Erin Erik 3 von Mad-Dental-Nurse (Buch 3: Im Reich der weissen Schlange) ================================================================================ Kapitel 10: Eine ungewöhnliche Bitte ------------------------------------ Vor der Dämmerung hatten die Männer des Dorfes einen Scheiterhaufen errichtet, auf dem der tote Körper Alopas gebetet war. Mit weissen kostbaren Seidentüchern und wohlduftenen Ölen bedeckt, lag sie da. Das Gesicht zu einem friedlichem Lächeln geformt. Erin stand mit der Fackel in der Hand da und versuchte den dicken Kloss in ihrem Hals runterzuschlucken. Alopas Schwester hatte darauf bestanden, dass sie es tun sollte. Sie hatte immerhin ihre Schwester erlöst und sie sollte es nun sein, der ihre Sterbliche Hülle den Flammen übergeben sollte. Was für eine Ironie. Das Biest hatten sie, um sie zuretten verbrannt und nun sollte sie das, was mal ein unschuldiges Kind war, ebenso verbrennen. Mit einem sich windenem Magen senkte sie die Fackel und entzündete so den Scheiterhaufen. Das Feuer breitete sich rasendschnell aus, verhüllte den Leichnam und züngelte in die Nacht hinauf. Erin sah schweigend zu und fragte sich plötzlich, ob das auch mit ihr so enden würde. Ob sie nicht auch irgendwann zu so einem Monster werden würde und es keinen anderen Ausweg gab, als den Tod. Sie konnte sich das sehr gut vorstellen. Nur einmal schwachwerden und schon war es um sie geschehen. Ein Schauder rann ihr über den Rücken und sie blickte zu Brian, der neben ihr stand. Einen kurzen Moment noch zauderte sie. Kämpfte mit sich und fragte sich, ob es wirklich klug war, ihn das zufragen, was sie dachte. Das was sie jetzt sagen würde, würde sicher in seinen Ohren absurd klingen. Das tat es auch in ihren, aber sie musste es tun. „Brian?“ Er wandte den Kopf. Die Flammen ließen dunkle Schatten auf ihren Gesichtern tanzen. „Ich möchte dich was bitten!“ Brians Augen sahen sie fragend an. Was würde nun kommen? „Wenn ich mich in solches Monster, wie Whitney, verwandle…wenn ich nicht mehr ich selbst bin, dann bitte ich dich: Zögere nicht, sondern töte mich!“ Brians Mund klappte auf und er wollte sie fragen, was das zubedeuten hatte. Brachte aber keinen Ton heraus. Dass sie außgerechnet ihn um so etwas bat… Es erschien ihm wie ein schlechter Scherz und er wollte ihr sagen, dass sie das vergessen konnte. Dass er das niemals tun würde. Aber als er sie ansah, musste er feststellen, dass es nichts bringen würde. Erins Gesicht war in diesem Moment so bitter und nachdenklich, dass sie wohl kaum seine Worte hören, geschweige denn beachten würde. Dennoch wollte er nicht wahrhaben, um was sie ihn eben gebeten hatte. Tief in seinem Inneren hörte er die leise Stimme seines frühreren Ichs hfetig dagegen prostieren und war mal mit einer Meinung. Doch jetzt mit Erin darüber reden, vielleicht darüber zu diskutieren würde nichts bringen. Er schaute sie noch eine Weile an, dann mit blickte auch er in die Flammen. Mit einem Zischen schossen die Flammen hoch in den Himmel und spieten Funken. Im Flugzeug saß sie am Fenster und schaute, in Gedanken versunken in den nächtlichen Himmel. Wolken flogen an ihnen vorbei, machten dem Mond platz, der halbrund am dunklen Firnament hing. Sie musste sich an den Moment erinnern, in dem Alopa wieder zu dem wurde, was sie war. Ein Mensch! Noch immer klangen ihre letzten Worte in ihrem Ohr. Sorgten immer wieder dafür, dass sich ihr Herz zusammenzog. „Danke…ich danke dir…so sehr!“ Gerne hätte sich Erin über diese Worte gefreut, konnte es jedoch nicht. Wenn sie ehrlich sein sollte, hätte sie lieber gewollt, dass sie sie verwünschte. Wie konnte sie ihr danken, für etwas, was sie nicht getan hatte. Zum Beispiel sie sterben lassen. Dabei hatte ihr Erik gesagt, dass sie nicht überleben würde, wenn ihr Immortelle starb. Dass die Verletzungen, die bisher immer verheilt waren, aufrissen und sie dadurch stirbt. So war ihr Sieg über die weisse Schlange nur ein halber Sieg und Erins Magen fühlte sich kalt wie Eis an. Aber da war noch etwas, was ihr Sorgen machte. Diese Schattengestalt, die ihre Stimme hatte und sogar Erik nervös machte. Wie verbissen sie versucht hatte, sie davon zu überzeugen, dass sie IHR vertrauen konnte und ihr versprach, sie stärker zumachen. Doch das war nicht ganz so bedrohlich, wie die Tatsache, dass dieses Ding ein Teil von ihr zu sein schien. Tief in ihrem Inneren. Erin schauderte. Bisher hatte sie es immer leugnen können, dass sie solch ein…ein dunkles Wesen in sich hatte. Aber nun musste sie feststellen, dass sie sich gettäuscht hatte und dabei mehr als naiv gewesen war. In diesem Moment verfluchte sie sich dafür. Noch immer blickte sie nach darußen und die Dunkelheit, die da draußen war, kam der gleich, die sie in sich hatte. Ihr Herz verkrampfte sich. Jetzt wo sie gesehen hatte, dass auch sie etwas dunkles in sich hatte und das weitaus schlimmer war, als sie immer gedacht hatte, fühlte sie sich elend und auch allein. Mit einem frustiertem Seufzen grub sie das Gesicht in die Hände und kämpfte für einen Moment mit den Tränen. „Alles in Ordnung?“, fragte jemand und Erin schaute auf, sah dann neben sich und blinzelte. Brian saß dort und schaute sie mit einem nicht zudeutbaren Blick an. Erin meinte, es wäre Sorge gewesen. Erin runzelte etwas die Stirn. Das war neu. Selbst für ihre Verhätlnisse. Sie schaute ihn sich genau an, suchte nach etewas, was ihr sagte, dass er das nur ironisch meinte. Aber in seinen Augen sah sie bitteren Ernst. Erin schluckte. Seit sie zurückgekehrt und den Flieger bestiegen hatten, hatte er kein einziges Wort gesagt. Er war auffälligerweise sehr still gewesen. Auch gegenüber zu seiner Familie. Ob das mit ihrer Bitte zutun hatte? „Ja, bestens. Wieso fragst du?“, fragte sie und versuchte dabei gelassen zuklingen. Dennoch spürte sie, wie ihr Herz schneller schlug. Das ausgerechnet Brian sie so ansah und sie fragte, ob alles in Ordnung sei. Das war wirklich neu. Aber irgendwie freute es sie. Anscheinend schien dieser Blutsuager doch noch Sympathie für sie zu entwickeln. Dennoch ließ sie es sich nicht anmerken. „Weil ich dich so nicht kenne!“, sagte er. „Diese Bitte….das warst nicht du, die mich darum gebeten hat!“ Erin lächelte schwach. „Doch das war ich!“ „Und wieso bittest du mich darum?“ „Weil du der einzige bist, der mich aufhalten kann. Dein Feuer kann mich töten!“, sagte sie. Brian schüttelte den Kopf. „Erin, ich bezweifle, dass dieser Fall jemals eintreffen wird!“, murmelte er. Erin lachte trocken. „Was macht dich da so sicher? Ich meine, ich kann in fünf Jahren mich völlig vergessen haben und gehe dann auf dich los!“ „Erin, hör auf so zureden!“, platzte es aus Brian und Erin sah ihn mit geweiteten Augen an. Dass er soetwas sagt, überraschte sie nun nur noch mehr. „Brian!“ Sie konnte nicht glauben, was sie da gehört hatte. Machte er sich wirklich Sorgen um sie? Erin musste sich daran erinnern, wie er sie im Arm gehalten hatte. Wie er um sie geweint hatte. Zuerst hatte sie gedacht, dass sie sich das, im Moment des Todes eingebildet hatte. Doch nun wusste sie es und dieser Gedanke entlockte ihr ein Lächeln. Dieses jedoch schwand wieder, als sie sah, wie finster er sie ansah. „Glaubst du wirklich, ich würde das schaffen. Ich habe es doch selbst gesehen, wie stark du bist. Falls du es vergessen hast. Du warst es, die mich lange genug im Zaun gehalten hat. Außerdem verdanke ich dir den Umstand, dass ich weiterleben kann und meine Familie getroffen habe. Denkst du wirklich, ich danke es dir so, dass ich dich töte!“, sprudelte es aus ihm hervor und Erins Verblüffung wurde immer größer. Solche Töne von ihm, dass glich wirklich einem Weltwunder. Minutenlang schaute sie ihn so an, aber dann lächelte sie erneut und lachte dann. Brians Brauen zogen sich zusammen. „Was ist denn bitteschön so lustig?“, fragte er. Er konnte wirklich nicht verstehen, warum sie aufeinmal anfing zu lachen. Dabei war diese Angelegenheit ernst und er verstand dabei keinen Spass. Zwar hätte er sich im nächsten Moment auf die Zunge gebissen, als diese Worte über seine Lippen kamen. Aber sie waren wahr und ein Teil von ihm bereute es nicht, sie ausgesprochen zu haben. Erin schüttelte den Kopf und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. „Nichts, nur dass du, ausgerechnet du, sowas zu mir sagst!“, erklärte sie und Brian musste sich nun selber ein Grinsen verkneifen. Es war klar, dass sie sowas sagte. Er selber hätte es ja auch nicht für möglich gehalten, wenn er ehrlich sein sollte. Aber als sie sterbend in seinen Armen gelegen hatte und er deutlich gespürt hatte, wie etwas in ihm zerbrach und nun diese absurde Bitte von ihr gehört hatte, war er sich nicht mehr so sicher, ob er sie verabscheuen sollte. „Da ist was wahres dran!“, sagte er und das Lächeln wurde breiter. Fast schon schalkhaft. „Gerne würde dich als einen Störenfried betrachten. Aber ich kann es nicht!“, meinte er nun, fast leise. Sein Blick wurde nachdenklich, fast so, als beschäftigte ihn etwas so sehr, dass er alles vergass, was bisher geschehen war. „Das muss wohl daran liegen, dass ein Teil von der Person, die einmal vor mir diesen Platz hatte, immernoch in mir weiterlebt!“ Erins Herz machte einen Aussetzer. Ihre Augen wurden groß und sie sah ihn an als sei er von einem anderen Stern. Sie konnte nicht glauben, was sie da gehört hatte. „Branca!“ Brian nickte. Dass sie das erstaunte, konnte er sich gut vorstellen. „Ja, Branca!“ „Das heisst, dass du sie nicht ganz verschlungen hast!“, flüsterte Erin und beugte sich etwas vor. Ihre kleine Schwester lebte also noch?! Sie war nicht ganz verschwunden? Aber wie… Sie öffnete den Mund, um diese Frage auszusprechen, doch sie schloss ihn wieder. Das weckte nur allzu große schmerzliche Erinnerungen und sie wollte nicht daran denken. Brian nickte. „So ist es. Irgendwie lebt sie immernoch in mir. Ich weiss selber nicht wieso. Aber ich bin mir sicher, dass, sollte Erik es auch versuchen, ich meine dich zu verschlingen, du stärker bist!“, meinte er und lächelte opptimistisch. Erin erwiderte dies, wenn auch etwas zaghaft. In ihrem Inneren hörte sie Erik entrüstet Luft schnappen. Aber sie ignorierte das. Ihr erschien das alles wie ein viel zu schöner Traum. Solche Worte von Brian, der am Anfang nicht gerade ihr bester Freund war, sagte sowas. Und verrückterweise fühlte sie sich dabei wirklich besser. Sie lächelte etwas. Das ist wirklich mehr als verrückt, dachte sie dabei und hörte, wie Erik etwas murmelte. „Danke!“, sagte sie und es klang ehrlich. Ebenso wie seine Worte es waren. Brian nickte und setzte sich dann an seinen Platz zurück. Erin sah ihm kurz nach, dann sie wieder in die Dunkelheit hinaus und sann über Brains Worte nach. Nun wirkte die Dunkelheit außerhalb des Fensters nicht mehr so dunkel und bedrohlich und Erin war Brian dankbar, aber auch etwas vewirrt, dass er es war, der sie aus dieser Trübsinnigkeit und dunkler Angst geholt hatte. Dann aber stand sie auf und ging auf die Toilette. Es gab da noch etwas, was sie tun musste. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, setzte sie sich auf den Toilettendeckel und holte ein Butterflymesser aus ihrer Hosentasche. Langsam kalppte sie es auf. Mit ängstlichen Augen sah sie auf die Klinge, die im schwachen Schein glänzte und ihr Spiegelbild zurückwarf. Dann sah sie zu ihrer Hand und ihr Magen drehte sich um. Sie musste daran denken, was Whitney gesagt hatte. Dass sie ihr Auge wiederhaben wollte und das Wummern in ihrer Hand. „Erik hat es ihr genommen und es behalten. Es an mich weitergegeben!“, dachte sie und die Übelkeit wurde immer schlimmer, ließ ihren Kopf schwer werden. In ihrem Hals bildete sich ein fetter, schleimiger Kloss und sie versuchte diesen hinunterzuschlucken. Kurz meinte sie zusehen, wie sich unter der dünnen Haut ihrer Handinnenfläche eine Wölbung zusehen, die sich bewegte. Sich drehte und einen Weg nach außen suchte. Erin schluckte und richtete, mit zitterner Hand, aber dennoch entschlossen, die Spitze ihres Messers auf die Stelle, wo sie das Auge der Hölle zusehen glaubte. Dann schloss sie die Augen, hob das Messer etwas an und holte tief Luft. „Das wird jetzt etwas wehtun!“, dachte sie und sammelte alle Kraft, um nicht laut aufzuschreien. Dann stiess sie zu. Ein aufdringliches Klingeln riss Chris aus seiner Lektüre und schaute verwirrt auf. Ein kurzer Blick verriet ihm, dass es viertel vor zwölf war. Wer stand denn bitteschön bei dieser späten Stunde vor seiner Tür? Chris sagte sich, dass das nur ein Scherz sein konnte und widmete sich wieder seinem Buch. Da klingelte es wieder und Chris seufzte schwer. Nie hatte man seine Ruhe. „Egal wer das ist, ich hoffe er hat einen guten Grund!“, sagte er sich, als er zur Tür ging und sie öffnete. Als er sah, wer da vor ihm stand, machte er einen Schritt zurück und schaute mit großen Augen zu der Frau, die ihn anlächelte. „E-Erin!“, keuchte er. Erin lächelte. „Live und in Farbe!“, sagte sie. Chris konnte nichts anderes tun, als sie nur anzusehen. Zwar war er froh, sie lebend wiederzusehen, aber weil er solange nichts mehr von ihr gehört hatte, dachte er, ihr wäre was passiert. Hatte sich die schlimmsten Bilder ausgemalt. Und nun stand sie vor ihm. Das muss ein Traum sein, dachte er. „Was ist? Willst du mich weiterhin anstarren, wie einen Geist oder mich in deine Arme schließen?“, fragte sie mit einem amüsierten Unterton in der Stimme und Chris vergass all die Angst, die ihn gepackt hielt. Stürmisch zog er sie in seine Arme und küsste sie auf die Wange. Erin schnurrte, erwiederte seine Umarmung und drückte sich fest an ihm. Es tat so gut, wieder ihm so nahe sein zukönnen und seine Küsse zuspüren. Wie sehr sie ihn vermisst hatte und wie glücklich sie nun war, wieder bei ihm zusein. Für immer! „Oh Chris,….ich dachte, ich…!“, flüsterte sie und fuhr mit ihren Fingern durch sein schwarzes Haar. Die letzten Worte wollten ihr nicht über die Lippen kommen, da sie zu schmerzlich waren. Und sie spielten auch keine Rolle mehr. Chris atmete tief ihren Duft ein, strich verlangend über ihren Rücken. Löste sich dann von ihr und strich ihr über die Wange. „Ich bin auch froh, dich wiederzusehen!“, flüsterte er und drückte sie wieder an sich. „Dabei dachte ich, dir wäre was passiert!“ Erin schüttelte den Kopf. Lächelte kraftlos. Die Gefühle, die in ihr waren, waren viel zu heftig gewesen, als dass sie sie bändigen und ruhig bleiben konnte. „Tut mir leid, dass du dir solche Sorgen gemacht hast!“, stammelte sie schließlich und ihre Stimme wurde von heftigen Schluchzern unterbrochen. Nun begann ihre Stimme zu zittern und Tränen rannen ihr über die Wangen. Dass sie nun endlich wieder mit ihrem Freund zusammen war und es für immer sein konnte, überwältigte sie und ließ ihr Herz vor Freude rasen. Chris lächelte. Auch ihm waren die Tränen in die Augen gekommen und als er sich sanft von ihr löste, strich er ihr über die Wange. „Schschsch…jetzt ist ja alles gut. Du bist hier. Bei mir!“, flüsterte er und Erin nickte. Das stimmte. Sie war bei ihm und würde niemals wieder so schnell irgendwohin gehen. Sie lächelte und streckte sich, um ihn zu küssen. Chris verstand dies sofort und beugte sich hinunter zu ihr. Als sich ihre Lippen einandern berührten, meinte Erin einen kleinen elektrischen Schlag zuspüren, der rasendschnell abwärts, zu ihren Knien, die sogleich weich wurden und sie taumeln ließen. So sehr hatte sie sich danach gesehnt, ihn wieder zuküssen. Hatte fast vergessen wie es war, ihn zu küssen. Aber das würde nun Vergangenheit sein. Von jetzt an, würden sie sich jeden Moment, den sie hatten, küssen und sich nahe sein. Plötzlich, während sie sich küssten, erwachte in Erin ein unbändiger Hunger. Nicht auf etwas zuessen, sondern diese Art von Hunger, die Liebende hatten, wenn sie sich so eng umarmten und küssten, wie sie jetzt. Dieser Hunger ließ ihr Herz noch schneller schlagen und sie tief nach Luft schnappen. Sie krallte instinktiv ihre Finger in sein Hmend, weil sie fürchtete, dass ihre Knie nachgeben und fallen würde, wenn sie sich nicht festhielt. Chris keuchte etwas auf, lächelte aber innerlich und zog sie enger an sich. Hob sie fast hoch. Eine lange Zeit standen sie so da, küssten sich immernoch. Doch dann, als sie fast keine Luft mehr bekamen, lösten sie sich von einander und schaute sich mit geröteten Wangen und schnellschlagenden Herzen an. Beide schnappten zugleich gierig nach Luft und mit einem verlegenen Lächeln an. „Wow!“, sagte dann Chris als erster. „Ich wusste nicht, dass du so ausgehungert bist!“ Erin grinste etwas. „ich habe dich solange nicht mehr gesehen und war dir immer treu. Es gab schon genug Männer, die mich haben wollten, doch ich wies sie immer zurück. Da siehst du doch, dass du mir wichtig bist. Und da ist es doch verständlich, dass ich so ausgehungert bin!“, erklärte sie und tippte ihm auf die Nasenspitze. „Solange musste ich darauf warten, dich wiederzusehen…!“ Den Rest des Satzes ließ sie im Raum stehen und mehr brauchte sie nicht zusagen, da Chris verstand. Zärtlich hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ebenso wie ich, Erin!“ Erin machte ein zerknirschtes Gesicht, als sie seine Lippen auf ihrer Stirn spürte. „Küss mich auf den Mund!“, verlangte sie mit einer Schmollschnutte und Chris lachte. Kam ihren Wunsch nach und küsste sie erneut. Dabei wurde der Hunger, der von beiden Besitz erfasste, umso größer. Als Erin erwachte, lag sie eng an Chris geschmiegt. Sie konnte deutlich das Schlagen seines Herzens spürte. Ein Lächeln zierte ihre Lippen und sie öffnete etwas die Augen. Schaute zu ihm hoch. Ihr Blick traf seinen. Wieoft sie sich letzte Nacht geliebt hatten, konnte Erin nicht mehr sagen. Es schien die ganze Nacht gewesen sein, in der sie sich gegenseitig ihre Liebe gezeigt hatten. Und am Anfang waren sie ehr scheu miteinander gewesen. Doch dann wurden sie wilder und das letzte, woran Erin sich schwach erinnern konnte, war, wie sie glücklich in seinen Armen eingeschlafen war. Jetzt war sie aufgewacht und vergessen waren die Angst und alles, was sie bisher erlebt hatte. Selbst die Angst vor ihrer dunklen Seite schien in weiter Ferne gerückt zusein. Und das machte sie noch glücklicher, als sie es vorher schon war. Sie kicherte und schmiegte sich enger an ihn. „Was ist?“, fragte er und kämmte durch ihre Haare. „Nichts…ich bin nur so glücklich!“, sagte sie und schloss wieder die Augen. Genoss das Gefühl seines Körpers an ihrem und das regelmässige Heben seiner Brust. Es hatte sowas herrliches, das sie fürchtete, alles sei nur ein Traum gewesen, aus dem sie jeden Moment zu erwachen drohte. Doch nichts passierte. Alles fühlte sich so echt, so warm, so richtig an, dass Erin die Tränen kamen. Nein, das war kein Traum sondern die Wirklichkeit und Erin war dankbar, dass sie auch endlich mal einen Moment des Glücks erleben durfte. Umso ärgerlicher wurde sie, als ihr Handy anfing zu klingeln und sie aus dieser Ruhe riss. Mit einem Knurren griff sie nach dem Handy und schaute aufs Display. Ihre dadurch verursachte miese Laune, wurde nicht besser. Fluchend drückte sie auf Anruf entgegennehmen und hielt es sich ans Ohr. „Ja!“ „Sind Sie von allen guten Geistern verlassen!“, schrie ihr Daroga ins Ohr und Erin hielt es gut eine Armlänge von sich weg. „Ich weiss nicht, was Sie meinen, Daroga!“, sagte sie wirsch, als sie sich sicher war, dass seine Brüllattacke vorbei war. „So, dann helfe ich Ihnen mal auf die Sprünge. Was fällt Ihnen ein, mir eine Rechung für eine Türe in Höhe von zweihundertfünfzigpfund zuschicken?“ blaffte er und Erin wusste erst nicht, was er damit meinte. Doch dann fiel es ihr wieder ein und ein fieses Grinsen legte sich um ihre Lippen. „Oh, haben Sie die erst jetzt bekommen. Ich dachte, das ging schneller. Ich schulde einem Barkeeper eine neue Tür und da ich nichts Bares dabei hatte…!“, sagte sie und ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen. Am anderen Ende tobte Daroga weiter. „Was fällt Ihnen ein? Haben Sie den Verstand verloren, mich dafür zu missbrauchen. Meine Adresse ist nur für Notfälle gedacht…Warten Sie, wenn ich Sie in die Fing…!“, zetterte er, doch Erin beendete das Gespräch und lachte fies. Warf dabei das Handy in die Höhe und fing es geschickt wieder aus. „Rache ist Blutwurst!“ Chris, der das ganze mitangehört hatte, hatte große Augen bekommen. Ihm war schon immer klargwesen, dass man Erin nicht unterschätzen oder gar provozieren sollte. Dass sie aber ihren Mentor und Freund dermassen eine auswischte, schockierte selbst ihn. „Meine Güte. Also dich sollte man wirklich nicht zum Feind haben!“, sagte er. „Was hat er denn angestellt, dass du ihn so wütend machst?“ Da wurde Erin ernst und sie legte das Telefon zur Seite. „Wenn dich jemand dauernd bescheisst und ständig Geheimnisse vor dir hat und meint, es diene nur zu deinem Schutz, würdest du da nicht genauso reagieren?“, fragte sie. Chris zuckte die Schultern. „Das kann ich dir leider nicht beantworten. Dafür müsste ich das gleiche durchmachen wie du!“, sagte er und Erin schüttelte den Kopf. „Nein, musst du nicht!“, meinte sie nur und küsste ihn flüchtig auf den Mund. „Und sei froh darüber!“ Chris sah sie einen Moment schweigend an. „Und wie geht es jetzt weiter. Mit uns meine ich?“ Erin legte sich wieder zu ihm, nahm seine Hand und verflochte ihre Finger mit seinen. „Ist das nicht offensichtlich. Wir beide wohnen absofort zusammen, heiraten vielleicht, gründen eine Familie und leben glücklich bis an unser Lebensende!“, sagte sie. Chris lächelte. Kraullte ihr den Nacken, wobei Erin entspannt die Augen schloss. „Du hattest offentlich alle Zeit der Welt, wie?“ „Ja und weißt du was: Ich habe nicht vor, auch nur einen Tag davon zuvergeuden. Jetzt will ich so leben, wie ich es will!“, war ihre Antwort. „Wenn das dein einziger Wunsch ist, werde ich diesen gerne erfüllen!“, flüsterte Chris. Erin lächelte, rutschte zu ihm hoch und barg ihr Gesicht in der Mulde zwischen seinem Kopf und seiner Schulter. „Ich liebe dich!“ Erin schauderte angenehm bei diesen Worten und drohte wieder einzuschlafen. So wohl fühlte sie sich in seinen Armen. Aber bevor sie wieder einschlief, flüsterte sie noch:„ Ich liebe dich auch. Für immer!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)