Moonlight Lounge von TigerNagato (Die Zukunft steht in den Sternen) ================================================================================ Kapitel 3: Black & White ------------------------ Ich will gar nicht so viel vor weg nehmen, aber ich persöhnlich mag das Kapitel, auch wenn Karin etwas mehr als beabsichtigt leiden musste. --- Black & White Ich hatte doch tatsächlich ein Kleid gefunden, das ich anziehen konnte. Meine Tochter hatte ich bei Hinata geparkt, während ich Itachi suchen ging. Immerhin musste ich mich bei ihm bedanken und vielleicht kam mir auf der Suche nah ihm ein potenzieller Neukunde entgegen. Ich entdeckte Itachi zusammen mit Temari, die ein weißes enganliegendes Kleid mit schwarzem träger trug. Das Kleid stand ihr richtig gut und passte zu ihr, auch wenn weiß nicht ganz ihre Farbe war. Die beiden unterhielten sich mit jemand und als ich näher kam, merkte ich, dass es Sasuke war. Neben ihm stand Karin mit einer eleganten Hochsteckfrisur und einem einmaligen Kleid. Ich hätte den Flickenteppich nicht angezogen, aber Karin konnte ich so etwas zu trauen. Dummer weise stand das Kleid ihr mehr als gar nicht. Ich überlegte, ob ich nicht vielleicht umdrehen sollte, bevor die vier mich entdeckten. Genau in dem Moment sah Tema mich an und winkte mir zu. Jetzt blieb mir nur die Flucht nach vorn. Ich nahm mir ein Glas Champagner und lehrte es in einem Zug. Dann nahm ich mir noch eins und ging zu den vieren. Ich umarmte Itachi und Tema zur Begrüßung und murmelte ein Hallo in Sasukes Richtung. Aus der Nahe sah das Kleid noch unvorteilhafter für Karin aus. Sasuke tat mir fast leid. Wir wechselten ein paar höfliche Floskeln, bevor ich wieder gehen wollte. „Wo ist eigentlich Raven?“, fragte Itachi in die Runde, um mich am gehen zu verhindern. „Sie wartet bei Naruto und Hinata.“, kommentierte ich kurz. „Naruto und Hinata?“, fragte Sasuke ungläubig. „Ja, du hast ne Menge verpasst. Die beiden sind verheiratet und haben zwei Kinder. Außerdem ist unser blonder Chaot Anwalt.“, informierte ich Sasuke. „Hat er ein Spezialgebiet?“, fragte Sasuke weiter. Mir fiel auf, dass er gesprächiger als früher war. Vielleicht kam es mir auch nur so vor, aber er zeigte mehr Interesse als früher. „Er ist Staatsanwalt und noch dazu ein verdammt guter.“, stichelte ich. Warum ich auf hundertachtzig war, wusste ich selbst nicht. Vielleicht passe es mir nicht, dass ein Sasuke Uchiha nach 14 Jahren einfach wieder auftauchen konnte und so tun musste als sei nichts gewesen. Er hätte sich bei uns melden können. Immerhin waren wir damals Freunde gewesen. Umzug hin oder her, bei seinen besten Freunden sollte der Spruch: “Aus den Augen aus dem Sinn“ nicht gelten. „Okay. Sonst noch was, was ich wissen müsste?“, fragte er abwehrend. „Nein.“ Ich war bestimmt und kontrolliert. Ich würde gewiss nicht die Fassung verlieren. Allerdings entglitten Itachi sämtliche Gesichtszüge. „Meinst du nicht, dass du es ihm sagen solltest?“, fragte er sachte an. Er kannte mich nun gut genug um zu wissen, dass man mich nicht reizen sollte. „Ich wusste es.“, murmelte Sasuke triumphierend. Ich starrte ihn ungläubig an. War das mit Raven so offensichtlich? „Was wusstest du?“, fragte ich kleinlaut nach. „Dass du damals was mit meinem Bruder hattest. Ich meine schau dir die kleine - wie hieß sie noch Rose - doch mal an.“ Ich pustete von lachen los. Das war wirklich zu gut um wahr zu sein. Er unterstellte mir etwas mit seinem Bruder gehabt zu haben. Es war so abwegig, dass es schon fast wieder logisch war. Ich hatte damals viel Zeit mit Itachi verbracht, weil er mir in Geschichte Nachhilfe gab, außerdem hatte ich so eine Ausrede um in Sasukes Nähe zu sein. Später brauchte ich die Ausrede nicht mehr, aber meine Noten in Geschichte waren noch immer bescheiden um nicht zu sagen Grotten schlecht. Geschichte war in meinen Augen langweilig und staubtrocken. Immerhin befasste sich ein Großteil der Geschichte mit toten Menschen und die sollte man bekanntlich ruhen lassen. Ich hätte es liebend gern getan, meine Lehrer sahen das anders. „Wie kommst du darauf, dass ich etwas mit deiner damaligen Freundin angestellt hätte. Sakura ist sieben Jahre jünger als ich. Damals war das sogar strafbar.“, stellte Itachi in den Raum, während ich immer noch herrlich amüsiert kicherte. „Was ist denn so lustig?“, wollte meine kleine süße Raven wissen, die Naruto und Hinata offenbar überredet hatte mich zu suchen. „Sasuke meint, dass Itachi dein Vater ist.“, keuchte ich abgehackt und unterdruckte den nächsten Lachkrampf. Raven verzog das Gesicht und gab ein paar abwertende Würgeräusche von sich. „Ich, dann wäre der Bengel ja meine Halbschwester.“, gab Doyle, der sich in der Menge versteckt hatte, von sich. „Hörst du dich eigentlich selber reden? Das was du gerade gesagt hast schließt sich aus.“ „Ne, du bist alles nur kein Mädchen.“, blaffte Doyle Raven an. Zum Dank fing er sich einen Satz heiße Ohren von seiner Mutter ein, die ihren Sohn danach einmal mehr erklärte, dass er sich benehmen sollte. Unterdessen hatte ich mich von meinem Lachkrampf beruhigt und schaffte es sogar Sasuke anzuschauen. „Sieh sie dir an und sag mir ins Gesicht, dass Itachi nicht ihr Vater ist.“ Ich sah ihm ins Gesicht. Ernst und diesmal musste ich nicht lachen. Er schien tatsächlich zu glauben, dass er Recht hatte. „Das tue ich oft genug! Itachi ist nicht der Vater. Ich habe dich nicht betrogen und jetzt denk mal scharf nach, wer sonst noch in Frage kommt.“ Er starrte mich an und er starrte und starrte. Während Sasuke vor sich hin starrte und ich die Aufmerksamkeit unserer Freunde hatte, stellte ich mir vor, was in Sasukes Hirn jetzt vor sich ging. Ich malte mir aus, wie viele kleine Sasukes zwischen Bergen von Aktenordnern herumliefen und gerade in Chaos versanken, da in Sasukes sonst so perfekt durchorganisiertes Hirn nicht fand, was es suchte. Aus irgendeinem verstaubten und völlig vergessenen Akten Schrank, der nebenbei bemerkt bestimmt klemmte, zog ein Mini Sasuke eine ausgeblichene halb zerfledderte Akte mit meinem Namen und blätterte sie durch und fand offensichtlich nicht, was er suchte. Ein anderer kleiner Sasuke tippe in einen Computer eine Frage. „Wann hat sie Geburtstag?“, fragte Sasuke brav, nachdem die Nachricht gesendet wurde. Ein andere nahm die Antwort 28. März entgegen. Jetzt suchte die Sasuke Miniversion am Alten Aktenschrank nach einer Erinnerung vom Juni vor 15 Jahren. Panisch gehetzt verrückte er den Schrank und brüllte einem anderen etwas zu. Jetzt machte es Klick und Sasuke schnappte nach Luft. Ich glaube er wollte etwas sagen, wusste jedoch noch nicht ganz was. „Ey, du sieht eh schon bescheuert aus, der Flunderlook macht es nicht besser.“, motzte Raven über meine Schulter hinweg ihren Vater an. Er starrte sie verdattert an und schloss seinen Mund, dann schaute er mich wieder an. Diesmal hatte sein Blick etwas Verzweifeltes und er flehte mich stumm an ihm zu sagen, dass es alles nur ein Scherz war. Ich begann zu kichern. „Tja, wie du siehst ist es nicht dein Bruder. Ach und noch etwas, nenn meine Tochter noch einmal Rose und ich hetze dir Spike auf den Hals oder noch besser, Sie.“ Ich drehte mich um und ignorierte den verwirrten Blick meiner Tochter, die mich zu fragen begann, warum ich sie betrafen wollte. Zwei Stunden, etliche Sektgläser und endloslangweilige Gespräche mit reichen potenziellen neuen Kunden, von denen ich inständig hoffte, dass sie nicht anriefen, später schob sich Sasuke erneut in mein Sichtfeld. Ich empfand ihn als angenehme Abwechslung, weil er das erste männliche gut aussehende Wesen in meinem Ater war, dass sich seit einer gefühlten Ewigkeit auf mich zu bewegte. „Was willst du und wo ist deine reizende Begeleitung?“, blaffte ich ihn an. Ich freute mich zwar ihn zu sehen, da ein steinalter und lediger Börsenhai auf mich zugehen wollte, aber das änderte nichts an der Meinung, das mein Sturkopf beschlossen hatte sauer auf ihn zu sein. „Nette Gesellschaft, die ich nicht erwürgen möchte und Karin ist auf dem Klo, um, ich glaube, zu kotzen.“ Ich bekam einen Anfall von Schadenfreude, der mir ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Ich konnte sogar erkennen, dass auch Sasuke leicht schmunzeln musste. „Miss Haruno, meine Liebe. Sie sehen wie immer bezaubernd aus.“, näherte sich eine rauchige tiefe Stimme von links. Mir kam dunkel das Bild eines älteren und etwas beleibteren Herren mir grau melierten Haar und üppigen Bartwuchs in den Sinn. Wenn ich mich nicht irrte, hatte ich sein Poolhaus neu gebaut. Lächelt drehte ich mich in die Richtung des Mannes und begrüßte ihn, da mir gerade sein Name wieder einfallen war. „Senator Harris, was für eine Ehre. Wie geht es ihrer Frau? Ich hab von dem Unfall gelesen.“, engenete ich freundlich und schüttelte dem Senator die Hand. „Bestens, sie müsste hier irgendwo sein. Wie geht es der kleinen Raven? Sie war ja so ein süßes Mädchen.“ „Ich fürchte die Betonung liegt auf war. Aber wenn sie will ist sie ein Engel.“ „Hach ja, die Jungend von heute. Da fällt mir ein, meine Tochter fühlt sich in ihrem Zimmer nicht mehr wohl. Rosa und Himmelbau sind nicht mehr ganz ihre Farben. Und bevor ich einen Stümper das Zimmer meiner Tochter einrichten lasse, dachte ich mir, dass ich mich an die Haruno Building and Living Group wende.“ „Wow, echt, das wäre einfach, äh ich meine es … ja klar.“, brabbelte ich nicht besonders Geschäftsmäßig, das musste ich zugeben, vor mich hin. Sasuke schaute mich an, als würde ich mich auf Marsianisch mit dem Senator unterhalten. „Ich werde Ihnen dann in nächster Zeit offiziell den Auftrag erteilen, aber stellen Sie sich schon einmal auf einen sehr kritischen Teenager ein.“ „Ich habe selbst einen zu Hause, Senator.“, erinnerte ich den Mann noch einmal herzlich. „Ich sehe gerade meine bessere Hälfe, also lasse ich Sie mit ihrem Freund wieder allein.“ „Er ist nicht mein Freund.“, berichtigte ich den Senator. „Ich hätte wetten können, er sieht Raven doch so ähnlich.“ „Ja er ist ihr Vater, aber wir sind nicht mehr zusammen. Im Gegenteil, wir haben uns erst vor kurzem wieder getroffen.“ „Oh, dabei geben sie so ein reizendes Paar ab.“ „Danke.“ Ich lächelte brav und verabschiedete mich von Senator Harris. Ich mochte den Mann, auch wenn er mit mir und Sasuke völlig falsch lag. Wir gaben kein schönes Paar ab, oder doch? In der Schule haben das auch immer alle gesagt, dass wir gut zusammen passten und dass wir niedlich zusammen aussahen. Gut, niedlich, war die Bezeichnung seiner Mutter für uns und ich fand sie nicht sonderlich treffend, aber ich wollte mich nicht schlecht über die herzensgute Mikoto äußern. Immerhin behandelt mich diese Frau immer noch so, als wäre ich ein Teil der Familie, was ich genauso genommen durch Raven auch war. „Susu, es ist hier stinklangweilig und ich will etwas richtiges Essen, von den Häppchen wird ja nicht mal ein Model satt.“, blökte Karin durch den gesamten Ballsaal. Ich musste mich arg zusammen reißen um nicht schallend loszulachen. Es war einfach zum brüllen Komisch, immerhin stammte Karin genau wie Sasuke aus einer etwas besser betuchten Familie, die in den nächsten Jahren wohl nicht am Hungertuch nagen musste. Trotzdem brachte es diese Frau fertig, auf dem Ereignis des Jahres, einem der nobelsten Anlässe der Gesellschaft, dem Black and White Ball, lauthals durch den gesamten – nebenbei riesigen – Saal zu brüllen. Von dem Text den sie brüllte, damit wollte ich besser nicht anfangen, aber es wunderte mich nicht, dass die Gäste sich ungehalten nach dem Störfaktor mit dem unnatürlich lautem Organ und Susu umschauten. Verständlicherweise war Sasuke ganz klein mit Hut und ich vermutete sogar, dass er innerlich betete, damit Karin ihn nicht entdeckte und ihm die Peinlichkeit zuzugeben, das er die Begleitung der unehrenhaften Person war, erspart bliebe. Gott war ihm gnädig, da ich ihn aus Karins Blickfeld in eine dunkle Ecke zog. Warum ich das tat, wusste ich nicht. Vielleicht war es Mitleid oder mein Anstand, denn so sauer ich auf Sasuke auch war, dass er sich nie wieder gemeldet hatte, – die Sache mit unserer Beziehung war eine Sache, die mit unserer Freundschaft eine andere – konnte ich nicht zulassen, dass Karin seine gesamte Zukunft ruinierte. Dieser Skandal würde ihm nämlich den Beruf, was immer er auch machte, kosten und mit noch nicht mal 30 Jahren hatte er noch einiges an Leben vor sich. Also stand ich zusammen mit meinem gut aussehenden und durchtrainierten Ex in einer dunklen leicht einengen Ecke, die nicht gerade viele um genau zu sein gar keine Möglichkeiten zur Flucht gab und starrte ihm in die unergründlichen schwarzen Augen, auf die ich früher schon unheimlich stand. „Danke!“, hauchte Sasuke. Sein Atem kitzelte auf meiner Haut und wie ich feststellen musste benutzte er immer noch das Parfüm, das er früher immer getragen hatte. „Schon gut, freut mich behilflich zu sein.“ „Susuuuuuuuuuuuuuuu!!!!!!!!“, heulte Karin entfernt leise los. Selbst ich wollte vor Scham im Boden versinken, allein weil ich diese Frau kannte. „Halt Maul und hör auf zu plärren!“ Die nicht weniger leise Stimme meiner Tochter ließ mich aufhorchen. Ich fasste es nicht, dass Raven mich so blamieren konnte. Am liebten wäre ich aus der Ecke gestürmt und hätte meiner Tochter zum ersten Mal in ihrem Leben eine Ohrfeige verpasst. Allerdings hielt mich Sasuke zurück. „Nicht, du machst es nur schlimmer.“, flüsterte er leise. Leider musste ich zugeben, dass er Recht hatte.  Ich unterhielt mich gerade mit einem dieser snobistischen Brüllaffen, die bereits Autofahren durften und mit dem Geld ihrer Eltern angeben. Na ja viel mehr hörte ich zu, wie Mr. Ich-liebe-mich-fast-so-sehr-wie-Daddys-Kohle-und-werd’-jedes-Mal-spitz,-wenn-ich-mein-Spiegelbild-sehe über sein ach so geiles Leben, sein ach so geiles Auto und seinen ach so geilen Körper redete. „Ich wette du bist impotent.“, beendete Doyle seinen Monolog. Ich war noch nie so froh ihn zu sehen. Fast hätte ich meine Manieren versessen und mich bei ihm bedankt. Glücklicherweise konnte ich mich gerade noch so beherrschen und ging einfach. Kurz danach rannte mich diese Schreckschraube von Sasukes Freundin über den Haufen. An statt sich zu entschuldigen, brüllte sie quer durch den ganzen Saal nach ihrem Susu und blökte irgendwas von sie sie hätte Hunger. Zum ersten Mal, seit ich Itachis kleinen Bruder kannte tat er mir aufrichtig leid. Ich schaute mich um und hoffte, dass er nicht in der Nähe war, entdeckte ihn allerdings bei meiner Mutter am anderen ende des Saals. Wobei ich bemerken muss, in einem Überfüllten Raum von einem Ende zum anderen zu schauen ist schon eine Kunst, aber warum auch immer hatte sich eine kleine Schneise gebildet. Vielleicht war das Schicksal oder man wollte nur sichergehen, dass man unbeschadet so schnell wie möglich die Damentoilette aufsuchen konnte. Ich beschloss diese Woche einmal gemeinnützig zu sein, um meinen Guten Vorsatz für das laufende Jahr nicht völlig zu vernachlässigen. Jedenfalls stellte ich mich so in Karinsichtfeld, dass sie weder Sasuke noch meine Mutter sah. Eine Weile schluchzte und schniefte sie vor sich hin, während die umstehenden Personen abwertend den Kopf schüttelten. Karin schien jedoch entweder so mit sich selbst beschäftigt oder aber und das glaubte ich viel eher, so alkoholisiert zu sein, dass sie es entweder nicht mitbekam oder dass es sie gar nicht erst interessierte. Jedenfalls hockte sie wie ein Häufchen Elend auf dem Fußboden und wirkte irgendwie verloren und Hilflos. Was Alkohol aus einem Menschen doch machen konnte, ich nahm mir vor mich niemals so sehr zu betrinken oder zumindest nicht auf solchen Anlässen. Scheiße, ich fing an, sie zu bedauern. Zu Allem Überfluss brüllte sie wieder quer durch den Saal. „Susuuuuuuuuuuuuuuu!!!!!!!!“ Ich erbärmlicher und vollkommen verzweifelter Schrei ging in klägliches Gewimmer über. Ich hasste Leute wie sie. Keine Selbstachtung und von anderen Abhängig. Das schlimmste war, sobald sie wieder nüchtern sein würde, wäre sie wieder etwas besseres, als alle anderen Menschen der Welt. Scheiß Doppelmoral! „Halt dein Maul und hör auf zu wimmern!“, blaffte ich sie an. Ich gebe zu es war lauter als beabsichtigt und meine Mutter würde ernsthaft an ihrer Erziehung zweifeln, aber ich konnte nicht anders. Mein Tonfall erschreckte sie so, dass sie tatsächlich aufhörte zu heulen. Da mich auf Grund meines kleinen Ausbruchs alle anstarrten, und mir die unangenehmen Blicke nur zu deutlich bewusst wurden, musste ich dringend etwas unternehmen. Also streckte ich der Heulsuse eine Hand entgegen und versuchte einmal in meinem leben, wie das süße 14 jährige leicht naive Mädchen, das meine Lehrer so gerne aus mir machen würden. „Ich helfe dir ja Susu zu finden. Irgendwo wird er schon sein.“ Leicht irritiert nickte Karin und ließ sich von mir aus dem Raum führen. Ich hörte vereinzelt Leute „ach wie niedlich“ rufen und ignorierte es. Wenn ich glück hatte dachten die Leute Susu wäre ein Hund oder wenigstens ein Kleinkind. Jedenfalls ging ich mit Karin nach draußen und setzte sie auf eine Parkbank. Dann rief ich die einzige Person, die mir einfiel und garantiert helfen konnte, an. Meine Mutter. Gut ich rief meine Mutter immer an, egal worum es sich handelte, aber das spielte jetzt keine Rolle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)