Drop the bomb von blumenpups (Wer zuerst schießt, stirbt als Zweiter (ZoTa)) ================================================================================ Kapitel 2: Welcome to hell -------------------------- Aaaaaaaaaaaachtung! Haltung annehmen, Soldat! Kommis-Kommis ;D @ Moni: Darauf haben wir gehofft ;D Ja, ihr es kommt noch einiges auf euch zu, bei einem kurzen Brainstorming erblickten hunderte Ideen das Licht der Welt und wir sind uns ziemlich sicher, dass das noch nicht einmal der Anfang vom Ende war... @ pbxa_539: Ja, nicht sein Stil, aber er hat seine Gründe. Welche, erklären wir aber erst später. Viel später. Spielkinder-später. @ -Tsume-: Da unterschätzt du Zorro - der ist unkaputtbar. @ schoko_cooky: We wanna know where we're supposed to go...*träller* @ leistillie: Gar nicht so doof, unser Marimo, wa? Er hat 'nen scharfen Blick für Tatsachen XD @ _StrawHat_Luffy_: Danke *^^* Und rasant ist gar nicht der richtige Ausdruck - mittlerweile kennst du uns doch, der Wahnsinn schläft nie. @ Alwena93: Naja, schon, aber für wie lange? Wäre ihm die Flucht gelungen, wäre er aus dem Schneider gewesen, jetzt...kannst du's selbst nachlesen ;D Eure Drill Sergeants sind stolz auf euch! Herzlich Willkommen in den abgelegensten Winkeln unseres kranken Gehirns. Einige von euch kennen sich hier bereits bestens aus ;D Welcome to hell Es war früh...verdammt früh. Sogar viel zu früh für solche Leute, die tagtäglich um fünf Uhr morgens auf den Beinen waren. Die Uhr zeigte irgendwas mit drei Uhr. Die Sicht des Second Lieutenants war von der Müdigkeit noch ziemlich verschwommen - was aber wohl auch daran lag, dass sie ihre Brille noch nicht richtig geputzt hatte. Sie? Genau, ein weiblicher Second Lieutnant. Und "Sie" war circa ein Meter siebzig groß, schlank, verdammt durchtrainiert, Körbchengröße B bis C (wohl eher B), dunkelblaues, kurzes Haar und - wie schon erwähnt - eine Brillenträgerin. Ihr Name war Tashigi Jenkins. Was sie damals geritten hatte, dass sie sich entschied, zur US-Army zu gehen, wusste sie nicht mehr genau. Fakt war, dass sie seitdem unter chronischem Schlafmangel litt. Langsam brauchte sie mal Urlaub... oder zumindest ein Privatleben. Warum sie schon so früh auf den Beinen sein musste, konnte sie sich jedoch denken. Neue Rekruten, das bedeutete doppelt und dreifach so viel Arbeit wie gewohnt und verlangte den vollen Einsatz alles Mitarbeiter. Wahrscheinlich lief das wieder auf "Überstunden" hinaus, mit viel Papierkram und literweise Kaffee. Nicht besonders gesund, aber irgendwie musste sie sich ja wachhalten. Lieutnant Tashigi unterdrückte einen herzhaftes Gähnen, als sie das Militärgelände betrat. Die Wache vorne am Tor salutierte und grüßte lauthals, zwar ziemlich müde aber dennoch freundlich. Eine seltsame Kombination, aber sie funktionierte irgendwie. "Guten Morgen, Lieutnant Tashigi!" Die Angesprochene hoch müde die Hand an die Stirn, ließ diese aber sofort wieder sinken. "Morgen... Stehen Sie bequem" "Danke, Lieutnant!" Irgendwie war es ein abgefahren gutes Gefühl. Männer, die ihr so gesehen zu Füßen lagen und ihr aufs Wort gehorchen mussten. Da kam sie sich fast schon vor wie eine Domina, die ihr willenloses Opfer quälte. Und die Rekruten wie gut dressierte Hunde. Fehlte bloß noch, dass sie mit dem Schwanz wedelten... Irritiert schüttelte sie den Kopf über sich selbst. Nur gut, dass niemand sonst wusste, was ihr manchmal durch den Kopf geisterte. ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... Es war schon unter normalen Umständen kein Vergnügen, mit dreißig anderen, jungen Männern in einem Reisebus zu sitzen und um drei Uhr Nachts in der Dunkelheit über irgendeinen Highway zu preschen. Es miefte, egal, wie man sich zurechtrückte, die Sitze waren einfach unbequem, ernährt hatten sie sich in den letzten 24 Stunden vorwiegend von FastFood und Tankstellensnacks und wenn die Verdauung ihren Tribut forderte, hatte man wortwörtlich die Arschkarte gezogen. Lorenor Zorro wollte schlafen. Unter normalen Umständen hätte er das auch spielend getan, aber in diesem Reisebus herrschten nun mal keine normalen Umstände. Sie waren nicht einfach junge Männer auf dem Weg zu einer Reise, sondern junge Rekruten auf den Weg in die Kaserne der Amerikanischen Nationalgarde. Schon wieder. Und neben ihm saß niemand geringeres als Private Puma D. Ace, der die ganze Scheiße erst angezettelt hatte. "Vielleicht sollten wir die Scheibe einfach einschlagen", stellte der Schwarzhaarige in dem Moment fest und begann damit, das beschlagene Glas mit seinen Fingern zu beschmieren, während Zorro nur skeptisch eine Augenbraue in die Höhe schob, statt Antwort zu geben. Ace grinste kurz, spähte in die Nacht hinaus und deutete dann auf einen unbestimmten Fleck in der Ferne. "Im Ernst. Wenn wir schnell genug sind, könnten wir in den Graben springen und dann durch das Waldstück flüchten. Würde uns 'ne Menge Ärger ersparen." "Oder einbringen", konterte der Grünhaarige gähnend und streckte die Füße von sich, bevor er seinem KIameraden einen finsteren Blick zuwarf. "Außerdem hab ich die Schnauze voll von Gräben." Von seinem Nebenmann drang nur ein amüsiertes Kichern zu ihm herüber, das mit einem harten Tritt gegens Schienbein beantwortet wurde. Das Kichern verstummte, aber noch bevor Ace eine weitere seiner Schwachsinnsideen zum Besten geben konnte, schaltete der Busfahrer sämtliche Beleuchtung ein. "Rekruten, aufgestanden! Wir erreichen in wenigen Kilometern unser Ziel. Ihre Drill Seargants werden Sie um Punkt 4 Uhr 30 auf dem Übungsplatz erwarten. Und keine Sekunde später", drang es danach über die Lautsprecher zu ihnen durch. Zorro blinzelte müde. "Woll'n wir wetten? Ich hau mich erst mal auf's Ohr." ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... Wieder sah Tashigi auf die Uhr, diesmal jedoch in der Umkleide, als sie sich ihr T-Shirt auszog. Jetzt konnte sie die Uhrzeit schon eher ausmachen. Kurz nach vier. Die Zeit wollte einfach nicht verstreichen. Was freute sie sich jetzt schon auf heute Abend, wenn sie wieder im Bett lag. Zwar nicht in ihrem eigenen, sondern in dem Zimmer, dass sie unter der Woche in der Kaserne bewohnte. Aber gut, Bett war Bett, da biss die Maus keinen Faden ab. Und wenn sie richtig müde war, konnte sie überall schlafen. Aber dafür musste sie schon ziemlich geschafft sein. Schnell schlüpfte sie in ihre Army-Hose, band sich ihre schweren Stiefel zu, während das kalte Metall ihrer Kette gegen den nackten Oberkörper baumelte. Sie erschrak etwas, als die Tür aufflog und Revy, ihre Kollegin und gute Freundin, reinspazierte, sich dabei müde am Kopf krazte und herzhaft gähnte. Sie war ein ziemliches Mannsweib, auch wenn man es ihr nicht ansah. Lange, rostbraune Haare und ein deutlich größerer Busen, als Tashigi es hatte. Üppiger, voller, ziemlich muskolöser Körper. Dazu kam noch, dass sie heftiger fluchte als alle verdammten Seemänner dieser Welt. Außerdem hatte sie den gleichen Rang wie Tashigi, was die beiden nochmal um einiges zusammenschweißte. "Moin Tash." "Hi, gut geschlafen?" "Zu wenig... Ich hau mich nachher nochmal hin." Tashigi schmunzelte. Es war nichts neues, dass Revy in der Dienstzeit vor sich hinschlummerte. Eigentlich war das schon Gang und Gebe. "Ach ja, das soll ich dir von Captain Smoker geben.", fügte Revy in diesem Moment hinzu und ließ eine dicke Akte neben iher Kollegin auf die Bank fallen. "Was ist das?", fragte Tashigi verblüfft. "Die Akte der neuen Rekruten." "Aha, also doch Frischfleisch." So, wie Tashigi es sich gedacht hatte, neue Rekruten. Gut, dass das nicht ihr Problem war. "Warum soll ich mir das anscheuen?" "Weil es deine Rekruten sind." Kurz klopfte Revy ihrer Freundin aufmunternd auf die Schulter. "Viel Spaß, Babe!" ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... Es war die pure Erleichterung, den Army-Seesack zu schultern, den Bus zu verlassen und in die kalte Nachtluft zu treten. Zorro trat ein paar Schritte weiter, ließ den schweren Sack auf den lehmigen Boden plumpsen und streckte sich erst einmal so ausgiebig, dass die Knochen knackten, während Ace ächzte und sich bibbernd zu ihm herüberquälte. "Alter", verkündete der Schwarzhaarige mit Grabesmiene. "Kalt!!!" "Was hast du erwartet? Wir sind in North Dakota", murmelte der andere zurück, während er in seinen Jackentaschen nach der Packung Lucky Strike suchte, die er irgendwo noch gehabt hatte. Als er sie gefunden hatte, warf er eine Zigarette seinem schwachsinnigen Kameraden zu, eine weitere klemmte er sich zwischen die Lippen. Während sie rauchten, beobachteten sie abschätzend den Rest der verdammten Truppe, die bereits jetzt gebührenden Abstand von ihnen hielten. Es schien, als hätten ihre Schandtaten bereits die Runde gemacht. Konnte oder wollte niemand verstehen, dass sie Captain Morgan nicht mit Absicht verstümmelt hatten? Letztendlich konnte das Zorro aber auch egal sein. Er hatte eh nicht vor, lange zu bleiben und sich Freunde zu machen. Ace schmunzelte, als ob er seine Gedanken gelesen hätte. "Komm, Schatz. Schließen wir uns der Dinnerparty an", meinte er schließlich breit grinsend und nickte in Richtung des Grüppchens, dass sich fünf Meter von ihnen entfernt gebildet hatte. Zorro runzelte die Stirn und verkniff sich ein genervtes Stöhnen. Das hatte ihm grade noch gefehlt. "Ich glaube, die haben kein Interesse an Dr. Jekyll und Mr. Hide." "Aber an Bonnie und Clyde." "...na gut, Bonnie. Dein Wunsch sei mir Befehl." ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... Seitdem ihre Freundin ihr die Nachricht gesteckt hatte, dass sie zum Drill Seargant befördert worden war, hatte sich Tashigi nicht gerührt. Nicht ein bisschen, nicht mal geblinzelt. Und das war bereits über fünf Minuten her. Die Nachricht traf sie wie ein harter Schlag ins Gesicht. Sie war noch nie Drill Sergeant gewesen. Und ihr jetzt eine so wichtige Aufgabe zu geben, einfach so, ohne Vorwarnung, ohne Vorkenntnisse? Was hat sich Smoker bloß dabei gedacht?!! Nervös stapfte Tashigi die langen Flure in der Kaserne entlang. Scheiße, das war so nicht geplant gewesen, ganz und gar nicht! Eine eigene Truppe zu haben, die es auszubilden galt... Nein, kam gar nicht in Frage. Dennoch... irgendjemand musste ja erstmal die Idioten empfangen, ob es ihr passte oder nicht. Danach konnte sie ihrem Captain immer noch die Hölle heiß machen. Gerade, als der Name ihres Captains durch ihren Kopf geisterte, tauchte er auf. Wie aus dem nichts. Er stand einfach zwischen einem Türrahmen, zündete sich seine Zigarren an und lachte nur rau auf, als Tashigi ihn ziemlich verstört ansah. Manchmal konnte er echt unheimlich sein. Sie hatte insgeheim schon immer die Befürchtung gehabt, dass Smoker eine bizarre Fusion von Ninja, Hellseher und Raubtier war. Erst nach einem viel zu langen Moment hatte der Lieutnant begriffen, dass ihr Vorgesetzter vor ihr stand und sie dazu verpflichtet war, zu salutieren. "Guten Morgen, Captain Smoker." "Morgen, Tashigi...Na, schon aufgeregt wegen deiner... Rekruten?" Die Angesprochene stutzte kurz, ließ dann nur die Schultern etwas sinken, ebenso die Hand, die an ihrer Stirn platziert war. "Nun... genau darüber muss ich unbedingt mit Ihnen reden." Smoker winkte nur ab. Nach Reden war ihm gerade ganz und gar nicht, zumal er sowieso schon wusste, was sie ihm sagen würde. "Ich weiß genau, was du sagen willst, Tashigi. Ja, ich hab mir das ganz genau durch den Kopf gehen lassen und nein, ich fühle mich nicht beschissen, weil ich dich nicht vorgewarnt habe. Ich wollte dir nicht das Wochenende versauen." Erstmal wusste Lieutnant Tashigi nicht, was sie sagen sollte. Sie seufzte einmal unmerklich auf, bevor sie sich dann doch dazu durchrang, auf ihren Captain einzureden. "Sir, ich bin geschmeichelt, ehrlich. Aber das schaffe ich nicht allein. Ich habe keine Ahnung, was ich überhaupt machen muss, ich konnte mich nicht mal richtig vorbereiten! Bitte, tun Sie mir das nicht an, Captain." Smoker paffte in einem kurzen Moment der Stille den Rauch seiner Zigarren aus, verschränke dann die Arme vor der Brust. Tashigi klang keineswegs verzweifelt oder bettelnd, ganz und gar nicht. Dennoch merkte man, dass es ihr wirklich nicht passte. Smoker hatte jedoch seine Entscheidung getroffen und an der ließ sich nichts mehr ändern. Tief aufseufzend legte er dem Second Lieutnant eine Hand auf die Schulter. "Tashigi... ich weiß genau, dass du das kannst. Du warst so ziemlich die Beste aus deiner Truppe und hast eine super Ausbildung hingelegt. Da wirst du doch wohl so ein paar dümmliche Männer lotsen können! Außerdem hast du so mal die Chance, Männer ordentlich unterzubuttern. Und wenn es Probleme gibt, kannst du jederzeit vorbei kommen. Außerdem hast du noch Revy. Die wird dann die Schießübungen mit den Jungs machen. Und Lieutnant Drake wird den theoretischen Unterricht übernehmen. Du hast also nichts zu befürchten." Tashigi schwieg wieder. Gut, anscheinend hatte sie wirklich die volle Unterstützung ihres Vorgesezten. Und wenn es wirklich nicht funktionierte, musste jemand anderes die Männer übernehmen. Sie lächelte leicht. "... Einverstanden. Aber ich krieg 'ne Gehalterhöhung!" "Hundertfünfzig." "Zweihundert." "Hundertachzig?" "Zweihundert, weniger ist nicht drin. Immerhin werde ich ins kalte Wasser geworfen. "Gut, von mir aus, du Halsabschneiderin", stöhnte Smoker, während Tashigi nur etwas grinste. Nochmals paffte er an seiner Zigarre, salutierte dann knapp, was Tashigi ebenfalls tat, bevor sie den Weg Richtung Vorplatz antrat. Sie würde das schon schaffen. Da war er sich sicher. ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... Etwas motivierter und um einiges entschlossener öffnete Tashigi die Tür zum Vorplatz, wo einige Meter weiter der Bus mit den neuen Rekruten parkte. Direkt neben Tashigi standen Drake und Revy, die sich gegen die Wand lehnte, den letzten Zug ihrer Zigarette inhalierte und diese dann austrat. "Hey Tash...", grüßte Drake nur knapp, woraufhin sie ihm nur kurz grüßend zunickte. Revy grinste. "Biste bereit dem Frischfleisch zu zeigen, wo es lang geht, Baby?" "Muss..." Noch einmal tief durchatmen, dann ging sie auf den Bus zu, dicht gefolgt von Revy und Drake. Wenigstens war sie nicht allein. ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... Er bekam jetzt schon rasende Kopfschmerzen. Ganz offensichtlich hatte sich ihre Schandtat bereits rumgesprochen, und ihre künftigen Kameraden waren hin- und hergerissen zwischen abgrundtiefer Besorgnis und widerwilliger Bewunderung. Man schaffte es schließlich nicht alle Tage, seinem Vorgesetzten den Unterarm wegzusprengen und damit auch noch relativ glimpflich davonzukommen. Wobei Zorro sich nicht ganz so sicher war, ob eine Wiederholung ihrer Grundausbildung "glimpflich" zu nennen war, aber immerhin waren sie einer Anzeige entkommen. Wenn auch nur knapp. Wie er bereits erwartet hatte, hatte Ace es spielend geschafft, sich in die Gruppe zu intregieren, während er selbst lieber ein wenig außen vor stand, sich die Schläfen massierte und sich ins Bett wünschte - wo auch immer das sein sollte. Seufzend warf er einen Blick auf die Armbanduhr an seinem rechten Handgelenk und sah sich um. Er kannte sein Glück, und wie aufs Stichwort bogen drei Uniformierte um die nächste Ecke, die höchstwahrscheinlich ihre neuen Ausbilder waren. Im Dunkeln erkannte er zwar nicht viel, aber zwei von ihnen waren definitiv weiblich - und ganz und gar nicht zu verachten. Die Gespräche der Jugendlichen verstummten abrupt. Ace und der Grünhaarige tauschten einen kurzen Blick, bevor sie - vollkommen synchron mit dem Rest der Truppe - begeistert durch die Zähne pfiffen, vollkommen ahnungslos, was für Folgen das nach sich ziehen würde. Während Revy sich auf eine seltsame Art und Weise geehrt fühlte, wurde es Tashigi jetzt schon etwas zu viel. Sie hasste es, nicht für voll genommen zu werden. Sie war ein Soldat, genau wie alle anderen, bloß um einiges Ranghöher - und davor sollten sie wenigstens annähernd Respekt haben. Und wenn nicht, würden sie ihn lernen müssen. "Revy...", murmelte Tashigi nur, während ihr Auge bedrohlich zuckte. Die Angesprochene grinste nur etwas. Sie wusste genau, was das zu bedeuten hatte. Also zog sie ihre Waffe und gab einen lauten Warnschuss ab. Wurde eh Zeit, die anderen Soldaten zu wecken. "Der Größe nach in eine Reihe, sofort!", motzte Tashigi lautstark, immer noch sichtlich angepisst. Aber gut, jetzt hatte wenigstens sie das sagen und konnte den Jungs ordentlich die Ärsche aufreißen. Während der Rest der Truppe erschrocken zusammenfuhr und sich vollkommen überstürzt an die ihnen zugewiesene Aufgabe machten, verdrehte Lorenor Zorro lediglich die Augen. Die anderen mochte der Schuss vielleicht erschreckt haben, er selbst war aber relativ abgehärtet, nachdem die dämlichen Feldjäger vor einigen Wochen das Feuer auf ihn eröffnet hatten. Letztendlich würde die US Army keinen Private erschießen - zumindest nicht ohne kräftigen Grund. Ace machte ebenfalls keinerlei Anstalten, dem Befehl zu folgen. Stattdessen starrte er in die undurchdringliche Dunkelheit und versuchte, das Deja-Vu Gefühl einzuordnen, dass ihn bei der barschen Stimme eines Drill Seargants befiel. Aber der Groschen fiel nicht, noch nicht zumindest, und als ihre Kameraden sich soweit der Größe nach sortiert hatten, seufzte der Schwarzhaarige, packte seinen Kumpel am Ellbogen und zerrte ihn mit sich, damit sie sich ebenfalls in die Reihe quetschen konnten. Trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, dass ihm die Stimme verdammt bekannt vorkam. Etwas zufriedener ließ Lieutnant Tashigi den Blick über ihre Rekruten schweifen. Ihre Rekruten... daran musste sie sich anscheinend erst einmal gewöhnen. Ziemlich... ungewöhnlich, aber irgendwie fühlte es sich gar nicht mal so übel an. "Sollten wir nicht mal Licht ins Dunkel bringen?", belächelte Drake nur die Situation, warf Revy nur einen mahnenden Blick zu, als diese sich eine neue Zigarette anzündete. Einen ziemlich unpassenderen Zeitpunkt gab es wohl kaum, zumal es sowieso verboten war, auf dem Gelände zu rauchen. "Gut, macht die Scheinwerfer an...", murmelte Tashigi nur zurück und im gleichen Moment leitete Drake den Befehl per Walkie-Talkie an die Wachposten mit den Suchscheinwerfern weiter. Dann wurde es hell, verdammt hell. Heller als jedes gottverdammte Licht der Welt. Die Männer versuchten, gegen das grelle Scheinwerferlicht anzublinzeln, um einen ersten, richtigen Blick auf ihre Vorgesetzten zu erhaschen, aber keine Chance. Solange sich ihre Augen noch nicht an die neuen Bedingungen gewöhnt hatten, geschah nichts anderes, als dass es ihnen die Tränen in die Augen trieb - und was für einen bescheuerten ersten Eindruck lieferten wohl heulende Rekruten? Das war zwar nur einer der Gründe, warum Zorro die Augen für die ersten paar Sekunden geschlossen hielt, aber zumindest gehörte er somit nicht zu dem Teil der Gruppe, die ihren Drill Seargents zum ersten mal mit roten Augen entgegenblickten. Zur Verteidigung der anderen Männer musste er sich aber auch eingestehen, dass er diese ganze Einschüchterungsprozedur bereits einmal mitgemacht und seine Lehren daraus gezogen hatte. Nicht, dass er sich hätte einschüchtern lassen (im Gegenteil), aber man nahm doch seine Erfahrungen mit und lernte aus den Fehlern, die man gemacht hatte. Zumindest die Meisten. Ace zählte anscheinend nicht dazu. Er stöhnte entsetzt auf, als das Licht in blendete, versuchte jedoch trotzdem mit aller Macht, die Augen geöffnet zu halten, und heulte sich bald schon die Seele aus dem Leib. Aber Zorro hatte schon vor längerer Zeit festgestellt, dass Ace nicht unbedingt zur typischen Spezies Mensch gehörte. So war Lorenor Zorro einer der ersten, die einen Blick auf ihre neuen Drill Seargants werfen konnte. Und während Ace das Deja-Vu Gefühl schon wieder vergessen hatte, setzte es bei dem grünhaarigen Private mit voller Macht ein, als sein Blick auf den uniformierten Lieutnant fiel. Er war sich sicher, dass sein Herzschlag für einige Sekunden vollkommen aussetzte. Unmittelbar danach spürte er, wie sein Puls sich beschleunigte und sein Magen sich zusammenkrampfte, als hätte ihm jemand die Faust hineingerammt. Und während er noch ungläubig blinzelte und versuchte, sich diese Begegnung mit Halluzinationen und Schlafmangel zu erklären, wusste er gleichzeitig, dass diese Situation tatsächlich real war. Sein neuer Drill Seargant sah Kuina zum verwechseln ähnlich. Nur, dass Kuina niemals dieses Alter erreicht hatte. Tashigi seufzte innerlich, als einige ihrer Rekruten anfingen zu murren und leise zu jammern, als sie von dem heftig grellen Licht geblendet wurden. Ziemliche Pussys. Aber gut, solche Allüren musste sie den Jungs noch rausprügeln. Und nach dem lüsternen Pfeifkonzert hatte sie sogar richtig Lust drauf, ihre Aggressionen auszulassen, aber dass musste wohl noch etwas warten. Ziemlich angenervt verschränkte sie die Arme hinter ihrem Rücken. Jetzt musste sie erstmal ihren Standpunkt klar machen, und zwar mehr als deutlich. "Ich bin Second Seargant Tashigi Jenkins..." Tashigi legte eine kurze Pause ein, damit diese hirnverbrannten, schwanzgesteuerten Schwachmaten auch bloß ihren Namen und Rang im Kopf behielten. Ihr Unterton musste mehr als deutlich machen, dass mit ihr nicht gut Kirschen essen war, wenn man es sich einmal mit ihr verscherzt hatte. Das drohende, nachdrückliche in ihrer Stimme musste für den Anfang reichen. Taten würden später folgen... "... und ab heute werde ich euer Drill Seargant sein. Das heiß, dass hier weder gegessen, noch geschlafen oder am Sack gekrazt wird ohne meine scheiß Erlaubnis. Jeden verdammten Schritt, den ihr machen werdet, passiert nicht ohne mein Zustimmen. Um es klarer zu machen: Ich hab eure Eier im Schraubstock und das so lange, wie ihr unter meinem Kommando steht oder auf diesem Gelände rummaschiert!" Langsam fing Tashigi an vor ihren Rekruten auf und ab zutigern, ließ dabei ihren Blick über die Männer schweifen. Kurz stuzte sie, als sie zwischen der Menge ein ihr ziemlich bekanntes Gesicht ausmachen konnte. Ace... mit dem müsste sie sich wohl noch mal auseinandersetzen. Aber nicht jetzt, nicht hier. Noch war ihre Rede nicht vorbei. "Mein Befehl ist hier Gesetz. Wenn ich sage: 'Springt in's Haifischbecken' werder ihr fragen, wie weit. Wer sich nicht an die Regeln hält, wird die Konsequenzen daraus ziehen müssen. Ebenso, wenn sich irgendein Schwein noch mal einfallen lässt, über das andere Geschlecht zu urteilen oder mich nicht für voll nimmt... das gilt ebenso für meine Kollegin hinter mir." Unbeeindruck verzog Revy nicht im Ansatz ihre Miene, atmete nur wiedermals den blauen Qualm ihrer Zigarette aus, bevor sie diese auf den Boden fallen ließ und austrat. Sobald sich ihr die erstmögliche Gelegenheit bieten würde, würde sie die Männer ordenrtlich in die Mangel nehmen, nur um sich wegen des Pfeifkonzertes zu rächen. Gut, sie hatte das nicht sonderlich gestört, bei ihrer Freundin Tashigi war das jedoch wieder was ganz anderes. Es kränkte sie in ihrer Ehre als Sergeant und auch als Frau. "Second Lieutnant Revy Smith, First Lieutnant Drake Simmons und ich werden dafür sorgen, dass eure Ärsche im Notfall nicht auf Grundeis gehen. Also werden wir euch so fertig machen, bis aus jeder gottverdammten Körperöffnung bluten werdet." Nach einigen Runden blieb der Second Seargant wieder vor der Truppe stehen, die Hände dieses mal tief in ihre Hosentaschen vergraben. "Willkommen in der Hölle, Ladies. Das ist der Anfang vom Ende! Wegtreten!!" Drake ginste unmerklich bei Tashigis Bemerkung, ging dicht an ihr vorbei und legte ihr kurz die Hand auf die Schulter. Nicht schlecht für die erste Rede, aber eigentlich wunderte er sich nicht, immerhin hatte seine Kollegin vom Meister gelernt – Captain Smoker höchstpersönlich. "Alles klar, mitkommen! Ich weise euch in eure Quartiere ein." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)