Ivalice von Rooro (Die Anfänge) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 1: Balthier ------------------------------ Ffamran Mid Bunansa war ein sehr artiges Kind. Cid hatte die Gouvernanten höchst selbst ausgesucht, nur das Beste war für seinen jüngsten Sohn gerade gut genug. Seine Kindheit verlief unbeschwert. Er hatte viele hochwertige Spielsachen, ein großes Zimmer ganz für sich allein. Was er jedoch nicht hatte, waren Spielkameraden, da seine Brüder bereits Privatunterricht bekamen und somit wenig Zeit hatten, mit ihm herum zu tollen. Neugierig sah er anderen Kindern hinterher, wenn er mit einer seiner Ammen durch die Straßen und Parks von Archadis spazieren ging. Einmal wollte er ihnen hinterher laufen, als eine kleine Gruppe von etwa gleichaltrigen dreijährigen Jungen einem Ball nach liefen, doch das Kindermädchen hatte ihn an der Hand fest gehalten, ihm gedroht, sie würde es seinem Vater erzählen. Ffamran hatte daraufhin zwar geweint, doch die Frau war hart geblieben. Er liebte seinen Vater, trug dieser ihn doch oft genug auf dem Arm durch das Haus und erzählte ihm Geschichten, die er noch nicht verstand. Doch die liebevolle Nähe reichte ihm vollkommen. Im Gegenzug hatte er artig zu sein. Wenn er zu Tisch saß, musste er ruhig sein, es wurde während des Essens nicht gesprochen. Genauso wenig durften seine drei Söhne Cid stören, wenn er gerade an seinem Arbeitsschreibtisch saß. Ffamran kannte es nicht anders und akzeptiere es. Als er fünf war, bekam er Unterricht. Private Hauslehrer wurden eingestellt, die dem Jungen die beste Bildung zuteil kommen lassen sollten. In etwa zur selben Zeit wurde Cid befördert, er wurde aufgrund seiner herausragenden Leistungen in der Wissenschaft als Leiter des Draklor Laboratoriums vorgeschlagen und angenommen. Nun sahen sich Vater und Sohn seltener. Doch wenn sie ein Abendessen gemeinsam einnahmen, lauschte dieser stolz, was der Junge heute wieder alles gelernt hatte und wie viele Buchstaben er schon schreiben konnte. Lernen, das war im Grunde das, was Ffamran seine Kindheit über getan hatte. Und alles was er wollte, war, dass sein Vater stolz auf ihn war. Kurz nach seinem siebten Geburtstag wurde er in ein Internat für adelige Jungen geschickt. Was für die meisten ein Grund zur Trauer war, war für Ffamran lediglich ein Grund zur Freude. Nun endlich würde auch er Freunde finden. Diese sieben Jahre verliefen für ihn ruhig. Er war Kopf einer Viererbande, die jegliche Freizeit gemeinsam verbrachte, er war Klassenbester und Drittbester seines Jahrgangs. Mit 14 Jahren kam er wieder nach Hause, wohl erzogen und überbrachte seinem Vater stolz sein Abschlusszeugnis und seine Empfehlungsschreiben. Doch auf die Frage, für welchen Weg er sich nun entscheiden möchte, wartete er vergeblich. Stattdessen schlug Cid ihm vor, es wäre sein allergrößtes Interesse, wenn sein Sohn sich dem Militär anschließen würde. Doch nicht irgendeine Militärlaufbahn, für sein jüngstes Kind musste es das Beste sein! „Ich habe persönliche Kontakte zum Kaiserhaus, es wurde bereits alles arrangiert. Mein Sohn, aus dir wird ein hervorragender Richter!“ Und sobald er sich bewähren würde, könnte aus ihm irgendwann vielleicht sogar ein Hoher Richter werden, das war sein größter Traum! Vielleicht würde er selbst einmal Richter Gabranth überflügeln, der es bereits vor zwei Jahren zum jüngsten Hohen Richter in der Geschichte Archadias geschafft hatte. Ffamran willigte ein, er würde seinen Vater nicht enttäuschen. Gleichzeitig schluckte er die Tränen hinunter. Er wusste, dass Cid an der Entwicklung eines neuen Luftschiffes arbeitete. Er liebte die Luftfahrt über alles, er hatte alle Bücher im Internat regelrecht verschlungen! Auch bedeutete die Laufbahn eines Richters, dass seine künftige Waffe das Schwert sein würde. Man hatte ihm die Grundbegriffe der meisten Waffengattungen beigebracht, doch am meisten war er von Pistolen fasziniert gewesen. Sie waren ebenso tödlich wie ein Schwert, man brachte sich selbst nicht in unmittelbare Gefahr, wenn man zum Ausgleich aber auch keine Verteidigung damit hatte. Doch sein Leben lang war ihm eingeredet worden, dass sein Vater nur das Beste von ihm wollte, dass er Autoritätspersonen zu gehorchen hatte. Also willigte er auch in diesen Wunsch, wenn auch schweren Herzens, ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)