Arigatō von Dark-Angel132 ================================================================================ Kapitel 1: Only Chapter ----------------------- Leicht hustend, um das Kratzen in seinem Hals weg zu bekommen, band sich Lag seinen Schal um und griff dabei nach seiner Mütze. Von unten drangen bereits die Stimmen von Sylvette und Niche in das kleine Zimmer herauf in dem er nun bereits 3 Jahre wohnte und mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel schloss er ebenfalls die Tür hinter sich. Das schwache Licht im Flur war eine Milderung für seine leichten Kopfschmerzen und bei dem Gedanken daran entfuhr dem mittlerweile 16 Jährigen ein leichtes Seufzen. Schon seit einigen Tagen hatte er die Befürchtung eine Erkältung zu bekommen und die Vorstellung daran gefiel ihm nicht. Denn jetzt wo die Weihnachtszeit mit großen Schritten näher rückte, gab es unendlich viele Briefe und Pakete die ausgeliefert werden mussten - und er konnte es sich unmöglich erlauben in den nächsten Wochen auszufallen. „Lag! Guten Morgen!“, begrüßte ihn das hellblauhaarige Mädchen freundlich als er die kleine Küche betrat und er nickte ihr ebenfalls lächelnd zu. Den Blick durch den Raum schweifend, zog sich der Weißhaarige einen der vier Stühle zurück, die ordentlich um den gut gepflegten Holztisch gereiht waren und wandte sich dann wieder halb an Sylvette – strich Niche dabei dennoch in einer beinahe zärtlichen Geste über den Kopf. „Ist Gauche noch nicht wach?“ Er konnte hören wie die Räder des Rollstuhles in dem sie saß, sich in seine Richtung drehten und sie nur Sekunden darauf erneut in seinem Sichtfeld auftauchte um ihm einen Teller hinzustellen, in dem sich etwas von ihrer spezial Suppe befand. „Du kennst ihn ja. Er ist schon vor einer guten Stunde gemeinsam mit Roda und einer gut gefüllten Brieftasche losgezogen. Aber er hatte mir versprochen spätestens heute Abend wieder zurück zu sein“, entwich es dem jungen Mädchen mit einer resignierenden Geste und schob Lag dabei den Brotkorb noch etwas näher zu. Doch bevor sie sich wieder von ihm abwandte um den nächsten Teller für Niche zu holen, blieb ihr Blick stutzend auf dem Gesicht von Lag hängen und legte dann verwundert den Kopf schief, was diesem natürlich nicht entging. „Irgendwas stimmt nicht ..“, zog sie ihre plötzliche Überlegung in die Länge und streckte dabei ihre Hand aus um sie dem Jungen vor sich prüfend auf die Stirn zu legen. Innerhalb von Sekunden war ihre Berührung bereits wieder verflogen und griff unerbittlich nach dessen Schal. „Ich gebe dir jetzt 5 Minuten um deine Suppe zu essen .. und danach wirst du dich augenblicklich zurück ins Bett legen. Es ist mal wieder typisch sowas einfach links liegen zu lassen, aber ist dir schon mal aufgefallen das du förmlich glühst?“, während sie in einer strengen Tonlage sprach lies Lag das Stück Brot sinken in das er gerade beißen wollte und zog sich noch schweigend den Schal wieder gerade. „Ich kann nicht Zuhause bleiben Sylvette. Nicht wenn es so viel zu tun gibt“, antwortete er ihr diskret und machte anstalten aufzustehen – doch hatte er dabei nicht mit der kräftigen Hand des Mädchens gerechnet die ihm erbarmungslos mit dem Kochlöffel auf den Kopf schlug. „Nur über meine Leiche Lag Seeing. Und selbst wenn ich persönlich zum Bee Vorstand gehen muss .. du wirst das Haus zumindestens heute nicht verlassen. Gauche würde mich eigenhändig vor die Tür setzen wenn dir etwas passieren würde und ich hätte es verhindern können.“ Mit einem schmerzverzerrten Gesicht fuhr sich Lag mit der Hand vorsichtig über die pochende Stelle auf seinem Kopf und versuchte nicht wie in früheren Jahren aufzuwimmern. Ein Blick in ihre ernsten Augen war beinahe wie eine endgültige Warnung davor sich noch weiter gegen ihren Willen zu stellen und er nickte ihr nur noch kurz unzufrieden zu. „Mir völlig egal was du morgen sagst, heute ist der einzigste Tag an dem ich aussetzen werde .. und selbst das ist keinen falls irgendwie freiwillig“, entgegnete er Sylvette mit ernsten Nachdruck in der Stimme und verließ nur wenige Minuten danach den Raum um zurück in sein Zimmer gehen. Das nächste was er realisierte, war eine kühle Hand die sanft auf seiner Stirn lag und Lag zwang sich seine Augen ein Stück weit zu öffnen. „Dein Fieber ist gestiegen - schlaf weiter“, erklang ihm eine nur zu bekannte Stimme, vermischt mit einem sorgenden Unterton und der Weißhaarige musste darüber beinahe etwas lächeln. „Stell dir vor .. Sie hat mich mit dem Kochlöffel geschlagen ..“, wisperte Lag schwach und er konnte fühlen wie die Hand, die bis vor wenigen Sekunden noch auf seiner Stirn gelegen hatte dafür weiterhin sanft über seinen Kopf strich. „Sei ihr nicht böse deswegen. Sie macht sich eben Sorgen“, antwortete ihm Gauche noch immer in einer ruhigen Tonlage und er konnte spüren, wie ihm unter seinen Worten bereits wieder die Augen zufielen. „Gauche?“, entwich es dem Jüngeren noch einmal kurz vor dem einschlafen und der angesprochene gab ihm mit einem Nicken das er noch schwach sehen konnte, zu verstehen das er seine Aufmerksamkeit hatte. „Danke das du hier bist“, murmelte Lag aufrichtig bevor er langsam aus der Realität glitt .. aber das warme Lächeln das sich dafür auf dem Gesicht seines Freundes ausbreitete sah er dennoch nicht mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)