Ivalice von Rooro (Die Anfänge) ================================================================================ Kapitel 13: Prolog: Vossler --------------------------- Sie war kaum 16, er lediglich ein Jahr älter und sie liebten einander, ja begehrten einander, dass nichts und niemand die beiden trennen konnte. Diese jugendliche Vernarrtheit endete auch nicht, als sie nicht einmal ein halbes Jahr später schwanger wurde. Natürlich hatte sie Angst. Angst davor, von ihm verlassen zu werden, Angst vor den Schmerzen der Geburt, Angst vor der Verantwortung eines Kindes. Sie gestand es ihrem Liebsten aufgelöst und unter Tränen, und er tat in dem Moment das Einzige, das er als richtig ansah, er hielt um ihre Hand an. Die Heirat fand lediglich zwei Wochen danach statt, da sie schlank und wunderschön den Bund zur Ehe eingehen wollte, immerhin hatte sie genaue Vorstellungen von ihrem Brautkleid und ein Babybauch passte nicht ins Gesamtbild. Nun, da die Kosten der Hochzeit abgezahlt waren, suchte er nach einem zu Hause für sich und seine künftige kleine Familie. Das Haus war nicht allzu groß, doch er versprach, sie würden sich später ein größeres kaufen oder gar bauen, sobald er die nötigen Gil dafür angespart hatte. Also zogen sie für die ersten Jahre nahe des Osttores der königlichen Stadt Rabanastres ein, denn zu Hause bei ihrer Mutter zu sitzen, die mit Sicherheit alles über die Kindererziehung besser wusste als sie selbst, kam für sie nicht in Frage! Die Schwangerschaft selbst verlief ruhig. Nach der morgendlichen Übelkeit kam der große Hunger und sie verlangte teilweise nach exotischen Speisen, die er ihr in seiner Verliebtheit nur zu gern besorgte, obwohl diese teuer waren. Im Gegenzug beklagte sie sich nicht über ihren Zustand. Wozu auch, das Glück der beiden war perfekt und sie waren sich sicher, dass sie alt genug waren, um erwachsen jede Hürde gemeinsam zu meistern. Vor allem freute sie sich auf ihr kleines Mädchen, das sie verwöhnen würde können. Die Geburt übertraf alles, was die beiden sich bis dahin auch nur im Entferntesten hätten ausmalen können. Unter wahnsinnigen Schmerzen gebar die mittlerweile 17jährige ihr Kind, während er nur hilflos daneben sitzen und ihre Hand halten konnte. Erschöpft und schweißgebadet ließ sie sich in ihr Kissen fallen, als die Hebamme ihr ihren gesunden Jungen in die schwachen Arme legte. Einen Jungen, kein Mädchen, kein kleines Prinzesschen. Da nun der von ihr gewünschte Name Alys nichtig war, überließ sie fast schon enttäuscht ihrem Gatten den Namen des Sohnes. Bei ihm war es alte Familientradition, die sein Urgroßvater ins Leben gerufen hatte, dass jeder erste Sohn den Namen des Vaters übernehmen sollte. York schätzte Traditionen, allerdings gefiel ihm sein Name nicht als Rufname für das kleine strampelnde Etwas, das am liebsten sein Holzspielzeug lachend abnagte. Nach einem Monat legte er seiner Gemahlin sein Kind in den Arm und sagte schlicht: „Vossler.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)