Erin Erik 3 von Mad-Dental-Nurse (Buch 3: Im Reich der weissen Schlange) ================================================================================ Kapitel 4: Vertrieben --------------------- Erin und Brian hielten inne, als sie zum Mittelpunkt der hereingebrochenen Panik kamen. Auch Esmeralda und seine beiden Kinder hatten mitbekommen, dass etwas die Dörfler in Aufruhr verstetzte. Doch das was sie sahen war mit dem, was sie gerechnet hatten, nicht zu vergleichen. Die Fackeln, die aufgestellt waren, um wilde Tiere fernzuhalten, flackerten unruhig und warfen bizarre Schatten auf den Boden und auf die Kreaturen, die sich auf die hilflosen Menschen stürzten. Fays Mund klappte auf und sie musste sich beherrschen um nicht laut aufzuschreien. Diese Kreaturen waren nicht größer als ein ausgewachsener Mann und sahen grauenerregend aus. Es waren Geschöpfe halb Mensch halb Schlange. Während der Oberkörper dem eines Menschen ähnelte, waren Kopf und Unterleib der einer Schlange. Einer Kobra! Erin war klar, dass diese Monster von Whitney geschickt wurden. Entweder um neues Futter zuholen, oder um sie zu beseitigen, ehe sie sie beseitigen konnten. Beides war gut möglich. Da dieses Biest Erins Nähe spüren konnte, wie sie ihre. Die Menschen schrien voller Panik auf. Einige versuchten zu fliehen, während andere, die mutiger waren, die Ungeheuer lange genug in Schach zuhalten. Doch diese kümmerten die Angriffe durch Speere, Hacken und anderen Waffen nicht. Eine der Bestien vollführte eine schwingende Bewegung und fegte die Bauern zu Boden. Ergriff dabei einen von den Unglücklichen und brach und riss ihn in Stücke. Fay presste sich vorlauter Entsetzten die Hand vor den Mund. „Oh mein Gott!“, keuchte sie. Eigentlich wäre sie bei solchen Anblicken nicht so sehr schockiert. Doch diese Kreaturen waren nicht wie die üblichen Vampire und Ghuls. Sie waren reindämonisch. Und dazu noch gefährlicher. „Brian, Esmeralda. Ihr kommt mit mir. Fay und Lex…bringt die Menschen in Sicherheit!“, sagte sie und warf Brian einen fragenden Blick zu. „Oder hast du eine andere Idee?“ Brian schüttelte den Kopf. Das Erin seine Kinder aus der Gefahrenzone halten wollte, beruhigte ihn. So brauchte er sich nur um seine Frau zusorgen. Fay nickte. Während Lex etwas darauf erwiedern wollte. „Tu was sie sagt!“, sagte Brian nachdrücklich. Lex sah seinem Vater kurz in die Augen, aber dann nickte auch er und machte sich, mit seiner Schwester daran, die Leute in Sicherheit zubringen. Erin sah, wie sie die Flüchtenden fortschafften, Dann blickte sie zu Btrian und Esmerala. „Auf gehts. Machen wir sie fertig!“, knurrte sie, zog ihre beiden Schusswaffen und stürmte los. Esmeralda und Brian folgten ihr. Das blanke Chaos war ausgebrochen. Die Luft war erfüllt von Schreien und das Brechen von ineinanderstürzenden Hütten und das von Knochen. Reissen von Fleisch und Muskeln. Die Monster hatten wahre Freude, die Menschen zu zerreissen und sich selber hinundwieder eine kleine Mahlzeit zu gönnen. In dem ganzem Chaos der Angst und der Hilflosigkeit hatte ein kleines Mädchen seine Mutter verloren und schaute sich weinend nach seine Mutter rufen um. Die Menschen ließen es auf dem staubigen Boden und rannten um ihr Leben. „Mama…Mama…!“, rief es immer wieder und erweckte so die Aufmerksamkeit eines der Monster. Mordslust und Hunger spiegelte sich in seinen kalten Augen. Drohend baute es sich vor dem Kind auf, dass sich vor Angst nicht rühren konnte. Mit großen ängstlichen Augen blickte es zu der Bestie hoch und sah schon, wie es sich aufbäumte, um es mit seinem riesigen Maul zu verschlingen. Aber bevor das Scheusal dazu kommen konnte, schossen Flammen links und Rechts von dem Kind und umwickelten das Ungetüm. In den Flammen erschienen vor wutschreiende Vögel und gruben ihre Krallen in den schuppigen Leib. Rissen die Bestie wahrlich in Stücke. Verbrannten es in Sekunden schnelle. Bis nur noch Asche übrigblieb. Das Mädchen sah immernoch ängstlich zu der Stelle an der eben noch das Monster über ihm geragt hatte und wusste nicht wie ihm geschehen war. Da packten zwei Hände die Kleine und hoben sie hoch. Das Kind stiess einen erschrockenen Schrei und wehrte sich erst. Doch dann hörte sie leise geflüsterte Worte. Obwohl sie nicht in ihrer Muttersprache waren, wusste sie, dass sie nichts zu befürchten hatte. „Schhh, ganz ruhig!“, flüsterte Esmeralda und eilte mit dem Kind davon. Drückte es einem der Bauern in die Hände. Dann wandte sie sich wieder den Kämpfen zu. Brian stürzte sich mit zu Klauen gekrümmten Händen auf eine weitere Bestie und rang sie zu Boden. Doch allein konnte er sie nicht erledigen. Er brauchte Hilfe. Er blickte sich um.Versuchte seine Frau zu finden. Er fand sie. Doch Esmeralda war zuweit weg. Selbst ihre Schnelligkeit reichte nicht aus. Blieb nur Erin. Doch wo war sie. Wo trieb sich diese unverlössige Werwölfin herum, fragte er sich wütend und kämpfte darum, nicht auch nur einmal den Griff um den Hals des Monsters zulockern. Doch das Biest war stark. Erstaunlich stark. Sein Körper wand sich und sein Schwanz peitschte wild umher. Mehr als einmal traf er ihn am Rücken und Brian brüllte auf. Krümmte sich, versuchte den Griff so zulassen, wie er war. Das Monster spürte, dass der Vampir, der es umklammert hielt, schwächer wurde und verstärkte seine Schälge durch den Schwanz. Brian schrie immer wieder und lauter auf, während die peitschenähnlichen auf ihn eindroschen. Brian spürte, wie ihm Blut aus den zahlreichen Wund floss und seine Kärfte langsam nachließen. Nicht mehr lange und… Das Monster nutzte seine kurze aber dennoch fatale Abwesenheit, um sich aus seinem Griff zu befreien und warf ihn zu Boden. Bohrte seine Krallen in seine Schultern und senkte seinen monströsen Kopf zu Brian. Schleimiger Geifer tropfte ihm aus dem Mund und auf Brians Wange. Angewidert versuchte er sich aus dem Griff seines Gegners zu befreien. Doch die Krallen hielten ihn eisern fest und drückten ihn zugleich fester auf den Boden. Brian glaubte vor Schmerzen das Bewusstsein zu verlieren. Während ihm immer mehr der faulige Gestank der Bestie ihm entgegen schlug. Wo steckte bloss Erin, dachte er erneut, ehe sich das Maul des Monsters über ihn stülpte. Da peitschte ein Schuss auf und der Schädel des Schlangenmosnters zerplatzte in einem Schwall aus schwarzem Blut und Knochensplittern. Als der Druck auf seinen Schultern nachließ, richtete sich Brian auf und wischte sich mit einem derben Fluch den Schleim aus dem Gesicht. Er blinzelte, brauchte einige Minuten ehe er wieder was sah und glaubte erst, seine Augen würden ihm einen Streich spielen. Etwas weiter weg, im Schatten stand eine Gestalt. In ihrer ausgestreckten Hand eine Waffe, aus dessen Mündung ein dünner Rauchfaden stieg. Es gab nur eine, die solch eine Waffe benutzte. Erin! Wie als wenn sie seine Verwirrung in seinem Gesicht gesehen hätte, grinste sie. „Wer ist hier unzuverlässig?“ Brian sagte darauf nichts. Er war zunächst heilfroh, dass sie gerade noch rechtzeitig gekommen war. Um ihn zuretten. Erin lächelte nun, ging auf ihn schnell zu und half ihm hoch. „Alles in Ordnung?“, fragte sie nun beiläufig. „Naja, abgesehen von einigen Kratzern, gehts!“ „Wirst es schon überstehen!“, war ihre einzige Antwort. „Pass auf!“ Noch ehe Brian richtig reagieren konnte, stiess Erin ihn zur Seite und schoss. Schoss ihr ganzes Magazin auf das Monster ab, das sich hinterrücks an sie herangeschlichen hatte. Das Monster bäumte sich vor Schmerzen brüllend auf und landete neben sie. Rührte sich nicht mehr. Erin atmete tief aus und rümpfte angewidert die Nase. Der Gestank war unerträglich und jetzt wo dieses Monster näher, als ihr lieb war, lag, musste sie einen Brechreiz unterdrücken. Dennoch konnte sie nicht leugnen, dass es mehr als knapp gewesen war und ein dunkler, wütender Schatten kroch über ihr Gesicht. Was diese Biester an Hässlichkeit und Gestank hatten, machten sie durch ihre Arglist wieder wett, dachte sie verächtlich. Drehte sich dann um. Doch plötzlich schoss das Monster hoch. Packte sie an den Haaren und riss sie zu Boden. Erin schrie überracht auf. Verstand nicht, woher das Ungeheuer diese Kraft nahm. Dazu sollte sie auch keine Zeit mehr haben. Denn schon beugte sich das Monster über sie. Wollte sie verschlingen. Da sprang Rafael mit gefletschten Zähnen auf das Monster und grub seine Reisszähne in die schuppige Haut. Ein wütendes Zischen entwich dem Monster und für einen kurzen Moment war es abgelenkt. Entliess sie seinen Griff. Erin nutzte diese Chance und robbte nach hinten. „Braver Junge. Fass!“, schrie sie mit einer Mischung aus Schadenfreude und Wut. Rafael gehorchte dem Befehl Erins und riss an der Wunde. Blut sickerte daraus hervor. Das Monster brüllte auf, schlug wild um sich. Rafael antwortete daraufhin mit einem Knurren. Riss immer mehr an dem Hals des Monsters. Krallte sich mit seinen Pfoten an ihn. Kurz löste er seine Zähne von dem schon in Fetzen hängenden Fleisch, wollte zum entgültigen Biss ansetzten. Da packte das Monster Rafael und riss den schwarzen Wolf von sich. Rafael brüllte wütend auf, wollte wieder nach dem Hals schnappen. Aber der Naga war schneller. Mit seiner Pranke drückte er den unteren Teil des Wolfes zusammen und Erin meinte Knochen brechen zu hören. Erin schrie schmerzhaft auf, als sie Rafael, ihren Liebling aufheulen hörte und sah, wie der der Naga den verletzten Wolf brutal zu Boden warf. Rafael heulte auf. Ebenso Erin. Diesesmal gequälter und es klang wie Wolfsheulen. Das Monster, das ohnehin schon kaum noch stehen konnte, wankte und schleppte sich davon. Wollte sich retten. Erin achtete nicht darauf. Rannte zu ihrem Wolf. Hob ihn behutsam hoch. Wiegte ihn in ihren Armen, wie ein kleines Baby. Rafael winselte leise. Sein schwarzes Fell schimmerte blutig und sein Unterleib war schrecklich deformiert. Er musste entsetzliche Schmerzen haben. Sanft und tröstend strich sie ihm über den Kopf. „Schhh, Rafael. Das wird schon wieder. Ich…ich verspreche es!“, wimmerte sie leise. Rafael blickte zu ihr hoch und sah sie aus seinen dunklen Augen traurig an. Erin presste hart die Lippen aufeinander, als sie in seinen Augen die bittere und schmerzhafte Wahrheit darin sah und schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht akzeptieren, dass es für ihn keine Rettung mehr gab. Mit einem Winseln, wie als wollte er sie trösten, schleckte er ihr über die Wange. Dann wurde sein Körper ganz schwer und sank in sich zusammen. Erin merkte, wie ihr die Luft abgeschnürt wurde und der Schmerz sie überrollte. Tränen traten ihr in die Augen und brannten wie Feuer. Sie zog den schlaffen Körper ihres Wolfes an sich und vergrub ihr Gesicht in dem weichen Fell ihres Freundes und Bruders. „Rafael…Rafael!“, wimmerte sie. Fay und Lex hatten alle Bewohner des Dorfes, die den Monstern entkommen konnten an einen, für sie sicheren Platz gebracht. Doch auch dort lauerten sie und nutzten die Gelegenheit, sich an den Menschen zuvergreifen. Lex und seine Schwester hatten alle Hände vollzutun, um den gierigen Pranken der Monster zuvor zukommen. Beide schwangen die Klingen ihrer Schwerter, die im Fackelschein aufblitzten, und den Ungeheuern die Hände von den Armen abtrennten. Wütend kreischend stürzten sie sich nun auf die unverschämten Halbvampire. Fay duckte sich, als einer der Bestien sie mit einem Hieb zu Boden befördern wollte, während Lex einem anderen die lange gespaltene Zunge abschlug. Schwarzes Blut tropfte auf die erde und das Monster kroch zischend und mit hasserfüllten Augen zurück. Griff dann jedoch erneut an und Lex beendete es, in dem er sein Schwert bis zum Anschlag in den schuppigen Nacken des Monsters rammte. Angewidert zog er es wieder raus und wischte sich etwas von dem Blut aus dem Gesicht. „Ist das ekelhaft!“, knurrte er und hörte Fay schreien. Das Monster, mit sie sich anlegen musste, hatte es geschafft sie zu Boden zu reissen und hatte sie in sekundenschnelle mit seinem riesigen Schlangenschwanz umwickelt. Begann fest zuzudrücken und ihr damit die Luft aus den Kungen zu pressen. „Scheisse!“, fluchte Lex. Setzte zum Rennen an um ihr zuhelfen. Da erwischte ihn ein weiteres Monster, welches wie aus dem Nichts aus der Finsterniss hervorgekrochen kam und stürzte sich auf ihn. „Mach dass du wegkommst!“, schrie Lex wütend und hieb nach dem Monster. Traf mit der Schwertspitze dessen linkes Auge. Jaulend wich es zurück, verschwand dorthin wo es gekommen war. Nun war der Weg frei. Lex hetzte los, hob das Schwert zum nächsten Schlag, als er sah, wie seiner Schwester schon die Luft ausging und sie beinahe bewusstlos im Würgegriff des Nagas lag. Mit einem hungrigen und triumphierenden Blitzen in den Augen, öffnete er sein Maul, wollte sie verspeisen, als ein Schatten auf ihn hinabstürzte und im nächsten Moment seinen spitzen Schnabel in die Schädeldecke des Nagas bohrte. Dieser schrie brüllend auf, fasste sich an den Kopf, versuchte das Etwas von sich zu reissen. Doch der Schatten grub sich mit seinen Krallen in dessen Kopf und hakte immer wieder in die blutende Wunde. Lex verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, doch dann riss er sie auf und keuchte erstaunt. Es war Crow. Die schwarze Krähe seines Vaters und seiner Mutter, die wie ein rettender Engel aufgetaucht war und Fay vor dem Schlimmsten bewahrt hatte. Während Crow weiterhin mit dem verwundeten Naga kämpfte, entliess dieser Fay aus seinem Würgegriff. Lex eilte zu seiner Schwester zog sie aus dem Wickelgriff des Monsters und versuchte sie zu sich zu bekommen. Schlug auf ihre Wangen, bis sie sich endlich rührte. Fay hustete, sog dann die Luft in ihre Lungen und öffnete die Augen. „Alle sin Ordnung bei dir?“, fragte Lex besorgt. Fay nickte und lächelte matt. „Ja, aber ich habe einen Moment nicht aufgepasst!“, sagte sie. Lex konnte darauf nichts sagen. Forh darüber, dass seine Schwester nocheinmal mit dem Leben davon gekommen war, umarmte er sie. Minuten vergingen, während sie Rafael, der leicht wie eine Feder war, in ihren Armen lag. Brian hatte gesehen was passiert war. Doch länger zuschauen konnte er nicht, da sich ein weiteres Monster auf ihn stürzte. „Woher kommen bloss diese Viecher?“, fragte er und schaffte es gerade noch dem Naga den Hals umzudrehen. Seine Schmerzen am Rücken versuchte er zu verdrängen. Aber dann sah er wieder zu ihr und sah das Monster, welches sich anschickte, sie direkt anzugreifen. „Erin!“, schrie er über das Getöse hinweg, in der Hoffnung dass sie ihn hörte. Doch Erin rührte sich nicht. Langsam beugte sich der Naga über sie, weil er dachte, in ihr ein leichtes Opfer gefunden zuhaben. Doch da ruckte Erins Kopf hoch. So schnell, dass selbst Brian erschrocken zurückwisch. Das Monster schien genauso überrascht, wollte dann jedoch angreifen. Erin jedoch ließ es dazu nicht kommen. Mit einem wilden Wutschrei, ließ sie Rafael zu Boden gleiten und machte zugleich einen Satz auf das Monster zu. Und während dem Sprung, veränderte sie sich. Das Gesicht, welches noch überirdisch schön war, verformte sich. Ebenso ihr Körper. Nahm animalische Züge an. Scharfe Reisszähne wuchsen aus ihrem Ober-und Unterkiefer. Schwarzes Fell spross aus jedem Zentimeter ihres Körpfers. Lange spitze Ohren ragten aus dem struppigen Fell und legten sich bedrohlich an den massigen Schädel, aus dem glutrote Augen hervorstachen. Brians Mund öffnete sich zu einem erschrockenen und erstaunten Aufschrei. Vor seinen Augen hatte sich Erin in das verwandelt, was sie in sich trug und bisher selten gezeigt hatte. Sie hatte sich in einen riesigen und furchteinflössenden Wolf verwandelt. Lautbrüllend warf sich dieser nun auf den Naga und riss ihn zu Boden. Grub seine Zähne und Krallen in den Hals und Oberkörper des Monsters. Blut tropfte zu Boden. Riss an der Wunde, wie es zuvor Rafael getan hatte. Doch bei Erin waren es weitaus größere Stücke, die in und aus ihrem Maul hingen und mit einem Knurren wegschleuderte. Die Bewegungen des Nagas, der sowieso schon schwer angeschlagen war, erschlafften langsam. Immer mehr Blut quoll aus der zerfetzten Halswunde hervor, tränkte den Boden unter ihnen. Mit einem grimmigen und zufriedenen Knurren, als sie sah, dass es mit ihm zuende ging, legte sie dann ihre Kiefer um den Kopf des Nagas und mit einem kraftvollen Ruck drehte sie den Kopf des Nagas um hundertachtzig grad. Das Knacken des brechenden Genicks, ließ alles andere verstummen. Schlaf sank der tote Naga zu Boden. Erin ließ nun von ihm ab, atmete zwei-dreimal tief ein. Legte dann den Kopf in den Nacken um in einem triumphierenden Heulen auszubrechen. Brian, Esmeralda, Lex und Fay hielten inne. Selbst die Nagas, die vorher noch eine Bedrohung darstellten, erstarrten. Blickten zu dem riesigen Wolf, der einen der ihren getötet hatte und machtenn dann, dass sie das Weite suchten. Fay sah den Monstern nach und hob die Brauen. „Na, die haben es aber aufeinmal eilig!“, bemerkte sie. „Wenn einer von ihnen von solch einem Monster getötet wird, haben sie auch allen Grund!“, sagte Brian trocken und sah zu der Bestie, die einmal eine Frau gewesen war. Nun aber war es ein wahrer Koloss aus Muskeln und Fell. Von den Zähnen, die wie Dolche aus dem Maul ragten mal ganz zuschweigen. Tief holte er Luft und sah zu ihr. Bisher hatte er sie nur in ihrer menchlichen gestalt gesehen, die nicht minder ungefährlich war. Nun aber sah er sie so, wie sie in Inneren war. Und das ganze war nur passiert, weil einer ihren Wolf verletzt hatte. Aber war er nicht anders. Sollte jemand seiner Familie was zuleide tun, wurder ebenso zu solch einem Biest, dass keine Skrupel und vorallem kein Mitleid kannte. Dennoch erschreckte es ihn, sie so zu sehen. Es war, als wäre ein Teil seines alten Ichs immernoch da und dieser Teil begann sich vor Erin zu fürchten. „Wow, ich habe ja gewusst, dass sie ein Werwolf ist. Aber das sie gleich zu so einem Tier wird…!“, bemerkte Lex ebenso beeindruckt und hob die Brauen. Brian warf seinem Sohn aus dem Augenwinkel einen Blick zu. „Du hast ja keine Ahnung!“, sagte er im Stillen. Der Werwolf, der Erin war beendete seinen Siegesgesang und blickte zu Brian und seiner Familie. Kurz funkelte etwas wie erneute Mordslust in den roten Augen, aber dann machte sich Erkennem breit und der Wolf begann zu zittern. Das Zittern, welches erst schwach begann wurde stärker und der Wolf hechelte erschöpft. Seine Kärfte ließen nach. Man konnte es deutlich sehen. Dann brach der Koloss zusammen. Rührte sich nicht. Schon wollten Brian und Esmeralda zu ihm gehen, als die Rückverwandlung einsetzte. Das schwarze Fell verschwand und gab wieder den Blick auf makellose Haut frei. Die Muskeln, die deutlich unter dem Fell ausgeprägt waren, schwanden dahin. Schrumpften förmlich. Das Maul, mit den mörderischen Zähnen ebenso, wich einem Mund, in dem ungefährliche Menschenzähne zusehen waren. Dort auf dem Boden, wo ebenoch ein riesiger mächtiger Wolf gelegen hatte, lag nun eine nackte Frau. Die Klamotten, von denen nur noch kümmerliche Fetzen übriggeblieben waren, bedeckten gerade noch das nötigste. Die Bewohner rotteten sich zusammen. Tuschelten aufgeregt und deuteten auf die bewusstlose Erin. Esmeralda tauschte mit Brian einen vielsagenden Blick und beide gingen dann zu ihr. Esmeralda legte ihr, um ihren nackten Körper vor neugierigen Blicken zu verdecken, Brians Mantel über und Brian hob sie hoch. Erin gab keinen Ton von sich, sondern lag einfahc nur da. Bewusstlos. Mit glänzendem Schweiss auf der Stirn. Brian konnte deutlich ihr wildschlagendes Herz hören und auch durch die Haut spüren. Es punpte rasendschnell ihr Blut durch die Adern und Brian meinte sie hecktisch nach Luft schnappen zu hören. Die Nagas kämpften sich durch den dichten Urwald. Sie waren geschickt worden um neue Nahrung zu beschaffen und nebenbei in Erfahrung zu bringen, wer das empfindliche Netz des Meisters störte. Nun wussten sie es und hatten es am eigenen Leib erfahren. Zuviele von ihren Brüdern wurden getötet und es würde sicher auch ihren Tod bedeuten, wenn sie ihrem Schöpfer bErikhten mussten, wer dafür verantwortlich war und sie es nicht geschafft hatten diesen zu beseitigen. Schon von weitem sahen sie die in die Nacht hochragenden Türme und Zinnen des Tempels und auch auf die Kraft, die aus allen Ritzen der Mauern ausströmten. Die Ungeheuer tauschten ratlose und ängstliche Blicke. Jeder von ihnen war bewusst, dass sie es nicht überleben würden, aber fliehen kam genauso wenig in Frage. Also blieb ihnen nichts anderes übrig, als hineinzugehen und ihrem Meister BErikht zu erstatten. Einer von ihnen kroch vor bis zu der Treppe, an dessen Absatz schon der Meister ungeduldig wartete und ihn mit seinem einen gelben Auge kalt anschaute. „Nun!“, hallte es von den Wänden wieder und ließ die ürbigen erschauern. „Was ist? Wo ist das Futter, nachdem ich verlangte?“ Der Naga senkte demütig seinen verstümmelten Schädel. Tiefe Schnitte und Kratzspuren übersäten ihn und mehr brauchte der Meister nicht zu wissen. Ein scharfes Zischen entwich aus dem gebleckten Zähnen und das Auge glühte auf. „Sie…sie ist also wirklich hier…?“, herrschte sie ihre Diener an. „Und wo ist ihr Leichnam?“ Wieder senkte das Scheusal seinen Kopf und Whitney kreischte auf. Wut und fassunglosigkeit erfassten sie. Ließen sie toben. „Ihr unützen Missgeburten. Wie konntet ihr keine Chance gegen sie haben?“, kreischte sie wieder. Die Monster, die sich dezent zurückgehalten hatten, versuchten sich herauszureden. Doch Whitney duldete dies nicht. Ohne irgendwelche weiteren Worte, streckte sie die Hand auf und deutete auf den unglücklichen. Sofort zuckte ein gleißendheller Blitz hervor, schoss auf das Monster und durchdrang seinen massigen Körper. Der Naga schrie gellend auf, als sich Hitze und Elekttrizität durch seinen Körper frassen und ihn innerlich verbrannten. Sekunden nur dauerte der Todeskampf, ehe ein Häufchen Asche auf den Boden rieselte. Die anderen wichen entsetzt zurück. Whitney sah ihre Diener kaltblütig an. Für sie gab es kein Versagen. Und wenn dann war der Tod die geeigneste Strafe. „Nehmt euch daran ein gutes Beispiel. Wer versagt, stirbt. Verstanden? Und jetzt macht euch auf den Weg. Schon bald wird sie sicher hier auftauchen. Haltet sie auf. Alle!“, keifte sie und Gift troff aus ihren Zähnen. „Los!“ Die Nagas eilten davon um ihren Meister nicht weiter zu provozieren. Als sie verschwunden waren, sank Whitney zu Boden und hielt sich den Oberkörper. Ein kaum auszuhaltener Schmerz hatte sich in diesem breitgemacht und frass sich tief in sie hinein. Durch ihren Körper, bis sie zu zittern anfing. Sie blickte auf ihre Burst, sah wie die schemenhaften Ränder einer nur mässig verheilten Wunde sichtbar wurden. Whitney fluchte. Sie hätte sie nienals unterschätzen dürfen. Nie wäre es ihr in den Sinn gekommen, dass sie, Erin, einen ihrer tödlichen Blitze verwenden konnte, um sie selber damit zu verwunden. Noch zu genau erinnerte sie sich an denn entsetzlichen Schmerz als ihr Blitz in sie einfuhr und sie innerlich zerkochte. Da war sie zu geschwächt, als sie hätte noch weiter kämpfen können. Aber immerhin hatte sie es geschafft zu entkommen. Seitdem war sie nach Indien zurückgekehrt und hatte sich in dem Tempel geflüchtet. Um neue Kraft zu sammeln. Lange hatte sich dieser Prozess hingezogen und sie hatte innerlich gehofft noch etwas Zeit zu haben. Aber da hatte sie auch schon bald die Nähe ihrer Feindin gespürt und geahnt, dass sie wieder aufeinander treffen würde. Es war nur eine Frage der Zeit. Also sandte sie ihre Diener, um nun die Erwachsenen aus dem Dorf zu holen. Doch wie sich herausgetsellt hatte, waren diese auf unverhofften Widerstand gestossen. Whitney fluchte erneut. Viel Zeit würde sie nicht mehr haben. Sie musste sich beeilen. „Erin Erik…warte nur. Nur weil du mich einmal besiegt hast, wirst du diesesmal nicht soviel Glück haben. Denn ich werde bald stärker sein als je zuvor!“, sagte sie und wandte sich dann an die Statue hinter ihr. In der einst der böse Geist der weissen Schlange gebannt worden war. Wo vorher Unglauben und nackte Wut ihr Gesicht verzerrt hatten, lag nun ein wissendes Grinsen auf ihren Zügen. „Bald schon wirst du sehen, dass ich nicht nur ein kümmerlicher Wurm bin!“ Erin schlief bis zum späten Nachmittag und als sie aufwachte, gab es keinen einzigen Millimeter ihres Körpers, der nicht schmerzte. Nur schwach erinnerte sie sich an das Geschehen. Schwere Nebelfetzen lagen auf ihrem gedächtniss und ließen nur wenig klar etwas aus der letzter Nacht sehen. Was war passiert? Sie wusste noch, wie sie mit Brian sich unterhalten hatte und dann…panik! Kampf, Blut, Monster, die überall herbeiströmten. Sie angriffen. Und sie beinahe getötet hätten, wenn Rafael nicht… Sofort war Erin hellwach. Hecktisch blickte sie sich um. Sah den schwarzen, pellzigen Körper ihres Weggefährten und ging, mit wackeligen Beinen auf ihn zu. „Rafael!“, flüsterte sie schmerzlich mit aufkommenden Tränen. Nur allzudeutlich wusste sie nun, was passiert war. Rafael wurde schwer verletzt und war an seinen Verletzungen gestorben. „Rafael!“, sagte sie erneut. Ihre Stimme nicht mehr als ein heiseres schmerzliches Krächzen. Da zuckten die Ohren und der Wolf öffnete müde die Augen. Erins Brauen weiteten sich. Wie…!? Wie als wenn er ihre Sinnestäuschung als Wahrheit erkennen lassen wollte, bellte er einmal kurz und hob den Kopf. Schnüffelte an ihr. Als Zeichen, dass es ihm gut ging. Erin wusste nicht was sie sagen oder denken sollte. Es war völlig unmöglich, dass man nach solchen Brüchen noch leben konnte. Selbst ein Wolf konnte es nicht. Und doch stand, oder vielmehr lag Rafael vor ihr und schaute sie mit seinen dunklen Augen fragend an. So als wäre nichts passiert. „Wie kann das sein?“, fragte sie nun und berührte Rafael am Kopf. Streichelte ihn vorsichtig. Rafael wandte den Kopf ihrer Hand zu. Schleckte darüber. „Brian hat einen der Heiler gebeten, ihn wieder einigermassen hinzubekommen. Nachdem du zusammengebrochen bist!“, erklärte eine Stimme und Erin blickte zu Esmeralda, die in der Tür stand und beide mit einem leichten Lächeln ansah. Erins Brauen hoben sich. „Brian?“, fragte sie. Esmeralda nickte. „Ja, er hat gesehen, wie traurig und wütend du warst, dass er…nunja…also hat er schnell nach einem Heiler verlangt. Zuerst hatte sich der Mann geweigert, aber Brian hat ihn ganz schnell überreden können!“ „Wie?“ Esmeralda grinste nun verstohlen. „Er sagte wortwörtlich, wenn er deinem Wolf nicht hilft, würde er der nächste sein, der deine Wut abkriegt!“ Erin wurde rot. Das hatte Brian gesagt. Schon allein de Tatsache, dass er ihren Wolf heilen ließ, überraschte sie. Aber dass er in ihrem Namen drohte, war wirklich ungewöhnlich und vor allem unschämt. Erin wüsste schon von selbst, was sie machen würde, wenn ihr Freund gestorben wäre. Sie würde mit ihm noch ein ernstes Wort reden müssen. Aber…irgendwie gab es ihr auch die Gewissheit, dass er sie doch nicht so hasste, wie sie gedacht hatte. Er war wirklich anders, dachte sie sich. „Ich schätze ich schulde Brian etwas. Vielleicht schenke ich ihm eine ganze Kiste, voller Blutskonserven!“, sagte sie und ließ sich von Esmeraldas Grinsen anstecken. Esmeralda kicherte. Da hörten sie eine zaghafte Stimme und wandten sich beide um. Vor ihrer Hütte stand ein kleines Mädchen, das verlegen dreinschaute und von einem Fuss auf den anderen trat. In seiner Hand hielt es eine rote Blume. Eine Lilie, wie Erin und Esmeralda feststellten. Sehr selten in dieser Gegend. „Ja, was kann ich für dich tun?“, fragte Erin auf der Muttersprache der Kleinen und das Mädchen machte einen zögernden Schritt auf Esmeralda zu. Streckte ihr die Hand mit der Blume hin. „Oh, danke!“, sagte sie etwas verblüfft und Erin übersetzte es für das Kind. Dieses lächelte etwas, lief aber dann schnell zurück zu seiner Mutter, die schon nach ihm gerufen hatte. Im Rennen drehte es sich jedoch um und reif ihr was zu. Esmeralda lächelte etwas. Dah zu, wie die Kleine im Haus mit ihrer Mutter verschwand und roch an der Lilie. Sie roch angenehm süß und ihre Blätter leuchteten im dämmrigen Licht. Erin musste selbst dabei lächeln. „Sieht so aus, als hättest du eine Freundin!“ „Ja, scheint so. Was hat sie eigentlich zu mir gesagt?“ Erin lächelte etwas mehr. „Danke!“, sagte sie. „Und: Schöner Engel!“ Esmeraldas Augen wurden groß. Das Mädchen hatte sie wirklich als einen Engel bezeichnet. In ihrem Land wurde sie ganz anders genannt. Oder eher beschimpft. Dass nun ein kleines Mädchen, welches aus einem abergläubischen Dorf kommt, sie nun als einen Engel sieht war schon fast verrückt. Aber auch irgendwie ein Kompliment. Sie musste lächeln. Aber dann wurde sie ernst. Die Erreignisse der letzten Nacht hatten sie wieder eingeholt. Ebeso Erin und ein ungutes Gefühl stieg in ihrem Magen auf. Vereiste ihn. „Waren das Lakeien von dieser Whitney?“, fragte sie. Erins Gesicht nahm einen nicht so heiteren Ausdruck an. „Bestimmt. Mit Sicherheit sogar. Und jetzt wo einige dieser Biester entkommen konnten, kann ich mir gut vorstellen, dass dieses Luder noch mehr von ihren Kinderchen auf uns hetzen wird!“, sagte sie. „Wie konnte sie überhaupt wissen, dass du hier bist. Das wir hier sind?“ Erins Gesichtszüge verfinsterten sich nun. „Ganz einfach. Weil sie es gespürt hat. Sie und ich…jede von uns kann die andere spüren. Egal wie weit wir voneinander entfernt sind. Sie kann mich durch meine Nähe und meine Kraft spüren. So vermute ich. Und ich sie, durch ihren Geruch. Wie es bei Brian ist, weiss ich nicht. Aber ich denke mir mal, er hat so seine eigenen Fähigkeiten…!“, sagte sie und ließ das Ende im Raum stehen. Esmeralda hob die Schultern. „Wenn dann hat er mir nichts davon erzählt. Und dabei bin ich seine Frau!“ „Ich an deiner Stelle würde mir das nicht gefallen lassen!“, sagte sie und kurz mussten die beiden Frauen lachen. Fast so als würden sie ein Kaffeekränzchen halten. „Nun da hast du recht. Aber ich vertraue ihm und möchte ihn nicht drängen. Wobei…!“, sagte sie und Erin ahnte, was sie dabei meinte, obwohl sie nichts sagte. „Du hast das Gefühl, dass er dir was verschweigt?“, fragte sie, als ob sie es nicht besser wüsste. Esmeralda wirkte bei dieser Frage etwas leicht auf den Schlips getreten. Sagte jedoch nichts und nickte nur. „Und wenn du ihn darauf ansprichst?“ „Das habe ich schon oftgenug versucht. Aber er weicht mir jedesmal aus. Ich sehe es deutlich in seinen Augen. Etwas muss passiert sein, dass er nicht darüber sprechen will!“, sagte sie bedrückt und Erins Mund presste sich hart zu einem harten Strich. „Und ob etwas passiert ist!“, ging es ihr durch den Kopf und musste sich beherrschen um die Worte nicht laut auszusprechen. Es liegt an Brian, es ihr zu sagen. Nicht an ihr. „Gib ihm etwas Zeit. Ich bin sicher, dass es dir irgendwann sagen wird!“ „Das ich was irgendwann sagen werde?“, mischte sich nun Brian ein, der etwas düster dreinschaute. „Oh, dies und das!“, sagte Erin nur und machte eine beiläufige Handbewegung. Brian sah sie einen Moment an, als würde er es nun bereuen, ihr geholfen zuhaben. „Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte sie, um das Thema zu wechseln. „Hast ganz schön was abgekriegt!“ „Es geht!“, sagte Brian und setzte sich zu ihnen. Seine Wunden auf dem Rücken waren zum Teil verheilt. Ein weisser Verband aus Lainentüchern, bestrichen mit Heilkräutern umwickelte seinen Oberkörper. Den Mantel hatte er einfach über die Schultern gelegt. „Was mich allerdings wundert, ist, wieso manche dieser Scheusale leicht zubesiegen waren und andere wiederum nicht!“ „Nun das kann sein, weil eingie noch frisch geschaffene waren. Das ist doch wie bei euch Vampiren. Tschuldige, wenn ich damit jetzt euch auf die Füsse trete, aber einige Vampire sind auch nicht gleich sostark, wenn sie geschaffen werden!“, sagte sie und Brian schürzte die Lippen. Bewusstlos und schwach, war sie mir lieber, dachte er verächtlich. Erin grinste, als hätte sie seine Gedanken gelesen. „Also hatten wir einigermassen Glück. Wenn alle dieser Bestien so stark gewesen wären, dann…!“ „Dann wären wir jetzt alle nicht hier!“, schloss Erin seine Worte und lehnte sich zurück. „Danke, dass du den Heiler dazugebracht hast, Rafael zu helfen!“, bedankte sie sich dann und lächelte etwas. Brian wusste zunächst nicht, was er dazu sagen sollte. Doch dann nickte er nur. „Gern geschehen!“ „Wie sieht es eigentlich mit Stärkung aus. Braucht ihr was?“, fragte Erin und schaute Brian und Esmeralda mit einem gewissen Blick an. Beide wussten, was sie damit meinten. „Wenn nochmal so ein Angriff kommt, dann sollten wir…gestärkt sein!“, sagte Brian trocken. „Gut. Dann gehe ich gerade zum einen der Dörfler!“, sagte sie. Kaum war sie weg, kamen Lex und Fay aus einem Zimmer der Hüte und setzte sich zu ihren Eltern. „Alles in Ordnung bei euch zweien?“, fragte Brian. Fay gähnte. Ihr waren der Schlaf und die Erschöpfung immernoch deutlich anzusehen. Seit der letzten Nacht und dem Kampf hatte sie kaum ein Auge zubekommen. Zu tief saß noch der Schrecken in ihren Knochen. „Kann man so sagen!“, sagte sie. „Und wohin ist Erin verschwunden?“ „Besorgt was zuessen!“, antwortete Brian düster und fragte sich, wie das anstellen wollte. Sicher würden sich die Bauern weigern, etwas Blut zugeben. Die Abneigung, die sie ihnen gegenüber zeigten, sprach deutlich dafür. Einige Minuten später kam Erin wieder. In ihren Händen zwei lederne Trinkbeutel. „Hier bitte. Mit den besten Grüßen eines der Bauern!“, sagte sie bloss. Brian nahm einen ihr ab und öffnete den Beutel. Roch daran. „Tierblut?“ Erin hob die Brauen, sah ihn an, als wäre er ein kleines undankbares Kind. „Ja. Sorry. Aber leider gibt es hier keine freiwillige Blutspende!“ „Hm, wird schon gehen!“ Fay rümpfte etwas die Nase. Tierblut war wirklich ekelhaft. „Was ist mit euch beiden. Auch durstig?“ „Nein, danke!“ Es dämmerte bereits. Die Dörfler errichteten armdicke Holzphäle um einen neuen Angriff etwas abzuschwächen. Erin besah sich dieses und musste den Kopf schütteln. Als ob sich diese Ungeheuer davon abhalten lassen, dachte sie und wandte sich an ihre Verbündeten. Zeit um nachzusehen, wie wieviele Waffen sie noch hatten. Erins Miene wurde steinern, als sie bemerkte, dass sie nicht mehr viele Magzine hatte. Shite! Bei diesen Ungeheuern hatte sie zuviele ihrer wertvollen Silberkugeln verschwendet und der nächste Kampf würde sicherlich doppelt oder dreifach so schlimm werden, denn immerhin kämpften sie dann gegen Whitney. Und die würde sich sicherlich nicht mit blossen Kugeln bekämpfen lassen. Erin seufzte schwermütig. „Wie sieht es bei euch aus?“, fragte sie. „Wir haben noch die Schwert und einige silberene Dolche!“, stellte Brian fest. „Immerhin etwas!“, murmelte Erin vor sich hin. Da horchte sie auf und schaute sich um. Brian entging dies nicht. „Was ist?“ Erin lauschte noch einen Moment, dann nahm ihr Gesicht einen wütenden Aussdruck an. „Wir kriegen Ärger!“, knurrte sie. Alles in Brian spannte sich an. „Die Nagas?“ „Nein!“, sagte sie. „Die Bauern!“ Von draußen war große Aufruhr zuhören. Erin ging als erste raus, Brian folgte ihr. Energisch schlug sie die Decke zurück und trat aus der Hütte. Genau vor einer Gruppe aufgebrachter Bauern, die alles andere als freundlich dreinschauten. In ihren Händen hielten sie Mistgabeln und andere Werkzeuge, die vorher gegen die Nagas benutzt wurden. Sie hielten auch Fackeln in den Händen und deren Schein warf zuckende, unheimliche Schatten auf den Boden. Erin musste ein verächtliches Grinsen unterdrücken. „Mistgabeln und Fackeln, wie in den alten klassichen Horrorfilmen!“, dachte sie sich, schritt dann auf einen der Bauern zu. „Gibt es Probleme?“, fragte sie und die Gesichtszüge der Männer wurden drohend. „Ja, ihr seid das Problem. Diese Monster haben uns noch nie angegriffen. Erst als ihr hier aufgetaucht seid!“, herrschte er sie an und die anderen stimmten ihm murmelnd zu. Erin ließ den Blick über sie wandern. Keine Spur von dem Dorfältesten. Sie hätte es sich denken können. Aus Angst vor einem neuen Angriff wollten sie sie vertreiben. Dabei waren sie die einzigen, die ihnen helfen konnten. „Glaubt ihr wirklich, sie wird euch in Frieden lassen, wenn wir gehen?“, fragte sie kalt und sah jeden in die Augen. Angst sah sie darin, aber auch Hoffnung. Hoffnung auf den Frieden, der wiederkommen würde, wenn sie gingen. „Diese Dummköpfe!“, dachte sie verächtlich. „Was ist hier los?“, fragte nun eine andere Stimme und der Dorfälteste schob sich durch die Menge. Die Männer sahen sie grimmig an und tuschelten. „Wir wollen, dass sie verschwinden!“, rief der eine, der wohl den Mob anzuführen schien und deutete dabei auf Erin und Brian. Der Mann mit dem weissen Bart schaute erst den Anführer, dann Brian und schließlich Erin an. In Erins Augen las er deutlich die leise Drohung, die sie ihnen gerne entgegen geschrien hätte. „Wir sind eure einzige Hoffnung, lebend da raus zu kommen!“ Dann schaute Abhijat wieder zu den Männern, die nur darauf warteten, die Fremden mit ihren Mistgabel und Sicheln anzugreifen. „Legt eure Waffen weg. Sie, und nur sie können uns helfen. Das wisst ihr. Wenn sie nicht gewesen wären, wären wir alle tot!“, sagte er und schaute jedem ernst an. Alle wussten, was er damit meinte. Die Monster! Wären Erin und die anderen nicht gekommen, hätten diese Nagas sie alle vernichtet. „Wenn sie nicht gewesen wären, wäre das alles erst gar nicht passiert. Erst als sie hier auftauchten, hat der Dämon seine Diener ausgeschickt…!“, schrie wieder der andere und mehr als nur Angst und Wut schwang in seiner Stimme mit. Hass! Erin fragte sich warum. Diesem Mann hatte sie niemals was getan. „Sieh genauer hin!“, knurrte Erik und Erin blickte dem Mann direkt in die Augen. Sie war erschrocken, aber auch nicht wirklich überrascht. In dem rechten Auge des Mannes schimmerte es gelblich. „Natürlich. Das hätte ich mir denken können!“, dachte sie. Dieses Biest Whitney setzte ihre telepathischen Fähigkeiten ein, um die Dörfler gegen sie auf zu hetzten. Das gleiche hatte sie schonmal gemacht… „Also erstarken ihre Kräfte wieder!“, schoss es ihr durch den Kopf und eine Gänsehaut kroch über ihren Rücken. Nun wurde sie sich erst jetzt bewusst wie schnell sie handeln mussten. Wenn sie schon aus so weiter Entfernung einen Menschen manipulieren kann, dann wäre sie auch zu größeren, schlimmeren Dingen fähig. „Verflucht!“ „Wir müssen uns beeilen!“, drängte Erik sie. „Jaja, ich weiss!“, knurrte sie zurück. „Und nur wegen ihr, wären unsere Frauen und Kinder beinahe von ihnen geholt worden!“, mischte sich ein anderer ein, der allerdings nicht unter Whitneys Kontrolle stand, sondern einfach nur mitlief. Jaja, brav sich mit anderen verbünden und gegen die vorgehen, die einem helfen wollen. Feiglinge. Allesamt, dachte sie verächtlich. „Aber noch sind sie hier und ihr lebt. Wenn ihr uns jetzt vertreibt, werden sie wiederkommen und dann kann euch niemand mehr retten!“, rief sie auf deren Sprach und ballte vor bebenden Zorn die Hände zu Fäusten. Warum konnten manche Menschen nicht verstehen, dass sie selber sich nicht gegen solche Gegnger wehren konnten. Heilkräuter hin oder her. Es gab Dinge, die garnichts halfen. „Wir brauchen eure Hilfe nicht. Los, verlasst unser Dorf. Oder wir werden euch nachhelfen!“, brüllte nun der andere, der Whitneys Sprachrohr geworden war und hielt zur Verstärkung seiner Worte deine Mistgabel näher gen Erin hin. Nun reichte es selbst Brian. Sowas von verbohrt und ignorrant war selbst ihm nicht untergekommen. „Wir wollen euch helfen. Vedammt. Hört doch endlich auf, so zutun, als wären wir daran schuld!“, schrie er zurück. Ihm war es egal ob man ihm verstand oder nicht. Seine Wut über diese starrsinnigkeit der Menschen musste einfach raus. Einer der Bauern schleuderte ihm die passende Antwort entgegen, schrie etwas wütendes und warf einen kleinen Stein. Er verfehlte Brian knapp, traf aber Fay. Fay schrie auf, als der Stein sie an der Stirn erwischte und einen blutigen Kratzer hinterließ. Esmeralda schrie entsetzt auf. Ging zu ihrer Tochter, wollte sich die Wunde ansehen. Es war kein tiefer Kratzer, dennoch brannte er wie Feuer. Rotes Blut rann aus der Wunde, die sich langsam wieder schloss. Brian sah gebannt zu seiner Tochter, die das Gesicht schmerzverzerrt hatte und mit einigen Tränen kämpfen musste. Er konnte es erst nicht glauben oder gar wahrhaben. Doch dann hämmerte es, mit der Wucht eines Blitzschlags immer wieder in seinem Kopf: Sie haben sie verletzt. Sie haben meine Tochter verletzt! Seine Gesichtzüge verhärteten sich. Diese Made hatte es tatsächlich gewagt, Fay anzugreifen. Dafür sollte er büßen. Sie alle sollten es. Für ihre Dreistigkeit und Dummheit. Zum Teufel mit der Selbstbeherrschung und der Vernunft. In dem Moment war das Tier in ihm geweckt worden. Und es wollte nur eines: Blut fließen lassen! Für das Blut Fays! Mochte Erin ihn danach eine geweihte Silberkugel in den Schädel jagen oder nicht. Sie hatten es nicht anders verdient. Ein tiefes Knurren drang aus seiner Kehle und in seinen Augen loderte es. Seine Eckzähne wurden zu mörderischen Fängen. Erin spürte deutlich, wie seine Aura stärker und bedrohlich wurde. Und auch wenn sie sich gut in ihn hineinversetzten konnte, hielt sie ihn doch noch im rechten Moment ab. Legte ihm bestimmt die Hand auf die Schulter, schüttelte stumm den Kopf, als er sie mit seinen glühend roten Augen ansah. „Nicht. So machst du es nur noch schlimmer!“, sagte sie in seinem Kopf und Brian musste einsehen, dass sie recht hatte. Würde er auf den Bauern und danach auf die anderen losgehen, würde das alles verschlimmern. Er holte tief Luft. Nur schwer konnte sich das Tier in ihm beruhigen. Nocheinmal schrie es nach Rache und nach Blut, ehe es endlich schwieg und sich zusammenkauerte. Das mörderische Glimmen in seinen Augen erlosch und seine Augen waren wieder normal. Dunkel, fast schon schwarz. Mit einem dezenten Rotstich drin. Erin sah dies erleichtert und drückte ihn dann zurück, hinter sich. Er musste nicht in die Luft gehen. Wenn einer es tun sollte, dann sie. Sie wollte helfen, aber diese…Bauern wollten nicht. Schön, sollen sie sehen wo sie blieben. „Gut, wenn ihr unbedingt wollt, dass wir gehen, gehen wir!“, sagte sie kalt und erntete von den Bauern als auch von ihrer Seite aus ungläubige Blicke. Erin achtete jedoch nicht darauf. „Wir werden gleich jetzt unsere Sachen zusammenpacken und gehen!“, kündigte sie an und machte auf dem Absatz kehrt. Als die Nacht bereits angebrochen war, hatte sie das Dorf verlassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)