Ikiteru ★ Breaking the rules von Black_Melody (Die Regeln brechen) ================================================================================ Kapitel 22: Achat ----------------- Schön, dass die zwei Wochen schon wieder rum sind. Ach ja... Ich hoffe, ihr alle hattet schöne Weihnachten und seid nicht so kugelrund gefuttert wie ich. Ich konnte tagelang nichts mehr essen. =_= Als kleine Weihnachtsgeschichte hatte ich ja schon angekündigt, dass ich etwas über DaizyStripper geschrieben habe. Wenn ihr die Band nicht kennt, kleiner Tipp, hört sie euch an! *o* Ich liebe sie einfach. Wer Songempfehlungen möchte, bitte nur her damit! Sonst ist die kleine Weihnachtsgeschichte auch ohne besondere Kenntnisse zu verstehen. Zu diesem netten Kapitel: Ryougas Plan wird ausgeführt, aber ob der auch klappt? Und wie geht es denn zwischen Ryou und Nao weiter? OH, und was mir aufgefallen ist... nach diesem Kapitel kommt ja schon das letzte adult. O_O Also müssen die Ü-18 von euch nicht mehr besonders lange warten, bis es weitergeht. Ich wünsche euch noch einen guten Rutsch in das neue Jahr 2012 und sage dann: Viel Spaß mit Kapitel 22! _________________________________________________________________________________ Nao war schon früh wach. Er war nicht einmal sicher, ob er überhaupt geschlafen hatte. Er wollte nicht allein sein. Noch war er es auch nicht, aber er wusste, dass es in der Zukunft wieder so weit kommen würde. Und er war nicht gern allein, zumindest nicht länger als ein paar Stunden. Das war die gesamte Erklärung, versuchte er sich zumindest einzureden. Aber er kannte die Wahrheit, und die war viel schwieriger zu akzeptieren. Eigentlich wollte er schlichtweg Ryouga nicht verlieren. Er genoss es, den Jüngeren um sich herum zu haben. Herumzualbern oder ernste Gespräche zu führen. Nur mit ihm zu kuscheln, ihn zu küssen oder mit ihm zu schlafen. Jede Sekunde war nahezu unbezahlbar, jede Berührung war für ihn pures Gold wert. Er hasste diese Momente, die ihn daran erinnerten, dass das alles nicht normal war und nicht bis an sein Lebensende andauern würde. Er wollte es ganz simpel verdrängen, das alles einfach genießen, so lange es dauerte, und das Wissen, dass es nicht ewig anhielt, machte es ihm unmöglich, sich einfach zu entspannen. "Nao, was ist los?" Sanft strich Ryouga über Naos nackten Bauch. "Lass mich." "Ich weiß, dass du nicht mehr schläfst." Nao murrte nur leise vor sich hin. "Jetzt rede mit mir, verflucht!" Hart drehte er Nao zu sich herum und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. Bedrohlich funkelte er den Kleineren an. "Worüber? Dass ich mittlerweile fast Angst davor habe, ohne dich hier zu leben, wenn du deinen Abschluss hast? Dass ich den Gedanken, dich danach nie wieder zu sehen, unerträglich finde?" Heftig wehrte er sich gegen den Griff um seine Handgelenke, mit dem Ryouga ihn auf die Matratze gedrückt hielt und halb über ihm lag, aber er schaffte es einfach nicht, sich zu befreien. Ryouga war zu stark. Oder er war zu schwach. "Daher weht der Wind. Weißt du, ob ich nach dem Abschluss ausziehe, steht noch gar nicht fest. Ich finde es eigentlich ganz schön, hier mit dir zu wohnen, und wenn du mich nicht rausschmeißt, würde ich auch nach dem Abschluss bei dir wohnen bleiben, dann aber wirklich die Hälfte der Miete zahlen. Und sollte ich ausziehen, heißt das nicht, dass wir uns nie wiedersehen." "Pff." Trotzig drehte Nao den Kopf zur Seite und sah zur Wand. "Sieh mich an", bat Ryouga in sanftem Tonfall. Fast automatisch gehorchte Nao, auch wenn er wusste, dass es nicht gut für ihn war. Leicht lockerte Ryouga den Griff um Naos Handgelenke, löste ihn schließlich ganz und verschränkte ihre Finger. Er wusste nicht genau, warum, aber im nächsten Augenblick hatte er seine Lippen auf Naos gelegt. Nao keuchte erschrocken auf. Was passierte denn jetzt? Verwirrt schloss er die Augen und wartete ab. Als sich der Druck auf seine Lippen noch etwas verstärkte, erwiderte er nur noch. Nachdenken half nicht, und er liebte diese Küsse, auch wenn sie nicht oft vorkamen. Schüchtern teilte er seine Lippen und bevor er es wirklich merkte, hatte er Ryouga die Führung überlassen und genoss den sinnlichen Kampf. Der andere Körper drängte sich immer näher an ihn und über ihn, lag letztendlich nur noch abgestützt auf ihm. Keuchend löste Ryouga den Kuss und sah Nao an. Er atmete genauso schnell und flach. "Wir sollten aufstehen", flüsterte Nao nach einer Weile und stahl dem Jüngeren einen kurzen, zärtlichen Kuss. "Nao, es ist sicher, dir kann nichts passieren. Und ich komme hinterher, sobald Ryan dir folgt." Beruhigend umarmte Ryouga den anderen und rieb ihm über den Rücken. "Ich weiß. Das ist auch nur die Anspannung. Wenn er mich schon anspricht, bevor ich im Park bin? Dann sind wir nicht abgesichert und nichts." "Du glaubst doch nicht, dass ich ohne Waffe nachkomme. Und selbst wenn, ich denke, ich werde gegen ihn ankommen." Nao seufzte. "Geh kein unnötiges Risiko ein. Ich will nicht, dass dir etwas passiert." "Du hast Nerven." Ryouga lachte leise. "Dein psychopathischer Ex jagt dich, aber du machst dir um mich Sorgen." "Ich… hab dich eben gern", nuschelte Nao und lehnte seinen Kopf an Ryougas Schulter. Eine sehr elegante Umschreibung. "Ich dich auch. Sonst würde ich wohl kaum mit dir in einen Krieg ziehen, der mich eigentlich gar nicht betrifft. Geh jetzt." Still sah er Nao nach und wartete. Trotz der äußerlichen Ruhe, die er dem Kleineren gegenüber hatte zeigen müssen, war ihm die Anspannung jetzt anzumerken. Beruhigend spürte er das kühle Metall des Taschenmessers in seiner Hosentasche. Es war nicht die beste Waffe, aber immer noch besser als nichts. Seine Aufmerksamkeit wurde auf eine dunkelhaarige Person gezogen, die aus dem gegenüberliegenden Café kam und die gleiche Richtung wie Nao einschlug. Eigentlich war das nichts Ungewöhnliches, aber dieser Mann war kein Japaner. Lautlos verließ Ryouga das Haus und machte sich ebenfalls auf den Weg. Er konnte das aufgeregte Zittern seiner Hände kaum verbergen, aber er gab sich alle Mühe. Als er sah, wie Nao in den Park einbog, atmete er erleichtert auf. Soweit klappte alles nach Plan, zumindest war ihre Absicherung definitiv anwesend und die Polizei würde verständigt werden. Und mit Kifumi und K waren immerhin zwei professionelle Sicherheitskräfte anwesend. Der fremde Dunkelhaarige aus dem Café folgte Nao. Ryouga atmete tief durch. Das musste Ryan sein. Immerhin gut, weil sein Plan funktioniert hatte, aber schlecht, weil Nao da jetzt durchmusste. Und das zumindest anfangs allein. Nao holte tief Luft, bevor er sein Tempo verringerte und stehen blieb. Unsicher sah er sich um, konnte aber niemanden entdecken. Wie auch, alle waren getarnt und versteckt. So, wie es für Menschen, die den Plan nicht kannten, aussehen musste, war er allein. "Schön, dass du dich auch ohne Leibwächter aus dem Haus traust." Nao zuckte leicht zusammen beim Klang dieser Stimme. Eine Gänsehaut breitete sich über seinen Körper aus. Wie oft hatte diese Stimme ihn beschimpft und gedemütigt? Wie oft hatte er den Befehlen gehorcht? Wie oft hatte diese Stimme ihm befohlen, ruhig zu sein, keine Schmerzenslaute mehr von sich zu geben? Wie oft hatte diese Stimme über ihn gelacht oder lustgetränkt gestöhnt, wenn sein Körper sich vor Qualen gewunden hatte? Langsam drehte Nao sich um und schlang seine Arme um seinen Körper. Er kannte die genauen Antworten auf die Fragen nicht, aber er wusste, dass es zu oft gewesen war. "Ryan, du weißt, warum ich nicht ohne Schutz irgendwo hingegangen bin." "Und warum jetzt?" Langsam kam der Engländer näher. "Ich habe die Spielchen satt." "Aber du hast immer noch Angst." Nao sagte nichts dazu, blieb einfach stehen und wartete. "Schatz, du willst doch auch mit mir zurückkommen. Nach London, wo du hingehörst." Ryans Stimme klang verlockend sanft. Entschieden schüttelte Nao den Kopf. "Was soll ich in London? Und was soll ich mit dir?" "Du sollst für mich da sein. Nur für mich und meine Bedürfnisse." "Nein." Entschlossen sah der Kleinere zu dem anderen auf. "Was?", fragte dieser, als hätte er es nicht gehört. "Nein", wiederholte Nao fester. "Du wirst mitkommen", knurrte Ryan und trat einen Schritt näher an Nao heran, wollte nach dessen Arm greifen, wurde aber am Handgelenk gepackt und festgehalten, während Nao wieder ein paar Schritte zurückwich. "An deiner Stelle, Ryan, würde ich ihn nicht anfassen", zischte Ryouga und ließ Ryans Handgelenk los, stellte sich seitlich neben die beiden, so dass er jederzeit eingreifen konnte. "Und mich auch nicht, das könnte gefährlich werden." Unruhig sah Ryan sich um, sah dann zwischen Nao und Ryouga hin und her. Ein siegessicheres Lächeln schlich sich dann auf sein Gesicht. "Nao kann sich nicht gegen mich wehren und vor dir habe ich keine Angst." "Hm. Solltest du aber vielleicht." Ryougas Augen funkelten belustigt. "Weißt du, schwach bin ich nicht. Und eventuell sind wir nicht so allein, wie du denkst." Gemütlich schlenderte er ein paar Schritte zurück. "So, sind wir das?" Beunruhigt griff der Engländer in seine Jackentasche. Innerhalb von Augenblicken hatte er Nao vor sich gezogen und ihm ein Messer an die Kehle gehalten. Nao zitterte sichtbar und schloss die Augen, während Ryan weitersprach. "Dann hol deine Freunde her." "Sonst?" "Stirbt er." Ryouga schüttelte den Kopf. "Ich dachte, du willst ihn?!" "Vielleicht doch nicht so sehr, dass ich meinen Kopf dafür verliere." "Tja. Die Polizei ist bereits auf dem Weg hierher, aber… gut." Per Handzeichen ließ er ihre Sicherheitsleute aus ihren Verstecken treten. Ryan sah an Ryouga vorbei, dachte, dass wohl alle sich gerade neben Ryouga aufstellten. "Ryan, nur noch eine Frage", meinte Ryouga völlig ruhig. "Warum der Club?" "Du hast ihn geküsst", antwortete Ryan und nickte in Naos Richtung. "Er gehört aber mir, und ich dachte, mit einem Feuer im Club könnte ich dich treffen." Kisaki knurrte leise vor sich hin. "Gentlemen, ich werde mit Nao gehen. Jetzt." "Das glaube ich nicht. Nao, Vorsicht!" In dem Moment ging eine Flasche auf Ryans Kopf zu Bruch, während Nao das Messer von seinem Hals wegdrückte und sich losmachte, als Ryan zu Boden ging. Zitternd drückte Nao sich an Ryouga, der ihn sanft in den Arm nahm. "Gute Idee, Kifumi", grinste dieser und sah auf den Flaschenhals, den der Schwarzhaarige geschickt über die Schulter warf. Sanft strich Ryouga Nao durch die Haare. "Geht's dir gut?", flüsterte er dem Kleineren zu und zog ihn einige Meter weg. Nao musste definitiv erst mal wieder zur Ruhe kommen. "Geht schon", murmelte Nao und drückte sich enger an den Jüngeren. Körperlich war er auch nicht verletzt, aber er zitterte heftig. Vorsichtig setzte Ryouga Nao auf den Rasen und machte sich daran, die Glassplitter von dem Älteren zu entfernen. Er spürte, wie dessen Zittern weniger wurde und schließlich ganz nachließ. Zart strich er Nao über den Rücken und zog ihn an sich. "Wir müssen noch zur Polizei, unsere Aussagen machen, aber danach können wir nach Hause." "Lass mich nicht allein", hauchte der andere und griff nach seiner Hand. "Wenn ich bei der Polizei bei dir bleiben darf, ist das kein Problem. Soweit es möglich ist, bleibe ich in deiner Nähe." "Versprochen?" "Hoch und heilig." Beruhigend streichelte Ryouga den Kleineren und ließ ihn ein wenig entspannen. Er wusste, dass der andere noch etwas Zeit brauchte, um sich zu ordnen, aber es war für ihn kein Problem. Er wollte für Nao da sein und er wollte ihm Zeit lassen. "Magst du chinesisches Essen?" Ryouga lehnte im Türrahmen und sah den Angesprochenen an, der eine dünne Decke um die Schultern gelegt hatte und an seiner Teetasse nippte. "Ja, aber nicht alles." "Frühlingsrollen? Als Abendessen gedacht." Der Ältere nickte mit einem schwachen Lächeln. Ryouga rief kurz den Lieferservice an, setzte sich danach zu seinem Mitbewohner und legte einen Arm um den schlanken Körper. "Ist wirklich alles in Ordnung?" Nao nickte leicht. "Mir geht es gut. Vertrau mir." "Ich vertraue dir, aber etwas bedrückt dich." "Es ist viel passiert. Ich hoffe nur, dass die Polizei auch reagiert und wirklich alles vorbei ist." Ryouga lächelte sanft und zog Nao an sich. "So, wie es jetzt aussieht, darf er dir nie wieder näher als 50 Meter kommen und für die nächsten fünf Jahre nicht mehr ins Land einreisen. Es ist vorbei." "Trotzdem war der Tag nicht einfach zu ertragen. Ich hatte Todesangst, als er mich mit dem Messer bedroht hat." "Aber du lebst. Und denkst du, ich wäre so unachtsam gewesen? Einen kleinen Erfolg musste ich ihm gönnen. Natürlich tut es mir leid, dass du darunter gelitten hast, aber ich hoffe, du verzeihst mir." "Du Arsch", bemerkte Nao trocken, klang aber nicht wirklich wütend. "Aber wie könnte ich dir nicht verzeihen? Du hast mich da auch wieder rausgeholt." Ryouga nickte. "Wir sollten aber noch etwas klären." "Und das wäre?"" "Das mit uns… Zwischen uns. Was ist da? Welcher Natur ist unsere Beziehung?" Der Ältere schnappte hörbar nach Luft, lachte dann aber auf. "Das fragst du mich? Ich weiß es doch auch nicht! Ich weiß nur, dass es kein normales Lehrer-Schüler-Verhältnis ist." "Das weiß ich auch, aber ist es Freundschaft, eine rein körperliche Beziehung oder doch vielleicht eine familiäre Liebe? Oder mehr?" "Es ist…", Nao dachte kurz nach, "eine freundschaftliche Beziehung mit körperlichen Extras und viel Nähe." Ryouga lachte leise. "Stimmt. So kann man es nennen." Nao legte den Kopf auf Ryougas Schulter und schloss die Augen. Ja, so konnte man es bezeichnen. Aber er wollte mehr. Er liebte seinen Schüler. Leider. Ein leises, gequältes Seufzen kam über seine Lippen und sorgte dafür, dass Ryouga ihn noch enger an sich drückte. "Was ist los?" "Nichts." "Nao." Angesprochener schüttelte den Kopf. Dieses Mal würde er bestimmt nicht reden. Nao seufzte leise, während er langsam aufwachte und verschlafen blinzelte. Zufrieden bemerkte er den warmen Körper hinter sich und die Arme, die ihn hielten. Vorsichtig drehte er sich und sah in Ryougas friedliches Gesicht. Wie schön er war. Wenn er so schlief, wirkte er nur halb so erwachsen, wie er sich immer benahm. Wie sehr wünschte Nao sich, dass ihre Bindung noch enger wurde, aber er konnte nichts tun und er konnte nicht alles haben. Leise stand er auf und ging duschen, räumte danach das Wohnzimmer auf. Er hörte die Dusche leise, aber es war keine bedeutende Sache. Bis ihm keine zwanzig Minuten später die Luft wegblieb. Ryouga stand, nur mit einem Handtuch um die Hüften im Türrahmen, er war noch nass vom Duschen, Wassertropfen glitzerten auf seinem nackten Oberkörper. Nao schluckte. Er wusste nicht, wann er schon mal so etwas Schönes gesehen hatte, so etwas Anziehendes. So etwas Erotisches. "Nao, was ist? Heiß auf mich?", grinste Ryouga und nahm Nao den Besen aus der Hand. "Hm. Dann muss ich doch etwas für dich tun." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)