Vertrag von abgemeldet (FF zu 'Petshop of Horror') ================================================================================ Kapitel 2: Das besondere "Haustier" ----------------------------------- Der Dienst am nächsten Tag war der reinste Horror, da er sich kaum konzentrieren konnte. Schließlich bat er seinen Chef darum früher Feierabend machen zu können, nicht zu letzt in der Hoffnung zu Hause noch D an zu treffen, wenn der das Tier vorbei brachte. Vor seiner Wohnungstür war alles wie immer. Kein Käfig, kein D, doch im inneren der Wohnung brannte Licht. Leon öffnete die Tür und schmiss seine Jacke erst mal auf den Kleiderständer. "D...? Bist du hier?" D war tatsächlich in der Wohnung. Er saß mit übereinandergeschlagenen Beinen auf einem Stuhl im Wohnzimmer und sah aus als hätte er schon auf Leon gewartet. "Hi, wartest du schon lange?!" Leon ging langsam auf D zu. "Hättest dir ruhig etwas zu Trinken nehmen können!" "Nein ich warte noch nicht lange. Wie war dein Tag und durst habe ich keinen." Leon stöhnte gespielt auf. "Stressig....die haben gestern Nacht wieder etliche Brüche verübt und sämtliche Polizeidepartements waren 150%ig beschäftigt.* "Dann hast du sicher Hunger nicht? Ich habe dir etwas gekocht... bediene dich." "Du....hast gekocht...?" "Ja, wünscht du dir nicht immer, wenn du heimkommst es hätte jemand für dich etwas gekocht?" "Hm, schon, danke..." Leon ging in Richtung Küche, blieb dann aber mit einem mal ruckartig stehen und drehte sich langsam zu D um. "Moment mal, D ?!" "Mh?" "Wo ist das Haustier? Ich hab da ne dunkle Ahnung." D lächelte und erhob sich. "ICH bin dein Haustier Leon, denn ich bin alles was du dir wünschst." Okay, in dem Moment sah Leon wahrscheinlich nicht all zu intelligent aus, denn sein Kiefer war aufgeklappt und er starrte den Mann vor sich aus riesigen Augen an. D ertrug den Blick geduldig und noch immer lächelnd, auch wenn seine Augen funkelten. Schließlich war es Leons knurrender Magen, der die langsam peinlich werdende Situation beendete. "Iss lieber bevor es kalt wird." Leicht verdattert, aber mit einem selten dämlichen Grinsen auf den Lippen machte sich Leon über das Essen her. Es schmeckte zwar ungewohnt, aber nicht schlecht. Er würde sich daran gewöhnen können. D schaute Leon einfach nur zu. Nachdem Essen setzte sich Leon vor D und wollte von ihm alles genau wissen. "Du wirst von jetzt an hier bleiben? Für immer? Als mein Haustier? Tier... in wie fern? Was bedeutet das für dich? Was machst du mit deinem Geschäft? Wie bist du überhaupt auf so eine Idee gekommen?!" "Ja ich werde hier bleiben...ich bin ja ...dein Eigentum. Immer? Wer weiß... Haustier? Ich verkaufe in meinem Laden nichts anderes als Tiere, nur damit das klar ist. Was es für mich bedeutet... es ist ein Geschäft wie jedes andere. Mein Geschäft wird so lange weiter laufen, wie Menschen Wünsche und Träume haben und nicht ich bin auf solch eine Idee gekommen sondern du." "I-ich...? Aber ich wollte eigentlich..." Leon verhaspelte sich und schwieg dann lieber. "Du wolltest das kaufen, was die anderen Kunden bei mir kauften, war es nicht so?" "Ja schon, nur, ich wollte eigentlich keinem Menschen die Freiheit nehmen, schon gar nicht dir." "Hast du ja auch nicht." "Na wenn du meinst." Leon lächelte leicht. "Schön, dass du hier bist." "Ja, das freut mich auch." "Wirklich...?" Leon sah D kritisch von der Seite an, aber nach wie vor schien dessen Gesicht kaum eine Regung zu zeigen, nichts von den wahren Gefühlen wieder zu spiegeln. Das einzige was er an wirklichen Emotionen von D kannte war die kindliche Freude bei Süßigkeiten. D stand auf und räumte den Teller weg. Leon sah dem anderen dabei aufmerksam zu. Wenn man etwas Phantasie walten lies hätte man meinen können in einem normalen Haushalt zu sein. Er der Brötchenverdiener und D.....nun ja, welche Rolle D darin einnahm würde er sicher bald herausfinden. Während er den anderen erst einmal walten lies verkrümelte sich Leon im Schlafzimmer, um dann anschließend duschen zu gehen. Als er aus der Dusche Stieg war D vor ihm und hielt ihm ein Handtuch entgegen. Er lächelte sein wie immer unschuldiges Lächeln. Dennoch lief Leon knallrot an und nahm das Handtuch hastig an sich, um es sich um die Hüften zu wickeln. "Danke...", stotterte er wie ein Schuljunge und verfluchte sich im selben Moment für diese Unsicherheit. "Nichts zu danken. Hast du dir doch auch schon öfters gewünscht. Es ist immer so kalt von der Duschkabine zu den Handtüchern, nicht?" Leon nickte reichlich baff. "Ich frag jetzt nicht woher du das weißt, okay?" "Sicher." D schnappte sich ein zweites Handtuch und trocknete Leons Schultern ab. Der blonde Polizist verkrampfte sich etwas und erst als D schon fast fertig war lies er die angespannten Schultern wieder sinken. Zu ungewohnt war das Ganze einfach für ihn. D fuhr kurz über Leons warme Haut und brachte dann das Handtuch wider zu seinen Platz. "Ich warte im Wohnzimmer auf dich.", sagte er noch während er das Bad verließ. Aufatmend zog D sich ein Sauberes T-Shirt an, frische Shorts und schlüpfte noch in ein paar bequeme Trainerhosen. Dann trat er vor dem Spiegel und betrachtete sich misstrauisch darin. So schlecht sah er doch eigentlich gar nicht aus und doch, der Andere war doch auch ein Kerl. Warum machte er sich darüber Gedanken, als ob D eine Frau wäre, die es zu umgarnen galt?! Er seufzte und kämmte sich die verstrubbelten Haare einigermaßen in Ordnung, bevor er schließlich zu D ins Wohnzimmer ging. D saß auf der Couch und schaute in den Fernseher. Leons Lieblingssendung lief. Leise konnte man Leons nackte Füße über den Parkettboden tapsen hören. //Okay, er ist nur.....ein Freund!// Mit diesem Gedanken setzte er sich neben D, der ihm wohl nicht zufälligerweise seine Kuschelecke überlassen hatte. D musterte Leon von der Seite. "Kann ich noch etwas für dich tun?" "Was..? Nein...nein, alles bestens......" Leon versuchte sich auf die Folge zu konzentrieren, doch D neben ihm machte in innerlich ganz kribbelig. Er wagte es noch nicht einmal die Füße wie sonst hoch zu legen. //Ah ja, nun weiß ich was ich am Singleleben so mag!!// D beobachtete ihn immer noch. "Willst du, dass ich hier bleibe, oder soll ich nachher gehen. Vergiss nicht, ich gehöre jetzt dir, du bestimmst also über meinen Alltag." "Ehm... du hast doch gesagt du würdest hier bleiben. Ich hab ein Doppelbett, also, wenn des dir nichts ausmacht." D strahlte. "Nein, sicher nicht." //Man könnte wirklich meinen er würde sich freuen.....vielleicht tut er's sogar....// Leon hatte nun absolut keinen Nerv mehr für den Fernseher und sah einfach nur seinen Freund an, der neben ihm saß und dessen strahlendes Lächeln ihn ganz tief im Herzen zu berühren schien. "Freust du dich denn bis jetzt über mein... Geschenk?" Leon hob erstaunt die Augenbrauen. "Natürlich, es ist nur etwas ungewohnt weißt du, so was wertvolles habe ich noch nie bekommen." "Gut, dann vergiss nie die Regeln, an die du dich gebunden hast." "Ich werde dran denken, aber schon alleine die zweite Regel könnt ich niemals brechen, eher würde ich mir selber die Hand abhacken, als dir weh zu tun!" "Gut, denn ich denke einen Regelbruch würde keinen von uns erfreuen." Leon nickte bestätigend und gähnte dann verhalten. "Entschuldige...", nuschelte er müde. "Die haben und heute den ganzen Tag rum gescheucht und ich war nie richtig bei der Sache." "Ich bin auch müde, vielleicht wäre es eine gute Idee schlafen zu gehen?" Dazu brauchte Leon nun keine zweite Aufforderung. Schnell war der Fernseher ausgeschaltet und Leon auf dem weg ins Schlafzimmer. D folgte ihm und schälte sich lässig aus seinem Kimono. Seine weiße Haut spiegelte sich in dem fahlen Licht, dass durch die heruntergelassenen Rollläden fiel. Leon dankte seinen Schluckreflexen, damit er nicht zu sabbern anfing. //Okay, für SO was werde sogar ich schwul......// Um nicht zu offensichtlich zu starren wandte sich Leon um und schälte sich aus der Trainerhose und krabbelte unter die dicke Decke. D entkleidete sich fast völlig, und gesellte sich zu Leon. "Ich werde morgen ein paar Sachen bei dir in den Schrank tun, wenn es dir recht ist." "Sicher... hey, frierst du so nicht? Ist recht kühl hier drin." "Nein, warum sollte es mir kalt werden, wenn ich so dicht bei dir liege." D unterstrich seine Worte, indem er sich an Leon schmiegte. "Oh, sicher..." Etwas mulmig fühlte sich Leon schon, dennoch zog er den anderen dichter an sich und vergrub seine Nase in den seidigweichen Haaren und sog deren süßlichen Geruch ein. //Ist gar nicht anders als wenn du mit ner Frau im Bett liegst....fühlt sich genau gleich an, bis auf, na ja bis darauf, dass es ne sehr flache Frau wäre.// Aber das war das geringste Problem. Leons Hand ruhte weiter unten auf Ds Bauch und der war ebenso flach und weich wie bei einer Frau. "Es sei denn es wäre dir.. unangenehm, wenn ich mich an dich kuschle." "Im Gegenteil....", rutschte Leon einfach spontan heraus. Ds Lachen war in der Dunkelheit zu hören. "Du bist schön warm....und weich ...aber auch, männlich." D strich über Leons Brust. "Will ich hoffen.", schnurrte der Größere. "Bin ja auch einer." "Ja, ich weiß, ich dachte, das verwirrt dich." "Was denn.?" Leon konnte nicht verhindern dass seine Hand sich zu bewegen begann und leicht über Ds Bauch strich. "Das frag ich dich ja." "Alles okay, ich bin glücklich, weil... einfach nur glücklich." "Gut, aber lass deine Hände bei dir.", flüsterte D Leon ins Ohr. "Sorry." Leon zog seine Hand zurück, als ob er sich verbrannt hätte und rückte kaum merklich ab. D schmieget sich fast sofort wieder an ihn und strich weiter über Leons Brust. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Doch das konnte Leon in der Dunkelheit noch nicht mal erahnen und so schauderte er nur unter der hauchzarten Berührung des anderen. "Ist dir kalt?", fragte D unschuldig. "Nein, nicht wirklich, eher... heiß." "Ach, na ja, du könntest dich ja aufdecken." "Könnte ich ja." Leon strampelte die Decke etwas runter und warf sie dann auf D, wobei er sich unweigerlich wieder wie ein Schuljunge vorkam und das hier der Auftakt zu einer Kissenschlacht. D lachte und versuchte Leon in Schach zu halten. Da Leon es kuschelig seinem Bett mochte, waren Kissen nun wahrlich keine Mangelware und er begann alles auf D zu stapeln. Ds Verteidigungsversuche schlugen um, denn als eine Lücke entstand beuget sich D hoch und küsste Leon. Der lies dann auch prompt das Kissen auf Ds Kopf fallen. Das störte D nicht, denn er zog Leon einfach zu sich herunter. Leon stützte sich links und rechts neben Ds Kopf ab und schien völlig ab zu schalten. Kein Gedanke mehr daran, dass das hier ein Mann war, kein Gedanke daran, dass es etwas unmoralisches war, sondern einfach nur noch diesen mehr als süßen Kuss genießen. D genoss den Kuss auch, doch als ihr Lippen sich trennten schob D Leon etwas von sich. "Ich bin immer noch ein Mann Leon, das ist dir klar, nicht?" "Ehm ja, ich seh's und... spür's.", meinte Leon, während er schwarze Strähnen aus Ds Gesichtchen strich. "Du bist süß...weißt du das." "Echt? Ich dachte Menschen schmecken salzig." Dafür bekam er ein Kissen ins Gesicht und D legte sich auf die Seite. Leon beugte sich alsbald über ihn. "Eingeschnappt....?", fragte er mit einem spitzbübischen Grinsen und piekste ihn gemein in die Taille. "Nein, aber ich wünschte ich würde dir nicht gehören, ich wünschte du hättest dir etwas anderes gewünscht, als jemandem an deiner Seite und nicht etwas aus meinem Laden. Ich lebe um Träume zu verkaufen, also konnte ich bei dir nicht anders handeln, doch das wird es mir nie erlauben das zu sein , was ich gerne für dich wäre, das scheint dir nicht klar zu sein." Langsam setzte sich Leon auf und sah nachdenklich auf den anderen herunter. "Gibt, gibt es denn keine Chance dafür, ich meine du und ich, man kann von Verträgen doch zurück treten, wenn beide Parteien des Vertrags einverstanden sind!" Leons Denken war klar das eines Polizisten und in seinem Hirn ratterte nun das Gesetzbuch herum und er fand wahrlich keinen Grund der D daran hinderte zu sein was er wollte. "Ich kann den Vertrag nicht mehr zurück nehmen, niemals. Ich bin dein Eigentum, seid dem du die Unterschrift geleistet hast und in meiner Funktion als Geschäftsmann dir gegenüber entmündigt." Leon griff vorsichtig nach einem der schlanken Arme des anderen und zog ihn zu sich heran. "Tut mir leid, wenn mein Traum den deinen zerstört hat!" "Küss mich niemals mehr!", sagte D plötzlich scharf. "Was...? Warum.....?" "Ich habe dich geküsst, dir etwas gegeben, du darfst es mir niemals zurückgeben, verstehst du!" Traurig nickte Leon. Natürlich, der dritte Punkt des Vertrages. "Regeln sind Regeln, ich verstehe. Du darfst von mir nichts bekommen was du mir bereits gegeben hast." "Lass uns schlafen Leon. Ich bin trotz allem froh hier zu sein." Leon hielt den Schwarzhaarigen weiter fest und legte sich dann mit ihm wieder zurück in die Kissen, dachte nicht daran ihn los zu lassen. "Ich hab dich schon einmal umart Leon, lass mich los." "Shit....." Leon lies den anderen widerwillig los. "Am besten wir führen ne Liste, was ich noch darf und was nicht." "Ja, sicher, leg dich hin, dann kann ich mich an dich schmiegen. mir ist kalt." Leon tat wie ihm geheißen wurde und nahm eins der Kissen, dass er vor D legte und ihn so fest halten konnte, ohne ihn direkt zu umarmen. D schmieget sich wie prophezeit an Leon und bald schon hörte man seinen Regelmäßigen Atem. Doch Leon tat sich schwer mit Einschlafen. Zu viele Gedanken kreisten ihm im Kopf herum. Er war ein solcher Idiot gewesen. Wenn er nur etwas gewartet, etwas mehr Geduld gehabt hätte, hätte er D vielleicht so bekommen. Sein Herz schlug ihm hoch bis zum Hals und lies ihn kaum noch Luft bekommen, als ihm bewusst wurde, was dieser junge Mann mit ihm angestellt hatte, ihm zweifelsohne das Herz geklaute und nun würden sie beide leiden müssen! "Leon... Leon, wach auf... oder hast du heute frei?" Völlig erschrocken knallte Leon hoch. Zwar hatte ihn die Stimme aufgeweckt, doch was er nun hörte, war das entnervende Piepen seines Radioweckers. "Ich schätze mal, du musst arbeiten." "Oh ja...scheiße..." Leon haspelte aus dem Bett und raste ins Bad. Zeit blieb lediglich für ne Katzenwäsche, denn nachdem der Wecker nun nur noch einen fast durchgehenden Ton von sich gab hatte er mindestens fünfzehn Minuten verpennt und da er den Wecker immer recht knapp stellte... Er verfluchte sich dafür und nahm sich vor in Zukunft früher auf zu stehen. D reichte ihm eine kleine Box. "Ich dachte mir ein Frühstück für unterwegs wäre angebracht." "Danke." Leon haspelte gerade mit seiner Krawatte herum und verfluchte nun auch diese Ordnung vom Revier. D trat vor und ordnete die Krawatte. Er lächelte wie immer. Es war nichts zu sehen von der kurzen Traurigkeit, die sich gestern in seine Stimme geschlichen hatte, war sie wirklich da gewesen? Leon versuchte still zu halten, hibbelte aber herum. Schließlich entlies ihn D endlich und er angelte nach seiner Jacke. "Ehm....gehst du heute einkaufen? Oder soll ich nach Feierabend?", wollte er noch wissen, als er schon zwischen Tür und Angel stand. "Wie du willst." "Okay, sieh mal was die Vorratskammern noch her geben. Die Haushaltskasse ist im rechten Schrank, ganz oben, hinter den Pastabehältern versteckt. " Damit rauschte er ab, blieb aber wieder stehen, trat vor D, beherrschte sich aber und küsste ihn lediglich kurz auf die Stirn, etwas was der andere ja noch nicht bei ihm getan hatte. D schloss kurz die Augen und nickte, als sie sich trennten. "Ich schau mal. Ich kann einkaufen, wenn ich vom Laden komme. Der Supermarkt liegt auf meinem Weg zu dir." Leon nickte nur und endlich schaffte er es sich los zu reißen. Dennoch kam er zu spät zur Arbeit, was ihm einen tüchtigen Anschiss bescherte, ihn aber seltsamerweise völlig kalt lies. Er hatte wahrlich andere Probleme und diesen widmete er sich nun mehr oder wenig während seiner Arbeitszeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)