Die unfreiwillige Ehefrau von Pusteblume1991 (Ein verhängnisvoller Wunsch) ================================================================================ Kapitel 15: Fünfzehntes Kapitel - Burgruinen -------------------------------------------- @Zuckerschnute: Vielen lieben Dank für dein Kommo. Ja das stimmt, der Morgen kommt immer etwas zu früh. Ja danke für deinen Tipp, werde beim nächsten Mal darauf achten. =)Wer sich mit wem und warum angelegt erfährst du im neuen Kapitel, das wie versprochen einige Fragen beantwortet. Ja Sophia kann reiten, das hat sie auch schon, nämlich an dem Tag als sie mit Salim nach Jerusalem geritten ist, wo sie ja dann mit den Juden zusammen gestoßen war. =) Viel Spaß beim Lesen. ______________________________________________________________________________ Fünfzehntes Kapitel - Burgruinen Ächzend ließ sie sich mehr von dem Pferd fallen, als das sie von dem schönen Tier abstieg. In ihr schmerzte einfach jeder Knochen. Egal ob es ihre Hände waren, ihr Rücken oder ihre Beine. Stöhnend ließ sie sich in den Sand fallen und schloss die Augen. Warum tat man ihr das an? Was hatte sie nu schlimmes getan? Sie war Müde, hatte Hunger und wollte einfach nur ein schönes Bad nehmen. Im Moment war sie sich nicht sicher ob sie dafür nicht morden würde. Warum musste man auch in einem solchen Tempo quer durch die Wüste reiten? So schlimm konnten die Gründe dafür wohl nicht sein, oder? Sophia betrachtete eine Weile das Treiben, das vor ihr an der kleinen Quelle herrschte. Khaled´s Männer waren dabei die Pferde zu tränken, während einige andere die Wasservorräte auffüllten. Nur Halim selbst stand etwas hinter ihr und betrachtete die Landschaft. Ob er nach etwas Bestimmtes suchte? Es brauchte all ihre Motivation um sich von dem weichen Sand aufzuraffen, wo sie doch eigentlich an Ort und Stelle hätte einschlafen können. Mehr schlurfend als gehend schritt sie langsam und bedacht zu Halim herüber, der ihr immer noch lieber war als sein Sohn. Knapp einen Meter Sicherheitsabstand ließ sie zwischen sich und ihm. Aus der Nähe betrachtet sahen die blauen Flecken und Hautabschürfungen noch um einiges schlimmer aus, als aus der Ferne betrachtet. Sophia atmete noch einmal tief durch, während ihre Hände sich ineinander verknoteten. „Darf ich Euch etwas fragen?“ Sie beobachtete wie Halim einen letzten Blick auf die Landschaft warf, ehe er seinen dunklen durchdringenden Blick auf sie richtete und von oben bis unten musterte. „Frag Mädchen.“ Sophia verbiss sich die Bemerkung das sie kein Mädchen sei, sondern eine junge Frau. Immerhin wollte sie etwas von ihm und da war es wohl besser wenn sie ihn vorher nicht in irgendeiner Weise reizte. „Wer hat Euch derart verletzt?“ Sophia wartete geduldig, erst als Halim nach gefühlten Minuten nichts sagte wurde sie zugegeben nervös. Hatte sie etwas Falsches gesagt? Sie konnte ihn doch nicht mit dieser Frage verärgert haben oder? Halim seufzte und ließ sein Blick abermals über die Hügel der Sandlandschaft schweifen. „Ich denke das weißt du bereits Mädchen.“ „Würde ich fragen, wenn ich es wüsste?“ Halim lachte auf, ohne den Blick abzuwenden, etwas schien ihn wirklich angespannt sein zu lassen. „Ich weiß wirklich nicht was für ein Spiel du spielst. Jedenfalls..“ „Ich spiele gar nichts!“, unterbrach sie ihn schnaufend. Halim hob skeptisch eine Augenbraue. „Das soll ich dir glauben? Du gehörst zu den Assassinen Mädchen. Lügen und betrügen sind wohl die ersten Dinge die du gelernt hast von ihnen.“ „Ich gehöre niemanden!“ Nur weil sie Salim mochte und lieber bei ihm war als irgendwo anders, hieß das noch lange nicht das sie ihm gehörte, sie gehörte sich selbst. Wieder schwieg Halim und Sophia dachte schon das sie nun zu weit gegangen war, aber zu ihrer Überraschung wandte er sich ihr noch einmal zu. „Die Assassinen griffen mich und meine Männer kurz vor den Stadttoren an. Es war eine Warnung das nächste Mal werden sie nicht zögern. – Nun setzte dich auf das Pferd, wir müssen weiter.“ „Aber wieso?“, fragte Sophia während sie mit ihm zu den Pferden ging, welche nervös von einer Hufe auf die andere traten. Halim legte den Kopf schief und bedachte sie mit einem merkwürdigen Blick. „Weil sie dich wiederhaben wollen. Langsam beginn ich zu verstehen warum. – Und auch Khaled hat es schon begriffen.“ „Warum denn?“, fragte sie, bekam allerdings keine Antwort mehr. Stattdessen begann Halim verschiedene Befehle und Aufgaben an seine Männer zu verteilen. Abermals hielt Khaled die Zügel ihres Pferdes, damit sie nicht auf dumme Gedanken kam und vielleicht versuchte zu flüchten. Sophia musste sich deswegen an dem Knauf des Sattels festhalten was bei der wackligen Gelegenheit alles andere als einfach war. Seit dem kurzen Stopp an der kleinen Quelle hatten sie nicht mehr angehalten. Sophia würden nichts sagen, aber langsam hatte sie Hunger war durstig und wollte am liebsten einfach nur noch in ein warmes Bett fallen und schlafen. Erst als es bereits so dunkel war, das sie sich fragte wie die anderen noch etwas sehen konnten, wurden die Pferde langsamer. Sophia sah die alte Ruine erst, als sie direkt davor hielten. „Hier werden wir einige Stunden rasten. – Komm.“ Khaled zog sie unsanft von dem Pferd und führte sie in die Ruine, die nur noch zur Hälfte stand. Sie ließ sich widerstandslos in eine der Ecken schleifen. „Hinsetzten und nicht bewegen.“ Sophia nickte und begann sich nach Kaya umzusehen, den sie beunruhigend lange nicht mehr gesehen hatte. Wo war er wieder hin? Er konnte unmöglich mitten in der Wüste einfach verschwinden, allerdings hatte sie ihn auch nicht gesehen als sie losgeritten waren. War er überhaupt mitbekommen? Sophia zog die Knie an ihren Körper, umfasste die Beine mit den Armen und legte ihren Kopf darauf ab. Ohne wirklich was zu denken beobachtete sie wie man ein kleines Lagerfeuer entfachte, die Tiere versorgte und etwas essbares verteilte. „Danke.“, murmelte sie als man ihr eine kleine Schale mit dampfenden Inhalt hinhielt. Die Suppe die nicht wirklich lecker ausgesehen hatte, war besser gewesen als sie zunächst angenommen hatte. Nachdem sie den Blick über die Wachposten hatte gleiten lassen, wagte sie es langsam aufzustehen. Einige der Soldaten die beisammen saßen und sich leise unterhielten sahen sofort zu ihr herüber, schenkten ihr allerdings keine weitere Aufmerksamkeit. Sophia rieb sich die Arme während sie auf und ab ging. Wie sollte sie die Nacht nur überstehen? Sie wusste genau warum sie mit Freundin nie Campen gegangen war, weil sie die ganzen kleinen Insekten hasste, die auch hier ihr Unwesen trieben. „Sagte ich nicht du sollst sitzen bleiben?“ Sophia drehte sich erschrocken um. Khaled´s Erscheinung im Kerzenschein ließ ihn noch bedrohlicher wirken. „Ich konnte nicht mehr sitzen.“ Sophia trat wich zurück, als Khaled auf sie zutrat. „Das interessiert mich nicht.“ Ihre Augenbrauen zogen sich verärgert zusammen. Das sie Angst hatte würde sie ihm nicht zeigen, soviel stolz besaß sie auch noch. „Khaled, sei nett zu dem Mädchen. – Geh nachsehen ob auf den Wachposten alles in Ordnung ist.“ „Ja Vater.“ Sophia wartete bis Khaled weg war, ehe sie es sich erlaubte auszuatmen. „Du hast Angst vor meinem Sohn.“ Sophia schnaubte. „Nun er hat mir keinen Anlass gegeben keine Angst vor ihm zu haben.“ „Er kann manchmal etwas temperamentvoll sein.“ Sophia lachte. „Manchmal? Seit ich unfreiwillig bei Euch bin macht er sich einen Spaß daraus mich zu verängstigen.“ Halim schwieg und sie vermutete das er wusste das sie Recht hatte. „Warum habt Ihr mich eigentlich entführt? Warum sind wie hier?“ „Du stellst viele Fragen. Es ist nicht gesund so neugierig zu sein.“ „Von alleine sagt Ihr mir nichts. Und Antworten ist wohl das mindeste was ich verlangen darf.“ Halim lächelte plötzlich. „Ich kann wirklich verstehen was Sinan´s Sohn an dir findet.“ „Was?“ Der Name von Salim´s Vater ließ sie sofort aufhorchen. Woher kannte er ihn? „Setz dich Mädchen.“ Sophia gehorchte sofort. „Sinan und ich waren gut miteinander befreundet.“; begann Haim während er sich Sophia setzte. „Ich habe ihm vertraut und das ist wohl das dümmste was ich je getan habe. Gemeinsam haben wir gegen verschiedene Feinde gekämpft, bis ich bemerkte welch eine Schaukelpolitik Sinan betrieb. - Die Kunde von dem seltsamen Mädchen das die Assassinen aufgenommen haben hat sich schnell verbreitet und ist auch zu mir durchgedrungen.“ „Aus Rache habt Ihr mich also entführt?“ Halim schüttelte den Kopf. „Ich wollte wiederhaben was er mir nahm.“ „Und was war das?“ „Geld, Einfluss und Dinge von denen du nichts verstehst.“ Natürlich, dachte sie prompt. Sie war hier eben nicht mehr als ein dummes Mädchen. „Ich dachte wenn ich dich habe, habe ich etwas mit dem ich verhandeln kann.“ „Das hat wohl nicht geklappt.“ Halim lachte leise und schüttelte den Kopf. „Nein, das hat es nicht. Sinan ist kein Mann der verhandelt, wenn er nicht will. Wenn es nicht zu seinem Vorteil ist. Er ist ein Meister der Manipulation. Lieber schickt er seine Assassinen die das Problem beheben. – Deswegen sind wir nun auf der Flucht.“ Halim erhob sich seufzend und auch Sophia sprang beinahe auf. „Werden die Assassinen Euch töten wenn sie und finden?“ „Wahrscheinlich. – Hoffen wir das sie uns nicht finden.“ „Lasst mich gehen, dann haben sie keinen Grund Euch zu suchen.“ „Sinan vergibt nicht und ich bin nicht gewillt dich kampflos herzugeben. Mein Sohn mag dich und was wäre ich für ein Vater ihm dich wegzunehmen.“ Den letzten Teil verstand Sophia nicht und wollte es auch gar nicht erst versuchen. Lieber sterben, als den Sohn unglücklich zu sehen? Diesen Gedankengang begriff sie nicht. „Hier.“ „Danke.“, nickend ergriff sie den dargebotenen Mantel. Das Feuer war abgebrannt als Sophia aus dem leichten Schlaf fuhr. Langsam setzte sie sich auf und rieb sich Müde die Augen. Zitternd schlang sie sich den grünen Mantel enger um die Schultern, während sie sich so leise wie möglich erhob. Sie konnte nicht sagen warum sie so plötzlich aufgewacht war, aber sie war sich sicher das sie nicht mehr einschlafen konnte. Dadurch das das Feuer abgebrannt war, war es so dunkel sah sie gerade so sehen konnte was vor ihren Füßen war. Mit kleinen Schritten tastete sie sich bis zu den Pferden durch, die am Anfang der Burgruinen standen und leise wieherten. Sophia´s Hand fuhr lächelnd über die Nüstern des Tieres, ehe sie innehielt. Das Rascheln von Stoff und klirren von Metall sie zurück blicken. Geistesgegenwärtig versteckte sie sich in einer kleinen Nische und hoffte das man sie nicht sah. Das hier war ihre Chance zu flüchten. Nochmal würde sie wohl keine bekommen und das musste sie nun einfach nutzen. Ihr Herz schlug so laut das sie fürchtete das, wer immer da kam, es hören konnte. Zitternd drängte sie sich enger in die Nische und wartete im Dunkeln. „Hast du sie gefunden?“, bei dem plötzlichen klang der tiefen Stimme zuckte sie unwillkürlich zusammen. „Nein, hier scheint sie nicht zu sein.“, sagte eine etwas hellere. „Lass uns nochmal in den Ruinen suchen, ich bring das Weib um wenn sie uns Ärger bereitet. Ebenso wie ich die Assassinen umbringen werde.“ „Sei nicht so vorlaut. Lass uns lieber das Schmuckstück suchen.“ Die hellere Stimme lachte leise. Wie lange sie noch wartete wusste sie nicht, allerdings verstummten die Geräusche irgendwann. Sophia rannte zum erstbesten Pferd, schwang sich darauf und ritt los. Lieber würde sie in der Wüste sterben, als kampflos aufzugeben. Sicher ergriff sie die Zügel und lenkte das Pferd. Viel sah sie in der Dunkelheit nicht, weswegen sie nicht mehr machen konnte als einfach in die Entgegengesetzte Richtung zu reiten und zu hoffen das ihr Pferd mehr sah wie sie und es schaffte bis sie ein Quelle erreichten. Sophia tätschelte sich die Wange um nicht einzuschlafen. Es dämmerte zwar schon, aber trotzdem wollte sie nicht anhalten. Irgendwie hatte sie es geschafft die sandige Landschaft zu verlassen und befand sich nun auf einem steinigen Pfad der zwischen zwei hohen Felswänden verlief. Hier mitten im nirgendwo wollte sie nicht schlafen, vielleicht lag hinter den Felswänden noch eine Oase die sie erreichen konnte, an der sie dann eine Pause einlegen konnte. Mittlerweile ritt sie auch nicht mehr im Galopp sondern langsamer. Das arme Pferd konnte nämlich auch nicht mehr. „Schh.“, unruhig sah sie sich um. Ihr Pferd war schon seit einigen Minuten nervös und wieherte aufgebracht. Sie allerdings konnte außer braunem Stein nichts entdecken. Vielleicht wurde ihr Pferd auch schon paranoid, oder war wie sie nur übermüdet. Abermals tänzelte das Pferd nervös hin und her. „Schh.“, flüsterte sie ihm leise ins Ohr. Instinktiv sah sie noch einmal zum Abhang der Felswand hinauf und sah gerade noch eine Person am Abhang stehen. Das nächste was sie bemerkte war der stechende Schmerz in ihrer rechten Schulter. Reflexartig drehte sie den Kopf und fasste sich an die Stelle. Sie sah den Pfeil, der in ihrer Schulter steckte, sah und spürte das warme Blut das an ihren Händen herunter lief. Sie spürte wie sie vom Pferd rutschte, hatte allerdings nicht mehr die Kraft sich zu halten. Den Aufprall bemerkte sie nicht mehr, denn da waren ihre Augen schon geschlossen und Dunkelheit hatte sie umhüllt….. Tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)