Nimm meine Hand von mathi (Severus x Harry) ================================================================================ Kapitel 29: Flucht! ------------------- Hey ho, und es geht weiter :D ich hoffe es gefällt euch mehr kann ich dazu nicht sagen :) mathi -------------------------------------------------------------------------------- Flucht! Vier Wochen waren vergangen in denen der Winter nur so einbrach. Harry und Hermine konnten kaum einen Schritt vor die Tür treten, ohne im Schnee zu versinken. Nie hatten sie so viel Schnee gesehen. Die letzten Tage hatten sie deshalb im Haus verbracht, jeder in eine warme Decke eingemummelt, eine heiße Tasse Schokolade in der Hand und ihre Lehrbücher auf dem Schoß. Sie hatten, nachdem sie eingezogen waren, zwei Tage Eingewöhnungszeit. Diese haben beide genutzt um ihre Zimmer individuell, jeder für sich so einzurichten wie es ihnen passte. Diese Räume waren nämlich die einzigen, die nicht möbliert wurden. Doch am dritten Tag, kam ihr erster Lehrer zu ihnen. Ein sehr strenger, von einer Elitezauberschule, in der Nähe von Deutschland. Auch wenn er schlimmer war als Severus zur Anfangszeit, so lernte man schnell und viel in den wenigen Stunden Unterricht. Selbst Fächer die weder Hermine noch Harry zusagten, machten ihnen Spaß. Denn jeder ihrer Lehrer die zu ihnen kamen, waren von anderen Schulen und Ländern. Wahrsagen, ein Fach welches Hermine verfluchte, war eines ihrer zusätzlichen Lieblingsfächer geworden und Harry interessierte sich für die Geschichte der Zauberei. Alles in allem, hatten sie bis jetzt vier erfolgreiche Wochen, wenn der Schnee ihnen das Haus nicht einschneien würde! Trotzdem freuten sie sich auf Weihnachten, denn Sirius, Remus, Tom, Fenrir und Severus hatten sich angekündigt. Sie alle würden per Portschlüssel, welchen Harry und Hermine erstellt hatten, zu ihnen kommen. Den würde Severus nach der letzten Unterrichtsstunde dann mitnehmen und würde von seinem Zuhause, zusammen mit den vier anderen hierherporten. So hatten sie es ausgemacht. Deswegen waren die beiden Teenager auch schon ziemlich auf trapp. Sie hatten einen Baum draußen im Wald gefällt, ihn kleingezaubert um ihn zu transportieren und hatten ihn neben dem Kamin aufgestellt. Mit selbstgebackenem Christbaumschmuck aus Salzteig, schmückten sie ihn und buken zusammen Plätzchen. Dies konnte besonders Harry gut, da er bei seinen Verwandten schon recht früh anfangen musste zu kochen. So duftete das ganze Haus schon nach den verschiedensten Plätzchen, während Hermine noch dabei war, die heraufbeschworenen Lichterketten an das magische Fenster zu befestigen. Gleich würde auch Severus kommen, denn am übernächsten Morgen war schon Weihnachten und sie hatten heute ihre letzte Stunde in Zaubertränke. Meist blieb der Meister der Tränke über Nacht, da sich Harry und er nur einmal in der Woche sehen konnten. Fröhlich summte sie vor sich hin und ließ mit ihrem Zauberstab einige Salzteigschmuckstücke an den Baum schweben. Das Sofa, welches nun nicht mehr schräg im Raum stand, sondern mit dem Rückenpolster, zum magischen Fenster, lud zum gemeinsamen kuscheln gerade nur so ein. Zusätzlich haben sie sich noch einen kleinen Tisch besorgt, welcher nun direkt davor stand. Alles in allem hatten sie sich hier gut eingelebt, nur dass sie ihre Freunde kaum sehen konnten, war für sie eine kleine Belastung. Dennoch wurden sie in ihrem Handeln unterbrochen, als es plötzlich an der Tür klopfte. Sofort hielten alle beide in ihrem Tun inne und zogen zur Vorsicht ihren Zauberstab. Mit leisen Schritten trat Harry aus der Küche, die nächsten Plätzchen brauchten eh noch. Zu zweit näherten sie sich der Haustür, die selbst jetzt noch mit magischen Bannen und Flüchen belegt war. Jeder ihrer Lehrer, bzw. Bezugspersonen konnten hier hinein porten – natürlich nur mit Portschlüssel. Also wer stand nun da draußen? Hermine trat zur Tür, guckte durch ihren magischen Türspion und runzelte die Stirn. Dort draußen stand Severus, aber wieso war er nicht gleich ins Haus geportet? Dass konnten er doch. Mit einem unguten Gefühl musterte sie den Mann, der draußen vor der Tür stand. Es schien, als würde er nicht sicher sein, dass das hier stimmte. Dennoch war sein Blick stur auf die Tür gerichtet. Wollte er etwa mit einem Zauber die Tür aufbrechen? Das war unmöglich! Sie hatte selbst herausgefunden, was alles gemacht wurde, um sie zu schützen. Angefangen mit mindestens 30 Schutzzaubern, die bis in das altertümliche Mittelalter führten. Auch Harry kam nun zu ihr, „Was ist? Wer ist da draußen?“, flüsterte er und wollte auf Hermines Antwort warten. Doch diese trat einen Schritt zur Seite um diesmal Harry den Blick aus dem Spion werfen zu lassen. Verwirrt ging er noch näher an die Tür, guckte durch das Loch. Sofort machte sein Herz ein Hüpfer, dort draußen stand Severus! „Wieso lässt du ihn nicht rein?!“, verlangte er sofort von seiner Freundin und legte seine Hand auf die Türklinke. Doch bevor er sie herunterdrücken konnte, legte sich eine zierlichere Hand darüber. „Nein, Harry“, flüsterte sie und zog ihren besten Freund ein Stück zurück, „Severus kommt immer direkt ins Haus geportet. Noch nie in den letzten vier Wochen stand er draußen vor der Tür.“ „Aber…“ „Kein ‚aber‘, das ist sicherlich irgendein Spion des Alten. Wir dürfen es nicht riskieren unseren Aufenthaltsort preiszugeben.“ Das dies jedoch eh schon zu spät war, da diese Hütte geradezu strotzte von Magie, würden sie demnächst noch mehrere Besucher bekommen. Und das wusste Hermine in dem Augenblick, als ihr ‚Besucher‘ diesmal energischer an das Holz klopfte. „Aufmachen!“ Harry hielt es kaum aus, dort draußen stand mit großer Wahrscheinlichkeit sein Herz und dann konnte er nicht aufmachen, weil Hermine dachte es se jemand anders. Denn selbst die Stimme des Mannes klang genauso wie die seines Severus‘. Erneut sah er durch das magische Loch und blickte direkt in zwei eiskalte, blaue Augen! Erschrocken stolperte Harry zurück und schluckte laut. Leichte Panik überfiel ihn, während sein Herz vor Angst stark gegen seinen Brustkorb drückte. „Harry! Was ist los?!“, kam es erschrocken von Hermine. „Der Alte… vor der Tür…“, „Was!?“ „Scheiße, sei leise Mine!“ Harry der sich wieder einigermaßen im Griff hatte, rappelte sich auf und lief erstmal in die Küche. Dort machte er den Ofen aus und ließ die Plätzchen im Mülleimer verschwinden. Erst dann trat er wieder zu seiner Freundin, die am Türspion klebte und den anderen beobachtete. „Wie hat er uns gefunden?!“, fragte Harry, während er intuitiv seine Schultasche ausleerte und diese mit einem Ausdehnungszauber versah. „Ich habe keine Ahnung, Harry. Aber so wie es aussieht, wird er Severus unterm Nagel haben. Nur er hat den Portschlüssel hierher. Ich versteh jetzt auch, wieso er nicht hier drinnen gelandet war. Die Zauber haben ihn nicht erkannt!“ Sie wollte es nicht zugeben, aber sie hatte Angst. Dort draußen stand der meistgesuchteste Zauberer und hatte diejenigen gefunden, die er haben wollte. Noch waren sie sicher, dennoch war es nur eine Frage der Zeit, bis der Alte die Schutzschilde durchbrochen hatte. Mit ekel sah sie mit an, wie der Vielsafttrank gerade seine Wirkung verlor und Dumbledore, leicht blass und mit roter verschnupfter Nase vor ihrer Tür stand. Richtig furchterregend war das Bild jedoch, als der Alte seinen Kopf wieder hob. Die blauen Augen strahlten Wut, Tücke und Wahnsinn aus, während sie tief in den Höhlen lagen. Tiefe Ringe lagen unter den Augen, während man durch die Falten kaum das richtige Gesicht sah. Der lange Bart war glanzlos, verfilzt und vereinzelte Ästchen waren darin verknotet. Er sah alles andere aus, wie ein ehemaliger angesehener Edelmann. „Du meinst, er könnte Sev etwas angetan haben?“ Oh, dass hatte sie fast schon wieder vergessen. Allein der Anblick des Alten hatte sie ihr Gesagtes von ein paar Minuten schon vergessen lassen. „Ich kann es mir nicht anders vorstellen, Harry. Ich möchte dir jetzt keinen Floh ins Ohr legen, aber da der alte nun hier ist, wird er sich entweder den Portschlüssel irgendwie gestohlen haben oder er hat es geschafft Severus abzufangen. Weiß der Geier wie, aber wir müssen uns auf das schlimmste einstellen.“, flüsterte Hermine ihre Erklärung, ließ aber den Alten nicht eine Sekunde aus den Augen. Dieser schien noch immer irgendwie zu versuchen in das Haus zu kommen. „Aber wie? Der Alte hatte doch keinen Zauberstab, wie soll er Sev dann entführt haben?“ Harry wollte es nicht wirklich glauben, zu unglaublich war die Vorstellung Severus könnte ausgerechnet vom Alten festgehalten werden. Er war doch so stark und konnte sich wehren. Während er so nachdachte, packte er einige Kleidungstücke von Hermine und ihm in seine Tasche. Bücher und seinen Tarnumhang steckte er ebenfalls dazu. „Was machen wir jetzt?“, fragte er als er fertig war mit packen. „Ich weiß es nicht, aber wir müssen hier weg.“ „Und wie? Die einzige Tür ist die hier und der Kamin ist nicht am Flonetz angeschlossen und selbst wenn, es würde nicht bis nach England reichen!“, erwiderte Harry. „Beruhig dich Harry, er schafft es nicht durch die Schutzschilde. Wie du vorher erwähnt hast, er hat keinen Zauberstab.“ ‚Wenn er sich in den letzten Monaten keinen beschafft hat‘, dachte sie sich. „Wir dürfen ihn nicht unterschätzen, du kennst ihn!“ „Schon klar…“, murmelte Hermine, während sie scharf nachdachte. Es sah nicht so aus, als würde Dumbledore noch lange warten. Irgendwas hatte er vor, dass konnte sie sehen. Doch nur was? Mit einem unwohlen Gefühl im Magen, drehte sie sich um und erblickte ihren besten Freund. All das, was für sie arrangiert wurde… sollte es umsonst sein? Zaubereiministerien hatten sich, regelrecht den Arsch aufgerissen um sie hier in Sicherheit zu wissen und doch hatte Dumbledore sie gefunden. Denn es war unschwer zu erkennen, dass er nicht wenigstens eine Ahnung hatte wieso die Hütte verschlossen war. Sie musterte Harry, sah die Tasche und musste leicht schmunzeln. Sie hatten hier so viel gelernt, hatten sich eingelebt und wollten hier mit ihren Freunden Weihnachten verbringen. In ihr machte sich eine riesige Wut breit, welche ihre Augen glühen ließ. Wie konnte dieser alte Tattergreis es wagen, ausgerechnet zur Weihnachtszeit zu erscheinen?! Hätte er nicht noch zwei, drei Wochen warten können? Sie umklammerte ihren Zauberstab fester, so dass ihre Knöchel schon weiß hervortraten. Ihre Augenbrauen waren zusammengezogen und ihre Lippen bebten. Sie wusste gar nicht wie ihr geschah, als sie sich umdrehte und die Tür aufriss! Mit einem Schockzauber warf sie den überraschten, alten Mann meterweit von ihrer Türschwelle hinfort. Schnell warf sie sich ihren Umhang über, schnappte sich Harry am Handgelenk und lief los. „Hermine, bist du denn wahnsinnig?!“, rief Harry erschrocken. Er konnte nicht sagen, was er in dem Moment gefühlt hatte, als seine Freundin die Tür aufriss. Er hatte nur die dunkle Unterwäsche des Alten gesehen, als dieser weggeschleudert wurde. Er hatte erst dann realisiert was geschehen war, als Hermine und er schon weit weg von ihrer Hütte fort waren. „Harry nicht jetzt!“, verlangte das Mädchen. Sie selbst schüttelte über ihre Dummheit den Kopf. Ihre Hände zitterten noch immer und auch ihre Augen versprühten den Zorn über den Alten. Dennoch hatte sie auch Angst. Allein diese Aktion hatte Harry und sie in größere Schwierigkeiten gebracht als sonst was. Nun waren sie auf der Flucht. In einem fremden Land, im Winter bei heftigen Minusgraden und ohne irgendetwas zu Essen… Sie waren so geliefert und dass alles nur, weil sie Überreagiert hatte. Hermine zog Harry mit festem Griff immer weiter, sie waren tief in einen Wald geraten. Die Bäume standen dicht und der Schnee hoch. Da sie beide noch ihre Hausschlappen trugen, waren ihre Füße eiskalt und völlig durchnässt, doch sie konnten es sich nicht leisten stehen zu bleiben. Ohne Pause und auf ihre kalten Füße zu achten, hetzte sie ihren besten Freund und sich durch das gefrorene Gestrüpp. Wenn sie richtiges Pech hatten, wurden sie Krank und dass könnte sie sie niemals verzeihen. Doch sie konnten niemanden Bescheid geben. Sie hatten keine Eule und sie wussten nicht, ob es hier in der Nähe auch ein magisches Dorf gab. „Komm weiter…“, schnaufte sie, eine Hand an ihrer Seite gepresst. Sie konnte nicht mehr, Stunden so kam es ihr vor, liefen sie schon durch den Wald. Ohne einen wirklichen Anlaufpunkt. „Hermine, bleib stehen!“, keuchte Harry und zog seinen Arm zurück. Seine Freundin hatte einen verdammt starken Griff. Als Harry sich befreit hatte rieb er sich kurz über sein Handgelenk, bevor er sich seinen Umhang von den Schultern streifte und ihn zusammengelegt auf einen gefällten Baumstamm legte und sich darauf setzte. Er wollte schließlich keine Blasenentzündung. „Was hast du dir dabei gedacht, Mine?“, fragte er nach einigen Sekunden Verschnaufspause. Ihm selbst kamen seine Füße wie Eisklumpen vor. Sein atmen ging rasch, während er zu seiner Freundin hinaufsah. Diese hatte sich an einen Baum gelehnt. Selbst mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht. „Gott es tut mir so Leid… ich habe nicht mehr nachgedacht. Ich war so wütend auf Dumbledore, dass mir die Sicherungen durchbrannten. Wir wollten doch Weihnachten und Silvester mit Tom, Severus und den anderen feiern. Dass der alte es uns so versauen würde, hat mich so unendlich wütend gemacht, dass ich nur noch Rot sah.“ Harry seufzte. Er konnte sie verstehen, dennoch war diese Reaktion mehr als fatal. Dumbledore konnte sie nun jederzeit finden oder sofort töten. Zitternd vor Kälte nahm er seine Tasche und reichte sie an Hermine weiter. Dort waren ein paar feste Winterschuhe für jeden und frische Socken. Er hatte mit seinem Gefühl wirklich richtig gelegen, als er ihre Sachen zusammengepackt hatte. Als hätte er gewusst, was Hermine vorhatte. „Hier sind neue Socken und Schuhe drinnen.“, erklärte er auf das fragende Gesicht hin. „Ich habe wohl schon so etwas geahnt, als ich unsere Habseligkeiten zusammengepackt habe….“ Er konnte eine leichte Erleichterung in Hermines Augen sehen und musste etwas schmunzeln, selbst wenn es die Situation nicht zuließ. Sie hatte es ja nicht bewusst gemacht, sagte er zu sich und holte sich selbst ein frisches Sockenpaar und seine Winterschuh heraus. Als sie wieder umgezogen waren, machten sie sich wieder auf den Weg. Nun aber, immer darauf bedacht so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen. Träge öffnete er seine Augen… wo war er? Was war geschehen? Alles um ihn herum war dunkel und so wie es sich anfühlte auch feucht. Er erschrak leicht, als er seine Beine bewegen wollte, diese ihm aber nicht gehorchten und er mit dem Kopf an was Hartes stieß. Ein beißender Schmerz entfaltete sich dort, während vor seinem inneren Auge Sternchen tanzten. Was zum Teufel ging hier vor sich? Und wieso war es hier so dunkel? Langsam verglommen die Sternchen und er versuchte erneut, seine Augen zu öffnen. Als er sich sicher war, dass wirklich alles soweit in Ordnung war und seine Augen sich an das Schwarz gewöhnt hatten, ließ er seinen Blick schweifen. Viel konnte er nicht erkennen, dafür war es zu dunkel, dennoch vermutete er in einer Art Zelle zu sein. Verwirrt wollte er sich etwas umsehen, doch hinderten ihn seine Arme daran. Ein rasseln der Ketten, die wohl hier befestigt waren und die seine Handgelenke umschlossen hielten, zogen ihn erneut an die harte Wand hinter ihm. Nur langsam, um seinen Kopf nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen, drehte er ihn zur Seite und erblickte die Eisenschnallen. Was war geschehen? Fragte er sich erneut und versuchte sich zurückzuerinnern. Doch mit dem hämmernden Gefühl im Hinterkopf fiel es ihm sichtlich schwer, überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen. Dennoch versuchte er es und erreichte sogar, dass ihm einige Erinnerungsfetzen eintrafen. Er war nach seinen Erledigungen in Hogsmead zurück ins Schloss gegangen. Er hatte etwas Wichtiges vor gehabt… nur was? Noch ein weiteres Mal vielen die Augen zu. Vor seinem inneren Auge erschienen Bilder. Grüne Augen, so schön wie geschliffene Smaragde. Schwarzes Haar, schlimmer zu zähmen als jeder wilder Hengst es je sein würde… Eine Figur, fast wie ein Mädchen, doch eindeutig männlich… Und dann fiel es ihm ein… HARRY!! Er wollte zu Harry Zaubertränke unterrichten. Doch plötzlich hatte ein unsagbarer Schmerz ihn in die Knie gezwungen. Er konnte sich nur noch an einen roten Haarschopf erinnern, bevor alles um ihn herum schwarz wurde. Und nun saß er, wie er vermutete, in einer Zelle in irgendeinem Kerker. Weiß der Geier wie Weasley das wieder geschafft hatte. Besonders weil er sich nicht bewegen konnte, seine Handgelenke waren über seinem Kopf, links und rechts angehängt. Seine Beine hatte er in einen Schneidersitz gelegt und seinen schmerzenden Kopf lehnte er an die steinerne Wand. Was wohl nun geschah? Und was wird mit Harry? Dumbledore muss wohl einen Weg gefunden haben um an ihn ran zu kommen.. und dass auch noch durch seine Schusseligkeit. Er hatte sich in Sicherheit gewiegt, doch waren die Schutzmaßnahmen um Hogwarts wohl nicht mehr stabil. Salazar hatte wohl die Schilde wieder runtergenommen… Unter anderem wohl auch, da die Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr von Nöten wären. Schließlich waren Harry und Hermine außer Gefahr. Wie man sich wohl täuschen konnte. Ob denn schon bemerkt wurde, dass er fehlte. Wobei, seine Schüler würden ihn wohl am wenigsten vermissen. Er glaubte sogar, sie würden ein richtiges Freudenfest feiern. Doch das war ihm eigentlich egal. Das was nun zählte, war dass er hier irgendwie raus musste. Harry, sein Kleiner würde mit Sicherheit jetzt in großer Gefahr sein. Und er? Er konnte nichts tun. Säuerlich über sich selbst, wegen seiner Unachtsamkeit und verzweifelt über die Tatlosigkeit die ihn hier gefangen hielt, zerrte und rüttelte er an seinen Fesseln. Er müsste stark genug sein, diese zu lösen. Doch nach längeren Versuchen musste er sich geschlagen geben. Er seufzte tief, lehnte seinen Kopf gegen die nackte Wand und schloss seine Augen. Er hoffte so sehr, dass Harry und Hermine auf sich Acht geben würden. Rasch führten ihre Schritte durch den hohen Schnee. Sie waren auf ständiger Flucht und doch so erschöpft. Den ganzen Tag nun schon liefen sie, ohne Rast mit ständigem Drang weit weg zu kommen. Egal wo sie hinliefen, Hauptsache weg. Doch brach die Nacht herein und zwang sie regelrecht zu pausieren. So konnten sie nicht weiter, beschloss Hermine. Sie konnte nicht mehr, keuchte und hustete – während sie sich mit ihrem Zauberstab etwas Licht verschaffte. „Harry hast du vielleicht ein Zelt oder irgendetwas anderes nützliches in der Tasche, dass wir die Nacht sicher hier verbringen können?“, fragte sie ihren besten Freund. Sie lehnte wie vor ein paar Stunden an einem Baum, eine Hand an ihre Seite gepresst. Ihr lief der kalte Schweiß über das rot angelaufene Gesicht, ihren Blick auf Harry gerichtet. „Warte…“, hustete ihr Freund und zog seine Schultasche hervor. Er kramte lange darin herum, so dass sie sich mit der Zeit immer mehr umsah. Dumbledore konnte schon längst in der Nähe sein. Allein der Gedanke an den Alten ließ sie sich schütteln, doch auch übernahm eine gewisse Angst ihren Körper. Was passierte wohl, wenn er sie finden würde? Wenn er sie entführte und folterte? Sie wollte es sich gar nicht erst vorstellen, zu groß war die Furcht auf das was sie sich ausdachte. Ihre wachsamen Augen schweiften durch das dunkle Gehölz. Nichts, kein magisches Licht oder sonst irgendeinen Zauber konnte sie orten. Waren sie allein? Sie konnte sich nicht sicher sein, trotzdem sprach sie zur Vorsicht einige Schutzzauber über sich. „Hast du denn keines darin?!“, fragte sie, als sie sich umdrehte und ihren besten Freund ins Visier nahm. Dieser hatte wohl schon das halbe Inventar seiner Tasche geleert und noch immer nichts brauchbares für die Nacht herausgeholt. Beunruhigt näherte sie sich Harry und legte eine Hand über die seine. „Lass es. Wir müssen wohl irgendwie schauen, hier einen sicheren Ort zu finden“, sprach sie, bevor sie stockte. „Hermine was hast du?“, wollte ihr bester Freund wissen, doch ihr Blick hatte sich auf etwas Kleines, Langes gelegt. „Wir sind gerettet Harry!“, sprach sie flüsternd und hob den verkleinerten Feuerblitz auf. „Wir fliegen ein Stück, so kann uns der Alte nicht so schnell finden und wir können uns einen sicheren Unterschlupf suchen!“ Harry der das sah, schüttelte ungläubig den Kopf. Wieso war er nicht selbst darauf gekommen?! Er hatte seinen Besen schon seit Ewigkeiten in der Tasche! Wie hatte er etwas so wichtiges in seinem Leben vergessen können! Sofort packte er alles wieder zusammen, warf sich die Tasche um und nahm seiner Freundin den Besen ab. Mit einem Zauberspruch vergrößerte er ihn wieder, zog dennoch seinen Tarnumhang aus seiner Tasche. „Lass uns eine gelichterte Stelle suchen. Hier würden wir nur auf uns Aufmerksam machen“, meinte er und warf den Umhang seines Vaters über Hermine und sich. Die wütenden, eisblauen Augen, welche sie schon eine Weile lang beobachteten bemerkten sie nicht. Auch nicht als sie sich weiter machten um eine Lichtung oder den Waldrand aufsuchten. Dumbledore hatte sich nach dem kurzen Schock am Mittag ziemlich schnell erholt und hatte sich in seine Animagusgestalt verwandelt. Er hatte schnell die Fährte der beiden Verräter aufgenommen und hetzte ihnen regelrecht hinterher. Leider hatte er nicht bedacht, wie Jung seine Opfer waren und somit ein paar Pausen machen müssen. Er war ein alter Mann und dazu, so ungern er es zugab, auch noch krank – er konnte im Moment nicht so schnell wie er gewollt hätte. Dennoch rannte er als Hyäne durch den Wald, immer den Geruch der zwei Nichtsnutze in der Nase. Bis er sie endlich hatte. Doch es schien als hätte dieses verdammte Muggelgör einen Weg gefunden sich tatsächlich aus dem Staub zu machen. Das konnte er nicht zulassen! Er schlich den beiden weiterhin hinterher, wartete auf einen geeigneten Augenblick und dann würde seine Rache grausam sein! Er lachte irre auf und merkte dabei nicht wie die Teenager plötzlich wie erstarrt stehen blieben, sich einander ansahen und sofort den Entschluss fassten auf den Besen zu steigen! Schneller als er gucken konnte, verschwand der Geruch. Erst als er merkte, dass er seine Beute verloren hatte verwandelte er sich zurück und rammte seinen Fuß an den nächsten Baum! Das dies einen krachendes Geräusch gab, ignorierte er und auch den Schmerz und das Blut welches sich unterhalb seines Schienbeines meldete beachtete er nicht weiter. Auch wenn er sich nun selbst in den Hintern beißen konnte! Er war zu unvorsichtig gewesen, so etwas durfte nicht passieren!! „Oh mein Gott!!“, rief Hermine, ihr Herz raste während der Wind ihr durch die Haare wehte. Sie hatte nur noch dieses irre Lachen vernommen, bevor bei ihr alle Alarmglocken anfingen zu läuten. Sie hatte in ihrem Seitenblick, diese wahnsinnig blitzenden, blauen Augen bemerkt, bevor Harry und sie wie von der Tarantel gestochen auf den Besen gestiegen waren. Ihre Arme umklammerten den flachen Bauch Harrys, während ihr Kopf am Nacken lehnte. Auch der Junge krallte sich an seinen Besen, sein Gesicht kalkweiß. Die grünen Augen weitaufgerissen. Er wusste ja, dass er in diesem Krieg nicht eine passive Rolle spielen würde. Dennoch wollte er nicht so kämpfen! Nicht wenn Hermine neben ihm war. Sie war schlau und stark, keine Frage. Aber für einen Kampf auf Leben und Tod – dafür war sie einfach nicht bereit. Er selbst war es ja kaum und dennoch kannte er seine Bestimmung! Er musste Hermine in Sicherheit wissen, bevor er sich dem Kampf mit dem Alten stellte. Auch wenn er es nicht für sich tat, er würde kämpfen. Für Severus, seine Familie und Freunde, nie sollte ihnen etwas passieren, wenn er es nicht zu verhindern wusste. Er beugte sich etwas vor um das Flugtempo zu erhöhen. Mit rasender Geschwindigkeit steuerte er wieder die kleine Hütte an, in der sie bis vor einiger Zeit noch gelebt hatten. Sie würden etwas zu Essen brauchen, ein paar Decken und vielleicht war auch in irgendeiner Abstellkammer ein magisches Zelt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)