Colours of Heaven von Chikakiima (Ein Seto bekommt immer was er will) ================================================================================ Kapitel 2: Gardens, Tea and Dinner ---------------------------------- 2. Kapitel Gardens, Tea and Dinner „Tommy das Essen wird noch kalt. Wo bleibst du?“ Gerade, als Iva in das, leider wieder unordentliche Zimmer eintrat legte der Blondschopf den Hörer auf die Station zurück. Er sprang mit einem breiten Grinsen vom Bett und lief auf die junge Frau zu. Diese wusste schon, dass Tommy irgendwas wollte oder vorhatte. Iva stemmte die Hände in die Hüften und sah in die bittenden Schokoaugen „Was willst du?“ „Iva ich hab dich so lieb!“ kam es zuckersüß von Tommy. Er ignorierte das Augenrollen von Iva und umarmte sie. „Darf ich bei Mokuba übernachten? Bitte, bitte, bitte, bitte, bittööö. Sein Bruder hat ihm erlaubt sich auch ein Baumhaus zu bauen und wir wollen das ganze Wochenende daran arbeiten. Von Freitag bis Sonntag.“ Iva befreite sich aus seiner fester werdenden Umarmung: „Tommy, also erstens werde ich deine Eltern fragen müssen, du weißt dass ich keine Probleme damit habe wo anders zu übernachten. Zweitens muss ich darüber ebenfalls mit Herrn Kaiba sprechen, hat er denn überhaupt ja gesagt? Und drittens, warst nicht du es der das Baumhaus gebaut hat sondern Rey. Du hast lediglich geholfen und hast ihm genau erklärt was du haben wolltest.“ Tommy sah auf den Boden: „Naja, da ist noch was worum ich dich bitten möchte.“ „Du willst, dass ich Rey frage ob er euch am Wochenende hilft!“, das war mehr eine Feststellung als eine Frage. „Ich kann dir nicht versichern, dass Rey Zeit hat. Aber genug davon, geh jetzt Essen, deine Eltern warten auf dich im Esszimmer. Dann kannst du sie ja eigentlich direkt fragen, ob du bei deinem Freund schlafen kannst.“ Tommy ging langsam zur Tür, ganz zufrieden sah er nicht aus. „Ich werde Rey versuchen zu überreden und den Rest kläre ich mit Herrn Kaiba ab.“ Mit einem Grinsen lief der Kleine nun schnell ins Esszimmer. Wie sich herausstellte, waren seine Eltern entzückt von der Idee, dass ihr Sohn einen solch guten Freund gefunden hatte und noch dabei einen ´Kaiba´. Das Telefonat mit Rey war auch ein Kinderspiel, da Rey dieses Wochenende keine vielen Termine, Aufträge oder Besprechungen hatte. Der Architekt war also zu haben und somit war diese Sache geklärt. Iva saß auf ihrem Bett mit dem Hörer in der einen Hand und einem Zettel, mit Seto Kaibas Geschäftsnummer in der anderen. Sie versuchte das unwohle Gefühl in ihrem Magen zu ignorieren. Seto Kaiba mochte zwar ein reicher, einflussreicher und vor allem gutaussehender Mann sein, aber er konnte ihr ja wohl nicht den Kopf abbeißen, wenn sie ihn nur für fünf Minuten von der Arbeit abhalten würde. Sie holte noch einmal tief Luft und wählte die Nummer. Sie räusperte sich, als das Tuten ertönte. „Kaiba Corporation, Yakamara am Apparat. Was kann ich für sie tun?“ Iva musste über die helle, hochnäsige Stimme schmunzeln. Sie konnte sich seine Sekretärin nur zu gut vorstellen – Lange Haare, enganliegender Anzug mit einem zu großen Ausschnitt und einem zu kurzen Rock, rote künstlich Nägel und High-Heels. Mit sicherer Stimme sagte Iva: „ Guten Tag, Iva Nazumi mein Name. Ich würde gerne mit Mister Kaiba sprechen.“ „Sind sie eine Geschäftspartnerin?“ „Nein“ Ein Schnalzen war zu hören. „Schätzchen, was denken sie sich? Meinen Sie jede Frau die hier anruft wird einfach so zu Seto Kaiba durchgestellt?“ Völlig perplex sah Iva auf den Hörer, aus dem nur noch ein stetiges Tuten zu hören war. Sauer wählte sie die Nummer nochmal. Sie ließ sich viel erlauben, das war sie schon von den Snobs gewohnt, vor denen sie Respekt haben sollte. Aber sich von solch einer Tussie abwürgen zu lassen, war das letzte was sie über sich ergehen lassen würde. „Kaiba Corporation, Yakamara am Apparat. Was kann ich für sie tun?“ „Hören sie Schätzchen . Ich rufe an, wegen Mokuba Kaiba, Seto Kaibas Bruder und dieser Anruf ist wichtig. Herr Kaiba erwartet diesen Anruf bestimmt schon. Also stellen sie mich schon durch!“ Nach kurzem Schweigen folge ein Zischen. Nach dem Zischen folgte ein tiefes Durchatmen, worauf Ihre Stimme folgte: „ Einen Augenblick bitte.“ Wartemusik drang aus dem Hörer. Die junge Frau tippte ungeduldig mit ihren Fingern auf den Knien rum, bis sich eine kühle bekannte Stimme meldete. „Ja.“ „Guten Tag Mr. Kaiba, hier spricht Iva Nazumi, die Nanny von Tommy Bellw…“ „Ich weiß wer sie sind. Sie rufen an weil?“ „Wie sie vielleicht schon von Mokuba erfahren haben, haben die beiden Jungs vor, bei Ihnen im Haus zu nächtigen. Wissen sie davon?“ „Mein Bruder hatte so etwas erwähnt.“ „Nun gut. Ich wollte nur noch absprechen, ob es in Ordnung für sie ist, das ganze Wochenende zwei Hyperaktive Kinder im Haus zu haben, die außerdem krach im Garten machen werden. Wegen dem Baumhaus. Außerdem werde ich wohl oder übel ebenfalls bei Ihnen übernachten. Tommy ist noch zu klein um…“ „Das wird kein Problem sein.“ Unterbrach er sie mit schneidendem Ton. Iva bemerkte, dass es doch keine so gute Idee war ihn bei der Arbeit zu stören. Er war überall bekannt, als Workaholic. „Wegen des Baumhauses. Also die beinen Jungs können unmöglich ein Baumhaus alleine aufbauen. Dazu gehören Materiealien und jemand der sich mit Baumhäusern auskennt. Ich habe den Selben Architekten kontaktiert der Tommys Haus gebaut hat. Er würde mit vergnügen helfen.“ „Die nötigen Materialien sind schon geliefert worden. Wie ist der Name dieses Architekten?“ „Rey Akamura.“ Was Iva nicht wusste, war, dass Seto Kaiba den Namen notierte und sich alle Daten schicken lassen würde, die es über diesen Architekten gab. „Sonst noch was?“, fragte Kaiba kühl. „Nein das war alles. Einen schönen Tag noch Mr. Kaiba .“ Als sie den Hörer wieder auf die Station legte, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Es war ihr äußerst unangenehm mit Seto Kaiba zu sprechen. Er hatte etwas Gefährliches an sich. Doch das sollte Iva nicht mehr aus dem Konzept bringen. Sie hatte schon oft mit Männern zu tun, die sich hart und gefühllos gaben, doch im Endeffekt waren es auch nur Menschen. Also wieso sollte sie wegen ihm ein Fass aufmachen? Am Freitag war Tommys Aufregung gar nicht mehr zu stoppen. Egal ob beim Frühstück oder in der Limousine auf dem Weg zur Schule. Iva hatte während des Unterrichts Zeit alle Sachen zu packen. Ihre Eigenen sowie Tommys. Als die Taschen im Kofferraum verstaut waren stieg sie, bekleidet mit dunklen Jeans, einer weißen Bluse und schwarzen Pumps in die Limousine um Tommy von der Schule abzuholen. Ihre Handtasche legte sie neben sich auf den sitz. In Gedanken ging sie nochmal durch, ob sie auch alles eingepackt hatte. Iva hatte einen Hang dazu für Übernachtung etwas zu vergessen. Als die Limousine vor der Schule zum Stehen kam, stieg Iva aus dem Wagen und zog sich ihre Sonnenbrille an. Die Frühlingssonne schien heute besonders gute Laune zu haben. Neben dem Wagen blieb sie stehen und wartete. Kinder liefen an ihr vorbei während sie sich ihre frisch lackierten Fingernägel besah. Quietsch Rosa war eine schöne Farbe für den Frühling. Und gleichzeitig gab es einen aufregenden Kontrast zu ihren dunklen Haaren. Als sie aufsah, erblickte sie auch schon zwei plappernde Jungs. Der Blonde winkte Iva fröhlich zu. „Iva, darf Mokuba bei uns mitfahren? Ich hab ihm gesagt es ist in Ordnung.“ „Nun Mokuba, da muss ich mit dir aber erst einen Sicherheitscheck machen.“ Bei ihren Worten sah Mokuba besorgt zu Tommy. „Also, hast du eine Allergie gegen Musik, Bewegung und Lachen während Autofahrten?“ „Ehm nein.“ „Reagierst du auf Sitzen entgegengesetzt der Fahrtrichtung, mit unangenehmen Zucken – Speziell dann, wenn Witze erzählt oder Grimassen geschnitten werden?“ Ivas ernster Ton ließ Mokuba erst eingeschüchtert werden, doch als er merkte, dass es nur Spaß war, entspannte er sich wieder. „Nein, auch nicht.“ „Na dann kann es ja losgehen. Alle einsteigen bitte.“ Iva nahm den beiden ihre Rucksäcke ab und überließ ihnen den Vortritt. Als sie sich dazu setzte und die Taschen in einer Ecke verstaute, meinte sie: „Mai oh Mai, was habt ihr alles in euren Schultaschen drin? Steine?“ Die beiden Jungs kicherten. Iva wendete sich an den Fahrer. „Kenta? Alle Passagiere sind an Bord, wir können ablegen.“ „Jawohl Ma´m.“ kam es lächelnd vom Fahrer. „So meine Lieben, jetzt gibt es dir erste Lektion in amerikanischer Kultur. Klassiker wie I Will Survive, California Dreaming oder A Whiter Shade Of Pale , gehören zu den bekanntesten Songs in Amerika. Aber fangen wir mit Bill Haley an.“ Iva betätigte einen Knopf an der Decke der Limousine und suchte nach dem richtigen Titel. Als die ersten Swing Töne erklangen, bewegten sich die Glieder wie von selbst. Nur Iva kannte den Text auswendig, aber das hielt die Jungs nicht ab, auch im Klang der Musik hin und her zu schwenken. Und nicht nur auf dem Rücksitz wurden, zu Rock Around The Clock die Köpfe geschwungen. Auch Kenta ließ sich von der guten Laune mitreißen und wippte fleißig mit. Seto Kaiba hatte sich dieses Wochenende vorgenommen, die nötige Arbeit im Haus zu erledigen. Es gefiel ihm nicht, fremde Menschen in seinem Haus zu wissen. Doch wenn er damit seinem Bruder eine Freude machen konnte, ließ er es gerne zu. Als er die Notizen, die er eben noch studiert hatte, in seinen Aktenkoffer verstaute, bemerkte er eine zweite Limousine hinter seiner, die ebenfalls seine Auffahrt hinauf fuhr. Als der Fahrer ihm seine Tür öffnete konnte er die Musik nur zu deutlich hören. Der bekannte Song drang laut aus der Limousine, die ein paar Meter weiter neben ihm zum Stehen kam. Als sich die Hintertür öffnete, wurde der Lärm deutlicher. Iva und die beiden Jungs ignorierten förmlich die zweite Limousine neben ihnen und tanzen munter weiter auf Chuck Berry´s Johnny B. Goode . Iva kam als erstes aus dem Wagen getänzelt und bewegte sich sofort, wie der Fahrer zum Kofferraum um das Gepäck heraus zu holen. Kenta trug die beiden Taschen zum Haus, welches eher einem Palast glich. Ein sehr Moderner Palast. Diese Villa war bei weitem größer, als die Bellwood Residenz. Als Iva an den tanzenden Jungs vorbei schaute bemerkte sie Seto Kaiba, der diese Szene beobachtete. Sofort tänzelte sie sich zwischen den Jungs durch und beugte sich zum Rücksitz um die Musik auszuschalten, wobei Seto einen Ausblick auf einen wohlgeformten Hintern bekam. Niemand bemerkte sein schiefes grinsen. Als die Musik verstummte mussten Mokuba und Tommy erst mal durchatmen. Iva nahm sich ihre Handtasche und die Schultaschen zur Hand und schloss die Autotür. Grinsend betrachtete sie die hechelnden Zwerge. „Kulturlektionen und körperliche Ertüchtigungen zur selben Zeit. Wenn das mal nicht eine produktive Fahrt war.“ Sie wand sich von den lachenden Zwergen ab und ging sicheren Schrittes auf Seto Kaiba zu. „Guten Tag Mr. Kaiba. Tut mir leid wegen dem Lärm, aber ich habe sie bezüglich des Lärms ja gewarnt.“ „Seto. Wie war die Arbeit.“ Mokuba umarmte seinen großen Bruder. „Wie immer kleiner. Wie war die Schule?“ „Wie immer.“, meinte der kleine Kaiba grinsend. „Gehst du sofort ins Büro weiter arbeiten?“ „Ja. Es gibt noch viel zu tun.“ „Wie immer!“ Mokuba zuckte mit den Schultern. „Ich bleibe dieses Wochenende aber zu Hause.“ Mokuba strahlte seinen Bruder an. „Guten Tag.“, kam es kleinlaut von Tommy der sich halb hinter Iva versteckte. Sichtlich hatte er Angst vor dem Großgewachsenen Firmenchef mit blauen Augen. „Hallo.“ Gab dieser kurz zurück. Als sich alle auf den Weg zum Haus machten meldete sich Iva zu Wort: „ Mokuba, wo ist denn dein Kindermädchen, Yoko heißt sie nicht wahr?“ „Sie ist bestimmt schon in der Eingangshalle und wartet darauf, dass wir rein kommen. Sie ist nicht gerade eine gesellige Person.“, das letzte flüsterte Mokuba lieber, bevor Yoko es noch hören konnte. Tatsächlich stand eine ältere Dame in einer hellbauen Uniform in der Eingangshalle, direkt neben einem Dienstmädchen, die Seto Kaiba seine Garderobe abnahm. „Hallo Mr. Kaiba. Hallo Mokuba.“, kam es von der alten Dame. „Hallo Yoko. Darf ich vorstellen, das ist Tommy und das ist Iva, sein Kindermädchen.“ Tommy bekam wieder nur ein schüchternes Hallo heraus. Iva reichte Yoko die Hand. „Guten Tag, Iva Nazumi. Sie können mich Iva nennen.“ „Guten Tag. Ich habe gehört, sie werden das Wochenende ebenfalls hier nächtigen?“ „Das ist richtig.“ „Nun ich habe mir die Freiheit genommen Ihr Gepäck in ein Gästezimmer bringen zu lassen, welches direkt neben meinem Zimmer liegt. Ganz in der Nähe von Mokubas Zimmer.“ „Das ist toll. Danke.“ Das Kindermädchen nahm Iva die Schultaschen ab. „Vielen Dank. Das wurde langsam schwer.“ Iva drehte sich um und stieß gegen eine harte Gestalt. Sofort wurde ihr klar, gegen wen sie gelaufen war. „Verzeihung. Ich habe nicht aufgepasst.“, ihr wurde bewusst wie nah er ihr stand. „Ich bin in meinem Arbeitszimmer.“, kam es etwas düster von dem Braunhaarigen. Iva sah ihm kurz hinterher, wie er entschlossenen Schrittes die Treppe hinauf ging. Dieser Mann ist und bleibt ein Mysterium. Doch sie wollte sich nicht mit ihm befassen. Das hatte sie sich fest vorgenommen. Wie viele Frauen waren schon seinem guten Aussehen verfallen gewesen. Sie würde nicht dazu gehören. Das Wetter war einfach perfekt, um im Garten zu sitzen und einen Tasse Tee zu genießen. Beide Nannys saßen an dem runden Tisch und beobachteten ihre Schützlinge wie sie auf und ab rannten. Beide kletterten auf die Bretter, die gestern geliefert wurden. Und es waren viele Bretter. Nicht mal so viele wurden bei Tommys Baumhaus gebraucht. Und ein großer Kasten mit Werkzeug und anderem Schnickschnack stand daneben. An Materialien würde es nicht fehlen, dachte Iva und nahm einen weiteren Schluck Tee. Viel konnte sich Iva nicht mit Yoko unterhalten. Sie war wirklich nicht gesellig. Kurz nachdem sie ihre zweite Tasse getrunken hatte, meinte sie, sie müsse noch weitere wichtige Dinge erledigen. Iva war sich sicher, dass Yoko es wohl unnütz fände, dass gleich zwei Nannys anwesend waren. Sollte Yoko doch gehen, das machte Iva nichts aus. Sie hatte die Racker schon unter Kontrolle. „Das sieht ja verführerisch aus.“ Kam es von hinten. Iva kannte diese Stimme nur zu gut. Rey kam mit einem Werkzeugkasten und einer Tüte auf sie zu. „Der Tee ist auch sehr köstlich. Willst du eine Tasse?“ Er stellte seine Sachen ab und umarmte Iva, nur um sie dann wieder von sich zu schieben. Er legte beide Hände auf ihre Arme und hielt sie vor sich, während er sie betrachtete. „Ich meinte viel mehr dich. Aber Tee hört sich auch gut an.“ Iva musste lachen. „Spinner. Komm setz dich, bevor es mit der Arbeit losgeht.“ Sie nahm eine weitere Tasse vom Tablett und schenkte Rey ein. Rey war ein alter Freund und früherer Nachbar gewesen. Man müsste lügen wenn man meinte, dass die beiden es nicht versucht hätten, eine Beziehung zu haben. Aber nach einigen Wochen wurde schnell klar, dass die Freundschaft zwischen ihnen bei weitem mehr Spaß gemacht hatte. „Wie geht es deiner Schwester?“ „Ganz gut. Sie kam vor kurzem aus dem Urlaub zurück.“, Rey nahm einen Schluck aus seiner Tasse. „Der Tee ist wirklich Köstlich. Aber habt ihr nicht vielleiht doch ein Bier hier?“ „Rey, Tommy und ich sind selber nur zu Besuch hier. Wo war sie sie denn?“ „In Mexiko.“ „Uhhh... War sicherlich toll.“ „Das meinte sie.“, stimmte Rey ihr u. „REY!“ Tommy lief Rey in die Arme. „Hey du wilder. Wie geht’s dir? Hallo, du musst Mokuba sein.“ Der Architekt reichte dem angesprochenen die Hand. „Dein Baumhaus wird Irre. Wenn ich die ganzen Bäume hier sehe, weiß ich gar nicht, welchen wir nehmen sollen. Oder hast du schon einen ausgesucht?“ „Nein, noch nicht.“ Rey ließ Tommy wieder auf seine Füße. „Das musst du auch nicht. Bei dem Material, welches hier liegt, können wir gleich fünf Bäume benutzen. Das wird ein großen Baumhaus.“ „Jaaaa.“ Beide Zwerge verfielen wieder ins Jubeln. „Dann sorge ich mal für Versorgung. Ihr Männer könnt ja anfangen. Aber bitte seit vorsichtig.“ Die Drei hörten ihr gar nicht mehr zu. Bretter wurden getragen und Pläne wurden geschmiedet. Aber Iva konnte Rey blind vertrauen. Er war ein Fachmann in seinem Gebiet. Also ging sie zum Haus und ließ sich den Weg zur Küche zeigen. Ein Dienstmädchen Räumte in der geräumigen Küche das Geschirr ein. Iva Fühlte sich wie in einer Restaurantküche. Überall professionelle Geräte, Chrom und weiße Arbeitstische. „Kann ich ihnen helfen?“, kam es zaghaft von dem Dienstmädchen. „Ehm, ja. Ich bin Iva, das Kindermädchen von Tommy. Wir sind dabei im Garten das Baumhaus zu bauen. Ich wollte ein kleines Picknick im Garten veranstalten, falls die ´Arbeiter´ von der Arbeit hungrig werden.“ „Aber natürlich. Ich bereite alles vor.“ „Ich kann ihnen helfen. Da draußen wird so viel Testosteron versprüht, dass ich als einzige Frau keine schon habe.“ Das dunkelblonde junge Mädchen musste lachen. Iva würde sich gut mit Ihr verstehen, so viel war sicher. Tomomi, war schon seit einem Jahr bei den Kaibas beschäftigt und ihr gefiel die Arbeit sehr, fand Iva heraus. Das Mädchen war 20 Jahre als, aber sah viel jünger aus. Iva hätte sie auf 17 oder 18 Jahre geschätzt. Sie hatte vor kurzem einen Studienplatz erhalten. Das lag wohl daran, dass sie eine Klasse übersprungen hatte und sie, mehr als makellosen Noten hatte. Ein Wunderkind also, das jetzt Medizin studieren wollte. Und Iva behielt Recht, sie verstand sich prima mit Tomomi. Sie war nicht nur belesen, nett und witzig. Sie hatte auch die selben Vorlieben in Sachen Musik und Filme. Iva und Tomomi brachten das Essen in den Garten und die ´Arbeiter´ stürzten sich nur so auf das Essen. Mokuba aß langsam, Tommy schlang regelrecht das Essen hinunter und Rey bekam sein wohlverdientes Bier. Weder Yoko noch Seto ließen sich Blicken. Erst zum Abendessen erschienen beide im Esszimmer. Yoko verschwand sofort in der Küche. Rey konnte nicht bleiben, da er noch einen Termin mit einem Ingenieur hatte. Iva brachte ihn zu seinem Wagen, wo sie sich noch einige Minuten unterhielten. Als Rey die Auffahrt hinab fuhr, ging Iva zurück ins Haus, auf direktem Weg zum Esszimmer. Am Kopf des Tisches saß Seto Kaiba. Rechts von Ihm sein Bruder und direkt neben Mokuba saß Tommy. An Setos Linken war für eine weitere Person gedeckt worden. Für Iva. Sie verdrängte das verlangen, lieber in der Küche mit Yoko zu essen und gesellte sich zu der Gruppe. Tommy und Mokuba sorgten für massig Gesprächsstoff und plapperten wie wild. Über Pläne des neuen Baumhauses und wie es am besten aussähe. Gerade, als sie über die Farbe für die Innenwände sprachen, meldete sich Iva zu Wort. „Ich würde Rosa vorschlagen.“ „Iiiiiiii.“ Kam es von beiden. „Das ist doch für Mädchen.“ Beide schüttelten den Kopf. „Ja. Und ihr braucht eine kleine Kommode mit einem Spiegel.“ „Wofür.“, kam es von Tommy. „Na was ist, wenn sich euer Mädchenbesuch frisch machen will?“, gab Iva amüsiert zurück. „Iiiiiiii, Wir mögen keine Mädchen.“, kam es von beiden gleichzeitig. „Und was bin ich? Eine Ente?“ „Nein. Du bist…“, sie sahen sich an. Sie mussten lange überlegen um Iva einer Kategorie zuzuordnen. „Wie ein Hund, der auf einen aufpasst.“ Iva zog eine Braue hoch, als beide anfingen zu Lachen. Sie sah zu Seto der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Das war das erste Mal das sie ihn richtig grinsen sah. Er hat ein so schönes grinsen, kam es Iva in den Sinn. Schnell verdrängte sie diesen Gedanken. „Also bin ich eine Art Blindenhund. Nur mit der Funktion auf kleine Zwerge aufzupassen?“ Tommy hob das Kinn: „Hey, wir sind nicht klein.“ „Nein sind wir nicht.“, stimmte Mokuba ihm zu. Iva hob ihre Hände, ein Zeichen der Kapitulation. „Na schön. Ihr seid groß. Und Mokuba du hast Glück, denn du hast die Selben Gene wie dein Bruder. Und schau dir an wie groß und stattlich er geworden ist.“, wies Iva mit einer Handbewegung zu Seto an. Nun war Seto es, der eine Braue hob und zu Iva hinüber sah. Diese Zuckte nur mit den Schultern: „Na sie müssen mir doch recht geben. Sie haben doch eine Spiegel, oder nicht?“ „Wenn dies ein Kompliment sein sollte dann bedanke ich mich.“, sagte er und nippte an seinem Wein. „Es war eine Feststellung und ein Kompliment. Bitte sehr.“, auch Iva nahm sich Ihr Glas zur Hand. Es war wohl doch nicht so schwer mit Seto Kaiba zu sprechen. Jedenfalls solange er nicht bei der Arbeit gestört wird. Das Glas in der Hand halten wand Iva sich an Mokuba. „Mokuba, stimmt etwas nicht? Du isst so wenig. Heute Mittag hast du auch kaum etwas gegessen.“ „Ehm.“, der kleine Kaiba sah kurz zu seinem Bruder. „Ich hab keinen großen Hunger.“ „Hast du Bauchweh?“ „Nein, mir geht’s gut.“, meinte Mokuba unbeschwert. „Bist du sicher, dass du dann nicht hungrig ins Bett gehen wirst, wenn du jetzt nichts isst?“ Mokuba nickte zögernd. „Na dann. Ess nur so viel du willst.“ Mokuba sah zu Seto, der über etwas nachzudenken schien, dann blickte er wieder zu Iva. „Wirklich?“ Iva verstand nicht ganz. „Ja sicher. Was sollen wir denn machen, dich zwingen?“, ein kichern folgte ihren Worten, doch als sie Mokubas Blick richtig deutete, verstarb ihr kichern. „Mokuba, sag mal besteht Yoko darauf, dass du alles aufisst?“ Ein langsames Nicken bestätigte Ivas Vermutung, dass er zu sehr bedrängt wurde und ihm dadurch jeglicher Appetit fehlte. „Hmm.“, war alles was sie sagen konnte. Was sollte sie denn tun? Mokuba war nicht ihr Schützling und sie konnte nicht einfach in der Erziehung anderer hineinpfuschen. Doch sie würde versuchen mit Yoko zu reden. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn andere Leute Fehler in der Erziehung eines Kindes machten, weshalb sie selbst immer gut darauf achtete, alles richtig zu machen. Für den Abend, war Mokuba erleichtert nicht alles aufessen zu müssen und ging mit Tommy in sein Zimmer um sich Bettfertig zu machen. Zurück blieben nur noch Iva und der Firmenchef. Nach kurzem schweigen war er es, der die Stille unterbrach. „Sie wissen jetzt wohl nicht was sie tun sollen oder? Sie haben mitbekommen, dass Yoko anscheinend einen Fehler begeht, wenn sie Mokuba zwingt zu essen. Andererseits wollen sie sie nicht in ihrer Autorität untergraben.“ Iva sah ihm direkt in die Augen. „Das ist das erste Mal das sie richtige Sätze von sich geben.“ „Hmm. Ich rede nur wenn ich etwas zu sagen habe.“ Iva nickte: „Ja das ist eine weise Einstellung, weshalb sie aber immer als Kühl und – verzeihen sie – Arrogant beschrieben werden.“ „Ich gebe nichts um den Klatsch in der Presse.“ Aber umso mehr interessiert ihn sein Bruder, dachte Iva. Eine Eigenschaft, welche sie ihm zuschrieb und ihr gefiel. Wieder nippte Iva an ihrem Wein. „Köstlicher Wein. Aus Ihrem Privatkeller?“ Er nickte kurz. „Hatte ich auch nicht anders erwartet.“ Sie ließ den Blick über den Raum schweifen, während sein Blick über sie glitt. Die große Glasfront gefiel ihr. Bei Sonnenuntergängen war es sicher sehr schön hier. Seto betrachtete Ihren warmen Gesichtsausdruck. Er stellte sich viele Fragen über sie. Er fragte sich, was sie an sich hatte, das Kinder so mochten und ihr so gerne gehorchten. Er fragte sich, warum alle Menschen die Ihr begegneten ihre Freunde werden konnten. Und am meisten fragte er sich, warum er sie begehrte. Sie war hübsch, ohne Zweifel. Und ihr Körper wäre eine Sünde wert. Ihr Lachen, während er sie mit den Jungs beobachtet hatte drang ungewollt tief in sein Unterbewusstsein, sodass er es im Stillen immer noch hören konnte. Doch all das meinte er auch bei anderen Frauen gesehen zu haben. Vielleicht nicht alle Attribute in einer Person, aber Einige davon hatten seine Affären bestimmt gehabt. Merkwürdig, dass er sich gerade kein Gesicht, seiner bisherigen Affären ins Gedächtnis rufen konnte, während er in ihres schaute. Er verdrängte seine Gedanken nur schwer und ergriff wieder das Wort. „Wie viel zahlen Ihnen die Bellwoods?“ Iva sah ihn Irritiert an. „Verzeihen sie bitte?“ „Ihr Gehalt.“ „Ich glaube nicht, dass es richtige wäre über mein Gehalt zu sprechen. Ich kann ihnen nur sagen, dass es genug ist.“, gab sie Stirnrunzelnd zurück. „Ich zahlte das doppelte.“, Seto wurde ernster. „Ich versteh nicht ganz.“ „Egal wie viel Ihnen die Bellwoods zahlen. Ich zahle das Doppelte.“ Iva musste lächeln. „Entschuldigen Sie. Wollte sie mich etwa abwerben?“ Er sah sie eindringlich an, was sie, als ´Ja´ deutete. Ein Lachen hallte in dem großen Esszimmer. „Mister Kaiba, das Angebot ehrt mich sehr, aber ich kann es leider ich annehmen.“ Seine Augen verengten sich zu schlitzen: „Wurden sie schon abgeworben?“ Sie Schüttelte den Kopf: „Nichts der Gleichen. Ich bin zufrieden, da wo ich bin.“ Und ich würde Tommy nicht einfach so im Stich lassen, dachte Iva. Sie erhob sich: „Tja, das Essen war hervorragend. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Nacht Mr. Kaiba.“ Mit diesen Worten verschwand sie aus dem Esszimmer. Das gefiel Ihm nicht. Er wusste, dass sie perfekt, als Kindermädchen für Mokuba wäre. Er musste sie haben. Er ignorierte den Hintergedanken der ihm in den Sinn kam, dass er sie vielleicht nur als Kindermädchen wollte, weil er sie begehrte. Es war ihm nur wichtig sie als Kindermädchen zu haben. Das war alles und mehr nicht, dachte er sich. Als er an Mokubas Zimmer vorbei ging, hörte er wie Iva sanft auf Beide einredete, dass sie die Augen zu machen sollten. Iva kam Rückwärts aus dem Zimmer und schloss die Tür. Sie bemerkte Seto nicht weil sie ich gesehen hatte, sondern durch sein Parfüm. Er roch unglaublich gut. Langsam drehte sie sich um, bewahrt darauf genug Abstand zwischen ihnen zu halten. Seto entging ihr Unterfangen, Abstand zu halten nicht. „Gute Nacht.“, sagte sie und ging ins Gästezimmer. Auch Seto machte sich auf den Weg in sein Zimmer. Das würde eine lange Nacht werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)