme kannte ich! Ich lächelte breit. Oh ja, und wie ich sie kannte! „Naruto!“, schrie ich so laut, dass alle zusammenfuhren. Dann fiel ich meinem besten Freund in die Arme. Naruto. 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