Kirschblütenregen. von xSnowPrincess (Sasuke & Sakura. ♥) ================================================================================ Kapitel 1: Kirschblütenregen. ----------------------------- Kirschblütenregen. . . . ... das Leben blüht wie eine Kirchblüte. Wächst und gedeiht wie eine. Blüht auf. Strahlt und verzaubert. Wirkt wie ein Wunder. Ist ein Wunder. Verwelkt. Fällt herunter. Stirbt. Eine Kirschblüte lebt. Ein Mensch blüht. Es ist das gleiche Prinzip. . . . 1993 Kinderlachen hallte über das grüne Gras. Glückliches Kinderlachen. Kinder rannten über die Wiesen, die Jungen spielten mit einem Ball, die Mädchen pflückten Blumen. Die Eltern saßen auf Picknickdecken und auf Parkbänken, sie unterhielten sich und amüsierten sich über ihre Sprösslinge. Umrandet wurde diese Bilderbuchwelt von den abertausenden von Kirschblüten die um diese Szenerie herum blühten. Sakura Haruno, gerade zarte fünf Jahre alt geworden, sah die Welt mit den Augen eines Kindes. Für sie waren die Kirschblüten wie Zuckerguss. Wie der klebrige, leckere Zuckerguss, der auf ihrer Geburtstagstorte gewesen war. Sie pflückte mit ihrer besten Freundin – wenn man das in dem Alter schon so nennen konnte - , Ino Yamanaka einen riesengroßen Blumenstrauß, aber eigentlich hätte sie viel lieber ihrer eigenen gepflügt, denn Ino kommandierte sie ständig herum. Nur weil Ino’s Mama einen Blumenladen hatte, tat sie so, als wüsste sie alles. Angeblich passten die von Sakura mühsam gepflückten und für wunderschön befundenen, blauen Blumen nicht zum Rest des Straußes. »Such lieber rote«, meinte Ino abschätzend und bückte sich um ein paar weiße Blumen von der Wiese wegzupflücken. Also trottete Sakura davon um andere zu suchen. Sie war ein eher schüchternes Mädchen und sie wollte sich nicht mit Ino streiten, denn sie war nicht nur ihre beste, sondern auch ihre einzige Freundin. Wenn andere Kinder sie irgendwie ärgerten, dann bekamen sie es mit Ino zu tun und niemand wollte es mit Ino zu tun bekommen. Als Sakura ein wenig abseits der schwatzenden Eltern und spielenden Kinder ein paar rote Blumen erspäht hatte, rannte sie los. Ungestüm und wild wie Kinder eben sind. Doch dann knickte sie um und fiel auf den Boden. Im nächsten Augenblick fing sie an fürchterlich zu weinen. Sie hielt sich ihren Fuß und ließ den Tränen freien Lauf. Aber eigentlich weinte sie mehr wegen ihrem Lieblingskleid, das sie anhatte, als wegen den Schmerzen. Es war gerissen. Und es glich einem Weltuntergang. »Hast du dir wehgetan?« Eine Jungenstimme ließ sie für einen Moment lang inne halten. Ein kleiner Junge mit schwarzen Haaren und blasser Haut beugte sich besorgt zu ihr herunter. Sakura wischte sich mit der Faust die Tränen aus dem Gesicht und schniefte einmal laut. Dann schüttelte sie den Kopf. »Aber du weinst«, stellte der Junge fest. Er trug eine dunkelblaue Latzhose. Jetzt lächelte er. Es war ein unbeholfenes, aber schönes Lächeln. »Warum bist du überhaupt so gerannt«, wollte er nun wissen und ließ sich neben Sakura ins Gras plumpsen. »Meine Mama sagt immer ich soll nicht einfach los rennen.« »Ich wollte schnell rote Blumen von da vorne pflücken«, erklärte das Mädchen immer noch schniefend. Traurig schaute sie auf ihr kaputtes Kleid. »Und jetzt ist mein Lieblingskleid kaputt«, sagte sie und war erneut den Tränen sehr nah. »Aber du hast doch bestimmt eine Mama die das wieder nähen kann«, erwiderte der Junge und blickte skeptisch. »Man kann das doch wieder reparieren, da musst du doch nicht traurig sein...« Er lächelte ihr aufmunternd zu. »Ich glaub schon dass meine Mami das wieder ganz machen kann«, sagte sie schließlich eine Spur fröhlicher. »Warte kurz hier«, meinte der Junge und stand wieder auf. Er lief herüber zu den roten Blumen und pflückte eine ab. Dann kam er zurück und hielt sie Sakura vor die Nase. »Hier, bitteschön«, sagte er. »Eine rote Blume, damit du aufhörst zu weinen. Die Kirschblüten blühen, doch da darf man nicht traurig sein, da muss man glücklich sein, sie sehen aus wie Zuckerguss, findest du nicht?« Es war das erste Mal, dass Sakura Haruno diesem Jungen begegnete. . . . 1995 »Das ist aber nicht fair«, sagte Sakura Haruno und sie musste sich zusammenreißen, um vor den Jungs nicht in Tränen auszubrechen. »Ich kann Fußball spielen!« »Du bist ein Mädchen«, sagte einer der Jungen abschätzig und so, als sei dies Grund und Rechtfertigung genug, um sie nicht mitspielen zu lassen. »Geh lieber Blumen pflücken oder so Mädchenkram machen.« Es war gemein, so gemein. Das Wetter war fantastisch, die Kirschblüten leuchteten dieses Jahr noch heller als normalerweise und es tat gut endlich zu spüren, dass der Frühling angekommen war. Sie war mit ihren Eltern wie jedes Jahr im Park. Ihre Mutter und ihr Vater saßen auf ihrer Picknickdecke und unterhielten sich mit anderen Eltern, lachten, waren glücklich. Eigentlich sollte auch Sakura glücklich sein, doch wie sollte eine Siebenjährige glücklich sein, wenn man sie beim Fußball nicht mitspielen lassen wollte, nur weil sie eben ein Mädchen war? »Ich will aber keine Blumen pflücken«, erwiderte sie wütend. »Ich will Fußball spielen!« »Mädchen können das nicht«, sagte ein anderer Junge. »Werden sie gefoult, dann heulen sie. Verlieren sie, heulen sie. Glaubt mir, ich kenne das, in der Schule ist das auch immer so.« »Das stimmt«, fügte erneut ein anderer Junge hinzu. »Das ist typisch Mädchen.« »Ich heule nicht«, versicherte Sakura schnell. »Ich kann das wegstecken.« »Ja klar«, höhnte der erste Junge. »Vergiss es, Breitstirn. Kein Mädchen kommt in meine Mannschaft rein!« »Dann kommt sie halt in meine!«, sagte jemand hinter Sakura. Sie drehte sich perplex um. Zwei Jungen standen hinter ihr. Der eine hatte schwarze Haare, der andere helle Blonde. Der Blonde schaute eher desinteressiert drein, er war aber auch gerade damit beschäftigt, eine Milchschnitte zu essen. Der Schwarzhaarige bedeutete Sakura sich zu ihm zu stellen. »Schön blöd«, meinte einer der Jungen grinsend. »Wetten dass wir euch fünf zu dritt locker schlagen?«, erwiderte der schwarzhaarige Junge unbeeindruckt. Der Blonde schien sofort Feure und Flamme. »Ja man, wir machen euch fertig, echt jetzt!« Vor lauter Elan ließ er seine Milchschnitte fallen, woraufhin er nicht mehr ganz so begeistert war. Zu Anfang hatten die fünf Jungen vielleicht noch gut lachen, während sie sich über die »Breitstirn«, die »Blitzbirne« und den »Mit-Mädchen-Spieler« lustig machten, aber nachdem das Trio mit sieben zu eins führte, hörte das bald auf. Sakura konnte mit Freuden behaupten, dass dieser Tag, einer der schönsten ihres bisherigen Lebens gewesen war. Es war eine unglaubliche Genugtuung den doofen Jungs ein Tor nach den anderen reinzuhämmern – und dass als Mädchen! Sie wusste nicht wer der Schwarzhaarige war, oder wer der blonde Junge war, aber es machte ihr unheimlichen Spaß mit den beiden zu spielen. Und die drei spielten sogar noch lange nachdem ihre Gegner nach Hause gegangen waren. Tatsächlich dämmerte es bereits, als ihre Eltern Sakura riefen um nach Hause zu fahren. Im Abendlicht waren die Kirschblüten übrigens fast noch schöner als bei Tag. Sie ließen die Nacht auf merkwürdige Art und Weise magisch und unvergleichbar erhaben wirken. Es waren Bilder, die sich auf ewig in Sakura Harunos Gedächtnis brennen sollten. Bilder, die man nie wieder im Leben vergisst. . . . 2004 Der Frühling brach herein. Es wurde wärmer, die Vögel begannen zu zwitschern und das ewige, farblose Grau des Winters wich den Farben der wärmeren Jahreszeiten. Die ersten Kirchblüten begannen zu blühen, sie tauchten die Welt von Sakura Haruno in ein strahlendes bonbonrosa. Der Himmel war blau, das Gras war grün, die Welt war bunt. Wenn die Kirschblüten anfingen zu blühen, dann trafen sich die Menschen draußen im Freien um sie zu feiern. Freunde, Familie und Kollegen. Es war jedes Jahr das Gleiche. Jedes Jahr im März, wenn die Kirschblüten in dieser Gegend zehn Tage blühten. Zehn Tage lang lebten und die Menschen mit ihrer Schönheit verzauberten. Sakura Haruno saß auf einer alten und modrigen Holzbank, umgeben von dem roséfarbenen Blütenmeer. Sie war allein. Sie hatte keine Familie mehr mit der sie feiern konnte, ihre Familie war fort. Schon eine gefühlte Ewigkeit, obwohl es erst fünf Monate waren, seitdem dieser schreckliche Autounfall passiert war, bei dem ihre Eltern umgekommen waren. Nur sie hatte überlebt. Mit ein paar unbedeutenden Kratzern - zumindest äußerlich. Innerlich waren die Narben sehr viel tiefer. Sakura hatte schon lange nicht mehr gesprochen, sie wusste nicht mit wem. Sie war doch erst sechzehn Jahre alt... und ihr Leben war schon jetzt verpfuscht. Wie oft hatte sie sich gewünscht auch tot zu sein. Genauso weg. Warum hatte sie überlebt? Was machte sie besonders? Ohne ihre Familie... die Welt um sie herum war nur noch ein Schleier. Niemand beachtete sie richtig, niemanden bemerkte sie richtig. Als würde sie in einer anderen Welt leben, hinter einer Glaswand. Sie sah das Leben der anderen, sie sahen ihres, aber ... dennoch war eine Distanz zwischen ihnen, eine unüberwindbare Mauer. Die Kirschblüten machten Sakura traurig und gleichzeitig unendlich glücklich. Sie gaben ihr Hoffnung und erinnerten sie gleichzeitig an ihre Familie.... es war schwierig. Ihr eigener Name bedeutete Kirschblüte und tatsächlich hatte sie es schon als Kind geliebt die Blüten anzusehen. Sie hatte sie geliebt und für Sakura waren sie der Inbegriff von Romantik gewesen. Und dann sah sie ihn zum dritten Mal. Dieser Augenblick würde sich wohl auf ewig in ihr Gedächtnis brennen. Der Moment, indem sie den jungen Mann – er musste ungefähr in ihrem Alter sein - mit den dunklen schwarzen Haaren bemerkte, der auf einer anderen Bank, ein paar Meter weiter weg saß. Sein Gesichtsausdruck, der so seltsam vertraut wirkte. Melancholisch, nachdenklich, einsam. Wie ihr eigener. Irgendwann wandte sie den Blick ab, sie erkannte den jungen Mann nicht, doch etwas sagte ihr, dass sie ihn irgendwoher kannte und dass dies nicht die letzte Begegnung sein sollte. . . . 2007 Es war ungewöhnlich windig für die Jahreszeit. Die roséfarbenen Kirschblüten schaukelten im Wind seicht hin und her, hoch und runter. Der Himmel war eher gräulich, der Boden matschig, es hatte am Morgen geregnet. Der Geruch von diesem frischem Regen lag in der Luft. In den Pfützen am Wegrand schwammen Kirschblüten munter hin und her. Für einen Augenblick machte dieser Anblick Sakura Haruno wehmütig. Die Blüten wurden einfach vom Wind in die Pfütze geweht, wo sie ertranken, ohne etwas dagegen tun zu können. Wurden die Menschen nicht manchmal auch vom Schicksal in eine Pfütze geworfen und sich selbst überlassen? Tief seufzend ging sie weiter. Sie hätte sich gerne auf eine dieser wunderbar modrig- morschen alten Bänke gesetzt, aber sie waren vom Regen nass. Sakura war völlig in Gedanken versunken. Gedanken über ihr Leben und das Leben im Allgemeinen. Jedes Jahr aufs Neue machten die Kirschblüten sie nachdenklich. Vor allem erinnerten sie die junge Frau an ihre viel zu früh verstorbenen Eltern. Jedes Jahr waren sie zusammen hier gewesen und auch drei Jahre nach ihrem Tod konnte Sakura mit dieser Tradition nicht brechen. Es fühlte sich beinahe so an, als gaben die blühenden Kirschblüten ihr ein Stücken Halt, Geborgenheit und Heimat. Als wäre ein Teil ihrer Eltern in die Blüten übergegangen.... Plötzlich sah sie ihn wieder. Den jungen, schwarzhaarigen Mann. Diesesmal erkannte sie ihn. Er war ihr in den letzten Jahren immer wieder aufgefallen, er ging genauso wie sie jedes Mal am selben Tag, zur selben Uhrzeit in diesen Park. Meistens setzte er sich auf eine Bank und starrte mir leeren Augen vor sich hin. So auch heute wieder. Er hatte sich eine Decke auf die Bank gelegt, sodass er auf dem Trockenen sitzen konnte. Irgendetwas faszinierte sie an ihm. Sie kannte weder ihn, noch kannte sie seinen Namen. Aber dennoch hatte sie das Gefühl mit ihm verbunden zu sein. Auf einmal hob er seinen Blick und seine Augen trafen die von Sakura. Für einige Sekundenbruchteile schaute sie zurück. Doch dann blickte er wieder in eine andere Richtung und Sakura machte auf dem Absatz kehrt. Sie ging zurück, weg von diesem Mann, weg von den Kirschblüten und weg von den Gedanken in ihrem Kopf. . . . 2010 Jedes Jahr sah sie ihn. Jedes Jahr machte Sakura auf dem Absatz kehrt, sobald sie ihn gesehen hatte. Jedes Jahr, wenn die Kirschblüte die Welt in ein rosafarbenes Traumland verwandelten, zumindest äußerlich. Die Zeit verging so schnell ... am Aufblühen der Kirschblüten bemerkte Sakura das. Es kam ihr vor als würden sie jeden Tag blühen, als hätte sie diesen Anblick von abertausenden von einzigartig schönen Kirschblüten schon tausendundeinmal gesehen. Dabei waren es gerade einmal zweiundzwanzig Jahre, seitdem sie diesen Anblick genießen und gleichzeitig bedauern konnte. Es war jedes Jahr aufs Neue wie ein Zauber aus einer fernen Welt, wie Magie, so surreal schön.... so traurig schön. Sakura wurde von Jahr zu Jahr melancholischer wenn sie an die Kirschblüten dachte oder sie sah. Und Sakura wurde jedes Jahr neugieriger darauf, wer dieser seltsame Mann war, der immer dann die Kirschblüten ansah, wenn sie es tat. Und dieses Mal, im Jahr 2010 war es, da fasste sie sich ein Herz und machte nicht auf dem Absatz kehrt als sie ihn sah. Stattdessen ging sie schnurstracks auf ihn zu. Er saß auf einer der Bänke und schien wie immer in einer völlig anderen Welt zu sein. Doch diesesmal nahm sie Blickkontakt auf und lächelte ihm zu. Und er lächelte zurück. Unbeholfen, aber dennoch wunderschön. Dieses Lächeln kam ihr so bekannt vor ... aber ... sie erinnerte sich nicht an den jungen Mann, an den kleinen Junge in der Latzhose, der sie einst getröstet hatte. Aber mehr als ein Lächeln kam nicht zu Stande. Sakura ging weiter und blickte auch nicht zurück. Sie hatte das Gefühl zurückblicken zu müssen, aber sie tat es nicht. Nicht in diesem Jahr. Und auch nicht im Nächsten. Nicht einmal im Übernächsten. . . . 2013 Tatsächlich vergingen weitere, unendlich lange, unglaublich kurze, drei Jahre. Mittlerweile war Sakura Haruno erwachsen geworden. Sie trug die Haare nicht mehr lang wie früher und sie hatte auch keine rosafarbenen Haare mehr. Die Farbe mochte als Kind oder Jugendliche ansprechend sein, aber irgendwann war die junge Frau zu dem Schluss gekommen, dass rosa Haare nicht mehr zu einer fünfundzwanzigjährigen Frau passten. Die Kirschblüten faszinierten sie jedoch noch immer. In diesem Jahr blühten sie besonders schön und zahlreich. Es war ein warmer Tag, vielleicht sogar schon ein bisschen zu heiß. Auf den Wiesen spielten Kinder und sie erinnerten Sakura an ihre eigene Kindheit. Doch sie wollte nicht zu lange in der Vergangenheit verweilen, dass brachte ihr nur Unglück und traurige Erinnerungen an wunderschöne Frühlingstage, Kirschblüten, ihre Eltern, Kirschblüten, die Zeit, Kirschblüten ... überhaupt erschien es ihr manchmal so, als wären die blühenden Kirschblüten ein so wichtiger Bestandteil ihres Lebens, dass sie ohne diesen Bestandteil nicht mehr fähig wäre zu leben. Auch er war wieder da. Wie jedes Jahr. Er saß auf einer der morschen Bänke, starrte gedankenverloren in die Luft und tat genau das Selbe wie immer. Nichts. Theoretisch gesehen hätte Sakura auch in einen anderen Park gehen können, gerade auch weil sie mit diesem hier so viele Dinge verbanden, schöne, aber eben auch traurige Dinge, doch dass konnte sie nicht. Es war einfach nicht das Gleiche. Dieses Gefühl, diese Erinnerungen ... diese so bittersüß schmerzenden, dennoch nicht wegzudenkenden Erinnerungen, Momente, Augenblicke. Sie saß auf einer der alten Bänke, die hier schon immer gestanden hatten. Und dann musste Sakura niesen. Sie wühlte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch, doch in ihrem ungeordneten Gewühle konnte sie keins finden. Plötzlich hielt ihr eine unbekannte Hand ein Taschentuch vors Gesicht. Seine doch nicht so unbekannte Hand. Und als Sakura Haruno ihm in die Augen sah, da wusste sie plötzlich dass sie ihn irgendwoher kannte. Nur wusste sie einfach nicht woher. »Danke«, sagte sie und nahm das Taschentuch entgegen. »Darf ich mich setzen?«, entgegnete der junge Mann und Sakura konnte einfach nicht anders als zu nicken. Die beiden saßen nebeneinander und schwiegen sich an. Die Stille legte sich wie ein Schleier über die Parkbank und die Kirschblütenbäume. Der Wind trug einzelne Kirschblüten davon, es sah so aus als segelten sie auf zu neuen Ufern und neuen Erfahrungen. Eine Kirschblüte verfing sich in Sakuras Haaren. Sie strich sie sich aus dem Haar, genau in dem Moment, indem ihr Sitznachbar das Wort ergriff. »Sie sind oft hier«, sagte er. »Jedes Jahr«, erwiderte sie leise. »Genau wie Sie.« Er lächelte, zumindest glaubte Sakura das. »Ich liebe die Ruhe an diesem Ort. Sie ist ... magisch.« Sakura lächelte. »Ich verstehe was Sie meinen.« Die beiden blickten sich an. Ein langer, intensiver Blick. Der Wind wurde ein wenig stärker. Die Kirschblüten regneten förmlich von den Bäumen. Plötzlich wandte er sich ab und dann sagte er: »Die rosa Haare haben besser zur Umgebung gepasst.« Glockenhelles Lachen seinerseits, nervöses Kichern ihrerseits. »Sie erinnern sich an meine Haarfarbe?« Er nickte kaum merklich. »Darf ich fragen wie Ihr Name ist?«, wollte er leicht zögernd wissen. Sakura zögerte ebenfalls. Das erschien ihr alle so unwirklich. Der Wind nahm wieder ab und entwickelte sich zu einer leichten Brise. Vereinzelt fielen noch immer Kirschblüten wie Schneeflocken von den Bäumen, tanzten im Wind und betteten sich dann auf dem mittlerweile roséfarbenen Boden zur Ruhe. Der Wind wurde stiller, immer leiser, bis es fast totenstill war. »Mein Name ist Sakura«, flüsterte sie. »Sakura Haruno.« »Sakura ...«, wiederholte er. »Das bedeutet Kirschblüte... « Er lächelte und diesmal war Sakura sich sicher dass es ein Lächeln war. »Wie passend. Mein Name ist Sasuke Uchiha.« ... und dann nahm der Wind wieder an Fahrt auf, die Kirschblüten tanzten und hüpften, drehten Pirouetten und schwankten und das rosafarbene Traumland war für diesen Augenblick perfekt. Genau so, wie es sein sollte. Genau so, wie es richtig war. . . . Manchmal werden Kirschblüten vom Wind davon getragen, genauso wie Menschen manchmal vom Leben davon getragen werden. Weit weg, an Orte, an die sie nie wollten, oder, an Orte, an die sie nie geglaubt hatten. Nichts ist für die Ewigkeit, alles ist vergänglich. Kirschblüten sind es, dass Leben ist es. Aber was uns bleibt ist zum einen die Erinnerung und zum anderen, das Wissen, dass es immer weitergeht. Neue Kirschblüten werden kommen und blühen. Neue Menschen werden kommen und unser Leben bereichern. So funktioniert dieser ewige Kreislauf. Das ist das Prinzip, auf dem das Leben beruht. Und es ist richtig. .... the end. ♥ ----- Es gibt dazu nicht viel zu sagen. Es war eher eine spontane, kleine Idee, ohne große Planung. Letztendlich ist es aber doch mehr geworden als ursprünglich von mir gedacht, eigentlich sollte es auch nicht sooo kitschig werden, aber vielleicht steht ja der ein oder andere auf ein bisschen Kitsch. :P Auf jeden Fall danke ich euch fürs Lesen! (: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)