Dead World von Mrs_Miyawaki ================================================================================ Kapitel 1: Genesis ------------------ Dead World ~ Teil I: Genesis ~ Blut. Es vermischte sich mit Regen und floss über die Straßen. Um ihn herum rannten Menschen panisch über die große Kreuzung in Shibuya. Obwohl hier Platz war, merkte man in diesem Moment nichts davon. Es waren wahren Menschenmassen, die hier in Panik gerieten und hysterisch schrien. Dabei hatte der Morgen angefangen, wie jeder andere auch. Keiner, der Menschen, die zur Arbeit gefahren waren, hatte damit gerechnet, dass sie heute unter Umständen nicht dort ankommen würden. Keiner hatte damit gerechnet, dass ausgerechnet hier, an dieser großen Kreuzung die Welt, wie sie sie kannten, enden würde. Wie an jedem Morgen wechselten die Ampeln von rot auf grün. Die Menschenmassen setzten sich in Bewegung um die Straßen zu überqueren. Von oben hätte es wie ein buntes Meer aus sich bewegenden Regenschirmen ausgesehen. Wie an jedem Morgen bewegten sich die Menschenmassen über die Kreuzung, ohne sich großartig anzurempeln. Es war eng, aber trotzdem ließ sich Körperkontakt vermeiden, auch wenn es so aussah, als wenn sich jeder mechanisch bewegte und kaum etwas von seiner Umgebung mitbekam. Manche Leute sah man zusätzlich zu dem Regenschirm noch mit ihrem Handy in der Hand. Doch niemand nahm Notiz von der jungen Frau, die keinen Regenschirm in der Hand hatte und einfach auf der Straße stehen blieb. Niemand nahm wahr wie ihr das Regenwasser von Haaren und Kleidung tropften, geschweige denn den leeren Ausdruck in ihren Augen. Auch das ihre Haut einen leicht ungesunden Farbton angenommen hatte, fiel keinem auf. Ihre Gelenke knackten, als sie sich langsam zur Seite drehte. Dann mit einer schnellen Bewegung streckte sie ihre Hände nach dem Mann aus, der gerade an ihr vorbeiging und packte ihn. Er ließ seinen Schirm fallen und beschimpfte sie, damit sie ihn loslassen würde. Ihr Griff wurde jedoch nur stärker. Wütend funkelte der Mann sie an, doch er blickte nur in kalte, ausdruckslose Augen. Sie gab ein Stöhnen von sich, das ganz und gar nicht menschlich klang. Vielmehr klang es so, als ob sie sich gleich vor seinen Füßen erbrechen würde. Und dann geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte. Das Mädchen schlug ihre Zähne in seinen Hals. Der Mann gab einen schmerzverzerrten Schrei von sich. Nachdem sie ihm ein Stück Fleisch vom Körper gerissen hatte, fiel er stöhnend zu Boden. Nun fiel sie über ihn her. Erst die Schreie des Mannes und das Blut, das sich langsam auf dem Asphalt mit dem Regenwasser vermischte, rissen die übrigen Menschen aus ihrer Lethargie. Als die umstehenden Menschen realisierten, was dort gerade vor ihren Augen passierte, brach die Panik los. Genauso, wie das Mädchen wenig später ein neues Opfer fand, fand auch die Panik neue Opfer. Sie griff wie ein Lauffeuer um sich. Als dann das totgeglaubte Opfer des Mädchens wieder aufstand, um sich ebenfalls ein Opfer zu suchen, brach der Wahnsinn los. Saga wachte schweißgebadet auf. Er saß senkrecht in seinem Bett und sein Atem ging eher stoßweise, als gleichmäßig. Sein Herz pumpte das Blut schneller als gewöhnlich durch seinen Körper. Er konnte es in den Ohren pochen spüren. Er versuchte tief durch zu atmen, schließlich war es nur ein Traum gewesen, so real er auch gewirkt haben mochte. Verhalten hob er seinen Arm und hielt seine Hand vor sein Gesicht. Im Dunkeln konnte Saga die Umrisse erkennen, aber sie machte einen unversehrten Eindruck. Schon etwas peinlich berührt schnaubte er. Was tat er hier eigentlich? Er wusste zu gut, dass das eben zwar ein Traum gewesen war, aber es zeigte ihm, dass seine Erinnerungen an diesen Tag immer noch frisch waren. Denn vor ein paar Jahren hatte sich tatsächlich alles geändert. Es hatte auf dieser Kreuzung angefangen, zumindest in Japan, und er war dort gewesen. Saga seufzte, er konnte immer noch das Kreischen und Schreien der Menschen in seinem Kopf hören. Immer noch, nach all den Jahren. Zwar hatte er nicht genau gesehen, aber er war mitten im Chaos gewesen. Die Massen hatten ihn einfach mitgezogen, ohne dass er sich dagegen wehren konnte. Er hatte einen Jungen stolpern sehen. Keiner hatte ihm aufgeholfen, er war einfach überrannt worden. Wenig später war auch er gestolpert, doch mit sehr viel Glück hatte er sich an den Rand der U-Bahnstation retten können, dort wo die Treppe hinunterführte. Was er dann noch wusste, war, dass er dort, bevor er wieder auf die Beine kommen konnte, angerempelt wurde und mit dem Hinterkopf hart gegen die Mauer der Treppenüberdachung gestoßen war. Dann war es schwarz um ihn geworden und er war erst hier wieder aufgemacht. Hier war ein großer unterirdischer Wohn - und Militärkomplex, den er jetzt sein zu Hause nannte. Es war praktisch wie eine große Stadt unter der Erde, wo sie sicher vor der sich immer weiter ausbreitenden Seuche waren. Saga beschloss, dass er erstmal nicht mehr schlafen können würde. Etwas frustriert schlug er die Decke zurück und stand auf. In Boxershorts und T-shirt schlurfte er in sein kleines Wohnzimmer. Dort knipse er nur die kleine Lampe in der Ecke an, mehr Licht brauchte er nicht. Aus seinem Schrank holte er eine Flasche Whiskey und schenkte sich ein Glas ein. Er ließ sich auf den Sessel fallen. Bevor er einen Schluck nahm, schaltete er den Fernseher an. Lustlos zappte er durch die Programme ohne etwas Interessantes zu finden. Aber eigentlich wollte er auch nur etwas nebenbei laufen haben, damit er die Stimmen nicht hören musste. Er nippte an seinem Whiskey. Es dauerte nicht lange, bis er eine erste leicht wohlige Wärme in sich aufsteigen spürte. Da er morgen arbeiten musste, beschloss er, dass er es bei diesem einen Glas belassen werden würde. Es musste reichen, damit er wieder schlafen konnte. „Wie weit noch, Tohru?“, wollte Saga von seinem Kollegen wissen, welcher der Stratege ihres Teams war. Zwar waren sie beide jünger, als ihr letztes Teammitglied, doch Saga war trotzdem zum Anführer des kleinen Teams ernannt worden. Nachdem sie sich kennen und schätzen gelernt hatten, hatten sie beschlossen auf Förmlichkeiten zu verzichten und inzwischen waren sie gut befreundet. Nachdem Saga in der Untergrundstadt aufgewacht war, hatte ihn das Militär eingestellt. Er war jung und sie brauchten Leute. Er persönlich war nicht besonders begeistert darüber gewesen, aber andererseits hatte man ihm klar gemacht, dass er ohne sie auch zu einem hirnlosen Menschenfressenden Wesen mutiert wäre. Ferner hätten sie bei Befehlsverweigerung nicht gezögert ihn als Versuchsobjekt zu verwenden und darauf war er nun wirklich nicht scharf gewesen. Also hatte er sich gefügt, wie so viele andere. Mittlerweile hatte Saga sich daran gewöhnt, auch wenn er jedes Mal wieder froh war, wenn er den „Ausflug“ an die Oberfläche sicher hinter sich gebracht hatte. Natürlich wusste er, dass ihre Missionen wichtig waren, schließlich suchten sie nach Überlebenden. Denn trotz der Jahre, die vergangen waren, gab es immer noch welche, die sich irgendwo herumtrieben oder die aus anderen Städten herkamen, da sie die Hoffnung ihre Verwandten zu treffen noch nicht aufgegeben hatten. Oder es wurden banale Dinge gebraucht, da es nicht immer alles in ihrer neuen Welt gab. Außerdem arbeiteten die zahlreichen Wissenschaftler an einem Gegenmittel, wofür sie Forschungsobjekte brauchten. Am besten tote Exemplare, damit unter keine Gefahr für eine neue Plage entstand oder falls an lebenden Exemplaren getestet werden sollte, kam ihnen die Aufgabe ebenfalls zu. „Der Hilferuf kam aus dem Gebäude dort drüben, die alte Schule. Genau genommen aus einem Zimmer links oben im dritten Stock. Ich schätze, dass dort ein Computer oder so sein muss, mit dem die Nachricht gesendet wurde.“, erwiderte dieser mit einem Blick auf seinen Minicomputer am Handgelenk und zeigte auf das große Gebäude nicht weit von ihnen entfernt. Tohru plante ihre Missionen bis ins kleinste Detail und hatte bisher in jeder Situation einen kühlen Kopf bewahrt, um einen Ausweg zu finden. Natürlich konnte er sich auch selbst verteidigen, doch da sein Freund, Wataru, ebenfalls im Team war und ein mehr als guter Schütze war, wusste er, dass dieser ihm zur Seite stand. Vor einer Stunde war ein Hilferuf eingegangen und sie waren losgeschickt worden. Sie waren an dem nächsten Eingang zur der Schule, den es von der Untergrundstadt gab, abgesetzt worden. Dort warten nun die drei Männer, die sich um die Schleuse kümmerten, die ebendiesen Eingang versiegelten. „Gut, ich bin froh, wenn wir das hinter uns gebracht haben.“, erklärte Saga und sah sich misstrauisch um. Er traute der Stille, die gerade herrschte, nicht wirklich. Sie waren noch keinem Zombie begegnet, was eher ungewöhnlich war. Normalerweise rochen diese Frischfleisch sehr schnell – und sie waren nichts anderes als das. „Ja, es war nicht nett uns weitere Unterstützung zu verweigern.“, schnaubte Wataru. Genau wie die anderen beiden trug auch er eine dunkle schwere Uniform, mit Schusssichererweste. Ebenso so wie Saga war auch er schwer bewaffnet. Jeweils drei Pistolen und jede Menge Munition gehörten zu ihrer Ausrüstung. Tohru hatte sich mit zwei Pistolen begnügt, aber er hatte auch noch seinen Minicomputer, um den er sich kümmern musste. „Allerdings.“, knurrte ihr Anführer. „Die Chefetage wird immer verrückter. Aber da es anscheinend genügt mit drei Personen auf die Suche nach dem Sender des Hilferufes zu gehen, bitte!“ „So verlieren sie weniger Leute, sollte etwas schief gehen.“, stellte Tohru trocken fest. „Je nachdem was sich an Zombies auf dem Gelände rumtreibt, nehmen wir den Seiteneingang. Von dort aus kommen wir am Schnellsten zu dem Raum.“ Die beiden anderen nickten und sie beschleunigten ihren Schritt um ihr Ziel zu erreichen, bevor es zu Komplikationen kam. Die Stadt oder die obere Welt, wie sie von den meisten unten genannt wurde, hatte kaum noch etwas mit der Stadt gemein, in der sie gelebt hatten. Die meisten Gebäude waren heruntergekommen oder lagen in Schutt und Asche. Man ging an zerstörten Geschäften vorbei, deren Schaufenster zertrümmert waren. Zusammengekrachte Autos standen kreuz und quer auf den Straßen, manche hatten sich sogar überschlagen. Über der ganzen Stadt lag eine Art Nebel, der durch alle Straßenzüge zog. Es dauerte nicht lange, bis sie das Gelände der Schule erreicht hatten. Wataru und Saga platzierten sich mit der gezogenen Pistole im Anschlag jeweils an den Seiten des Schultores. Tohru stand hinter seinem Partner und beobachtete, wie die beiden um die Ecke spähten. Sie hörten in der Ferne ein leichtes dumpfes Stöhnen, dass unzweifelhaft erkennen ließ, dass Zombies in der Nähe waren. Tatsächlich entdeckten sie eine kleine Gruppe, die vor dem Haupteingang der Schule standen und mit ihren mehr oder weniger verwesten Armen gegen die Tür schlugen. Dumpf hallte das Geräusch der Schläge über den Schulhof. Allerdings ließ es ihnen schon lange nicht mehr das Blut in den Adern gefrieren. Von der rechten Seite kamen jedoch mehr Zombies geschlurft. Erleichtert stellten sie fest, dass es sich um die langsamere Variante handelte. Mit der Zeit hatten sich die Zombies auf unerklärliche Weise weiter entwickelt und waren schneller und kräftiger geworden. Die allgemeine Theorie dazu war, dass der Virus, der sie Seuche ausgelöst hatte, sich weiterentwickelt hatte und damit auch die Träger. Sie wandten sich Tohru zu, der nickte und nach links deutete. Das hieß, dass sie den Seiteneingang nehmen würden. Um nicht auf sich aufmerksam zu machen, man wusste nie, wofür man seine Munition noch brauchte, schlichen sie sich auf das Gelände. Inzwischen hatte auch Tohru seine Waffe gezückt. Zum Glück gab es eine Menge Grünanlagen, in deren Schutz sie sich bewegen konnten. Ohne Zwischenfälle erreichten sie den Seiteneingang und schlüpften in das Gebäude. Während Wataru so leise wie möglich die Tür hinter ihnen schloss und eine kleine Sprengladung, für den Notfall, anbrachte, sah Saga sich um. Er konnte durch die gesamte Halle blicken und entdeckte, nicht gerade zu seiner Zufriedenheit, dass der andere Seiteneingang offen war. Das hieß eigentlich hing sie herausgebrochen in den Angeln. Sie mussten also damit rechnen, hier auf Zombies zu stoßen. Ein Blick auf ihren Strategen sagte ihm, dass dieser das gleiche dachte. Dann deutete Tohru auf die Treppe, gleich neben ihnen. Entschlossen stieg Saga die ersten Treppenstufen hinauf, dicht gefolgt von den anderen beiden. Kaum bogen sie um die Ecke des letzten Treppenabsatzes zum dritten Stock, da sahen sie die ersten Zombies. Es waren fünf Stück, die dort auf dem Treppenabsatz standen, mit den Rücken zu ihnen, und wankten in den Flur. Doch als sie die Schritte der drei hörten, drehten sie sich um. Schneller als sie es erwartet hatten. Es schien nicht die Urform der Zombies zu sein, denn sie bewegten sich erstaunlich schnell auf sie zu. „Fuck!“, schimpfte Saga. Bis jetzt war es aber auch zu glatt gegangen. Während er seine zweite Pistole zückte, zielte er bereits mit der ersten. Es war eine schnelle, geschmeidige Bewegung und so fiel erst der Zombie ganz links, dann der daneben. Beide mit einem perfekten Kopfschuss getroffen. Wenigstens wurde ihnen spritzendes Blut erspart, da dieses bei Untoten bereits geronnen war. In derselben Zeit reagierten auch Tohru und Wataru schnell. Mit zwei schnell nacheinander gesetzten Schüssen, erschoss Wataru die beiden rechten Zombies, während der in der Mitte seinem Freund zum Opfer fiel. Mit einem Poltern fielen die Zombies die Treppen hinunter und landeten vor ihren Füßen. „Sie haben unsere Zielperson gefunden, würde ich sagen.“, meinte Wataru im Flüsterton. „Sieht danach aus.“, erwiderte Saga und ging vorsichtig die weiteren Treppenstufen nach oben. Er bedeutete den anderen beiden erst einmal zurück zu bleiben. Das Stöhnen aus dem Gang bestätigte ihre Befürchtung. Es waren noch mehr da. „Wie viele sind es?“, wollte Tohru wissen. Man konnte ihm ansehen, dass er gerade im Kopf die Möglichkeiten überschlug, die ihnen offen standen. Saga presste seinen Körper an die Wand. Inzwischen stand er auf der obersten Treppenstufe und guckte vorsichtig um die Ecke. Mit einem schnellen Blick hatte er die Anzahl der Gegner überflogen. Er drehte sich zu den anderen hin und signalisierte ihnen, dass sich dort zehn Zombies befanden und dass sie nachkommen sollten. Als sie auf der Stufe unter ihm standen, flüsterte er ihnen zu: „Direkt vor der Tür. Gib es noch einen anderen Weg in den Raum?“ Tohru schüttelte bedauernd den Kopf. „Dann müssen wir wohl zum Angriff übergehen.“, erklärte Saga. „Hast du einen anderen Plan, außer ab in den Flur und hoffen, dass wir alle erlegen, bevor wir gebissen werden?“ „Nein, ich schätze was anderes bleibt uns nicht übrig.“, erwiderte dieser. „Ok, dann los. Nicht, dass sie in den Raum kommen.“, sagte ihr Anführer. Die anderen beiden nickten. Auf Sagas Zeichen hin, stürmten sie den Flur. Bevor die ersten Zombies sie bemerkten, fielen sie bereits zu Boden. Nun hatten sie also nur noch acht Gegner. Allerdings waren fünf davon von der schnellen Sorte. Während die nächsten drei Zombies, die ganz vorne standen, fielen, stürmten die anderen fünf auf sie zu. Sie wichen alle nach hinten, um mehr Abstand zwischen sich und die Angreifer zu bringen. Saga zielte wieder mit beiden Pistolen, so wie zuvor, nur hatte er bei dem Versuch einmal daneben geschossen. Auch dieses Mal traf er nur einen. Ein weiterer Zombie stürzte sich auf ihn. Saga konnte schon den Verwesungsgeruch wahrnehmen, der ihm entgegenschlug. Er hob beide Waffen und schoss. Die erste Kugel traf seinen Angreifer in den Kopf, die zweite in die Brust. Gurgelnd sackte der Zombie vor ihm zusammen. Tohru und Wataru sahen sich mit den restlichen drei Gegnern konfrontiert. Jeder erlegte den, der sich als erstes auf sie stürzte ohne mit der Wimper zu zucken mit einem gezielten Kopfstoß. Wataru setzte gerade zu einem zweiten Schuss an, da der Zombie auf ihn zuhielt, doch plötzlich schwenkte dieser um und stürzte sich auf Tohru. Alle waren überrascht, besonders Tohru selbst. Wahrscheinlich war auch das der Grund wieso er das Gleichgewicht verlor, als der Zombie nach seinen Armen griff. Zusammen stürzten sie zu Boden. So schnell wie er konnte, stemmte Tohru seine Arme gegen die Schultern des Zombies. Er verzog das Gesicht als er den fauligen Atem roch. Sein Angreifer fletschte die Zähne und versuchte ihn zu beißen. „Halt möglichst still!“, verlangte Wataru und fuhr gänzlich herum. Aus den Augenwinkeln sah er, dass auch Saga sich umgedreht hatte. Bevor seinem Freund noch etwas Schlimmes passieren konnte, zielte er und drückte nur einen Augenblick später ab. Natürlich wusste er, dass es gefährlich war, da er auch Tohru treffen konnte, doch er war überzeugt genug von seinen Fähigkeiten, um ihn zu verteidigen. Seinen Freund aufzugeben, kam für ihn überhaupt nicht in Frage. Auf keinen Fall würde er zulassen, dass Tohru ein nur noch nach Fleischgierender Untoter wurde. Gleiches galt für Saga, auch wenn er mit diesem keine Beziehung, wie mit Tohru, hatte. Erleichtert sah er, wie der Zombie auf Tohru zusammenbrach und dieser sich so schnell wie möglich unter der Leiche befreite. Erst jetzt merkte er, dass auch Saga geschossen hatte, denn auch er hatte eine Pistole auf den Zombie gerichtet gehabt. Da diese aber auch rauchte, musste er ebenfalls gefeuert haben. „Doppelt hält besser, was?!“, witzelte Tohru mit einem gequälten Lächeln. Damit bestätigte er Wataru Vermutung. Dieser hielt ihm die Hand hin und half ihm auf die Beine. „Du weißt doch Regel 2.“, grinste Saga. „Aber jetzt los, bevor noch mehr kommen.“ Sie stiegen über die Leichen, die nun endlich wirklich tot waren, hinweg und näherten sich mit schnellen Schritten der Tür, vor der die Zombies bis eben gestanden hatten. Die eine Pistole verschwand wieder in dem Halfter. Energisch versuchte Saga die Tür zu öffnen, doch natürlich ließ die sich nicht so einfach öffnen. Wer auch immer den Hilferuf gesendet hatte, hatte sich wahrscheinlich verbarrikadiert. Aber wer konnte es ihm verübeln? Während er die Tür geprüft hatte, hatten Wataru und Tohru jeweils eine Seite des Ganges im Blick, natürlich mit einsatzbereiter Waffe. Er klopfte gegen die Tür: „Hey, wir sind hier, um dir zu helfen! Kannst du uns hören?“ „Moment, ich mach die Tür frei.“, erklang wenig später die Antwort. Man hörte wie ein schwerer Gegenstand zur Seite geschoben wurde. Dann öffnete sich die Tür einen Spalt und sie schlüpften in den Raum. Es gab noch ein paar Dinge zu klären und das sollten sie nicht auf dem Präsentierteller tun. Vor ihnen stand ein junger Mann mit dunklen, kurzen Haaren, mit einem Metallrohr in der Hand. Die Waffe hatte er wahrscheinlich irgendwo auf dem Weg hierher gefunden. Sein Gesicht sah nicht gänzlich japanisch aus, es schien ebenso eine andere Nationalität zu enthalten. Er trug legere, aber inzwischen dreckige und auch zerrissene Kleidung. Sein Gesicht war ebenfalls verstaubt und so wie mehrere blutige Kratzer, konnte man getrocknetes Blut an seiner Stirn sehen. Was aber besonders auffiel waren seine Augen. Sie schienen einen förmlich gefangen zu nehmen. „To..tora…“, stammelte Saga überrascht, dass er den anderen erkannte. Es war das erste Mal, dass er überhaupt eine Person von früher wiedersah, die noch lebte. Er hatte welche als Untote wiedergesehen oder ihre Leichen gesehen, da sie sich ohne Aussicht auf Rettung selbst getötet hatten. Dieser musterte ihn, doch dann erhellte sich sein Gesichtsausdruck: „Saga, bist du das?“ „Ja, bin ich. Was machst du hier?“, wollte er wissen. „Warte, dass klären wir später, wichtig ist, dass wir hier rauskommen. Wurdest du gebissen und bist du alleine hier?“ „Sollten wir wohl. Nein, ich wurde nicht gebissen und in der Schule bin ich alleine. Allerdings waren in dem kleinen Flugzeug, mit dem wir gekommen sind, noch vier andere. Die Maschine ist aus irgendwelchen Gründen abgestürzt und zwei wurden bereits von den Zombies erwischt. Eine Frau ist noch übrig, aber wir wurden getrennt.“, erklärte Tora schnell. „Ich nehme an, dass sie den zweiten Notruf gesendet hat, den wir heute bekommen haben, dann wird ein anderes Team nach ihr suchen. Kannst du mit einer Waffe umgehen?“, fragte Saga ihn. „Ja, meiner sind nur die Patronen ausgegangen.“, bekam er als Antwort. Wortlos reichte der Anführer ihm die Pistole, die er bisher noch nicht benutzt hatte. Sein Blick dazu sagte Tora, dass er hoffte, dass die Waffe nicht zum Einsatz kommen würde. „Das sind Wataru und Tohru.“, stellte er die beiden knapp vor. „Und das ist Tora.“ „Ich will ja nicht unterbrechen, aber hört ihr das?“, meldete Tohru sich zu Wort. Schlagartig wurden sie still und lauschten. Das Geräusch war schwer auszumachen, doch auf dem Gang war ein kratzendes beziehungsweise taperndes Geräusch zu hören. Es kam eindeutig näher und es war auch nicht eine Quelle, die es verursachte. Eigentlich klang es wie Tierpfoten auf Steinboden. Natürlich hatte sich die Seuche nicht nur auf Menschen beschränkt. Mit der Zeit hatte es auch Tiere erwischt und selbst eine Wunde, die eine Krähe verursachte, konnte tödlich enden. Dabei gab es inzwischen ein Gegenmittel, dass innerhalb von 5 Stunden verabreicht, eine Erkrankung abgewendet werden konnte. Es war also nicht gleich alles nach einem Biss verloren. Was es allerdings eventuell noch für neue Mutationen in der Stadt gab, dass wollten sie gar nicht wissen. „Hunde? Wenn ja sind sie bestimmt von den anderen Zombies angelockt worden.“, vermutete Wataru. „Üblicher Plan?“, wollte Tohru wissen. Nachdem Saga genickt hatte, zog Tohru Tora mit sich hinter die Tür. Die anderen beiden, jeweils mit zwei gezogenen Pistolen, positionierten sich vor der Tür. Saga nickte Tohru zu, als Zeichen, dass er die Tür aufziehen konnte. Genau das tat er auch. Einen Moment warteten sie ab, ob jemand in den Raum kommen würde, doch sie hörten nur das Tapern näher kommen. Mit einem Blick hatten sie sich verständigt und beschlossen nicht zu warten, bis sie angegriffen wurden. Sie würden selber angreifen. Jeder übernahm eine Seite, um möglichst keinen toten Winkel zum Angreifen zu bieten. Wataru hatte die linke übernommen und sah einen Rottweiler vor sich, der ihn anknurrte. Der Hund besaß kaum noch Fell, sondern blutige Haut. Er fletschte mit den Zähnen, an denen man noch Blutreste erkennen konnte. Dann sprang er auf Wataru zu. Es war nicht das erste Mal, dass dieser sich mit so einem mutierten Tier konfrontiert sah. Er atmete tief durch, zielte und betätigte den Auslöser seiner Pistole. Jaulend fiel der Zombiehund zu Boden, allerdings hatte Wataru ihn nicht am Kopf getroffen, sondern in der Brust. Das holte er nun nach. Dann drehte er sich um, um zu sehen, dass Saga nicht so viel Glück hatte. Vor diesem standen zwei Hunde, die so entstellte waren, dass man sie keiner Rasse mehr zuordnen konnte und zwei männliche Zombies, die beide die Arme nach ihm ausstreckten. Fünf weitere kamen über den Flur auf sie zu gerannt. Beinahe gleichzeitig drückte Saga den Abdruck seiner Pistolen und wurde von einem der Hunde angesprungen. Eine Kugel schlug im Kopf des einen Zombies ein, die andere verfehlte ihr Ziel. Der Hund hatte sein Ziel jedoch nicht verfehlt. Die Wucht seines Aufpralls auf seiner Brust riss ihn von den Füßen. Im Fall konnte er noch erkennen, dass Wataru sich um den anderen Hund kümmerte und dann den anderen Zombie ins Visier nahm. Er selber hatte nun ein anderes Problem, er musste unter allen Umständen verhindern, dass der Hund ihn biss, denn er war nicht wirklich scharf darauf den existierenden Impfstoff am eigenen Leib auszuprobieren. Er sah wie der Hund nach ihm schnappte und schaffte es irgendwie ihm seine rechte Pistole ins Maul zu schieben, sodass er erstmal beschäftigt war. Allerdings knirschte das Gehäuse der Waffen bereits bedrohlich unter den Zähnen. Dann schlug er hart auf dem Boden auf. Saga stöhnte leise vor Schmerz, doch schaffte es zu verhindern, dass er mit dem Hinterkopf ebenfalls auf dem Boden aufschlug. „Tohru!“, rief er, sie brauchten dringend Verstärkung, denn auch vom anderen Ende des Flures hörte er das verdächtige, dumpfe Stöhnen eines Zombies und es kam bedrohlich schnell näher. Gerade als er seinen Arm mit der verbliebenen Waffe hob, brach das Gehäuse der anderen im Maul des Hundes auseinander. Geifer schlug ihm entgegen und tropfte auf Kleidung und Gesicht. Teile der Pistole bröckelten aus dem Maul des Hundes. Saga setzte seine Waffe an den Kopf seines Angreifers, schloss die Augen und drückte ab. Er hatte das Gefühl als wenn der Knall des gelösten Schusses durch das ganze Gebäude hallte. Als Saga die Augen wieder öffnete, sah er, dass Wataru und Tohru sich gerade um die fünf anderen Zombies kümmerten. Drei lagen bereits am Boden, die anderen zwei würden gleich folgen. Was die beiden jedoch nicht sahen oder sehen konnten, war, dass hinter ihnen ein weiterer Zombie aufgetaucht war. Es war der, den Saga eben gehört hatte und er bewegte sich sehr schnell. Er ignorierte den toten Hund, der auf ihm lag und zielte auf ihn. Er brauchte zwei Schüsse, dann hatte er ihn erledigt. Angewidert schob er den toten Hund von sich herunter und bemerkte dann eine Hand, die ihm entgegen gestreckt wurde. Da diese Hand keine Handschuhe trug, musste sie Tora gehören. Als er hoch sah, sah er, dass es tatsächlich Tora war, der ihm auf die Beine helfen wollte. Er griff zu und ließ sich auf die Beine ziehen. „Alles klar?“, wollte Wataru wissen, behielt aber weiterhin den Gang im Auge. „Ja, aber eine Waffe ist hin.“, erwiderte Saga. „Nimm dir meine und dann sollten wir zusehen, dass wir hier wegkommen.“, meinte Wataru. Einen Moment später spürte er, wie der andere sich die bisher unbenutzte Waffe aus dem Halfter um seine Hüfte nahm. „Ja, weg hier! Kämpfen nur wenn es nötig ist, das kostet nur Zeit. Sollten uns unten welche verfolgen, sprengst du die Tür hinter uns.“, stimmte Saga zu und sie machten sich auf den Weg nach unten. Wataru ging vorweg, ihm folgten Tohru und Tora. Den Schluss der Gruppe bildete Saga. Sie hatten einen zügigen Schritt drauf, aber nicht so schnell, als das man nicht auf überraschende Angriffe reagieren konnte. Als sie die Treppen runter gingen, konnten sie in den Gängen der Gebäude das Stöhnen von Zombies hören, doch sie kamen unbeschadet in der Halle an. Allerdings brach dort gerade die Vordertür auf und ein Haufen Untoter stolperte mehr oder weniger schnell in die Halle. Drei von der schnellen Sorte hatten sie natürlich schnell entdeckt. „Lauft!“, wies Saga sie an. Natürlich musste er es ihnen nicht zweimal sagen. Sie rannten zur Tür und Tohru riss sie auf. Kaum war auch Saga durch die Tür, betätigte Wataru den Auslöser für die Sprengvorrichtung. Das Piepen, das den minimalen Countdown von zehn Sekunden ankündigte, ertönte. „Runter!“, rief Saga, obwohl ihm klar war, dass die anderen wussten, dass sie sich am besten so schnell wie möglich aus der Schusslinie brachten. Alle vier schmissen sich ins Gebüsch. Während sich Wataru, Tohru und Saga geschickt abrollten, schließlich hatten sie das in ihrer Ausbildung gelernt, sah es bei Tora nicht ganz so elegant aus. Die Äste der Sträucher kratzen ihnen ins Gesicht, doch das war egal. Hauptsache war, dass sie hier wegkamen. Hinter ihnen brach die Explosion los. Eine Feuerwand fauchte aus der Tür, von der nicht mehr viel übrig war. Trümmer flogen durch die Gegend und man hörte das Jaulen des Zombies, die von der Explosion erwischt wurden. Nicht weit entfernt von Gebüsch fiel ein zerfetzter Arm zu Boden. Saga wollte lieber nicht wissen, wo der Rest der Zombies war. Genauso wenig wie die anderen drei. Sie hasteten auf die Füße um ihren Vorsprung zu nutzen, nachdem sie sich der schnelleren Untoten augenscheinlich erledigt hatten. Dieses Mal war es Saga, der Tora auf die Beine half und ihn die ersten Schritt hinter sich herzog. Als er merkte, dass dieser sicher laufen konnte, ließ er ihn los. Sie rannten im Schutz des Gebüsches zum Schultor. Gerade als sie durch dieses rennen wollten, rannte ihn ein Zombie in den Weg. Doch von zwei Kugeln getroffen, klappte er zusammen. Wataru und Saga wechselten einen grinsenden Blick, da es Tohru und Tora gewesen waren, die zuerst reagiert hatten. Saga pfiff sogar leise durch die Zähne als Anerkennung für seinen alten Bekannten. Dieser zuckte nur kurz mit den Schultern. Allerdings hielten sie sich nicht weiter auf, sondern setzten ihren Weg fort. Die Schleuse nach unten würde sie nicht in einer Minute erreichen. Auf einmal hörten sie eine Frauenstimme schreien und laute Schritte, die über den Asphalt hallten. Die Stimme war panisch, was nur vermuten ließ, dass sie verfolgt wurden. „Wo kommen die denn her?“, fragte Tohru ungläubig, als sie in der Ferne erkannten, dass vier Leute, gefolgt von noch nicht überschaubaren Horde Zombies auf sie zu gerannt kamen. Drei der Menschen trugen dieselben schwarzen Kampfanzüge wie sie, sodass sie zu ihnen gehören mussten. In ihrer Begleitung befand sich eine Frau. Wahrscheinlich war es Toras Begleitung gewesen, nur wussten sie nicht, was genau sie hier machten. Das andere Team war in einem anderen Stadtteil an die Oberfläche geschickt worden. „Saga, wir sollten in Deckung gehen, sonst stehen wir hier auf dem Präsentierteller und das hilft keinem – außer den Zombies vielleicht.“, meinte Tohru dann. Dieser nickte und zeigte kurz in die kleine Gasse, dicht bei ihnen. Sie war nicht ohne Grund gewählt, konnte man doch so noch über Umwege zur Schleuse gelangen. Schnell zogen sie sich zurück, in der Hoffnung, dass die Zombies sie zumindest nicht wirklich wahrgenommen hatten. Tohrus Aufgabe war es die Gasse nach hinten hin im Auge zu behalten, die anderen beobachteten die Situation auf der Straße. Sobald die Zombies in Reichweite waren, würden sie natürlich schießen. Inzwischen konnten sie erkennen, dass es 15 Zombies waren, die die kleine Gruppe verfolgten. Saga drückte Tora Munitionsnachschub in die Hand, dann machte er sich daran, wie Wataru, zu zielen. Wenig später knallte der erste Schuss los. Eins der Zombies riss die Arme nach oben und fiel. Wataru hatte zielsicher den Kopf getroffen. Saga tat es ihm gleich. Noch vor Jahren hätte er gerade Mal jemanden getroffen, wenn er direkt vor ihm gestanden hätte, doch jetzt machte weder die Distanz, noch die Beweglichkeit der Opfer etwas. Auch er erwischte einen. Da es die letzte Kugel in dem Magazin gewesen war, musste er es wechseln. In der Zwischenzeit schoss auch Tora, doch der erste Schuss verfehlte den Kopf des Zombies. Stattdessen schlug die Kugel in der Brust ein. Doch er gab nicht auf und traf beim zweiten Mal. „Wenn wir nicht noch mehr erledigen, bevor sie hier ankommen, haben wir ein Problem.“, stellte Wataru knapp wie immer fest. Nebenbei lud er seine Waffe routiniert neu. „Allerdings.“, stimmte Saga zu, zielte erneut und schoss. Allerdings traf auch er nicht gleich in den Kopf. Das tat er erst mit dem Schuss aus der zweiten Pistole. Bis die kleine Gruppe in ihre unmittelbare Reichweite kam, hatten sie den größten Teil der Untoten niedergeschossen. Es waren nur noch fünf sehr schnelle Zombies, die die Gruppe verfolgten. Doch auch diese mussten erst noch erledigt werden. Zwei weitere fielen, dann war die kleine Gruppe kurz davor an der Gasse, in der sie Zuflucht gesucht hatten, vorbeizulaufen. Einer der bewaffneten Männer war dabei sich umzudrehen, was sich als Fehler herausstellte. In diesem Moment stürzte sich ein Zombie auf ihn und grub fauchend seine Zähne tief in dessen Hals. Es riss ein Stück Fleisch aus dessen Körper. Blut spritzte. Saga und Wataru, die ganz vorne in der Gasse standen, bekamen davon etwas ab. Jetzt wo einer zu Boden gegangen war, stürzten sich auch die anderen auf ihn. Selbst wenn sie die Zombies erschossen hätten, wäre für den Mann jede Hilfe zu spät gekommen. „Lauft!“, brüllte Saga. Es war traurig und vielleicht sogar ein wenig makaber, aber sein Tod konnte ihnen den nötigen Vorsprung sichern um ihre Leben zu retten. Alle reagierten und rannten. Sie versuchten das Schreien des Mannes auszublenden und es zu verdrängen, dass sie ihn gerade opferten. Aber sie hatten über die Jahre genug erlebt, um zu wissen, dass es nicht anders ging. Sie folgten der großen Straßen noch ungefähr hundert Meter, dann bogen sie nach links, wo sich die U-Bahn Station befand. Von dort aus, würden sie gleich die Schleuse erreichen. Ihre Füße nahmen schnell eine Stufe nach der anderen. Sie hörten, dass die Zombies inzwischen hinter ihnen her waren, aber noch hatten sie genügend Abstand zwischen sich. Es sah gut aus, dass sie es zumindest in ihrer jetzigen Zusammensetzung unbeschadet schaffen würden. Sie rannten zu dem Bahngleis und sprangen auf die Schienen. „Einfach nach links!“, rief Saga Tora und der anderen Frau zu, die sich hier ja nicht auskannten und nicht wussten, dass die rettende Schleuse direkt vor ihnen lag. Bisher waren sie ihnen nur hinter her gerannt. Ein paar Meter im Tunnel sahen sie ein großes stabiles Gitter, das diesen unpassierbar machte. Nur durch das Tor, was sich darin befand, konnten sie in die Schleuse gelangen. Das Tor wurde geöffnet, als die Wächter sie kommen hörten. Nachdem sie alle hindurchgeschlüpft waren, wurde es schnell wieder geschlossen. Wenig später folgten die Zombies und streckten ihre Hände geifernd durch die Gitter. Doch sie würden hier nicht durchkommen, hier hatten sie den ersten Schritt in Sicherheit getan. Sie folgten noch eine paar Metern dem spärlich beleuchteten Tunnel, bis sie zu einer schweren Eisenwand kamen. Auch hier gab es eine Tür, doch diese musste mit einem Code geöffnet werden. Es diente als Vorsichtsmaßnahme, falls einmal Zombies die erste Hürde überwinden sollten. Saga machte Anstalten den Code einzugeben, doch der große, gut gebaute Mann aus dem anderen Team kam ihm zuvor. Er seufzte. Er wusste nicht wieso, aber Jin konnte ihn nicht leiden. Gut ihm sollte es egal seien, wer den Code eingab, Hauptsache sie kamen nach unten. Nachdem der Code eingegeben war, piepte es und die Tür ging auf. Sie kamen in eine große Halle. Kaum waren sie durch die Tür getreten, kamen mehrere Menschen in Kitteln auf sie zu gerannt. „Captain Sakamoto, Verletzte in ihrem Team?“, fragte ein Mann mit Brille. Er war der Oberarzt hier. „Nein, nichts außer ein paar Kratzern.“, antwortete dieser. „Und bei ihrem Team?“, wurde Jin gefragt. „Ein Toter und ein Biss. Sie wurde vor einer halben Stunde gebissen, also wird sie es überleben.“, kam die Antwort. Sofort wurde sie von zwei Krankenschwestern mitgenommen, damit sie behandelt werden konnte. Auch sie mussten als reine Vorsichtsmaßnahme einmal durchgecheckt werden. Da ihre Vitalwerte bereits vorlagen, würde es bei ihnen schneller gehen, als bei Tora. „Wir müssen alle einmal durchgecheckt werden, damit wir nicht doch den Virus mit in die Stadt bringen. Ich schätze, bei dir wird es länger dauern, aber wenn du willst, hole ich dich später ab…“, wandte sich Saga an Tora. „Das würde mich freuen.“, erwiderte dieser und sah ihm tief in die Augen. Zum ersten Mal hatte Saga die Gelegenheit diesen Blick wahrzunehmen. Je länger er Tora in die Augen sah, desto kribbeliger wurde er, aber es war kein negatives Kribbeln. Es war mehr das einer wohligen Erregung, welche man tief in der Magengegend spüren konnte. Er erinnerte sich schlagartig daran, dass dessen Blick schon früher dieselbe Wirkung auf ihn gehabt hatte. Allerdings kam er nicht weiter dazu sich Gedanken zu machen, da sie von zwei Schwestern getrennt wurden. Sie würden gleich eine Station weiter nach unten gebracht werden, wo sich die Krankenstation befand, in der sie durchgecheckt werden würden. Er sah Tora hinterher. Erst als Jin an ihm vorbeiging und ihm etwas zu zischte, wurde er aus seiner Lethargie gerissen. „Du hättest ihn retten können!“, knurrte er ihm leise entgegen. Trotzdem lief es Saga eiskalt den Rücken hinunter. Es war jedoch nicht leise genug, sodass Wataru und Tohru es trotzdem gehört hatte. Wataru legte ihm die Hand auf die Schulter und meinte: „Nein, hättest du nicht. Für ihn hätte keiner mehr etwas tun können.“ „Ich weiß.“, antwortete Saga leise. Saga war froh, dass sein Team und er in einem anderen Raum durchgecheckt wurden, als das andere Rettungsteam. Wenn er gerade etwas nicht wollte, dann war es mit ihnen in einem Raum zu sein. Sie mussten sich wie immer auf die einfachen Krankenhausbetten setzen und wurde an ein paar Maschinen angeschlossen, die ihre Vitalwerte prüfen und mit den normal zulässigen vergleichen würde. „Woher kennst du Tora? Oder willst du darüber nicht reden?“, wollte Tohru neugierig wissen. „Nein, das ist ok. Wir kennen uns seit unserem letzten Schuljahr und na ja waren eigentlich auch zusammen. Bis dann die Katastrophe losgebrochen ist. Zu der Zeit war er in Amerika und wir wussten beide nicht, ob der andere überlebt hat. Es war also eine ziemliche Überraschung ihn wieder zu sehen, wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt.“, antwortete Saga und strich sich eine Strähne seines braunen Haares aus dem Gesicht. Er hoffte, dass es er den Check und den folgenden Bericht bei seinem Vorgesetzten schnell hinter sich bringen konnte, damit er endlich unter die Dusche konnte. Er wollte gerade eigentlich nichts weiter als das. Dort würde er endlich den Dreck abwaschen können. Außerdem brauchte er noch etwas Zeit für sich, bevor er Tora abholen konnte. Als sie in der Stadt gewesen waren, hatte er keine Zeit dafür gehabt, aber jetzt wurde ihm langsam klar, dass ihn das Auftauchen seines alten Freundes und Lovers durchaus durcheinander brachte. Allein, dass dessen Blick ihn immer noch so in den Bann zog, verunsicherte ihn. „Ah so ist das also. Du bist sicherlich erleichtert, dass er noch lebt.“, meinte Tohru. „Auf jeden Fall. Schließlich ist Tora bisher die einzige Person von früher, die ich lebendig wiedersehe.“, erwiderte dieser. „Aber jetzt fragst du dich, ob er noch der gleiche wie früher ist.“, vermutete Wataru und traf damit genau ins Schwarze, was er wunderbar in Sagas Gesicht ablesen konnte. „Stress dich nicht. Hol ihn nachher ab und geht was essen. Alles andere ergibt sich.“ „Ich schätze, du hast Recht. Was anderes bleibt mir wohl nicht übrig.“, erklärte Saga, jetzt wieder mit einem sichereren Lächeln. „Erfasst!“, stimmte Tohru zu. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hier mal etwas Neues von mir ^.^ Und nein, dass heißt nicht, dass ich meine anderen FFs nicht wieter schreibe, aber nachdem ich mal wieder den ersten Teil von Resident Evil gesehen habe und gerade einen totalen Alice Nine Flash habe, musste diese Idee einfach aufs Papier XD Habt etwas Nachsicht mit mir, das ist meine erste Alice Nine FF... MIt dem zweiten Teil, den ich demnächst hochladen, ist sie dann auch schon abgeschlossen. Während es hier Horror (hoffentlich!) und Action gibt, gibt's dann im zweiten Teil die Erotik XD Und natürlich konnte ich es nicht lassen, Wataru und Tohru vorkommen zu lassen. Ich lieb die beiden einfach zu sehr. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, Feedback wird natürlich gerne gesehen ^.^ lg Miya Kapitel 2: Afterlife -------------------- ~ Teil II: Afterlife ~ Sichtlich entspannter als eine Stunde zuvor stand Saga endlich unter der Dusche in seinem Appartement und ließ das angenehm warme Wasser auf seinen Körper hinab rinnen. Es tat unglaublich gut. Für einen Moment konnte er vergessen, dass sein Leben nur noch unter der Erde statt fand. Gleich nachdem ihr Check beendet worden war und sie als unbedenklich eingestuft worden waren, hatte er sich für seinen Bericht melden müssen. Dort hatte er erfahren, dass Tora in offizieller Mission hier war. Worin genau diese bestand wurde ihm nicht verraten, doch sein Vorgesetzter machte klar, dass er erwartete, dass Saga sicher stellte, dass ihr Gast eine gute Unterkunft bekam und morgen Nachmittag um drei im Konferenzzimmer war. Des Weiteren wurde ihm mitgeteilt, dass er Tora um fünf abholen konnte. Bis dahin hatte er noch genügend Zeit sich fertig zu machen. Saga stellte das Wasser aus und griff nach dem Handtuch, was er neben die Dusche gehängt hatte. Zuerst rubbelte er sich die Haare halbwegs trocken, dann trocknete er seinen Körper ab. Nachdem er sich das Handtuch um die Hüften geschlungen hatte, trat er aus der Duschkabine. Schnell hatte er sich abgetrocknet und angezogen. Er hatte sich eine dunkle Jeans und einen schlichten schwarzen Pullover herausgesucht. Als Saga seine Küche betrat, griff er nach der Schachtel Zigaretten auf dem Küchentisch. Er angelte sich eine Zigarette aus der Packung und steckte sie sich in den Mundwinkel. Dann griff er nach dem Feuerzeug. Nachdem er sie angezündet hatte, nahm er genüsslich einen Zug. Nach so einem harten Tag tat das Nikotin gut. Normalerweise hätte er noch einen Whiskey getrunken oder ein Bier, aber da er noch mit Tora verabredet war, ließ er es lieber. Das konnten sie ja zusammen noch nachholen. Mit einem Blick auf die Uhr beschloss er, dass es Zeit war sich auf den Weg zu machen, um seinen Freund abzuholen. Er war wirklich gespannt, wie es diesem die Jahre über ergangen war. Im Flur suchte er sich eine dünne Jacke aus und ein paar Stiefel. Mit der Kippe noch im Mundwinkel, schloss er die Appartementtür hinter sich ab und machte sich auf den Weg. „Hey Saga!“, begrüßte Tora ihn sichtlich gut gelaunt, als er ihn vor dem Büro seines Vorgesetzten anholte. „Hey, Lust etwas essen zu gehen?“, erwiderte dieser grinsend. Er stellte fest, dass auch Tora die Gelegenheit gehabt hatte zu duschen und Kleidung zu wechseln. Außerdem hatte sich jemand um seine Wunden gekümmert, denn er hatte einen Verband um die Stirn. „Klar, führ mich irgendwohin.“, forderte er ihn auf. „Geht klar, aber irgendwelche Wünsche, was du essen möchtest?“, erkundigte Saga sich. Erst jetzt sah er, dass der andere einen Rucksack dabei hatte. Vermutlich hatte ihn die Führung mit dem Nötigsten versorgt. „Was Japanisches? Ich könnte etwas Abwechslung zum amerikanischen Kram gebrauchen.“, lachte Tora. „Das könnte sich einrichten lassen, aber nur vielleicht.“, bekam er als Antwort. Saga war erleichtert, es war eigentlich wie früher mit ihnen. Sie konnte anscheinend immer noch problemlos miteinander rumwitzeln. „Du arbeitest also inzwischen für das Militär?“, wollte sein alter Freund wissen. „Ja, aber nicht wirklich freiwillig. Aber wer geht schon freiwillig immer wieder an die Oberfläche und läuft in Gefahr gebissen zu werden?!“, erklärte Saga. „Ich mein, es ist nicht so, als wenn ich niemanden retten möchte, aber ich bin wirklich jedes Mal froh, wenn ich und die anderen wieder hier unten sind. Und du? Du bist auf offizieller Mission hier?“ „Ja, es geht um ein verbessertes Kommunikationssystem zwischen Japan und Amerika und um ein Tunnel beziehungsweise Shuttelsystem, damit man wieder besser verbunden ist.“, erklärte dieser. „Klingt nach einer interessanten Sache. Wenn das klappt, müsste man nicht mehr durch die Zombieverseuchte Stadt.“, meinte Saga. „Auf jeden Fall. Aber meine Begleitung… wird sie wieder gesund? Deine Chefs meinten ja, aber ich vertraue deiner Ansage eher.“, wollte Tora wissen. „Sie wird wieder gesund. Da sie noch nicht vor langer Zeit gebissen wurde, wird der Impfstoff sie retten.“, erklärte sein alter Freund. Inzwischen hatten sie das Gebäude verlassen und er führte ihn die große Straße entlang, die eine der Hauptstraßen bildete. Wenn man nicht wusste, dass man sich unter der Erde befand, hatte man den Eindruck, dass man durch die richtigen Straßen Tokyos schritt. Es gab genauso Geschäfte, Restaurants und Bürokomplexe wie auch oben. „Das ist sehr beruhigend. Wenn ich ehrlich bin, hat es mich auch beruhigt, dich zu sehen. Ich hab mich all die Jahre gefragt, was aus dir geworden ist. Aber die Handys funktionieren ja nur noch eingeschränkt, genau wie das Internet. Das ist schließlich nur noch für die Elite nutzbar.“, meinte Tora sichtlich erleichtert und lächelte ihn an. Als er Saga erkannt hatte, war er nicht nur überrascht, sondern auch erleichtert gewesen. Es war so gewesen, als wenn ihm der sprichwörtliche Stein vom Herzen gefallen war. Die ganzen Jahre über hatte er nicht mehr daran geglaubt seinen alten Freund und Lover jemals wieder zu sehen. Er hatte sich Sorgen gemacht. Die Frage, ob Saga auch ein Opfer der Zombies geworden war, hatte ihn mehrere schlaflose Nächte gekostet. Saga zog eine Augenbraue nach oben, was jedoch eher von seiner Überraschheit über die Offenheit der Aussage herrührte, als von dieser selbst. Doch dann lächelte auch er: „Ich bin auch froh, dass du noch lebst. Es ist schön mal ein vertrautes Gesicht wieder zu sehen.“ Sein Freund schluckte, er sah für einen kurzen Moment eine tiefe Traurigkeit in dessen Augen aufblitzen. Er schien nicht wirklich Glück gehabt zu haben, was seine Verwandten und Bekannten anging. Er wollte nicht jetzt schon bei so einem Thema nachharken, nicht wo sie das erste Mal seit Jahren die Gelegenheit bekamen sich wieder zu unterhalten. Er war froh, dass Saga ihm die Entscheidung abnahm, was das nächste Thema betraf. „Brauchst du noch neue Kleidung oder so? Und wir müssen noch gucken wo du übernachtest. Ich kann dir entweder ein eigenes Appartement besorgen oder… oder du kommst mit zu mir.“, erkundigte er sich. Bei der Alternative zögerte er einen Moment, da er sich nicht sicher war, ob es nicht zu direkt war. Allerdings wollte er es ihm anbieten und ihn nicht einfach abschieben. Außerdem hatte er die Hoffnung, dass sie so noch ein wenig mehr Zeit miteinander verbringen konnten, denn wenn er ehrlich war, wollte er das. Er fühlte sich wohl in Toras Gegenwart, so wie früher. Dieser strahlte eine Ruhe aus, die ihm gut tat. „Ich hab sozusagen eine Grundausstattung bekommen, die Kleidung reicht bis morgen oder übermorgen. Dann bräuchte ich etwas Neues und du musst mir kein eigenes Appartement organisieren. Wenn es dich nicht stört, würde ich gerne mit zu dir kommen.“, erwiderte Tora. „Nein, tut es nicht. Wir können morgen einkaufen gehen, bevor du zur Konferenz musst.“, meinte Saga. „Geht klar.“, stimmte sein Freund zu. „Gut. Wir sind übrigens da.“, meinte er und blieb vor einem kleinen Gebäude stehen. Die Tür stand offen und er trat vor ihm ein. Sie wurden freundlich begrüßt von der jungen Dame, die hinter der Bar stand. Sie zogen sich vorne die Schuhe aus und schlüpften jeweils in ein Paar Slipper. Dann suchten sie sich einen freien Tisch, der sich etwas abseits in der Ecke des Raumes befand. Der Tisch war praktisch in den Boden eingelassen, sodass man auf dem erhöhten Boden darum auf Kissen sitzen konnte. Sie setzten sich gegenüber voneinander. Beide nahmen sich jeweils eine Karte. Saga warf einen Blick über seine Karte hinweg und sah wie Tora mit leuchtenden Augen das Angebot studierte. Schnell hatten sie sich auf mehrere Gerichte geeinigt, die sie bestellen und sich teilen würden. Wenn man es genau nahm, hatte Tora meist etwas vorgeschlagen und Saga hatte ja und amen gesagt. Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, dauerte es nicht lange, bis sie ihr Bier bekamen. „Auf gute alte und neue Zeiten!“, prostete Tora ihm zu und hob sein Glas. „Auf eben die!“, stimmte Saga zu, während er mit seinem Glas gegen das andere stieß. Danach nahmen sie beide einen großen Schluck. „Darauf hab ich mich gefreut.“, seufzte Saga genüsslich. „Das glaub ich, das tut auch gut nach so einem Tag. Als dieser Hund auf dich zu sprang, hat mir das einen Riesenschreck eingejagt!“, erwiderte Tora. Man sah ihm an, dass er die Wahrheit sagte. „Glaub ich dir. Allerdings war ich auch schon in brenzlicheren Situationen. Das eine Mal hatte ich Glück, dass Wataru und Tohru da waren, sonst wäre es aus gewesen. Allerdings waren es die Menschen, die wir retten sollten, die uns angegriffen haben. Sie hatten uns in einen Hinterhalt gelockt und mir eine üble Schnittverletzung zugefügt. Das gab sogar eine Narbe und ohne Wataru und Tohru hätte ich es nicht zurückgeschafft.“, erklärte sein Gegenüber. „Zum Glück waren sie da. Ich verstehe nicht wieso Menschen so was machen. Wir befinden uns schon in einer scheiß Situation und dann nutzt man es auch noch gnadenlos aus, wenn es Menschen gibt, die helfen wollen.“, meinte Tora verächtlich. Er nahm noch einen Schluck Bier und wurde ernst. „Danke, dass du mir das Leben gerettet hast.“ „Bitte.“, antwortete Saga. Sie wussten beide, dass alles was er sonst gesagt hätte, seltsam geklungen hätte. Allerdings wussten sie auch, dass es der Wahrheit entsprach, was sie gesagt hatten. Bevor sie in die Verlegenheit kamen, dass sie erst einmal nicht wussten, was sie sagen sollten, kam die Kellnerin und brachte den ersten Teil ihres Essens. Begeistert griff Tora nach seinen Stäbchen und brach sie auseinander. Nachdem Saga es ihm gleich getan hatte, wünschten sie sich guten Appetit und Tora machte sich mit sichtlichem Heißhunger über ein Tintenfischbällchen her. Saga grinste und begann dann ebenfalls mit dem Essen. Er fühlte sich ein wenig an früher erinnert, wenn sie zusammen ausgegangen waren. Da sie beide nicht die begnadetsten Köche waren, hatten die so oft es ging, die Möglichkeit genutzt auswärts zu essen. Auf einmal verzog Tora den Mund, dann hielt er die Hand davor und pustete. „Heiß, heiß…“, japste er und wurde etwas rot im Gesicht. Natürlich war das Tintenfischstück im Inneren heißer gewesen, als die Teighülle. Er wedelte mit der Hand vor seinem Mund herum und griff dann nach seinem Bier. Erst nachdem er sein Glas wieder hingestellt hatte, merkte er, dass Saga lachte. Es war das erste Mal an diesem Tag, dass Tora ihn komplett entspannt erlebte. Schließlich konnte er sich das Lachen selber nicht mehr verkneifen. In diesem Moment kam die Kellnerin mit dem Rest ihres Essens. Sie lächelte die beiden amüsiert über den plötzlichen Ausbruch von Heiterkeit an, bevor sie wieder verschwand. Sie prosteten sich erneut zu und machten sich weiter über das Essen her. „Wie oft musst du eigentlich nach oben?“, erkundigte Tora sich. „Kommt drauf an. Die letzten zwei Wochen fast jeden Tag. Warst du oft oben?“, antwortete Saga und nahm sich etwas Salat auf seinen Teller. „Nein, eigentlich nicht. Obwohl es bei uns gut abgesperrte Areale an der Oberfläche gibt, an denen man frische Luft schnappen kann. Allerdings sind an der Absperrung auch immer eine Menge Zombies, es ist gruselig dort zu sein. Außerdem gehört es zu meinen Aufgaben das Tunnel und Shuttlesystem mit zu entwerfen, da lassen sie mich nicht oft gehen.“, erklärte er. Sein Gegenüber nickte: „Das glaub ich. Leben von deinen Verwandten und Bekannten noch die meisten?“ Ihm war klar, dass diese Frage die Ernsthaftigkeit mit voller Wucht zurückbrachte, aber früher oder später hätten sie darüber geredet. Es ging gar nicht anders in diesen Zeiten. „Ja, sie haben Glück gehabt. Ich weiß es nur nicht, bei meinen Japanischen Freunden, so wie bei dir. Und du?“, erkundigte Tora sich, obwohl er bereits ahnte, dass die Antwort negativ ausfiel. Wie erwartet schüttelte sein Freund den Kopf: „Nein, wie gesagt du bist der erste, den ich lebendig wiedersehe. Ich weiß nicht Mal was aus meinen Eltern geworden ist. Ich hoffe nur, dass sie nicht dort draußen herumirren und nach Fleisch gieren.“ Tora griff nach Sagas Hand: „Das tut mir leid.“ Sanft strich er mit dem Daumen darüber. Er spürte, wie Sagas Griff fester um seine Hand wurde. „Danke. Weißt du, an dem Tag als alles hier begann, da war ich dort. Ich wollte zur Arbeit wie jeden Morgen und dann brach auf einmal um mich herum die komplette Panik aus. Das Schreien, Menschen die niedergetrampelt werden, das Blut auf dem Boden, all das träume ich fast jede Nacht. Ich weiß nicht einmal wie ich hier her gekommen bin. Ich wurde am Bahnhof gegen die Mauer gestoßen und dann wurde es schwarz um mich herum. Danach fehlt mir jegliche Erinnerung bis ich hier aufgewacht bin.“, erklärte er. Seine Stimme klang dabei völlig neutral, nur seine Augen gaben die Müdigkeit und die Verletzbarkeit preis. „Du solltest dir also vielleicht überlegen, ob du bei mir übernachtest.“, fügte er dann hinzu. Toras Reaktion überraschte ihn dann doch etwas. Dieser verharkte ihre Finger in einander und küsste ihn auf den Handrücken. „Ich werde gerade deshalb bei dir übernachten.“, meinte er dann und lächelte Saga mit an, sodass klar wurde, dass er keinen Widerstand duldete. „Danke.“, erwiderte Saga schlicht, aber ehrlich und küsste nun seinerseits den Handrücken seines Freundes. Es bedurfte nicht mehr Worte in dieser Situation. Als sie nach dem Essen nach Hause kamen, waren sie ein wenig angeheitert, denn natürlich war es nicht bei einem Bier geblieben. Saga hatte ihn noch zu einem heißen Sake überredet, wobei er nicht wirklich viel Überzeugungsarbeit hatte leisten müssen. Trotz der manchmal ernsten Themen hatte sie doch eine Menge zu lachen gehabt. Gerade kam Saga aus dem Bad und ließ sich neben Tora auf das Sofa fallen. „Du willst doch nicht in der Ecke da sitzen bleiben, oder?“, wollte dieser mit einem herausfordernden Unterton wissen. „Sollte ich nicht?“, erwiderte Saga im gleichen Ton, rutschte aber schon ein wenig näher. „Nein, du solltest hier sitzen…“, kam die prompte Antwort, wobei er seine Sitzposition veränderte, sodass der andere zwischen seinen Beinen sitzen konnte. Er griff nach seiner Hand und zog ihn zu sich hin. So saß Saga auf allen Vieren zwischen Toras Beinen, der ihn am Kinn fasste und küsste. Da die Position für Saga etwas unbequem war, ließ er sich kurzerhand von seinem Freund in dessen Umarmung ziehen. Dieses Mal war er es jedoch, der den zweiten Kuss einforderte. Seine eine Hand vergrub sich leicht in Toras Shirt, während seine Lippen die des anderen suchten. Ohne zu zögern erwiderte Tora den Kuss, der schon um einiges leidenschaftlicher ausfiel als der erste. Am Ende saß Saga mit dem Rücken gegen den Oberkörper seines Freundes gelehnt, der eine Hand unter dessen Shirt hatte und über die nackte Haut darunter strich. Es war eine weitere Situation, in der er Saga komplett entspannt erlebte. Ihm wurde bewusst, wie ausgelaugt sein alter Freund wirklich sein musste. Das was er erlebt hatte, die ständigen Missionen an der Oberfläche, die mit der ständigen Angst einhergingen, dass es der letzte Tag sein könnte, an dem er lebendig war, nagten offensichtlich an seinen Nerven. Doch wer konnte es ihm verübeln. Für einen Moment fühlte er sich schuldig, dass er nicht hier gewesen war, obwohl er wusste, dass es nicht seine Schuld gewesen war. Saga gähnte herzhaft. Er war tatsächlich müde, aber ihm war schmerzlich bewusst geworden wie lange es her war, dass er sich in der Umarmung von jemandem so wohl gefühlt hatte. Er hatte über die Jahre höchstens ein paar Affären gehabt, doch auch diese waren immer weniger geworden. Doch hier mit Tora fühlte er eine lang vermisste Ruhe und wenn er ehrlich war, war er nicht gewillt heute Nacht alleine zu schlafen. Gleichzeitig musste er ebenfalls zugeben, dass ihm die Berührungen von Toras Händen auf seiner Haut Lust auf mehr machten. „Sollen wir ins Bett gehen?“, wollte Tora führsorglich wissen. „Wenn du mit ins meins kommst, dann ja.“, erwiderte Saga. „Was denkst denn du?“, lachte er. „Ich lass mich doch nicht mit der Couch abspeisen!“ „Gut, dann muss ich die Aussicht von dir an meiner Seite nicht aufgeben. Sonst wäre ich jetzt zu faul gewesen, um aufzustehen.“, meinte sein Freund und stand auf. Er hielt Tora die Hand hin und zog ihn auf die Beine, nachdem dieser sie ergriffen hatte. Doch anstatt ihm in das Schlafzimmer zu folgen, zog er Saga energisch an den eigenen Körper. Toras Lippen geisterten über seinen Nacken, während seine Hände fest auf seinen Hüften zum Stehen kamen. „Musst du morgen arbeiten?“, wollte er leise wissen. „Wenn kein Notruf eingeht, dann nicht wirklich. Ich muss dich pünktlich zum Meeting bringen und dann Papierkram erledigen, bis ich dich wieder abholen soll. Du siehst, ich werde nur auf dich warten!“, erwiderte Saga mit einem verführerischen Unterton und legte seine Hände auf die seines Freundes. „Das höre ich gerne.“, antwortete Tora. Nun geisterten seine Lippen nicht mehr über Sagas Hals, er küsste ihn richtig. Dieser ließ sich eine Weile so küssen, dann wand er sich aus der Umarmung, sodass er ihn ansehen konnte. Toras Hände ruhten jedoch wieder auf seinen Hüften. Ihre Lippen trafen sich zu einem weiteren leidenschaftlichen Kuss. „Wenn ich es mir recht überlege, bin ich gar nicht so müde…“, flüsterte Saga nun und bewegte seine Hüften leicht unter den Händen des anderen. „Na dann wüsste ich da einen Weg, wie wir dich sehr, sehr müde bekommen.“, grinste Tora. Da sie die Finger nicht vor einander lassen konnten, stolperten sie eher in Sagas Schlafzimmer. Dieser schaffte es sie unbeschadet durch den Flur und ins Zimmer zu dirigieren. Saga löste sich ein weiteres Mal aus der Umarmung, knipste kurz die Nachttischlampe an und griff dann schnell nach Toras Hand. Wenig später ließ er sich auf sein Bett fallen. Da er Toras Hand nicht losgelassen hatte, zog er diesen mit sich. Das Bett gab ein Ächzen von sich, als Tora auf ihm landete. Natürlich merkte auch Saga selbst das Gewicht von seinem Freund, doch es störte ihn nicht im Geringsten. Im Gegenteil er genoss es. „Du gehst ja ran…“, stellte Tora mit einem Grinsen fest. Gut, eigentlich war sein Freund noch nie sehr schüchtern gewesen, wenn es bei ihnen um Sex gegangen war. Im Gegenteil er strahlte geradezu eine anziehende Sexualität aus. Selbst als er ihn das erste Mal in der Schule gesehen hatte, hatte er Schwierigkeiten gehabt nicht auf „dumme“ Gedanken zu kommen, wenn er in Sagas Nähe war. Mehr als einmal war er kurz davor gewesen, dem anderen einfach die Schuluniform vom Körper reißen zu wollen, wozu es dann auch irgendwann gekommen war. Tora war sichtlich amüsiert: „Hält dein Bett das aus?!“ „Ich hoffe doch.“, erwiderte er und forderte einen Kuss ein, den Tora ihm natürlich nicht verwehrte. Während sich eine seiner Hände ihren Weg unter Sagas Shirts suchte, drang er mit seiner Zunge in dessen Mund ein. Natürlich gewährte Saga ihm ohne zu Zögern Einlass und begann damit eine Hand in Toras schwarzen Haaren zu vergraben. Die andere Hand schob er seinerseits unter dessen Shirt und streichelte über dessen Rücken. Tora rieb seine Hüfte an Sagas, sodass sie ihre wachsende Erregung spüren konnten. Zufrieden nahm er wahr, dass Saga unter ihm in ihren hungrigen Kuss hineinstöhnte. Keiner der beiden fand, dass es zu schnell ging. Es war egal, ob sie sich einige Jahre nicht gesehen hatten. Für sie spielte es keine Rolle. Es war vertraut zwischen ihnen und sie wollten sich gerade einfach. Tora unterbrach ihren Kuss und lehnte sich etwas weiter nach hinten, sodass er Sagas Shirt langsam nach oben schieben konnte. Jeder freigelegte neue Zentimeter nackter Haut wurde mit Küssen bedacht, was Saga augenscheinlich sehr gut gefiel. Er hatte die Augen geschlossen und vergrub erneut eine Hand in Toras Haaren. Er genoss es einfach, dass er sich ohne Bedenken jemandem hingeben konnte. Dann richtete er sich etwas auf, damit Tora ihm mit seiner Hilfe sein Shirt über den Kopf ziehen konnte. Saga beschloss die Gelegenheit zu nutzen und machte sich daran Toras Shirt hochzuschieben. Er ließ seine Lippen ebenfalls über dessen Oberkörper wandern, umspielte dessen Nippel mit der Zunge und zog es ihm dann über den Kopf. Beide grinsten sich an. „Wenn du woanders auch so gut leckst…“, begann Tora. „Weißt du doch…“, erwiderte Saga und schenkte ihm einen verführerischen Blick. Dann sorgte er mit einer schwungvollen Bewegung dafür, dass Tora nun unter ihm lag. „Aber ich frische gerne deine Erinnerung auf!“ Bereits während er das sagte, knöpften seine Hände Toras Jeans auf. Schnell war der Reißverschluss geöffnet und Tora hob seine Hüften, damit Saga ihm die Hose von den Beinen ziehen konnte. Wenig später lag er unbekleidet vor seinem Freund. Allerdings hatte er keine Zeit dazu sich deshalb unbehaglich zu fühlen, denn Saga spreizte ihm die Beine und küsste ihn an den Innenseiten seiner Schenkel. Er küsste sich auf diese Weise näher an dessen Körpermitte heran. Dann umfasste er Toras Schwanz und leckte über den Schaft. Er tat es mit der gleichen Leidenschaft wie bereits zuvor. Nachdem er ein zustimmendes Stöhnen von Tora vernommen hatte, leckte er ein weiteres Mal quälend langsam über den Schaft. Dann stülpte er seine Lippen darüber und begann seinen Kopf auf und ab zu bewegen. Dieses Mal bekam er ein lauteres Stöhnen als Zustimmung und konnte spüren wie sich Toras Hand in seinen Haaren vergrub. Davon ließ Saga sich nicht weiter beirren, er wusste nur zu gut wie er ihn in den Wahnsinn treiben konnte. Auch wenn er länger keinen Sex gehabt hatte, hieß das nicht, dass er verlernt hatte wie man jemanden um den Verstand blies und leckte. Er konnte spüren wie Toras Schwanz in seinem Mund zu seiner vollen Größe anschwoll, wie die Adern förmlich vor Erregung pulsierten. Nun entließ Saga ihn aus seinem Mund und leckte stattdessen wieder über den Schaft. Er tat es ein paar Mal schnell hintereinander, bevor er seine Aufmerksamkeit der Eichel widmete. Während Saga nun nur über die Spitze leckte, begann er zusätzlich damit Toras Hoden mit der Hand zu verwöhnen. Seine Zunge glitt über den Schlitz der Eichel und er konnte die ersten Lusttropfen schmecken. Sehr zufrieden widmete er sich wieder dem Schaft, bevor er Toras Schwanz wieder komplett in seinen Mund aufnahm. Dieses Mal bewegte er seinen Kopf bereits schneller auf und ab, als zuvor, woraufhin Toras Griff in seinen Haaren stärker wurde. Genau wie dessen Stimme, die Saga immer stärker wahrnehmen konnte. „Saga… wenn du so weiter machst, dann… komm ich gleich…“, brachte Tora mühsam hervor. Doch er wurde einfach ignoriert. Also beschloss Tora, dass sie später immer noch gemeinsam auf ihre Kosten kommen konnten. Wenn Saga ihn kommen lassen wollte, dann wäre er der Letzte, der ihn davon halten würde. Schließlich fühlte es sich zu gut an, die warmen Lippen um seinen harten Schwanz und wie sie sich darum herum bewegten. Er sorgte dafür, dass Saga ihn noch schneller befriedigte. Es dauerte nicht mehr lange, da kam Tora heftig. Er krallte seine Hand noch stärker in Sagas Haare, als er sich mit einem lauten Stöhnen in dessen Mund ergoss. Erst nach einer Weile entließ er ihn aus seinem Griff. Mit einem dreckigen Grinsen sah Saga zwischen seinen Beine hervor und wischte sich den Rest von Toras heißer Erleichterung aus dem Gesicht. Er sah auf seinen schwer atmenden Freund herab, der mehr als befriedigt aussah. Nachdem er sich etwas von seinem Orgasmus erholt hatte, setzte er sich langsam auf. Er rückte dicht an Saga heran und küsste ihn dann. Ein wenig konnte er sich noch selber schmecken. „Das war mehr als geil…danke.“, flüsterte Tora ihm zu, während er ihm die Hose aufknöpfte. Er wollte sich auf jeden Fall revanchieren. „Immer gerne!“, lachte er und suchte erneut die Lippen seines Freundes. Dessen Hand war inzwischen in seiner Hose verschwunden und streichelte seinen harten Schwanz. „Hol ihn raus!“, forderte Saga bestimmt und lehnte sich gegen Toras Oberkörper. Dieser küsste ihn am Nacken, kam dann aber dessen Wunsch nach. Er befreite dessen Erregung von dem störenden Stoff und begann ohne Umschweife ihn zu verwöhnen. Saga stöhnte genüsslich und entblößte seinen Nacken noch mehr. Außerdem rieb er seinen Rücken stärker Toras Oberkörper. Er konnte nicht verneinen, dass es ihm gefiel nackte Haut auf nackter Haut zu spüren. Langsam rötete sich sein Gesicht vor Erregung. Toras Rhythmus, mit dem er seine Hand um Sagas Schwanz bewegte, wurde schneller und seine Küsse am Nacken wilder. Als er plötzlich seine Zähne in seinen Nacken vergrub, gab Saga einen erstaunten Laut von sich. Er hatte gerade Toras freie Hand ertastet und ihre Finger ineinander verharkt. „Tora!“, japste er, als er ein weiteres Mal die Zähne des anderen an seinem Nacken spüren konnte. Kurz danach wurde die leicht malträtierte Haut sanft geküsst. Saga seufzte, als Toras Hand sich langsamer bewegte. Es dauerte nicht lange und dessen Rhythmus wurde wieder schneller. Noch einmal quälte Tora ihn mit langsamer werdenden Bewegungen, doch dann bleib er bei einem konstant schnellen Rhythmus. Er merkte, dass Saga nicht mehr lange aushalten würde, da dieser ihm nun mit den Hüften leicht entgegen kam. Tatsächlich kam dieser wenig später. Tora küsste ihn gerade hungrig, sodass sein lautes Stöhnen darin unterging, als er sich in dessen Hand ergoss. Nachdem sich ihre Lippen getrennt hatten, sackte Saga mit einem seligen Grinsen in Toras Umarmung. Dieser strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste ihn erneut. „Ich bin aber noch nicht richtig müde…“, meinte Saga dann herausfordernd. „Ach wirklich? Dann muss ich mich wohl etwas mehr ins Zeug legen…“, grinste Tora. „Aber ich verspreche dir, dass ich dich gleich um den Verstand vögel.“ „Das klingt nach einem guten Versprechen.“, stimmte er zu. „Ich hol dir ein Tuch für die Hand.“ Damit schälte er sich vorsichtig aus der Umarmung und krabbelte zu seinem Nachttisch hin. Er öffnete die Schublade. Schnell hatte er die Packung mit den Tüchern gefunden und Tora gereicht. Dann sah er wieder in die Schublade auf der Suche nach ein paar Sachen, die sie gleich noch gebrauchen konnten. Es war schon etwas schwieriger diese zu finden, doch als er sie in der Hand hatte, fiel ihm nur noch eins ein: „Scheiße!“ Als Wataru die Tür von seinem Appartement öffnete, sah er seinen leicht verlegenen Freund, Saga davor stehen. Dessen Haare waren etwas verwuschelt und seine Klamotten hatte er allen Anschein nach schnell übergezogen. „Stör ich?“, wollte er wissen, da sein Freund mit fast komplett geöffnetem Hemd in der Tür stand. Außerdem war seine Gürtelschnalle bereits geöffnet. Er und Tohru schienen ähnliche Pläne für den Abend zu haben wie Tora und er. „Nein… also noch nicht.“, grinste Wataru. „Was kann ich für dich tun?“ „Eigentlich wollte ich dich um einen Gefallen bitten...“, erwiderte Saga. „Hat das etwa was mit Tora zu tun?“, wollte er herausfordernd wissen. „Doch hat es. Ich… wir… also…“, druckste dieser herum. „Ach komm schon Saga, es muss dir doch nicht peinlich sein, dass ihr gleich ficken wollt. Tun Tohru und ich doch auch.“, erklärte Wataru breit grinsend und klopfte ihm auf die Schulter. „Es ist nur schon etwas länger her, dass ich jemanden da hatte. Deshalb sind meine Kondome abgelaufen und na ja mir fehlt noch was anderes… du weißt schon…meine ist eingetrocknet und ich würde ungern Öl, Mayo oder sonst was benutzen!“, meinte Saga. Sein Freund nickte, er hatte verstanden was noch fehlte. Er drehte sich in das Appartement und rief: „Tohru? Holst du unserem Captain mal eben ein paar Kondome und die neue Tube Gleitgel? Die alte reicht für uns ja noch.“ Die beiden nannten ihn meist nur Captain, wenn es darum ging ihn zu ärgern. „Moment!“, hörte man Tohru im Hintergrund. Wenig später kam er wieder und reichte ihrem rot gewordenen Anführer eine handvoll Kondome und eine Tube Gleitgel. Seine Haare waren ebenfalls verwuschelt und seine Hose hing schon fast auf halb acht. Saga sah ein, dass er Glück gehabt hatte und die beiden nicht schon nackt aus dem Bett geklingelt hatte. Unschuldig lächelte Tohru ihn an: „Genieß es! Du hast dir auch mal etwas Spaß verdient, Captain!“ „Genau, du siehst heiß aus, er auch, ihr wollt euch… also los!“, fügte Wataru hinzu und verpasste ihm einen leichten Klaps auf den Hintern. „Danke, euch auch viel Spaß!“, gab Saga nun ebenfalls grinsend. Jetzt wo er alles hatte, was er brauchte, fühlte er sich erleichtert. Gut, er gestand sich ein, dass er, wenn seine beiden Freunde ihm nicht hätten weiterhelfen können, wohl doch mit Tora nach einem Ersatz gesucht hätte. Irgendeine Lösung hätten sie schon gefunden. Als er wieder in sein Appartement kam, wartete Tora mit einem breiten Grinsen auf ihn im Schlafzimmer. Saga legte die Kondome auf den Nachttisch, bis auf eins. Das schmiss er mit der Tube Gleitgel auf das Bett. „Deine Freunde sind aber gut ausgerüstet.“, stellte Tora lachend fest. „Wataru hat mal gesagt, wenn hier unten Kondome und Gleitgel ausgehen, wird er sich erschießen.“, erwiderte Saga, was seinen Freund noch stärker lachen ließ. Er zog sich gerade sein Shirt über den Kopf und nestelte dann am Reißverschluss seiner Hose herum. „Das glaub ich gern!“, meinte er. Dann klopfte er auf die Matratze neben sich: „Saga…“ Sobald dieser sich seiner Klamotten entledigt hatte, setzte er sich neben Tora. Kaum dass er saß, spürte er bereits dessen Hände auf seinem nun komplett nackten Körper. Auch ihm fiel es schwer die Finger von Tora zu lassen, genauso wie seine Lippen. Eine ganze Weile küsste und erkundeten sie einfach nur den Körper des anderen. Sie nahmen sich die Zeit, die sie eben nicht gebraucht hatten und langsam kam spürbar die Erregung zurück. Tora hatte die Narbe an Sagas Seite entdeckt, von der dieser ihm erzählt hatte. Die Wunde musste wirklich schlimm gewesen sein, denn die Narbe war nicht gerade klein. Trotzdem störte sie ihn nicht. Für ihn war Saga perfekt so wie er war. Dieser zuckte kurz und kaum merklich zusammen, als er Toras Finger über die vernarbten Haut streichen spürte. Er setzte dazu an etwas zu sagen, doch nachdem er Toras Lippen dort spürte, schwieg er einfach. Ihm war klar, dass Worte dazu unnötige waren. Dann trafen sich ihre Blicke erneut und Saga hatte das Gefühl, dass er sich in Toras Augen verlieren konnte. Während sie sich hungrig küssten, sorgte Tora dafür, dass Saga langsam in die Kissen seines Bettes sank. Dieser hatte die Arme um ihn geschlungen und spreizte nun die Beine, damit Tora bequem dazwischen Platz hatte. Als er sich über Saga beugte, um ihn zu küssen, berührten sich ihre härter werdenden Schwänze. eide stöhnte ihn den Kuss hinein. Es fühlte sich gut und gleichzeitig vertraut an. Während Tora mit seiner Zunge in Sagas Mund eindrang, bewegte er seine Hüften sanft gegen die des anderen. Nach einer Weile griff er nach dem Gleitgel und verteilte eine ausreichende Menge auf seinem Finger. Vorsichtig drang er mit damit in ihn ein. Tora gab ihm eine Weile um sich daran zu gewöhnen, dann bewegte er seinen Finger. Es dauerte nicht lang, bis er noch einen zweiten hinzufügte. Nachdem er das getan hatte, beugte er sich wieder über ihn und küsste ihn am Nacken. „Nimm mich.“, forderte Saga ihn schließlich auf. Er bekam ein Grinsen als Antwort: „Gern.“ Schnell hatte Tora die Kondompackung aufgerissen und es sich über gezogen. Er verteilte auch hier noch etwas Gleitgel, wollte er doch Saga auf keinen Fall weh tun. Dann legte sich Tora ein Bein seines Freundes über die Schulter und drang vorsichtig in ihn ein. Auch dieses Mal gewährte er ihm Zeit sich daran zu gewöhnen, dass er ihn jetzt ausfüllte. Lange schien Saga dafür nicht zu brauchen, er schien sich schnell sichtlich wohl zu fühlen. Natürlich tat es im ersten Moment auch weh, doch er wusste, dass es normal war und der Schmerz nahm auch schnell ab. Als Zeichen, dass es in Ordnung für ihn war, legte er Tora eine Hand auf die Schulter. Dieser verstand, zog sich zurück und versenkte sich mit einem langen, aber tiefen Stoß wieder in ihn. „Gott, Tora!“, entfuhr es Saga, als dieser eine Weile gewartet hatte, bevor er wieder auf die gleiche Art zustieß. Dabei krallte er seine Hand noch etwas stärker in dessen Schulter. Er genoss es, dass er seinen Freund auf diese Weise sehr intensiv spüren konnte. Tora wiederholte es noch ein paar Mal, bevor er einen regelmäßigen Rhythmus vorlegte. Vorher hatte er noch Sagas Bein von seiner Schulter genommen, sodass er sich gleich besser über ihn beugen konnte. Denn er wollte ihn nicht einfach nur vögeln, er wollte ihn so intensiv wie möglich spüren. Während er sich immer wieder in Sagas willigen Körper versenkte, wanderten seine Lippen über dessen Oberkörper. Sein Partner unter ihm ging ein wenig stärker ins Hohlkreuz, schloss gerade die Augen und vergrub genüsslich stöhnend eine Hand in seinen Haaren. Nach einer Weile lehnte Tora sich wieder zurück und begann nun damit Sagas Schwanz zu massieren. Es erregte ihn ungemein zu sehen, wie der andere sich unter seinen Berührungen wand. Genauso machte es ihn an die raue erregte Stimme zu hören. Natürlich klang auch seine Stimme nicht anders, denn es fühlte sich gut an die warmen Muskeln des anderen um seine harte Erregung spüren zu können. Im Gegensatz zu dem nun stetigen Rhythmus, mit dem er Sagas mit der Hand verwöhnte, stieß er nun wieder unregelmäßig in ihn. Aber gerade das schien ihm zu gefallen. „Mhm… Tora… das ist gut, verdammt gut!“, murmelte er. Mehr brachte er nicht über die Lippen, aber das musste er auch nicht. „Du fühlst dich aber auch verdammt gut an…“, bekam er als Antwort und stieß besonders fest zu. „Ich komm gleich…“, stöhnte Saga. Nun ging Tora wieder zu einem regelmäßigen, aber nicht weniger hartem Rhythmus über. Er beugte sich wieder über Saga, ließ aber soviel Platz, dass er ihn immer noch mit der Hand verwöhnen konnte. Tora küsste ihn am Nacken und vergrub einen Augenblick später seine Zähne wieder leicht in die empfindliche Haut. „Ich auch…“ flüsterte er ihm dazwischen zu. Tatsächlich waren seine Bewegungen immer unkontrollierter geworden. Er stieß noch ein paar Mal in Sagas willigen Körper, dann kam sein Partner zu seinem Höhepunkt. Saga ging laut stöhnend ins Hohlkreuz und ergoss sich zum zweiten Mal in Toras Hand und auf seinen Bauch. Heftig zogen sich seine Muskeln um den Schwanz des anderen zusammen. Tora bewegte sich noch ein paar Mal in ihm, dann kam auch er. Saga konnte spüren wie er sich in das Kondom ergoss. Erschöpft sackte Tora auf ihm zusammen. Schweigend kamen sie wieder zu Atem. Nachdem sich ihr Herzschlag wieder beruhigt hatte, zog Tora sich aus ihm zurück, verknotete das Kondom und warf es in den Mülleimer, neben dem Nachttisch. Dann griff er nach den Tüchern, damit er sich und Saga säubern konnte. Zufrieden ließ er sich neben diesen fallen und zog ihn in seine Arme. Sie küssten sich zärtlich. Zum ersten Mal seit Jahren erwischte sich Saga bei dem Gedanken, dass es hier unten vielleicht gar nicht so übel war. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So wie versprochen der zweite und eigentlich letzte Teil von Dead World ^.^ dieses Mal ohne Zombies, aber mit smut XD Ich hoffe es gefällt und denke es besteht durchaus die Chance, dass ich noch mal weitere Teile schreiben werden *g* Falls Interesse besteht... lg Miya Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)