Drop the bomb von blumenpups (Wer zuerst schießt, stirbt als Zweiter (ZoTa)) ================================================================================ Kapitel 27: Party Hard ---------------------- Kapitel 27: Party hard "Wann sind wir endlich da?" Sie saßen seit gerade mal zwei Minuten in dem Bus Richtung Innenstadt und Lorenor Zorro war jetzt schon kurz davor, Ace' Kopf frontal gegen die Fensterscheibe zu rammen. Tashigi saß ihnen schräg gegenüber und rutschte unbehaglich auf ihrem Sitz herum. Sie versuchte, eine Sitzposition zu finden, in der weder ihre hautenge Jeans zwickte, noch das tief ausgeschnittene Top allzu viel von ihrem Dekolleté offenbarte. Nie wieder würde sie Ace ihre Kleidung aussuchen lassen. "Wann sind wir endlich da?" Drei Minuten, und Tashigi Jenkins war kurz davorm, ihrem Jugendfreund gnadenlos in den Magen zu boxen. Sein Zwang, Sätze in Endlosschleife zu widerholen, stimmte sie aggressiv. "Ich weiß es nicht, Ace", zischte sie beherrscht. Ace seufzte theatralisch und strich sich eine perfekt geschwungene Haarsträhne aus dem Gesicht. Nachdem er Tashigis Kleiderschrank durchwühlt, ein heilloses Chaos angerichtet und seine Freundin partygirlmäßig aufgestylt hatte, hatte er eine Dreiviertelstunde damit zu gebracht, sein Haar so kunstvoll zu frisieren, dass es aussah, als wäre er gerade erst aus dem Bett gefallen. Er war so war von in Feierlaune! Ungeduldig wippte er mit dem Fuß auf- und ab. "Solange kann das doch nicht dauern", schnaubte er schließlich. Fünf Minuten, und Zorro war drauf und dran, Ace' wippenden Fuß einfach abzuhacken. Tashigi sah einfach nur entnervt aus. "Ich. Weiß. Es. Nicht. Und ich kenne auch keinen einzigen Club in der Stadt, also mach dir bloß nicht zu viele Hoffnungen." Sie selbst hoffte insgeheim darauf, dass sie schnell wieder zu Hause wären. Vielleicht, wenn Ace sich in der Menge abgesetzt hatte? "Die Party ist da, wo Ace ist", bestimmte Ace selbstbewusst. "Dann ist das die beschissenste Party Allerzeiten, Ace", brummte Zorro düster und trat seinem Kumpanen heftig auf den Fuß. Ace schrie übertrieben laut auf. Zorro zuckte zurück in den Sitz, Tashigi vollkommen zusammen. Sämtliche Fahrgäste – zugegebenermaßen waren es nicht viele – drehten sich irritiert herum. Selbst der Busfahrer legte erschrocken eine Vollbremsung ein, die sie alle heftig herumschaukeln ließ. "So fest hab ich nun auch nicht getreten", stieß Zorro nach einer Schrecksekunde aus. Aber Ace sah gar nicht so aus, als hätte er Schmerzen. Er schaute verzückt durch die Fensterscheibe und deutete auf ein vages Funkeln im Hintergrund. "Club!", hauchte er verzückt. Entgeistert wechselten Tashigi und Zorro einen Blick. Sein Ernst? Sein vollkommener Ernst. Grinsend sprang Ace auf die Füße und winkte dem Busfahrer mit einem strahlenden Lächeln. "Wir wollen hier raus! Ist doch kein Problem, oder, Bro?" ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... Drill Seargant Tashigi Jenkins konnte mit vielerlei möglichen und unmöglichen Situationen umgehen... solange es die verdammte Army betraf. Aber das, was in diesem Club abging, war jenseits von Gut und Böse. So viele Menschen, die nicht in einer Reihe standen... damit konnte sie einfach Nichts anfangen. "Verdammt, was mache ich eigentlich hier?", sagte sie überfordert und schüttelte den Kopf. Das war nicht ihre Welt, hier hatte sie nichts verloren. Sie brauchte Camouflage und Lederboots und Ärsche, in die sie hineintreten konnte. Nicht diese unpraktischen Schicki Micki High Heels, mit denen man sich fast die Beine brach und in Gullideckeln hängen blieb. "Also, ich weiß ja nicht, was du machst, aber ich hole mir erst mal ein Bier!", stellte Zorro fest und deutete auf die Bar, die zwanzig Meter weiter lag und von Menschen umzingelt war. Der Abend nahm vielleicht nicht den Verlauf, den er sich vorgestellt hatte, aber hey: Roan war nicht hier, die Musik war so laut, das man Ace nicht mehr hören konnte, und es gab Alkohol. Er würde schon klar kommen. Ace hatte es ohnehin für ein paar Sekunden die Sprache verschlagen. Er sah sich mit riesigen Augen in dem Raum um. "ZIVILISATIOOOON!", stieß er jubelnd aus und strahlte mit den bunt blinkenden Flashlights um die Wette. Endlich! Tanzende, verschwitzte Menschen, die sich auf der Tanzfläche aneinander schmiegten. Heiße Weiber, zweitklassige Kerle, gute Drinks mit guten Freunden - alles, was er sich von diesem Wochenende erwünscht hatte, schien sich zu erfüllen. Gott hatte ihm heute höchstpersönlich den Arsch geküsst! Jenkins verschränkte nur spöttisch die Arme vor der Brust und versuchte, sich an die laut hämmernde, schnelle Musik und den wummernden Bass zu gewöhnen. "Viel Spaß dabei! Bei dem Gedränge kommst du eh nie an die Reihe!", schrie Tashigi Lorenor zu. "Herausforderung angenommen", brüllte der zurück, nahm sein Ziel ins Visier und schlängelte sich nahezu mühelos durch die Menschenmassen, die ihm den Weg versperrten. Er war ein erfahrener Clubber, Getränke organisieren war seine Spezialität. Während Zorro im Nullkommanix die Bar erreichte, erfolgreich einen Barhocker eroberte und seine Bestellung beim Barkeeper aufgab, grapschte Ace nach Tashigis Arm und wedelte mit der freien Hand in Richtung der überfüllten Tanzfläche. "Tashi, tanzen wir? Komm schon! Tanzen wir? Ja?!", fragte er flehentlich und kam mit jedem Wort näher an seine Jugendfreundin heran. Kam überhaupt nicht in Frage. "Lass mal, sonst denkt die kleine Blonde dahinten noch, du wärst vergeben", rettete sie sich und deutete auf eine der vielen blonden Barbiepuppen, die auf der Tanzfläche in viel zu knappen Shorts und durchsichtigen Shirts herum hopsten. "Ich geh mir erst mal was zu trinken holen." Denn was Lorenor schaffte, bekam sie doch wohl drei Mal so gut hin. Schief grinsend kniff Ace Tashigi in die Wange. "Du bist die Beste!" Dann straffte er die Schultern, legte sein breitestes Sunnyboy-Lächeln auf und stürzte sich mitten ins Getümmel. "HEY MÄÄÄÄÄDELLLLSS!! DER TRAUM EURER SCHLAFLOSEN NÄCHSTE IST DA!!" Fast erleichtert ließ Jenkins die Schultern wieder sinken, lächelte nur schräg und schüttelte den Kopf. Und sowas war ihr bester Freund. Dann folgte sie Lorenor zur Theke. Doch das erwies sich als schwieriger als gedacht. Private 'Ich-Bin-Mal-So-Frei' hatte sich wie ein kleiner Bulldozer durch die Menschenmenge geschoben, während sie keine fünf Meter weit kam. Immer wieder blockierte irgendein Vollidiot ihren Weg oder rempelte sie an. Und genau deswegen war ihr eine saubere Aufstellung nach Personengröße und in drei Reihen um einiges lieber. //Wie hat der das gemacht? Blöder Angeber!//, verfluchte Jenkins den Soldaten in Zivil und schob und zwängte sich mit aller Macht durch verschwitzte Leiber. Igitt! Einige Schübe und Ellenbogenpunches später kam die Bar in Sichtweite.. und sie traute ihren Augen nicht. Wie hatte der Grünspan es geschafft, einen verdammten Barhocker zu besetzen? Hatte er reserviert, jemanden bedroht, verdroschen oder bestochen? Vielleicht alles auf einmal? Zorro, vor sich drei Bier in unmittelbarer Reichweite, machte eine Handbewegung, als wolle er eine lästige Fliege verscheuchen. "Nein, ich will dir keinen Drink spendieren." "Aber du hast doch drei Gläser vor dir!", säuselte die Braunhaarige neben ihm und schmiegte sich aufdringlich an seine Schulter. "Ja, und die sind für mich", stellte der Rekrut finster klar und schob die Frau auf Armeslänge von sich weg. "Ich hab heute keine Lust auf neue Bekanntschaften, ich hab schon genug mit den alten zu tun. Also... auf der Tanzfläche ist ein Kumpel von mir, nerv doch den!", schlug er dann vor, wartete, bis sie eingeschnappt abgezogen war und seufzte dann erleichtert auf. Weiber! Fassungslos blinzelte Tashigi vor sich hin. Es waren keine fünf Minuten vergangen und schon hatte der Graskopf die erste Verehrerin abblitzen lassen. Eiskalt! Wenn das den ganzen Abend so weitergehen würde, könnte er mit den zugesteckten, mit Herzchen bespickten Nummern Tombola spielen oder ein Telefonbuch für "Leicht zu haben" drucken lassen. Entnervt schlängelte sich die zierliche Frau die letzten Meter durch die Menge und tippe Lorenor auf die Schulter. Genervt aufseufzend drehte Zorro sich herum. Wenn das jetzt schon wieder so 'ne dumme Pute war, die eine schnelle Nummer mit ihm auf dem Klo schieben wollte, dann... Aber seine Sorge stellte sich als unbegründet heraus. Hinter ihm stand Jenkins. Zwar immer noch eine dumme Pute (jedenfalls manchmal), aber sie wollte unter Garantie keine Nummer mit ihm schieben - oder ihm zuschieben. "Bier?", bot er ihr dann nach kurzem Zögern an und hielt ihr eines aus seinem privaten Vorrat entgegen. Jenkins schüttelte nur etwas den Kopf und hob ablehnend, aber dankend eine Hand. Sie war nicht besonders trinkfest. Und sie hatte keine Lust, ausgerechnet heute Abend ihre Grenzen auszuloten. „Wie hast du es geschafft, einen Barhocker zu kriegen?“ Zorro leckte sich die Schaumkrone von den Lippen. „Soll ich es dir zeigen?“ Als sie nickte, grinste er und stellte das Bier wieder weg. Dann drehte er sich um neunzig Grad zu seinem Sitznachbar herum. "Ey du. Verpiss dich!", befahl er knapp und setzte sein Killer-Lächeln auf. Ohne weitere Proteste hatte sich Lorenor Zorros Nebenmann verzogen. Wahrscheinlich aus Angst, mit einem deutlichen Zahnverlust nach Hause gehen zu müssen... oder ins Krankenhaus. "Lorenor, manchmal kannst du echt ein Arschloch sein", bemerkte Tashigi schmunzelnd und nahm den freien Platz ein, wenn auch mit einem Hauch von schlechtem Gewissen. Der Private zuckte gutmütig mit den Schultern. "Ja, aber es war für einen guten Zweck. Und ich muss mein Karma wirklich dringend aufpolieren", gab er zurück. "Was willst du trinken?", fragte er seinen Seargant dann und pfiff den Barkeeper zu sich heran, der eigentlich gerade von etlichen Tanzwütigen belagert wurde. Weil sie keine Getränkekarte sah und definitiv weder Bier noch Schnaps wollte, bestellte sie über Lorenor ein Wasser. Feixend wandte sich Zorro Jenkins zu. "Wasser? Du musst doch gar nicht fahren." Promt sah Tashigi angefressen aus, so, als würde sie ihm gleich die Füße mit ihren Heels durchlöchern. "Zu früh?", mutmaßte er. "Definitiv", gab sie kalt zurück. Er grinste kurz, winkte dann entschuldigend ab und gab die Bestellung weiter. "Ein Wasser und zwei Tequila." "Bestellst du mir auch was mit, Süßer?", schaltete sich eine nervtötend hohe Piepsstimme rechts von ihm ein. Als er in die Richtung sah, erblickte er ein weiteres Partyhäschen, dass ihn lüstern anstarrte und blickfickte. Er seufzte. "Nein." "Und warum nicht?", fragte Blondie und zog einen wenig überzeugenden Schmollmund. Warum fanden immer alle Frauen, Schmollmünder wären süß? Sie waren es nicht!! "Zu kleine Titten", sagte er desinteressiert. Nun zog sie eine Augenbraue in die Höhe. Er hatte ihr Selbstwertgefühl angekratzt. "Mein Arsch ist aber toll", beharrte sie nachdrücklich. Lorenor verdrehte die Augen. Musste er sich erst 'Lasst mich in Ruhe, Mädels!' auf die Stirn tätowieren lassen? Seit wann reichte ein simples 'Nein' nicht mehr aus? "Dreh dich mal rum", befahl er und ignorierte ihr hoffnungsvolles Lächeln. Gehorsam drehte sie ihm den Rücken zu, damit er ihr Hinterteil begutachten konnte. Zorro tat, als würde er das auch ausgiebig tun, dann legte er den Kopf schief. "Tut mir Leid, nein. Aber du stehst genau richtig so, einfach geradeaus weitergehen. Ciao!", fertigte er das Blondchen ab und drehte sich wieder zum Tresen herum. Dort stellte er fest, dass die Getränke schon auf Jenkins und ihn warteten. "Das brauch ich jetzt auch...", murmelte er und kippte den ersten Tequila hastig herunter. Erschüttert umklammerte Tashigi ihr Glas Wasser, als wäre es das Einzige, was sie von hier wegbringen würde. Diese ganze Situation war so dermaßen absurd, dass sie nur über sich selbst den Kopf schütteln konnte. Sie war in einer Diskothek, mit zwei der vermutlich anstrengendsten Rekruten, die ihre Kaserne je betreten hatte. Der eine machte ihr das Leben unbewusst schwer, der andere aus voller Absicht. Und nun saß sie neben dem Zweiten von ihnen, an einer Bar und tat so, als hätten die letzten Wochen nie existiert. Stattdessen musste sie dabei zusehen, wie Lorenor wie üblich das Arschloch raushängen ließ und die vollbusigen Mädels eine nach der anderen bloßstellte. Naja, solange er nicht auf die bescheuerte Idee kam, eine der Mädchen mit zu ihr nach Hause zu nehmen, war es ihr recht egal, vielleicht sogar ein bisschen amüsant. "Bist du ein Frauenmagnet, oder so?", hakte sie dann doch nochmal nach, obwohl... wollte sie die Antwort überhaupt wissen? "Klar, du sitzt doch auch neben mir", grinste Lorenor dreckig zurück. Nein, wollte sie nicht! Mit den Augen rollend drehte sie sich mit dem Barhocker um 180 Grad und sah auf die Tanzfläche. Wenigstens hatte Ace seinen Spaß, sofern man das 'Spaß' nennen konnte, denn die Bewegungen, die er auf der Tanzfläche aufführte, sahen teilweise nicht nur schmerzhaft, sondern auch unbeschreiblich peinlich aus. Ob er wusste, wie dumm er aussah? "Was zum Henker macht der eigentlich da?" Zorro folgte ihrem Blick, bis auch er Ace entdeckte. Oh, das kannte Jenkins noch nicht von ihm? Interessant. Dann wurde es Zeit, dass jemand sie über das Balzverhalten von Puma D. Ace aufklärte. Der Grünhaarige grinste und setzte sich ebenfalls mit dem Rücken zum Tresen hin, um die Sachlage besser im Blick zu haben. Außerdem konnte sich dann keine Tussi von hinten an ihn heranschleichen, quasi also eine Win-Win-Situation für beide. Er beobachtete kurz die waghalsigen Verrenkungen, die Ace in der Menschenmenge aufführte. "Okay, eine kleine Lektion in Sachen Balzverhalten von Puma's...", grinste er. "Das ist der sogenannte Paarungstanz. Mindestens einmal in der Woche aufgeführt, dient er dazu, Weibchen anzulocken. Im Gegensatz zu anderen Säugetieren dient es jedoch auf keinen Fall zur Fortpflanzung, sondern ausschließlich zum Spaß", kommentierte er das Geschehen trocken. "Lorenor, ich bin erstaunt. Du klingst ja halbwegs gebildet", witzelte Jenkins und unterdrückte ein herzhaftes Lachen. "Aber nun gut, dann erklär mir mal das Balzverhalten der Pumas" Denn einen richtigen Sinn hinter diesen schrägen Verrenkungen konnte es nun wirklich nicht geben... oder doch? Lorenor schien ja Ahnung zu haben, obwohl er anscheinend keinen Balztanz brauchte. Der Grünhaarige blieb bierernst und lehnte sich entspannt zurück. "Das ist ein äußerst kompliziertes Phänomen und relativ selten zu beobachten. Da dieses Exemplar von Puma das letzte seiner Art ist, ist er ständig auf der Suche nach paarungswilligen Weibchen, die er nageln kann. Dabei geht er auch bereitwillig das Risiko ein, sich vollkommen der Lächerlichkeit Preis zu geben. Mit für das menschliche Auge wirklich abstrakten Bewegungen nähert er sich seinem Zielobjekt der Begierde. Dabei wackelt er so viel wie möglich mit den Hüften und fuchtelt unsinnig mit den Händen herum, um auf sich aufmerksam zu machen. Kleine Trippelschritte sind sein Gang, mit dem unnatürlich breiten Grinsen versucht er, die Weibchen zu irritieren und in einen benebelten Zustand zu versetzen", fuhr Zorro fort wie ein Dokumentarfilmer. Vor Lachen krümmend hatte Tashigi ihre Brille abgenommen und fuhr sich mit dem Handrücken über die tränennassen Augen. Oh man, wann hatte sie das letzte Mal so gelacht? . Private Lorenor stellte aus den Augenwinkeln fest, dass sein spontanes Comedy-Programm durchaus Gefallen fand. Und, dass Jenkins das herzhafte Lachen durchaus stand. Also fuhr er fort: "Hat der Puma eine Auswahl getroffen und sein Ziel festgelegt, ist er nicht mehr so leicht von seinem Plan abzubringen. Zielgerichtet bewegt er sich auf das zu bemitleidende Weibchen zu, dessen Intelligenzquotient in der Regel einen Wert über 65 nicht übersteigt. Anders wäre der Annäherungsversuch des Pumas bereits von vornerein zum Scheitern verurteilt, weil kein halbwegs gescheites Weibchen auf sein Getue hereinfallen würde", beschrieb er das Vorgehen. Ace näherte sich gerade in den beschriebenen affigen Trippelschritten einem weiteren Barbie-Püppchen. "Hat er sein Ziel erreicht, umkreist er es zwei Mal in der festen Überzeugung, dadurch noch anziehender und ungreifbar zu wirken. Danach wagt er ein paar Stöße mit der Hüfte gegen den Körper des Weibchens, um es für das bevorstehende Ereignis zu stimulieren. Es ist zwar nicht wissenschaftlich bewiesen, aber Forscher gehen davon aus, dass der Puma in diesem Moment - ähnlich wie ein Hund - voller Vorfreude mit dem Schwanz wedelt. Da der Puma im Optimalfall eine Hose trägt, konnte es noch nicht empirisch nachgewiesen werden." Es war wie bei einer unfassbar lustigen Live-Dokumentation. Wenn Grünspan sagte, dass Ace gleich dem Blondchen einige Schritte weiter anzwinkern würde, und er tat es. Noch nie hatte sie etwas so Beklopptes und Witziges zugleich gesehen. Jenkins vergrub derweil ihr Gesicht in ihre Hände und versuchte, nicht vor Lachen vom Hocker zu fallen. Niemals hätte sie gedacht, in einer Diskothek so viel Spaß zu haben... vor allem nicht mit Private Lorenor Zorro. Kurz nickte sie. "Das mit der Hose ist wirklich ein Optimalfall. Ich kenne auch das Gegenteil." "Frag mich mal, ich teile mir mit ihm ein Zimmer...", seufzte der Grünhaarige schmunzelnd und beobachtete geduldig, wie Ace seine Beute umwarb. Dabei versuchte er, die Reaktion des Barbie-Püppchens abzuschätzen, um den weiteren Verlauf vorhersagen zu können. "Liegt der Intelligenzquotient des Weibchens über der 65-Marke, kommt es meist zu Komplikationen im Paarungsvorgang", fuhr er schließlich fort, als er meinte, Widerwillen auf dem Gesicht der blonden Frau zu erkennen. "Der Puma - vollkommen von sich selbst und seinem Sexappeal überzeugt - würde nie und nimmer auf den Gedanken kommen, dass es auch Weibchen gibt, die nicht paarungswillig sind und ihn ablehnen würden. Die gibt es jedoch durchaus, und falls der Puma das nicht schnell genug bemerkt und sich zurückzieht, muss er mit einem heftigen Verteidigungsmechanismus rechnen. Das Weibchen rümpft zunächst angewidert die Nase und fordert ihn überheblich dazu auf, sich aus dem Staub zu machen. Kommt der Puma dieser eindringlichen Botschaft nicht nach, fährt sie die langen Krallen aus und versetzt ihm einen Schlag, der ihn zu Boden befördert", kommentierte Zorro parallel zum Geschehen auf der Tanzfläche. Ace lag auf dem bierverseuchten Boden, drei rote Striemen und einen Handabdruck im Gesicht. Jetzt lachte Tashigi ungehemmt. Sie nahm die Brille ab und fuhr sich über die feuchten Augen. Grinsend kehrte Zorro dem Geschehen den Rücken zu, trank seinen zweiten Tequila und orderte direkt neue Getränke beim Barkeeper. Währenddessen tippte ihm jemand auf die Schulter. Immer und immer wieder. Seufzend warf der Grünhaarige einen Blick über seine Schulter und erspähte eine junge Frau, die ihre prallen Brüste an seine Seite presste und energisch in sein Gesichtsfeld schob. "Hi!", lächelte sie ihn verführerisch mit einem Zahnpasta-Lächeln an. "Tschüss!", gab der Soldat ebenso lächelnd zurück. Verwundert sah Jenkins dabei zu, wie das nächste Mädel wütend von dannen zog. Sie wusste nicht, was sie von dieser ganzen Show halten sollte. Einerseits nervte es, dass man sich nicht mal zehn Minuten mit Mr. Mooskopf unterhalten konnte, ohne von einer vollbusigen Pute unterbrochen zu werden. Andererseits war's auch echt lustig zuzusehen, wie die Ladys mit 200 Sachen direkt auf eine Mauer zufuhren und daran zerschellten. Naja, ganz so verwunderlich war diese Frauenmagnet-Sache nun wirklich nicht. Selbst ihr war schon widerwillig aufgefallen, das Lorenor ziemlich gut aussah. Wenn man Revy glauben schenken konnte, war er sogar verteufelt sexy. Aber darüber wollte – und sollte – sie eigentlich gar nicht nachdenken. Errötend wandte sie das Gesicht von ihm ab. Genervt wandte sich Zorro wieder Jenkins zu, aber die hatte den Blick mittlerweile von ihm abgewandt und trank tröpfchenweise ihr Wasser. Wahrscheinlich gingen ihr die ganzen Tussis auch auf den Sack. Die lockere Stimmung von gerade war zumindest massiv von Fräulein Vollbusig gestört worden, aber Jenkins musste ihn ja nicht gleich mit Nichtbeachtung strafen. "Keine Angst, Searge, du bist die einzige Frau, der ich hörig bin", feixte er, bevor er von seinem Bier trank. „Pah, schön wär's!“, stieß Tashigi aus, aber sie schmunzelte dabei gutmütig. Sicher, in der Kaserne benahm er sich in neunzig Prozent der Fälle daneben, aber an diesem Wochenende hatte er sich – bisher – ausgesprochen viel Mühe gegeben und sich als verkappter Gentlemen erwiesen. Da ließ sie auch mal Fünfe grade sein. Der Barkeeper sauste erneut an ihnen vorbei und Tashigi schaffte es tatsächlich, eine Sprite zu bestellen, als Zorro schon wieder jemand auf die Schulter tippte. Mittlerweile wirklich genervt, weil er hier keine ruhige Minute hatte, drehte Zorro sich herum. Hinter ihm stand - nicht wie erwartet - ein weiteres Partyhäschen, sondern ein braunhaariger, durchtrainierter Kerl. Erleichtert rückte Zorro bei Seite, damit er an die Bar durchkam, aber Fehlanzeige. Der Braunhaarige lächelte ihn vorsichtig an. "Ich habe gehört, dass du hier reihenweise Mädels wegschickst, bist du vielleicht...?", fragte er dann hoffnungsvoll. Der Grünhaarige blinzelte perplex. Ein Mal, zwei Mal. "Alter!", stieß er dann nur fassungslos hervor und bedeutete dem Kerl neben sich mit einer Handbewegung, zu gehen. Es war wirklich schwierig in diesem Moment, nicht zu lachen. Tashigi versuchte angestrengt, keine Miene zu verziehen, aber dann musste sie so heftig lachen, dass ihr die Sprite aus Mund und Nase spritzte. Immer noch fassungslos warf Zorro einen Blick zu seinem Drill Seargant herüber. Die gab sich allerdings scheinbar endlos viel Mühe damit, nicht an ihrem dreckigen Lachen zu ersticken. Der Grünhaarige merkte, wie ihm ein Hauch von Röte ins Gesicht schoss. "Du bist ja nur neidisch, dass du überhaupt nicht angebaggert wirst", diagnostizierte er dann mit Blick auf ihre bebenden Schultern. "Tzze, als ob ich so was nötig hätte, also bitte...", erwiderte Jenkins nur und kaum hatte sie es ausgesprochen, spürte sie urplötzlich etwas an ihrem Hintern. Etwas, was da nicht hingehörte. Der unverschämte Grabscher hatte nicht mal 'Hey Baby' ausgesprochen, da hatte die junge Frau schon die Hände zu Fäusten geballt, sich mithilfe des Barhockers zu ihm umgedreht und den Schwung dazu genutzt, dem Arsch so derbe eine zu setzen, dass er nach einigen Metern Flug noch quietschend über den Boden schlitterte und keinen Mucks mehr von sich gab. Beeindruckt beobachtete Zorro das Spektakel und zog dann eine Augenbraue hoch. Respekt. Es wunderte ihn kein Stück, dass der Typ am Boden liegen blieb. Jenkins Schläge waren heftig, das Arschloch konnte froh sein, wenn er heute Nacht überhaupt noch zu sich kam. Nachdem er sich genug an dem Anblick sattgesehen hatte, wandte sich der Grünhaarige grinsend seinem Drill Seargant zu. "Guter Schlag, Searge. Darauf ein Prost!", beschloss er und stieß sein Glas gegen ihres. Das Glas kippte um und ergoss sich geradewegs über Jenkins' Top. Tashigi sah nur an sich runter, schnaufte verheißungsvoll und zählte gedanklich von 20 abwärts. Das durfte und konnte doch alles nicht wahr sein. Erschrocken starrte der Private auf das Dilemma, dass er angerichtet hatte. Das Getränk sickerte in den Stoff ihres Shirts und machte es...nun ja, durchsichtig. So durchsichtig, dass ihr roter BH durch den Stoff durchschien und er definitiv mehr sah, als er sehen sollte. "...Prost...", murmelte Zorro kleinlaut, griff über die Theke hinweg nach einem Stapel Servietten und machte Anstalten, ihr die Feuchtigkeit vom Dekolleté zu tupfen. Jenkins holte schon zum nächsten Schlag aus, als Zorro es wagte, ihrem Ausschnitt gefährlich nah zu kommen. Sie hatte gerade schon ordentlich ausgeteilt und da war ihr Schlagarm noch nicht mal aufgewärmt gewesen, im Gegensatz zu jetzt. Und wenn Lorenor auch nur einen Millimeter ihrer Haut berührte, würde er in Zukunft nur noch mit einem Strohhalm essen und trinken können. Zorro blickte auf Tashigi's geballte Faust und hob - zwei Zentimeter, bevor er sie berührt hätte - ergeben die Arme in die Höhe. Die Servietten ließ er fallen. "Ich wollte dir helfen, nicht dich begrabschen!", stellte er augenverdrehend klar und winkte dem Barkeeper. Der beobachtete die Situation schon die ganze Zeit mit einem breiten Grinsen und schob Tashigi Jenkins ein neues Glas entgegen. "Geht auf's Haus", bemerkte er schmunzelnd. "Das kommt gerade auf's Selbe hinaus", motzte die Brillenträgerin nur, als sie sich selbst ein paar Servierten schnappte, ihr Dekolleté abtrocknete und dem Barkeeper dankend zunickte. Na, wenigstens etwas. Als sie merkte, wie das Zuckergetränk an ihr und ihrem Shirt klebte, seufzte sie nur entnervt auf. Wütend exte sie ihre spendierte Sprite und ging dann an Lorenor vorbei Richtung Bad. Tashigi musste wenigstens den Zucker abwaschen und da ihr Shirt eh schon nass war, machte das bisschen Wasser nun auch keinen Unterschied mehr. "Das war keine Absicht!!", rief Zorro ihr nachdrücklich nach und fuhr sich mit einer Hand frustriert durch das Gesicht. Verdammt. Das würde sie ihm noch ewig vorhalten, darauf konnte er wohl bedenkenlos wetten. Er seufzte genervt, nippte an seinem Bier und folgte Jenkins mit Blicken, bis sie in den Massen verschwunden war. Dann entdeckte er Ace auf der Tanzfläche, der mit irgendeiner Tussi rumschäkerte. Er vermutete, dass ihr IQ unter 65 lag. Schließlich stützte er den Kopf in die Hände, starrte in die Richtung, in die Jenkins verschwunden war und stellte sich darauf ein, bald den Abflug zu machen. Mit durchsichtigem Shirt würde sie bestimmt nicht dableiben wollen. Doch bis sie zurück kam, hieß es abwarten und austrinken. ...֜...֝... ҉ ...֨...֜... Verzweifelt blickte Tashigi ihrem Spiegelbild entgegen. Seit fünfzehn Minuten stand sie hier in dieser Toilette und sie befürchtete, sie hatte es noch schlimmer gemacht. Das Top hatte sie immerhin unter kaltem Wasser ausgewaschen, aber der Handtrockner war defekt und der Stoff klebte ihr auch nach vielem auswringen und herumwedeln durchsichtig an der Haut. Tief aufseufzend betrachtete Tashigi das Missgeschick. Spitze, vielleicht konnte sie bei einem Wet T-Shirt Contest den dritten Platz belegen? Zum Glück hatte sie darauf bestanden, eine leichte Jacke mitzunehmen. Seufzend zog sie diese über und enger um sich und griff nach der Türklinke, als sie kurz ins Straucheln kam. Nanu, was war denn jetzt los? Sie hatte doch gar keinen Alkohol getrunken, warum war ihr dann gerade so schwammig zumute? Sie schauderte. Vielleicht nur die schlechte Luft, mutmaßte sie und atmete gedämpft durch. So konnte sie ohnehin nicht länger hier bleiben, sie würde nur kurz Lorenor Bescheid geben und sich auf den Rückweg machen. Mit zittrigen Knien drückte sie die Tür auf, schwankte hinaus und trat ein paar Schritte in die hormongeschwängerte, dicke Luft der Disco. Für einen kurzen Moment verschwamm alles vor ihren Augen und sie musste wieder stehen bleiben, um sich zu orientieren. "Na, Süße?", schnarrte er schließlich vor ihr und ein schwarzhaariger Kerl mit Vokuhila-Frisur stellte sich ihr in den Weg. Entschlossen packte er sie an den Unterarmen und hielt sie aufrecht auf zwei Beinen, während er sie schmierig angrinste. "Nicht so hastig", sagte er dann, rückte etwas näher an sie heran und grinste zufrieden. Seine Wange pulsierte zwar immer noch von dem heftigen Schlag, den das Miststück ihm versetzt hatte, aber wenn er sie so ansah...in ihrem nassen, durchsichtigen Shirt, durch das ihre Möpse zu sehen waren...da pulsierte es ganz woanders. Das Flittchen hatte ihn geschlagen, als er ihr an den Knackarsch gepackt hatte. Dafür würde sie nun büßen. Immerhin, bei der hautengen Jeans, die sie trug, wollte sie es doch gar nicht anders. Und wenn sie sich nüchtern nicht dazu hinreißen ließ... Er packte grob ihr Kinn mit einer Hand und blickte ihr in die Augen. Ihre Pupillen waren auf Untertassengröße geweitet. Perfekt. Entschlossen schüttelte Jenkins mit dem Kopf, um die schmierige Hand ihres Gegenübers von ihrem Gesicht loszuwerden. Sie hatte vorhin nicht gesehen, wer sie da befummelt hatte, es war ihr egal gewesen, aber die rote Wange und die aufgeplatzte Lippe verrieten ihr, dass dieser jemand nun vor ihr stand. Und anscheinend hatte er immer noch nicht gerafft, dass er sich vom Acker machen sollte. "Hey Arschloch, die eine Wange hat dir wohl nicht gereicht, was?!“ Und Tashigi wunderte sich wirklich, dass sie diesen Satz sogar halbwegs gerade herausbringen konnte, ohne sich selbst dabei zu unterbrechen. Der Schwarzhaarige lachte dreckig. Die Fotze lallte schon mehr als drei betrunkene Seemänner auf einem Haufen. "Komm schon, Baby, du willst es doch auch!", verspottete er ihre Bemühungen, sich von ihm loszumachen, und ließ seine Hand von ihrem Kinn in ihren Nacken gleiten. Dort fasste er sie fest an den Haaren und zerrte ihren Kopf in den Nacken, um sie auf die Halsbeuge zu küssen. Zeitgleich drängte er sie rücklings an die Wand und schob sein Knie zwischen ihre Beine. Nicht mehr lange, und sie würde sowieso nicht mehr unterscheiden können, wo oben und unten war. Seine freie Hand suchte sich gerade einen Weg unter ihr enges, durchweichtes T-Shirt, als er plötzlich selbst eine Hand im Nacken spürte. Bevor er darauf reagieren konnte, schlug jemand sein Gesicht frontal mit aller Macht gegen die Wand und er hörte seine Nase brechen. Vor Schmerz brüllend wirbelte er herum und sah dem grünhaarigen Kerl, der neben ihr gesessen hatte, ins Gesicht. Es war ein sehr wütendes Gesicht. Zorro ließ den Nacken dieses Ekelpakets nicht los. Er ließ nicht einmal lockerer, sondern gab ihm lediglich die Gelegenheit zu erkennen, wer ihm gleich die Scheiße aus dem Leib prügeln würde. Blind vor Wut grub er seine Finger dann wieder in die weiche Haut seines Nackens und donnerte seinen Schädel erneut mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, gegen die Wand und zog ihn danach umstandslos so weit von Jenkins weg, dass der Schmierlappen sie nicht mehr anfassen könnte. Eigentlich hatte er nur nachsehen wollen, wo sein Drill Seargant solange blieb, aber dann hatte er bereits vom Weitem gesehen, dass sie in der Bredouille steckte. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr, sonst hätte sie sich schon längst selbst zur Wehr gesetzt. Kalt sah er dem Schwarzhaarigen mit der Asi-Frisur ins Gesicht. Er hatte Tränen in den Augen, aus seiner zerquetschten Nase sprudelte das Blut. Mittlerweile war auch Tashigi selbst aufgefallen, dass mit ihr etwas nicht in Ordnung war... und es konnte nicht nur an der schlechten Diskothekenluft liegen. Ihre Knie zitterten wie Wackelpudding, bevor sie letztendlich doch nachgaben. Schwer atmend lehnte sie sich gegen die Wand und versuchte, den Raum zum Stillstand zu bringen, erfolglos. Natürlich war ihr nicht entgangen, dass Lorenor ihr zu Hilfe geeilt war und diesen Schmierlappen von ihr losgerissen hatte. Bedanken konnte sie sich später, wenn sie wieder halbwegs klar im Kopf war, denn das war sie gerade nun wirklich nicht. Was auch immer hier gerade für ein Film abging: Tashigi hoffte wirklich, dass dieser bald vorbei war. Zorro hielt das Arschloch am Kragen fest und sah aus den Augenwinkeln besorgt zu Tashigi herunter. Sie war leichenblass und sah aus, als würde jeden Augenblick ihr Kreislauf zusammen knicken. Als der Typ, den er auf Armeslänge von sich weghielt, eine Bewegung machte, richtete der Grünhaarige seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Ohne Vorwarnung holte er aus und ließ seine geballte Faust auf das Ohr seines Gegners krachen. . Der Schwarzhaarige schrie tonlos und verdrehte vor Schmerz die Augen, aber Zorro sah es gar nicht ein, ihn so leicht davonkommen zu lassen. Brutal stieß er ihn rücklings gegen die Wand und drückte seinen Unterarm auf dessen Kehle, sodass er nur noch bedingt Luft bekam. "Was hast du mit ihr gemacht?!", verlangte er zu wissen. "Gar nichts, ich schwöre...!", stieß der Dreckssack jammernd aus. Zorro versetzte ihm einen zweiten Schlag. Seine Knöchel knackten, der Kiefer seines Gegners knirschte und er jaulte gepeinigt auf. "WAS HAST DU MIT IHR GEMACHT?!", wiederholte Private Lorenor die Frage und betonte jedes einzelne Wort wie einen ganzen Satz. "Ihr was in den Drink gemixt", kam es undeutlich und schluchzend von dem Schwarzhaarigen. Verächtlich stieß Zorro ihn zu Boden. "Du dreckiger kleiner Schmalspurwichser! Nur weil du hässliche Dumpfbacke keine Frau findest, musst du ihnen Drogen einflößen und sie auf dem Weg zum Klo begrapschen?!", spie er aus und versetzte dem auf dem Boden liegenden einen Tritt. "Was hattest du vor? Sie etwa-…?! Ich bring dich-!!!" "EY DU! TICKST DU NICHT RICHTIG, ODER WAS?!", hallte es auf einmal vom Ende des Flures. Es war der Barkeeper, der die Security herangewinkt hatte und mittlerweile selbst versuchte den tollwütigen Gast irgendwie zu bändigen und ihn von seinem 'Opfer' losriss, doch der wehrte sich mit Händen und Füßen gegen seinen Griff - und das nicht zu knapp. "Junge, komm runter, der hat genug. Nimm deine Kleine und verpiss dich lieber von hier, bevor ich die Polizei rufe!“ Mittlerweile hatte sich Tashigi wieder auf die Beine gestellt, auch wenn die ihr Gewicht kaum hielten. Auch sie war der Meinung, dass es langsam reichte. Sie wollte einfach nur noch weg hier, an die frische Luft und in ihr gemütliches Bett. "Ich will... nach Hause. Lass uns gehen, okay?!" Seufzend nahm sie ihre Brille ab und fuhr sich geschafft über die Augen. Ihre Sicht war verschwommen und der Raum verzerrte sich in alle möglichen und unmöglichen Richtungen. Tashigi hatte die Schnauze voll von diesem Saftladen. Zorro wehrte sich exakt so lange, bis Tashigi sich zu Wort meldete. Ihre Bitte kam ihr so holprig und verschwommen über die Lippen, dass der Grünhaarige komplett vergaß, sich gegen die Sicherheitsleute zur Wehr zu setzen oder den Versuch zu starten, auf den Wichser am Boden einzuprügeln. Stattdessen wurde er still. Unnatürlich still. Er dachte nach. Der Schwarzhaarige auf dem Boden war nicht einmal an die Theke herangekommen, geschweige denn dass er irgendwie die Gelegenheit gehabt hatte, Jenkins irgendwas in die Sprite zu mischen. Außerdem hatte er ihr ja selbst das Glas verschüttet, bevor sie daraus überhaupt hatte trinken können. Aber der Barkeeper hatte ihr ein neues Glas hingestellt. Auf Kosten des Hauses. Sie hatte es sofort geext. Der Grünhaarige rührte sich so lange nicht, bis die Security der Meinung war, ihn gefahrlos loslassen zu können. Dann drehte er sich von den anderen weg und steuerte auf Jenkins zu, die blass an der Wand lehnte und schwankte. "Komm", sagte er sanfter, legte einen Arm um ihre Taille, um sie zu stützen und führte sie behutsam ein Stück vorwärts. Nach ein paar Schritten hielt er neben einem der Sicherheitsleute inne. "Oh, fuck, ich hab‘ noch was vergessen", sagte er dann und deutete in Richtung des Tresens. Der Security-Typ seufzte und fasste Jenkins am Ellbogen. Wieder freie Bahn drehte Zorro sich zu dem Barkeeper herum, holte aus und schlug ihm so fest ins Gesicht, dass sein Kopf in den Nacken flog und er zwei Meter nach hinten flog, bevor er reglos auf dem Boden aufschlug. Der Grünhaarige schüttelte seine schmerzende Faust aus, während er von der Security an den Schultern gepackt und Richtung Ausgang gezerrt wurde. "Ich geh ja schon, ich geh ja schon!", beschwichtigte er die Sicherheitsleute und behielt den Typ, der Jenkins führte, aus den Augenwinkeln die ganze Zeit im Auge. Eine falsche Bewegung und er würde auch ihm die Nase brechen. Oder den Kiefer. Am liebsten wäre Tashigi allein und ohne fremde Hilfe zum Ausgang gegangen, da sie der Meinung war, dass ihr heute schon genug fremde Männer zu nahe gekommen waren. Doch sie wusste auch, dass sie vermutlich nicht mal drei Schritte gehen konnte, ohne wieder auf die Knie zu sacken. Egal, was gerade in ihrem Körper abging, es war unfassbar unheimlich. Die Farben und Lichter waren nun um einiges greller und die Musik wurde zu einem ganz natürlichen Teil ihres Körpers, mal ganz davon abgesehen von den völlig verzerrten Räumen und den pinken Elefanten, die über ihre Köpfe hinweg flogen. Mal ehrlich, seit wann trugen Elefanten Zylinder? Jenkins schüttelte abermals den Kopf, um den Trip aus ihren Kopf heraus zu schleudern, doch es brachte nichts, eher im Gegenteil. Nun drehte sich der Raum nur heftiger und verursachten ein noch übleres Gefühl in der Magengegend. Keine zwei Minuten später wurde Zorro unsanft auf die Straße gestoßen. Stolpernd gelang es ihm, das Gleichgewicht zu halten. Die frische Luft traf ihn wie ein Schlag. Als er sich umdrehte, wartete einer der Securitymänner darauf, dass er ihm Jenkins abnahm. Sofort ging er auf die beiden zu und übernahm den Ellbogen seines Drill Seargants, bevor er dem Security-Typ dankbar zunickte. Wenigstens einer, der kein Arschloch war. Ebenfalls nickend verschwand dieser wieder in der Disco und überließ sie beide ihrem Schicksal. Zorro atmete kurz tief durch, immer noch verwirrt. Das alles war so unfassbar schnell gegangen. Dann musterte er Tashigi aufmerksam, deren Blick hin- und herglitt und die sich nur schwankend aufrecht halten konnte. "Searge? Geht es?" "Wenn du mir sagst, dass da hinten keine sprechenden Fische sitzen und Pfeife rauchen... dann eher nicht, nein." Eigentlich wollte sie nicht komisch klingen, aber nach und nach merkte sie, wie unfassbar dämlich das eigentlich klang. Jenkins legte sich eine Hand ins Gesicht und kniff die Augen zusammen, damit die Umgebung aufhörte sich zu drehen. "Man, was stimmt... denn nicht mit mir?" Und dieses Mal war sie sich sicher, wieder halbwegs seriös zu klingen. dieser ganze verdammte Trip machte ihr so übel zu schaffen, dass sie hier und jetzt am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. Nur gut, dass das nicht ihre Art war. "Fische die… was?", hakte Zorro tonlos nach und schüttelte dann fassungslos den Kopf. Wenn er nicht immer noch vor Augen hätte, wie dieses Arschloch sie betatscht hatte, hätte er die Situation vielleicht ein wenig komisch gefunden, aber so...war ihm alles andere als zum Lachen zu Mute. Jenkins sah auch aus, als könne sie jeden Moment in Tränen ausbrechen und wenn er ehrlich war, überforderte ihn das am meisten. Behutsam nahm er ihre Hände. "Halt dich an mir fest und guck mich an. Nichts Anderes", befahl er sanft und hoffte, dass es ihr ein wenig besser ging, wenn sie etwas hatte, worauf sie sich konzentrieren konnte. „Da sind keine Fische die Pfeife rauchen. Wenn dir irgendetwas merkwürdig vorkommt, ist es wahrscheinlich nicht real, also keine Panik. Das geht bald vorbei. Ich bring dich nach Hause." Tashigi legte den Kopf etwas schräg und sah ihren Gegenüber weiterhin an. "Also ist es auch nicht normal, dass dir eine Blume aus dem Kopf wächst?" Es sah irgendwie ziemlich lustig aus... so lustig, dass es ihr gleich viel besser ging und sie tatsächlich für einen Augenblick lachen musste. Der Grünhaarige stutzte kurz, dann musste er schmunzeln. "Nein, mir wächst keine Blume aus dem Kopf", beteuerte er dann, fasste sie sanft am Handgelenk und beugte seinen grasgrünen Schädel zu ihr herunter, damit sie selbst nachtasten und sich davon überzeugen konnte. Keine Blumen, keine Bäume, nicht mal Unkraut. "Also dann...", seufzte er und sah sich suchend um. Er sah weder eine Bushaltestelle noch eine Telefonzelle, von der aus man ein Taxi nehmen konnte. Da blieb ihnen wohl nichts Anderes übrig, als den Weg zu Fuß zu bewältigen. Zorro fuhr sich mit einer Hand durch das immer noch angespannte Gesicht. Sein Searge konnte sich kaum auf den Beinen halten, war mitten im Rausch und schob sich Halluzinationen. Das konnte ja heiter werden. Während der Graskopf sich darüber Gedanken machte, wie sie von hier wegkamen, hatte Seargant Tashigi Jenkins ganz andere Probleme. Ihre Innereien zogen sich zusammen und ließen sie speiübel werden. Für einen Moment stützte sie sich mit den Händen auf den Knien ab und betrachtete den Boden, der sich munter vor sich hindrehte und einen Strudel aus grauen Asphalt und quietschgrünen Gras bildete. "Oh man...", murmelte sie nur kleinlaut und versuchte sich nicht zu übergeben. Klasse, so hatte sie sich den Abendverlauf nun wirklich nicht vorgestellt. = = = "Hör auf so zu zappeln!" Zorro verstärkte seinen Griff um Jenkins Beine, um sie still zu halten, bevor sie noch jemandem weh tat. Ihm zum Beispiel. Seufzend stapfte er weiter durch die Dunkelheit. Sie waren bestimmt schon eine gute Stunde unterwegs, ohne ihr Ziel bisher erreicht zu haben. Vielleicht hatten sie sich verlaufen, Jenkins war nicht unbedingt dazu in der Lage, ihm den Weg zu weisen. Deshalb hielt er sich auch an die Hauptstraße und hoffte, dass er nicht gleich zu Anfang in die falsche Richtung gelaufen war, denn langsam begann Jenkins schwer zu werden. Und verdammt anstrengend. Immerhin, sein Drill Seargant hatte es zehn Meter auf eigenen Beinen geschafft, bevor ihre Knie wieder nachgegeben hatten. Eine Weile hatte er sie dann auf den Armen vor sich hergetragen und als das zu anstrengend wurde, hatte er sie sich über die Schulter gelegt. Das war vor fünf Minuten und seitdem trommelte sie mit den Fäusten auf seinem Rücken herum und strampelte mit den Beinen. Immer und immer wieder hämmerte Jenkins auf den breiten Rücken ihrer 'Mitfahrgelegenheit' ein. Sollte er sich mal lieber nicht beschweren, für sie war es auch nicht gerade komfortabel auf der Schulter eines ihrer Rekruten zu parken. Als er sie noch auf den Arm gehalten hatte, hatte es ihr viel mehr gefallen. Aber vermutlich konnte sich Lorenor etwas Tolleres vorstellen, als seinen Seargant durch die Pampa zu tragen. "Lorenor, du bist echt scheiße manchmal. Aber irgendwie mag ich dich", gestand Tashigi, als sie zugeben musste, dass nicht jeder ihr so helfen würde, wie der Grünspan es tat. Der runzelte kurz die Stirn, schmunzelte dann aber. Was für ein Kompliment. "Du bist auch ganz in Ordnung, Searge. Ein bisschen durchgeknallt, aber in Ordnung", gab er zurück und tätschelte wohlwollend ihre Kniekehle. Ob sie überhaupt wusste, was sie da von sich gab? Apropos ‚von sich gab‘: Kaum hatte Lorenor seine Meinung kundgetan, hatte Jenkins nur ein erschrockenes "Oh-oh" herausgebracht, dicht gefolgt von ihrem Mageninhalt. Wie peinlich, sie hatte es nicht mal geschafft, Lorenor vorzuwarnen. "'tschuldigung..." Zorro blieb stehen und schloss für einen kurzen Moment die Augen. An seinem Rücken tropfte es warm und zähflüssig herunter. Sein Drill Seargant hatte ihn vollgekotzt, das musste er erst einmal verdauen. Nachdem er sich selbst erfolgreich davon überzeugt hatte, dass es nicht Jenkins Schuld war, ließ er sie behutsam von seiner Schulter herunter und setzte sie ab. Dann bugsierte er sie beide auf eine nahegelegene Bank zu und setzte Jenkins dort hin, falls sie erneut brechen musste. Entschuldigend sah Tashigi zu ihrem Gegenüber hoch. Es tat ihr wirklich Leid, das würde ihr wohl die nächsten Wochen noch peinlich sein. "Es passiert nicht wieder", versicherte sie, doch ihr Magen war dagegen. Nun hatte sie sich selbst auf die Schuhe gekotzt. Tashigi schlug mit der flachen Hand auf das Holz der Sitzbank neben sich. "Verdammt!", motzte sie knapp. "Die Schuhe waren echt unbequem, aber ich hab‘ die Dinger irgendwie gemocht..." Vorsichtshalber wich der Grünschopf einen Schritt zurück, damit er nicht auch noch vollgespritzt wurde. Soviel also dazu. Seufzend knöpfte er sein Hemd auf, schob es sich über die Schulter zurück und zog es aus. "Frag mich mal...", murmelte er halblaut, während er das klebrige, sauer stinkende Stück Stoff zusammenknüllte und in den Mülleimer warf. Sein Tanktop klebte ihm trotzdem noch am Rücken, das würde er wegschmeißen, sobald sie bei Jenkins angekommen waren. Und seine Hose hatte sie wahrscheinlich auch noch erwischt. Aber egal. "Ist schon okay", seufzte er, setzte sich dann neben sie auf die Bank und musterte sie von der Seite her. Sie war blass und auf ihrer Stirn glänzte der kalte Schweiß. "Wieder besser?" Zwei Typen auf einem Tandem radelten an ihr vorbei, allerdings etwa zehn Zentimeter über den Boden hinweg. Sie hoben grüßend ihre Melonenhüte und wünschten ein fröhliches Chanukka, während sie unbeirrt weiterfuhren. "Geht schon...", murmelte sie leise und fuhr sich mit einer knappen Handbewegung über Stirn und Schläfe. Wenigstens war ihr nicht mehr schlecht. Allerdings: dieser Moment der Schwäche war ihr so unfassbar peinlich, dass sie am liebsten im Erdboden versunken wäre. Vermutlich durfte sie sich die nächsten Tage sonst was von ihm anhören. "Du dämliche Kuh hast mir das Hemd vollgekotzt!" "Pass nächstes Mal besser auf, was du von wem trinkst." "Ich hab‘ dich durch die Walachei getragen, du bist mir also was schuldig!" Sie wollte gar nicht daran denken, was er vom Stapel ließ, wenn er auf diese Sache mit dem unverschämten Arschgrabscher zurück kam. Verdammt, war das unangenehm! Wenn ihr Magen nicht bereits leer gewesen wäre, hätte sie sich vermutlich nochmal übergeben müssen. Zorro musterte sie aus den Augenwinkeln aufmerksam. Er ließ seine Schulten ein bisschen kreisen, um die Anspannung zu vertreiben, und als Jenkins wieder ein wenig Farbe im Gesicht hatte, stand er auf. "Sollen wir weiter?", schlug er vor und streckte sich ausgiebig, während er sich auf der dunklen Straße umsah und versuchte, ihren weiteren Weg zu planen. Jenkins nickte kurz und streckte dann schief grinsend und auffordernd die Arme nach ihm aus. Hey, wenn sie schon mal die Gelegenheit dazu hatte getragen zu werden, warum dann nicht ausnutzen? Zumindest war sie schon mal klar genug im Kopf um beurteilen zu können, dass Lorenor ausnahmsweise Mal auf den richtigen Weg war. Den Rest des Weges würde sie ihn vielleicht sogar lotsen können. Private Lorenor schüttelte grinsend den Kopf. Wenn sie sich morgen noch daran erinnern konnte, würde ihr das wahrscheinlich unheimlich peinlich sein, aber wenigstens würde sie sich jetzt freiwillig tragen lassen. "Na komm", forderte er sie auf, umfasste ihre Kniekehlen und den Rücken und hob sie wieder auf die Arme, bis ihr Kopf an seiner Schulter lag. Dann setzte er ihren Weg fort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)