Ivalice von Rooro (Die Anfänge) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4: Basch und Noah ------------------------------------ Es war seine Mutter gewesen, die ihn überzeugt hatte, Landis zu verlassen. Ohne ihren Zuspruch wäre er wohl bei ihr und seinem Bruder geblieben, jedoch in Unzufriedenheit. Sie hatte ihn überzeugt, sein Glück in einem anderen Land zu suchen. Es kamen im Grunde nur Nabradia mit seinen Bergen, Seen und Wäldern in Frage, oder Dalmasca mit seinen endlosen Wüsten, da Rozarria seit jeher im Krieg mit Archadia lag. Basch hatte sich für letzteres entschieden, da sein König weithin für Frieden und Wissenschaft bekannt war, nicht für den Kampf. Er war ein Fremder in Rabanastre, ein Ausländer, ein Flüchtling aus einer gefallenen Republik. Doch hier wollte er seinen Neuanfang wagen, wollte dafür sorgen, dass sich die Tragödie von Landis nicht wiederholte. Er ließ sich als einfacher Soldat einschreiben, verbrachte seine Freizeit damit zu lernen und zu trainieren, was hätte er auch sonst allein tun sollen? Sein Fleiß blieb nicht ohne Erfolge, seine Offiziere wurden auf diesen ehrgeizigen jungen Mann aufmerksam. Mit 22 Jahren wurde Basch das erste Mal befördert. Er lernte einen zwei Jahre älteren Mann kennen, Vossler York Azelas, der denselben Dienstrang wie er bekleidete. Die beiden freundeten sich an und gemeinsam trainieren sie weiter, bis für sie beide schließlich acht Jahre später ihre letzte Beförderung kam, mit 30 Jahren wurde Basch zum Hauptmann ernannt. Seine Taten und sein Kampfgeschick fanden nicht nur bei den Soldaten Gefallen, auch das Volk hatte von dem Mann aus Landis gehört, dem Niemand, der es einzig mit Fleiß und Willenskraft geschafft hatte, als Soldat hoch aufsteigen, obwohl kein adeliges Blut in seinen Venen floss. In gewisser Weise war er ein Held in Friedenszeiten. König Raminas selbst hatte reges Interesse an dem Jungen gezeigt, der aus dem Nichts aufgetaucht war um in seiner Armee zu dienen. Als er ihn schließlich zum Hauptmann befördert hatte, folgten lange Gespräche zwischen den beiden. Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein Band aus gegenseitigem Vertrauen und Treue, Basch gehörte längst nach Rabanastre, Landis war nur noch eine ferne Erinnerung, obwohl er seinen Bruder und seine Mutter nie vergessen hatte. Dieses Vertrauen in dessen Fähigkeiten und Kampfgeschick ging sogar so weit, dass Raminas ihm die Würde eines Generals verleihen wollte. Doch der Hauptmann hatte lang darüber nachgedacht, ob er annehmen sollte. Es war sein Kindheitstraum gewesen, als General die Welt vom Bösen zu befreien. Doch nun, da es soweit war, überkamen ihn Zweifel. Er gehörte an die Front zu seinen Männern, nicht an die Ratstische. Er lehnte bedauernd, aber mit festem Entschluss ab. Dennoch wurde ihm vom König selbst ein Geheimnis anvertraut, das Geburtsrecht des Hauses derer von Dalmasca…. Doch die Tragödie von damals wiederholte sich. Archadia war in Nabradia eingefallen, hatte es eingenommen und dessen Hauptstadt Nabudis verschlungen. Nun standen die endlosen Heere des Imperiums vor den Toren Nalbinas und hatten das Leben des mit Prinzessin Ashelia vermählten Prinzen Raslers gefordert. Doch damit endete die Geschichte nicht. König Raminas selbst war nach Nalbina aufgebrochen, um einen Friedensvertrag, nicht mehr als eine Kapitulation zu unterzeichnen. Die Soldaten, darunter Basch und Vossler, hörten davon in Rabanastre und kehrten augenblicklich zur Grenzstadt zurück, um ihrem Herrscher beizustehen, ihn zu beschützen. Und Eile war geboten, Basch hatte damals in Landis nichts ausrichten können, doch diesmal würde er nicht versagen! Der Innenhof der Nalbina Festung war übersäht mit zahlreichen gefallenen Kriegern. Neben Hume lagen Bangaa und Seek, neben imperialen Soldaten dalmascanische Ritter. Dieser Krieg hatte einen Großteil der königlichen Armee den Tod gebracht. ‚Dieser sinnlose Krieg’, dachte Basch wütend, als er die augenscheinlich Gefallenen untersuchte. Jedes Leben war wichtig, er wollte so viele wie möglich mit nach Hause nehmen. Vossler hielt das für Zeitverschwendung, er war der Meinung, dass sie den König finden mussten, einfache Soldaten zählten dabei nicht! Azelas gab seinem Gefährten Zeit, bis er selbst einige Anweisungen bezüglich Verhalten und Vorsicht an seine Männer weiter gegeben hatte, danach würde er aufbrechen. Und tatsächlich, ein junger Krieger war lediglich bewusstlos. Dieser stellte sich als Reks vor, 17 Jahre alt. Basch erinnerte sich daran, wie er selbst als 16-Jähriger in das Soldatenleben eingetreten war…. viel zu jung für den Krieg! Wahrscheinlich behielt er den Jungen deswegen auf dem Weg zum Thronsaal im Auge, weil er ihn wohlbehalten zurück zu seinem wartenden Bruder nach Rabanastre schicken wollte. Jedes einfache Soldatenleben zählte und dieses hier war zu jung, als dass man es opfern dürfte. Müde und geschwächt vom langen Kampf, festgehalten von einem Dutzend archadianischer Soldaten konnte Basch nur noch entsetzt aus der Ferne zusehen, wie das Schwert, das bereits das Leben seines Königs gefordert hatte, in Reks’ Brust eindrang, augenscheinlich geführt von ihm selbst.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)