Ikiteru ★ Breaking the rules von Black_Melody (Die Regeln brechen) ================================================================================ Kapitel 33: Achroit ------------------- Huhu ^.^ Ein explosives Kapitel? Na ja. So ganz unrecht habt ihr nicht. Aber auch nicht so ganz recht, es ist immerhin kein allzu langes Kapitel. Wie es danach weitergeht, ist immer so eine Sache, aber dafür gibt es ja noch weitere Kapitel. Ihr werdet nunmal sehen, wie es weitergeht. Ein kleines Nachwort gibt es auch noch, aber erstmal: Viel Spaß beim Lesen ~~~~~~~~~~ "Haru, du hast da aber wirklich einen heißen Freund an deiner Seite." Besitzergreifend zog Ryouga den Jungen an sich und lächelte dessen Freunde an. Die Party war eher ein gemütliches Beisammensitzen mit etwas Bier und Sekt und ganz netter Musik im Hintergrund. Seit circa zehn Minuten spielten sie jetzt Flaschendrehen. "Küsst euch doch mal. Nicht nur kuscheln. Wir können das schon ab", meinte ein Freund des Kleineren lachend und lehnte sich an einen der anderen Gäste. "So… richtig?", fragte Haru schüchtern. "Klar. Ihr seid doch zusammen. Macht doch nichts, oder?" Ryouga lächelte den Kleineren leicht an und drückte beruhigend dessen Hand. "Lass mich nur machen", flüsterte er dem anderen zu und küsste ihn vorsichtig, ohne eine Antwort abzuwarten. Es war schon ganz niedlich, wie schüchtern Haru war und wie leicht er sich führen ließ. Ryouga ließ seine Hand los, strich stattdessen beruhigend über seine Seite und bat den Jüngeren zart um Einlass, der ihm nach kurzem Zögern auch gewährt wurde. Spielerisch stupste er die Zunge des anderen an, forderte ihn so heraus, worauf dieser auch einging und langsam selbstsicherer wurde. Er hörte das leise, erstickte Keuchen und zog den Jüngeren grinsend fester an sich, streichelte den vibrierenden Körper besänftigend. "Ihr solltet euch küssen, nicht auffressen", lachte jemand, was Ryouga dazu brachte, den Kuss zu lösen und den Kleineren nur sanft im Arm zu halten. "Ach, von mir aus können sie hier auch Sex haben und wir filmen. Oder das Haru-chan kann zeigen, wie geschickt er mit seinen Händen oder seiner Zunge an anderen Stellen ist." Der letzte Sprecher schwankte leicht, obwohl er saß. Diese Möchtegern-Aufreißer vertrugen einfach nichts. "Also bitte, Kinder, es gibt Dinge, die nicht in die Öffentlichkeit gehören", bemerkte Ryouga lächelnd. "Aber glaubt mir, er weiß, was er tut." "Du auch?", fragte ein Rothaariger grinsend "Sicher. Unterschätze den Wert der Erfahrung nie." Geheimnisvoll lächelnd strich Ryouga seinem 'Freund' über den Rücken. "So? Willst du mir dann demonstrieren, wie gut du bist?" "Nein. Erstens bin ich in einer Beziehung und zweitens ist mein Freund anwesend und ich will ihn nicht noch mehr in Verlegenheit bringen." "Ryou, wollen wir bald los?", fragte Haru ihn leise. "Wenn du gehen willst, komme ich mit." "Dann lass uns. Wir haben immer noch das Hotelzimmer die ganze Nacht für uns." "Haru-chan, ist dein Arsch eigentlich immer nur ungefickt?" Errötend nickte Angesprochener und sah hilfesuchend zu Ryouga, der seine Hand nahm und ihn langsam zur Tür zog. "Die Frage ist nur, wie lange noch", antwortete dieser lächelnd und legte seine Hand auf den Hintern des Kleineren. Ein wenig Heuchelei hatte noch niemanden umgebracht. Außerdem war die Aussage nicht ganz falsch. Still zogen sie im Flur ihre Schuhe und Jacken an, bevor sie das Haus verließen, das Lachen der anderen noch in den Ohren. "Ryou, mit wie vielen Männern hattest du eigentlich Sex?", fragte Haru auf dem Weg zum Hotel. "Für Geld… Vielleicht 100 oder 120. Aber irgendwann zählt man nicht mehr." "Wie bist du überhaupt da reingeraten? Ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich bin neugierig." "Mein Übergangsschuldirektor hat mich mehr oder weniger gezwungen, mit ihm Sex zu haben, und weil mein Freund verschuldet war und immer noch ist, bis du mir das Geld gegeben hast, habe ich mich von ihm bezahlen lassen. Und so habe ich festgestellt, wie viel Geld ich mit meinem Körper machen kann." "Und wie lange hast du das gemacht?" Ryouga zuckte mit dem Schultern. "Keine Ahnung. Ungefähr drei bis vier Wochen." "Und dein Freund?" "Was? Ob ich es ihm erzählt habe? Nein, ganz sicher nicht. Er wird ziemlich sauer sein, wenn er das erfährt." "Das heißt, er weiß auch nicht, wo du jetzt bist?" "Ich habe ihm erzählt, dass ich bei meinem besten Freund bin." Haru sah ihn unsicher an. "Hast du nie Angst gehabt, aufzufliegen?" "Täglich. Ich weiß, dass ich meinen Freund verliere, wenn er davon erfährt." "Und was, wenn einer deiner Kunden bei dir auftaucht?" "Passiert nicht. Sie wissen fast nichts von mir, und ich weiß auch so gut wie nichts über sie. Diese Anonymität war mir wichtig, aber jetzt bin ich ja eh aus dem Geschäft raus." Haru nickte nachdenklich, als sie das Hotel betraten. "Ich werde meinen Kumpels in ein paar Tagen von der Trennung erzählen. Solltest du mal finanzielle Hilfe brauchen, kann ich dir helfen." "Musst du nicht", winkte Ryouga lächelnd ab. "Würde ich wirklich Hilfe wollen, könnte ich auch zu meinen Eltern gehen." "Warum hast du das dann nicht gemacht?" "Ich habe keine Lust auf Ärger mit meinem Vater. Und mein Notfallgeld hätte ich erst angerührt, wenn es gar keinen anderen Ausweg mehr gegeben hätte." Leise schloss der Kleinere die Zimmertür auf und ließ ihn eintreten. "Es stört dich doch nicht, mit mir in einem Bett zu schlafen, oder?" "Nein", antwortete Ryouga lächelnd. "Aber du weißt, kein Sex." "Klar. Ich bin duschen." Grinsend hüpfte Haru ins Bad. Müde blinzelte Ryouga und sah auf den Schwarzhaarigen, der auf der Bettkante saß und sich leise anzog. "Morgen", nuschelte er und strich sich über das Gesicht. "Morgen. Ich muss los, aber du kannst dir Zeit lassen. Ein Angestellter meines Vaters sitzt unten im Auto und fährt dich, wohin du willst. Vorher kannst du noch in aller Ruhe hier oder unten frühstücken." "Geht klar. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder." "Vielleicht. Die Welt ist klein", lachte der Junge, winkte ihm zu und verließ das Zimmer. Ryouga lief die Treppen hinauf und schloss die Wohnungstür auf. Schnell schlüpfte er aus den Schuhen und hängte die Jacke an einen Haken, bevor er in das Wohnzimmer trat. Schweigend sah er zu Nao und Jin, die auf dem Sofa saßen. Nao weinte und ließ sich von Jin trösten, und Jin sah vorwurfsvoll zu Ryouga. "Morgen. Jin, was ist los?" Fragend sah Ryouga den Kleinsten an. "Ich habe dich gestern Abend gesehen. Du wusstest, was passiert, wenn ich dich noch einmal erwische." Nao stand auf und sah ihn mit einer seltsamen Mischung aus Wut und Schmerz an. "Ich weiß alles. Und du fragst, was los ist?!" Ryouga seufzte und legte sich eine Hand über die Augen. Das alles war so doch gar nicht beabsichtigt gewesen. "Ich gehe dann mal", verkündete Jin und drückte tröstend Naos Hand. "Das ist euer Kampf." "Danke", zischte Ryouga ihm angriffslustig zu. "Besonders, da das gestern Abend etwas ganz anderes war. Er hat mich nur bezahlt, damit ich für einen Abend seinen Kumpels gegenüber seinen Freund spiele. Da lief nichts weiter." "Und?", erwiderte Jin nach einem kurzen Überraschungsmoment. "Irgendwann hättest du es ihm sagen müssen." "Ryouga, das… Ich fasse es nicht!" Nao zog seine Aufmerksamkeit wieder auf sich. "Du hast mich nicht nur betrogen, du hast dich auch noch bezahlen lassen! Du dreckige, kleine Schlampe!", fuhr der Kleinere fort. "Nao, hör mir zu, bitte!", flehte Ryouga und griff nach seiner Hand. "Lass uns einfach darüber reden, ich will dir erklären…" "Reden?! Erklären?!", fuhr der Ältere ihm ins Wort und riss sich los. "Damit du mir noch mehr Lügen auftischen kannst?! Ich verzichte!" Aufgebracht stürmte der Kleinere an ihm vorbei ins Bad und schloss die Tür von innen ab. Verzweifelt lehnte Ryouga sich dagegen. "Nao, bitte mach die Tür auf!" Ein leises Schluchzen war die einzige Antwort, gefolgt von einem schmerzerfüllten Wimmern. "Ich bleibe so lange hier, bis du diese Tür aufmachst! Nao, diese Typen hatten nichts zu bedeuten. Ich liebe dich, keinen anderen! Es war ein Job, und wir haben das Geld gebraucht. Bitte, Nao, verzeih mir!" Still setzte er sich vor die Tür und lehnte sich mit dem Rücken gegen diese. "Ich liebe dich wirklich", sagte er weiter, wohl wissend, dass Nao ihn hörte. "Ich habe das für dich getan, für uns. Das Geld von meinen Eltern war eigentlich das, das ich verdient habe. Ich habe jetzt für gestern 570.000 Yen bekommen, deine Schulden sind ausgeglichen und es sind sogar noch über 300.000 Yen über. Es tut mir leid, dass ich dir so wehgetan habe, aber das lag nie in meiner Absicht. Bitte, versuch, mich zu verstehen." Schmerzerfüllt kniff er die Augen zusammen, versuchte, die sich anbahnenden Tränen aufzuhalten. Er hatte verloren. Nao wollte nicht mit ihm reden, ihn nicht sehen. Es war vorbei, hatte keinen Sinn mehr. Es war die ganze Zeit, über ein risikoreiches Spiel gewesen, sofern man es als Spiel definierte. Was ihn irgendwo auch gereizt hatte. Aber er hatte Nao verloren und konnte ihn auch nicht mehr zurückbekommen. Schlapp stand er auf, holte sich eine Wolldecke und ein Kissen aus dem Wohnzimmer und legte die Sachen vor die Badezimmertür. Danach ging er in die Küche, griff wie ferngesteuert nach Messer und Küchenrolle, bevor er sich wieder vor die geschlossene Tür sinken ließ. Einen Moment zögerte er, setzte dann aber die Schneide an seinen Arm und zog eine schmale, blutige Linie von einer Seite zur anderen. Es war egal, wer jetzt die Schnitte sah. Wieder setzte er die Klinge an. Leise stöhnte er vor Schmerz auf und ließ den Kopf in den Nacken kippen. Er wusste, dass die Schnitte nicht tief genug waren, um bleibende Schäden zu hinterlassen oder ihn sogar zu töten, aber es erleichterte ihn zumindest etwas. "Nao, bitte", brachte er mit zitternder Stimme hervor. "Ich will dich nicht verlieren. Und wenn ich das schon habe… Ich kann nicht ohne dich." Zitternd zog Nao die Beine an und legte die Stirn auf die Knie. Er konnte die Tränen nicht aufhalten. Warum nur tat Liebe ihm immer wieder so weh? Warum nur hatte Jin recht gehabt? Warum hatte Jin nur immer wieder recht? Er fuhr sich verzweifelt mit der Hand durch die Haare und bemühte sich, seinen Freund zu ignorieren. Ihm war klar, dass er die Konfrontation nur verzögern konnte, aber er brauchte etwas Zeit, um sich wieder zu ordnen. Er liebte Ryouga, daran änderte sich so schnell nichts, egal, wie verletzt er war. Und er fühlte sich schwer verletzt, sein ganzer Körper schien zu schmerzen. Er zitterte heftig. Warum schon wieder er? Er war einfach nicht für die Liebe geschaffen. Er sah natürlich auch Ryougas Beweggründe, aber der Jüngere hätte sich denken können, dass diese Handlungsweise gar nicht in seinem Interesse lag. Zusammen hätten sie doch sicher eine Lösung finden können. Das Geld war ihm egal, aber jetzt… Er wusste nicht, ob er Ryouga je wieder vertrauen konnte, ob irgendwann wieder alles so wie vorher werden konnte. Ob er die Kraft fand, ihm zu verzeihen. Er wünschte es sich so sehr. Er glaubte immer noch daran, dass alles gut werden könnte, so naiv das auch wirkte. Die Gefühle verschwanden nicht einfach so. Verzweifelt schloss er die Augen und legte seinen Kopf an die Tür. Er wurde ruhiger. Er wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Selten war er so ratlos gewesen, aber die nächsten Tage oder eher Stunden würden den Weg anzeigen. Aber wenn er nicht mit Ryouga sprach, würde nichts so werden, wie er es sich wünschte. Ryouga schrak aus dem unruhigen Schlaf, während Nao erschrocken aufschrie und auf dem Boden landete. Der Jüngere brauchte einen Moment, um zu verstehen, was gerade passiert war, bevor er aufstand und seinem Freund lächelnd hoch half. "Können wir jetzt bitte reden?", fragte er leise und hielt Naos Hand fest. "Nein", zischte dieser und riss sich los, ging in die Küche und stellte die Kaffeemaschine an. "Verdammt, Nao", fauchte Ryouga ihn gereizt an, "wir sind erwachsen! Du schließt dich im Bad ein, okay, aber du wirst mich nicht ewig ignorieren können!" "Wieso sollte ich nicht?!", schrie Nao ihn plötzlich an. "Und was soll das?!", fuhr er mit einem Blick auf die Schnitte auf Ryougas Arm fort. "Weil wir verdammt nochmal reden müssen! Und das?! Selbstbestrafung wird reichen!" "Waren deshalb auch die anderen Schnitte?! Weil du anschaffen gegangen bist und dich bestrafen wolltest?! Wofür?! Weil du zu schlecht für deine Freier warst?!" "Jetzt halt die Luft an! Selbstbestrafung für das, was ich dir damit antue! Ich liebe dich, verstehst du das nicht?!" "Für das, was du mir antust, reichen diese Schnitte nicht! Ramm dir ein Messer in die Brust und dreh es herum, dann weißt du, wie ich leide!" "Würde ich tun, wenn es dir hilft, mich tot zu sehen!" Es klingelte an der Wohnungstür. "Nein, verdammt, das hilft mir nicht, das will ich auch gar nicht! Glaubst du, ich hätte dich nicht schon rausgeschmissen, wenn ich dich nicht lieben würde?!" "Dann lass uns endlich reden! Nur streiten bringt nichts!" Anstatt zu klingeln schlug jetzt jemand auf die Tür ein. Wütend riss Ryouga diese auf, wandte sich dann aber gleich wieder seinem Partner zu. "Reden?! Hast du eine Ahnung, wie sehr es mich zerreißt, dich nur zu sehen?!" "Nein, aber sag's mir doch einfach! Sag mir, was du fühlst!" "Hallo", mischte Saga sich ein, "es ist drei Uhr morgens an einem Samstag und ihr weckt das ganze Haus auf. Könntet ihr euren Streit auf ungefähr elf Uhr verschieben?" "Nein!", kam es ihm synchron entgegen. "Was ich fühle?! Würde dich das interessieren, hättest du nie als Hure gearbeitet!" "Es interessiert mich mehr als alles andere! Für dich bin ich doch anschaffen gegangen!" "Für mich?! Du willst wissen, was ich fühle?! Ich hasse dich! Und gleichzeitig liebe ich dich! Ich verachte dich! Ich bin wütend! Du hast mich so sehr verletzt!" "Ich weiß! Ich verstehe, dass du mich hasst, ich selbst hasse mich auch! Weil ich weiß, wie sehr ich dich verletzt habe! Du hast auch jedes Recht, wütend auf mich zu sein! Aber ich habe das alles nur getan, weil ich dich liebe! Denkst du, es hat mir Spaß gemacht, mich von so vielen verschiedenen Typen ficken zu lassen?!" Im nächsten Moment hatte Ryouga eine schallende Ohrfeige verpasst bekommen. "Willst du mir jetzt vorwerfen, dass ich dich beim besten Willen nicht verstehen kann?!" Saga schüttelte genervt den Kopf und legte sich Nao über die Schulter, brachte ihn ins Bad, nahm den Schlüssel an sich und schloss die Tür von außen ab. "Jetzt reicht's", knurrte er und steckte den Schlüssel in seine Hosentasche. "Ihr haltet jetzt die Klappe. Morgen nach dem Aufstehen lasse ich Nao wieder raus, aber jetzt ist Ruhe!" Das Klopfen an der Wohnungstür lockte Ryouga aus der Küche. Kurz öffnete er und sah Saga an, der ihm den Schlüssel zum Bad in die Hand drückte. "Lass ihn raus. Ich will mich ungern seiner Wut aussetzen und ihr habt sowieso Streit." Ryouga nickte und atmete tief durch bevor er an die Tür trat und anklopfte. "Nao, Saga hat mir den Schlüssel gegeben. Ich lasse dich jetzt raus." "Endlich", knurrte Nao, nachdem die Tür offen war. "Wo waren wir stehen geblieben?" "Nao, bitte, ich würde dir nie vorwerfen, dass du mich nicht verstehst." "Selbst wenn ich wollte, ich kann dich nicht verstehen!", fuhr der Ältere ihn sofort an. "Ich weiß nicht, wie du sagen kannst, du liebst mich und dann betrügst du mich?! Du verkaufst deinen Stolz?! Wie viele Männer waren es denn?!" "Ich habe dich nicht aus Spaß betrogen!", brüllte Ryouga zurück. So langsam wurde er wirklich sauer auf Nao. "Mein Stolz ist meine Sache, genau wie mein Körper! Ich habe mich verkauft, um Geld für dich zu bekommen! Mal ehrlich, wäre ich so weit gegangen, würde ich dich nicht lieben?!" "Ach, was weiß ich! Du hast mich schon viel zu oft leiden lassen! Es reicht, du machst mich kaputt!" "Nein, so war das von mir nie beabsichtigt! Gib mir eine Chance, den Schaden wieder auszugleichen!" "Wie willst du das schaffen?!" "Ich weiß es nicht, Nao, aber du musst mir verzeihen!" "Ryou, ich habe es so satt! Wie viel musste ich dir schon verzeihen?! Egal, was es bis jetzt war, ich habe darüber hinweg gesehen! Aber ich weiß nicht, ob ich das jetzt kann!" "Bitte, Nao! Versuch es!" Flehend sah Ryouga den Älteren an. "Ryou, lass mich einfach in Ruhe! Ich will, dass du zumindest zeitweise ausziehst! Ich muss zur Ruhe kommen!" In einer plötzlichen Welle von Wut und Verzweiflung drängte Ryouga den Kleineren an die Wand, hob seine Beine hoch und küsste ihn hart, den Widerstand ignorierend. Weiter würde er auch nicht gehen, aber er musste sich etwas einfallen lassen. Und es funktionierte. Naos Widerstand schmolz förmlich dahin, bis er den Kuss letztendlich erwiderte und sich enger an den Körper seines Freundes drückte. Vorsichtig ließ Ryouga die Beine des anderen los, legte stattdessen die Arme um den schlanken Körper und zog ihn enger an sich. Der Kuss war auch nicht mehr ganz so hart, immerhin musste er Nao nicht mehr zur Kooperation zwingen. Nach einer Weile lösten sie sich voneinander. "Verzeih mir. Bitte", flüsterte Ryouga und strich dem Älteren über die Wange. Erschrocken fuhren beide zusammen, als das Handy des Schülers klingelte. "Willst du nicht rangehen?", fragte Nao leise, als der Größere keine Anstalten machte, den Anruf entgegen zu nehmen. Ryouga nickte, als sein Handy keine Ruhe gab. Langsam ließ er Nao los und griff nach seinem Handy. Sein Blick verfinsterte sich, als er sah, wer ihn da anrief. "Mama, was gibt's?", fragte er genervt und zog Nao in die Küche und ließ sich auf einen Stuhl sinken. "Was? Ja, Mama, ist okay. Ich komme vorbei." Kurz warf er Nao einen Blick zu, der ihn fragend und besorgt ansah. "Ist es okay, wenn ich jemanden mitbringe?" Schweigend hörte er seiner Mutter zu, nickte dann nachdenklich. "Klar. Wir sind unterwegs." Seufzend legte er auf und sah Nao an. "Mein Vater hatte einen Herzinfarkt. Meine Mutter braucht jetzt etwas Trost." ~~~~~~~~~~ Naos kleine Aktion wegen im Bad einschließen ist eine Kurzschlussreaktion. Nicht unbedingt so erwachsen wie man es erwarten würde, aber eben sehr spontan. Und ist Saga nicht gut? Ryou und Nao hätten durch die Tür weiterstreiten können, haben es aber gelassen. Wieso? Vielleicht weil logisches Denken um drei Uhr morgens nicht so angebracht ist. Und am Ende ein bisschen Drama. Immerhin weiß keiner, ob zwischen Nao und Ryou alles wieder gut wird. Und was genau jetzt mit Ryougas Vater ist. Eigentlich dürfte Ryou sich gar nicht davon beeindrucken lassen, aber ob der wirklich so ist, werdet ihr in zwei Wochen sehen. Bis dahin, Hikari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)