Seelenlos von abgemeldet (Konoha vs. Akatsuki) ================================================================================ Kapitel 4: Zwischenfall ----------------------- Während die beiden schweigsam den Korridor entlang gingen, wusste Kakashi noch nicht, dass die Ausführung dieser Mission der Anfang einer schwierigen Zeit für ihn bedeutete und das in diesem Augenblick Madara einen Plan schmiedete, der ihn, den berühmten Kopierninja aus Konoha, miteinbezog. Der Kampf konnte beginnen! Völlig auf die Schriftrolle fixiert, lief Kakashi den Gang des Hokageturms entlang. An seiner Seite schritt der Anbu Tenzou, der ihn dabei beobachtete, wie er aufmerksam die Informationen bezüglich ihrer Mission durchlas. Anhand der Gesichtsregung des Kopierninjas versuchte er, sich halbwegs einen Reim aus der Geschichte zu machen. Es juckte ihn in den Fingern, seinen ehemaligen ANBU-Kollegen auszufragen, aber er beließ es jedes Mal beim schweigsamen Beobachten. Was ihn genau dazu bewegte, den Mund zu halten, war offensichtlich: Kakashi schien geistig völlig woanders zu sein. Normalerweise konnte man sich problemlos mit ihm unterhalten, wenn er nebenbei ein Buch las. Diesmal allerdings glaubte er, etwas an dem Älteren zu erblicken, was er nie zuvor gesehen hatte: Anspannung. Vielleicht war es also der gegenwärtige Gemütszustand des Grauschopfs, der ihm riet, ruhig zu sein. Inzwischen hatten sie das riesige Gebäude verlassen, in dem die Hokage sich hauptsächlich aufhielt. Langsamen Schrittes passierten sie die an diesem hitzigen Tag überfüllten Geschäfte inmitten des Herzen Konohas: dem Markt. Kakashi hob endlich seinen Kopf, brachte die Schriftrolle wieder in ihre altbewährte Form und reichte sie dann stumm zu der links neben ihm stehenden Person. „Danke“, sagte Yamato darauf und entnahm den gereichten Gegenstand aus der Hand des Hatakes. Voller Neugier und auch Skepsis rollte er sie wieder auf … Faszination und Entsetzen gleichermaßen zeichnete sich auf seiner Miene ab, während er sorgfältig Wort für Wort las. Endlich verstand er, was vor sich ging, er konnte jedoch nicht behaupten, sich nun besser zu fühlen. Wie sein Vorgänger rollte er das Schriftstück wieder zusammen und gab sie ihm dann zurück. Wortlos wurde sie entgegen genommen. Kaum merklich zuckten Tenzous Augenbrauen nach oben, als er feststellte, dass sie vor Kakashis Wohnung standen. Der Grauschopf suchte seine Schlüssel in der Unordnung der kleinen Tasche über seinem Gesäß. Zurückhaltend stand Yamato zwei Schritte hinter dem Kopierninja und schwieg. Ein Klirren drang an sein Ohr, das ihm signalisierte, dass Kakashi das Gesuchte gefunden hatte. Das kurz darauf ertönte Klacken gab ihm die Sicht auf den überraschend schön dekorierten und ordentlichen Flur frei. Geschmeidig drehte Kakashi sich zu dem Anbu herum. „Komm bitte herein“, sagte er zu dem Braunhaarigen ohne jegliche Gefühlsregung, sodass es dem Jüngeren unmöglich war, seine Gedanken zu erraten oder gar zu lesen. Er war zurecht irritiert, fand der grauhaarige Jounin, als er die Überraschung aus den braunen Augen las. Denn normalerweise ließ er niemanden in seine Wohnung, weil er darauf bedacht war, Berufliches und Privates strikt zu trennen. Außerdem befürchtete er – wenn er ehrlich zu sich war–, dass er jemanden damit zu nah an sich heranließ. Im Leben traten aber hin und wieder Situationen auf, die man als Shinobi einfach bewältigen musste. Diese Worte seines Senseis hatte er nie vergessen und er beherzigte sie stets. Tenzou schaute sich neugierig die Einrichtung an, achtete aber darauf, dass Kakashi nicht allzu viel von seinem Interesse mitbekam. Die Mühe hätte er sich aber sparen können, denn der erfahrene Jounin war sehr scharfsinnig und seinen aufmerksamen Sinnen entging absolut nichts. Kakashi hatte seinen Gast ins Wohnzimmer geführt, wo dieser sich nach Aufforderung unverzüglich auf dem Ledersessel niederließ. Der Shinobi ließ Yamato daraufhin kurz allein. Der Braunhaarige nutzte die Abwesenheit des Älteren, um sich in Ruhe umzusehen. Er musste gestehen, dass Kakashi ein gutes Händchen fürs Dekorieren hatte. Belustigt zog er in Erwägung, diesen um Hilfe für seine Wohnung zu bitten, die, wie er fand, trist und leblos aussah. Ein Lächeln legte sich augenblicklich auf seine Lippen und ehe es wieder verschwand, betrat Kakashi wieder den Raum. Zwar hatte er Tenzous Gesichtsexpression gesehen, interessieren tat ihn der Grund aber nicht. Einzig und allein ein Thema war momentan von Belangen für ihn. „Wir sollten unsere Mission planen, bevor wir sie offiziell beginnen“, schlug er daher vor und machte es sich gegenüber von dem Anbu auf dem Zweisitzer bequem. Der kleine Glastisch zwischen ihnen wurde von Kakashi mit ein paar wenigen Handbewegungen von jeglichen unnötigen und Platz verschwendenden Gegenständen beseitigt, ehe er die Schriftrolle darauf ausrollte. Automatisch beugte sich Tenzou etwas nach vorne, um dem Gespräch bestens folgen zu können. „In den Anweisungen steht ausdrücklich drin, dass wir wegen dem Raikage und auch den Dorfältesten verdeckt arbeiten müssen. Die Frage ist, was wäre in unserem Fall die beste Lösung?“ Er stockte in seiner Rede und nahm Blickkontakt mit seinem Gegenüber auf. „Ihr habt doch bestimmt schon eine Idee, nicht wahr, Kakashi-senpai?“ Tenzou wusste, dass Kakashi immer eine Idee parat hatte. Ob sie letztendlich umgesetzt wurde, war eine andere Frage. Doch dessen strategisches Denken war ihm und seinem Team immer zu Gute gekommen. Sein scharfer Verstand wog alle Risiken und Gefahren gegen die Vorteile eines Plans blitzschnell ab. Der Anbu musste zwar zugeben, dass die Pläne seines Senpais immer sehr riskant waren, aber bis jetzt hatten sie irgendwie immer geklappt. Meistens kamen im Verlauf der Mission noch weitere wichtige Faktoren hinzu, die den geplanten Ablauf zunichte machten, aber der Grauschopf war sogar dazu in der Lage, in brenzligen Situationen den gesamten Plan umzuschmeißen und einen neuen, mit Rücksicht auf die neuen Ereignisse, aufzustellen. „Ja, allerdings gehen wir damit ein hohes Risiko ein“, bekam er als Antwort. Ach nein, wer hätte das gedacht?, dachte er belustigt, verkniff sich aber, das auszusprechen. Anstatt ihn verbal zum Weiterreden zu bitten, zog Yamato nur fragend die Augenbrauen in die Höhe. „Wir werden als ganz gewöhnliche Zivilisten und am helllichten Tag in Kumogakure einmarschieren.“ Kakashi hatte diesen Satz so dominant und endgültig gesagt, dass Tenzou zwischen zwei Gedanken hin- und hergerissen war: Wenn der Jounin mit so fester, unerschütterlicher Stimme sprach, dann bedeutete das, dass er sich – trotz welcher Zweifel auch immer - sicher war, dass er das einzig Richtige tat. Auf der anderen Seite aber konnte der Braunhaarige kaum fassen, welches Risiko Kakashi auf sich nahm, um die Mission erfolgreich zu beenden. Da er sich sicher war, dass sein Gesichtsausdruck ohnehin mehr sagte als tausend Worte, sprach er seinen Gedanken laut aus. „Bei allem Respekt, Kakashi-senpai, aber ich halte das für keine gute Idee.“ „Schlag was anderes vor, Kohai“, konterte er, in der Annahme, dass ihm entweder Schweigen seitens des Jüngeren erwartete oder der Vorschlag, die Mission als Anbus durchzuführen. „Mir scheint es das Sicherste, wenn wir den Auftrag als Anbus ausführen“, gab er wie erwartet von sich und versuchte, die Meinung des Älteren dazu aus den Gesichtszügen zu lesen. Er hatte jedoch fast vergessen, dass der Grauhaarige eine undurchsichtige Maske trug. Pokerface. Kakashi stützte seine Ellenbogen auf seine Knie und legte seine Hände ineinander. Seine gesamte Haltung und das entschlossene Blitzen in seinen Augen erinnerten den Jüngeren an die derzeitige Hokage. „Diese Mission unterscheidet sich leider von allen anderen, die wir je bestritten haben. Hier riskieren wir weitaus mehr, als nur das Fehlschlagen einer Mission. Wie Tsunade-sama bereits gesagt hat, ist das Band von Konoha zu Kumogakure leicht angerissen. Misstrauen beherrscht unsere Beziehung. Und das gilt auch für alle anderen Dörfer. Seit Akatsuki verstärkt aktiv geworden ist, traut niemand mehr dem anderen. Wir dürfen also nicht versagen und das beinhaltet nun mal, dass wir dort nicht auffallen und dass der Raikage nichts von unserer Mission erfährt. Jounin und Anbus erkennt man schon anhand ihrer Kleidung, was bedeutet, dass wir gezwungen wären, nachts die Grenzen zu überschreiten. Allerdings stellt sich jedes Dorf darauf ein, dass die Feinde oder andere Personen, die das Dorf betreten wollen, die Dunkelheit der Nacht nutzen, um dies unbemerkt zu tun.“ Er hielt inne und ließ dem Anbu einen kurzen Augenblick, um nachzudenken. Als die fokussierte und gespannte Miene nicht aus dessen Gesicht wich, betrachtete Kakashi das als Zeichen, dass er fortfahren sollte. „In unserem Fall kommt erschwerend hinzu, dass wir nicht wissen, wo wir Nachfahren des Nagoya Clans finden. Vielleicht gibt es sie nicht einmal mehr. Um sie zu finden, sind wir auf die Auskunft der Bürger angewiesen. Wenn wir uns ganz gewöhnliche Kleidung anziehen und unsere Stirnbänder, sowie alles andere, was uns verraten könnte, hier lassen, dann steigen unsere Chancen, diese Mission erfolgreich abzuschließen. Außerdem darfst du nicht vergessen, was für talentierte Ninja Kumogakure aufzuweisen hat. Sollten wir den Auftrag also als ganz gewöhnliche Jounin oder Anbus antreten, dann besteht die Gefahr, dass sie unser Chakra sofort als fremd identifizieren. Sollten wir uns hingegen wie ganz gewöhnliche Bürger unter das Volk mischen, dann können wir unser Chakra problemlos löschen, da wir als Nicht-Ninja in keinen Kampf verwickelt werden würden. So wäre es ein Einfaches, auf unser Chakra zu verzichten und es zu unterdrücken. Sie würden uns somit nur dann finden, wenn sie gezielt einen Sensorninja auf unsere Fährte schicken. Dafür müssten wir ihnen aber erst einmal einen Anhaltspunkt geben, dass wir überhaupt da sind. Unter all den Leuten fallen wir nicht auf.“ „Nun verstehe ich Eure Vorgehensweise. Eine Frage wäre da noch zu klären und zwar: Wie können wir unbemerkt kumogakurisches Grund und Boden betreten? Die werden mit Sicherheit überall Leute haben, die das Dorf bewachen.“ „Das ist eine gute Frage“, sagte der Angesprochene nachdenklich. „Da du seit Jahren bei der ANBU bist, wird kaum jemand dein Gesicht zuordnen können. Meins hingegen kennen ein paar der ranghöheren Shinobi, aber die sind an einer Hand abgezählt. Was wir also tun werden ist folgendes: Ich werde meine Ninken heraufbeschwören und sie die Umgebung absuchen lassen. Pakkun kennt viele Ninja und er wird deswegen auch derjenige sein, der uns die richtige Stelle zum Übertreten der Grenzen zeigt. Es ist nämlich wichtig, dass der Bewacher dort weder mich noch dich vom Sehen her kennt. Irgendwie werden wir es dann schon schaffen, ihn dazu zu bewegen, uns passieren zu lassen.“ Der letzte Satz bewirkte, dass Tenzou sein Gesicht so verzog, als wollte er sagen: Schon wieder ein so vager Plan, Kakashi-senpai? Aber er beließ es bei der allessagenden, steinernden Miene. „Wann soll es losgehen?“ Die Antwort lag auf der Hand, aber das fiel ihm erst ein, als er die Frage schon gestellt hatte. Angesichts der Tatsache, dass er in Kakashis Wohnzimmer saß, würde die Mission wohl heute beginnen. Wäre der Plan ein anderer gewesen, dann hätte der grauhaarige Jounin wahrscheinlich einen Treffpunkt mit ihm ausgemacht und ihn nicht in seine Wohnung gelassen. Und so war er keineswegs überrascht, als er den Gefragten „heute noch“ sagen hörte. Tenzou nickte und sagte: „In Ordnung.“ „Geh bitte jetzt nach Hause und zieh dir ‚normale‘ Kleidung an. Wir treffen uns dann in genau – er sah kurz rüber zu der Uhr über seinem Fernseher – in einer dreiviertel Stunde auf dem Trainingsplatz.“ „Jawohl“, erwiderte der Jüngere und verschwand darauf aus Kakashis Wohnung. Er musste sich beeilen, denn er musste sich nicht nur passende Kleidung heraussuchen, sondern auch eine Tasche packen und dann noch zum Trainingsplatz zurückrennen. Knirschen. Eintönigkeit. Leere. Kakashi stand nun direkt vor dem farblosen Innenleben seines Schrankes. Die Auswahl war nicht besonders groß, da er kaum etwas anderes anzog als seine Jounin-Kleidung. Dementsprechend schrie ihm gähnende Leere entgegen. Er wühlte sich durch die paar Sachen, die er da drin fand und mit jeder weiteren Handbewegung schrumpfte seine Hoffnung, etwas Geeignetes aufzutreiben. Ungeduldig tippte Tenzou mit seinem Fuß auf der Stelle. Zwei Stunden, hallte es wieder und wieder vorwurfsvoll in seinem Kopf. Zwei Stunden ist er nun schon zu spät! Ich hätte es wissen müssen! Rennend war er durch Konoha gehechtet, Schweiß hatte sein Haar genässt. Und wozu das alles, wenn der Teamleader doch mal wieder zu spät kam, obwohl er dieses Mal so geklungen hatte, als könnte er es gar nicht abwarten, die Mission anzutreten? Warum nur schaffte er es nie, Kakashi richtig einzuschätzen und ihn zu durchschauen? Noch immer stellte der Hatake ein ungelöstes Rätsel für ihn dar und die Aussichten, dieses jemals zu knacken, waren nicht besonders gut. Endlich spürte er, dass sein Senpai sich ihm näherte und kaum hatte er sich versehen, tauchte der längst erwartete Jounin neben ihm mit einem Poff auf, die Hände bereits entschuldigend erhoben. „Entschuldige bitte, dass ich zu spät bin, aber auf dem Weg hierhin ist ein kleiner Junge hingefallen und hat sich verletzt. Ich musste mich um ihn kümmern.“ Das äußere Erscheinungsbild des Älteren machte es dem Braunhaarigen nicht gerade leicht, fließend „Natürlich, ich verstehe“ von sich zu geben. So hatte er Kakashi noch nie gesehen. Die Jeanshose hatte einen sportlichen Touch und war ihm etwas zu breit, weswegen sie ihm hinten etwas herunterhing. Auf dem schwarzen T-Shirt war der Spruch „Life As A Ninja“ in weißer Schrift verewigt. Seine Sandalen hatte der Kopierninja gegen schwarze Sneaker ausgetauscht. Das Konoha-Stirnband fehlte, weswegen die grauen Haare noch zerzauster aussahen als üblich. Nur die schwarze Maske sorgte dafür, dass man ihn erkannte, so ironisch das auch klang. „Habt Ihr nicht gesagt, wir müssten so unauffällig wie möglich aussehen?“ Der Angesprochene sah, dass die Augen seines Gegenübers kurz auf seiner Maske hängenblieben. Der Brünette selbst hatte sich einer alten hellblauen Jeans und einem weißen Sweater bedient, die nicht unauffälliger hätten sein können. „Vor uns liegt eine weite Strecke. Wir sollten uns jetzt auf den Weg machen“, wich der Grauschopf der Frage geschickt aus und versetzte sich in Bewegung. „Typisch“, verließ es den Anbu mit einem kurzen Lächeln, bevor er seinem Teamleader folgte. Seit nunmehr fünf Stunden schon sprinteten sie durch die dichtbewaldete Gegend, das Ziel genau vor Augen. Ein Viertel des Weges hatten sie bereits hinter sich gelassen und je näher sie Kumogakure kamen, desto kälter wurde es. Die unterschiedlichen Klimaverhältnisse in den Dörfern konnten den besten Shinobi zu schaffen machen. Gerade noch war es brühend heiß und ein paar Stunden später traf sie bittere Kälte. „Wir machen eine Pause“, entschied Kakashi und kam leichtfüßig auf dem Boden auf. Der feuchte Grund deutete daraufhin, dass es hier vor nicht allzu langer Zeit geregnet haben musste. Die Dämmerung hatte bereits begonnen. Er schätzte unter Einbeziehung der Jahreszeit, dass es etwa acht Uhr abends war. Der Gesang der Vögel und das Quaken der Frösche vertrieben die unheimliche Atmosphäre, die so typisch für die totenstillen und tiefen Wälder war. Kakashi atmete die frische Luft ein, die nach nasser Erde roch und legte dann seinen Kopf in den Nacken, um sich die beeindruckend hohen Bäume anzuschauen. Die grünen Blätter, von denen hin und wieder Regentropfen herunterfielen, das Aroma, das durch den Kontakt des Regens und der Erde erzeugt worden war und die fröhlichen Klänge der Tiere hatten etwas Idyllisches. So stellte Kakashi sich den Frieden vor, auch wenn der Schein trog. Yamato biss hungrig in ein Sandwich und musterte währenddessen den Grauhaarigen, der mit dem Rücken zu ihm stand und, so wie es aussah, über etwas nachdachte. „Worüber denkt Ihr nach, Senpai?“ Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, den Jounin zu stören, doch sein Gefühl sagte ihm, dass etwas nicht stimmte. Sein Vorgesetzter gab ihm keine Antwort darauf. Stattdessen griff er in seine Tasche und begann, darin herumzukramen. Ein schwarzer Kapuzenpullover wurde zum Vorschein gebracht, ehe der Grauschopf abermals seine Hand in den Rucksack eintauchte. Was er diesmal hervorholte stellte Yamato erst auf den zweiten Blick fest und er war mehr als nur erstaunt darüber. „M-Make-up, Kakashi-senpai?“, fragte er stockend. Ungläubig beobachtete er den Jounin dabei, wie dieser sich auf seinen Rucksack setzte, einen kleinen Spiegel aufklappte, unsicher die Tube aufdrehte und anschließend anfing, die Narbe an seinem linken Auge zu überschminken. „Kakashi-senpai?“ Der letzte Bissen seines Brotes war ihm im Hals stecken geblieben. „Ja?“, kam es tonlos von dem Älteren, als wüsste er nicht so recht, warum sein Kohai sich so benahm. „Was tut Ihr da?“ „Ich verdecke meine Narbe.“ „Ja, aber warum?“ „Meine Narbe ist ein markantes Merkmal meines Gesichts und deswegen werde ich versuchen, sie zu überschminken, damit sie nicht mehr so auffällt.“ „Das gleiche gilt aber für Ihr geschlossenes, linkes Auge … und die Maske.“ „Dafür habe ich das hier“, antwortete der Jounin und hielt eine kleine Dose hoch. „Da habe ich eine schwarze Kontaktlinse drin“, erklärte er aufgrund des Stirnrunzelns des Jüngeren. Dann widmete sich der 29-Jährige wieder seiner Narbe. Er tat sich schwer damit, weil er sich natürlich noch nie geschminkt hatte und er hoffte nur, dass er das auch nie wieder tun musste. Zehn Minuten später erinnerte fast nichts mehr an den Jounin Hatake Kakashi. Die Narbe konnte man nicht mehr so deutlich erkennen, das sonst ungleich farbige Augenpaar wies nun gleichermaßen abenschwarz auf und die Maske war durch einen Schal ersetzt worden, der bis zur Mitte der Nase ragte. Tenzou musterte den Kopierninja eindringlich und dabei hatte er das Gefühl, als stünde eine ganz andere Person vor ihm. „Wir gehen weiter“, befahl der Teamführer anschließend und zwang den Brünetten damit indirekt, seine neugierigen Augen von ihm zu lösen. Schnell und zielsicher zogen sie durch den Wald. Ein weiter Weg lag vor ihnen und diesen galt es so schnell wie möglich zu bewältigen. Konoha konnte diese beiden erfahrenen Shinobi nicht für eine allzu lange Zeit entbehren, mangelte es dem Dorf doch zurzeit erheblich an Ninja. Wie auf Knopfdruck zogen die beiden Konoha-Ninja die Handbremse und kamen in einer hockenden Körperhaltung, die Hände auf dem Ast abgestützt, zum Stehen. Der Austausch eines Blickes genügte, um sicherzugehen, dass beide dasselbe spürten und somit nicht von ihren Sinnen betrogen worden waren. Grazil sprang der Grauhaarige hinab und traf geschmeidig auf dem nassen Boden auf. Yamato zog gleich und machte einen Satz von der Eiche, wo er dicht hinter Kakashi aufkam. Sogleich machte er sich daran, hinter einem Baum Deckung zu suchen, doch ein Handzeichen des Älteren veranlasste ihn dazu, inne zu halten. Und da fielen ihm die erst vor einigen Stunden gesagten Worte des Jounin ein. „Wir werden als ganz gewöhnliche Zivilisten und am helllichten Tag in Kumogakure einmarschieren.“ Verstehend nickte der Anbu und verließ den Schatten, den der riesige Baum auf ihn nieder warf. Spazierend setzten sie ihren Weg fort. Seelenruhig fing ihr Gespräch an, alsbald brodelte gespielte Leidenschaft auf. Die heiße Diskussion darüber, ob in den Ninja-Schulen Uniformen getragen werden sollten, war im vollen Gange. Entgegen seines Charakters diskutierte Kakashi mit Herzblut und stand wie ein Fels in der Brandung hinter seiner Meinung. Zumindest tat er so. Es kostete ihn einiges an Mühe, so lebendig daher zu reden, aber was tat man nicht alles, um unnötigen Ärger zu vermeiden? Beide spürten, wenn auch nur ganz schwach, wie sich die Unbekannten in rasantem Tempo näherten. Es war anzunehmen, dass es sich um hochqualifizierte Ninja handelte, denn es gab nicht viele, die ihr Chakra in so hohem Maße gezielt herunterschrauben konnten, während sie sich in Bewegung befanden. Das fremde Chakra erlosch schließlich vollkommen, was nur einen einzigen Schluss zuließ: Sie waren da. Die beiden Konoha-Shinobi taten so, als würden sie nicht merken, wie sie von vier Augenpaaren aus sicherer Entfernung akribisch beobachtet wurden. Einige Minuten diskutierten Kakashi und Tenzou ungestört weiter, wobei sie darauf achteten, sich so authentisch und unauffällig wie möglich zu benehmen. Während sie sich munter unterhielten, ging in ihrem Kopf etwas anderes vor sich. Wann würden diese Ninja angreifen? Würde es zu einem Kampf kommen? Alle möglichen Szenarien spielten sich wie ein Film vor ihnen ab. Das Problematische an der Sache war, dass sie die Unbekannten überhaupt nicht einschätzen konnten. Es war nicht auszuschließen, dass sie sie nur beobachteten, um festzustellen, ob Gefahr von ihnen ausging. Das wäre aber ein Ausgang, der zu schön war, um wahr zu sein. Und ehe sie diesen Gedanken beiseitegeschoben hatten, tauchte einer neben dem Grauhaarigen und einer zur Seite des Brünetten auf, die, gemäß der Rolle, die sie spielten, einen leicht geschockten und überrumpelten Gesichtsausdruck aufsetzten, obwohl sie darauf vorbereitet gewesen waren. „Nennen Sie mir Ihren Namen!“, befahl derjenige, der ein Kunai an die Kehle von Kakashi hielt, barsch. Anhand seines Stirnbandes konnte der Jounin erkennen, dass sie aus Kumogakure stammten. Überraschen tat ihn das ganz und gar nicht. Alle Dörfer waren seit dem Angriff Pains auf Konoha sehr vorsichtig und sicherten die Grenzen sämtlicher Gebiete, sodass kein Feind unbemerkt ein Fuß in ihr Land setzen konnte. Und dabei hielten sie sich noch nicht einmal in Kumogakure auf. Der Raikage wollte wohl auf Nummer sicher gehen! „Ich bin Matsumoto Naoki und das ist", er machte eine Kopfbewegung auf Yamato nach rechts, da er ergebend beide Hände bis zu seinem Gesicht erhoben hatte, "Yamazaki Hitoshi.“ „Hallo“, sagte Tenzou eingeschüchtert und lächelnd zu dem Mann, dessen Kunai Kakashis Kehle immer noch ansatzweise berührte. Ihm selbst ging es allerdings nicht viel besser. Sein „Aufpasser“ drohte ihm ebenfalls mit einem Gegenstand, der eine Mischung aus Messer und Kunai war. „Woher kommen Sie und wo wollen Sie hin?“ Bitterer Ernst hörten die Angesprochenen heraus. Und auch die Haltung - die aufrechte Haltung - zeigte, dass mit ihnen nicht gut Kirschen essen war. Ich muss mir schnell etwas einfallen lassen, schoss es Kakashi durch den Kopf. Sein Verstand arbeitete auf Hochtrieb. Lediglich zwei bis drei Sekunden blieben ihm, um diesen Männern eine glaubwürdige Erklärung zu geben, ohne dass sie Verdacht schöpften. Seine überdurchschnittliche Intelligenz ermöglichte es ihm, hunderte von Gedanken in dieser kurzen Zeitspanne zu erfassen und ihre Auswirkungen auszuwerten. Während das Chaos in seinem Kopf ausbrach strahlte er nichts als seine typische Gelassenheit aus. Die Monotonie und die Stabilität seiner Stimme war für Außenstehende ein Beleg für seine Selbstsicherheit. Und wo Selbstsicherheit war, da konnte Glaubwürdigkeit nicht allzu weit sein. „Wir kommen aus Konohagakure und sind auf dem Weg nach Kumogakure“, antwortete er wahrheitsgemäß, weil er nach reiflicher Überlegung erkannt hatte, dass sie dadurch keine Nachteile zu erwarten hatten. Außerdem hatte er Zeit geschunden, indem er ganz bewusst darauf verzichtet hatte, den Grund seiner Reise zu nennen. Zweifelsohne würde der Fremde das in Erfahrung bringen wollen. Und er sollte sich nicht irren. „Was wollen Sie dort?“, sprach ihn wieder sein Beschatter an, der wahrscheinlich um die vierzig Jahre alt war. Jedes Teil seiner Kleidung war kohlschwarz und verlieh ihm eine gefährliche Aura. Da alle vier identisch aussahen ging Kakashi davon aus, dass sie ein Sonderteam waren, denn so recht konnte er sie nicht einordnen. „Mein Bruder lebt dort und wir besuchen ihn alle paar Monate für einige Tage.“ Kakashi lächelte, auch wenn man das wegen dem Schal nicht sah. Nur seine zu einem Regenbogen geformten Augen ließen darauf schließen. Der Mann zu Kakashis Linken zögerte. Die zu Schlitzen verengten haselnussbraunen Augen schauten so durchdringend drein als wagten sie den Versuch, die Wahrheit zu ersehen. Misstrauen sah der Grauschopf deutlich heraus. Ja, dieser Mann glaubte ihm kein einziges Wort. Plan B tauchte daher vor seinem inneren Auge auf, fiel dann aber sofort wieder bröckelnd auseinander. Denn diese Variante war in diesem Fall kontraproduktiv. Doch welche andere Möglichkeit hatten sie, sollten die Männer sie nicht passieren lassen? Rückzug. Aber auch diese Alternative war keine Lösung, zumindest nicht für Hatake Kakashi, der diese Mission so schnell wie möglich zu einem Ende bringen wollte. Ihr Dorf brauchte sie schließlich. „Was machen wir jetzt mit ihnen?“, wendete sich nun der Mann zu Yamatos Rechten an den, der den Grauhaarigen visuell fixiert hatte - stechend fixiert hatte. Noch bevor er Stellung bezog spürten die beiden betroffenen Ninja, dass dieser Mann, der offensichtlich der Teamleader war, sie zurück nach Konoha schicken würde. „Es tut mir leid, aber ich kann Sie in diesen Zeiten unmöglich in unser Dorf lassen.“ Die Stimmfarbe des Teamleaders hatte sich aufgehellt und gab Kakashi und seinem Kohai das Gefühl, als bedauerte er es tatsächlich. Das kam sehr unerwartet, denn vor zehn Sekunden noch machte er den Eindruck, als wollte er ihnen am liebsten an Ort und Stelle das Herz herausreißen - und das bei lebendigem Leib! Dadurch wurde Kakashi nochmals klar vor Augen geführt, wie empfindlich die Leute geworden waren und er konnte es ihnen noch nicht einmal verübeln. Die Bilder seines Dorfes, das zurzeit nichts mehr bot als Schutt, Asche und noch mehr Schutt und Asche, erschien in tristen Farben vor ihm. In ein paar Minuten wurde alles, wofür jahrelang hart gearbeitet und tapfer gekämpft worden war, dem Erdboden gleichgemacht. Diese Katastrophe hatte tausende Menschen brutal aus ihrem Leben gerissen. Und wer konnte schon wissen, wen es als nächstes traf? Vorsicht war geboten. Prüfend erwiderte Kakashi den nun etwas sanfteren Blick seines Gegenübers. Was wohl gerade in ihm vorgeht?, fragte er sich still. Er wollte seine Chancen abwiegen, wollte wissen, ob er einen neuen Anlauf starten sollte oder ob es zwecklos war. Er entschied sich letztendlich, frei nach dem Motto „Fragen kostet nichts“, für ersteres. „Ich weiß zwar nicht, was genau Sie befürchten, aber ich kann Ihnen versichern, dass wir in Frieden kommen und nicht vorhaben, irgendwas zu tun, dass dem Dorf schaden könnte. Bitte, überdenken Sie Ihre Entscheidung.“ Wieder zögerte der Teamführer. Vielleicht lag es an der ehrlichen Ausstrahlung, die von Kakashi ausging. Vielleicht war es auch nur der verzweifelte Versuch, dem Fragenden aus Höflichkeitsgründen nicht direkt ein barsches Nein ins Gesicht zu knallen. Vielleicht war es aber auch etwas völlig anderes. Wer konnte das schon mit Sicherheit sagen, von ihm selbst abgesehen? Irgendetwas Unscheinbares regte sich in dem Gesicht des Mannes. Es stach nicht klar hervor und erstreckte sich zeitlich auf weniger als eine Sekunde. Ein Wimpernschlag, der nicht im sonstigen Rhythmus getan wurde. Ein Wimpernschlag, nicht mehr. Offenbar war ihm ein plötzlicher Einfall gekommen. Das entging dem Kopierninja nicht, ebenso wenig wie … Eine Faust flog ungeheuer schnell auf Kakashi zu und traf ihn mit voller Wucht am Unterkiefer. Ein langgezogener, berechnender Schrei begleitete seinen Aufprall auf den nassen Boden. Unverständliche Laute verließen seinen leicht geöffneten Mund, die von dem Schal, der glückerlichweise vorher von ihm kräftig festgebunden worden war, größtenteils verschluckt wurden. Mit weit aufgerissenen Augen sah er schließlich hoch und hielt sich an die Stelle, die von dem harten Schlag getroffen worden war. Mit ungerührter Miene sah der Teamführer auf Kakashi herab, schwieg und zeigte auch sonst keinerlei Reaktion. Die geschockte Mimik des Grauschopfs tarnte die Tatsache, dass die Aktion ihn keineswegs überrascht hatte. Er verhielt sich ruhig und überließ es kalkulierend dem Teamleader, zuerst das Wort zu erheben. Das tat dieser schließlich auch, nachdem er Kakashis Reaktion augenscheinlich zu genüge studiert hatte. „Sie dürfen passieren“, sagte er kurz und knapp und reichte dem grauhaarigen Shinobi die Hand, um ihm beim Aufstehen behilflich zu sein. „Wieso denn so plötzlich?“, wollte Tenzou wissen, obgleich er die Antwort selbstverständlich kannte. Der Teamleader kehrte ihnen den Rücken zu, gab dem Mann, der Yamato bewachte, ein Handzeichen zum Rückzug und schaute dann über seine Schulter hinweg zu den beiden Konoha-Ninja. „Meinen Schlag hätte ein Ninja mit Leichtigkeit abwehren können, ein Ungeübter hingegen hätte ihn nicht mal kommen sehen.“ Mehr sagte er dazu nicht. Gemeinsam mit seinem restlichen Team war er dann auch schon verschwunden und hinterließ nichts als einen Luftzug. „Das war knapp“, verließ es Kakashi sichtlich erleichtert. „Hätte er uns nicht durchgelassen, wären wir um einen Kampf nicht herum gekommen. Das wiederrum hätte zu viele negative Folgen und Probleme mit sich gebracht.“ „Ja, Gott sei Dank ist alles gut gegangen. Wie sieht es mit Eurem Kiefer aus, Kakashi-senpai? Ist alles in Ordnung?“ „Ach, darüber mach dir mal keine Gedanken. Es ist alles bestens“, meinte er lächelnd zu dem Jüngeren und klopfte sich den Dreck von der Kleidung. Dann marschierte er einfach weiter. Tenzou schaute ihm etwas verwundert hinterher und murmelte nur schmunzelnd „Ich werde es wohl nie erleben, dass Ihr zugebt, Schmerzen zu haben“ vor sich hin, bevor er ihm folgte. Eine lange Zeit durchschritten sie den Wald im normalen Schritttempo, denn sie wollten es zu diesem Zeitpunkt nicht riskieren, von dem Spezialteam dabei erwischt zu werden, wie sie blitzschnell von Baum zu Baum sprangen. Ihre Tarnung durfte auf keinen Fall auffliegen. „Lasst mich gehen“, forderte er in einem harschen Ton, obwohl er der festen Überzeugung war, dass er diesen Ort niemals lebend verlassen würde. Der Faden, an dem sein Leben hing, schlang sich um den knochigen, blutigen Finger der roten Wolke. Wochen oder Monate, so genau konnte er das nicht sagen, hatte er schon in diesem verhassten Ort zubringen müssen. Er hätte ihnen niemals in die Hände fallen dürfen … Die Kleidung hing ihm in Fetzen an seinem überangestrengten Körper herunter, von Dreck und Blut besudelt. Eine feine Schnittwunde zog sich über seine Brust, aus der in schmalen Rinnsalen Blut sickerte. Stören tat es Neji nicht, vielmehr ignorierte er sämtliche Verletzungen, die er sich im Kampf mit seinem Schattendoppelgänger zugezogen hatte. Er durfte sich nicht auf sein Talent ausruhen, wenn er den Jounin-Wettbewerb gewinnen wollte. Ihm blieben nur noch drei Wochen und bis dahin musste er sich vor allem in Punkto Taijutsu verbessern. Er war so vertieft in sein Training an dem kleinen Fluss, der von einem Wäldchen umgeben war, dass er den Akatsuki, der sich mit einem Baum vereint hatte, nicht bemerkte. Vermutlich hatte er sich verausgabt und die fehlende Energie wirkte sich negativ auf seine Instinkte aus. Erst im letzten Moment spürte er Zetsu, doch da war es auch schon zu spät. Er konnte nicht einmal sagen, wie er außer Gefecht gesetzt worden war. Sowas war ihm noch nie passiert. Als er wieder das Bewusstsein erlangte, fand er sich angekettet in einer Höhle wieder und ein triumphierendes Lachen erklang schmerzhaft laut in seinen Ohren, obgleich es kaum hörbar war. Uchiha Madara. „Brauchen wir ihn noch?“, sprach eine Stimme aus der dunklen Ecke und holte Neji wieder zurück in die bittere Realität. Die Monotonie, die ihr inne wohnte, bescherte ihm eine unangenehme Gänsehaut. Sie war ihm in bester Erinnerung geblieben. Pain. Die Antwort auf dessen ebengestellte Frage konnte er von seinem Standpunkt aus nicht hören. In stolzer Haltung trat Pain aus dem Schatten und ging auf den Gefangenen zu, der trotz der chakrabändigenden Ketten an Fuß und Hand in eine Verteidigungsposition überging. Das Klirren der aufeinandertreffenden Ketten hallte wie Echo von dem trostlosen Gestein der dunklen Höhle wider. Der Orangehaarige blieb mit einem kleinen Sicherheitsabstand stehen und konfrontierte den Gefangen zunächst mit der kühlen Aura, die von ihm ausging. Lange hielten Rinnegan und Byakugan einander stand, taten nichts weiter, als einander zu erkunden. „Hyuuga Neji“, der sachliche Klang beim Aussprechen seines Namens war ein weiterer Beweis dafür, dass Akatsuki wahllos Menschen in ihre Machenschaften integrierten. Ob sie nun Person C entführten oder G war völlig belanglos. Es zählte immer nur das Ziel, welches sie sich gesetzt hatten. Die Gefühlslosigkeit, mit der sich der Jounin konfrontiert sah, versetzte ihm einen Stich. Eigentlich sollte er sich über nichts mehr wundern, dachte er verbittert, als er in den lila Seelenspiegel, die doch keine waren, das Bild seines zerstörten Dorfes sah. Er reagierte nicht auf den Ruf seines Namens, regte sich kein Stück. Sein Gegenüber wartete trotzdem einige Sekunden ab und fuhr dann in demselben gefühlskalten Tonfall fort. „Sie können sich glücklich schätzen, denn Sie sind der erste, der als ein Nicht-Mitglied diese Höhle nach einer Gefangenschaft lebend verlassen wird.“ Sämtliche Züge entglitten dem Brünetten und Sprachlosigkeit sprach aus diesen. Er würde die Höhle verlassen dürfen? Als erster von x-Personen? Noch ehe er sein fragliches Glück realisieren konnte, trübte schon eine Frage die aufkommenden Gefühle: Wie hoch würde der Preis für seine Freilassung sein? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)