Pirate's Dream von Black_Melody (Wie man unter Piraten leben lernt) ================================================================================ Kapitel 9: Devyni ----------------- Mir ist langweilig. Und hier ist dann schonmal das neue Kapitel. Und, so leid es mir tut, erstmal ist jetzt jedes zweite Kapitel auf adult geschaltet, somit das nächste wieder. Nun gut, was soll's. Dieses Kapitel hat auch wieder eine sehr... lustige Streiterei, aber nicht zwischen Saga und Tora. Und Saga tappt in eine Falle. Ô.Ô Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß, Kommentare erlaubt, erwünscht, etc. und bla. xD _________________________________________________________________________________ Undeutlich drangen sanfte Berührungen zu ihm durch. Jemand streichelte ihm über den Rücken. "Nao, lass mich weiterschlafen", murmelte er müde. "Ich weiß, es war gestern spät, oder eher heute Morgen früh, aber wir müssen aufstehen." "Nur noch fünf Minuten." "Nein. Komm jetzt, aufstehen." Widerwillig rollte er sich auf den Rücken und setzte sich auf. Einen Augenblick lang drehte sich alles und er schwankte leicht. Warum zum Kuckuck spielte sein Kreislauf verrückt? Besorgt sah Nao ihn an. "Alles okay?" "Ja ja, alles Bestens, ist nur mein Kreislauf, nichts Besonderes", antwortete er gleichgültig und strich sich durch die Haare. "Zieh dich an und geh dann zu Shou, er soll dir etwas zu essen und zu trinken geben. Wenn du öfter solche Probleme hast, sollten wir das auf jeden Fall im Auge behalten." "Nao, komm runter, das ist normal", seufzte Shin genervt. "Ist es nicht. Wer von uns hat Medizin studiert, du oder ich?", erstickte er den aufkommen wollenden Protest gleich im Keim. "Du", antwortete Shin kleinlaut, verschränkte aber trotzig die Arme vor der Brust. "Siehst du? Und jetzt auf!" Knurrend krabbelte er aus dem Bett, sammelte seine Sachen zusammen und zog sich an, Naos forschenden Blick einfach ignorierend. Unschlüssig stand er dann im Raum um. "Shin, geh zu Shou. Jetzt. Frühstück ist angesagt", befahl Nao streng. Shin murmelte etwas, das verdächtig nach 'Schon gut, ich geh ja schon, Herr Doktor' klang, und kam der Aufforderung nach. Er hatte nicht wirklich Lust, sich mit Nao zu streiten. Saga zog sich die Decke über den Kopf. Das konnte eigentlich nur ein schlechter Scherz sein. Wieder eine schlaflose Nacht und wieder war ein Traum Schuld. Nur dieses Mal war es eigentlich kein schlechter. Wollüstig leckte er sich über die Lippen. Aber was ging hier nur vor? Warum hatte er geträumt, dass er Shin flachgelegt hatte? Und danach, als er aufgewacht war, war er zu aufgewühlt gewesen, um noch zu schlafen. Diese Träume und die damit verbundene Schlaflosigkeit waren nicht gut für seine Laune. Seufzend stand er auf und sah aus dem Fenster. Es regnete. Nicht, dass er es nicht schon vom Bett aus gesehen und gehört hatte, aber es noch einmal direkt vor sich zu sehen, machte die Situation nicht besser. Und schon drohte der Tag dank Müdigkeit, schlechtem Wetter und totaler Verwirrung ein Desaster zu werden. Vielleicht sollte er sich für die nächste Nacht von Nao Schlaftabletten geben lassen. Aber dann sollte er wieder alles erzählen und dann würde Nao wieder behaupten, dass er in Shin verliebt wäre. Aber... Es gab ja auch Zeiten, zu denen der Arzt nicht in seinem Reich war. In so einer Phase schnell eine Packung Tabletten entführen, das würde schon niemandem auffallen. Nach dem Frühstück fühlte Shin sich schon etwas besser, aber immer noch nicht wirklich gut. Vielleicht hatte er sich auch einfach nur überanstrengt, wundern würde es ihn nach der letzten Nacht nicht. Müde legte er den Kopf auf den Tresen. "Guten Morgen!" Überschwänglich ließ Kazuki sich neben ihm auf einen Hocker fallen. "Shin, das kann ich mir ja nicht mehr mit ansehen!", beschwerte Nao sich. "Hier, Tablette nehmen! Jetzt! Keine Widerrede!" Entschlossen stellte der Arzt ihm ein Glas Wasser vor die Nase und legte eine Tablette daneben. "Willst du mich unbedingt zum Junkie machen?" "Nein, aber du musst heute Abend fit sein." So, musste er das? Das klang aber gar nicht gut, besonders da er selbst noch nichts davon wusste. Fragend legte er den Kopf schief und sah den Arzt an. "Nimm jetzt diese verdammte Tablette!", befahl dieser nur. Widerwillig leistete er der Aufforderung folge. Immer noch besser, als sich mit Nao anzulegen. "Warum muss ich heute Abend fit sein?", fragte er unsicher nach. Wollte er das überhaupt jetzt schon wissen? "Ach, Shin", mischte Kazuki sich lächelnd ein, "Nao und ich tauschen Betten. Dein Spezialtraining geht weiter." Oh. Verdammt. Und deshalb musste er fit sein. Unruhig sah er den Arzt an. Drei Mal in 24 Stunden mit zwei verschiedenen Partnern. Das könnte... interessant werden. Er kam sich schon bei dem Gedanken wie ein kleine Schlampe vor. Oder auch eine etwas größere. "Es ist nur zu deinem Besten", wisperte Kazuki ihm zu. "Ich weiß." Mutlos legte er das Kinn in die Handflächen. "Kazuki benimmt sich", versprach Nao und warf seinem Freund einen ermahnenden Blick zu. "Keine Fesseln, keine Kerzen, keine Peitschen." "Genau so ist es. Hoch und heilig versprochen. Und du darfst mich rücksichtslos zerkratzen, wenn du es schaffen solltest." Leicht nickte Shin. Ihm war ja klar, dass es irgendwann so kommen würde, aber schon so früh? Okay, so schlimm war Kazuki wirklich nicht, Tora wirkte beängstigender. Und Saga dominanter. "Ich hätte nur gern etwas Ruhe, aber ich werd's schon schaffen." "Bin ich dann morgen dran?", mischte Shou sich lächelnd ein. "Morgen?" Verwirrt sah Shin den Koch an. "Ähm... Ja, meinetwegen. Aber ich wollte eigentlich einen Tag Pause." "Kompromiss. Wir warten ab, wie es dir morgen geht, aber ich bin auf jeden Fall der Nächste, wenn nicht morgen, dann übermorgen." "Deal." Seufzend nickte Shin. Warum war er unter seinen 'Ausbildern' so begehrt? Wäre ja noch schöner, würden sie sich um die Reihenfolge prügeln. "Dann wäre das auch geklärt", meldete Nao sich wieder zu Wort. "Shou, könntest du mir das zubereiten?" Er hielt dem verblüfften Koch einen Zettel unter die Nase. "Was ist DAS?!" "Ein Zettel mit einem Zubereitungsrezept darauf, sieht man doch." "Nao, was soll das für ein Medikament oder was auch immer werden?" "Ein Saft gegen alles Mögliche." "Wenn du meinst." Shou zuckte mit den Schultern. "Kann ich. Hast du Absperrband?" Nao legte verwirrt den Kopf schief. "Wofür willst du Absperrband?" "Dem Zeug sollte keiner zu nahe kommen." "Du hast doch keine Ahnung, Löffelschwinger", schnaubte der Arzt. "Ach, willst du wieder mit mir streiten? Im Gegensatz zu dir habe ich nie Drogen genommen." "Halt's Maul, Karottenschäler!", knurrte der Arzt zurück. "Wenigstens schieb ich mir die Karotten nicht in den Arsch." "Ich schieb dir gleich was ganz anderes in den Arsch!" "Versuch's doch, Uke." Beleidigt streckte Nao dem Koch die Zunge raus und verließ mit finsterem Blick den Raum. Shin hatte während dieser sehr... doch, schon, witzigen Diskussion nur vom einen zum anderen gesehen und abgewartet. Wenn die beiden immer so stritten, musste er unbedingt einen bequemen Sessel und Popcornvorrat in irgendeine Ecke stellen. Das war besser als jede Sitcom. "Ruh dich noch etwas aus", riet Kazuki noch und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Nachdem auch dieser den Raum verlassen hatte, blieb Shin nur noch ein paar Minuten sitzen, bevor er ebenfalls aufstand und sich draußen einen Platz suchte, wo er sich gemütlich an die Wand lehnen konnte. Wenn sein Kreislauf abgehen wollte, ließ sich das auch mit sämtlichen Medikamenten, Tricksereien oder Ähnlichem nicht verhindern. Er kannte seinen Körper dafür gut genug, immerhin hatte er diese Probleme schon seit Jahren. In ein paar Stunden würde es ihm so oder so wieder gut gehen. Er zitterte. Ihm war schrecklich kalt, und jetzt wurde er gezwungenermaßen zur Schiffsschlampe. Na super. Ob er jemals wieder von Bord kommen würde? In die Freiheit zurück? "Hey. Du musst Shin sein. Hast ja in den letzten Tagen für ziemliche Aufregung gesorgt." Verwirrt sah er den Sprecher an. Dieser war vielleicht ein wenig älter als er selbst, ebenso größer und schlanker. Das Auffälligste aber waren seine fast weiß gebleichten Haare mit einer leuchtend roten Strähne im Pony. "Ja, bin ich, aber das war keine Frage." Shin fühlte sich gezwungen, etwas zu sagen. Er wollte nicht unhöflich erscheinen. "Ich bin Ren. Schade, dass wir uns nicht schon vorher begegnet sind." Ren ließ sich ihm gegenüber auf den Boden fallen und musterte ihn einen Moment aufmerksam. "Du bist hübsch." "Danke", murmelte er verlegen und räusperte sich. "Du auch." Langsam verwickelte der Weißhaarige ihn in ein Gespräch. Shin fiel es ungewohnt leicht, sich einfach auf das Gespräch einzulassen. Er erfuhr eine Menge über Ren, der ihm sofort zu vertrauen schien und kein Blatt vor den Mund nahm. Vielleicht machte gerade das ihn so sympathisch. Ren war 25 und von Saga angeheuert worden, als er nach dem gerade gemachten Abschluss nicht wusste, in welche Richtung er gehen wollte. Aus purer Abenteuerlust hatte er sich auf eine kurze Affäre mit dem Captain eingelassen und sofort zugestimmt, als dieser ihm anbot, ihn mit auf See zu nehmen. Er hatte gelernt, zu kämpfen und das Meer zu lieben, aber irgendwas hatte immer gefehlt. Erst als er mit Zero zusammengekommen war, hatte er alles gefunden, was er brauchte. "Zero ist nur ziemlich launisch", merkte er grinsend an. "Sag mal, Ren...", Shin räusperte sich verlegen, "Ich will niemandem zu nahe treten, aber... Ist es auf diesem Schiff eigentlich normal. dass man in festen Beziehungen lebt, aber trotzdem mit verschiedenen anderen im Bett landet?" "Du trittst damit niemandem zu nahe. Ja, ist es. Solange der Partner damit einverstanden ist... Und das sind die Meisten." Shin seufzte. Ob Saga wohl etwas dagegen hätte, wenn sie zusammen wären und er sich vom halben Schiff vögeln ließ? Natürlich rein hypothetisch. "Sag mal, Kleiner, was ist zwischen dir und Saga?", unterbrach Ren seine Gedanken. "Eh..." Was sollte er denn jetzt dazu sagen? "Hattet ihr was miteinander?", präzisierte der Ältere die Frage. "Nein. Wir haben eigentlich allgemein nicht viel miteinander zu tun, aber wenn wir miteinander reden, verstehen wir uns eigentlich ganz gut. Warum?" Ren lächelte geheimnisvoll. "Nur so. Aber er gefällt dir schon, oder?" Was zur Hölle sollte das denn jetzt werden?! "Ich gebe zu, ich finde ihn gutaussehend. Wer nicht?" "Natürlich ist er attraktiv. Aber wie weit gehen deine Gefühle für ihn?" Shin. Gefühle. Für Saga? Andererseits... Wie stand es überhaupt um seine Gefühlswelt? In den letzten zweieinhalb Tagen hatte sich viel in seinem Leben getan. "Ich weiß nicht...", flüsterte er und seufzte leise. "Ist schon gut." Sanft strich der Ältere ihm durch die Haare. "Wie fühlst du dich in seiner Nähe?" Wenn Ren schon nicht direkt an die Antwort kam, dann eben über Umwege. "Ich habe ein bisschen Angst, er ist so beherrschend, auch wenn er es nicht zu merken scheint. Gleichzeitig habe ich aber das Gefühl, dass er mich beschützen wird und kein anderer mir mehr zu nahe kommt. Diese Mischung von Gefühlen... macht mich ziemlich nervös." Nachdenklich nickte Ren. Natürlich wusste er, welche Autorität Saga ausstrahlte und wie sehr er seine Mitmenschen beherrschen konnte. Urplötzlich lenkte er zu einem komplett anderen Thema über. Shin genoss dieses Gespräch, es war etwas Besonderes. Nao war zwar auch ein ausgezeichneter Gesprächspartner, aber Ren schien viel mehr mit ihm gemeinsam zu haben, und trotzdem waren sie gleichzeitig so verschieden, dass sie lange über das Für und Wider diskutieren konnten. Irgendwie hatte Ren etwas von einem richtigen großen Bruder und gleichzeitig einem guten Freund. Ein Bruder, wie Shin ihn sich immer gewünscht hatte. Die Rolle, die er hätte übernehmen sollen, für seinen jüngeren Bruder. Saga hatte sich tatsächlich nach dem Essen auf die Krankenstation geschlichen und suchte wie ein Irrer die Schlaftabletten. Warum hatte Nao die an einen anderen Ort gelegt? Viel wichtiger: Wo war dieses verfluchte Mistzeug? Wenn er alle Schränke durchsehen würde, würde er das Gewünschte zwar bestimmt finden, aber das würde auffallen und fiel somit schonmal weg. Aber wie sonst sollte er daran kommen? "Captain, kann ich dir ganz zufällig helfen?" Erschrocken fuhr er herum und sah Nao mit vor der Brust verschränkten Armen im Türrahmen stehen. So ein Mist! Das hatte ja so kommen müssen. Hatte sich das Schicksal gegen ihn gerichtet oder warum lief in letzter Zeit nichts so, wie er es sich vorstellte? "Saga, setz dich. Ich glaube, du solltest mir einiges erklären." Seufzend gehorchte der Kapitän. Er hatte beim besten Willen keine Lust, sich jetzt noch mit Nao zu streiten, der Arzt würde eh keine Ruhe mehr geben. Er ließ sich auf eine Liege fallen und wartete, bis der Ältere sich ihm gegenüber auf einen Hocker gesetzt hatte. Zögernd berichtete er von der letzten schlaflosen Nacht und dem Traum. Nach der Erzählung begann Nao zu lachen. Er brauchte auch ein paar Minuten, bis er sich mit Bauchschmerzen und Lachtränen in den Augen wieder beruhigt hatte. "Schätzchen", meinte er immer noch breit grinsend, "Ich hab dir doch gesagt, dass du in den Kleinen verliebt bist. Sag nicht, dass du aus dem Traum etwas anderes schließen würdest." "Ach, Naolein, wie ich dir schon sagte", erwiderte Saga zuckersüß, "bin ich nicht in ihn verliebt, daran hat sich seit gestern nichts geändert. Ich denke, ich sollte mir einfach mal wieder jemanden für eine Nacht suchen, mich richtig ausschlafen und die Welt wäre wieder in Ordnung." "Ich kann heute Abend anbieten", bemerkte Nao, der sich wieder halbwegs gefasst hatte. "Kazuki und Shin teilen sich mein Bett, und anstatt mit Kazukis Zimmergenossen zu feiern, kann ich die Nacht auch mit dir verbringen." Saga zuckte mit den Schultern. Wahrscheinlich würde das eher helfen als nichts. "Klar", antwortete er und lächelte Nao undeutbar an. Die Nacht würde bestimmt doch sehr amüsant werden, besonders da der Arzt ja vieles mit sich machen ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)