Der Durchstarter von Legion ================================================================================ Prolog: D'oh! ------------- Hallo, Leute. Das hier wird eine erlaubte Nacharbeitung von ‚Der Einsteiger‘ von Mark_Soul, der seine Story leider (scheinbar wegen unerlaubter Plagiatur) abgebrochen hat. Ich find‘ es war eine der besten Ranma ½ FanFics, die man finden kann. Viel Spaß also. „Japanisch oder Chinesisch, erkennt man dann“ »Amerikanisch/ Englisch« ‚Schriften oder besonder Notizen‘ „Ouch.“ Sein Kopf tat ziemlich weh, wie auch der Rest seines Körpers. „Huh?“ Was zum Teufel!? Erschrocken fuhr er auf, sah sich panisch um. Nach mehreren Sekunden face-palmte er. „D’oh!“ Gleich neben sich fand er einen Rucksack, komplett ausgestattet für einen längeren Camping-Trip. „Ihr wollt mich doch jetzt echt verarschen.“ Das war weniger wegen dem meisten Krempel, als wegen dem Zeitungsausschnitt, Foto, Ausweis und anderem Zeugs, das er darin fand. Alles in Japanisch, komplett mit Schrift und allem. Was für ein Schwein hatte er, dass er in der Uni Japanisch als Nebenfach gehabt hatte, bevor er rausgeflogen war. „Was zum…?“, brachte er noch raus. Er war mit dem Zug auf dem Heimweg von der Uni gewesen und hatte sich gefragt, wie in Dreiteufelsnamen er es seinen Eltern beibringen sollte, dass er aus der Uni geflogen war. Aber dann war der Zug immer schneller geworden. Das Letzte, an was er sich erinnern konnte, waren die vorderen Abteile, die auf ihn zugekommen waren. Er sollte also sowas von mausetot sein. Da er sich aber nicht so fühlte, versuchte er das locker zu nehmen. Zumindest hatte er einen Anhaltspunkt, was hier abging. Der Name auf dem Ausweis war Ichigo Kurosaki, 17, aus Tokyo. Laut der Zeitung und Dokumente hatte er seine Familie bei einer Gasexplosion verloren. Sonst war in dem Rucksack noch ziemlich Geld, Chinesisch als auch Japanisch und sogar Amerikanisch. Ziemliche Menge auch noch. Gott, war er über das Klopapier froh. Die Umgebung schien ziemlich friedlich, idyllisch geradezu. Zuerst guckte er sich selber mal im Wasser des nahen Bachs an. Okay, sah noch ganz normal aus, keine Veränderungen. Schwarze Haare, leicht strubbelig, graue Augen. Allerdings fiel ihm sofort auf, dass er keine Brille hatte- und auch scheinbar keine brauchte. Sah irgendwie aus wie Heero Yui aus GW, oder Jack O’Neill 2. Passte doch. Was immer mit ihm passiert war, er war gut ausgerüstet worden. Als Fan von Comics, Fantasy und Science-Fiction kamen ihm so einige Ideen. Letztendlich aber auch der Schluss, dass er zuerst mal in die Zivilisation kommen musste, was auch immer das hier darstellen musste. Sich an einen alten Trick erinnernd guckte er auf seine Armbanduhr, nahm den Sonnenstand als Orientierung und lief damit nach Osten, gut dem Bach folgend. Während der nächsten zwei Stunden keimten ihm ein paar Ideen. Soweit er mitbekommen hatte, war das Jahr 1987. Selbst aus dem Jahr 200X stammend konnte er damit einiges anfangen. Richtig angestellt konnte er sich beispielsweise in Google einkaufen, oder den diesjährigen Börsencrash schamlos ausnutzen. Das würde ein Spaß. Hatte aber noch Zeit, jetzt musste er erst mal weiter. Etwa drei Stunden nachdem Jack, sein richtiger Name, losgedackelt war, begegnete er den ersten Menschen. Chinesische Reisfelder, Leute die in chinesische Klamotten gekleidet waren… er war in China. Weitaus abgedrehter als das war aber die Tatsache, dass da eine Type von ein paar Bauern gejagt wurde und praktisch in ihn rein rannte. „Was soll der Scheiß!?“, fluchte Jack lautstark. Dabei entging ihm, dass diese Type ihn praktisch mitschleifte ohne nennenswert langsamer zu werden. Endlich stoppte der Kerl. „Meine Fresse, was war denn mit denen los?“ „Was zum Geier geht denn mit dir ab?“, fuhr Jack ihn an und erkannte erst nach mehreren Sekunden, wie der Heini aussah. Wenn er sein Wissen über Manga, Anime, Comics usw. richtig deutete… „Was is‘ denn mit dir los?“, fragte der Junge, etwa 16 vom Erscheinungsbild her. Grünliche Hose, gelbes Shirt, schwarz-gelbes Stirnband. „Hast du das eigentlich gerafft, dass du mich grade umgerannt hast?“, fuhr Jack ihn an und raffte sich auf, leicht schnaubend. Er guckte auf seine Uhr. Na, großartig. Schrott. Aber schien ziemlich spät zu sein, und die Wolken am Himmel sahen auch nicht gut aus. „Ichigo Kurosaki.“, stellte er sich vor, als er seinen Rucksack auf den Boden pflotzen ließ und das Zeltgestänge auspackte. Das schien den anderen jungen zu überraschen, aber er hatte genug Anstand sich ordentlich vorzustellen. „Ryoga Hibiki.“ Schien auch ziemlich erleichtert. „Du kommst aus Japan?“ „Werd‘ ich wohl.“ Klar, Ryoga Hibiki, der Verlorene Junge. Damit hatte Jack einen Ankerpunkt für seine Lage. Ranma ½. Okay, damit konnte er leben. „Wenn du nicht total durchnässt werden willst, solltest du mir vielleicht kurz helfen.“, meinte er zu Ryoga. Der Typ, seine ganze Familie, hatte ein echtes Orientierungsproblem. Laut dem Comic würde keiner von denen ein Scheunentor treffen, selbst wenn sie nebenan wohnen oder in Armweite wären. „Ich bin Kampfsportler, ein bisschen Regen macht mir nichts aus.“, wollte Ryoga meinen. Glücklicherweise war Jack relativ fix mit seinem Zelt. War ja auch einfach aufzubauen. Innereien einfach mit Fiberglas-Stützen aufspannen und dann Plane drüber und verankern. „Wie war das?“, fragte er also von drinnen, als der Regen anfing. Das war kein einfacher Regen, das hier goss als ob der Hoover-Staudamm gebrochen wäre. Schnell sprang der andere Junge also zu Jack ins Zelt. „Besser, oder?“, meinte Jack noch, ein Handtuch reichend. Allerdings hob er eine Augenbraue, als er raffte, wie einfach ihm das Japanisch über die Lippen glitt. Es war fast so, als würde er seine eigene Muttersprache sprechen. „Du hast nicht zufällig eine Idee, wo wir hier sind, oder?“ Ryoga war auf der Suche nach einem Rivalen und etwas vom Weg abgekommen. „Qinghai Provinz, China.“, erwiderte Jack, innerlich mit den Augen rollend. Ryoga würde sich verirren, selbst wenn man ihn an die Leine nahm. Yep, das würde er machen. „Kommst du zufällig aus Tokyo?“, hakte er also nach. „Yep.“, meinte Ryoga. Er ließ sich auch gleich über seinen Rivalen aus, Ranma. So ein Feigling. „Du weißt aber schon, dass Jusenkyo verflucht ist.“ Jack kommentierte das nebenbei während er ein paar Fertig-Ramen aufkochte. „Verflucht?“ So, wie Ryoga das modulierte glaubte er keinen Sekundenbruchteil dran. „Yep. 108 Quellen und jede hält einen anderen Fluch.“ Mit einem gewissen Lächeln zählte Jack die auf, die er kannte. „Nur mal den Finger reinstecken und dein Leben ist versaut.“, erklärte Jack weiter, Ryoga eine Schale Instant-Ramen reichend. „Wie kommt’s eigentlich, dass du dermaßen weit von zuhause ab bist?“, wollte er wissen. „Ich meine, man kann sich doch nur… soweit verlaufen.“ Ryoga wurde etwas rot um die Nase. „Liegt in der Familie…“ „Moment… du hast VIER Tage gebraucht um zu einem verabredeten Kampf zu kommen?“, platzte es aus Jack raus. „Und dann wunderst du dich, dass die Type nicht da war?“ Hatte er einen an der Waffel? „Machst du dich über mich lustig, oder was!?“, fuhr Ryoga ihn an. „Bleib mal locker.“, meinte Jack und schlürfte weiter an seinem eigenen Ramen. „Hast du schon mal drüber nachgedacht, wieso dieser Ranma nicht da war?“ Wenn der Typ wirklich ein leidenschaftlicher Kampfsportler war, dann musste das schon einen guten Grund haben. Oder? „Vielleicht hat ihn ja sein bescheuerter Vater gegen seinen Willen auf eine Trainingsreise geschleift.“ Ryoga klappte der Kiefer auf. „Pass mal auf, ich hab‘ einen Vorschlag. Ich spiel‘ für dich den Reiseleiter, damit du nicht in eine der Quellen von Jusenkyo fällst und du bringst mir dafür Martial Arts bei.“ Nachdem, was Pseudo-Ferkel-Junge heute schon erlebt hatte, stimmte er gleich zu. Am nächsten Tag legte Ryoga ein ziemliches Tempo vor, aber Jack schaffte es, ziemlich gut mitzuhalten. Recht schnell hatte der Slider den Dauerverlorenen auch überzeugen können, ein Kletterseil als Leine zu benutzen. Sonst wären sie garantiert alleine am Vormittag zweimal im Kreis gelaufen. Streich‘ das; alleine in der ersten Stunde. Vom Kartenlesen wollen wir mal gar nicht anfangen. Jack nahm nicht nur die Karten, sondern auch gleich Ryogas überschweren Regenschirm. Mehr als einmal meinte er, dass selbst der Hulk damit Probleme haben würde. Mit Kletterseil Handgelenk an Handgelenk gebunden kamen sie sogar recht schnell voran; wenn man davon absah, dass Jack mit dem Schirm echte Probleme hatte. Na, wenigstens brachte Ryoga ihm ein paar Grundlagen im Kempo bei. Okay, Ryoga war besseres gewohnt, aber dafür schaffte Jack es, ihn mit Zen ruhiger werden zu lassen. Worauf Jack hinaus wollte: Ranma war Ryogas Freund. Und wie wollte Ryoga ihn behandeln? Nach knapp einer Woche- und einigem Gerenne vor wütenden Mobs- Genma würde dafür zahlen- kamen sie auf den Klippen über Jusenkyo an. „Pass mal auf.“ Jack nahm einen Käfer und warf ihn in eine der Quellen. „D’oh!“, kommentierte er als ein Tiger aus der Quelle sprang. Keine Sekunde später rannte er um sein Leben. Kapitel 1: Herzlichen Glückwunsch, es sind Mädchen! --------------------------------------------------- Das nächste, was Jack aktiv mitbekam war eine Stimme in erheblich gebrochenem Japanisch, die was von einer sehr, sehr tragischen Legende faselte. Da stand auch ein verdammt großer Panda, auf den Hinterbeinen. Die Stimme kam aber von dem Mao-Suit, den Jack gleich als Jusenkyo-Touristen-Führer einordnete. Er guckte an sich runter und da waren zwei Wölbungen. Andere Leute hätten einen Schrei losgelassen, der den Himmel zerbrochen hätte, wie dieser Rotschopf hier. Jack andererseits stieg aus der Quelle, zog sich das Shirt vom Körper und meinte: „Scheiße, seh‘ ich gut aus.“ Danach wandte Jack-chan sich an den JTF. „Yo, das is‘ die Nyanniichuan, oder? Drüben bin ich über die Tigerquelle gestolpert.“ Fiesen Blick auf Panda. „Und die Type is‘ schuld dran, oder?“ Der JTF nickte bloß baff. Genma derweil rannte. Was Jack-chan auffiel, war die Tatsache, dass der Rotschopf Ranma-chan nicht den Panda verfolgte, sondern in die Richtung der Hütte von dem JTF davon trottete. Da konnte was doch nicht stimmen. Jeder männliche Fan von Ranma ½ hatte sich bestimmt schon mal gefragt, wie das wäre, so einen Fluch zu haben; vorzugsweise den von Ranma. „Sir, Sie nicht erschüttert?“, fragte der JTF baff. „Sollte ich das? Hey, ich WUSSTE, was hier abgehen kann.“, zuckte Jack-chan mit den Schultern. War zwar so nicht geplant gewesen, aber ’s hätte um einiges schlimmer sein können. „Ferkel, Yeti auf Ochse mit Kranich und Aal in den Händen…“ Der JTF nickte bloß. Jack-chan musste sich wohl an das Gefühl der Leere zwischen ihren Beinen und dem Spannen in ihrem Shirt gewöhnen, aber das war irgendwie auch… krass. „Ich weiß, ich weiß.“, wedelte sie ab, als der JTF den Fluch erklären wollte. Warmes Wasser half zeitweilig dagegen, aber kaltes Wasser würde ihn wieder in ein Mädchen verwandeln. „Dann würd‘ ich halt mal anfangen, die Nanniichuan zu suchen, Chef.“ Wichtiger war es jetzt, Ryoga zu finden, bevor Genma ihn verferkelte. „Ich bin mit einem Freund hier…“ Der JTF sollte ihn doch bitte suchen, bevor noch was passierte. Grade da kam Ranma- männlich- wieder aus der Hütte. Jack-chan kniff die Augen zusammen. „Wer zum Teufel bist du?“, fragte sie mit einem gefährlichen Ton. „Eher friert die Hölle zu, als dass Ranma Saotome jetzt schon weiß, wie man mit dem Fluch umgeht.“ Ranma schien davon mehr als überrascht. „Sag bloß, du kommst auch aus der Zukunft.“, meinte er bloß. Jack-chan klappte der Kiefer auf den Boden. „Nanban-Spiegel?“, brachte sie trotzdem raus. „Was für’n Ding?“ Schien Ranma nicht zu kennen. „Der alte Sack hat mich in so ‘nen beschissenen Brunnen geworfen.“ Und im nächsten Moment hatte Ranma sich auf diesem Bambus wiedergefunden. 2,5 Sekunden bevor Genma-Panda ihn ins Wasser gefobbt hätte. „Dann musst du von später kommen.“ Jack-chan seufzte. Das würde ein langer Tag. „Nicht wirklich.“ Sie setzte sich in der Hütte an den Tisch. „Wir sollten trotzdem vergleichen, was wir wissen.“ Zuerst mal aber schrieb Jack-chan den Namen neben die Tiger-Quelle auf der auf dem Tisch liegenden Karte. „Heituenniichuan?“, fragte sie mit gehobenem Kopf. Ranma deutete auf eine der unmarkierten Quellen. „Also, was weißt du?“, wollte Jack-chan dann von Ranma wissen. Der zählte die Story auf, bis etwas nach einem Jahr. „Es wird nur schlimmer.“, seufzte Jack-chan, seinen fragenden Blick kommentierend. Dann glitt ihr ein fieses Lächeln über das Gesicht. „Mir keimt da grade eine richtig fiese Idee.“ Ranma lief kurz ein Schauer über den Rücken. „Du siehst aus wie Nabiki.“ Nabiki Tendo mit Plan.“ Nehm‘ ich als Kompliment.“ Im Gegensatz zu Ranma-chan hatte Jack-chan sich nicht großartig verändert, mal vom Geschlechterwechsel abgesehen. Immer noch knapp 1,75 und immer noch schwarze Haare und graue Augen. „Ich kann dir helfen, deine Probleme zu schultern. Dann wird’s für dich einfacher. Aber ich muss irgendwo unterkommen.“ Daraufhin knackte Ranma mit den Fingern. „Lass mich das regeln.“ Er würde seinen Alten schon dazu bringen. „Nein, nein. Ohne Gewalt bitte. Das muss subtiler sein. Auf Gewalt hat der Depp eine Antwort.“ Außerdem waren Jack-chan grade noch ein paar richtig fiese Ideen gekommen. „Woran denkst du?“, hakte Ranma nach, dem das leicht unheimlich wurde. „Kuno-Geschwister und Instant-Pulver.“ Ranma kugelte sich vor Lachen auf dem Boden als er das raffte. „Können wir das auch mit Sanzenin und seiner Tussi bringen?“ „Auf jeden Fall.“ Was Jack-chan auch wollte, war Happosais Nanban-Spiegel. „Träne rauffallen lassen und du kommst überall hin wo du willst.“ So könnte Jack auch wieder heim. „Wir könnten auch das Manganmaru probieren.“, meinte Ranma. „Näh. Kuno würd‘ das nie und nimmer raffen.“ Jetzt wollten sie aber erst mal Genma ärgern. „Yo, alter Sack.“, kommentierte Ranma-chan den ankommenden Panda, der ein sich wehrendes schwarzes Ferkel in der Pranke hielt. „Was zum Geier fällt dir eigentlich ein!?“ Jack-chan krallte sich besagtes Ferkel während Ranma-chan seinen Vater mit dem Gesicht voran in den Wok mit kochender Suppe kickte. Wortlos goss Jack-chan heißes Wasser aus der Kanne des JTF über das Ferkel und da stand Ryoga. „Hab‘ ich’s dir nicht gesagt?“, seufzte sie und goss sich selber was drüber. „Ichigo!“ Mann, war der froh, seinen neusten Freund zu sehen. „Lass mich raten.“, seufzte Jack. „Der Panda/ alte Sack da hat dich in eine der Quellen geklöppelt.“ Wortloses Nicken. „Mich auch.“ Zur Verdeutlichung machte Jack sich wieder zum Mädchen. „Und Ranma auch.“ WAS!? „Ranma!?“ Besagtes Teilzeitmädchen hatte den Vater auf dem Boden. „Pass mal auf, Pops. Du hast das Leben von mir und zwei meiner Freunde ruiniert.“ Er schuldete ihnen also was. „Was? Ich schulde niemandem etwas.“ „Sie schulden mir mein Leben, Mr. Saotome.“, meinte Jack-chan in einem warnenden Tonfall. „Du wirst meinen Kumpel Ichigo adoptieren, sonst hast du ein echtes Problem.“ „Mit was willst du mir denn drohen, Junge? Ich bin dein Vater!“, gab Genma großspurig von sich. Ranma-chan zuckte mit den Schultern. „Ich hab‘ dran gedacht mal ein bisschen als Mädchen zu leben. Mal so abchecken wie die andere Hälfte der Menschheit sich so fühlt…“ Genma wurde kreidebleich und begann einen Karpfen zu imitieren. „Das kannst du doch nicht machen!“, platzte es endlich aus ihm raus. „Kann ich und werde ich. Ich brauch‘ bloß jedem zu erzählen, dass heißes Wasser mich in einen Jungen verwandelt.“ Genma bekam fast einen Herzanfall. Auf jeden Fall kippte er in Ohnmacht. Also wandte Ranma-chan sich an Ryoga. „Sag mal, Ryoga, was verschlägt dich eigentlich in diese Gegend? Ich weiß ja, dass du dich manchmal etwas verläufst, aber bis nach China? Ich hoffe du bist wegen unserem verpassten Duell nicht immer noch sauer?" Ryoga dachte angestrengt drüber nach. "Das Duell? Oh nein, deswegen doch nicht. Ich bin nur etwas vom Weg abgekommen. (lacht verlegen). Zum Glück hab ich einen Führer getroffen. (zeigt auf Jack-chan) Das mit dem Duell ist sowieso meine Schuld. Ich meine, ich habe vier Tage gebraucht um den Hof hinter meinem eigenen Haus zu finden. Solange konntest du ja nicht warten." „Ich hätte wirklich warten sollen. Immerhin kannte ich dein Problem, die passende Richtung zu finden. Aber nach drei Tagen hatte mich Pop weitergeschleppt, zu einem neuen Ort zum Trainieren. Tut mir leid." Genma wachte wieder auf, leider. „Zeig‘ gefälligst etwas Respekt vor deinem Vater und trag‘ es wie ein Mann.“ Ranma-chan wurde etwas gereizt. „Respekt? Vor dir? Das ich nicht lache. Und wie bitteschön soll ich es wie ein Mann tragen, wenn ich mich jedes Mal bei Regen in ein Mädchen verwandle?" „Das Leben eines Kämpfers ist niemals leicht, und der Weg ist steinig. Und jetzt hör auf zu flennen, du klingst ja wie eine Frau!" „Kommt vielleicht daher, dass ich grade eine Frau bin.“ Die Drohung war simpel: Entweder Genma würde Ichigo adoptieren oder Ranma-chan würde nie wieder ein Mann werden. „Wir könnten auch gerne die Behörden in Japan informieren, was Sie so alles angestellt haben. Ich denke, die werden ihren Heidenspaß haben.“, meinte Jack-chan lässig. „Immerhin sind Sie mir mein Leben schuldig.“ Jack-chan war Waise und konnte gut ein Heim gebrauchen, bis man mit der Schule fertig war zumindest. Ranma unterstrich seinen Standpunkt damit, dass er Genma in Grund und Boden prügelte. Am Abend hockte Jack in seinem Zelt und tauchte die Hand in eine Schale Wasser. Fingerspitzen zuerst, dann bis um ersten Knöchel. Da spürte er das Ziehen und Drücken, dass die Verwandlung bedeutete. Ranma kam ins Zelt und setzte sich. „Klappt nicht. Keine feste Temperatur.“ Jack seufzte. Klar, dass Ranma das selber versucht haben würde. „Tips?“, fragte er also. „Musst dich ans Waschen gewöhnen.“ Haw-haw. Echt komisch. „Okay, ich dachte dran, dass du dich vielleicht als Mädchen anders nennst, damit unser Geheimnis nicht mit aller Gewalt platzt. Damit könnten wir dann auch Kuno ärgern.“ „Wie das denn?“ Kuno ärgern, das war eines von Ranmas liebsten Hobbys. „Wenn wir Nabiki dazu kriegen könnten, unseren besseren Hälften eigene Identitäten zu geben, könnten wir’s so drehen, dass… Ranko Saotome mit mir verheiratet ist. Wenn DAS nicht Kuno von dir fern hält, dann weiß ich auch nicht.“ Okay, das schockte Ranma jetzt etwas. „Außerdem hatte ich gedacht, als Mädchen der Familie vorzustehen, wenn wir Probleme mit den Amazonen kriegen sollten.“ Wenigstens klang Ranko Saotome nicht zu schlecht. „Aber wie willst du dich nennen?“ „Mikan vielleicht. Oder Ichigo einfach anders schreiben.“ Den Namen auf dem Ausweis schrieb man als ‚Erster‘ und ‚Wächter‘, ging aber auch als ‚Fünfzehn‘ oder ‚Erdbeere‘. Etwas spielerisch jonglierte Ranma mit einem bläulichen Energieball. „Also, DAS musst du mir wirklich beibringen.“, meinte Jack heiter. „Eins nach dem anderen. Erst mal müssen wir dich auf Vordermann bringen.“ Jack kicherte. „Du hörst dich an wie ein Sensei.“ Kapitel 2: No! Ma'am! --------------------- Stellte sich bloß die Frage, wie sie an den Amazonen vorbei kamen. „Pops wird sich nicht für einen Umweg breitschlagen lassen.“ Zwar konnten seiner Meinung nach Frauen nicht kämpfen, aber das war eben der kürzeste Weg. Der nächste Morgen kam auf jeden Fall viel zu früh und viel zu nass. „Was soll der Scheiß?“, fluchte ‚Mikan‘. Sie hatte glücklicherweise die ganze Nacht als Mädchen verbracht, alleine um sich dran zu gewöhnen. Genma-Panda derweil tapste zu dem nahegelegenen Bach und füllte seinen Metalleimer um in zwei der drei weiteren Zelte zu verschwinden. Es tat richtig gut zu sehen, wie der Panda einen schlechten Eindruck bei einem Baum hinterließ. „Mir kam grade eine Idee.“, meinte Ranko, ihr Hemd auswindend. „Können wir den Penner nicht einfach bei den Amazonen lassen?“ „Den Panda? Näh. Der würde bloß abhauen, dann hätten wir wieder Stress.“ Aber vielleicht konnten sie ihn verheiraten. „Wahrscheinlich besser, wenn wir‘s versuchen, ohne Kampf und Kuss des Todes auszukommen.“ Mikan hatte inzwischen heißes Wasser über P-Chan gekippt. „Was meinst du damit?“, wollte Ryoga wissen. „Nun, wir müssen an einem Amazonendorf vorbei. Die haben ein paar echt stressige Regeln. Wenn sich ein weiblicher Außenseiter und eine Amazone kloppen und das Außenseitermädchen gewinnt, muss die Amazone das Mädchen töten. Ist der Außenseiter ein Mann, muss sie ihn heiraten.“ Also: keine Mädchen da schlagen. „Wenn’s Stress gibt, probier‘ ich’s auszubügeln.“ Stress? Und ob. „Ich bring‘ ihn um.“, knurrte Ranma, als sie an Joketsuzoku vorbei kamen. Das Turnier schien vorbei und die zwei Amazonen am Dorftor unterhielten sich. Schade, dass Ryoga abhandengekommen war, aber der konnte auf sich aufpassen. „Ich brech‘ zusammen.“, knurrte Mikan. „Was is‘?“, flüsterte Ranma. „Der Typ hat den ganzen Preis alleine gefressen.“ Als Panda scheinbar. Mikan face-palmte und seufzte. „Sorry, aber is‘ hier zufällig ein Panda vorbei gekommen?“ Sofort hatten die beiden Mädels ihre Waffen, Speer und Schwert, auf Mikan und Ranma gerichtet. „Mitkommen!“ Joketsuzoku war erstaunlich gut hergerichtet. Wenn es auch weder Strom noch echtes fließendes Wasser zu geben schien, die Häuser und Wege waren wenigstens recht ordentlich. Beide Amazonen, die Ranma und Mikan eskortierten, waren ziemlich angepisst und die anderen leute hier tuschelten aufgeregt als man das Quartett sah. Also vor ein gutes Haus gebracht. Da hing ein Käfig vor und drin saß Genma-Panda. Shampoo wetzte grade ein Schwert und sah echt mal wütend aus. „Diese Frau behauptet der Panda gehört ihr.“, wurde ihr von der ersten Wache mitgeteilt, in ziemlich verächtlichen Tonfall. Fast sofort waren Ranma und Mikan umzingelt, damit sie nicht abhauen konnten. Wenn Blicke töten könnten. Mikan schnippte mit den Fingern und Ranma nahm Mikans Thermos und schmiss den Inhalt zum Panda. „Zu meiner ewigen Schande muss ich eingestehen, dass dieser Mann mein Vater ist.“ Mikan als auch Ranma verbeugten sich tief. Shampoo hatte plötzlich wie aus dem nichts zwei Chui (manchmal als Bonbori verwechselt), Eisenkugeln am Stil, in den Händen. „Er ist in Jusenkyo in die Shonmaoniichuan gefallen.“ Mikan zuckte mit den Schultern. „Dein Vater hat mir eine schwere Schmach zugefügt.“ Shampoo wollte also einen Kampf. Mikan nickte leicht, höflich. „In der Tat“ Selbstverständlich würde sie der ehrwürdigen Kriegerin für einen Kampf zur Verfügung stehen, allerdings musste Mikan sie darauf hinweisen, dass sie keine Kämpferin war. Ihr kleiner Bruder hier stand leider auch nicht für einen Kampf zur Verfügung, da er seinem Schicksal in Japan folgen musste. „Daher kann ihm nicht der Kuss der Heirat gegeben werden, sollte er- wenn es auch äußerst unwahrscheinlich ist- dich besiegen, große Kriegerin.“ Und der Vater? Mikan schnaubte verächtlich als sie ihn erwähnte. „Dieser Abschaum unter Abschaum ist es nicht einmal würdig, von dir zertreten zu werden, große Kriegerin.“ Er wäre nur eine Schande als Mitglied des Stammes und würde sie ihn ernsthaft- im unwahrscheinlichen Fall- als Mann nehmen wollen? „Dieser Mann hat weder einen Funken von Ehre noch den geringsten Respekt vor Frauen. Wahrscheinlich ist er die größte Schande, die Japan jemals hervorgebracht hat.“ Ganz ehrlich? Es tat so richtig gut, sich über Genma auszulassen. Da Genma lautstark protestierte, bekam er etwas mit einer Keule und kaltem Wasser über. „Da seine unehrenhafte Präsenz an diesem ehrwürdigen Ort und die dir, große Kriegerin, zugefügte Schmach meine alleinige Schande sind, kann ich nur…“ Mikan kniete nieder und verbeugte sich bis zur Stirn auf den Boden. Danach richtete sie ihren Oberkörper auf und öffnete ihr Hemd teilweise. „… mein Leben und meine Ehre in deine Hand legen.“ Aber bitte, sie möge den kleinen Bruder und den Abschaum von Vater ziehen lassen. Shampoo war drauf und dran, ihr Schwert in Mikans Brust zu rammen. „Es reicht!“, rief eine Stimme. Da kam eine alte Mumie von einer Frau an, die für einen Augenblick an Cologne erinnern mochte, Shampoos Urgroßmutter. Die hier sah aber um einiges älter aus. „Ich bin Mas-kala, oberste Matriarchin von Joketsuzoku.“, stellte sie sich Mikan vor. Ranma und Genma interessierten nicht. „Xian-Pu hier hat den Sieg unseres ehrwürdigsten Turniers errungen.“ Dann hatte Mikans Vater den Preis, ein fürstliches Mahl, verschlungen. Bis jetzt hatte Ranma sich zusammenreißen können. „Mikan!“, rief er jetzt. „Still, Bruder.“, fuhr Mikan ihn an. „Was der alte Sack angestellt hat ist unverzeihlich. Also muss jemand mit eigener Ehre die Familienehre wahren. Wenn mein Leben der Preis ist, dann bitte. Dann kann Mutter diesen Abschaum von Erzeuger zuhause hinrichten.“ Verächtlicher Seitenblick auf Genma. Mikan wandte sich Ranma zu. „Aber du bist mein Bruder. Ich kann und werde dich nicht…“ Sie zuckte mit den Schultern. Etwas war ihr aufgefallen. Oder war das Einbildung gewesen? Sie meinte, dass Shampoo von selbst aufgehört hatte, einen Sekundenbruchteil bevor die Älteste ihren Befehl erteilt hatte. „Sie kann die Schuld abarbeiten.“ Eine andere Mumie, eindeutig Cologne, erschien im Eingang der Hütte. „Ein Kampf würde keine Ehre bringen. Du weißt das selbst, Xian-Pu.“ Das schien also wirklich die einzige Möglichkeit. Den Abschaum musste man so schnell wie möglich aus dem Dorf schaffen. „Einen Mondzyklus?“, meinte die ältere Mumie, Mas-kala. Cologne nickte. „So soll es sein.“ „Ranma, es ist nur einen Monat. Du kannst dir also Zeit lassen, nach Japan zu kommen. Wir sollten uns dann in fünf Wochen bei Tendo treffen.“ „Aber…“ Ranma bekam Mas-kalas Stab auf den Kopf geknallt. „Fünf Wochen, Bruderherz. Sieh zu, dass der alte Sack keinen Stress macht. Du weißt, was ich meine.“ Ranma und Genma wurden praktisch bis zum Eingang des Dorfs geschleift und regelrecht rausgeworfen. Mikan wandte sich an die beiden anwesenden Ältesten. „Ich bin bereit.“ Mas-kala bezweifelte das. Jetzt wurde die Außenseiterin aber erst einmal in die Ratskammer gebracht. Für ein Hinterwäldler-Dorf wie Joketsuzoku war das Ratszimmer recht eindrucksvoll. Auf einer Erhöhung im hinteren Teil des Raumes saßen drei sehr alte, sehr kleine und sehr hässliche Trolle. Ich meine die drei Ältesten der Amazonen. Mikan stand in der Mitte des Zimmers, hinter ihr waren eine Handvoll andere Kriegerinnen sowie Shampoo. Der mittlere Troll, Mascara, klopfte mit ihrem Stab auf den Boden. Sofort war alles ruhig. Der Troll zu ihrer linken erhob sich. „Mein Name ist Khom-Bu, dritte Matriarchin von Joketsuzoku.“ Noch mal kurz eine öffentliche Erklärung, klar. Mikan nickte höflich zur Antwort. „In der Tat.“ Shampoo, Xian-Pu, wurde gefragt, ob sie es annehme. Zwar bloß pro forma, musste aber sein. Aber Xian-Pu verlangte danach einen Kampf ohne Bedingungen. Keine Blutrache, aber Kampf? „Ich werde die Schuld meines Vaters abarbeiten, doch ich kann dem Kampf nicht zustimmen. Zwar bin ich keine Kämpferin, aber wenn das Karma es bestimmt, könnte es dennoch sein, dass der Kampf zu meinen Gunsten beendet wird, auf welche Art auch immer. Da ich eine Außenseiterin bin müsste Xian-Pu mir den Kuss des Todes geben und meiner bescheidenen Meinung nach wäre es für sie als große Kriegerin eine Schande mich töten zu müssen.“ Die versammelten Amazonen bekamen fast ihre Münder nicht mehr zu und ein Raunen ging durch den Raum. Cologne gluckste amüsiert und die drei Mumien auf ihren Stöcken berieten sich kurz. „Es wird keinen Kuss des Todes geben.“, verkündete Khu-Lon, Cologne, dann. „Dann kann ich dem Kampf guten Gewissens zustimmen.“, erwiderte Mikan. Comb, Khom-Bu, verkündete also das Urteil. „Die hier anwesende Mikan wird in folgender Weise für die Sünden ihres Vaters büßen: Sie wird dem Dorf für einen Mondzyklus ihre Hilfe anbieten, in jeder Art und Weise wie es ihr möglich ist und wie wir es für richtig halten. Während dieser Zeit wird sie den Status eines Mannes haben und wie ein solcher behandelt werden.“ Als Mann? Was für eine Schande. Sie musste im Gebiet der unverheirateten Männer leben und praktisch jedem weiblichen Wesen im Dorf aufs Wort gehorchen. Bis auf die drei Ältesten verschwanden jetzt aber alle Amazonen. „Ich hoffe, du hast eine Ahnung, auf was du dich einlässt.“, seufzte Mas-kala. Mikan lächelte. „Vor der Erleuchtung hackt man Holz und trägt Wasser; nach der Erleuchtung hackt man Holz und trägt Wasser.“ Kannte Mikan außer dem Kuss des Todes noch andere Gesetze? Nur den Kuss der Heirat. Tja, dann musste sie wohl lernen. Na, wenigstens würde sie als Freundin des Dorfes gekennzeichnet werden. Wie? Mit einem verschnörkelten Brandmal auf dem Oberarm. Damit konnte sie auch nicht gegen ihren Willen nicht mit einem Amazonen-Typen verheiratet werden. Mikan war noch bis spät in die Nacht wach, hatte sich in einer bequemen Position vor ihrem Zelt postiert und guckte den Mond an, der da oben klar und deutlich hing. Scheiße, die Arbeit würde sie echt sowas von umbringen. Irgendwie musste sie sich doch damit helfen können. Ranma hatte ihr ein paar lokale Dinge über Ki verklickert und selber hatte sie auch genügend theoretische Kenntnisse. Wurde wohl Zeit rauszufinden, was wirklich ging. Klar, Ki-Blasts und Shit wie ein Rasengan oder Kamehameha würde sie nie und nimmer in einem Monat oder so hinkriegen. Wäre ein Wunder, wenn überhaupt. Sie flüsterte sich selber zu. Das war Ungeduld. Ungeduld führte zur Dunklen Seite. Was ihr gut tun würde, war eine Technik, die ihr Ki zur körperlichen Unterstützung und Heilung anregen würde. In Star Wars hatten die Jedi etwas, das man Sphäre des Einflusses nannte. In einer bestimmten Distanz um sie herum konnten sie andere fühlen und ihre Sinne gestärkt einsetzen. Ganz sicher würde das aber noch um einiges schwerer sein. „Nichts, was wert ist getan zu werden, ist einfach.“, flüsterte sie sich selbst zu. Ranma mochte Ki-Blasts mit Stolz machen, Ryoga mit Schmach oder ähnlichem. Aber das barg die Gefahr, der Dunklen Seite zu verfallen. Furcht, Aggression, das war auch nicht gut. Mikan kannte so viel an Zen-Sprüchen und Theorie. Es wurde Zeit, das richtig anzugehen. Die wahre Stärke der Menschen kam vom Licht, vom Grund wieso Jor-El ihnen seinen Sohn geschickt hatte. Trotz Kriegen, Hass, Leid hatte die Menschheit so lange überlebt. Wieso? Weil die Basis ihre Stärke Gutes war. Hoffnung, Fürsorge, Liebe, Freundschaft… Daraus gewann man wahre Kraft. „Steh auf! Du bist zur Feldarbeit eingeteilt worden. Komm mit!“ Mikan schrak ziemlich auf und fiel rückwärts. Einen Sekundenbruchteil später krähte irgendwo ein Hahn. Shit, war es Morgen!? Auf jeden Fall folgte Mikan Shampoo aus dem Dorf hinaus zu einem Feld, wo ein schwarzhaariger junger Mann in langen chinesischen Roben mit einer Kuh redete. Genauer erklärte er ihr die ewige Liebe. So wie Shampoo das Gesicht verzog, musste das Mousse sein. „Das ist Mu-Tsu. Sag ihm wer du bist und er wird dir deine Arbeit zeigen. Und er soll gefälligst auch mit seiner Arbeit anfangen.“ Mit einem verächtlichen Schnauben ging Shampoo, schnell. Gott, das war peinlich, wie der Typ abging. „Sorry, bist du Mu-Tsu?“ Keine Sekunde später bekam Mikan kaum Luft, so wie der Kerl sie umarmte. Berüchtigte Spezial-Attacke der Amazonen-Umarmung. Nur durch Zufall fiel Mousse die Brille von der Stirn auf die Nase. Er blinzelte und ließ Mikan los. „Du bist nicht Xian-Pu.“ „Echt jetzt?“, keuchte Mikan. Wurden Fremde immer so begrüßt? Mousse hatte auch den Move drauf, Zeugs aus dem Nichts zu holen. Besondere Technik, offensichtlich. Hielt ihn aber auch nicht davon ab, bereits am zweiten Tag von Mikan in die Heilerhütte, eines der größeren Gebäude, geschleift zu werden. „Jemand da?“, rief Mikan. Ausgerechnet Cologne. „Ich glaube, er hat versucht sich an Shampoo zu vergreifen.“ Sah die Mumie genauso, seufzend und mit einem leichten Kopfschütteln. Ein paar Shiatsu-Punkte später sah er wieder ganz annehmbar aus, vor allen nicht wie zerkaut und wieder ausgespukt. Mann, das musste oft passieren. „Darf ich etwas fragen?“, platzte es aus Mikan heraus. „Hast du bereits.“, erwiderte Cologne mit einem gewissen Lächeln. „Aber frag‘ ruhig weiter.“ „Das war Shiatsu, oder? Richtig krass.“ Ja, es war Shiatsu. Damit ging Cologne wieder. Dagegen keimte in Mikan eine Idee. Sie konnte die Tatsache, dass sie Mousse her geschleift hatte, nutzen um ihn dazu zu überreden, ihr seinen Trick beizubringen. Wenn sie ihre… Bildung richtig deutete, war das etwas, das man Subspace-Tasche nannte. Einen Sonderraum um Gefüge des Universums, in dem Zeit und Raum keine Rolle spielten. Technisch gesehen müsste man das auch als Versteck nutzen können, nicht bloß als Lagerraum für Krempel. Bingo. Nach knapp einer Woche hatte Mikan einen halbwegs festen Tagesrhythmus. Aufstehen, Feldarbeit, Subspace-Training mit Mousse und vielleicht noch ein bisschen eigenes Training frei Schnauze. Das Problem war, dass sie manchmal einfach total beschissene und geradezu höllische Alpträume hatte. Definitiv wegen ihrem Fluch. Also Seele aus Eis her, dalli! War auch nützlich, wenn man bedachte, dass sie praktisch jeden Morgen im nahen Fluss badete, mit den anderen Frauen zusammen. Haufenweise nackte Supermodels, großartig. Allerdings hatte sie nach einer Woche im Ratsraum anzutanzen. Die Mumien hatten hoffentlich nicht wirklich was bemerkt, sonst konnte das echt übel ausgehen. Als sie den Raum betrat wurde sie bereits von zwei Amazonen erwartet. Eine davon erkannte Mikan als die dritte Matriarchin, Comb. Sie balancierte auf ihrem Stab, was wohl so eine Art Hobby unter den Älteren war. Die andere Amazone war um die vierzig Jahre alt, in der traditionellen Amazonentracht gekleidet und hatte schulterlanges, dunkelgrünes Haar. „Ihr habt mich rufen lassen?“, fragte Mikan dann mit einem höflichen Tonfall. „In der Tat.“, begann Comb. „Uns ist aufgefallen, dass Mu-Tsu dich auf deinen Wunsch in der Subspace-Technik unterrichtet. Ebenfalls, dass du…“ Scheinbar doch niedrige Kampfkunst übte. Besonders zwei… Techniken, die ihnen sehr bekannt vorkamen. „Wissen aus einer einzigen Quelle ist wie ein Eimer Wasser; mit der Zeit wird es bracke und schal.“, erwiderte Mikan. „In der Tat.“ Also wurde Mikan jetzt Paru-Fum vorgestellt, jüngste Tochter von Comb, die jetzt Lehrerin werden wollte. „Es gibt nur wenige Berufungen, die ehrenvoller sind, als zu lehren.“, kommentierte Mikan mit einem höflichen Nicken. Allerdings musste Mikan bemerken, dass Comb mit gut 180 Jahren noch ein Kind bekommen haben musste. „Unter normalen Umständen würde man ein oder zwei junge Amazonen mir unterstellen.“, erklärte Parfüm. Um zu üben ein guter Sifu zu werden, zweifellos. „Wenn der Schüler bereit ist, erscheint der Meister.“, nickte Mikan. Also, würde sie das Versuchskaninchen darstellen um niemandem aus dem Dorf durch einen bescheidenen Lehrer zu schaden. Ab jetzt also nachmittags Training mit Parfüm, großartig. Das hakte Mikan als Homerun ab. „Ich hoffe, ihr habt euch das gut überlegt. Ich bin eine Außenseiterin und…“ Parfüm schnaubte kurz, leicht verächtlich. „Wir werden dir natürlich nicht die Geheimtechniken unseres Dorfes beibringen.“ Nicht, dass Mikan etwas davon hinbekommen würde. Mikan nickte. „In der Tat.“ Aber Mikan würde das auch so hinkriegen. Sie hatte das jetzt schon abgehakt und die Grundtheorie hinter ein paar Spezialtechniken war einfach. Leider, leider vermöbelte Parfüm sie schon gleich am Anfang mal richtig. Nur am Rande bekam Mikan das Lob und Kritik für sich und auch Parfüm mit bevor ihr Bewusstsein sich den Rest des Tages frei nahm. Nach ein paar weiteren Tagen hatte Mikan laut Parfüm soweit die Grundlagen schon ganz gut drauf, für eine Anfängerin. Also sollte sie sich langsam für eine Waffe entscheiden. Eine ziemliche Auswahl. Besonders fielen Mikan aber der Mondsichelstab und der Dreigeteilte Stab ins Auge. „Den Sanjiegun.“ Den Dreigeteilten Stab, auch bekannt in China als Pan Long Gun. „Da ich davon ausgehe, dass ich nicht wirklich in nächster Zeit Ki-Techniken anwenden kann.“ „Nicht wirklich.“ Also warf Parfüm Mikan ihre neue Waffe zu. Sie selber bevorzugte ja das Guan Dao. Praktisch ein Dosenöffner am Stiel. Wieso Mikan den Stab genommen hatte? Erstens konnte sie sich damit nix abschneiden, zweitens war das die coole Waffe, die der Hauptdarsteller in ‚36 Kammern der Shaolin‘ erfunden hatte. Comb zog ein Dadao aus ihrem Subspace. Ehrlich gesagt sah das Ding aus wie das Mittel von einem Sarazenensäbel zu einem Katana. Weitaus bedeutsamer war die Tatsache, dass das Teil größer war als Comb selbst. „Frage.“, hatte Mikan eine Idee. „Kann ich Ki auch defensiv/passiv nutzen? So, um Heilung zu unterstützen, den Körper zu stärken oder übers Wasser zu gehen. Ich will ja kein Kamehameha hinlegen oder fliegen…“ Sie hielt besser die Klappe, so wie Parfüm und Com die Gesichtszüge komplett entgleisten. Comb schwang sich erstaunlich elegant auf ihren Stock um Mikan direkt in die Augen blicken zu können. „Sieht so aus als hättest du einiges über Ki gehört.“ Und Mikan plapperte los. Mikans Trainung wurde intensiver, besonders weil jetzt noch Shiatsu dazu gekommen war. Da Mikan keine Ki-Attacken machen wollte, durfte sie defensives Ki lernen. Man musste sich ja zumindest verteidigen können. Schneller, stärker und besser im Einstecken. Aber das schlauchte sie noch. Und mit dem Subspace klappte es auch endlich. Sie schaffte es sogar, Mousse seinen Nachttopf aus dem Subspace zu klauen. Porzellannachttopf in Entenform. Mousse lachte einfach, rollte sich auf dem Boden. Drei der vier Wochen vergingen recht interessant. Und dann kam Ryoga. „Sifu, du musst sie aufhalten!“, flehte Mikan regelrecht. Als eine der anderen Amazonen das kurz erklärte, was das für ein Krach am Tor war. „Ich finde, er würde einen guten Ehemann abgeben.“, beurteilte Parfüm das Szenario aber. Ryoga gegen drei jüngere Amazonen und Ryoga schien zu gewinnen. „Schon, wenn du deine Familie verfluchen willst.“, kommentierte Mikan. „Fluch!?“ Sofort war Parfüm aufmerksam. „Yep. Absolut NULL Orientierung. Die Mitglieder seiner Familie haben schon Glück wenn sie in ihrem eigenen Haus den Weg vom Bett zur Tür finden.“ Mal von der Tatsache seines Jusenkyo-Fluchs abgesehen. Inzwischen hatte das auch Comb mitgekriegt. „Wer ist dieser Junge?“ „Mein alter Meister.“, gab Mikan zu. Nun, die junge Amazone mit Namen Lo-Xion wollte Ryoga wohl unbedingt haben. Hüftlanges, dunkelblaue Haare. Mehr aus Sorge um Ryoga als sonst was, lief Mikan los. Wenn sie die Regeln des Dorfes richtig in Erinnerung hatte, musste sie nur kurz Lotion ausknipsen um sich das Recht am Kampf mit Ryoga zu ergattern und ihn dann scheinbar besiegen. Dann war er nicht mehr interessant. Für Lotion gab’s einen Nackengriff a la Mr. Spock- Danke Parfüm dür das Shiatsu-Training- und Ryoga bekam eine kurze Erklärung bevor sie ihm die Familienjuwelen mißhandelte. Das gab noch Stress. Zuerst mal musste Mikan Comb und Parfüm Ryogas Probleme erklären, dann über das Training, das sie von ihm bekommen hatte. Dann stellte sich heraus, dass Ryoga ein bisschen Grundwissen über Ki hatte und zum Schluss musste er irgendwie vor Lotion beschützt werden. Was damit endete, dass sie einfach pro forma verlobt wurden. ‚Gesetz des Ersten‘, nannte sich das. Wer zu jung war um richtig zu heiraten konnte das als Vorrecht nutzen. Und die Verlobung ließ sich einfach wieder auflösen: Mann schlug Frau während sie nicht im Kampf waren. Kurz darauf saßen beide in Mikans Zelt und Mikan gab ihm ein Update, was abgegangen war. „Wenn du nach Japan zurück willst, musst du noch ein paar Tage aushalten.“, meinte Mikan. Ryoga hätte Genma am liebsten einmal quer durch die Erde gestampft, aber das musste warten. „Bitte denk‘ dran. Keine der Frauen hier besiegen, sonst musst du sie heiraten. Und dann laufen sie dir bis ans Ende der Welt nach. Einfach ausweichen und dich tot stellen.“ Mikan/Ichigo/Jack hatte kein problem damit, da sie/er mit Joketsuzoku verbündet war, laut Brandmal. Leider versuchte ein gutes Viertel von Joketsuzoku am nächsten Tag, sich mit Ryoga zu kloppen. Allen voran Lotion. Dann durfte sich Ryoga unter den Augen der drei Cheffes mit seiner ehemaligen Schülerin zum Sparring kloppen, damit sie ihren Horizont erweidern konnten. Tja, aber Mikan bekam ein echtes Problem, als Ryoga dann am darauffolgenden Tag baden war, geführt von Mousse. „Wenn du tot bist ist er wieder frei.“ Lotion hatte einen Morgenstern gezückt und wollte damit auf Mikan eindreschen. „Bin aber nicht gerne tot. Und wenn man pech hat, bleibt man’s.“ Mikan rannte einfach. Nur knapp schaffte sie es, den meisten Attacken auszuweichen. Es wurde schlimmer, als Lotion ihre purpurne Kampfaura raus holte und anfing, mit einem Ki-Blast um sich zu schmeißen. Mikan wurde davon gestreift und landete hart auf dem Boden. Lotion nahm eine große Keule aus ihrem Subspace und postierte sich über ihr um ihr den Kopf zu zermatschen. „Hien Ren Kyaku!“ Fast schon aus verzweifeltem Instinkt reagierte Mikans Körper und sie trat verdammt schnell auf einige von Lotions Shiatsu-Punkten. Das ließ die Vollzeitamazone mitten in der Attacke einfrieren und Mikan konnte sich zur Seite rollen bevor Lotion die Keule aus den Händen glitt. Lotion spuckte Blut und kippte bewusstlos weg. „Rechnung bitte.“, brachte Mikan noch hervor und verabschiedete sich ebenfalls. Spät am Abend befand sich Mikan noch in Combs Trainingshalle. Hier meinte sie, die Residualauren des alltäglichen Trainings vielleicht nutzen zu können. Was sie vorhatte war simpel: in einem Eimer Wasser Bewegung zu erzeugen ohne ihre Hand zu bewegen. Also hockte sie da, halb Knien und hatte einen Arm völlig ausgestreckt, auf ihr Ki zugreifend. Glücklicherweise hatte Cologne sie ganz schnell wieder hingekriegt, nach Lotions Angriff. Natürlich hatte es auch gleich die Frage gegeben, mit was für einer Technik sie besagte Nachwuchs-Amazone besiegt hatte. Mikan hatte dazu nur gemeint, dass sie von einigen Tagen fast eine Schale mit Essen hätte fallen lassen und ihr nur mit Reflexen und mächtig Glück das Zeug nicht über die Füße gegangen ist. Genauer gesagt, hatte sie mit Reflexen ein-, zweimal fasst die Schale gefasst, dann aber ist das Ding irgendwie auf ihrem Fuß gelandet, was wohl laut Ryoga ziemlich komisch ausgesehen haben musste. Mit der ganzen Sache war ihr aber auch eine Idee für ein, zwei Techniken gekommen. Eine Schale zu fangen, vielleicht eher mit Wasser gefüllt, war doch bestimmt ein gutes Reflextraining. Und wenn das mit den Händen ging, wieso dann nicht auch mit den Füßen? „Was is‘ denn jetzt kaputt?“, fragte Mikan dann am nächsten Tag erstaunt. Nun, die Amazonen hatten eigentlich ein Manöver geplant, das die meisten ‚hauptberuflichen‘ Krieger band. „Keine Sorge, sie werden bald genug zurück sein um dich zu verabschieden.“, meinte Parfüm. Von allen Leuten, die da geblieben waren... Parfüm, Shampoo, Mousse und leider auch Lotion. Das führte natürlich dazu, dass letztere wieder Mikan ans Leder wollte, gleich am Abend. Allerdings kam dem Mord an Mikan etwas dazwischen: ein Angriffsalarm. „Was zum...!?“ Teufel...!? Teufel war fast passend. Das Biest, das das Dorf angriff sah aus wie Fek’lhr, die Klingonische Version von Hades. Drei Meter groß, ziemlich ausgeprägte Stirnrippen und ein echtes Zahnproblem, dazu noch massig Fell. Mikan folgte ihrem Instinkt und rannte um ihr Leben. „Was tust du?“, hörte sie eine Stimme. Mehr in ihrem Kopf, klang aber um sie herum. „Wieso läufst du weg, Jack?“ Die Stimme kam ihr bekannt vor, sie konnte es aber nicht einordnen. „Sieh nach vorn, Jack.“ Sie begann zu stolpern, blind vor Tränen. „Du solltest es hören können, das Rufen tief in dir.“ Den Kopf schüttelnd lief sie weiter. Was machte sie hier? „Aber deine Ohren sind erfüllt von wertloser Furcht.“ Was zum Geier machte sie hier? „Was fürchtest du den Tod?“ Scheiße, das war doch… erbärmlich! Einfach nur kotz-erbärmlich! „Du wolltest sie doch beschützen.“ Genau, aber stattdessen lief sie jetzt. Sie wurde langsamer. „Lass deine Furcht verlöschen!“ Die Stimme wurde lauter, eindringlicher, tiefgreifender. „Sieh nach vorn!“ „Geh deinen Weg!“ „Steh’ niemals still!“ „Fliehe und sie vergehen!“ „Zögere und sie sterben!“ „Rufe deinen Namen!“ „Du bist…“ Bevor Mikan sich versah, stand sie zwischen dem Monster und einem kleinen Mädchen, einen Arm erhoben um einen direkten Faustschlag des Biests zu blocken, der dem Kind gegolten hatte. „Lauf.“, meinte sie zu dem weitaus jüngeren Mädchen. Scheiße, tat ihr Arm weh. Sämtliche Knochen mussten... Das Monster packte ihren Arm, schleuderte sie kurz in den Boden und dann durch eine Mauer. Fast hätten die Schmerzen sie in die Bewusstlosigkeit gezerrt, sie konnte den metallischen Geschmack von Blut auf ihrer Zunge spüren, Teil ihrer sicht färbte sich rot. Um sie herum ging der Kampf in vollem Tempo und Brutalität weiter. Parfüm zog einen Krater als sie unsanft landete, mit dem Kopf noch den rest der Mauer um Mikan herum eindellend. Lotion ging’s auch nicht besser und selbst Shampoo war ausgezählt. Mousse versuchte, sie zu beschützen, bekam aber eine volle Breitseite mit der Faust ab. Scheiße, Scheiße, scheiße... Alle hier würden... Bitte, ein Wunder. „Ein Wunder hat nur einen Wert, wenn man es selbst bewirkt.“, hörte sie wieder diese Stimme. Nein, nein... Mikan zwang sich innerlich, sich zusammen zu reißen. Ihre Freunde brauchten sie. Trotz höllischer Schmerzen in einem fast tauben Körper fand sie irgendwie die Kraft, sich aufzurappeln. Das Monster lachte auf, eindeutig. „Sie sind meine Freunde.“, gab Mikan sicher, wenn auch mit gebrochener Stimme von sich, wankend einige Schritte unternehmend. Ihr rechter Arm baumelte herrscherlos an ihrer Seite, aufgerissen, blutend und geschunden. Der Rest ihres Körpers sah bestimmt nicht viel besser aus. Mit einiger Konzentration wechselte Mikan die Nutzung ihres Ki von Körperheilung und Unterstützung dazu, es in ihrer linken Hand zu sammeln. Was sie geübt hatte. Das war jetzt vielleicht noch nicht komplett, aber schon die erste Stufe würde ihr helfen... und hoffentlich auch reichen. Das Monster wollte sie mit der Faust plätten, sie warf die Hand vor. „Rasengan!“ Als sie wieder zu sich kam, fühlte sie sich erstaunlich gut. Sie lag eindeutig in Colognes Hütte. „Nicht zu schnell.“ Die Stimme der Alten. „Was ist passiert?“, hakte Mikan nach. Shampoos Urgroßmutter gluckste. „Du hast gestern einige Fortschritte gemacht.“ Lichtjahre untertrieben. Scheinbar waren die Ältesten grade noch rechtzeitig gekommen, um den Move zu sehen und dann das Monster zu plätten. „Der Dämon wollte dies hier.“ Dämon!? Comb kam auf ihrem Stab angehopst. Zwischen Daumen und Zeigefinger hielt sie etwas, das wie ein leuchtender Kristallsplitter aussah. Mikans Augen wuchsen auf die Größe von Untersetzern und sie keuchte vor Staunen. „Das is‘ doch jetzt nich‘ etwa ein Splitter vom...“ „Juwel der Vier Seelen, in der Tat.“ Cologne interessierte sich jetzt weniger für Mikans Wissen über das Juwel, als ihre Technik. „Was war das?“ hatte fast wie ein Wirbel von Ki in ihrer Hand ausgesehen. Mikan lachte auf. „Is‘ mir als Idee gekommen. Wenn ich keinen Ki-Blast aus mir quetschen kann, dann muss es doch andere Methoden geben.“ Außerdem hatte sie sich an Combs Lektionen von Ki-Manipulation erinnert und das mit Stories über Energie-Formung kombiniert, die sie irgendwann mal gehört hatte. Im Geist dankte sie dem Erfinder von Naruto. „Wenn ich’s nicht schaffe, die Natur meines Ki zu ändern um einen Blast hinzuferkeln, dann würd’s vielleicht gehen, wenn ich das Ki selber umforme.“ Nicht Naturmanipulation sondern Formmanipulation. „Das reine Sammeln von Ki stellt das kleinste Übel dabei dar.“ Aber was danach anfangen? Ihr war ein Strudel in den Sinn gekommen. Konnte was ziemlich übles werden. Und wenn sie daraus dann noch einen Ball von vielen Strudeln machte... Beide Matriarchinnen nickten zu Mikans Erklärung. „Rasengan.“, beendete die Teilzeit-Amazone dann das Thema. „Deine Technik.“, schloss Comb. Cologne nickte. „Was jetzt?“ Mikan war verständlicherweise überrascht von der Ruhe der beiden uralten Amazonen. Comb lächelte. „Es ist deine Technik. Vollende sie, lehre sie.“ Mikan kapierte es, mit offenem Mund. Jetzt war das Rasengan Mikans Technik. Amazonengesetze waren da etwas eigen. Niemand durfte ihr das Rasengan stehlen. Sie musste es anderen ’beibringen‘. Das war natürlich ein Unterschied zum Kopieren einer Generaltechnik wie einem Ki-Blast, was völlig okay war. Kapitel 3: Einlieferung in die Klapse Nerima -------------------------------------------- Ein paar Tage und einen Regenschauer später. Nerima, Tokyo. Ichigo-chan stand vor dem Tor zum Grundstück der Tendos. „Ziemlich beeindruckend.“ Das Ferkel auf ihrer Schulter nickte mit einem zustimmenden Quieken. „Oh, wie freue ich mich drauf, mein Rasengan an Genma auszuprobieren.“ Fieses Lächeln und heiteres Quieken. Ryoga wollte seinen Ki-Blast auch an Genma austesten. Immerhin war ja der Typ schuld an seinen Problemen. „Entschuldigung.“ Ichigo-chan betrat das Grundstück und verbeugte sich ordentlich vor der jungen Frau mit den braunen Haaren, die gerade den Weg fegte. Eindeutig Kasumi Tendo. „Mein Name ist Saotome.“ Weiter kam Ichigo-chan gar nicht. „Saotome!“ Die Luft wurde ihr von dieser Umarmung aus den Lungen gepresst und sie fühlte sich unweigerlich an ihren ersten Tag bei den Amazonen erinnert. Allerdings ließ Soun Tendo recht schnell von ihr ab. Mit großen Augen musterte er Ichigo-chan von allen Seiten und piekste ihr dann in die Brust. Zwei andere Mädchen begafften das Geschehen ebenfalls. Nabiki und Akane, Tochter 2 und 3. Ichigo-chan rollte mit den Augen. Shit, war sie ein klein wenig zu früh. Auch egal. „Würden Sie das bitte unterlassen?“, fragte sie höflich. Soun riss ihr das Hemd auf und starrte auf zwei gut geformte Brüste. „Hentai!“ Als zu erwartende Reaktion klatschte Ichigo-chan ihm eine. Hatte Schirm-Power dahinter und holte Soun folglich von den Füßen. „Mr. Tendo, ich muss doch sehr bitten.“ Schnaubend schloss Ichigo-chan ihr Hemd wieder. „Wäre vielleicht mein Abschaum von Adoptivvater schon angekommen?“ Grade da kam ein Panda um die Ecke. „Hallo, Abschaum.“, grüßte Ichigo-chan mit einem geradezu diabolischen Grinsen. Genma-Panda hielt sein garanitert patentiertes ‚Ich bin nur ein süßer Panda‘ Schild hoch. Ichigo-chan stapfte sauer- flackernde Kampfaura- auf ihn zu. „Einen ganzen Monat musste ich bei diesen Amazonen praktisch als Sklavin leben, nur weil du wieder einen deiner Diebstähle abgezogen und Ranma und mein Leben aufs Spiel gesetzt hast…“ Mit jedem Schritt des Teilzeitmädchens schwitzte der Panda mehr. „Wärst du nicht Ranmas einzige Familie hätte ich dich am liebsten zu Eintopf verarbeiten lassen sollen.“ Aber sie war ja so nett und hatte dafür gesorgt, dass Ranma sicher war. Und all das, obwohl er das Leben von Ranma, ihr selbst und Ryoga durch diese beschissenen Jusenkyo-Flüche verbockt hatte! „Nenn‘ mir einen Grund, wieso ich dich nicht in ein Häufchen Asche verwandeln sollte.“ „Er ist die Mühe nicht wert.“ Ichigo-chan wandte sich zur Quelle der Stimme um. „Hi, Ranma. Was geht, Bruder?“ Drei nicht zu verachtende Mädels. „Sag‘ jetzt bitte nicht, dass der Schlammbewohner dich mit einer der Ladies hier verheiraten wollte.“ Ranma lächelte bloß, wenn auch ein wenig rot um die Nase. Er hatte sich mit dem Rücken an einen der Pfosten gelehnt und die Arme verschränkt. „Hat er probiert. Aber wir haben uns drauf geeinigt, dass wir’s erst mal ein Jahr mit Zusammenleben probieren sollten.“ „Wenn wir Xian-Pu mitzählen, wäre das dann die zehnte oder die elfte Verlobung die er arrangieren wollte?“, hakte Ichigo-chan nach. „SAOTOME!“ Soun Tendo jagte den Panda über die nächste Mauer, komplett in Samurai-Modus und allem. Der musste das Zeug wohl in einer Subspace-Tasche geparkt haben. „Und, wie ist’s in Joketsuzoku gelaufen?“, wollte Ranma wissen. „Vergleichsweise ordentlich. Hab‘ ein paar Tricks gelernt, mir eine Todfeindin angelacht, zwei Techniken erfunden…“ „Doch nicht etwa Shampoo.“, platzte es aus Ranma raus. „Nope, Lotion. Etwas jünger und total in unser’n armen Freund Ryoga eingeschossen.“ Das Ferkel auf Ichigo-chans Schulter schien richtig down zu sein. „Na, wenigstens hat er einen Ki-Blast aus der Sache mitgenommen.“ Ichigo-chan grinste breit. „Und ich hab‘ geholfen einen Dämon zu besiegen.“ Diesen Teil überhörte Ranma. „Zwei neue Techniken erfunden?“ Ichigo-chan zuckte mit den Schultern. „Eine davon ist eine Fuß-Variante des Amaguriken und die andere Technik muss ich erst noch fertig kriegen. Aber die werde ich mir auf jeden Fall patentieren lassen.“ Wäre aber gegen Perverse und Schul-Schläger ideal. Akane horchte auf. „Komm doch herein.“, bat Kasumi mit ihrem eingemeißelten Lächeln. „Vielleicht nimmst du ein Bad? Das Essen ist fertig.“ „Danke, aber ich hab‘ erst bei Ryoga gebadet.“ „Du badest bei einem Jungen?“, hakte Nabiki nach. Ichigo-chan hob fragend eine Augenbraue, Ranma zugewandt. „Öhm…“ Laut Ranma waren sie ja gestern erst angekommen… Nabiki handelte bevor Ranma Gelegenheit zur Erklärung hatte. Scheinbar hatte sie schon Genmas Problem mitbekommen. Wie zum Geier schaffte es die mittlere Tendo aber, Ranma so dermaßen zu überraschen? „Bäh, Blumenwasser.“, kommentierte Ranma-chan. Ichigo-chan hatte bloß was auf die Hand bekommen, zum Glück. Sie wischte sich selbige also mit einem Tachentuch ab. „Das war unnötig.“, seufzte sie und zog eine Thermos aus dem Subspace noch während Kasumi das Offensichtliche darlegte. „Gute Güte, er ist jetzt ein Mädchen.“ Mit der freien Hand setzte Ichigo-chan also den Krempel von Ryoga ab. „Wärst du so freundlich und könntest dich kurz um Ryoga kümmern?“, seufzte sie. „Geht klar.“ „Besser.“, meinte Ichigo, endlich wieder als Mann. Den drei Schwestern gingen die Augen über. „Gute Güte. Sie ist jetzt ein Junge.“, meinte Kasumi bloß. „Genma verwandelt sich bei Kontakt mit kaltem Wasser in einen Panda. Ranma und ich verwandeln uns bei Kontakt mit kaltem Wasser in Mädchen. Ryoga verwandelt sich bei Kontakt mit kaltem Wasser in ein schwarzes Ferkel.“, stellte Ichigo gleich mal klar. Erstaunlicherweise war Akane eher weniger angewiedert. „Es wäre Ranma und mir wirklich genehm, wenn das nicht raus käme.“, meinte Ichigo noch. „Aber dazu wären zwei Identitäten für unsere besseren Hälften nützlich.“, seufzte sie. „Da kannst du doch was drehen, oder Oneechan?“, fragte Akane gleich Nabiki. „Sicher…“ Würde aber nicht billig. Ichigo lächelte. „Vorschlag: Ich hab‘ zufällig einiges an Cash zur Verfügung. Das könntest du sicher gut anlegen.“ Fieses Grinsen. „Außerdem hab‘ ich mir mal die Zeit genommen, ein paar Skripte für Bücher zu schreiben. Vielleicht kannst du die veröffentlichen.“ Würde sich Nabiki ansehen. Jetzt aber erst mal futtern. „Miss Kasumi, das war die beste Mahlzeit, an die ich mich erinnern kann.“, kommentierte Ichigo gleich danach. „Ranma, wieso checken du und Ryoga nicht eure Fortschritte im Dojo drüben? Ich helf‘ kurz Miss Kasumi und komm‘ dann rüber.“ Gute Idee. „Das ist aber wirklich nicht nötig.“, wollte Kasumi abwinken als Ichigo begann, den Tisch abzuräumen. Zwar nickte er höflich. „Ich denke, das ist sehr wohl nötig. Es gehört sich, einer Dame unter die Arme zu greifen.“ Kasumi lächelte etwas weiter und schien ein wenig rot um die Nase zu werden. „Es ist furchtbar lieb vor dir.“, meinte sie, als Ichigo schon angefangen hatte mit Abspülen. „Miss Kasumi, im gegensatz zu meinem Adoptivvater bin ich weder Abschaum noch ignorant.“, erwiderte Ichigo höflich. „Ich habe bemerkt, dass Sie scheinbar den ganzen Haushalt auf eigene Faust und ohne nennenswerte Hilfe führen. Ich finde das höchst bewundernswert. Aber da wir jetzt noch hier sind, kann ich das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, wenn nicht zumindest eine Person Ihnen unter die Arme greift.“ Nicht, dass er ihr das nicht zutrauen würde, aber es wäre überaus ehrenrührig und vor allem unverschämt, sie nicht zu unterstützen. „Ich hoffe, Sie vergeben mir die Frage…“ … aber wieso machte sie das alles? „Mutter ist vor einigen Jahren gestorben, da blieb mir nicht viel übrig.“ Kasumis Buddhaartiges Lächeln fiel etwas zusammen, blieb aber auf ihrem Gesicht. Ichigo setzte die Schale ab, die er gerade abgetrocknet hatte, wandte sich zu Kasumi und verbeugte sich tief. „Miss Kasumi, ich entbiete Ihnen meine Dienste in diesem Haushalt.“ Sie sollte das bitte nicht falsch verstehen, aber sie war eine bezaubernde, junge Dame, die es mehr als verdient hatte, ein eigenes Leben zu führen. Sollte sie eine Bitte haben, einfach nur fragen. Ichigo würde sie dann nach bestem Wissen und Gewisen unterstützen. Als Ichigo sich dann zehn Minuten später auf den Weg in den Dojo machte, kam er nicht umhin, mitzubekommen wie Akane wutschnaubend Ziegel im Garten zerlegte. „Einen Penny für deine Gedanken.“, meinte Ichigo-chan, vorsichtshalber als Mädchen. „Diese… Jungen!“ Akane schlug ihre Faust durch ein paar arme Ziegel. „Du hast ihnen fünf Minuten zugeguckt und fühlst dich lächerlich schwach.“ Sie fuhr herum und hätte beinahe ihre Faust in Ichigo-chans Gesicht vergraben. „Und ich dachte, du wolltest vielleicht eine Erklärung.“, seufzte Ichigo-chan. „Ich muss dir leider mitteilen, dass es keine Entschuldigung ist, dass du bloß ein Mädchen bist. Lass dir gesagt sein, dass einige der Amazonen mit denen ich zu tun gehabt habe, Ranma und Ryoga in weniger als fünf Sekunden in den Boden stampfen könnten, gleichzeitig.“ Akane musste zugeben, dass sowohl Ryoga als auch Ranma ein um einiges härteres Training als sie durchgemacht hatten. „Dein Vater mag ein guter Lehrer sein. Aber glaubst du ernsthaft, dass er seine süße kleine Tochter auch nur einmal richtig verdreschen könnte?“ Akane lief leicht rot an und ihr stand der Mund offen vor Staunen der Erkenntnis. „Du must wissen, dass man Menschen in einige verschiedene Klassen einteilen kann.“, erklärte Ichigo-chan ihr, auf der Terrasse sitzend. Sie würde es mit den englischen Begriffen verdeutlichen. „Normal People, Athlete, Peak Human, Enhanced Human, Metahuman.“ Das war die erste Klassifikation. „Superhuman, Metahuman, Transhuman, Posthuman.“ Die zweite Klassifikation. Nabiki und Kasumi waren normalsterbliche Menschen. Akane selber war eine gute Athletin, keine Frage. Ranma, Ryoga und leider auch Genma waren Peak Human, hatten die Grenzen des normalen menschlichen Vermögens so ziemlich ausgereizt. „Vielleicht haben sie auch schon die Grenze zum Enhanced Human überschritten.“ Ichigo lächelte sie an. „Ich kann verstehen, wie du dich fühlst, glaub‘ mir das. Du siehst was sein kann und bist wütend weil es nicht ist. Deshalb bist du frustriert und ungeduldig. Daher kommt dein Ärger.“ Aber aus dem Ärger konnte sie keine wahre Kraft schöpfen. „Gerechter Zorn ist alleine schon grenzwertig…“ Aber generell führte Ärger nur in die Dunkelheit. Yep, so wie es grade in Akane aufkochte. „Ich bitte dich, betrachte die Geschichte der Menschheit.“ All die Kriege, all das Leid. Hunderttausend Jahre davon. „Und doch wandeln heute mehr von uns auf dieser Welt als je zuvor.“ Weshalb? Aus einem ganz einfachen Grund. „Unserer Fähigkeit zum Guten wegen.“ Ichigo-chan mochte nicht wissen, woher Akanes Wut kam, aber trotzdem bat sie das andere Mädchen, diese Wut zu besiegen. „Du trägst den Funken in dir. Alle Menschen tun das. Uns allen wurde das Licht in die Wiege gelegt. Auch das Wissen darüber, der Instinkt.“ Sie brauchte sich doch bloß mal umzusehen. Wieso waren Katastrophennachrichten immer so faszinierend? Aus dem einfachen Grund, weil das Gute normal war und das Böse besonders. Aber wieso waren dann Filme über Helden so erfolgreich? „Weil sie uns an das erinnern, was wir sein können, was wir sein wollen, tief in uns.“ Ichigo-chan hatte das aus erster Hand erlebt. „Als der Dämon das Amazonendorf angriff war ich um einiges schlechter als du jetzt. Klar, dass ich weggelaufen bin.“ Aber das waren ihre Freunde gewesen, die da verletzt wurden und dabei waren, ermordet zu werden. „Wochenlang hatte ich nach einem Gefühl, einer Emotion gesucht, um mein Ki richtig zu aktivieren.“ Und da war es. Fürsorge, Freundschaft… Ichigo-chan guckte auf ihre Hand, die sie mehrmals zur Faust ballte. „Kannst du dir vorstellen, wie GUT sich das angefühlt hat? Wie richtig?“ Vielleicht war sie kein Buddha, sie machte Fehler, konnte zornig werden, lauter Shit. Aber sie würde davon wieder aufstehen, jedes Mal. Denn sie hatte den Drive verstanden. „Und vielleicht… eines Tages… bin ich würdig, den Touch zu haben.“ Wieso Superman gegen Doomstay sein Leben gab. Wieso Spider-Man immer wieder die Maske aufzog, ganz gleich wie schlimm der Bugle über ihn schrieb. Wieso Sam Witwicky im ersten Movie sein Leben für den Allspark riskieren konnte und im zweiten sogar mit der Matrix die dunkelste Stunde erhellt hatte. Wieso der Doktor… Ichigo konnte in der Nacht einfach nicht schlafen. Sowohl wegen der Aufregung, als auch wegen Genma, der ganze Urwälder zusammen schnarchte. Für den nächsten Tag hatte er sich vorgenommen, Kuno eine Lektion zu verpassen. Bloß wie sollte er das nasse Streichholz abräumen? Ausknipsen ging nicht einfach, wäre auch ein bisschen drastisch. Oh, gerade kam ihm eine böse Idee. Am nächsten Morgen gähnte Ichigo. „Einen schönen guten Morgen.“ Fast hätte es Ichigo aus den Latschen geholt. Es war so früh, dass noch nicht mal Gockel auf der Stange hockten. Und TROTZDEM war Kasumi schon auf und bereitete das Frühstück vor. „Könnte ich dir eine Frage stellen?“ Sicher. „Was macht eigentlich euer Vater den ganzen Tag?“ Übersetzung: nix, nada, null… Jeder andere Vater hätte schon vor einer halben Ewigkeit einen Job gesucht um seine Kinder durchzubringen. Aber von Soun- oder Genma, glücklicherweise- konnte man das nicht erwarten. Generell konnte Ichigo über die Sache bloß den Kopf schütteln. Etwa eine Stunde später schleifte Ichigo-chan Kuno durch die Gegened. Mit Mr.Spock-Griff hatte sie ihn hinterrücks ausgeschaltet und ziemlich übel zugerichtet. Geplant war gewesen, das als Junge durchzuziehen, aber man mochte kaum glauben, wieviel KALTES Wasser um einen herum war. Unter anderem hatte sie Kuno durch einen Dornenbusch gezogen, über eine aufgerauhte Straße… Die arme Krankenschwester an der Rezeption in Doc Tofus Klinik bekam fast einen Herzkasper, als Ichigo-chan den Deppen mit den Füßen voran ins Gebäude zog. Durch Comb, Parfüm und Cologne hatte sie auch genug gelernt um ihn nicht wirklich dauerhaft zu entstellen. „Doctor Tofu! Kommen Sie schnell! Wir haben hier einen Notfall!“ Tofu war schnell draußen und analysierte die Lage. Keine Minute später lag Kuno auf dem Behandlungsbett. „Keine Ahnung, wie das passiert ist.“, erklärte Ichigo-chan gleich. „Hätten Sie vielleicht irgendwo heißes Wasser?“ Klar, am Waschbecken. „Und? Wie sieht’s aus?“ Der Doc schien gar nicht mal so überrascht über Ichigos Verwandlung. „Jusenkyo?“ Ichigo nickte bloß. „Sie sind wohl schon Ranma begegnet. Der Depp von Panda hat ihn und mich in die Quelle geworfen.“ Ichigo zuckte mit den Schultern. „Hätte schlimmer sein können. Wenigstens bleib‘ ich ein Mensch.“ Und seine weibliche Seite sah auch noch verdammt gut aus. Wie sah’s mit dem Deppen aus? „Blaue Flecken, Schürfwunden und Kratzer.“ Nur die eine Rippe machte dem Doc Sorgen. „Nur eins wundert mich: Man hat ihm noch einen Shiatsu-Punkt…“ Äh, ja. „Er hat sich an meiner besseren Hälfte vergreifen wollen.“, erklärte Ichigo schnell. „Kuno, du Depp.“ Kuno? „Von der Familie habe ich schon einiges gehört.“ Eher weniger von guten Infos. „Könnten Sie ihn aufwecken? Aber bitte lassen Sie ihn bewegungslos. Ich müsste ihm was erklären.“ Okay. Zuerst kurz aufgesetzt. „Mr. Kuno, guten Tag.“, begann Ichigo. „Sie befinden sich hier in einer Klinik. Ich habe Sie hier her gebracht, weil ich Sie ziemlich verletzt auf der Straße gefunden habe.“ Soviel schien Kuno zu verstehen. „Doktor Tofu wollte Sie noch ruhig stellen, damit Sie sich nicht gleich überanstrengen.“, erklärte Ichigo weiter. Kuno gab seinen typischen Müll vonwegen Oberschüler, Blauer Donner, etc. von sich. Tofu rollte bei dem Geschwafel mit den Augen. Er verdonnerte Kuno auf jeden Fall zu einem Monat ohne große Anstrengungen. „Es gibt noch ein Problem, das wir zu besprechen hätten.“, machte Ichigo weiter. Sicherlich werden Sie bemerkt haben, dass Sie teilweise von einer jungen Frau getragen worden sind. Das war ebenfalls ich. Da Sie ein Ehrenmann zu sein scheinen möchte ich gerne Ihr Ehrenwort, dass sie das Problem meines Bruders und mir nicht an die Öffentlichkeit bringen.“ Name war Ichigo Saotome, großer Bruder von Ranma Saotome. Und beide waren vor etwa fünf Wochen in China verflucht worden. Doc Tofu bestätigte die Echtheit des Fluchs und auch die Echtheit beider Körper. „Die Seele in diesem Körper ist immer noch die eines Mannes.“, erklärte Ichigo-chan nach der dritten Umwandlung zu einem Mädchen. „Es wäre also äußerst unangenehm, von einem Mann bedrängt zu werden.“ Kaum war Kuno dann draußen, legte sich Ichigo auf das Untersuchungsbett. „So hell wie ein nasses Streichholz in einem fensterlosen Keller.“ Doc Tofu schüttelte nur den Kopf. „Woher kennst du denn Shiatsu?“, interessierte es ihn dann doch. „Amazonendorf Joketsuzoku. Hab‘ einen Monat da als Frau gelebt. Längere Story.“ Ichigo setzte sich wieder auf. „Ich hab‘ mitbekommen, dass Sie auch etwas von Kampfkünsten verstehen.“ „In der Tat. Wenn auch nicht so viel wie ein wahrer Kampfsportler.“ Ichigo lächelte. „Wüssten Sie vielleicht wie ich mein Ki kontrolliere, damit ich die Wand hoch laufen kann?“ Wand hoch laufen, über’s Wasser gehen… Schien Tofu echt was zu sagen. „Irgendwo habe ich schon mal etwas davon gelesen.“, meinte der Arzt und begann in seiner kleinen, lokalen Bücherei zu kramen. „Grundtheorie beim Wandlauf ist es, das Chi der Umgebung durch die Fußsohlen anzusaugen und mit dem Ki dort eine gewisse Zirkulation zu erzeugen.“ Beim Wasser war’s eher anders rum. „Mir fehlt einfach das Feintuning meines Ki.“, gab Ichigo zu. „Mal ehrlich, Doc. Stimmt es, dass Sie total in Kasumi Tendo verschossen sind?“ Yep, die Reaktion sagte alles. „Dann mache ich Ihnen einen Vorschlag: Ich bringe Ihnen die Seele aus Eis Technik bei und Sie helfen mir dabei, die Wände hoch zu gehen.“ Zur Sicherheit legte Ichigo noch eine schriftliche Version des Vorschlags auf den Schreibtisch, bevor er sich ganz schnell aus der Gefahrenzone brachte, inklusive dem Buch, das Tofu gefunden hatte. „Das is‘ wirklich sehr interessant.“, meinte er zu sich selbst. Bis zur Schule würde er sich wohl ein bisschen Zeit nehmen. Immerhin musste er wohl auch langsam mal das Anything Goes Spazierengehen, aka Extrem-Parcouring, hinkriegen. Mittagspause an der Furinkan. Ganz cool betrat Ichigo das Gelände im Shinji Ikari Look, Hände in den Hosentaschen. Vorläufig wurde er nicht sehr beachtet. Okay, das war jetzt der Test. Er hatte sich extra grade vorhin noch ein paar Shiatsu-Punkte angeregt um seine Ki-Regelung in den Beinen zu verbessern. Mit dem Training der letzten Nacht und auf dem Weg von Doc Tofu bis hier her musste das einfach klappen. Schnurstracks aufs Hauptgebäude zu. Ohne großartig an Geschwindigkeit zu verlieren oder sich nach außen hin drüber zu scheren, setzte er einen Fuß auf die Wand… und ging weiter. Schnurgerade nach oben. Das Geschehen auf dem Schulhof kam fast sofort zum Erliegen. Okay, das ging doch ganz gut. Allerdings konnte Ichigo spüren, wie ihm langsam aber sicher die Kontrolle entglitt. Konnte sich grade noch am Zaun festhalten, der das Dach umgab. „Oy, Ranma.“ Sein Adoptivbruder schien sich grade mit den beiden präsenten Tendo-Schwestern zu streiten. Ranma bog kurzerhand das Gitter auseinander und zog Ichigo rein, bevor er mühelos das Gitter wieder zurecht bog. Akane klappte der Kiefer auf, Nabiki hob die Augenbraue wie Mr. Spock oder Teal’c. „Wie bist du hier hoch gekommen?“, brachte Akane endlich raus. „Gelaufen.“ Was!? „Na, ich bin die Wand hoch gegangen.“ Ichigo warf den Daumen über die Schulter. „Wand hoch gegangen!?“, enfuhr es Akane. „Das is‘ unmöglich!“ Als Kommentar goss Ichigo einen Eimer Wasser über Ranma aus. „Wie war das?“ „Hey!“, beschwerte Ranma-chan sich lautstark und hebelte Ichigo über die andere Seite des Zauns. Das war jetzt ein wenig übertrieben. Ichigo überwandt seine Überraschung realtiv schnell. Da unten war wenigstens bloß der Pool. Er brauchte also nur gut mit den Beinen voran eintauchen. Ein paar Sekunden blieben ihm noch, um Ki zur Stärkung in Beine und Füße zu leiten. Trotzdem tat der Aufprall aufs Wasser ziemlich weh. Wie zum Geier hielten das Turmspringer aus? „Wie jetzt?“, fragte Ranma-chan als Ichigo- immer noch Junge- prustend aus dem Pool stieg. Ichigo grinste. „Wasserfeste Seife.“ Ranma-chan entglitten die Gesichtszüge und sie face-palmte sich. „D’oh!“ Aber Ranma-chan fing sich wieder. Ichigo guckte sie direkt an und sie erkannte den Blick. Ranma-chan half Ichigo aus dem Wasser. Back-to-back. Sie würden einander den Rücken freihalten. Verdammt, für Klingonen wäre das ultimative Kameradschaft. „Was hast du vor?“, fragte Ranma-chan also. Ichigo grinste fies und zog eine blaue Telefonzelle aus dem Subspace. „Sparren wir ein bisschen. Ranma wird keiner vermissen. Aber dafür brauchen wir entsprechende Klamotten.“ Gosunkugi war garantiert in der Nähe, und hiermit konnte man ihn schön verarschen. „Du hast eine fiese Ader.“, kommentierte Ranma-chan. Fünf Minuten später kloppten ‚Mikan‘ und ‚Ranko‘ sich über den Schulhof. „Du bist gar nicht übel geworden bei den Amazonen, Mikan.“, kommentierte Ranko, während erstere einfach bloß probierte mit letzterer mitzuhalten. Dabei probierte Ranko, auf einem relativ normalen Level zu bleiben. Mikan hatte sich extra eine Spezialklamotte a la Rock lee von den Amazonen machen lassen, allerdings eher in grün-schwarz, wie der Saiya-Man, mit fingerlosen Handschuhen. „Das Lob geb‘ ich gern zurück, Schwesterchen. Du hast die fünf Wochen mit dem Schlammkriecher auch ganz gut verkraftet.“ Aber Mikan war laut ihrer nächsten Äußerung etwas aufgefallen. „Dir fehlt aber ein wichtiger Punkt in deinem Training.“ Wollte Ranko nicht glauben. „Is’ aber so! Du hast krasse Moves drauf und bist ziemlich stark, aber du hast in letzter Zeit vernachlässigt…“ Hien Ren Kyaku! „… einzustecken!“ Mit einer guten Dosis Ki in den Beinen schaffte Mikan, Ranko zu überraschen. Dabei tat das hoffentlich nicht allzu sehr weh. Die ganze Sache ging da drum, dass Ranma garantiert vergessen hatte, dass in dem jetzt fehlenden Jahr durch die ganzen Kämpfe auch seine Schadensschwelle gestiegen war. Ohne Kuno, Ryoga und Shampoo würde sich dran auch nicht viel ändern. „Ich glaube, uns’re kleinen Brüder haben’s noch gar nicht gerafft, wie GUT eigentlich Musabetsu Kakuto Ryu ist.“, meinet Mikan weiter. Dieser Stil beruhte auf Analyse und Assimilation, die Fähigkeit, praktisch alle Stile und Gegner zu überkommen. „Und darin liegt auch die Schwäche. Man braucht wahres Können, wahre Innere Power…“ Weiter kloppen. Jeder Schüler würde seinen eigenen Stil finden, seinen eigenen Weg. Aber Musabetsu Kakuto Ryu bot unbegrenztes Potential. Leider fehlte in den ersten beiden Generationen des Stils noch wahre Größe und die wichtige Lektion… „Aus großer Macht folgt große Verantwortung.“ Die Schulglocke ging. Erst da schnappten Mikan und Ranko aus ihrer… Sparring Trance. „Ups.“, kommentierte Ranko die Situation. Irgendwo auf dem Weg hatten sie ihre Kampfauren rausgeholt und jetzt ähnelte der Schulhof… Nun, das würde kosten. Glücklicherweise piepste Mikans Armbanduhr. Mit ihrer fiesen Ader hatte sie einen Uhrmacher dazu gebracht, bei dem Teil den Power Ranger Beep einzubauen. „Wir müssen los.“, seufzte Mikan. Ranko nickte. Was für ein Schwein hatten sie, dass ihnen niemand folgte. Keiner war nach der Vorstellung so lebensmüde. Mikan war allerdings echt aus der Puste. „Mann, wir müssen echt an deiner Ausdauer arbeiten.“, meinte Ranko mit einem Kopfschütteln. „Hey, ich hab‘ grade mal zwei Monate Kampfsporterfahrung.“, erwiderte das andere Teilzeitmädchen gähnend. „Ich brauch‘ auch echt zuviel Ki.“ Und diese Klamotte war auch nicht leicht. „Das sind Bleifasern, Schwesterherz.“, musste sie es einfach loswerden. Der Gi-Überzug alleine wog schon soviel wie Ryogas Schirm. „Ohne Ki würd‘ ich keinen Meter weit kommen.“ Noch mal kurz die blaue Telefonzelle rausgeholt und umgezogen. Ranma verwandelte sich wieder in sein Original während Ichigo einfach in der Jusenkyo-Form blieb. „Übrigens…“, fiel es Ichigo-chan ein. „Willst du wissen, wie du Shampoo loswerden hättest können?“ Ranma entgleisten jetzt schon die Züge als seine Teilzeit-Schwester das erwähnte. „Hab‘ ich allerdings auch erst erfahren, als ich mich mit Ryoga verloben musste.“ „Wie bitte?“ Armer Ranma. Das war ein echter Schock. „Nun, der erste Weg wäre gewesen, jemanden zu schwängern. Es ist den Amazonenfrauen verboten, Rivalinen aus dem Weg zu räumen wenn sie schwanger oder Mütter sind, und Kindsväter sind laut ihrem Gesetz automatisch den entsprechenden Frauen anheim.“ Kodak-Moment. „Oder, du hättest Shampoo einfach eine scheuern können. Wenn ein Verlobter seine Frau in einer Situation schlägt, die kein Kampf ist, zeugt das von absoluter Verachtung und keine Amazone wird sich so einen Mann antun.“ Noch ein Kodak-Moment. Seufzend zog Ichigo-chan den bewusstlosen Ranma in einem Leiterwagen aus dem Subspace nach Hause. „Tadaima!“, rief Ichigo-chan als sie daheim waren. „Herr Tendo, würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich ein paar Trainingsgeräte aufstelle?“, fragte Ichigo. „Du willst trainieren?“, meinte Genma mit einem verächtlichen Tonfall. Beide Idioten saßen an ihrem Lieblingsplatz und beschissen einander beim Go wie die Weltmeister. „Aber klar doch. Das Musabetsu Kakuto ist doch nach oben hin offen.“ „Immer doch.“, erwiderte Soun aber. Pfeifend ging Ichigo an die Arbeit. Twisted Nerve. Zuerst zog er einen Pool aus dem Subspace. Genauer einen Pool auf einem Podest, das auch zwei Platformen für Anlauf und Stop bot. Danach zwei große Wassereimer und einen Schwebebalken. Gefolgt von mannsgroßen, glockenartigen Metallgong und mehreren Metallgewichten an gut drei Meter langen, dünnen Bambusstäben. Für ein paar Minuten verschwand er dann im Dojo. Als er wieder raus kam, zog er ein gutes Dutzend Sandsäcke aus dem Subspace, die er an Gerüsten grade so hoch hängte, dass der untere Bereich auf Kopfhöhe war. Gefolgt wurde das von großen, aufgehängten Toneimern, die er hinter brennenden Reifen platzierte. Ichigo hörte aber noch lange nicht auf. Jetzt kam eine lange, große Steinrinne die mit ein wenig Wasser gefüllt war und einen Steinquader beinhaltet, auf welchem auf einer Seite ein Metallring herausragte. Dann ein Gestell, das einige stilisierte Zahnräder hatte und hinter einem weiteren Gestell stand das voller scharfer Holzzähne war. Noch ein paar Sandsäcke, die fast wie Schaukeln and einem Gerüst befestigt waren. Ein XXL-Wok in einem Ziegelfundament. Große Schalen, die mit glühenden Eisenperlen gefüllt waren. Eine Ecke des Gartens wurde mit hohen Holzpfählen vollgestellt. Dann war da noch ein Sandsack, neben dem eine Schlaufe hing. Zwei Parkbänke, mit den Rückenlehnen in Abstand zueinander. „Was zum…?“, entfuhr es Akane, als sie und Nabiki endlich von der Schule heim kamen. „Die sind weggetreten.“, meinte Nabiki, auf die zwei Idioten am Go-Brett deutend. „Mann, Alter.“, kam es von Ranma. „Is‘ was?“, wandte Ichigo sich ihm zu. „Ich dachte, wir wollten ein paar Gänge hoch schalten.“, meinte er, ganz unschuldig. Aus dem Subspace holte er zwei Porzellan-Schalen und stieg hoch zum Pool. Der war ja bloß 2,5x2,5 Meter auf einen halben Meter Tiefe. Dafür gefüllt mit armdicken Baumstämmen. Mit Gewalt pfefferte er eine der Schalen ins Wasser. Klar, dass sie versank. Die zweite Schale dagegen schnalzte er übers Wasser. „Theorie ist einfach. Aber das ist eine praktische Grundlage.“ Damit lernte man, sowohl Stärke als auch Schnelligkeit gleichmäßig einzusetzen und richtig zu dosieren. Auf zum Schwebebalken. Davor zog er erstmal sein Shirt aus. Auf die Oberarme schnallte er zwei Metallringe, aus denen ziemlich scharfe Klingen ragten. Wenn er die Arme zu sehr senkte, würde er sich selber aufspießen. Mit beiden Eimern bis oben hin gefüllt, lief er eine Rampe hoch auf den Schebebalken, einmal im Halbkreis und kippte das Wasser in den Teich zurück. Ranma, Sound und Genma bemerkten, wie sehr Ichigo sich dabei konzentrierte. Die Klingen wieder abgeschnallt und zu dem großen Gong. Er nahm die Stange mit dem Metallgewicht gut zwei Armlängen vom Ende und schlug den Gong einmal. Diente zur Stärkung des Handgelenks. Man war damit fertig, wenn man die Stange ganz am Ende mit einer Hand nehmen und den Gong mindestens sechzig Mal die Minute schlagen konnte. Im Dojo standen einige runde Pfähle mit einer glänzenden Metallplatte. Davor standen zwei Halterungen für verdammt große Räucherstäbchen. Auf Weisung von Ichigo stellte sich Ranma dazwischen und Ichigo schob die Räucherstäbe nah an seine Wangen. „Jetzt folg‘ bitte dem Licht der Kerze.“ Die stand davor auf einem langen Kerzenständer und wurde von Ichigo wie ein Metronom von einer Seite auf die andere geschaukelt. Ein einfaches Aufmerksamkeits- und Reaktionstraining. Danach die Sandsäcke. Ichigo rammte einfach den Kopf gegen den ersten und dann den nächsten. Leicht wankend dann den dritten. „Alles klar?“, fragte er dann vom Boden aus. „Scheiße, is‘ mir übel.“ Hatte mal jemand ein Aspirin? „Was für ein Idiot.“, kommentierte Nabiki das. Ein paar Minuten später hängte er seinen Fuß in die eine Schlaufe da und versuchte mit dem anderen den Sandsack daneben zu verdreschen. „Wenn man das kann, dann kann man auch diese Tontöpfe durch die Feuerringe durch zertöppern.“, erklärte er, gleich zu einem langen Kampfstab greifend. Das eine Ende hob er fest mit beiden Händen während er das andere Ende in den Ring von diesem Stein in der Steinrinne steckte. So sollte er eigentlich den Stein von einem Ende der Rinne zum anderen bringen. Mit demselben Stab steckte er die Arme zwischen die zwei Reihen von Holzzähnen nicht weit entfernt und begann mit dem entfernten Ende die Zahnräder zu drehen. „Gute Güte.“, meinte Kasumi, Ichigos Verletzungen kommentierend. „Nass, trocken.“ Danach hob er zwei Tücher hoch und sprang in den übergroßen Wok. Mit einem weiteren Sprung landete er im Spagat auf dem Rand und putzte den Asia-Topf. „Wax on, wax off.“, lachte er. Danach ramte er die Faust in die Schale mit den heißen Eisenperlen. „Tut scheiße-weh am Anfang.“ Oh, ja. Das Laufen über die Holzpfähle in Hockeposition erklärte sich von selbst und auf den Parkbänken waren Liegestützen abzuziehen. Soun und Genma mussten ihre Verwunderung offen zugeben, so wie ihnen die Kiefer auf dem Boden hingen. „Aber das erklärt immer noch nicht, wie zum Geier du die Außenwand von unsrer Schule einfach so hoch laufen kannst!“, platzte es aus Akane heraus, ziemlich aufgebracht. „Du meinst so?“ Kurz mal an der Grundstücksmauer einen Wall-Walk hingelegt. „Hat was mit Ki zu tun.“ War auch gut zum üben für die Anything Goes-Version von Parcouring. Genma war vor Entsetzen ausgeknipst. Er konnte es einfach nicht raffen, dass dieser… Bengel was hingebracht hatte, das er selber einfach nie geschafft hatte. „Das Essen ist fertig.“, rief Kasumi. Also sollten Ranma und Ichigo noch mal kurz ins Bad. „Okay, Ranma. Wieso hilfst du nicht ein wenig Akane? Ich meine, du hast um einiges mehr Erfahrung.“, meinte Ichigo nach dem Essen. „Wenn Akane mal die Tendo-Schule weiterführen will, braucht sie erst mal Erfahrung im Lernen. Und wenn DU die Saotome-Schule weiterführen willst, musst du lernen, wie man LEHRT.“ Bis auf Kasumi und Nabiki waren alle hier ziemlich baff und hatten wirklich wenig gegen diese Logik einzuwenden. Nabiki selber komplimentierte Ichigo für die Wortwahl. „Außerdem kann niemand hier verneinen, dass Ranma mehr als ein einfacher Schüler des Musabetsu Kakuto ist. So sehr es mich auch schmerzt das zu sagen, aber damit ist Genma ein voller Meister.“ Ein wahrer Meister wurde man letztendlich ja bloß, indem man sein Wissen erfolgreich an einen Schüler weiter gegeben hatte. Bevor Ranma einen dämlichen Kommentar ablassen konnte, hatte Ichigo sich schon an ihm vergriffen und nach draußen gehebelt. „Is‘ was?“, fragte Ichigo-chan, als die Tür zum Gästezimmer aufging. Während Ranma da draußen trainierten, wollte sie sich auf ein bisschen Ki-Training konzentrieren und endlich das Rasengan voll hinbekommen. „Was soll das?“ Nabiki fragte das in einem beunruhigend ruhigen Tonfall. Ichigo-chan lächelte leicht, ganz auf unschuldig tund. „Ich denke mal, du spielst nicht auf mein Training hier an.“ „Auf keinen Fall.“, gab die mittlere Tendo zurück. Ichigo-chan überlegte. Konnte doch nicht sein, dass Nabiki nicht bloß ein geldgeiles Miststück war, das selbst den Grand Nagus um all sein Geld bringen wollte und konnte. Das musste dann aber auch bedeuten, dass sie sich um ihre Familie kümmerte. Was auch erklären würde, wieso sie Soun nicht schon lange vor die Tür gesetzt hatte. „Du meinst, mein Vorschlag, dass Ranma ein bisschen mit Akane trainiert?“ Ichigo-chan zuckte mit den Schultern. „Bring‘ meine kleine Schwester bloß nicht zum Heulen.“ Ichigo-chan hob die Augenbraue. „Beide trainieren im Musabetsu Kakuto. Da ist es ganz natürlich, wenn sie einander mit dem Training helfen.“ Beide hatten es immerhin nötig, sich eine ziemliche Menge Zen zuzulegen. Ranma musste von seinem Macho-Elefanten runter und Akane schien Geduld und Feinmotorik zu brauchen. „Dann kann Akane irgenwann den Dojo übernehmen und du kannst dich ganz deinen eigenen Geschäften widmen.“, notierte Ichigo-chan. Sie hatte beim besten Willen nicht vor, die beiden Schläger in einen Raum zu sperren und erst wieder raus zu lassen wenn sie zu dritt waren. Ein gewisses Lächeln glitt über Ichigos-chans Lippen. „Aber vielleicht hättest du Interesse, deiner großen Schwester ein bisschen unter die Arme zu greifen.“ Das zog eine besondere Aufmerksamkeit von Nabiki auf sich. Sie machte einen Schritt und schloss die Tür hinter sich. „Worauf willst du raus?“, fragte sie in einem kalten Tonfall, zu Ichigo runter gebäugt. „Sie hat mir selber gesagt, dass sie eigentlich jemanden mag. Doktor Tofu. Und er mag sie ganz offensichtlich auch. Ich hab‘ einen seiner Anfälle aus erster Hand überlebt.“ Aber Kasumi hatte einfach keine echte ZEIT für ein Privatleben. Nabiki hatte sich auf ein Kissen gesetzt. „Und was springt für dich dabei raus, wenn du Kasumi hilfst?“, wollte sie wissen. Sie war natürlich ziemlich vorsichtig bei der Sache. „Ich möchte sie gerne mal richtig vor Glück lachen hören.“, erwiderte Ichigo-chan ohne zu zögern. „Außerdem wäre Doc Tofu eine zusätzliche Einnahmequelle.“ Um den Haushalt zu schmeißen brauchten sie ja auch einfach bloß Ranmas Mom einzuladen. Mrs. Saotome würde sich dann die Kosten für ein eigenes Heim sparen. „Ranmas Mutter?“ Wie kam Ichigo-chan denn auf sie? „Also, der Abschaum schläft ziemlich unruhig, murmelt in seinen Alpträumen andauernd was von einer Nodoka…“ Garantiert hatte er ihr irgendein total bescheuertes Versprechen gegeben und fürchtete jetzt um sein Leben, sollte sie ihn erwischen. Kurz zog Ichigo-chan eine Thermos aus dem Subspace und tauchte die Hand rein. War viel sparsamer und trockener als die Teekessel-Methode. „Und ganz ehrlich: Ich mag es, wenn Genma leidet.“ Fieses Lächeln. Gut, gut. Nabiki würde sich das überlegen. „Und ich werd‘ mich nich‘ an Akane oder Kasumi ran schmeißen.“, versprach Ichigo. Am nächsten Morgen schaffte Ichigo es, Genma aus dem Weg zu gehen. Im Flur kam ihm eine sehr unausgeschlafene Nabiki entgegen. Dem Morgenmuffel gefiel es ganz offensichtlich gar nicht, um halb sechs in der Frühe schon wach zu sein. „Einen schönen guten Morgen, Nabiki.“, grüßte Ichigo artig und zog eine Tasse und eine Thermos aus dem Subspace. „Bitte schön.“ Nabiki öffnete die Augen einen Spalt und grummelte etwas, das Ichigo übersetzte als: „Was soll das?“ „Kaffee.“, meinte ihr Gegenüber mit einem Lächeln und sprang aus dem Fenster. Noch ein bisschen vor dem Frühstück trainieren. Einmal die komplette Runde würde er doch wohl noch hin kriegen. Nach dem Frühstück half Ichigo Kasumi natürlich wieder. „Darf ich dich etwas fragen?“ „Aber natürlich.“ Kasumi war natürlich wie üblich extrem freundlich. Akane konnte er nicht fragen ohne verdroschen zu werden und Nabiki würde ihm wahrscheinlich irgendeine Story auftischen, nachdem sie ihn ausgenommen hatte wie einen Geldbeutel. „Es würde etwas… Frauentechnisches betreffen.“ Für einen Moment hielt Kasumi inne, dann machte sie wortlos weiter. Klar, dass sie nicht von ihrem Wort zurücktreten konnte. „Frauen haben kein Problem damit, im Bikini gesehen zu werden. Aber wieso haben sie dann ein Problem, in Unterwäsche gesehen zu werden?“ „Gute Güte…“ Ganz ehrlich, Kasumi hatte selber nicht wirklich eine Antwort dafür. „Aber wieso fragst du?“ „Ich möchte die andere Hälfte der Menschheit, zu der ich zeitweise ja auch zähle, einfach verstehen. Als Mikan find ich’s zum Beispiel unfair, dass Männer oben ohne rumlaufen dürfen, während Frauen ein Top brauchen, auch bei extremer Hitze.“ Vielleicht hatten einfach die Amazonen ein bisschen auf ihn abgefärbt. Er bekam beim Weg nach draußen auch mit, wie Genma-Panda und Ranma-chan sich kloppten. Gerade zog der Rotschopf dem Idioten-Bären ein Schild üebr den Kopf. „Lass mich raten: Er will wissen, woher du Ki-Attacken kannst.“ „Yep.“ Akane guckte auch immer noch ziemlich verdutzt, wie diese beiden Typen einfach so auf einem Maschendrahtzaun laufen konnten. Zugegeben, Ichigo balancierte mit den Händen, aber trotzdem. Man musste da erst mal rauf kommen. „Oi, Ranma. Mir fällt grade was ein.“ Ichigo hielt Ranma und Akane jeweils ein handtellergroßes Stück Papier hin. „Das is‘ Qi-Papier. Damit kann man die Affinität des Ki erkennen.“ Was jetzt? Akane schien das irgendwie nicht zu raffen. „Ki kommt in fünf verschiedenen Affinitäten. Erde, Feuer, Wasser, Wind, Blitz. Auf diese Affinität reagiert das Papier. Wenn man dann weiß, welche Affinität man hat, kann man theoretisch sein Ki entsprechend anwenden.“, erklärte Ichigo fast schon im Ton eines Sensei. „Beispielsweise kann man dann theoretisch sein Ki in das entsprechende Element abwandeln.“ Die Affinität des Ki hing auch mit dem vom jeweiligen Anwender genutzten Kampfstil zusammen. Ryoga beispielsweise kämpfte mit viel Kraft, öhnlich wie Akane. „Erde vielleicht, oder Feuer.“ Ichigo selber war ein Wind-Typ. „Auch gibt es bei der Nutzung von Ki zwei verschiedene Aspekte für Techniken. Normales Ki war ohne echte Natur. Das Rasengan von Ichigo beispielsweise nutzte ganz normales Ki, nur mit extremer Raumwandlung. Ging natürlich aber auch komplett in die andere Richtung, mit extremer Naturwandlung. „Stellt euch mal vor, jemand mit Blitz-Affinität sammelt Ki en Masse in seiner Hand. Das Teil könnte dan rein theoretisch durch einen Panzer durchgehen.“ Dadurch, dass Ichigo das Rasengan ohne Naturwandlung nutzte, war es eigentlich eine inkomplette Technik. Trotzdem A-Rang. Mit Naturwandlung würde das Rasengan S-Rang haben, absolute Meistertechnik. „Subspace-Moves sind beispielsweise C-Rang, Ki-Blasts B-Rang.“ Ichigo gluckste. „Merkt man daran, dass Ryoga ihn ‚aus Versehen‘ gelernt hat.“ Wer also einen Schnitt im Papier hatte, so wie Ichigo, der hatte Wind drauf, beste Wahl für kurz- und mittelweite Techniken. Wenn das Papier zerknüllte, hatte man Affinität für Blitz. Wenn es verbrannte, dann war man mit Feuer verbunden und wenn es klitschnass war, dann hatte man was für Wasser übrig. Feuer war natürlich stärker als Wind und wurde sogar davon gestärkt, war aber im Gegezug schwach gegen Wasser. Wind hatte Probleme mit Feuer, ging aber krass gegen Blitz. Erde war also zwischen Blitz und Wasser. „Naturwandlung ist auch verantwortlich, wie stabil eine entsprechende Technik ist. Raumwandlung bestimmt die Form.“ Ichigo grinste. „Hey, Ranma, Akane. Geht das mit euch in Ordnung, wenn ich Akane Ki beibringe? Ich glaub‘ sie könnt’s gut…“ Ranma konnte seine große Klappe nicht im Zaum halten und nah Flugstunden mit Akane-Air. Den Rest des Weges verbrachte Ichigo lieber in weiblicher Form. Nach mehreren Minuten brachte Tendo es über sich, Ichigo-chan anzusprechen. „Glaubst du das echt?“ Dass sie Rasengan schaffen konnte? „Wird nicht leicht. Ich würde sagen, für manche Leute kann es mehrere Jahre dauern.“ Ichigo-chan hatte Schwein gehabt, dass man ihr mit Shiatsu und intensivem Ki-Training eine gute Basis geliefert hatte. Außerdem schien sie eine gewisse Affinität für Ki-Nutzung an sich zu haben. „Aber du darfst dich wegen Ranma nicht so aufregen. Seine Klappe kommt einfach bloß daher, dass Genma ihn aufgezogen hat. Du hättest hören sollen, wie der sich über Frauen auslässt.“ Ichigo lachte heiter. „Ehrlich gesagt bin ich verdammt überrascht, dass Ranma sich so gut entwickelt hat. Weißt du, der Großmeister des Musabetsu Kakuto, der Lehrer von Genma und Soun, ist ein absolutes Schwein. Dagegen ist Ranma noch fast handzahm.“ Und Akane musste zugeben, dass die meisten Typen, mit denen sie zu tun hatte, einfach abartig waren. „Soviel Fälle für die Klapsmühle und abgedrehte Penner wie sich in Nerima tummeln wirst du nirgends auf der Welt finden.“ Nicht mal in New York City oder Los Angeles. „Die Nachbarschaft is‘ einfach ein Irrenhaus.“ An jeder andren Schule hätte man Vollnulpen wie die Horde O‘ Hentai oder Kuno schon lange rausgeschmissen. „Aber Kuno’s Oller is‘ halt der Direx, und der is‘ genauso ein Fall für Sicherungsverwahrung mit Zwangsjacke und Gummizelle wie sein Nachwuchs.“ Akane guckte Ichigo-chan total verdattert an. „Ranma ist an sich ein netter Kerl, wenn auch mit loßem Mundwerk und ziemlich auf Kampfsport fixiert.“ Akane sollte’s positiv sehen. „Wenigstens wird er außer in einem Duell nie eine Frau schlagen und er ist eine ehrliche Haut.“ Tendo blitzte Ichigo an. „Wenn er abwertende Kommentar abgibt, is‘ es einfach deswegen, weil er’s nich‘ besser weiß.“ Er gab sich wenigstens Mühe. „Was kann er denn dafür, wenn Genma-Arschloch ihn im Dutzend billiger verlobt hat oder wenn völlig Wahnsinnige auf ihn/ sie abfahren? „Es macht dir ja auch niemand Vorwürfe, weil die Horde o‘ Hentai, Kuno und andere sich andauernd an dir vergreifen wollen.“ Man hätte sie eigentlich deswegen eigentlich auch genausogut eine Nutte nennen können. „Nun, du siehst gut aus, muss ich zugeben. Ich kann die andren Kerle verstehen.“, gab Ichigo-chan zu. Das schockte Akane. Sie lachte lauthals. „Ranma, du Dämlack.“ Wenn er sich nur nicht so abschotten würde. Akane hatte doch richtig gute Proportionen. Guter Umfang für ihre Größe. „Du musst zugeben, Ranma hätte einen weitaus schlimmeren Fluch erwischen können.“ Ichigo-chan zählte auf, was sie wusste, das in Jusenkyo alles abgesoffen war. „Stell‘ dir mal vor, er würde sich jedes Mal in einen Drachen verwandeln, oder einen Monster-Gorilla. Ichigo-chan seufzte. „Einen Nachteil hat die Nyanniichuan allerdings.“ „Was?“, hakte Akane nach. „Ich hab’Probleme, eine Reaktion bei nackten Frauen zu kriegen.“ Akane brauchte da gar nicht so verdattert zu gucken. „Ich hab‘ einen Monat als Frau in einem Amazonenstamm gelebt. Ich ‚weiß‘, wie Frauen aussehen.“ Jetzt rannte Ichigo-chan aber lieber. Einer verrückten Eingebung folgend hatte sie vor, am Abend einen kleinen Umweg zu machen. Huh? „Ich wünsche dir einen schönen guten Morgen, Oberschüler Kuno.“, grüßte Ichigo artig, als Junge, den Kendoisten, der da mitten auf dem Schulhof stand während die Horde o‘ Hentai vor ihm kuschte. „Ich wünsche dir ebenfalls einen angenehmen Morgen, Mitschüler Saotome.“ Kuno nickte und schulterte wieder sein Holzschwert. Ichigo rollte mit den Augen und wandte sich der Schule zu. Auf dem Weg die Wand hoch zog er seine Hausschuhe aus dem Subspace. An einem offenen Fenster im richtigen Stock angekommen hockte er sich auf die Fensterbank und drehte sich locker hinein, gleich die Zimmerschuhe anziehend. Als Akane endlich ankam musste sie sich wundern, wieso sie ausnahmsweise nicht angegriffen wurde. Na, Tatewaki Kuno ließ eine seiner Sülzen los. Ichigo entgleiste das Gesicht. Er tat einen Schritt zur Seite und hämmerte den Kopf gegen die Wand. Das durfte doch jetzt echt nicht wahr sein. Wenn er Kuno richtig verstanden hatte… Akane würde ihn umbringen. „Yo, Akane.“ Zum Anfang der Mittagspause gesellte Ichigo zu sich zu Ranmas schon eingefundener Clique. „Ichigo.“ Besagter Junge warf Akane einen mit Wasser gefüllten Luftballon hin. „Und was soll ich damit?“, fragte die jüngste Tendo verdutzt. „Ich hab‘ versprochen, dir das Rasengan beizubringen und das werd‘ ich auch. Und wenn’s mich den Rest meines Lebens kostet.“ Immerhin hatte Ichigo den Move erfunden, dann musste er’s ja auch wohl schaffen können, ihn zu lehren. „Du bist die Erbin des Musabetsu Kakuto Tendo Ryu.“, stellte Ichigo noch mal zur Verdeutlichung klar. „Und was willst du mit dem Teil?“ Ranma hatte sich in eine gesunde Entfernung verzogen. Ichigo lächelte fies und hob ihrerseits einen Wasser-Luftballon hoch. „Genau aufpassen.“ Er schloss halb die Augen und konzentrierte sich. „Da passiert ja nix.“, meinte Daisuke, einer von Ranmas zwei Klassenkameraden, mit denen er hier rum hing. „Doch, und zwar ziemlich viel.“, erwiderte Ichigo, fies lächelnd. „DAS ist das Rasengan.“ Linke Hand Luftballon, rechte Hand pures Rasengan. „Ooohh. Das ist ja hübsch.“ Sayuri, eine von Akanes Freundinnen hatte auch nix bessres zu kommentieren. Sogar Ranma hatte große Augen. Zum ersten Mal SAH er das Rasengan. „Das Gleiche passiert im Luftballon.“, erklärte Ichigo. Er ließ den Luftballon zerplatzen und löste das Rasengan auf. Akane schnaubte etwas verächtlich. „Und was soll das bringen?“ Als Antwort zog Ichigo den Kopf des Dämons aus dem Subspace, der Joketsuzoku attackiert hatte. „Mit der Vorstufe des Rasengan alleine hab‘ ich diesen Dämon zerfetzt.“ Die drei Mädels und zwei der Jungs quiekten erschrocken. Sah ja auch übel aus. „Ich meine, die erste Trainingsstufe.“ Ein klein wenig übertrieben, aber das war der Punkt. „Jetzt mal das Rasengan als extrem abgeschwächtes Beispiel.“ Ichigo zog einen großen Wassertank aus dem Subspace, gefüllt. Das waren gut drei Meter Durchmesser und so etwa fünf bis sechs Meter Höhe. „Rasengan!“ Ichigo rammte die Energiekugel gegen die Seite des Tanks. Da gab es bloß eine ziemliche Delle und ein klein wenig Wasser spritzte raus. „War ja lasch.“, meinte Hiroshi noch. Und dann drehte Ichigo den Tank um. Sechs Gesichter entgleisten total. Ein gutes Drittel der Wand von dem Tank war einfach zerfetzt. Das Loch reichte von oben bis unten und die Scharten bogen sich weit auseinander. Damit war der Tank auch so gut wie leer, was den unscheinbaren Rinnsaal auf der anderen Seite erklärte. „Nur eine Warnung, Ranma, Akane. Wenn man das Rasengan gegen jemanden einsetzt, der nicht wirklich gut trainiert ist, dann ist das eine echte Killer-Attacke. Theoretisch könnte man damit vielleicht sogar den Großmeister besiegen.“ Also wünschte er Akane viel Spaß beim Training. „Teil des Lernens ist es auch, zu wissen woher und wie man Wissen erlangt.“, meinte Ichigo noch, packte mit einer fast unscheinbaren Bewegung wieder den Tank in den Subspace. Na, jetzt sollte Akane erst mal mit ihrem Ki den Luftballon zum Platzen bringen. Erst die Bewegung, dann Power und zuletzt Zusammenhalt. „Sag mal, Saotome.“ Da quatschte jemand Ichigo von der Seite an. Aus seiner und Nabikis Klasse. Sato, oder? „Gilt diese Verlobungsgeschichte auch für dich?“ „Auf keinen Fall. Wenn mein Oller auf die Idee kommen sollte, das zu probieren, kloppe ich ihn so weit über die Erde, dass einmal durch den Mittelpunkt eine Abkürzung wäre.“ Sato schnaubte verächtlich. „Ihr Saotomes seid echt irre. Jeder andere würde sich freuen, mit Akane verlobt zu sein. Oder Nabiki. Wüsste zu gerne, ob sie im Bett genauso kalt ist, wie sie hier immer tut.“ Ziemlich pervers lachend ging er wieder. Ichigo kniff die Augen zusammen. Der hörte sich an wie Genma, wenn’s um Frauen ging. Und im Unterricht war er ein mieser Dreckssack. Garantiert auch ein Schläger. Dann guckte er auf etwas, das er nicht glauben wollte. Unweigerlich knurrte Ichigo, bleckte sich über die Eckzähne. „Nabiki.“ Ichigo postierte sich also vor der nächsten Stunde noch vor Nabiki. „Wie kommt der Perversling Sato an ein Nacktfoto meiner Zwillingsschwester?“ Die beiden Helferlein von Nabiki schienen etwas entnervt von seinem Erscheinungsbild. „Er hat’s von mir gekauft.“, erwiderte Nabiki völlig ungeniert. Sie sah nicht mal von ihrem Geschäftsbuch auf. „Das wird Mikan gar nicht gefallen.“, warnte Ichigo. „Soll sie mir doch bitte selber sagen. Ja?“ Alles klar. Wenn Nabiki so spielen wollte… Auf der Ferse machte Ichigo kehr marsch. „Ranma!“ Praktisch in einem Move hatte er die Tür zu Klassenzimmer 1-F aufgeschoben und war durch. Alleine Ranmas Überraschung war es zu verdanken, dass er sich kurz darauf außerhalb des Schulgebäudes wiederfand. „Du musst mir den Bokusai Tenketsu beibringen.“, erklärte Ichigo ihm angepisst. „Was is‘ denn los?“ Mal ganz langsam mit den Pferden! Irgendwie fühlte sich Ichigo richtig verarscht, als Ranma ganz einfach an der Wand stand. Der Kerl war echt ein Trainingsmonster. „Das hier.“ Fast vor Wut kochend streckte Ichigo dem Adoptivbruder das Foto hin. „Und darüber regst du dich auf?“ „Hey! Dir mag so was vielleicht nix ausmachen! Mir schon! Vielleicht hast DU kein Problem damit, ich schon!“ Das ging einfach weit über die Hutschnur! „Wieso lässt du das auch zu? Ich hab‘ wenigstens immer Shorts an.“ Ichigo konnte das nicht fassen. „Okay, Bruder. Dann bringst du mir jetzt aber gefälligst den Bokusai Tenketsu bei. Gegen diese Scheiße muss was unternommen werden.“ Scheinbar hatte Ranma doch mehr weiblichen Anstand, als die alte Akane-Version ihm zugetraut hätte. „Im Gegenzug werde ich dir das Geheimnis von Chidori verraten.“ Wie‘s aussah hatte Ranma nämlich eine Blitz-Affinität. Neue Technik? „Ich kann sie nicht hinkriegen, weil ich kein Blitz-Ki habe. Aber die Theorie dahinter is‘ relativ einfach.“ Die Technik verlangte aber extreme Aufmerksamkeit bei der Ausführung, sie konnte nämlich mal richtig in die Hose gehen. „Erzähl.“, forderte Ranma. „Okay. Während Rasengan die Formwandlung auf die zehnte Potenz hebt, ist es bei Chidori grade die Naturwandlung. Jemand mit Blitz-Affinität wird das weitaus einfacher hinkriegen als andere.“ Weit raffte Ranma das easy. „Man sammelt Ki in der Hand, wie einen Boxhandschuh.“ Ja, okay. „Aber gleichzeitig ändert man das Ki zu Blitz-Natur.“ Das eigentliche Chidori war dann nix andres, als ein grader Stoß. „Wenn das Teil richtig ausgeführt wird, könnte es sogar Happy zerfetzen.“ Aber grade in der Ausführung bestand das Problem. Es war eine Nahkampftechnik und der Stoß musste sitzen. „Shit.“, meinte Ranma dazu. Bei ihm hatte es hinter den Augen mächtig gearbeitet. „Was war denn mit euch heute los?“, wollte Akane dann beim Abendessen wissen. „Ach, Ichigo is‘ bloß eine Idee für eine neue Technik eingefallen.“, meinte Ranma. „Die wollt‘ er mir dann gleich beibringen.“ Damit waren Sound und Genma schon gebunden. „Neue Technik?“ Interessierte sie natürlich. „Ach, Nabiki.“, wandte Ichigo dann seine ungeteilte Aufmerksamkeit der mittleren Tendo zu. „Was willst du, Saotome?“ „Nur eine Notiz: Wie man in den Wald schreit, so kommt’s zurück.“ Sie blitzte ihn an. „Willst du dich mit mir anlegen?“ Nabiki machte ihrem Namen alle Ehre. „Ich bin auch nur ein Mann. Ein Teenager noch dazu.“ Ach, übrigens: „Sato wollte heute wissen, ob du im Bett genauso... Air-Quotes... ‚ein Eisklotz bist wie sonst auch‘.“ Damit verschwand Ichigo ganz schnell vom Tisch. Montag, früh am Morgen. Ichigo hatte das ganze Wochenende praktisch durch trainiert, um jetzt den Bruchpunkt-Move halbwegs hin zu kriegen. Allerdings stand sie jetzt als Mikan, in einen Qipao, das berühmte China-Kleid, da am Eingang zu Furinkan. „Aufgemerkt!“, gab sie durch ein Megafon von sich. Ihr Name war Mikan Saotome, große Schwester von Ranma, Ranko und Ichigo. „Mein kleiner Bruder hat mir ein paar beunruhigende Neuigkeiten zugespielt!“ Sie hielt das am Freitag gefundene Nacktfoto hoch. „Ich bin nicht amüsiert!“, erklärte sie weiter. „Ich möchte, dass das aufhört!“ Als zivilisierte Person zog sie es vor, eine Warnung auszusprechen. „Als Ehren-Mitglied des Amazonenstammes von Joketsuzoku jedoch...“ Sie hob den Fuß an und zog das Trainingsgewicht von ihrem Knöchel. Dasselbe beim anderen. Beide ließ sie aus Schulterhöhe fallen. Danach holte sie das Rasengan raus und schrieb die Warnung damit überdeutlich an die Wand, welche das Schulgelände umgab. „Ich hoffe, wir haben uns verstanden.“ Das meinte sie, den Rücken zu Furinkan. Ichigo-chan hob die Hand, den kleinen Finger ausgestreckt. Damit tippte sie an die Mauer. Das ganze beschissene Teil zerfiel in kleine Stückchen von denen keins größer war als eine Melone. Als Ichigo dann in männlicher Form in die Schule kam, bekam er eindeutig mit, wie sprichwörtlich haufenweise Fotos seiner Jusenkyo-Form im Müll landeten. „Ihr müsst zugeben...“, kommentierte er in seiner Klasse laut, sich eines der Fotos genehmigend. „Mein Schwesterchen is‘ verdammt scharf.“ War ja aber klar, hatte immerhin einen ziemlich gutaussehenden Bruder. „Das is‘ unfair!“, rief einer seiner Mitschüler. Ichigo lächelte einfach. Sollte er es auf die Spitze treiben? „Unfairer als du denkst.“, kommentierte also von der Seite her. „Wir baden jeden Tag zusammen.“ War technisch gesehen ja nicht mal gelogen. „Außerdem braucht ihr euch nicht wirklich Hoffnungen zu machen. Mikan steht auf Frauen.“ War vielleicht keine so gute Idee gewesen. Okay, es war überhaupt keine Idee gewesen. Irgendjemand- vielleicht Gosunkugi- würde Kuno’s Gesabbel übersetzt haben können und daraus geschlossen haben, dass Akane lesbisch war. Würde immerhin auch einiges erklären. Okay, bei dem Gedanken lief Ichigo ein kalter Schauer über den Rücken. Wenn sie überlegte, was die ganzen Penner sich jetzt wieder vorstellen würden. Nun, sich das selber vorzustellen war was andres. Mit einem gewissen Seufzen erinnerte er sich daran, wie er zum ersten Mal mit Akane gesparrt hatte. Ranma hatte sie mit seiner Klappe aufgeregt und der arme Ichigo hatte als Sandsack hergehalten. Etwas war beunruhigend. Weder Nabiki noch Kuno befanden sich im Klassenzimmer als Umetsu-sensei mit der Namensliste begann. Gar nicht gut, gar nicht gut. „Elender Lügner!“ Kunos wütender Schrei kam gerade rechtzeitig genug, dass Ichigo nicht von dem Holzschwert durchgespalten wurde. „Ich, der Blaue Donner der Furinkan Oberschule...“ Ichigo blendete den Part aus und hörte erst wieder zu, als Kuno davon laberte, dass Ichigo und Ranma ihre Schwestern in einem dunklen Verlies eingesperrt und mit einem finsteren Zauber versklavt hätten. Nabikis Werk, eindeutig. Trotz seiner Reaktion bekam Ichigo einen ziemlichen Schnitt über die Brust. „Was ist denn ich dich gefahren, Kuno-san!?“, schrie er, auf dem Rücken liegend und mit knapper Not einem weiteren unsanften Schnitt entgehend. Kuno war dermaßen in Rage, dass er nicht mehr auf seine Umgebung achtete. Dann spürte er auch schon den Schmerz in seinem Arm. Bekannten Schmerz, wie vor nicht allzu langer Zeit. Er guckte in die Augen dieser Mädchen. „Ich will micht echt nicht mit dir schlagen, Kuno.“, gab er noch relativ normal von sich. Dann wandte er den Kopf und fing das Holzschwert mitten im nächsten Schlag mit der Hand ab. „Aber wenn du dich an jemandem vergreiftst, der mir was bedeutet...“ Das war das Gefühl. Kuno schien etwas geschockt. Erntete ihm einen High-Kick gegen die Backe, gefolgt von einem Faustschlag in die Milz, einem Hebler und ein paar Shiatsu-Punkten. Wenn Ichigo das jetzt richtig gemacht hatte, war Kuno sogar noch bei Bewusstsein. „Umetsu-sensei, könnten Sie mich bitte entschuldigen? Ich glaub‘, ich sollte mal im Krankenzimmer vorbei sehen.“ Sensei nickte bloß, sprachlos. Also schleifte Ichigo den anderen Oberschüler durch das halbe Gebäude, bevor er ihn auf einem Krankenbett ablud. War hier irgendjemand? Sichtbare Kameras oder Mikros von Nabiki? Dann okay. „Wehrter Kuno-san. Würdest du mir bitte erklären, was diese ungerechtfertigte Attacke auf mein Leben für eine Begründung hatte?“ Gott, fing er auch schon an, so zu schwallen. Seufzend holte er die große Truhe mit Vulcan-Style Logik heraus damit Kuno das auch wirklich raffte. An dem Tag war auch irgendwann mal Sport dran. Nicht, dass Ichigo da heute mitgemacht hätte. „Mit Verlaub, aber ich bin Kampfsportler.“... Aber was zum Geier sollte ihm das bringen? Eine Überraschung war’s dennoch, dass sie mit der 1-F Sport hatten. „Was zum Geier is‘ denn hier los?“, fragte Ichigo also erstaunt. „Keine Ahnung.“, murmelte Ranma. Scheinbar hatte er sich schon wieder mit Akane gezofft. „Hoffentlich is‘ der Große Kahuna nicht schon...“ Ranma guckte ihn entgeistert an. „Mal bitte nicht den Teufel an die Wand!“ Beiden rann ein kalter Schauer über den Rücken. „Wir müssen Kahuna Kuno abschaffen können. Irgendwie...“, murmelte Ichigo leise. Konnte ja nicht angehen, dass so was Schuldirektor war. Nun, die Mädels waren beim Schwimmen, was erklärte, wieso die meisten Jungs auffällig unauffällig gafften. „Würden sich die Herren vielleicht mal bewegen?“, fuhr der Lehrer Ranma und Ichigo von hinten an. Hochsprung, aber dalli! „Denk‘ dran, Brüderchen.“ „Woran soll er denken?“, flüsterte Ukairo. „Er soll nicht wieder auf dem Radar von Narita auftauchen. War einiges an Stress letztes Mal.“, erwiderte Ichigo heiter. „Ha!“, lachte Sato. Ichigo solle sich gefälligst ausspinnen. „Ranma.“, meinte Ichigo also. „Spring‘ doch mal ein bisschen hoch.“ Klar, dass Kiefer fielen als Ranma außer Sicht war. Was Ichigo seufzen ließ. „Hat jemand die Nummer von der NASA?“ Aber die Gesichter seiner Schulkameraden waren einfach zu gut. Kodak Moment. „Jetzt mal ehrlich. Ranma ist vor ein paar Monaten kurz mal von Japan nach China geschwommen.“ Ohne Ranma, und mit Ichigos Zurückhaltung, war die Sportstunde eigentlich recht normal. „Ihr müsst zugeben, dass Nabiki richtig heiß aussieht.“, kommentierte Ichigo ruhig, ohne sich ums Spannen zu kümmern. „Glaubt mir, ohne Badeanzug sieht sie um einiges besser aus.“ Klar, dass die andren Jungs das unfair fanden. „Akane hat 80, Nabiki hat 83, Ranko und Mikan haben beide 87.“ Huh? „Oberweite, Leute. Oberweite.“, seufzte Ichigo mit Kopfschütteln und Lächeln. „Auf die Körpergröße gerechnet haben Akane, Nabiki und Mikan dabei die besseren Proportionen.“ Gerade kam ihm eine geniale Idee für einen Deal mit Nabiki. Wenn man vom Teufel sprach. Grade, als Ichigo aus der Umkleidendusche kam, tauchte Nabiki in der Jungsumkleide auf. Sie klatschte langsam. „Ganz toll gemacht, Saotome.“ Ihre Stimme war kalt und triefte vor Sarkasmus. „Was? Du meinst, dass ich’s Mikan gesagt hab‘? Sei lieber froh, dass sie nicht ihre Amazonenfreunde geholt und Nerima eingeebnet hat.“ Das war doch wirklich ein klein wenig zu weit gegangen, oder? Selbst im Playboy gab’s selten SOLCHE Fotos. Ichigo lächelte sie an. „Hättest mich bloß nach den letzten Saotome-Urlaubsfotos fragen müssen.“ Stille. „Urlaubsfotos!?“, entfuhr es dann den Jungs. „O-ki-na-wa.“, zog Ichigo es in die Länge. „Was is‘ Nabiki? Lust, nächstes Mal selber ein paar zu schießen?“ „Vielleicht.“, gab Nabiki von sich, blitzte ihn fies lächelnd an und ging. In der Umkleide war es dermaßen still... „Is‘ der Weltuntergang vorbei?“, wagte jemand zu fragen. Was Ichigo gemeint hatte, war, dass Nabiki mit Ranma und ihm in beiden Formen ein paar Fotos fabrizieren und verscherbeln konnte. „Hey, wo sind denn Pops und euer Vater?“, fragte Ranma überrascht, als die Vierergruppe daheim ankam. „Sie wollten alles für die Feier vorbereiten.“, erwiderte Kasumi heiter. „Ich freue mich wirklich für dich, Nabiki-chan. Herzlichen Glückwunsch.“ „Was is‘ denn jetzt kaputt?“, hakte Ichigo nach. Es passierte nicht oft, dass Nabiki einen Schock bekam. Aber Kasumis Antwort schaffte das. „Aber nein. Daddy und Mr. Saotome freuen sich nur, dass Nabiki und du euch verlobt habt.“ Um sprichwörtliche Haaresbreite entging Ichigo der Klinge des Tendo-Familienkatana. „Gute Güte, Nabiki.“, entglitt es Kasumi. „Ist es nicht etwas früh für einen Ehestreit?“ Ichigo schaffte es schneller zu sein als Naruto Uzumaki wenn er zu Frei-Ramen eingeladen wird. Kapitel 4: Kodachi und andere Schlammkriecher --------------------------------------------- Vier Tage später fand er sich gegen Mittag wieder im Tendo-Haushalt ein. „Tadaima!“ „Ah, Ichigo. Da bist du ja.“, grüßte Kasumi. „Sorry wegen dem Stress.“ Er war nach seinem etwas überstürzten Aufbruch über Ryoga gestolpert und beide hatten einen Kurztrip nach Hiroshima hingelegt. „Bitte sehr.“ Eine neue Schürze für Kasumi. Für Akane hatte ein paar neue Hanteln und für Nabiki ein klein wenig Schmuck.“ „Gute Güte.“ Kasumi gab ihm sogar einen Wangenschmatzer. „Du kriegst nix.“, kommentierte Ichigo beim Anblick des Pandas. „Hier, Mr. Tendo. Hiroshima-Sake. Ziemlicher Rachenputzer.“ Soun Tendo umarmte ihn heulend. „Bevor ich’s vergesse.“, fügte Ichigo noch hinzu. „Ich hatte eine Unterhaltung mit dem Zoodirektor von Hiroshima. Er würde gerne unsren Panda kaufen.“ Genma-Panda begann leicht zu schwitzen. „Wie kommst du an so viel Geld?“ Nabikis Stimme. Na, heute schien die Schule ja mal früh aus zu sein. „Ein Model-Vertrag, ein Plattenvertrag.“ Ichigo grinste breit. „Außerdem hab‘ ich noch einen kleinen Werbespot für den Dojo abgedreht.“ „Interessant.“, kommentiere Nabiki und ging. Aber die Brosche von Ichigo steckte sie noch ein, als Aufwandsentschädigung. „Übrigens, Ryoga lässt grüßen.“, meinte Ichigo zu Ranma und Akane. „Wie geht’s der alten Schweinebacke?“, hakte Ranma gleich nach. Was ein gewisses Lächeln bei Ichigo zeugte. „Die arme Sau geht immer noch im Kreisverkehr verloren.“ Jetzt mal ehrlich. Wurde doch Zeit, dass man was erfand um denen zu helfen. Etwas, wie ein Globales Positionierungs-System. Selbst Akane kicherte bei der Unterhaltung. „Mann, Alter.“, meinte Ranma dann später beim Training. „Das hat einigen Staub aufgewirbelt. Was glaubst du, was wir für Probleme hatten, die beiden Idioten...“ Und natürlich hatte Genma gleich wieder einen Grund zum Kloppen gehabt, weil sein ‚echter‘ Sohn es nicht geschafft hatte, sich eine der Tendos zu erobern. Als beide Aquatranssexuellen sich kurz im Kontakt trafen, flüsterte Ichigo Ranma eine fiese Idee zu. „Wenn der alte Sack weiter stresst, bleibst du einfach ein Mädchen und heiratest Soun.“ Das haute Ranma um. Beide hatten nicht bemerkt, wie sie von Akanes Zimmer aus beobachtet wurden. „Nabiki?“ Ichigo stand nach dem Bad vor der Zimmertür der mittleren Tendo. „Was ist?“ „Geschäfte.“ „Komm‘ rein.“ Nabiki hockte auf ihrem Schreibtischstuhl und hatte sich grade noch durch ihre Geschäftsbücher und Kontenführung gearbeitet. Was auch immer genau. Ichigo hatte das in seinem alten Leben vom Studium her echt nicht abgekonnt. Jetzt setzte er sich auf Nabikis Bett. „Ich möchte mich für das Missverständnis entschuldigen.“, begann er. „Tust du auch besser. Hast du eine Ahnung, was für ein Aufwand das war?“ „Bitte, ich möchte wirklich keinen Streit mit dir anfangen. Böses Blut sollten wir uns alle für Genma aufheben.“ „Was willst du?“, brachte Nabiki es auf den Punkt. „Nun, mir is‘ gekommen, dass jemand vielleicht auf die Idee kommen könnte, Ranma oder ich seien geschlechtswechselnde Dämonen oder so was in der Art. Weißt ja nur zu gut, was Kuno für Müll labert, wenn der Tag lang ist.“ Also, Ichigo hätte gerne ein paar Bilder, auf denen Ranma und er mit ihren Schwestern drauf waren. „Vielleicht wirklich ein paar Urlaubsbilder.“ Fabriziert natürlich. Da Nabiki schlecht echte Nacktfotos von Mikan verscherbeln konnte, und Mikan nicht wirklich spezifisch über diese Art der Bilder hinaus gewesen war... Außerdem waren Urlaubsbilder eher selten pervers. „Gewinne kannst du behalten. Ranma und ich wollen einfach unsre Ruhe.“ Als Mann in einem Frauenkörper zu stecken war schon schlimm genug. „Du willst mir also echt verzapfen, dass...“, erwiderte Nabiki auf diesen letzten Punkt. „Natürlich. Und ich werde dir das auch beweisen.“ Dafür würde Ichigo sich eine Herausforderung vorbehalten. Ach, übrigens. Nabiki hatte den Papierkram für Ranko und Mikan fertig. „Dann ist’s ja gut, dass ich bei Dr. Tofu war und für alle vier Saotome-Sprösslinge Dauer-Atteste besorgt hab‘.“ Das würde ein Heidenspaß am Montag. „Vielleicht solltest du dich schon drauf vorbereiten, Sato bis auf die Unterhosen auszunehmen.“ „Oi, Ranma.“ Ichigo warf seinem Adoptivbruder den dicken Umschlag mit Rankos Papierkram hin. „Am Montag sollten wir onna in die Schule gehen. Das wird ein Spaß.“ „Onna? Wieso sollte ich DAS wohl tun?“ Ranma schien davon gar nicht begeistert. Ichigo lächelte fies. „Miau.“ Nur einen einzigen Augenblick später war Ranma am andren Ende des Grundstücks. „Das war unter der Gürtellinie!“, rief er. Die ganzen fünf Tage als Mädchen in die Schule gehen; von Haustür zu Haustür. „Wenn wir’s richtig anstellen können wir Genma…“ Ichigo brauchte nicht weiter zu reden. Dann sollten sie aber am Samstag shoppen gehen. „Brauchen wir nicht.“, wehrte Ichgio ab. „Mit dem Subspace hab‘ ich echt einen gewissen Hang zur Kleptomanie entwickelt.“ Genma glotzte blöder als sonst als am Montagmorgen Ranko und Mikan in Furinkan-Schuluniformen dasaßen. „Junge, das kannst du doch nicht machen!“, rief der Idiot panisch. „Sieht so aus, als ob sie’s doch könnte.“, notierte Mikan darauf cool. Sie flüsterte Ranko auch etwas ins Ohr. „Teuflisch.“ Ranko freute sich schon drauf. Was die Idee war? Kuno verzapfen, dass ein gewisser Eisläufer ein Frauenschänder war. Man brauchte Tatewaki doch bloß erzählen, dass Sanzenin Akane den ersten Kuss gestohlen und sie so zur Lesbe gemacht hatte. „WAS!?“ Akane hätte Mikan fast mit ihrem Mallet of Doom bis nach Südamerika gedonnert. „Sag bloß, das hast du noch nicht übersetzt. Kuno hat doch neulich diese Schwafeltirade abgelassen.“, kommentierte Ranko cool. „Übersetzt hieß das Zeugs ungefähr so viel, als dass er dich aufgeben würde, da er deinen Bedürfnissen nicht gerecht werden könnte. Da er aber wusste, dass Ranma mit dem Nyanniichuan-Fluch gestraft ist, musste er eingestehen, dass er perfekt für dich war. Wieso er meint, du würdest auf Frauen stehen is‘ mir allerdings auch ein Rätsel.“ Das Geschehen in Furinkan gefror praktisch an Ort und Stelle, als die Schüler die beiden Extra-Mädels mitbekamen. „Ranko!“ Der Rotschopf sprang gleich von Ort und Stelle durch ein Fenster im dritten Stock. „Du weißt doch gar nicht, wo’s lang geht!“ Mikan face-palmte sich. „Dass sie immer mit dem Kopf durch die Wand will.“, stöhnte sie. Sagte’s und schlug die nächste Wand ein. Sämtliche anwesende Schüler glotzten uniform auf Akane. Leider, leider begegnete Mikan dann Sato auf dem Weg. „Nabiki, ich wusste gar nicht, dass du das Geld auf der Straße liegen lässt.“, informierte sie also die mittlere Tendo im Klassenzimmer. Im Hinsitzen gab sie noch den genauen Ort. Bis zur Mittagspause war Sato die Lachnummer der Schule. Nun, Nabiki hatte ihn gefunden, total overdressed. Mit Tütü, Rouge, Schleifchen in den Haaren… „Du hast WAS gemacht?“, konnte Ranko es nicht fassen. „Hey. Der Typ is‘ fast genauso ein Schwein wie Happosai.“, verteidigte Mikan sich. Glücklicherweise hatte Sato nix hinter seiner großen Klappe. Mikan legte sich ein Grinsen aufs Gesicht. „Wie wär’s mit ein bisschen Waffentraining?“ „Waffentraining? Waffen sind für Schlaffis.“ Ranko konnte ihre große Klappe nicht halten. „Ich dachte, es heißt ‚Anything Goes‘.“, meinte Mikan leicht verächtlich. Bevor Jungs sich an sie ranschmeißen konnten, begann sie, ihre Waffen aus dem Subspace zu holen. Sogar Ranko gingen die Augen auf Untertassengröße. Sie hatte gar nicht gewusst, wie viel Krempel Mikan in ihrem Subspace hatte. „Mann, ich muss echt mal wieder Inventur machen.“, gluckste Mikan. Na, was würde sie denn nehmen? Au, ja. Die Kriegssichel. Schon lange nicht mehr mit geübt. Ranko derweil hockte da und probierte angestrengt das in ihren Händen gesammelte Ki zu Blitz-Ki umzuwandeln. Mikan fing mit ein paar beidhändigen Schwingern an, wechselte dann zu einer Hand und ließ die Sichel um den Körper herum kreisen. Wie aus dem Nichts zog sie plötzlich einen High-Kick durch, gefolgt von einem seitlichen Spin, bei dem sie die Sichel in einem tiefen Schwinger rum brachte. Mit der Hand hart vom Boden abgestoßen, dann die Sichel in den Boden gerammt. Am Ende des Griffs einen Kapueira-Kreiselkick abgezogen, unter dem Griff durchgetaucht, Doppelkick und die Klinge im Flug aus dem Boden gezogen, tiefer Kreiselhieb, dann tiefe Hocke und Klinge hochgebracht. Ranko musste zugeben, dass Mikan besonders mit dem Dreigeteilten Stab und dieser Kampfsichel gar nicht übel war. Dagegen war Kasumi mal richtig übel. Sie war völlig weggetreten und lag mit Fieber im Bett. „Ich kann doch kochen!“, meldete Akane sich gleich freiwillig. „Ich ruf die Kampfmittelbeseitigung an.“, meinte Ranma und wandte sich zum Telefon. Soun bekam einen Heulanfall. So vonwegen seine Tochter würde Biowaffen produzieren. „Das is‘ jetzt aber unfein.“, gab Ichigo-chan zurück. „Hey, immerhin das das Verteidigungsministerium gutes Geld bezahlt…“, kommentierte Nabiki. Ichigo-chan wedelte das ab. „SO schlimm kann’s nun wirklich nicht sein. Ich hab schon Zeugs aus USA-Schulkantinen gegessen.“ Stellenweise war das auf den Tischen rumgeschlurft. „Also, Akane. Wieso hilfst du mir nicht, was zu kochen?“ Ranma blitzte Ichigo-chan an. Mit einem Lächeln gleich Mona Lisa händigte Ichigo-chan Akane gleich ein Notizbuch aus. „Was ist das?“ „Dein Kochtagebuch. Da wirst du jeden einzelnen Versuch rein schreiben und dann dazu, was du falsch gemacht hast.“ Kochen war nämlich 50% Frei Schnauze Probieren und 50% Erfahrung daraus. „Du kannst nicht erwarten, gleich ein 10-Gänge, 5-Sterne Menü hinzuferkeln. Bevor du den fünften Dan hast musst du erst lernen wie man krabbelt.“ Akane glitt der Mund auf. „Vor allem darfst du das hier nicht wie Kampfsport angehen. Das muss man smooth durchziehen, cool und mit einem offenen, aufmerksamen Geist.“ Beim Kochen ging es darum mit möglichst wenig Verlusten aus etwas seine Gäste zufrieden zu stellen. Akane nickte eifrig. Vielleicht war das jetzt die Chance, endlich kochen zu lernen. Also stellte sie einen riesigen Topf mit Wasser auf und drehte den Ofen auf volle Pulle. „Würdest du das Wasser vielleicht auf einer niedrigeren Stufe heiß machen?“ Ichigo-chan erklärte ihr, worauf es dabei ankam. „Die Regelung, dass man selbst die Abfälle zu gebrauchen hat, geht auf uralte Seefahrer-Köche zurück. Auf ihren langen Reisen hatten sie nur begrenzt Möglichkeiten, Vorräte zu lagern. Dabei mussten sie aber auch höllisch aufpassen, dass ihre Crews nicht an Mangelerscheinungen wie Skorbut, Gelbfieber oder so litten. Eine kranke Crew konnte den Untergang des Schiffs und den Tod aller an Bord bedeuten. Dann ließ Ichigo-chan Akane Gemüse schneiden. „Da man das Gemüse gerne kocht oder andünstet, sollten die Stückchen die gleiche Größe haben, damit sie gleichzeitig fertig werden.“ Und vielleicht sollte man das Schneidbrett nicht mit kochen. „Nun, wie’s aussieht ist dein Grundproblem hier, dass du dich mit aller Gewalt beweisen willst.“, erklärte die Teilzeitfrau der Vollzeitfrau mit der Hand auf der Schulter. „Dass du das gut machen willst zeugt von deiner Hingabe und deinem Willen, gute Arbeit abzuliefern.“ Aber ihr fehlten drei Dinge dafür, die sich auch für den Rest ihres Lebens aneignen musste. „Coolness, Smoothness, die zusammen einen gewissen Flow bilden, und Aufmerksamkeit.“ Beispiel: Zwei Eimer mit Milch. „In jeden Eimer fällt ein Frosch. Der Frosch im einen Eimer versucht mit aller Kraft, völlig panisch, raus zu springen. Dabei ermüdet er schnell und verbraucht seine ganze Kraft. Er geht unter und ertrinkt. Zur gleichen Zeit planscht der Frosch im anderen Eimer in aller Seelenruhe in der Milch umher und hüpft dann raus wenn er die ganze Milch zu Käse getreten hat.“ Das gleiche Problem hatte Ichigo-chan am Anfang bei ihrem Kampfsport bemerkt. „Hatte ich auch. Aber das Zen hat mir geholfen, meine Mitte zu finden.“ Ichigo-chan lächelte, Akane lief rötlich an. „Als ich Junge von vierzehn Jahren war, war mein Vater so sehr ignorant, dass ich es beschwerlich fand mich in seiner Nähe zu befinden. Zu der Zeit als ich einundzwanzig Jahre maß, war ich überaus erstaunt, wie viel mein Vater in sieben Jahren erlernt hatte.“ Frei nach Mark Twain. „Ich hoffe, dass unsere Weisheit gleich unserer Macht wächst und uns lehrt, dass unsere Macht stärker ist, je weniger wir sie nutzen.“ Auch eine wichtige Lektion. „Aber zum Kochen zurück, nicht?“ Kochen brauchte auch eine gute Portion Zen. „Eier aus der Mikrowelle gibt es nur in einer Konsistenz: igitt. Aber Eier bei mäßiger Temperatur im Wasser gekocht können jede Konsistenz annehmen die du wünschst.“ Mal angenommen, die Mädels vom Furinkan-Gymnastik-Club würden verdroschen werden und Akane bitten, für sie bei einem Wettbewerb teilzunehmen. Dann brauchte Akane schon per Definition nicht anzunehmen, das alles in einer Nacht perfektionieren zu können. „Und wieso nicht?“ Bei der jüngsten Tendo war grade die Zünschnur in Flammen aufgegangen. „Weil schon die andren Mädels Jahre gebraucht haben, um es ansatzweise zu beherrschen natürlich.“, erwiderte Ichigo-chan mit einem gewissen Lächeln. „Du brauchst auch nicht zu meinen, gleich jetzt das Rasengan zu können, wenn ich alleine schon für die Theorie Jahre gebraucht hab‘.“ Ranma wusste, dass das ein klein wenig übertrieben war, aber es HALF Akane jetzt. „Essen ist fertig!“ Akanes erste, selbst gekochte Mahlzeit: Instant-Ramen. Aber-hey- sie hatte immerhin das Wasser ganz alleine aufgekocht. „Kennt ihr die Geschichte des Geduldigen Zenturio?“, fragte Ichigo-chan nach dem Essen und dem Küchenputz, zu dem sie Soun und Genma verdonnert hatte, klein wenig Unterstützung von Nabiki, Akane und Ranma hierzu. „Erzähl.“, meinte Nabiki. Wie so oft lag sie da in einem Shirt und ihren weißen Shorts. „Vor über zweitausend Jahren, England.“ Damals beherrschte das römische Imperium die ganze europäische Welt und mehr. „Die Geschichte gibt keine genauen Infos, wie, warum. Ein Zenturio bewachte ein Objekt, genannt die Pandorica. Was war der Grund? Wieso tat er das? Jeden Augenblick seines Lebens stand er Wache an diesem… Würfel. Er verteidigte die Pandorica gegen Räuber, Barbaren… Wohin die Pandorica ging, so folgte er. Es gibt zahllose Berichte über ihn. Das letzte Mal wurde er gesehen zur Zeit des London Blitz. Mehr als zwei Dutzend Augenzeugen berichteten übereinstimmend, wie sie eine Gestalt in der Rüstung eines altrömischen Zenturio sehen konnten, wie sie durch das Flammenmeer Nazi-Deutscher Bombenangriffe watete, die Pandorica aus einem brennenden und einstürzenden Lagerhaus ziehend, ganz alleine.“ Das ließ Ichigo-chan einsinken. Soun und Genma heulten Wasserfälle. „Wieso konnte der Zenturio so lange überleben? Was trieb ihn an, diesem Artefakt sein ganzes Leben, seine ganze Existenz zu verschreiben?“ Eine Variante besagte, dass der Zenturio ein ehemaliger Begleiter eines Zeitreisenden gewesen war, zusammen mit seiner Verlobten, zu deren Rettung er gestorben war und sie sich dadurch in Zeit und Raum verloren hatten. Dieselbe Geschichte besagte, dass sie sich in der Antike dann wiedergefunden hatten. Leider nur, damit der Zenturio miterleben musste, wie seine große Liebe in seinen Armen starb. „Aber der Zeitreisende konnte und wollte es nicht so enden lassen. Er hatte schon zu viele Gefährten verloren, zu viele Freunde leiden sehen. Er nahm all seine Macht zusammen und öffnete die Pandorika um seine Begleiterin dort hinein zu betten, auf dass sie wieder leben möge.“ Die Pandorica selber war gefährlich und musste bewacht werden. Der Zeitreisende konnte das nicht mehr. „Aber der Zenturio gelobte, dies zu tun. Er würde über die Pandorica wachen und damit die Welt, aber besonders seine große Liebe, beschützen. Ganz gleich wie lange und wie beschwerlich es werden würde.“ Ichigo-chan bat um Ruhe. „Der Zeitreisende hatte ihm eine Info mit auf die lange Reise gegeben. Er hatte dem Zenturio versprochen, dass er seine große Liebe wiedersehen würde. Aber dafür musste sie erst wieder geboren werden. Damit die große Liebe des Zenturios wieder leben konnte, benötigte die Pandorica unverdorbenes genetisches Referenzmaterial. Also musste sie erst wieder in der Zukunft aus der sie kamen geboren werden und dann mussten sie sich treffen.“ Seit dem London Blitz war die Pandorica allerdings verschwunden. „Die optimistischste Meinung besagt, dass sie geboren worden war und sie sich getroffen hätten.“ Dass der Zenturio endlich wieder seine große Liebe in den Armen halten konnte und sie zusammen alt geworden waren. „Wer weiß? Vielleicht sind sie noch irgendwo dort draußen? Vielleicht hat der Zeitreisende sie wieder in ihre korrekte Zeit gebracht, Jahre in der Zukunft?“ Ichigo-chan hob erstaunt eine Augenbraue. Da war ein gewisses Gefühl. Hatte sie noch nie gehabt. Moment, doch. In Joketsuzoku, als Mousse ihr beim Subsopace-Training… Sie zog es heraus. Das war ein Umschlag mit Fotos. Eines davon zeigte den Zenturio beim London Blitz. Auf einem anderen war eine Stelle auf der Pandorica eingekreist. Das dritte Foto zeigte eine Vergrößerung. Das war ein eingeritztes Herz, so wie man’s auf Bäumen findet. ‚A+R forever‘. Scheinbar wegen Platzmangel waren es bloß die Anfangsbuchstaben. Nabiki richtete sich ruckartig auf, schnaubte etwas verächtlich und begann sich auf den Weg nach oben zu machen. „Wenn du deinen Horizont mit Absicht begrenzst, wirst du nie das finden, was sich dahinter verbirgt.“, seufzte Ichigo-chan. Sie zog auf jeden Fall mal Ranma auf die Beine. Wieso? Ein kleiner Schocker. Ichigo-chan war nämlich was eingefallen. Eine kleine Amazonenregel um genau zu sein. „Du hättest absolut keinen Stress mit irgendeinem der Mädels haben brauchen.“, summierte Ichigo- wieder männlich- es auf. „Die Amazonen haben da eine Spezialklausel für Fälle, in denen ein Mann zuviel für eine Frau alleine war…“ Also praktisch mit Ranmas Namen fett drüber. „In dem Fall hätten die Frauen sich einfach den Mann geteilt.“ Nicht salomonisch, so mit einmal mit dem Schwert durch und gut war’s. Sondern ganz einfach, dass der Mann in dem Bett jeder einzelnen der Frauen schlief. Oder sie teilten sich alle gleich einfacher ein Bett. Ichigo hob den kleinen Finger und grinste breiter als der Mond. „Die Amazonen haben kein Grundsatzproblem mit Lesben.“ Und Ranma, ehrliche Haut von monogamem Gentleman wie er zu sein versucht gehabt hatte, hatte eine Chance ausgeschlagen, für die so ziemlich jeder normale Mann Morde begehen würde. „Scheiße, Alter.“, platzte es aus Ichigo raus. „Du hättest deinen eigenen Harem haben können.“ Und dabei war’s ja nicht so gewesen, dass eine von den Mädels wie ein Super-GAU ausgesehen hätte. Bei der samstäglichen Tour durch die Nachbarschaft hörte Ichigo etwas, das ihn im wahrschten Sinne des Wortes vom Zaun fegte. „Das is‘ jetzt nich‘...“, gab Ichigo-chan von sich, als sie sich aus dem Kanal klaubte. „Doch, is‘ es.“, erwiderte Ranma mit rollenden Augen und ging weiter. „Shit!“, fluchte Ichigo-chan ruhig. Dieses Lachen war ja um einiges schlimmer als aus dem Anime. „Glaub‘ ich glatt. Niemand kann so lachen wie Kodachi.“, grummelte Ranma. Am liebsten würde er natürlich die ganze Episode und damit auch Kodachi als Vererhrerin überspringen. Würde sich bloß wahrscheinlich nich vermeiden lassen. „Echt jetzt. Wenn das im Anime vorgekommen wäre, hätten sie absolut alle Zuschauer vergrault.“, kommentierte Ichigo-chan den nächsten Lacher. Mann, und das hörte man in der ganzen Nachbarschaft. Die andersweitige Teilzeitfrau sah Ranma hinterher. „Die Bekloppte verdrischt doch grade das Gymnastik-Team von Furinkan, oder?“ „Yep.“, erwiderte Ranma ohne sich umzuwenden und mit den Händen in den Hosentaschen. „Willst du denen nich‘ helfen?“ „Nö.“ Ichigo-chan seufzte. „Ziemlich Genma.“ Damit war sie in die andere Richtung davon. „Tsk, tsk, tsk.“ Ichigo-chan schüttelte den Kopf, als sie zwischen die Opfer... äh, das Furinkan Gymnastikteam und Kodachi Kuno trat. Solange die Schwarze Rose noch etwas überrascht war, trat Ichigo-chan vor und bitch-slappte sie. „Du bist erbärmlich, Kuno.“, gab sie dann verächtlich von sich, sich um die Furinkanerinnen kümmernd. „Ihr schaut am besten gleich bei Doc Tofu vorbei. Ein paar von den Verletzungen sehen gar nicht gut aus.“ Die Mädels nickten. Mit einem Subspace-Stab wehrte Ichigo-chan derweil Kodachis Band ab. „Ich unterhalte mich hier!“, entgegnete sie sauer. „Soviel Anstand sollte man schon haben!“ Zu den Mädels: „Macht euch mal keine Sorgen. Dauert keine fünf Minuten.“ „Für uns hat sie auch bloß eine halbe gebraucht!“, heulte eines der Mädels los. Ichigo-chan schnaubte verächtlich. „Klar, Kodachi Kuno könnt‘ nicht fair kämpfen, wenn ihre Familienehre auf dem Spiel stehen würde.“ Laut genug, dass die Schwarze Rose das hören musste. Pisste sie richtig an. „Da sieht man, dass sie gar nich‘ so gut is‘, wie sie immer tut. Sonst hätt‘ sie’s nicht nötig zu bescheißen.“ War ganz einfach: Kodachi Kuno hatte Angst davor, fair zu kämpfen. „STIRB!“ Ichigo-chans Antwort auf Kodachi? „Hiryuu Shoten HA!!“ Schnaubend stapfte Ichigo-chan dann nach hause. „Eigentlich is‘ deine Welt ja ziemlich zahm.“ Ranma war hinter ihr. „Aber DIESE...“ „Was meinst du mit ‚zahm‘?“ Ranma hatte seinen Ohren nicht getraut. Huh? „Sag‘ jetzt bloß nich‘, dass dir das noch nie aufgefallen is‘.“ Bei der ganzen Klopperei und dem Schaden, den Ranma und seine Gegner hinterließen. „Im ganzen Manga und dem ganzen Anine is‘ kein einziger Chara gestorben oder is‘ im Rollstuhl gelandet.“ Keine dauerhaften Schäden. Nich mal großartig unter den normalen Leuten. „Denk‘ mal nach. Selbst Shampoo hat Akane nicht abgemurkst, als sie ihr den Todeskuss gegeben hatte. Und Akane war eine Rivalin bezüglich eines Ehemanns. Schlimmer geht’s bei den Amazonen kaum. Und DU? Du hast Sanzenin auch nur ordentlich verdroschen und ihm nicht die Mandeln durch den Arsch rausgezogen.“ „Öh...“ Ranma schloss seinen offenen Mund erst nach mehreren Sekunden. „Ich glaub‘ jetzt hakt’s!“, entfuhr es Ichigo-chan dann daheim. „Ihr vergeigts und rennt dann gleich zu Akane. Bloß weil Akane ziemlich gut im Kampfsport is‘ wollt ihr jetzt die ganze Verantwortung auf sie abwälzen, oder?“ Wenn die Gymnastikerinnen hier aus dem Haus waren, würden sie Akane komplett sich selber überlassen, nicht wahr? „Sie wäre dann ja ganz allein Schuld dran, wenn Furinkan gegen St. Hebereke verliert. Dass Akane aber keinen Schimmer von rythmischer Kampfgymnastik hat geht euch dabei sowas von am Arsch vorbei.“ Sämtliche Vollzeitmädels in Akanes Zimmer liefen rot an. Die Gymnastikerinnen vor Scham und Akane vor Wut. Ranma hörte sich die ganze Sache vom Dach aus an und hatte ein paar Probleme, sich dabei oben zu halten. Von Ichigos Standpunkt aus hatte er die Sache nie wirklich betrachtet gehabt. „Scheiße, er hat Recht.“ Und trotzdem lernte Ichigo-chan Akanes Mallet of Doom kennen. „Du weißt aber, dass sie recht hat, oder?“, konnte Ranma es nicht lassen und lugte bei Akane durchs Fenster. Problem war, dass sie sich grade fürs Bett fertig machte. „HENTAI!“ Während Ranma Flugstunden nahm, gratulierten Soun und Genma sich und holten den Sake raus. Am nächsten Tag, als Ranma und Ichigo wieder von der Nordseite der Hauptinsel Japans zurück waren, fanden sie Akane in einer etwas... ehrenrührigen Position vor. Irgendwie hatte Akane es geschafft, sich nicht nur selber wie einen Rollbraten mit ihrem Gymnastikband zu verschnüren, sie hatte’s auch noch fertiggebracht, sich dabei die Klamotten komplett zu ruinieren. Schnell reagierend zog Ranma Ichigo wieder aus dem Dojo und schloss die Tür. „Ich hol‘ Kasumi.“, meinte Ichigo seufzend. „Nicht da.“ „Nabiki?“ „Auch nicht.“ Ichigo sank genervt in sich zusammen. „Du machst sie los.“, drehte er Ranma gleich wieder zur Tür. WAS!? Klar, dass Ranma sich drüber aufregte. „Sie ist deine große Liebe, hast du selber gesagt.“, bestand der Adoptivbruder aber drauf. „Und wir können sie hier nicht so liegen lassen.“ Schon gar nicht mit der Gefahr, dass Kodachi vorbei kam. „Hast ja Recht.“, seufzte Ranma und öffnete die Tür wieder. „Ich mach‘ dich los.“ Ichigo stellte noch einen Kleiderständer mit Klamotten in Akanes Größe aus dem Subspace hier an die Tür. Immerhin hatte Akane effektiv nicht mehr an als einen Schlüpfer. Keine zehn Sekunden später hatte er ein paar ziemlich gute Schnappschüsse. „Was Nabiki kann...“ Ah, das würde nett. Eine der Aufnahmen zeigte, wie Akane sich an Ranma klammerte. Die nächste zeigte Akane auf dem Rücken und Ranma dicht über ihr. Ach, ja. Das hatte Potential. Potential, das Ranma der Idiot leider wieder versaute. Akane kippte folglich einen ganzen Eimer über Ichigo aus und begann dann heulend zusammenzubrechen. „Sei froh, dass wir dich gefunden haben.“, meinte Ichigo-chan, leicht irritiert. „Du hättest den ganzen Rest vom Tag da liegen können und dich wahrscheinlich dabei eingesaut. Oder es hätte irgendein Perverser sich an dir ganz einfach vergreifen und dann mitnehmen können.“ Mal ehrlich, was WOLLTE sie? „Ranma hat vielleicht eine Macho-Schnauze, aber so ziemlich jeder in der Schule..." Ichigo guckte Akane mit einem tadelnden Ausdruck an. „Bei so einer Gelegenheit hätte Ranma auch gleich...“ „Hat er aber nicht!“, platzte es aus Akane raus. Ah, ja. „Lass mich raten. Instinktiv hast du dich bei ihm ausgeheult und er hat dich in den Arm genommen. Dann hast du gemerkt, dass du so ziemlich nackt warst und hast ihm eine gescheuert und dann seid ihr irgendwie aufeinander gelandet.“ Akanes Gesicht wurde so rot wie Ranma-chans Haare. „So ziemlich die absolute Mehrheit der Männer hätte eigentlich probiert, dir einen Kuss aufzudrücken, dich zu begrapschen...“ Ranma nicht. „Der macht so etwas nicht bei dir. Aus zwei Gründen: erstens respektiert er dich, zweitens mag er dich.“ Das haute Akane jetzt um. „Er... mag mich?“ „Gott, Akane. Ja, er mag dich. Dir selber könnte er das wegen seiner mißratenen Erziehung vielleicht erst in Jahren in die Augen sagen, aber du kannst das auch in den subtilen Anzeichen sehen.“ Oder musste er sie erst gegen einen Kuno-artigen Heini verteidigen, der ihr den ersten Kuss klauen wollte? Einer ganzen Turnierhalle gegenüber erklären, dass sie SEINE Frau war und er nicht zulassen würde, dass ein Perverser sie anfasst und er jeden umbringen würde, der das probiert? „Wenn ihr gegenüber Genma und Soun auch nur Anzeichen einer Romanze zeigt, dann werden sie euch jeden einzelnen Moment vermiesen, den ihr ‚vielleicht‘ nutzen könntet um euch näher zu kommen.“ Ichigo-chan keimte grade eine Idee. „Dann müssen wir sie halt loswerden.“ Sie zog Akane auf die Beine. „Lass dir rhythmische Kampfgymnastik von Ranma beibringen, der is‘ verdammt gut drin. Ignorier‘ einfach seinen Machismo und konzenterier‘ dich auf die Kunst.“ Wegen Kodachi musste sie sich keine Sorgen machen. Ranma und Ichigo würde Wache halten damit Kodachi sie nicht im Schlaf abmurksen würde. „Wenn sie’s trotzdem probiert, werden wir sie sowas von fertig machen, dass sie gar nicht erst wagen wird, bei eurem kampf aufzutauchen.“ Ichigo-chan würde diese... Nun, Akane musste zugeben, dass Ichigo richtig lag. In so ziemlich allen Aspekten, wie’s aussah. Besonders, als sie nach dem restlichen Training des Tages, dem Bad und dem Abendessen sich in ihrem Immer fürs Bett fertig machte. Nur im letzten Moment bemerkte sie, dass was faul war. Kodachi war von der Decke gekommen und hatte probiert, ihr eine Stachelkeule in den Rücken zu rammen. Akane schrie instinktiv. Es dauerte keine zwei Sekunden bevor Ranma im Zimmer war und Kodachi sah. Ichigo kam lässiger und gerade rechtzeitig um von Akane eine gescheuert zu kriegen. „Wofür war das denn!?“, rief Ranma. „Spanner! Was hast du in meinem Zimmer verloren?!“, schrie Akane. „Vielleicht das Leben retten!?“, gab Ranma zurück. Ranma stapfte sauer raus. „Da macht man sich Sorgen um jemanden den man mag und will einmal nett sein...“ Glücklicherweise waren Soun und Genma außer Hörweite. Dafür hatte Akane es mit eigenen Ohren gehört. „Und jetzt werd‘ ich mir mal die Kuno vorknöpfen.“, meinte Ichigo, packte Kodachi an den Handgelenken und zog sie durch’s Fenster. Der Montag verlief bis zum Abend eigentlich erstaunlich friedlich. Bis auf die Tatsache, dass nach dem Abendessen plötzlich Sato am Küchenfenster stand. „Na, wen haben wir denn da? Ich war grade in der Gegend...“ „.. und hast kleinen Kindern die Lollis geklaut. Schon kapiert.“, gab Ichigo-chan, leider weiblich, schlagfertig zurück. „Hast du heut‘ abend noch was vor, Schnecke...?“ Ichigo-chan wandte sich um und verließ die Küche. „Hey...“ Dafür kam Ichigo, dem Original, Sato dann IM Haus entgegen. „Yo, Bruder.“, erschien dann noch Ranko auf der Bildfläche. „Oh, DU.“ Ein paar perverse Wortspielchen und Schläge später warf Ranko Sato hochkant aus dem Haus. Man lebte eben gefährlich, wenn man Ranko die Brüste angrapschte und noch einen sexistischen Kommentar abließ. „Kuheuter!? Der Kerl hat NERVEN!“, schrie Ranma. „Findest du nicht, dass du ein bisschen überreagierst?“, fragte Akane. „Weißt du, was er über DICH gesagt hat?“, meinte Ichigo mit gehobener Augenbraue. Fünf Sekunden später brach Akane durch das Gartentor, mit Inferno-Kampfaura und verdammt großem Hammer. Sato hatte echt Schwein, dass Nabiki schon für einen Krankenwagen gesorgt gehabt hatte. Während Akane nach Blut dürstete, notierte Ichigo sich was mit Seitenblick auf Nabiki. Am nächsten Tag fehlte Sato glücklicherweise in der Schule, sonst hätte Akane ihn wahrscheinlich bis nach Peru durchgeprügelt. Dafür fiel den Saotomes und Tendos etws auf. Scheinbar waren Ichigos Platten hier angekommen. Das erste Album hieß ‚Lightforce‘ und enthielt Songs wie: Brave Heart, Number One, One Vision, Hero’s Comeback, GO!!, Break Up!, Cha-La Head Cha-La, We Gotta Power , Resonance, What I’ve Done, New Divide, Sweet Victory, Zankoku na Tenshi no Teeze… Das andere, von Mädchen favorisierte Album, hieß ‘Boe‘ und lieferte Songs wie: Eyes on Me, I See You, Final Wish, Rainbow, Determination, God’s Will, Sadame, The Patient Centurion, The Face of Boe, The Rueful Fate of Donna Noble, Remember My Name, Little Date, Every Time We Touch, Doki Doki, …” “Mia? Wir müssen reden.”, wandte Mikan sich gleich an jemanden. Satos Fußabtreter von Token-Freundin sah verdammt aus wie Dr. Ikari aus Eva. Fast schon gespenstisch. „Saotome-san?“ Schüchtern und zurückhaltend hatte man sie erlebt. Ausgerechnet so eine geriet an ein Schwein wie Sato. Da Umetsu-sensei jetzt aber mit dem Tag anfangen wollte, musste das bis zum Mittag warten. „Du musst echt zusehen, dass du von diesem Abschaum Sato weg kommst.“, brachte Mikan es gleich auf den Punkt. „Du bist doch viel zu schade für den.“ Eigentlich war sie doch echt zu smart, um an einen wie DEN zu geraten. „Da musst du einfach mal ein bisschen...“ Sie musste für sich selber einstehen, sonst konnte sie nie glücklich werden. Und Abschaum wie Sato würde ihr bloß das ganze Leben gründlich versauen. „mag zwar nicht so aussehen, aber auch die Horde o‘ Hentai, Kuno und so anderen Penner abgerechnet gibt’s allein an Furinkan noch genug Jungs, die dich eher verdient hätten als... Sato.“ Und wenn sie Probleme hatte, wusste sie doch wirklich, an wen sie sich wenden konnte. „Und wenn der Typ sich an dir vergreift...“ Nun, er würde es mehr als bereuen. Am Ende des Schultags- Ranma hatte sich über das Nicht-Erscheinen von Kodachi gewundert- lief Ichigo Original irgendwie wieder Mia über den Weg. „Hi, Mia. Alles klar?“ Er fragte ganz unbedarft und merkte gar nicht, was er da anrichtete. Sie errötete fürchterlich. „Du siehst ein wenig krank aus. Soll ich dich zu Doc Tofu begleiten?“ er legte ihr sogar die hand auf die Stirn. „Fieber scheinst du ja keins zu haben, aber man kann nie wissen.“ Bravo, so erregt man die Aufmerksamkeit der Schulschläger. Seufzend und mit den Augen rollend postierte Ichigo sich gleich vor den Oberstuflern. „Is‘ was? Kann ich euch bei irgendwas helfen?“, fragte er ganz unschuldig. Es musste ja irgendwie noch Leute geben, die nicht mitgekriegt hatten, wie die Saotomes abgingen. Andrerseits hatte Ichigo das erst gegen Kodachi gelernt, dass echte Fights ein andres Thema waren als Training; vor allem, wenn die Gegner keine Martial Artists waren. Diese Typen hier gehörten also zur... gefährlicheren Sorte. Besonders mit Butterfly-Messern und andrem Krempel. „Einen Moment, ja?“ Ichigo blieb gezwungenermaßen cool. Er ging etwas in die Knie, hob das Hosenbein und machte die Gewichtsmanschette ab. Gleichfalls beim andrren Bein. Beide verstaute er gleich im Subspace, gefolgt von den Manschetten an seinen Armen. Das hier musste jetzt sein, er hatte ja nicht umsonst so hart trainiert. Ranma mochte zwar Recht haben, dass man gegen normale Leute nicht unbedingt Kempo einsetzte, aber es gab auch Ausnahmen. Selbst Shaolin kloppten manchmal Abschaum in den Staub. Jetzt kam noch so ein Moment. „ Der Zahnstocher? Das is‘ doch kein Messer.“ Wie gut, dass er sich beim letzten Trip ein Schwert hatte machen lassen. Wie das aussah? Ein Wort: Zangetsu. „DAS ist ein Messer!“ Das Teil war gut und gerne so schwer wie Ryogas Regenschirm und er hielt es einarmig, es sogar in den Boden rammend. Vielleicht dreißig Sekunden, maximal eine Minute später wandte ichigo sich wieder Mia zu. „Also, du musst echt zu Doc Tofu. Jetzt bist du kreidebleich. Das is‘ doch nicht normal.“ Mia schüttelte schnell den Kopf. „Nein,nein.... Bir mir ist...“ Ichigo seufzte, als Mia davonlief. Vielleicht hatte er sie erschrekt? Dabei hatte er die Schläger nicht mal verdroschen. Hier ein Handflächentreffer, da ein Kinnhaken. Herrje, da waren noch nicht mal die Füße beteiligt gewesen. Der größte Teil war Shiatsu gewesen. Ein Nebenprodukt seiner Shiatsu-Stunden bei den Mumien, der Shaolin-Kerze und des Bokusai Tenketsu war es, dass er neulich erst die Ki-Linien im menschlichen Körper ausgemacht hatte. Reine Zufall, aber das hatte ihm eine wunderbar fiese Idee für eine Technik kommen lassen. Sagen wir’s mal so: Hyuuga. Und den ersten Test hatte es sogar bestanden. Wenn er es jetzt noch in einem echten Kampf bringen konnte... Für diese Technik würden wahrscheinlich einige Martial-Arts Sensei auf das Niveau von Happy, Genma und Soun sinken. Apropos... „Tadaima!“, rief ichigo also daheim. „Yo, Abschaum.“ Ohne weitere Umschweife trat er Genma-Panda von hinten in den Kopf. Klar, wo der schon wieder/ immer noch hockte. „Ich hab‘ drei neue Techniken erfunden. Du bist das Versuchskaninchen.“ „Neue Techniken?“ Soun horchte erstaunt auf. ‚Drei?‘ Den Deppen-Panda interessierte das natürlich auch. Vielleicht konnte man damit ja an Futter oder sonst was kommen. Genma-Panda postierte sich also auf einem Stein des Koi-Teichs, Ichigo sich gleich gegenüber. Er ging in eine etwas tiefere Haltung, ein Knie eingeknickt, das andere Bein ausgestreckt. Der rechte Arm war angezogen, der linke auf Genma gerichtet. „Keine Sorge. Ihr könnt euch gleich wieder gegenseitig im Anything Goes Bescheißing übertreffen.“ Genma-Panda griff an. „Juken!“ Yep, Genma-Panda konnte das Ki spüren, das Ichigo ihm auf die Pelle drückte. Zwei kleine Treffer mit der flachen Hand. Nicht mehr. Er mochte jetzt zwar nix spüren, aber Ichigos extrem fieses Grinsen ließ ihn schwitzen. ‘Was hast du gemacht?’, hielt er also ein Schild hoch. „Och, nix Wildes. Ich hab‘ nur mein Training im Bokusai Tenketsu, den mir Ranma beigebracht hat, mit Shiatsu kombiniert, in drei verschiedenen Techniken. Eine davon hast du grade abgekriegt. Jetzt finde mal schön alleine raus, was ich mit deinem Ki angestellt hab‘.“ ‚Hilfe.‘ Heiter fies lachend verschwand Ichigo ins Dojo. Genma-Panda schwitzte bloß noch mehr und ihm keimte nach Minuten eine böse Vorahnung. „Was ist denn mit Pop los? Der is‘ ja völlig von der Rolle.“, kommentierte Ranma nicht viel später. Er und Akane wollten klar weiter trainieren. „Er wollte, dass ich ihm meine neuen Techniken zeige.“ Akane und Ranma horchten beide auf. „Du hast neue Techniken?“ Ichigo zuckte mit den Schultern. „Eine davon ist mehr als bloß Theorie, den Rest muss ich noch umsetzen. Aber grundsätzlich hab‘ ich Shiatsu mit dem Bokusai Tenketsu verbunden, den du mir beigebracht hast.“ Und was Genma anging? „Haut einer Katzenzunge und Stärke eines Babys.“ Ichigo konnte ja gar nicht warten, um es an Happy auszutesten. „Happy?“ Soun und Genma standen in der Tür. ‚Räche mich, Ranma!‘, stand auf Genma-Pandas Schild. Flip. ‚Mach‘ das Rückgängig, Bengel!‘ „Wisst ihr, mir sind da ein paar Stories zu Ohren gekommen und da musste ich gleich an euch beide denken.“ Ichigo hatte einfach ein bisschen die Nase voll. „Sieht wohl so aus als wäre Happosai wieder draußen.“, kommentierte er mit einem fiesen Lächeln. Beide Idioten fielen in Ohnmacht. „Wo sind denn Vater und Mr. Saotome?“, fragte Kasumi wenig später als sie das Abendessen auftischte. „Kneipentour.“, meinte Nabiki abfällig. „Ich glaub‘ eher, die sind abgehauen.“, notierte Ranma abfällig. „Ichigo hat herausgefunden, dass ihr alter Meister wieder aufgetaucht ist.“ Ehrlich gesagt, fand er es gut, wenn die mal nicht störten. Konnte einiges einfacher werden. Irgendwann würden die schon wieder heim kommen. „Wieso sollten Daddy und dein Vater denn vor ihrem eigenen Meister davon laufen?“, wollte Akane wissen. „Happosai is‘ ein geiler alter Bock mit Großmeister-Fähigkeiten im Kempo und so ziemlich NULL Gewissen oder Schamgefühl.“, erklärte Ichigo also. „Hab‘ über ihn gelesen. Es gibt noch genug Infos aus der Trainingszeit der zwei Idioten.“ Wie sie den wohl losgeworden waren? „Wahrscheinlich haben sie ihn bis oben hin abgefüllt und mit Dynamit in irgendeine Höhle geschmissen.“, kam es von Ranma, der sich jetzt lieber aufs Futter konzentrierte. „Daddy und der Panda kommen schon wieder.“, interessierte es Nabiki auch nicht weiter. Ohne Genma würde sie endlich wieder mal ausschlafen können und es gab zwei Mäuler weniger zu stopfen. „Dann bist du wohl jetzt Familienvorstand, Nabiki.“, schätzte Ichigo heiter. „Vielleicht können wir ja dann mal Doc Tofu zum Essen einladen ohne dass wir uns für die beiden Idioten schämen müssten.“, kam es von Ranma. „Aber Ranma, das ist eine ausgezeichnete Idee.“, freute Kasumi sich. Akane und Nabiki sahen ihn entgeistert/erstaunt an. „Und du ühlst dich sicher, mit zwei ‚Jungen‘ im Haus ohne Daddy?“, hörte Ichigo später am Abend dann Nabikis Stimme aus Akanes Zimmer. „Ich glaub‘ nicht, dass Ichigo oder Ranma uns was tun würden.“, gab Akane endlich zurück. „Ich hoffe nicht, dass du mir jetzt erzählen willst, du hättest dich in einen von diesen Typen verliebt.“ Ranma- der neben Ichigo auf dem Dach lag- wurde hellhörig. „Du weißt, was das für dich bedeuten würde.“ Immerhin HASSTE sie die Jungs „Vielleicht nicht ganz so sehr...“ Akanes Stimme war grade so zu hören, aber es reichte um Ranma vom Dach zu holen. Am nächsten Morgen bekam Ichigo-chan dann Gelegenheit, ihre neue Technik an Kodachi auszuprobieren. „Das sind drei Techniken, Ranma.“, erklärte sie dann nebenbei auf dem Weg über den Schulhof. „Hakke Kusho arbeitet damit, dass man sein Ki gewaltsam in den Körper des Gegners injiziert und damit die inneren Organe schädigt ohne auch nur einen blauen Fleck nach außen hin sichtbar werden zu lassen. Hakke Rokujuyon Sho nutzt den Amaguriken in Verbindung mit dem Bokusai Tenketsu und Shiatsu um Shiatsu-Punkte und Ki-Knoten im großen Stil zu beeinflussen. Juken dagegen ist die Klein-Variante hierzu für ein oder zwei Treffer. Wie du’s bei Pops gesehen hast.“ Ranma wurde etwas bleicher um die Nase. Lag daran, dass er das kapierte. Für Akane demonstrierte Ichigo-chan Hakke Kusho mit einem Bokusai Tenketsu. Und die arme Mauer ging schon wieder zu Bruch. „Das is‘, was Hakke Kusho letztendlich mit dem menschlichen Körper anstellt.“ Technisch gesehen konnte jemand, der diese Technik wirklich beherrschte aus einem Menschen einen schleimgefüllten Beutel machen. Bis zum Sonntag verlief dann eigentlich alles ziemlich ruhig. Nabiki war erstaunlich früh weg. Obwohl sie eigentlich ohne Genma schön hätte ausschlafen können. War ja wohl klar, wo sie ab war. „Einen schönen guten Morgen, Nabiki.“, grüßte Ichigo also in der Turnhalle von St. Hebereke und überreichte Nabiki eine große Papptasse Kaffee. Nabiki nahm die Tasse und zog den Kaffee in einem Go runter. „Was willst du, Saotome?“ Ichigo zuckte ganz unschuldig mit den Schultern. Nabikis zwei Gehilfinnen waren schwer am Kassieren von Wettgeldern. „Dich heiraten.“, erwiderte der Junge ganz ungeniert und ohne Zögern. Die beiden Mädels da drüben gefroren zu Salzsäulen. „Saotome, wenn ich jemanden heirate, dann hat dieser Mann auch GELD und das nicht zu knapp.“ Ichigo lächelte fies. „Scrooge.“, meinte Ichigo dazu und ging. Na, er hatte auch so ein paar Dinge noch vor. Ranma würde sich um Akanes Sicherheit kümmern, also kein Problem. Alle waren dann da, freuten sich auf den Kampf. Doch plötzlich gingen alle Lichter aus und die Halle wurde so dunkel wie Kuno’s Schädel. Dann plötzlich ein Spot auf die Mitte des Kampfrings. Ichigo stand dort, den Kopf gesenkt, gekleidet in eine schwarze Schuluniform mit roten Säumen. Tropeten schallten hell, gefolg von einem Keyboard-slow. Langsam hob Ichigo den Kopf. „The Winner Takes All It’s the thrill of one more kill. The last one to fall Will never Sacrifice their will. Don’t ever look back On the world closing in. Be on the attack With your wings on the wind All the games will begin. And it’s sweet, sweet, sweet victory. Yeah! And it’s ours for the taking! It’s ours for the fight! And it’s sweet, sweet, sweet victory. Yeah! And the one who’s last to fall The winner takes all! You don’t win no silver Oh, you only loose the gold. For you push with a fewer For your time keeps toling on Against all the odds, against all your pain Your back’s on the wall With no one to blame Oh, wild hearts won’t be tamed And it’s sweet, sweet, sweet victory. Oh… And it’s ours for the taking! It’s ours for the fight! And it’s sweet, sweet, sweet victory. And the one who’s last to fall The winner takes all! Take it!! And the one who’s last to fall And it’s sweet, sweet, sweet victory. Yeah! And it’s ours for the taking! It’s ours for the fight! And it’s sweet, sweet, sweet victory. Yeah! And the one who’s last to fall The winner takes all!“ Dann wurde es wieder Still. „Ladies.“, gab Ichigo in einer sanften, schmeichelnden Stimme von sich. „Gentlemen!“ Hart, herausfordernd. „Dies ist der zehnte Wettkampf der rythmischen Kampfgymnastik an der St. Hebereke Mädchenschule.“ In der schwarzen Ecke: Die Favoritin dieses Wettkampfs. „Kodachi Kuno.“ Er blieb ganz ruhig, machte kein großes Trara. Spot auf Kodachi, die ihre Hände jetzt schon in Siegerpose über dem Kopf schüttelte. In der roten Ecke: die Herausforderin. „Akane Tendo.“ Regeln waren einfach: keine Angriffe mit direktem Körper. Wer aufgab, ausgeknockt wurde oder den Boden außerhalb des Rings berührte… Kodachi schmiss mit der Ringlocke nach ihm, dann mit einem Amboss… „Das muss man Akane lassen.“, kommentierte Ichigo-chan, nur ein paar Minuten später, aus den Rängen. „Sie hat sich wirklich gebessert.“ Akane machte sich sogar richtig gut bei der Sache, ehrlich. Fast so gut, wie Ranma im Originalgeschehen und auch recht ähnlich. Nur leider legte Kodachi einen ganz neuen Level an Bosheit auf als sie Ichigo-chan unter den Furinkanern bemerkte. Wenn Akane schon ein Macho-Weib war… „Ich will diese Nutte!“, brüllte Kodachi wütend während sie Akane mit ihrem Gymnastikband würgte und ihr mit einer Metallstange in den Rücken hieb. Mit der Stange deutete Kuno auf Ichigo-chan. Mit gesenktem Kopf stand Ichigo-chan auf. „Du hast jemandem wehgetan, den ich wirklich mag.“, sagte sie düster, fast schon wie eine angepisste Nabiki. Das war ein Tonfall, mit dem man Armeen dazu brachte, vor Panik zu fliehen. Über Sitzlehnen, ein paar Köpfe und letztendlich das vorderste Zuschauergeländer in den Ring. Kodachi lachte mit weibisch vorgehaltener Hand. Gleich darauf ließ sie sich auch noch wirklich abfallend über Akane ab. Ichigo-chans Hände krachten gefährlich als sie die Finger vor Wut verkrampfte. „Kuno, du legst’s echt drauf an.“, knurrte sie während sie die Gewichtsmanschette von ihrem linken Unterarm löste. Als das Teil auf dem Boden aufkam, durschlug es glatt den Parkettboden und verkeilte sich im Betonfundament der Halle. Die andren drei Manschentten und ein paar andere Klamottenteile folgten, bis Ichigo-chan dann bloß noch in Sport-BH und Radlershorts dastand. Bevor Kodachi sich versah, hatte sie ein paar auf die Fresse bekommen. Mit was? Einem Enten-Nachttopf. Dann glitt Ichigo-chan noch einmal an Kuno vorbei während die sie mit ihren Killer-Keulen bearbeiten wollte. Was Kodachi davon hatte? Nur die Tatsache, dass ihr Sporttrikot ziemlich… zerschlissen war. Kuno hatte Ichigo-chan echt, echt wütend gemacht. Ungefähr so, wie wenn man einem Klingonen ins Gesicht gesagt hätte, dass seine Mutter eine glatte Stirn hatte. Dann noch ein Hieb mit einem gut drei Meter großen Bowlingkegel. Letztendlich erwischte Ichigo-chan die Gegnerin im Rebound von der Decke, mit einem Volleyball mitten in den Bauch. „RASENGAN!“ Kodachi durchschlug den Kampfring und stampfte einen Abdruck ins Fundament. „Ich hoffe, du hast eine gute Lebensversicherung.“, kommentierte Ichigo-chan dann verächtlich und wandte sich an die Kommentatorin. „Ihr holt besser einen Krankenwagen. Könnte sein, dass sie den Weg ins Krankenhaus nicht überlebt.“ Ice-cold Killah. Kapitel 5: (Gegen) Die Bande ---------------------------- „Wie geht’s Akane?“, fragte Ichigo-chan besorgt. „Sie is’n Macho-Weib.“, kommentierte Ranma, merklich erleichtert. Zum Glück war Doc Tofu da gewesen und hatte sich um Akane kümmern können. „Du musst jetzt wirklich den nächsten Monat ruhig angehen lassen, Akane.“, warnte Doc Tofu. „Kein noch so winziges Training. Wenn du es übertreibst kann es sein, dass du den Rest deines Lebens im Rollstuhl verbringst.“ DAS überzeugte. „Und jetzt trag‘ sie nach Hause, Ranma.“ Weisung vom Arzt. Akane sollte mit diesen Beinverletzungen nicht laufen. Zumindest für die nächsten paar Tage. „Dann ist’s ja gut, dass irgendwo mal ein paar Krücken vom Laster gefallen sind.“, meinte Ichigo-chan dazu. Hieß: hatte sie irgendwo mal im Subspace verschwinden lassen. „Was is‘ mit Kodachi?“, fluchte Akane von Ranmas Rücken aus. „Wenn sie aus dem Koma aufwacht is‘ sie professionelle Rollstuhlfahrerin.“ Akane und Ranma guckten Ichigo-chan entgeistert an. „Punkt 1: Wer Wind säht wird Sturm ernten. Punkt 2: Man vergreift sich nicht an meiner Familie.“ Für heute ging Ichigo-chan jedenfalls ins Bett. Kümmerte sie auch nicht, dass Doc Tofu zum Abendessen zu Gast war und deswegen jetzt der Südpol einen dritten Zwilling bekommen hatte. Dafür bekamen Ranma und Ichigo dann am nächsten Morgen einen Schock. Akane saß da mit KURZEN Haaren! „Seh‘ ich so hässlich aus?“ Akane schmollte, Ranma stotterte seine Antwort. Eine Reaktion ähnlich wie Doc Tofu. Irgendwie schaffte er es trotzdem, ihr einen Daumen nach oben zu geben. Für Nabiki hatte Ichigo einen netten Geschäftsvorschlag. Also kein Wunder, dass Ichigo-chans Stimme über die schulinterne Lautsprecheranlage von Furinkan hallte. Saotome hatte eben die Rechte, ihre eigenen Lieder jederzeit öffentlich aufzuführen. Nabiki dagegen hatte fast unbeschränkten Zugriff auf die Anlage wenn sie wollte. Und dann 100 Yen pro Aufführung von jedem Schüler hier… Ichigo entging heute auch nicht, wie Marco, der deutsche Austauschschüler, von Nabiki ein Set Hausaufgabenkopien kaufte. Er gluckste vor Heiterkeit. „Was?“, wollte Nabiki also wissen. „Hab‘ nur grade dran gedacht, dass wir nächstes Jahr unsren Abschluss machen. Wenn du hier weggehst bricht doch das ganze System zusammen.“ Dann wandte er sich an Marco Herzog. #Ich würde solche Kommentare lieber lassen.# Herzog rutschte das Herz in die Hose. #Du sprichst Deutsch!?# #Seit ich denken kann. Aber wenn du noch mal verzapfst, dass Nabiki ihre Familie verkaufen würde…# Ichigo ließ es offen. Sonst verlief der Tag ganz ordentlich. Ranma kloppte sich wie üblich mehr oder weniger ernst mit Akane, Nabiki machte Geld… „Doktor Tofu hat mich fürs Wochenende zum Essen eingeladen…“, begann Kasumi beim Abendessen. „Kein Problem, Nee.“, erwiderte Nabiki. „Vielleicht solltet ihr das Restaurant von der Kolkhoz Eisbahn besuchen. Denen fällt es nie und nimmer auf, wenn’s ein paar Grad kälter wird.“, meinte Ichigo nebenbei. Während Genma und Soun abhanden waren konnte man wenigstens wieder gesittet essen. Dienstags dann hatte Sato es sich richtig mit Akane verscherzt. Da sie aber ein braves Mädchen war und auf Doc Tofu hörte, übernahm Ranko den Hammer. Nabiki kassierte dann natürlich vom Abtransport ins Krankenhaus. Ichigo derweil redete noch mit Mia, damit sie endlich von dem Perversen weg kommen könnte. Nun, am Samstag trotteten zwei Pärchen dem dritten hinterher. Okay, mehr oder weniger Pärchen. Konnte man aber so auslegen. Doc Tofu hatte sich sogar in einen Armani geschmissen und Kasumi hatte mit Erlaubnis Nabikis Schminke benutzt. Damit Kasumi Rückendeckung hatte- wegen all der Perverser auf der Straße und vor allem dem Eis- hatte Ichigo dann Nabiki eingeladen und die hatte Ranma erpresst. „Du…“, grummelte Ranma auf dem Weg. „Was?“ Ranma und Akane konnten ruhig auch mal auf ein Date gehen. „Komm‘ bloß nicht auf falsche Gedanken.“, warnte Nabiki. „Das ist ein Geschäftsessen.“ Ah, ja. Deswegen hatte sie sich auch so aufgebrezelt und trug sogar die Brosche, die Ichigo ihr mitgebracht gehabt hatte. „Sag bloß, dass du vor dem Eis Angst hast.“, ärgerte Akane unterdessen Ranma. „Ich hab‘ vor gar nix Angst!“, proklamierte Ranma aber. Als Antwort darauf hielt Ichigo ihm eine Katze vor die Nase, die grade um die Ecke gekommen war. „Na, du?“ War ja ein richtig süßes Kätzchen. Akane gefiel das Tierchen sofort. „Aber was hat Ranma?“ Lange Geschichte. Auf der Eisbahn hatte Nabiki sich etwas abseits gestellt, bestimmt um wieder ihren Geschäften nachzugehen. Konnte auch dran liegen, dass Ichigo grade wieder Onna ging. Danke Laster. „Ich kotz‘ gleich.“, grummelte Ranma an der Bande. „Sanzenin?“ Ichigo-chan schüttelte seufzend den Kopf. „Du musst aber auch noch ziemlich Zen hinkriegen, Alter.“ Wenn er sich wegen einem KUSS aufregte. „Oh, ich verstehe. Du wolltest den von Akane.“ Leider, leider, sollte das heute wohl nicht ohne Probleme abgehen. Sanzenin kam nämlich zu ihnen rüber und begann Ichigo-chan anzuschwafeln. „Jetzt mal klar und deutlich zum Mitschreiben und für alle hier als Zeugen.“ Ichigo-chan ließ sich das nicht geben. „Wenn du mich oder eine meiner Schwestern weiter belästigst bringe ich dich sechs Fuß unter die Erde. Keine von uns würde sich freiwllig mit dir abgeben. Nicht mal, wenn’s das Ende der Welt bedeuten würde….“ Zwei ganze Minuten. Ranma legte noch einen drauf und behauptete, dass Sanzenin sich an Frauen vergriff um einen Minderwertigkeitskomplex zu übertünchen. Kurz: er zweifelte an Sanzenins Männlichkeit. Inklusive seiner Unfähgikeit, einen guten Kuss hinzubringen. Was machte der also? Proklamierte einen Beweis, wandte sich herum und krallte sich die erste Frau in Reichweite. „Zu fest, zu nass und beim ersten Mal küsst man nicht mit Zunge.“ Nabiki hörte sich bei der Evaluierung ganz lässig an, aber Ichigo konnte spüren, dass sie Sanzenin gerne Ryogas Schirm in den Arsch gerammt und aufgespannt hätte. „ICH MACH‘ DICH ALLE!!!“ Akanes Kampfaura war vor ihr bei Sanzenin. Sie vokalisierte auch genau Ichigos Eindruck. Sanzenin wurde also bleich. Nicht, weil er es so ganz raffte, sondern weil er spürte, dass Akane das TUN würde. „Und?“, wandte Ichigo-chan sich an Nabiki. „Er kriegt die Rechnung.“ Und jetzt wollte sie ihr Date. Ichigo-chan lächelte. Die Woche darauf. „Was is‘?“, fragte Ranma etwas verwundert. Wie jeden Tag trainierte er Ichigo in den körperlichen Aspekten des Kempo. Nach allem was der adoptierte Saotome konnte, fehlte ihm einfach die Erfahrung reeller Kämpfe. Die ganz einfache Routine. Vielleicht sollte er ihm die Horde o‘ Hentai auf den Hals hetzen. „Ich racker‘ mich hier ab und du tagträumst über Akane.“, schmollte Ichigo. „Hey!“ Na, wenigstens ging ihm das Anything Goes Parcouring langsam ins Blut über. „Aber was dir an Physischer Routine fehlt machst du gut und gerne mit Ki weg.“, lobte Ranma Ichigo sogar. „Aber das darf so nicht sein.“ Erstens konnte er sich davon abhängig machen und zweitens konnten Leute wie die Mumien oder Happy das ganz genau analysieren und kontern. „Verstanden.“ „Yo, Akane!“ Ichigo wandte sich grade zu dem Mädel um, das grade den Dojo betreten hatte. Aber da stand nicht bloß Akane, das stand auch Mia. Beide waren relativ rot um die Nase. Kein Wunder, Ranma und Ichigo hatten ja auch bloß die Hosen an. „Mia?“ Sofort war Ichigos Aufmerksamkeit abgelenkt. „Was ist?“ Sie sah richtig traurig aus. Fast schon. „Er hat doch nicht…“, brachte Ichigo noch heraus. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Akane, hilf ihr mit dem Gi. Bin gleich wieder da.“ Richtig Wütend stapfte Ichigo dann rüebr zum Haupthaus. „Nabiki.“ Die mittlere Tendo lag da auf dem Rücken, las ein Magazin. Bei der Hitze hatte sie einfache Jeans-shorts an und ein Shirt unterm Busen zusammengeknotet. Mit Absicht hatte sie dabei keinen BH an. War ja auch wirklich zu heiß dafür. „Sato. Adresse. JETZT.“ Auf Ichigos Forderung hob sie die Augenbraue. „Fünfhundert Yen.“ Aber sie überlegte es sich anders. Ichigo war wirklich wütend. „Ein Date?“, schmunzelte sie noch. „Beerdigung.“, knurrte Ichigo und stampfte wieder hinaus. „Okay, Mia.“ Das andere Mädchen hatte sich mit Akanes Hilfe schon in einen Gi gekleidet. „Steht dir.“, kommentierte Ichigo. „Wollen wir anfangen?“ Mia nickte leicht unsicher. Weshalb sie auch gekommen war, das konnte man immer noch bereden. „Was ist das alles?“, fragte Mia auf dem Weg durch den Garten. „Deine Zukunft.“, erwiderte Ichigo schmunzelnd. Also wurde Mia zum ersten Training mit dem kleinen pool geführt. „Zuerst lernst du, das was du hast besser anzuwenden.“ „Und wie geht das?“ Mia hatte natürlich keinen Schimmer von Martial Arts. Ichigo atmete tief aus, schlug die Hande zusammen und holte seine Aura raus. Dann ging er über’s Wasser. Lächelnd wandte er sich dann Akane und Mia zu. „Aber das is‘ zur 10ten Potenz hochgeschaukelt.“ Erst am Vortag hatte er’s geschafft. Klare Sache. Solo-Training Anything Goes Parcouring durch die Stadt. Dabei war er an einem dieser großen Kanäle vorbei gekommen. Ziemliche Aufregung hatte da geherrscht. Ein kleines Kind war ins Wasser gefallen. Ohne wirklich nachzudenken war Ichigo los gelaufen, hatte das Kind gepackt und wieder abgesetzt. Es hatte Sekunden gedauert, bis er’s gerafft hatte. „Dieses Training dient dazu, dass du das was du bis jetzt hast, ordentlich nutzen kannst.“, erklärte Ichigo Mia. Er holte zwei Keramikschalen aus dem Subspace. Eine pfefferte er einfach so rein, die andere ließ er schnalzen. „Vor Training und nach Training. Hier wirst du lernen, sowohl Stärke als auch Schnelligkeit gleichmäßig einzusetzen und richtig zu dosieren.“ Erst danach konnten sie an Verbesserungen gehen. Aber keine Sorge. Ichigo zeigte ihr auch eine Trainingsmethode. Auf dem Weg zwischen Dojo und Haupthaus holte sie zwei Holzbottiche vor. Die stellte sie nebeneinander auf die Seite, dann kickte sie beide in Bewegung und während die Teile rollten, hüpfte sie auf den einen, hielt kurz die Balance und hüpfte dann auf den anderen, der etwas weiter gerollt war. Sachte den zurück gerollt und auf den ersten zurück. Als Ichigo dann fertig war, standen beide Bottiche längs nebeneinander. Mia klatschte einfach. Am nächsten Tag dann klatschte Ichigo-chan Sato eine als er sie in der Mittagpause begrapschte. „Hentai!“ Eine ganz normale Reaktion. Als sie dann sah, wer’s war, legte sie noch aus Symmetriegründen und wegen Mia eine drauf. Dann kutschte er nach einem Kommentar die Wand. Allerdings wollte er dann von Nabiki eine Info. Was er bekam, wurde durch die ‚Stille Post‘ ziemlich verzerrt. Und er hörte natürlich nix davon? Ichigo. „Stört das dich nicht?“, fragte Mia Ichigo-chan, aka Mikan, auf dem Heimweg von der Schule. Mia wollte gleich bei den Tendos trainieren gehen. Irgendwie machte ihr das Spaß. Außerdem hatte Sato… „Was denn?“ „Dass dir alle unter den Rock schauen können.“ „Sollen sie mal probieren.“ Mikan zuckte mit den Schultern. „Außerdem würden sie dann weniger sehen als bei einem Bikini. „Hast wohl Recht…“ Aber dann platzte es aus Mia heraus. „Stimmt es eigentlich?“ „Was denn?“ Mikan blieb etwas erstaunt stehen. „Das Gerücht.“ Mia senkte darauf die Stimme. „Dass du einen Freund hast…“ Mikan fiel fast vom Zaun. Dass sie sich furchtbar liebten (Mikan konnte sich grade nch so am Maschendrat festkrallen), jede Nacht hemmungslosen Sex hatten, heiraten wollten… „NIE UND NIMMER!“, schrie Mikan dann aufgebracht aus dem Kanal. „Eher friert die Hölle zu!“ , stellte sie klar, als sie den Hang hinauf stapfte. „Dann stimmt das nicht?“ Mia wunderte sich. „Punkt 1: Schwanger zu sein braucht heute keinen Mann mehr. Wozu gibt’s denn Samenbanken? Punkt 2: Ich bin LESBISCH. Ich schlafe mit Frauen. Hab‘ ich gleich an meinem ersten Tag in Furinkan klar gestellt.“ „Oh.“ „Was gibt es?“ Ichigo kam grade frisch aus der Wanne als er Nabikis Zimmer betrat. „Wie is‘ das passiert?“, wollte er einfach bloß wissen. Wie zu erwarten hockte Nabiki an ihrem Schreibtisch. „Was passiert?“ Ach, er meinte diese Geschichte. „Ich hab‘ Sato nur erklärt, dass du in einer stabilen Beziehung lebst und damit auch glücklich bist. Welcher Art diese Beziehung ist habe ich mit keinem Wort erwähnt. Selbst der Mangel einer genauen Beziehung stellt eine gewisse Beziehung dar, oder?“ Gott, Nabiki konnte selbst Eskimos noch Kühlschränke verkaufen. „Klär’s auf.“, verlangte Ichigo von Nabiki. „Du musst mir nur sagen, gegen was ich es abändern soll.“ Kurz überlegte Ichigo. Dann kam ihm ein fieses Grinsen. „Technisch gesehen ist Mikan doch lesbisch…“ Den Rest würde Mikan selber übernehmen. Apropos… „Erinnerst du dich noch an mein Versprechen?“ Nabiki hob eine Augenbraue. „Dass ich dir beweisen könnte…“ Platsch. „Dass das heir auch mein Körper ist?“ Nabiki verschränkte die Arme. Aber Ichigo-chan lächelte einfach. „Ich KANN es dir beweisen.“ Zum Glück waren sonst niemand im Haus. „Allerdings will ich dann etwas im Gegenzug.“ „Und was soll das sein?“ „Dass du mit mir schläfst.“ „Vergiss es.“ „Nun, wenn der männliche Körper nicht dein eigener wäre, dann wär’s doch auch schnuppe, oder?“ Nabiki blitzte ihn an. „Du willst mich verfluchen?“ Hastik winkte Ichigo-chan ab. „Nein, nein.“ Instant-Nanniichuan. Einmal-Verwandlung. „Wissen ist Macht, Nabiki. Und wenn du schon die einzigartige Gelegenheit hast, ein Junge zu sein, dann solltest du das auch nutzen, oder?“ Ichigo-chan hatte ja Recht, musste Nabiki zugeben. Allerdings… „Keine Nebenwirkungen, nicht dauerhaft…“, fügte Ichigo-chan hinzu. „Deal.“ Nabiki ließ sich diese Herausforderung nicht entgehen. Ichigo-chan holte eine Wasserkanne aus dem Subspace und kippte sie über Nabikis ausgestreckte Hand. Die Verwandlung war nach einem Lidschlag vorbei. Es war auch eindeutig, wie es hinter Nabiki-kuns Stirn arbeitete. Gähnende Leere in ihrem Shirt, dafür Überfüllung in den Shorts. Nabiki-kun verzog vor Schmerzen das Gesicht und riss sich in einem Rück Short uns Schlüpfer herunter. Erleichtert stöhnend ließ er sich wieder auf seinen Bürostuhl sinken. Nach mehreren Sekunden starrte er entgeistert auf das Organ zwischen seinen Beinen. Er wollte aufspringen, hätte sich aber gleich wieder hingelegt. „Deine Körperbalance ist jetzt anders. Weniger Obergewicht. Außerdem bist du größer.“ Etwa genauso groß wie Ichigo, mit rötlich-braunen Haaren, mehr noch als sonst. „Habt ihr Nabiki gesehen?“, fragte Kasumi am nächsten Morgen. „Nein. Ist sie etwa schon wach?“ Akane mochte das kaum glauben. Selbst wenn’s ein Schultag war, aber Nabiki früh auf? „Sie wollte die Gerüchte über mich aus dem Weg schaffen.“, meinte Ichigo-chan ungeniert. Sie hatte am Vortag einfach kaine Lust mehr gehabt, sich den Stress mit der Rückverwandlung zu machen, wenn sie sowieso kurz mal bei Mias Training zugeguckt hatte. Akane hatte den ersten Schritt übernommen. Bei ihr waren die Erfahrungen davon noch verdammt frisch. „So? Dann ist’s ja gut.“, erwiderte Kasumi, unbedarft wie immer. Umetsu-sensei begann heute die Anwenseheitskontrolle etwas anders als sonst. „Ich darf euch heute einen neuen Mitschüler vorstellen.“ Mikan holte es von ihrem Stuhl. „Was hat denn DAS zu bedeuten!?“, rief sie, total von der Rolle. „Was hast DU hier verloren?“ Nabiki-kun lächelte. „Aber, aber.“ Mikan kam ein böser Gedanke und der wurde auch noch bestätigt. „Wir sind immerhin verheiratet, Honey.“ „Wenn du mich noch einmal Bienenkotze nennst…“, drohte Mikan mit der Faust. „Ich hab‘ dich nur geheiratet, weil du mir das Leben gerettet hast.“, spielte Mikan vorläufig mit. Nabiki-kun grinste fies. „Ja, ja. Ein paar deiner Amazonengesetze sind richtig gut.“ Mikan keimte ein Verdacht. Garantiert hatte Nabiki eine ihrer Wasserdichten Seifen mitgehen lassen. Jetzt nannte Nabiki-kun sich Rito Yuuki, von der Insel Okinawa. Zur Mittagspause war Mikan immer noch dermaßen am Kochen, dass sie ihren Eistee in der Packung blubbern ließ. „Was is‘ dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“, fragte Yuka, als sie, Sayuri und Akane sich zu ihr setzten. „Nabiki…“, knirschte Mikan wütend. „Was hat Oneechan angestellt?“ „Möchte‘ ich auch gerne wissen.“ Ranma hing vom Baum, genauer von einem der dickeren Äste. Er musste Mikan natürlich wieder all ihren Fortschritt und ihre Arbeit versauen, indem er problemlos kopfüber da hing, ohne sichtbaren Halt. Also pfefferte sie ihm eine Tüte aus dem Subspace ans Gesicht und hämmerte mit einem Baseballschläger auf ihn ein. „HENTAI!“ Nun, das war mehr, um ihn abzuhalten, irgendwelche dämlichen Kommentare abzulassen. Aber er musste es einfach raffen, oder? „Ladies.“, grüßte dann Nabiki-kun, aka Rito. Mikan sprang sofort auf. „Bleib‘ bloß von meinen Freundinnen weg, Hentai.“ Der Einmal-Junge ihr gegenüber ging voll aufs Ganze. Er grapschte ihr an den Hintern und drückte sie etwas gegen den Baum. „Aber, aber. Wir haben uns so lange nicht gesehen. So begrüßte man seinen Ehemann nun wirklich nicht.“ Akane hielt mitten im Schlag ein. „Ehemann?“ Yuka und Sayuri quiekten vor Aufregung. „Warte nur… Das kriegst du zurück.“, zischte Mikan Rito ins Ohr. „Ach, und wer hat denn gemeint, dass ich mal zur andren Seite der Menschheit überlaufen sollte? Macht richtig Spaß.“, gab er um einiges übersüßt zurück und knabberte etwas an ihrem Ohr. Ein unfreiwilliges Stöhnen entglitt Mikans Kehle. Dann stieß sie Rito weg. „Ich habe dich nur geheiratet…“ Weil er ihr das Leben gerettet hatte und die Amazonengesetze von Joketsuzoku es so verlangten. „Und du wirst mich nur wieder los, wenn du mich dazu bringst, dir eine zu kleben.“ Rito grinste fies. „Wird nicht passieren.“ Akane stand einfach bloß da und raffte gar nix mehr. „Falsch. Ich könnte auch einen anderen Mann dazu bringen, dich in Grund und Boden zu stampfen.“, erwiderte Mikan angepisst. „Du vergisst, diese Regel gilt nur für Kämpfer. Ich bin kein Kämpfer, also greift sie nicht.“ Irgendjemand mochte es wohl sehr, mit den Stundenplänen zu spielen. Also hatten sie am Nachmittag Sport. Und um das noch zu toppen hatten die 1-F und die 2-E zusammen Sport. Schwimmen. Mädels und Jungs. Okay, Mikan hatte wenigstens so viel Anstand, normalerweise ihr eigenes Ding durchzuziehen. Heute stand sie in der Tür zur Jungsumkleide, mit ausgefahrener Aura. Ranma hatte grade Rito eingekesselt und einen der Spinde richtig eingedellt. „RAUS.“ Mikan warf einfach bloß ihren Daumen über die Schulter. Sämtliche Jungs rannten. Bis auf Ranma. Und Sato wurde raus geschleift. „Was geht hier vor?“, wollte Ranma wissen. „Nabiki hat einen Heidenspaß.“, grummelte Ichigo-chan. „Du warst es doch, der mich davon überzeugen wollte, dieser Körper…“ Nabiki-kun grapschte Ichigo-chan ungeniert an die Brüste. „.. sei ebenfalls deiner. Und da Wissen gleich Macht ist…“ Ranma bekam fast eine Krise. „Und was is‘ mit der Story!?“ „Nur Cover.“, tat Nabiki-kun gleich ab. „Aber Spaß.“ Hm. Akane sollte das vielleicht auch mal ausprobieren… „Vielleicht gefällt’s ihr ja besser. Und da Ranma…“ Besagter Saotome verlor bei dem Gedankengang sämtliche Farbe im Gesicht und er zog eine komplette Gänsehaut. „Ich verschwinde.“ Kurz unter die heiße Dusche um wasserfeste Seife drauf zu ziehen. Klar, dass sich beide Seiten beider Klassen diese Gelegenheit nicht entgehen ließen. Auch wenn sie auf zwei Pools aufgeteilt waren. „Was hast du eigentlich gegen ihn?“, hakte Yuka nach. „Außer, dass er ein perverses Schwein is‘? Gott, so viel Papier gibt’s nicht als dass ich’s aufschreiben könnte.“, erwiderte Mikan zischend. Ein paar der anderen Mädchen sabberten schon fast, so wie die schmachteten. „Ich dachte, du wärst lesbisch.“, meinte Mia plötzlich. „Ich BIN lesbisch.“, knirschte Mikan. Ihr trat eine Ader auf der Stirn pochend hervor. „Aber Amazonengesetze sind eindeutig. Rettet ein Außenseiter einer Frau das Leben muss sie ihn zum Mann nehmen.“ Komplett mit allem drum und dran. Sie zog ein gebundenes Exemplar des Amazonengesetzbuchs aus dem Subspace. Mikan lief ein Schauer über den Rücken. „Dieser Typ ist perverser als Sato.“ Besagter Penner machte grade einen Abstecher in die Umlaufbahn. „Lass deine Finger von meinem Schwager!“, brüllte Ranma. „Und du musst echte jede Frau umbringen, die dich im Kampf besiegt?“, hakte Yuka nach. „Yep. Solang‘ sie keine Amazone ist oder zur Familie gehört.“ „Vergiss das. DAS hier is‘ schlimmer.“ Einen Mann heiraten zu müssen, wenn er sie im Kampf besiegte. „Stellt euch das bei der Horde o‘ Hentai mal vor.“ Mikan streckte sich jetzt und ging mal kurz übers Wasser zu schräg gegenüber am andren Pool, wo die Jungs sich aufhielten. „Bruderherz.“, wandte sie sich an Ranma. Der genoss es sichtlich, mal als Junge Schwimmen gehen zu können. „Is‘ was, Schwesterherz?“, fragte er, vom Wasser aus. „Es wäre nett, wenn du den andren Jungs hier die Regeln erklären würdest. Du weißt schon. Immerhin sind du und Ichigo die einzigen Männer, die meinen Abschaum von Ehemann straflos schlagen dürfen.“ „Stimmt ja. Weil er so ein Waschlappen is‘ musst du dich um seine Ehre kümmern.“ Das beinhaltete auch, jeden unter die Erde zu bringen, der sich an Rito vergriff. „Müsstest du diese Person dann nicht heiraten?“, hakte Ranma nach. Wenn es schon um Amazonengesetze ging, wollte er ein bisschen drüber philosophieren. Aus purem Eigeninteresse versteht sich. „Er is‘ kein Kämpfer, da geht’s so nicht.“, schnaubte Mikan verächtlich und ging in Pose, damit die andren Jungs sich ein wenig zum Deppen machten. Kasumis Kommentar zu Nabikis Stunt? „Das ist nett.“ Trotzdem ging ein markerschüttender Schrei durch halb Nerima. Ranma, grade am Trainieren im Garten, verbog vor Schock die Stahlstange an der er trainierte. Er kannte diese Art von Schrei. Das war der Schrei eines Mannes mit Nyanniichuan-Fluch, der sich nicht mehr in einen Mann zurückverwandeln konnte. Da kam Ichigo-chan auch schon angerannt, noch völlig nass vom Bad und entsprechend klamottenlos. Sie packte Ranma am Shirt. „Was is‘ das!?“, rief sie panisch. „Was zum Geier…!?“ „Was ist los?!“ Auch Akane war gleich zur Stelle. Sogar mit dem Familienkatana. Aber da war Ichigo-chan schon auf den Knie, sich die Augen ausheulend. „Es ghet nicht mehr, Akane!“, heulte sie. „Ich kann mich nicht mehr in einen Jungen zurück verwandeln!“ „Gute Güte.“, kam es von Kasumi. „Das is‘ jetzt wohl ein Scherz.“ Nabiki hatte sich wieder in ein Mädchen zurück verwandelt und in einen halblangen Yukata geworfen. Oh, shit. Jetzt wusste sie aus erster Hand, wie Männer waren. „Keine Sorge, Ichigo.“ Kasumi legte einfach einen Bademantel um das Ansonsten-Teilzeit-Mädchen. „Ich begleite dich morgen zu To-chan… ich meine, zu Dr. Ono. Er wird schon wissen, wie man dir helfen kann." Die Leute flohen als Kasumi mit Ichigo-chan im Schlapptau das Grundstück der Praxis betrat. „Doktor Tofu ist drinnen.“, meinte die Arzthelferin noch und verschwand ganz schnell aus der Tür. „Hallo, Doktor.“ Sofort war Tofu auf. „Kasumi…“ Ichigo-chan atmete erleichtert auf, als die Temperatur unter den Gefrierpunkt sank. „Ichigo hatte gestern ein kleines Problem. Da wollte ich ihn vorbei bringen.“ „Aber natürlich, kein Problem.“ „Morgen dann, 10:30?“ Tofu nickte. Glücklicherweise musste Kasumi noch einkaufen gehen. „Also, was ist dein Problem?“, wandte Tofu sich schmachtend Ichigo-chan zu. „Das hier.“ Sie zeigte es eindeutig. „Ich kann mich nicht mehr in einen Jungen zurückverwandeln.“ „Oh…“ Mehr fiel dem Doc erst mal nicht ein. „Deine Frau hat gemeint, du hättest eine Lösung.“ „Vielleicht, wenn ich weiß, was mit dir ist. Zuerst müsste ich ein wenig Blut abnehmen…“ Würde aber alles ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Er war kein Spezialist und musste erst einiges nachschlagen. Draußen, etwas entfernt lief Ichigo-chan dann Ranma und Akane über den Weg. Beide liefen erstaunlicherweise auf dem Gehweg. Yep. Auch Ranma. „Und? Was hat Doc Tofu gesagt?“, hakte Ranma gleich nach. Klar, dass er beunruhigt war. „Er ruft daheim an, wenn er was weiß.“ Kaum hatte Ichigo-chan zuende gesprochen, da grabbelte Ranma nach Akane und zog sie zurück. Eine Sekunde später zischte ein schreiender Schemen an ihnen vorbei. „Jean-Luc! Gib mir meinen Jean-Luc zurück, du…!“, kam ein Zuckerwatte-pinker Schemen gleich hinter ihm her. Erst außerhalb von Tokio merkte Ryoga, dass er einen Passagier aufgegabelt hatte. „Ichigo?“, fragte er verdutzt. „Wo kmmst du denn her?“ „Scheinbar hast du mich bei deiner Flucht aufgegabelt. Was um Geier ist los, dass du…?“, wollte Ichigo-chan wissen. „Hat irgendeine Tussi deiner Hose einen Namen gegeben und versucht, sie dir vom Leib zu reißen?“ Laut Ryogas Reaktion hatte Ichigo-chan mitten ins Schwarze getroffen. „Gott, nein.“ Ichigo-chan face-palmte sich. „Das war Azusa Shiratori.“ Gab einfach irgendwelchen Dingen Namen und nahm sie mit. Roygas Magen meldete sich. „Komm, ich lad‘ dich ein.“ Wie’s der Teufel wollte begegneten sie beim Freßplatz- einem von denen mit einem großen, gelben M- ausgerechnet Akane, Ranma, Yuka, Sayuri, Hiroshi und Daisuke. „Hallo!“, rief Yuka gleich. Mikans Blick fiel auf den Turm von Futter vor Ranma. Was für ein Vielfraß. „Setzt euch doch zu uns!“ Das war aber echt ein großer Tisch. Mikan warf dann Hiroshi und Daisuke einen merklich verächtlichen Blick zu. „Punkt 1: Das hier ist mein erster Lehrmeister. Er hat mir die Grundlagen des Kempo beigebracht. Punkt 2: Ich hab’s endlich erfolgreich geschafft, von Rito loszukommen. Punkt 3: Das hier ist kein Date, ich bin immer noch lesbisch bis ins Mark. Punkt 4: Damit das auch diese zwei Schwachmaten hier kapieren.“ Andeutung auf Hiroshi und Daisuke. „Hey!“ „Ich bin in einer festen Beziehung. Ich lebe mit Ranko zusammen.“, beendete Mikan dann das und verursachte bei Ranma fast einen Herzinfarkt. Dann sank Ryoga plötzlich in sich zusammen. Da drüben kamen Sanzenin und Shiratori an. Akane unterdrückte den Drang, den Penner bis nach Amerika zu kloppen. Was allerdings allen auffiel, war der rote Bambusschirm, den Azusa mit beiden Händen über den Boden schleifte. „Schau mal!“, rief Azusa ihrem Eislaufpartner zu. „Ich habe Jean-Paul wiedergefunden!“ Ranma konnte sich dasselbe fiese Grinsen wie Mikan nicht verkneifen. Grade hatte Mikado Sanzenin noch mit zwei Mädels geflirtet, jetzt saß er da ganz alleine; nur mit Azusa gestraft. Yuka und Sayuri zogen ganz schnell ihre beiden Begleiter weg. Klar, dass Mikan ihnn etwas unheimlich wurde. Besonders, wenn sie ihnen zuzwinkerte. Akane hätte fast Ichigo-chan eine gehämmert, aber das Geischt hatte sie verdammt an Nabiki erinnert. „Kein Wort gelogen.“, meinte Ichigo-chan leiser. „Ich muss ja in diesem Körper lesbisch sein. Sonst wär‘ ich als Junge ja schwul. Und zweitens hab‘ ich nicht gesagt, in welcher Art von beziehung ich mit Ranko bin.“ „Trotzdem.“, grummelte Ranma. „Was is?“ Ryoga raffte natürlich gar nix mehr. „Erklären wir dir später, Kumpel.“ Hier war’s nicht sicher. „Was hast DU denn hier verloren, Frauenschänder?“, fragte Ichigo-chan dann, ihre Aufmerksamkeit Sanzenin widmend. Der fing an, sie zuzuschwallen und hatte gleich darauf… Nun, Ranma hatte ihn von hinten gegrüßt, mit einem Tisch. Akane hatte ihren Hammer von der Seite an seine Backe genagelt. Mikan hatte ihm eine Fünf-Finger Gesichtsmassage verpasst. „Nabiki, du kannst Wetten annehmen.“, meinte Ichigo-chan dann daheim. Sie hatte von Dreck-Donalds einfach die Schnauze voll gehabt. „Was haben die jetzt wieder angestellt?“ „Sie prügeln sich übernächstes Wochenende mit dem Goldenen Paar von Kolkhoz.“ „Das dürfte interessant werden.“ Da ging das Telefon. „Bei Tendo, Mikan Saotome am Apparat.“ Das war Doc Tofu. Auerte ein paar Sekunden, bis Ichigo-chans Gehirn seine Worte verarbeitet hatte. Dann kippte sie aus den Latschen. „Also?“ Natürlich wollte der ganze Haushalt die Info haben, was Ichigo-chan jetzt eigentlich für ein Problem hatte. „Ich hab‘ mir einen Parasiten eingefangen.“, gab Ichigo-chan kleinlaut zu. „Parasiten?“ Wie einen Bandwurm oder so? „Kann man etwas dagegen tun?“, fragte Kasumi besorgt. „Nicht wirklich. Das wäre illegal.“ Was!? Illegal!? Akane war schon aufgesprungen. „Krieg‘ dich wieder ein, Akane.“, wedelte Ichigo-chan mit der Hand. „Viele Frauen lernen diesen Parasiten zu akzeptieren. Sie geben ihm Namen, packen ihn in winzige Klamotten und arrangieren Spieletreffen mit anderen Parasiten… Ausgerechnet Kasumi hatte es zuerst gerafft. „Herzlichen Glückwunsch, Ichigo-chan.“ Ranma und Akane klappten die Unterkiefer bis zum Mittelpunkt der Erde und Nabiki ging einfach wortlos. „Schwanger!?“, platzte es endlich aus Ranma raus. „Aber… wie hast du…?“ Akane morste fast. „Mit einem Jungen geschlafen, natürlich.“ Ichigo-chan hämmerte mit dem Kopf auf den Tisch. „Nur ein einziges gottverdammtes Mal. Zu Versuchszwecken.“ Sie ließ sich rückwärts fallen. „Gott, ich hoffe bloß, dass ich mich danach wieder in einen Jungen verwandeln kann.“ In den nächsten zwei Wochen veränderte sich nicht wirklich etwas. Mal abgesehen von der Tatsache, dass Ichigo-chan die Biokampfstoffe von Akane aß. Ranma hatte gefragt, welches Sondermüllendlager sie ausgeräumt hatte. „Ganz toll, Mia.“, lobte Ichigo-chan ihre erste echte Schülerin, als das andere Mädchen endlich über den Teich kam ohne nennenswert nass zu werden. „Du hast richtig Talent.“ Daraufhin errötete Mia leicht. „Jetzt kannst du langsam krabbeln. Zeit, dass du lernst wie man steht.“ Und wie sollte das gehen? „Wir werden ein Breitband-Training anfangen.“ Sie sollte anfangen, mit ihren Finger immer härtere Dinge zu hauen. „Außerdem wirst du lernen, wie man mit den Armen Angriffe abwehrt.“ Also, die Unterarme zusammenhauen und dann gegen Schienbeine und Füße. „Um deine Hände komplett zu härten, wirst du außerdem hier rein hauen.“ Die Schalen mit den Stahlkugeln. Sie sollte auch lernen, nur mit den Fingern Nägel aus Holz zu ziehen und Bäume knutschen um zu lernen, die Teile aus dem Boden zu rupfen. Mia wurde langsam aber sicher bleich. Sie sollte jeden Tag drei der Übungen jeweils eine Stunde lang durchziehen. Dabei sollte sie aber auch jeweils am nächsten Tag eine der Übungen auswechseln. „Mia, hierbei geht es nicht wirklich um mich. Es geht um deine Zukunft.“ Um nicht mehr Probleme mit Typen wie Sato oder der Horde o‘ Hentai zu haben, würde Mikan sie auf ein gutes Schwarzgurt-Niveau bringen. „Uhm… ist Ichigo krank?“, brachte Mia endlich raus. „Nein, nein. Der jagt nur meinen Ex-Mann.“ Längere Story. „Und du willst das ehrlich gesagt gar nicht hören.“ Na, ja. Nabiki machte mit der ganzen Angelegenheit bezüglich des Eislaufens richtig Kohle. Dafür wurden Ranma und Akane nachtürlich auch von der ganzen Schule belagert und das Ende vom Lied war, dass die Eishalle dann am Tag des Kampfs brechend voll war. Mikan fragte sich nicht nur einmal, ob Nabiki einige der Plätze doppeld und dreifach verkauft hatte. Wenn die Heinis nicht aufpassten, bekamen sie noch selber einen Platz auf dem Eis. Mikan guckte sich das nur so beiläufig an. Die Mädels glotzten natürlich größtenteils auf Ranma und beneideten Akane, wegen Klamotten als auch Position. Okay, es war interessant. Mikado griff als erster an. Er sprang mit dem Knie voran auf Ranma zu. Der Eiskunstläufer grinste schon siegessicher als er auf Ranma's Gesicht traf... und hindurchglitt. Dann spürte er einen heftigen Schlag in seinem Rücken und stürzte zu Boden. Breitbeinig stand Ranma über ihm, die Hände in die Hüfte gestemmt. "Was denn, schon müde? Nicht in Form heute, was?" Anstelle einer Antwort fegte Mikado ihn von den Füßen. Akane beobachtete kopfschüttelnd wie die zwei Jungs anfingen sich zu prügeln wie bei einer Schulhofschlägerei. Azusa näherte sich. "Typisch Männer, nicht wahr? Immer mit dem Kopf durch die Wand." Akane wandte sich Mikado's Partnerin zu. "Ja, als wenn sie sich was beweisen müssen. Anstatt mal miteinander zu reden, nein, das muß ja mit Gewallt geregelt werden." Sie schnaubte verächtlich. Azusa lachte kurz, dann hielt sie Akane die Hand hin. "Endlich mal jemand der mich versteht. Ich bin Azusa." Akane war natürlich so doof und gab ihr die Hand. "Freut mich, ich bin AkaAIEIEIEIH!" Kaum hatte sie Azusa die Hand gereicht fing Akane reichlich komisch an auf der Stelle zu tanzen. Als die Eisläuferin sie losließ stand sie noch einen Augenblick mit zu Berge stehenden, leicht rauchenden Haaren da, dann gaben ihre Beine nach. Azusa streckte die Zunge raus, zog ihr Augenlied herunter und zeigte den Buzzer in ihrer Handfläche. "Bääääh, wie kann man nur so blöd sein? Der Trick ist doch uralt." Keuchend stand Akane auf, stampfte mit ihren Füßen aufs Eis und ging in klassische Karatestellung. "Na gut, wenn du Krieg willst, kannst du haben." Azusa schüttelte den Kopf und glitt neben Akane. "Du hast nicht viel Ahnung von Martial Arts Ice Skating, was? Wenn du so stehst..." Sie stieß mit ihrem Schlittschuh gegen Akane's. Sofort legte sich Akane auf die Nase. "...dann kannst du leicht ausrutschen. Siehst du?" Akane knirschte. "Das reicht. (steht auf) Jetzt kannst du was erleben." Sie nahm Anlauf, rammte Azusa, packte sie an der Kleidung und warf sie dorthin, wo Ranma und Mikado noch immer auf sich einschlugen. Mikado hatte es inzwischen geschafft Ranma im 'Tanz des Todes' einzufangen und wirbelte nun mit ihm über die Eisfläche. Aber Ranma kannte diese Attacke bereits. Er dachte gar nicht daran sich schwindelig tanzen zu lassen, sondern machte einfach mit und teilte erheblich mehr aus als er einsteckte. Dass Azusa in den Tanz hineinkrachte und alle drei in ein Knäuel aus Armen und Beinen verwandelte kam daher etwas überraschend. Akane lief zu Ranma hinüber und half ihm auf die Beine. "Hast du ihn etwa immer noch nicht besiegt? Worauf wartest du?" Ranma patzte sie an. "Ich hätte ihn gehabt, wenn du nicht gestört hättest. Und überhaupt, warum fragst du mich weshalb ich Mikado noch nicht besiegt habe wenn du mit Azusa kein Stück weiter bist?" Akane stemmte entrüstet die Hände in die Hüfte. "Was hat das mit mir zu tun? Ist das hier mein Kampf oder deiner? " "Wenn du sowieso nicht wolltest, warum hast du dich dann als meine Partnerin gemeldet?" "Und wenn du mich nicht haben willst, warum hast du dann nicht Mikan genommen?“ "Pah!" "Selber Pah!" „Ranma, Akane! Hört auf mit dem Gezoffe! Man könnte ja fast meinen, ihr wärt verheiratet!“, kam plötzlich Mikans Stimme laut. Während sich das eine Paar stritt, kam das andere Paar wieder auf die Beine. Mikado sah den beiden Zankenden mit nachdenklichem Gesichtsausdruck zu. "Was überlegst du?" "Die zwei sind gut. Ich möchte fast unseren Todeswirbel einsetzen, aber so wie die sich verhalten würden die sich freiwillig loslassen." "Na und? Machen wir es trotzdem, der Einfachheit halber." Es traf Ranma etwas unvorbereitet, das eine schimpfende Akane vor seinen Augen plötzlich in die Höhe gehoben wurde. Akane selber war nicht minder überrascht. Nach Hilfe greifend packte sie Ranma's Hände, und erreicht damit nur das dieser jetzt auch hochgehoben wurde. Mikado stand unten und begann sich langsam, dann immer schneller im Kreis zu drehen. Azusa stand auf seinen Schultern und hielt Akanes Füße fest umklammert. Akane wurde herumgewirbelt und nahm durch die Zentrifugalkraft bald eine waagerechte Haltung ein. Ranma, dessen Hände sie immer noch festhielt, ebenfalls. Ranma lachte still in sich hinein. Hätte Azusa ihn zuerst gepackt würde er sich vielleicht Sorgen machen. Wäre Akane an seiner Stelle hätte er sie sicher nicht losgelassen, aber so? Auf sich selber konnte er aufpassen. Ranma ließ los. Akane nicht. Ranma blaffte sie dafür natürlich an. "Was tust du? Laß mich los." Akane blaffte zurück. "Bist du blöd? Das ist doch genau das was die wollen." Mikado unterdessen drehte sich unten immer schneller. "Haha, genauso ist es. Der Todeswirbel hat bis jetzt noch jedes Paar getrennt. Verabschiedet euch schon mal voneinander." "Das ist nicht der richtige Augenblick um die Heldin zu spielen. Laß mich los!" "Kommt nicht in Frage!" Inzwischen war Azusa vom vielen drehen schlecht geworden. "Klein-Azusa ist gar nicht gut. Klein-Azusa braucht mal eine Pause." So gesprochen ließ sie Akanes Füße los. Ranma bereitete sich innerlich wieder darauf vor die Wucht des Aufschlags mit seinem Körper abzufangen. Aber Akane hatte andere Pläne. Im gleichen Moment in dem Azusa sie losließ, machte sie eine schnelle Beinschere und klemmte Azusa's Kopf zwischen ihre Füße. Statt zu zweit flogen sie nun zu dritt davon. Ranma begriff was Akane vorhatte. In der Luft zog er Akane an sich und nach vorne. Akane zerrte Azusa mit, und ließ sie dann fliegen. Wuchtig schlug das Mädchen auf dem Eis ein. Durch die Gegenbewegung hatte das Furinkaner Paar genug Schwung verloren und landete fast unbeschadet wieder auf dem Boden. Mikado sah mit Entsetzen was passiert war. Nie zuvor hatte jemand den Todeswirbel überstanden, geschweige denn gekontert. Zornig gab er Gas und flitzte auf seine Gegner zu. Im letzten Moment zog er eine Kurve, und löste dadurch scharfe Eiskristalle aus der Oberfläche. Ranma und Akane bedeckten hastig ihre Gesichter. Mikado raste heran und schlug mit dem Handrücken Akane nieder. Dann wandte er sich dem immer noch blinden Ranma zu und hieb ihm kräftig in den Magen, seinen Schwung ausnutzend. Ranma keuchte und schlug einen unfreiwilligen Salto. Noch im Flug fing er Sanzenins nächsten Schlag auf und verdrehte ihm den Arm. Mikado trat mit dem Schlittschuh zu, dann trennten sich beide wieder. Akane kam heran. "Alles klar? Das sah schmerzhaft aus." Ranma: "Ach was, hab's kaum gespürt." "Bereit für den nächsten Angriff?" Ranma griff seine Partnerin an den Händen und wirbelte sie herum. Akane ließ sich locker, und Ranma schwang sie wie eine Sense auf Mikado zu. Ihre Kufen zischten gefährlich durch die Luft. Doch irgendwie schien der Eisläufer mit dem Angriff gerechnet zu haben. Anstatt getroffen zu werden oder auszuweichen blieb er wo er war, packte Akane's Fußgelenke, und zog. Überrascht durch den Ruck ließ Ranma los, und Mikado wirbelte das dunkelhaarige Mädchen herum und ließ sie fliegen. Mit Grausen sahen die Zuschauer wie sie gegen die Bande prallte und regungslos liegen blieb. Mikado wandte sich Ranma zu. "So, jetzt sind nur noch wir zwei-" Weiter kam er nicht, eine Faust in seinem Gesicht schnitt ihm das Wort ab. Bruchteile von Sekunden später flog ein nicht aerodynamisch geformtes Objekt dicht über dem Eis entlang und implantierte sich neben Akane in die Bande, Kopf unten Füße oben. Mikado stöhnte leise, dann fiel der Schwerkraft ein, dass sie noch einen Job zu erledigen hatte. Langsam, fast widerwillig kippte er erst nach vorne und dann zu Boden. Ranma war inzwischen an Akane's Seite und stützte sie auf. "Akane? He, alles klar? Wie geht es dir? Sag doch was." Akane kniff die Augen zusammen und hielt sich den Kopf. "Vorher ging's mir besser." Dann schüttelte sie sich und blickte in Ranma's sorgenvolles Gesicht. "Alles klar, mir ist nichts passiert." Azusa hatte es auch wieder geschafft auf die Beine zu kommen, nun war sie bei Mikado und zog ihn hoch. "Hey, alles okay?" Mikado schwankte und stöhnte. "Mir ... ist nicht so gut. Alles ... tut weh." Azusa stach ihm mit dem Finger in die Niere. "Hier? Tut das hier weh?" Mikado: "Ja, genau da." Azusa pikte ihn weiter, jetzt kraftvoller. "Tut das auch weh, ja, tut es?" Mikado stand nun wieder einigermaßen sicher auf seinen Beinen und blickte nach Ranma, welcher sich um Akane kümmerte. Azusa: (schlägt ihm mit der Faust in die Niere)"Tut das weh? Tut das weh?" Mikado: (brüllt Azusa an)"Ja, das tut weh, du dumme Schnepfe. Warum schlägst du mich?" Azusa: (Hundeblick)"Aber Klein-Azusa macht sich doch nur Sorgen." Beide unterbrachen ihren Streit als sie eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahmen. Akane stand ihnen herausfordernd gegenüber, eine Faust drohend in ihre Richtung erhoben. Akane: "Genug gequatscht. Beenden wir diesen Kampf." Sie deutete mit ihrem Finger auf Mikado. "Vor allem du wirst es bereuen mich einfach so durch die Gegend zu werfen." Mikado trat einen Schritt auf sie zu. "Für die Herausforderung einer hübschen jungen Dame stehe ich immer zur Verfügung. Allerdings trage ich die meisten Kämpfe dieser Art nicht auf dem Eis aus." Akane: (stinksauer)"Du hast mich wohl falsch verstanden? Ich werde dir deinen Kopf abreißen. Und damit meine ich nicht den Schädel." Mikado erbleichte, und seine Hand wanderte instinktiv abwärts, wie um die bedrohten Körperteile zu schützen. Ranma berührte seine Partnerin vorsichtig am Arm. "Uhm, Akane? Meinst du wirklich, dass 'das' nötig ist?" Akane schüttelte den Kopf und hob ihre Hände vor ihren Bauch. "Nein, aber ich werde etwas anderes tun." Die rote Aura sprang hervor und flackerte um ihre Konturen. Als Mikado sah, das sich zwischen den Händen seiner Gegnerin etwas zu materialisieren schien, trat er unauffällig einen Schritt hinter Azusa. Dieser gefiel es gar nicht in der Gefahrenlinie zu stehen. Der Ki-Ball zwischen Akane's Händen hatte inzwischen Fußballgröße erreicht. Sie brachte die Energiekugel zur Hüfte und spannte sich. "He, Shiratori. Die letzte Chance für dich hier wegzukommen." Azusa schluckte hörbar. Dann zog sie den Kopf ein und flüchtete. Akane: "Rekka Hokan!" Mikado hätte es seiner Partnerin gleichgetan, doch im Moment fühlte er sich wie das Kaninchen im Scheinwerferlicht. Der Ki-Blast flog auf ihn zu und pustete ihn bis ins Publikum. Azusa nahm gleich die Verfolgung auf und sprang ihm hinterher. Bei Mikado angekommen schlug sie ihm auf die Nase. "Hey, Sanzenin, sag was." Sie schlug weiter auf ihn ein, jetzt mit der Faust. "Sanzenin, Sanzenin, aufwachen. Wir sind noch nicht fertig mit dem Kampf." Mikado rührte sich nicht. Womöglich hätte ihn Azusa totgeschlagen, wäre jetzt nicht die Hölle losgebrochen. Ein Teil der Decke stürzte ein und da war plötzlich ein Monster auf der Eisfläche. Ein zerrbild von einem Menschen. Zu groß, mit einem aufgenähten, maskenartigen Gesicht, der Mund voller Metallzähne und einst bis zu den Ohren aufgeschnitten und daraufhin wieder zusammengenäht. Die Hände waren lange Metallklauen, die Haut braun-grünlich. Mikan face-palmte sich. War ja klar gewesen, dass nicht EINE Sache ohne Probleme laufen konnte. Das Biest leckte sich mit einer überlangen Zunge über eine Klaue während es halb da kauerte. „So viele Frauen…“ Mikan erkannte das erste Ziel von dem Monster. Sie erkannte die Frau. Gerade rechtzeitig schaffte sie es, ihre Sense zwischen die Klaue des Monsters und die Frau zu bringen. Der Begleiter der jungen Frau zog sie weg. „Pass mal auf, Arschloch. Er hat zweitausend Jahre auf sie gewartet…“ Mikan duchte sich unter dem Seitenhieb des Monsters weg, zog ihre Sichel mit, wandte sie herum und hieb zu. Das Monster konnte entwischen, ließ aber Blut. „Sie ist schon einmal in seinen Armen gestorben…“ Mikan würde nicht zulassen, dass das noch mal passierte. Sie postierte sich wachend zwischen den beiden Menschen und dem Monster. „Rory Williams, Amy Pond.“ Mikan lächelte die beiden leicht älteren Leute an. „Vorsicht!“, rief der junge Mann. „Moko Takabisha!“ Ranma hatte dem Monster noch während es einen Sprungangriff durchzog einen Ki-Blast in die Fresse gedrückt. Das reichte aber noch nicht. Das Biest landete bloß wieder auf dem Eis. „Ein Splitter…“, glaubte Mikan zu hören und erbleichte. Jetzt war Nabiki das Ziel. Aber Akane ging dawischen. Ranma auch. „Akane ist meine Verlobte!“, schrie er, total angepisst, die jüngste Tendo immer noch im Arm. „Wenn du sie anfasst KILL ich dich!“ Mitten auf dem Eis ging Ranma in eine weite Positur, die Beine gespreitz, eine Hand gegen das Eis gestreckt, die Andere auf dem Unterarm. Was Ranma da jetzt abzog glaubte Mikan einfach nicht. Akane wollte ihn aus dem Weg zerren, aber er blieb da. Zwischen seinen Aura-umhüllten Fingern sammelte sich Blitz-Ki und die ganze Eishalle wurde erfüllt von dem Zwitschern von tausend Vögeln. „CHIDORI!“ Nur leider lernte Ranma auch gleich die Schwäche der Technik kennen, den Tunnelblick. Er erwischte das Monster nur an der Seite und säbelte einen Arm ab, bekam dafür aber die übriggebliebene Klaue ab. Okay, jetzt war Mikan richtig angepisst. Zum Glück hatte das Eis schon zu schmelzen begonnen. Wenn sie jetzt das Monster dazu brachte… „Hiryuu Shoten HA!“ „Wenn ihr den Professor wiederseht, richtet ihm aus, dass er gefälligst mal seine Tochter besuchen sollte.“ Sie sprang über die Bande und glitt zu Ranma und Akane hinüber. Ranma war grade umgekippt und liegengeblieben. „Keine Sorge. Der Kerl hat’s nur übertrieben.“ Mit einem Chidori brauchte man verdammt viel Konzentration und die Power dahinter war auch nicht zu verachten. „Naturwandlung is‘ verdammt hart.“ Deswegen nahm Mikan auch das Rasengan. Formwandlung war einfacher. „UND WAS IST DAS!?“ Akane verlor ‚etwas‘ die Nerven. Sie zeigte mit wedelnder Hand auf die Reste des Monsters. „Wenn ich’s nicht besser wüsste, würd‘ ich sagen, das war’n Gefallener.“ Mikan nahm Ranma auf den Rücken. „Tritt‘ ihm das bloß breit. Von einem Mädchen heim getragen zu werden.“, lachte sie. „Raus mit der Sprache.“, verlangte Nabiki dann daheim. Dieser kleine Zwischenfall hatte ihr ziemlich das Geschäft des Tages vermiest. „Also, ich hab‘ das mal mitgekriegt. Wie ihr wisst, hat ein Dämon Joketsuzoku angegriffen.“ Ja, hatte sie erzählt. „Der war hinter einem Splitter des Juwels der Vier Seelen her.“ Kurz die Story erzählt. „Und Nabiki hat scheinbar auch so einen Splitter in ihrer Brosche.“ Aber was war das für ein Ding gewesen!? „War das ein Dämon?“, fragte Akane, die Stimme leicht zittrig. „Nö. Das war nur ein Gefallener.“ Würde jetzt wohl ziemlich metaphysisch. „Eine Existenz besteht aus Seele, Geist und Körper.“ Wenn jetzt Seele und/oder Geist einen ziemlichn Knacks weg hatten, manifestierte sich das auch im Körper, da er zu einem großen Teil durch Seele und Geist geformt wurde. „Gefallene sind so ziemlich die unterste Schublade der Menschheit. Schlimmer noch als Hitler.“ Das war praktisch die Vorstufe eines Menschen zu einem Dämon. „Und das das Juwel der Vier Seelen nur für Dämonen interessant ist…“ Ah, ya. „Und das ist jetzt vorbei, oder?“, wollte Akane wissen. „Nope. Wir haben immer noch den Juwelensplitter hier.“ Am besten war’s wohl, wenn sie das Ding so schnell wie möglich nach Joketsuzoku verfrachteten. Die Amazonen würden es wohl am besten beschützen können.“ Und was war das für eine Technik gewesen? Oh, man. Das würde ein langer Tag. Kapitel 6: Probleme vom Stamm der Akanes ---------------------------------------- Es war Ichigos Idee gewesen, Ranmas Mutter aufzugabeln. Jetzt durchte Ichigo-chan sie auch suchen. Nabiki hatte sich immerhin die Mühe gemacht, alle Frauen mit namen Nodoka im Großraum Tokio rauszusuchen. Deswegen hatte Ichigo-chan auch eine ziemliche Liste mit Namen in der Hand. Sie strich seufzend den lettzen auf der aktuellen Seite durch und ließ Stift als auch Papier verschwinden. Für heute war’s genug. Und dabei wär’s grade jetzt so praktisch gewesen, Ranma und Nodoka wieder zu vereinen. Solang‘ Genma nicht dazwischenfunken konnte. „Oh, shit.“, fluchte sie als sie plötzlich eine Gestalt bemerkte, die von Dach zu Dach hüpfte. Was zum Geier machte denn Lotion hier!? Ganz schnell und heimlich machte Ichigo-chan einen Abgang links von der Bühne. Das KONNTE ja bloß Ärger bedeuten. Leider, leider kam Ichigo-chan zu spät. „Die schnüffelt jetzt schon seit einer halben Stunde draußen rum.“, kommentierte Ranma. Wie zum Geier…!? Lotion schien richtig beschäftigt. Als ob sie Ryoga unter einem Stein finden würde. „Lotion.“ „Und was will sie von Ryoga?“ „Ihn vögeln bis der Arzt kommt.“ „A-ha.“ Irgendwie war Ryoga doch aufgetaucht und sie spielten Fangen da draußen. Also musste Ichigo-chan das wohl beenden. Sie war als einzige Person hier in der Lage, ohne danach tot oder verheiratet zu sein. „Hallo, Lo-Xion. Lange nicht gesehen.“ Lotion erstarrte mitten in ihrer Jagd, wandte den Kopf zu Ichigo-chan. „STIRB!“, brüllte Lotion und ging jetzt auf Ichigo-chan los. Glücklicherweise war Lotion durch ihre Männerjagd schon etwas erschöpft und Ichigo-chan konnte locker ausweichen. Ranma derweil brachte Ryoga still und heimlich in Sicherheit. Dumme Sache, das mit guten Taten. Wie wollte Ichigo-chan da jetzt wieder raus kommen? War wohl Zeit für eine Feuertaufe. „Juken!“ Danach kopierte sie eine Tendo-Spezialtechnik. Big Bad Boot. Im Wohnzimmer quetschte Akane mittlerweile Ryoga aus. Ichigo-chan seufzte. „Wie oft muss ich das noch erklären? Wenn eine Frau von draußen eine Amazone besiegt, muss die Amazone die Frau töten. Ist es ein Mann, muss die Amazone den Mann heiraten.“ Und Akane hatte grade noch Ryoga versprochen, das nächste Mal nicht nur an der Seitenlinie zu stehen. „Hast du schon mal was von Tunguska gehört?“, wurde Akane gefragt. Kopfschütteln. „Laut weit akzeptierter Meinung ist da mal ein Meteor eingeschlagen.“, notierte Nabiki cool. „Falsch.“, korrigierte Ichigo-chan. „0:14 UT, 30ster Juni, 1908. Die Schätzungen bezüglich der Kraft reichen von 10-15 Megatonnen TNT, ungefähr 1000mal die Power von Little Boy. 2150 Quadratkilometer sind geplättet worden. War ja bloß einen Joketsuzoku-Amazone mit einem Finishing Move. Glaube sogar, es war eine der Ältesten…“ Ranma und Ryoga wurden beide leicht bleich und begannen zu schwitzen. „Akane. Die Amazonen sind nicht bloß Kampfsportler; die hören nicht auf wenn der Gegner am Boden liegt. Das sind Krieger; die treten noch nach und kloppen noch mal drauf.“ Wenn eine Amazone einen Todeskuss gab, dann musste man das Militär holen um überhaupt eine Chance zu haben. Ichigo-chan seufzte. Sie war die einzige Person hier, die ungestraft was gegen Lotion machen konnte. Und Lotion würde sie wahrscheinlich das nächste Mal richtig in Grund und Boden stampfen. „Wieso, du hast sie heute doch besiegt.“, meinte Nabiki. „Quatsch. Lotion war schon außer Puste und so dermaßen in Rage, dass sie gar nicht mehr nachgedacht hat.“, erwiderte Ranma abweisend. „Nächstes Mal ‚denkt‘ sie nach und erwartet, dass Ichigo was drauf hat. Sie wird vorsichtig sein…“ Also mussten sie aufpassen. Ichigo-chan face-palmte sich. „Und ich hab‘ mir extra die ganze Mühe gemacht, damit diese Tussen uns nicht nachlaufen.“ Die letzte Woche Schule. Und dann musste Ichigo-chan auch noch Ryoga und mit ihm zusammen auch noch Lotion über den Weg laufen. Alle drei waren sehr überrascht. Lotion zückte zwei Nunchakus. Ichigo-chan flüsterte Ryoga zu. „Schaffst du’s zum Dojo?“ „Ich seh’s ja. Wofür hälst du mich?“ Ichigo-chan sparte sich den Kommentar. Sie wich nach links aus, die amazone immer im Auge. Ryoga ging nach rechts, Richtung der Tendos. Man konnte richtig sehen, wie Lotion sich innerlich zerriss. „Hey, Lotion. Hast wohl nachgelassen, was?“ Ichigo-chan musste sie einfach ärgern. „Bist du dermaßen notgeil, dass du Ryoga jtzt sogar bis nach Japan folgst?“ Gute Güte. Es gab dch haufenweise bessere Männer als Ryoga. Männer ohne Flüche. „Ich werde es genießen dich umzubringen. Und dann werde ich deinen Mann zu meinem machen.“ Ichigo seufzte. „Hast du’s eigentlich IMMER noch nicht kapiert?“ Das Schlägerweib war ja fast so doof wie Kuno. „Ryoga ist nur ein Freund und mein erster Lehrmeister. Und ich habe nicht ein einziges Mal mit ihm geschlafen.“Dabei wich Ichigo-chan geschickt Lotions Nunchakus aus. „Und jetzt noch mal zum Mitschreiben. Ich schlafe mit Frauen. Ich bin lesbisch.“ Das registrierte Lotion nicht wirklich, oder tat’s als lahme Ausrede ab. Aber Ichigo-chan wollte sich nicht unbedingt mit der Amazone prügeln. „Und jetzt kommt die ultimative Saotome-Geheimtechnik!“ Kurzer Sprint auf Lotion zu, dann direkt vor ihr scharf abgebremst und ab durch die Mitte. Bis Lotion das raffte war Ichigo-chan schon zwei Blocks entfernt. Sie konnte aber immer noch das wütende gezeter hören. Allerdings ließ die Amazone nicht locker. Dieses verflixte Schlägerweib hatte einfach mehr Erfahrung im Anything Goes Parcouring. Wo Ichigo-chan noch drum herum laufen musste, hüpfte Lotion einfach drüber oder brach mitten durch. Irgendwie landete sie dann doch in der Besenkammer der Tendos, zusammen mit Ryoga. Wie auch immer der da rein gekommen war. „Still.“ Sie hielt dem Dauerverlorenen den Mund zu. „Ihr könnt raus kommen.“ Mit diesen Worten öffnete Ranma die Besenkammer. Äh, ja. „Was zum Geier habt ihr da drin angestellt?“ Nun, es war eine etwas ‚kompromittierende‘ Position. Nabiki konnte einfach nicht anders und musste das fotografieren. „Und jetzt erkläre mir mal einer, was hier los ist.“ Ryoga beteuerte auf seine Kämpferehre die ganze Zeit von der Verrückten verfolgt worden zu sein. Ichigo-chan dasselbe. „Quelle des ertrunkenen Zwillings?“ Ichigo hatte Ranma davon erzählt und jetzt lief Ichigo-chan ein eiskalter Schauer über den Rücken. „Mal doch nicht den Teufel an die Wand!“, rief sie entsetzt. „Is‘ mir egal, wie die das geschafft haben.“ Ryoga stand auf und nahm seinen Rucksack. „Eine Amazone ist schon schlimm genug.“ „Andere Lösung.“ Ichigo-chan kippte ein Glas Wasser in seine Richtung. Sofort waren Ryogas Klamotten leer und ein säuerliches Ferkelquieken war zu hören. „Ich glaub‘ nicht, dass Lotion das rafft. Die is‘ viel zu sehr Kuno drauf.“ Und so konnte man wenigstens ein Auge auf Ryoga werfen. Leider schon am nächsten Tag. Ranma hatte versprochen, sich um Ryoga zu kümmern. Also schliefen sie mal alleine in dem Gästezimmer. Ichigo-chan hatte sich auf ‚Ermunterung‘ von Kasumi Souns Zimmer gekrallt. Nabiki hatte sowieso schon den Krempel ihres Idioten… Vaters ausgeräumt. Irgendwie war sie richtig sauer auf die zwei Penner. Nur leider änderten die Räumlichkeiten auch nix daran, dass zwei verschiedene Amazonen am nächsten Nachmittag bei den Tendos Tee tranken. Das eine Mädchen war 15 Jahre alt und hatte langes hellblaues Haar, das ihr bis weit auf den Rücken hinabfiel. Sie hatte exotische, wenn auch etwas altmodische Kleidung, welche die Vorzüge ihrer Figur deutlich hervorhob. Das andere Mädchen war ein Jahr älter und ähnlich gekleidet, wenn auch weit weniger aufreizend. Ihre Haare waren ebenso lang wie die ihrer Partnerin, aber von violetter Farbe, und einige Strähnen waren zu auffälligen Dots auf ihrem Kopf gebunden. Als Ranma die sah bekam er fast einen Herzkasper und fiel fast sofort wieder rückwärts aus der Tür. Ichigo-chan wagte es nur, kurz mit einem Eckenteleskop ins Wohnzimmer zu luken. Für mehrere Sekunden setzte bei ihr der Verstand aus. Lotion… und SHAMPOO!! Jetzt war alles aus. „Oh, hallo ihr drei. Wir haben Besuch. Ryogas Freundin von gestern Abend und noch jemanden.“ Lotion stand auf. „Name sein Lotion. Suchen Ryoga Junge und Mikan Mädchen. Ihr sagen wo sind!“ Dabei wand sie sich besonders an Mikans Bruder Ranma. Ranma tat so als würde er nachdenken. „Ich glaub‘ Ryoga wollte nach Okinawa und den dortigen Karate-Stil ausprobieren…“ Was Mikan-neechan anging… „… ich glaube, die wollte kurz mal ihren Ex-Mann Rito abmurksen. Lange Geschichte.“ Klar, dass Ranma beim Anblick von Shampoo Panik shob, aber er hielt sich ganz gut. Aber was zum Geier machte sie hier? Lotion war klar… Besagte Amazone wurde langsam ungeduldig. Sie hob ein Chui dicht vor Ranmas Nase. „Ihr sagen wo Lotion finden was suchen oder Lotion ‚machen‘ euch sagen!“ Kasumi musste natürlich die Sache bloß noch verschlimmern und die beiden Amazonen einladen auf Ichigo-chan und Ryoga zu warten. Ranma verfluchte sein Schicksal innerlich und bereitete sich auf das Unausweichliche vor. „Lotion, ich fordere dich zum Kampf.“, gab er fest von sich. „Junge sein verrückt mit Lotion kämpfen zu wollen, aber Lotion sein einverstanden.“ Ranma schmunzelte etwas. Jetzt hatte er wenigstens ein Ass in der Hinterhand. „Gut. Wenn ich gewinne verschwindet ihr von hier und ich will dein Wort auf die Ehre eures Dorfes, dass ihr Ryoga und meine große Schwester in Ruhe lasst.“ Das schien etwas zu bewegen. „Ranma haben Glück heute. Lotion werden ihn lassen am Leben. Lotion werden nicht kämpfen.“ Vielleicht wegen dem Ehrenwort? Oder weil sie nicht Ranma sondern Ryoga haben wollte. Wenn in ihren Augen auch noch so unwahrscheinlich, sollte Ranma sie besiegen, musste sie ihn heiraten; und er war der kleine Bruder ihrer Erzfeindin. Ranma ließ nicht davon ab. „Warum? Angst?“ „Amazonen Angst nicht kennen. Aber Lotion werden nicht geben Ehrenwort.“ Ranma legte echt eine nach der anderen drauf. „Was? Keine Angst? Dann bist du eine Närrin. Oder vielleicht hast du ja auch einfach keine Ehre, auf die du schwören könntest.“ Auf Lotions Stirn pochte eine Vene und fast schien es als würde Rauch aus ihren Ohren quellen. „Ranma werden sterben in Schmerzen. Lotion nehmen Bedingung an und schwören bei Ehre von Amazonen, dass…“ Shampoo war gar nicht davon begeistert aber Lotion wies sie ab. Draußen im Garten- kurze aber heftige Debatte auf Chinesich zwischen den Amazonen- ging Lotion dann in Kampfstellung. Ranma blieb ganz cool. Jetzt konnte er ausnahmsweise mal richtig zulangen. Lotion wedelte mit ihren Nunchakus herum als sie angriff. Ranma blieb ganz cool stehen. Während ihre Gegnerin das nicht erkannte, bekam Shampoo aus erster Reihe mit, was abgehen würde. Dieser Junge störte sich nicht wirklich an den Schlägen, die er von Lotion einsteckte. Stattdessen sammelte er locker Ki in seiner Hand, formte es und drückte es Lotion auf die Brust. „Rasengan!“ Shampoo gefror zur Salzsäule. Die Attacke von Ranma zerfetzte regelrecht die Stahlrüstung von Lotion, die Klamotten darunter und riss die junge Kämpferin von ihren Füßen. Wild um die eigene Achse wirbelnd durchschlug Lotion die Mauer des Grundstücks, den Laternenpfahl auf der anderen Straßenseite, die Wand dahinter und blieb erst hinten im Wohnzimmer des Nachbarhauses liegen. Ranma wandte sich an Shampoo. „Vielleicht solltest du nachsehen, ob deine Freundin noch lebt.“ Yep, Lotion lebte noch. Sie kam wankend wieder durch das Lotion-förmige Loch in der Wand zurückgekrochen. Angepisst und kaum bei Sinnen schaffte sie es zu Ranma herüber. Wütend bis ins Mark schoss sie ihm einen semi-tödlichen Blick und küsste ihn auf den Mund. Akane verlor fast die Fassung. „Airen.“, deklarierte Lotion und spuckte neben Ranma. Ah, ja. Das war jetzt die böse Seite der Sache mit dem Kuss der Heirat. Ranma tat jetzt aber etwas, das ihm echt gegen den Strich ging. Er schlug eine Frau. Genauer verpasste er Lotion eine Ohrfeige. Dann packte er Lotion an den Resten ihres Outfits. „Pass mal auf. Ist mir scheiß-egal was ihr für Regeln habt. Ich werde jemanden wie DICH nicht heiraten. Und ich werde nicht zulassen, dass ihr euch an meiner großen Schwester vergreift. Sei DU bloß froh, dass sie jetzt nicht kämpfen will. Wenn IHR Rasengan dich erwischt hätte wärst du nicht wieder aufgestanden. Dann wären deine Eingeweide jetzt Suppe.“ Shampoo, als die ältere Amazone übernahm das Wort. Sie verbeugte sich. „Lotion werden halten Wort. Sie werden nicht mehr nach Ryoga Mann und Mikan Mädchen suchen.“ Dabei blitzte sie Ranma böse an. Seine Verlobte zu schlagen. Bei ihr war er jetzt wohl unten durch. „Dann verzieht euch besser.“ Shampoo schulterte Lotion und sprang über die Mauer davon. „Mann, Ranma. Das war krass.“, kommentierte Ichigo-chan vom Eingangsbereich aus. „Aber hör‘ bloß auf, meine Moves zu kopieren. Wenn du die einfach so abkopierst kann ich die dir ja nich‘ mehr beibringen. Außerdem is‘ das nicht gut für’s Ego. Ich geb‘ mir alle Mühe und du gehst hin und lernst alles praktisch über Nacht.“ „Sei froh, jetzt bist du den Stamm Akanes los.“ Akane= Machoweib. Dummer Kommentar= Mallet of Doom. „Okay, okay.“ Mann. Ichigo-chan konnte dann ja wieder aufatmen. „Hätte’s echt nicht gebrauchen können, wenn die Morgen bei meiner Voruntersuchung bei Doc Tofu Ärger gemacht hätten.“ Wenn man vom Teufel spricht. „Oh, hi, Lotion. Alles okay? Hab‘ gehört…“ Ichigo-chan war grade vor Doc Tofus Praxis angekommen. Fast hätte sie sich ge-face-palmt. „Ich werde dich töten. Nein, ich werde dich nicht nur töten. Ich werde dich auseinandernehmen und deine Einzelteile deiner Familie schicken.“ Yep, Lotion war sauer. „Ich dachte, du hättest dein Ehrenwort gegeben, dass ihr verschwindet und mich in Ruhe lasst.“, notierte Ichigo-chan gezwungen cool. „Außerdem berufe ich mich auf die Regel des Mutterschutzes…“ Ichigo-chan kam gar nicht mehr dazu. Lotion griff mit einigen schnellen Schlägen an, dann Roundhouse. Ichigo-chan konnte sich noch ducken und deutete einen Fußfeger an. Die Amazone hatte anderes im Sinn. Nur Sekundenbruchteile später griff sie nach dem Chi der Umgebung. „Hakai Zanretsu!“ Ichigo-chan wich dem violetten Energieball aus. „Majin Ken!“, konterte sie. Dafür wurde sie hart an der Brust getroffen und ihr ging für einen Moment die Puste aus. Sie bekam eine Abreibung von Knie, Faust und Fuß in Magen und Gesicht. „Kachuu Tenshin Amaguriken!“, griff Lotion jetzt an, mit Ziel auf Ichigo-chans Bauch. „Amaguriken Abwehr!“ Ein paar Schläge trafen. Shit, war Lotion jetzt total bescheuert? Ging die echt nach dem Kind!? Alleine schon der Verstoß gegen die Regel des Mutterschutzes… Aber ein ungeborenes Kind anzugreifen war absolut unterste Schublade, soweit es die Amazonen betraf. Damit würden sie Lotion jagen und schwer, schwer bestrafen. Ichigo-chan ließ sich fallen. „Hien Ren Kyaku!“ benommen taumelte Lotion zurück. Ichigo-chan sammelte sich noch mal. Sie legte die Hände an den Knöcheln zusammen. Das würde sie nur andeuten wollen. Können würde sie es nie und nimmer. „Kame…“ Sie legte die Arme zurück. Einfach ein wenig Aura in die Schale ihrer Handflächen lenken. „Hame…“ Lotion riss die Augen auf. Das durfte jetzt nicht wahr sein! Die gefälschte Attacke- Licht der Aura mit Aura-Konzentration nebenbei- ging verloren durch den Himmel als Lotion sprang. Sekunden später ging bei Ichigo-chan das Licht aus. Sie bekam noch die unheiligen Schmerzen in ihrem Bauch mit und etwas, das sie für eine Unmöglichkeit gehalten hatte. „Ganz ruhig.“ Doc Tofus Stimme. „Was…?“ Moment mal… „Was zum…!?“, fuhr Ichigo auf. Er war ein Mann! Aber das war doch…!? Er ließ sich zurück auf das Krankenbett fallen. Gleich neben ihm saß Tofu auf seinem Arzthocker. Der Mediziner sah wirklich unglücklich aus. „Es tut mir leid…“ Was..? „Ich fürchte, du hast dein Kind verloren.“ Bei Ichigo sprangen sämtliche Federn aus dem Getriebe. „Frau Watanabe hat dich vor meiner Praxis gefunden. Irgendjemand hatte dich ziemlich übel zugerichtet.“ Für das Baby war es schon zu spät gewesen. Mehrere Momente blieb Ichigo mit leeren Gedanken da liegen und starrte geistesabwesend an die Decke. „Die Verwandlung?“ Nun, Doc Tofu hatte heißes Wasser genommen damit Ichigo nicht solche Schmerzen haben würde. Schien aber wieder alles in Ordnung mit dem Fluch zu sein. „Großartig.“, gab Ichigo wirklich sarkastisch von sich. „Ranma!“, schrie Ichigo dann daheim, die Tür aufreißend. „Pack‘ deine Sachen!“ „Wozu das… denn?“ Ranma hatte sich vor Schock auf die Seite gelegt, Bauch nach oben. „Nee-chan is‘ von Lotion angegriffen worden.“ Ichigo war am Dampfen. Fast wie der Krakatoa damals. „Was!?“ Ranma war auf den Füßen. „Wie kann’s denn…!?“ Wie zum Teufel konnte Lotion denn so was bringen? „Ich hab‘ gedacht, die hätten Gesetze…!“ „Lotion scheißt auf Gesetze.“ Ichigo hielt sich kurz den Bauch. „Wenn sie mir noch mal über’n Weg läuft wird sie rausfinden ob das Gras auf der andren Seite grüner ist.“ Als ob Lotion nicht schon genug gewesen wäre. Jetzt machte sich auch noch Shampoo direkt an Ichigo-chan zu schaffen. Wieso? Am nächsten Tag wollte Ichigo wieder ganz normal in die Schule. Nach den neusten Ereignissen konnte er einfach keine Frau mehr sein. Wenigstens freiwillig. Aber der Regen und Pfützen sprachen da eine andere Sprache. Deshalb stand auch Shampoo da. „Hey, Xian-Pu. Lange nicht gesehen. Hab‘ schon gehört, dass du in der Gegend bist. Nett, dass du mich besuchen willst.“ Ichigo-chan knuffte sie kameradschaftlich in den Oberarm. „Suchst du jemanden? Vielleicht kann ich dir ja helfen. Musst’s nur sagen.“ Theoretisch wäre es Shampoo so einfach gefallen. Es gab hunderte von Möglichkeiten, aber die stolze Amazone konnte das SO nicht durchziehen. Sie tat das was sie konnte: taktischer Rückzug. „Was is’n jetzt kaputt?“, wunderte Ichigo-chan sich bloß noch. „Was is’n jetzt kaputt?“ Ichigo wäre fast aus den Latschen gekippt als da niemand andres als Shampoo beim Tischdecken half. „Nee-chan hat sie eingeladen bei uns zu wohnen.“, kommentierte Nabiki ohne von ihrem Magazin aufzusehen. „Man kann ja niemanden einfach so draußen lassen. Besonders wenn’s Familienfreunde sind, oder?“ Oh, Kacke. „Shampoo ist wirklich eine große Hilfe in der Küche.“, meinte Kasumi heiter. Gott, konnte Kasumi naiv sein. Ichigo nutzte ein paar wirklich BÖSE deutsche Ausdrücke. Er war angepisst und verzog sich gleich in sein Zimmer. Nackt stemmtete er sich vor den großen Spiegel da. „Lauf du mir nur über den Weg…“ Nach gut einem Monat musste er sich erst wieder an sein normales Spiegelbild gewöhnen. Lotion hatte ihm keinen bleibenden körperlichen Schmerz zugefügt. Der wirkliche Schaden war geistig und emotional, nicht zu knapp. „Du wirst leiden, Lotion.“, knurrte Ichigo. „Wenn ich mit dir fertig bin wirst du in die Hölle gehen um da Urlaub zu machen…“ „Ich glaub’s nicht.“ Ichigo und Ranma hatten echt Probleme, das zu glauben. Jemand hatte die Sommerferien verlegt! Und dann hatten sie im Sport auch noch NUR Schwimmen. Ranma und Ichigo saßen dann wohl oder übel am Rand des Beckens. Man musste es ja nicht wirklich mit aller Gewalt heraufbeschwören. Plötzlich stand da Gosunkugi, in ziemlicher Montur. „Machst du jetzt auf Geisterjäger?“ Sah fast so aus. War aber glücklicherweise bloß Wasser. „Und jetzt? Du weißt schon, dass wir hier im Schwimmunterricht sind. Sollen wir uns etwa bei Kontakt mit kaltem Wasser in Mädchen verwandeln oder so?“ Gosunkugi behauptete, es sei geheiligtes Wasser. Ichigo schüttelte bloß den Kopf und lehnte sich etwas vor, die Ellbogen auf den Knien abgestützt, den Kopf gesenkt. „Du hast ja keine Ahnung…“ „Akane!“ Das Geschrei der Mädchen am andren Pool. Ichigo stand lässig auf und ging los. Schnurstracks Luftlinie. Einiges an Kiefern fiel als die Furinkaner rafften, dass Ichigo da geradezu Jesus-gleich übers Wasser ging. Er bückte sich und packte Akane am Rückenteil ihres Badeanzugs. „Welchem Kami soll ich wohl danken, dass du nicht im Furo ertrinkst?“, fragte er halb im Scherz. Er ging wieder zu seinem Adoptivbruder rüber und ließ Akane in seine Arme fallen. „Das hat so doch keinen Sinn. Bring‘ sie besser heim und hilf ihr beim Schwimmtraining im Trainingsbecken.“ Seufzend schüttelte Ichigo den Kopf. Ranma dagegen nahm die Entschuldigung für diesen Schwachsinn hier gerne an. Besonders, da Akane erst die Übungsküche der Schule ruiniert hatte, schon wieder. „Wie hast du das gemacht?“, wurde Ichigo natürlich gleich ausgequetscht als er sich wieder setzen wollte. Er blies kurz verächtlich ein wenig Luft aus und rollte die Augen. „Is’ auch nix Andres als die Wand hoch zu laufen. Nur eben anders rum angewendet. Handstaubsauger aus dem Subspace als Vergleichsobjekt. Dank des Stunts durfte Ichigo auch nachsitzen. Daheim begann ihm das Augenlied zu zucken. Zwei Kasumis? „Shampoo? Is‘ das etwa das Amulett von Lucia? Cool.“ Ichigo fing an zu lächeln. „Woher du kennen Artefakt?“, fragte Shampoo verwundert. Ließ Ichigo nur mit den Schultern zucken. „In fünftausend Jahren Stammesgeschichte wird wohl so einiges nach draußen gesickert sein. Hab‘ mal drüber gelesen.“ „Du weißt, wie ds Teil funktioniert?“, interessierte es Nabiki. Ichigo warf kurz Shampoo einen Blick zu. „Yep. Umhängen, kurz eine Person berühren und den Namen Lucia rufen.“ Tat Nabikig gleich, mit Ichigo. War schon ein etwas komisches Gefühl, sich selbst gegenüberzustehen, oder? Das war ein Duplikat bis ins kleisnte Detail. Echt irre und ein ziemlich beunruhigend. Der Ichigo-Doppelgänger guckte ziemlich verstört. „Mach‘ das weg!“, schrie er plötzlich. Also nah Ichigo Nabiki das Teil wieder ab. „Äh, wo is‘ Shampoo hin?“ Ab durch die Mitte, wie’s schien. „Diese…!“, fuhr Akane auf. „Jetzt mal langsam. Was is‘ hier eigentlich los?“ Nun, Akane hatte in der Küche… Kasumi, die Akane kochen ließ? Ehrlich. „Jetzt schließt mal keine voreiligen Schlüsse.“, wollte Ichigo die beiden jüngeren Kampf-Prügler von der Palme runter bringen. „Garantiert gibt’s gute Gründe für alles. Wird sich schon klären. Shamps is‘ kein schlechter Mensch. Is‘ halt der Konflikt Amazonien / Japan.“ Unweigerlich musste Ranma lächeln. Einen Grund gab’s sicher und wegen der Küchen-Sache lieferte Kasumi einen. Zehn Sekunden bevor sie wegen ihrer Küche einen Schwächeanfall bekam. „Das wird irre, Ranma.“, meinte Ichigo dann früh am nächsten Morgen. „Was wird? Mehr als sonst?“ Haw-haw. Wirklich komisch. Zur Verdeutlichung kippte Ichigo einen Eimer kaltes Wasser über Ranma aus, tippte Ranma-chan and und sprach: „Lucia.“ Sofort waren da zwei Rotschöfe. Ein Kessel heißes Wasser später stand da ein Rotschopf mit einem schwarzhaarigen Jungen mit Zopf. „Kapiert? Wenn wir beide gleichzeitig so abgehen kann niemand mehr behaupten wir wären irgendwelche geschlechtsechselnde Monster.“ Als es Ranma dämmerte lächelte er. „Wie is‘ das?“, wollte er wissen. „Ein wenig wie meine Fluchform, aber…“ Fake-Ranko zuckte mit den Schultern. Sogar das Wasser machte nix aus. Das Abbild wurde aufrechterhalten. Zum Glück war Kuno noch immer nicht in der Schule, sonst hätten Ranma und Ichigo ihren Stunt nicht abziehen können. Ganz einfach. Mit dem Amulett von Lucia als Hilfsmittel liefen Ranko UND Ranma über den Schulhof von Furinkan. Kurz darauf Ichigo und Mikan. Dann Mikan und Ranko, Arm in Arm. Ranma und Ichigo, gefolgt von Ranko und Ichigo und dann schließlich Ranma und Mikan. War einfach mit dem Kleiderschrank aus dem Subspace. So einfach hatte Ichigo noch nie Geld verdient. Nun, Nabiki hatte unbedingt wetten müssen. Ichigo hatte sogar gescherzt, dass er damit einen Spaß mit Soun und Genma abgezogen hätte. „WEHE.“, drohte Ranma bloß. Aber dann kugelte er sich vor Lachen auf dem Boden. Auf dem Heimweg face-palmte Ichigo sich. Wieso? Weil Ranma ein Idiot war. Kaum hatten sie gesehen, wie Shampoo fast von einem Laster überrollt worden wäre, da hatte er sie auch schon gerettet. Scheinbar hatte die Amazone etwas in den Augen. Die tränten und waren rot und geschwollen. Als Ranma Ichigos wilde, panische Armbewegungen raffte, hatte er sich von der Bewusstlosen entfernt. „Shit, Alter.“, brachte Ichigo leise hervor. „Bist du jetzt der Flash oder was?“ Ranma hatte sogar ein Afterimage neben Ichigo stehen lassen. Dagegen war seine reguläre Flucht vor Katzen ein Witz. Da drüben bekamen beide noch mit wie Lotion abhaute. „Diese kleine….“ Ichigo verkrampfte die Finger. „Was soll ich jetzt machen?“ Ranma wurde leicht panisch. Besonders, da Shampoo sich zu regen anfing. „Was ist‘ denn eigentlich los?“ Schien wohl so, als ob Shampoo und Lotion sich gezofft hatten. „Du weißt ja, was jetzt nachher gleich kommt.“, notierte Ichigo cool. Ranma hatte schon mit seinem Dickschädel aus Frust einen Laternenpfahl eingedellt. „Du und dein Dickschädel. Vielleicht würde ein bisschen nachdenken helfen.“ Wortlos rollte Ichigo seinen Ärmel hoch. „Ich kann nicht verheiratet werden.“ Es dämmerte Ranma. Sein Ego musste jetzt nur noch gegen seinen Verstand abwägen. Heldentat verleugnen? Mit Shampoo verheiratet werden? Klar, er konnte ihr eine scheuern, aber das ging ihm gegen den Strich und würde sich auch nicht wirklich gut machen. „Hast gewonnen.“, meinte er schlielich seufzend. Shampoo war auch grade dabei, sich wieder zu rühren. Stöhnend regte sie sich, rieb sich die Augen. Mißtrauisch beäugte sie die beiden Jungen zu ihren Seiten. „Alles in Ordnung? Wie geht’s dir?“, fragte Ranma besorgt. „Shampoo fühlen sich matschig in Kopf.“ „Kannst du uns erzählen was passiert ist?“, hakte Ichigo nach. „Warum bist du vor den LKW auf die Straße gelaufen?“ Ein wenig zu hastig fuhr Shampoo auf, taumelte einen Schritt und schüttelte heftig den Kopf. „Shampoo haben nicht auf Weg geachtet wo Shampoo hinlaufen…“ Keine zwei Sekunden später klebte sie praktisch an Ranma. „Haben Shampoo gerettet. Jetzt seien Shampoo Ehemann.“ „Nein!“, wollte Ranma sich panisch verteidigen. „Altes Gesetz sagen: Wenn Mann retten Leben von Frau, Mann werden Ehemann.“ Okay, jetzt musste Ranma sich überwinden. „Er hat dein leben gerettet.“ Ranma deutete auf Ichigo. „Wo ai ni, Airen.“, säuselte Shampoo also, küsste ihn aber nicht. Das juckte ihn schon ein klein wenig. „Sorry, Shampoo. Ich bin kein Außenseiter.“ Er deutete auf das Symbol auf seinem Oberarm. „Eure Außenseitergesetze gelten also nicht…“ Aber Shampoo hatte wohl keine Lust, sich was sagen zu lassen. „Sein egal ob Retter sein Außenseiter oder Amazone. Retter werden Ehemann.“ Ichigo bekam fast einen Herzkasper und schlug dann mit dem Kopf gegen die Wand. Ranma kugelte sich vor Lachen. Klar, dass Akane und Nabiki Shampoos Präsenz nicht gefiel. „Was hat dieses Schlägerweib hier verloren!?“, rief Akane gleich. So, so. Schlägerweib. „Sie is‘ mit Ichigo da.“ Shampoo hatte sich genüsslich an Ichigos Arm gekrallt und hielt sich daran fest als gäb’s kein Morgen. „Was hast du angestellt?“, wollte Nabiki wissen. „Ihr das Leben gerettet.“, stöhnte Ichigo. „Das freut mich für dich, dass du ein so nettes Mädchen kennengelernt hast, Ichigo. Soll ich zur Feier des Tages heute Abend etwas Besonderes kochen? Chinesisch vielleicht?“ Ichigo senkte etwas die Stimme. „Ich hoffe ich find‘ noch einen Weg hier raus.“ Aber Shampoo hatte ihn fest im Griff, sprichwörtlich. „Dann ist es ja gut, dass du Daddys Zimmer hast.“, ärgerte Nabiki ihn. Er blitzte sie an. Sieh sah übel angepisst aus. Wenn man vom Teufel spricht. ‚Was hast du jetzt schon wieder angestellt, Bengel?‘ Genma-Panda und Soun. „Ah, Vater. Du bist von deinem Ausflug wieder zurück…“ Kasumi war natürlich freundlich wie immer. „Ich denke, ich sollte für Frulein Shampoo wieder ihr Nachtlager herrichten.“, meinte sie dann generell. „Shampoo schläft bei Airen.“, konterte Shampoo. „Aber das ist unanständig.“, gab Kasumi tadelnd von sich. „Nicht vor der Hochzeit.“ Irgendwie hatte Ichigo es dann geschafft, Shampoo kurzzeitig loszuwerden. Immerhin musste er seinen Krempel aus Souns Zimmer einstecken. Auch, wenn Nabiki ihren Vater in den Senkel gestellt hatte. „Mach‘ dich locker, Ranma.“, meinte Ichigo im Gästezimmer. Ranma schob genügend Panik für zwei. „Da is‘ was im Busch. Glaub’s mir.“ Ichigo lächelte etwas. „Natürlich. Sie hat was vor. Und wem würde sie es eher erzählen als ihrem Ehemann? Außerdem ist die ganze Sache ja wohl mein Problem.“ „Und was is‘, wenn sie dich nach China schleift? Du KANNST nicht…“ Oh, Shit. Daran hatte Ichigo noch gar nicht wirklich gedacht. Andererseits… „Kann es vielleicht sein, dass du ein klein wenig eifersüchtig bist? Shampoo mag jetzt mich und dich verachtet sie, weil du Lotion eine gescheuert hast. Gib’s zu, dir hat die Aufmerksamkeit gefallen.“ Dann kam ausgerechnet Shampoo. „Sollen sagen Essen seien fertig.“ Ranma warf Ichigo noch einen Blick zu und ging. Kaum war er draußen, saß Shampoo schon neben Ichigo auf dem Futon und schmiegte sich an ihn. „Schlaflager sein etwas eng für Ehepaar. Aber sein nicht schlimm. Wir uns wärmen gegenseitig.“ „Warum bist du denn hier? Sicher nicht, um einen Mann zu finden.“ „Airen nicht nachdenken darüber. Angelegenheit von Frauen.“ Immerhin war ihr Dorf weit weg und… „Airen wissen von Joketsuzoku? Sein gutes Dorf. Viele gute Menschen. Airen es dort gut haben. Shampoo vielleicht werden in Rat von Nyuchezuu aufgenommen wenn älter. Sein große Ehre, auch für Mann von Shampoo.“ „Aber warum bist du dann hier?“ Shampoo wollte aber, dass er jetzt das Essen bekam, das sie extra für ihn gekocht hatte. Die Amazone war verdammt viel schlauer als er befürchtet hatte. Das würde nicht einfach. Dann musste wohl Mikan fragen. Nun, Kasumi war überdeutlich in ihrem Ansinnen, dass Shampoo im Dachbodenzimmer schlief und nicht mit ihrem Airen. Nun, das hinderte die Amazone trotzdem nicht daran, mitten in der Nacht in seinen Futon zu schlüpfen. Sie mochte zwar eine herausragende Kämpferin sein, trotzdem wachte Ichigo davon auf. Ein Lächeln auf den Lippen legte er einen Arm um Shampoo, als er den weichen, weiblichen Körper und direkten Hautkontakt spürte. Gleich am nächsten Morgen ging’s wieder los. Ichigo war ein wenig überrascht, wie interessiert Shampoo sein konnte. Kaum aufgewacht und schon am Fummeln. Dann merkte die Amazone etwas. „Morgen, Shampoo. Freue mich auch, dich zu sehen….“ Shampoos Gesichtausdruck verfinsterte sich rapide. „Ist etwas nicht in Ordnung?“, frage Ichigo-chan noch. „Wie kannst du es wagen!?“ Ichigo-chan wich nur knapp dem Chui aus. „Für diesen Frevel wirst du doppelt leiden!“, schrie Shampoo. Holz splitterte und dann begann die Jagd. Ichigo-chan hörte noch, wie hinter ihr die Tür zerbarst, dann tauchte sie auch schon unter. Nabiki’s Stimme war noch deutlich hörbar. „Das heir ist ein privates Bad. Würde’s dir was ausmachen zu gehen?“ „Du haben gesehen hier reinkommen Frau mit gelben Haaren?“ „Hab‘ ich nicht. Raus!“ Nabiki zog ihre Beine an als Shampoo die Tür zugerammt hatte. Dann trat sie zu. Ichigo tauchte spuckend wieder auf. „Shit, das wäre fast in die Hose gegangen.“ Er lächelte Nabiki an. „Danke für die Hilfe.“ Nabiki schwieg, aber ihr Augenwinkel begann zu zucken. „Zehn, neun...“ „Nach allem, was wir…?“ „RAUS!“ Keine Minute später stand Ichigo Shampoo im Gästezimmer gegenüber. Er, völlig nackt und sie auch nicht viel mehr tragend. Kurz nahm Shampoo ihren Verlobten unter die Lupe, leckte sich die Lippen und wandte sich dann dem Job zu. „Haben Airen Frau mit gelben Haaren gesehen?“ „Mikan? Nein. Heut‘ noch nicht. Warum fragst du?“ „Sein Angelegenheit von Frauen. Nicht wichtig für Mann.“ Shampoo verließ das Gästezimmer. Fünf Sekunden später hörte Ichigo, wie etwas zersplitterte. Dann Nabikis Stimme. Auf dem Flur rannte Nabiki dann fett in Ichigo rein und blieb kurz auf ihm liegen bevor sie sich wieder aufrappelte. Gleich hinter ihr kam Shampoo, mit beiden Chui in den Händen. Ichigo kam grade im Wohnzimmer an, als Nabiki schon bei der zweiten Runde durchs Haus war. Shampoo hatte zwei Säbel in den Händen, mit denen sie nach Nabiki hieb. Ichigo zuckte mit den Schultern. „Das war das teure Porzellan.“ Soun und Genma-Panda zeigten sich sichtlich unbeeindruckt. Nabiki sprang bei der dritten Runde durchs Wohnzimmer über Genma, rutschte fast auf den Shogi-Steinen aus und konnte sich nur knapp vor Shampoos Kriegsaxt retten. Das tat sich Ichigo nicht mehr an. Er hatte sich nicht umsonst angezogen. Aber draußen rannte Nabiki in ihn rein, oder sprang. Sie landete geradezu in seinen Armen. Reflexbewegung seinerseits. „Du hast mich nicht gesehen.“, verlangte sie und rannte weiter um ihr Leben. Dann holte Shampoo ihn von den Beinen. „Aiya! Airen!“ „Wenn du so dringend mit mir schalfen willst, dann sag’s bitte einfach, ja? Aber nicht hier in der Öffentlichkeit.“ „Shampoo kommen später auf Angebot zurück. Haben Airen hinterhältiges Mädchen laufen sehen?“ Wortlos zeigte Ichigo in die falsche Richtung. Er stand auf als Shampoo außer Reichweite war und begab sich zur Mauerecke. „Schätze bin dir was schuldig, Saotome.“, keuchte Nabiki. „Ach, kein Problem. Verrechne’s einfach.“ Er lächelte. „Aber vielleicht willst du dir was anziehen.“ Nabiki raffte es. Aber da hielt Ichigo ihr schon einen Yukata hin. Dann noch die Schule. Ichigos Problem war wie üblich nicht der lahme Unterricht, sondern die Tatsache, dass bei ihm Teenagerhormone total Kuno gingen. Er konnte sich auf nix andres konzentrieren als auf die Bilder von nackten Frauen die er heute gesehen hatte. Nabiki und Shampoo tanzten auch noch. War ja nicht unangenehm, außer die Hose. Wenigstens konnte er jetzt mit Bestimmtheit sagen, dass er noch ein Junge war. Vor allem nicht abgestumpft. Jetzt gab’s bloß ein Problem: Shampoo wollte eindeutich Ichigo-chan, aka Mikan, umbringen. Sie stand also da im Garten, Ichigo-chan würgend am Hals gepackt. „Wieso?“, röchelte die Aquatranssexuelle. „Ich dachte wir wären Freunde.“ „Das dachte ich auch, aber du hast uns verraten.“, knurrte Shampoo, aber Ichigo-chan bemerkte die Trauer. „Ich muss dich töten.“ Zum Glück war Ranma zur Stelle. „Okay, okay. Ich geb‘s zu.“, seufzte Ichigo-chan. „Sie wollen mich umnieten.“ Schnell zur Normalform. „Hilf mir, sie fest zu binden.“ Shampoo brauchte nicht lange, um wieder wach zu werden. „Shampoo, lass das bitte.“ Ichigo seufzte hörbar. „Du brauchst dich nicht zu verstellen.“ Da auch Lotion überraschenderweise aufgetaucht war, hatten sie wenigstens beide Schlägerweiber hier. „Wenn du versprichtst ruhig zu sein nehme ich dir den Knebel ab.“, meinte Ranma, Shampoo nickte. „Warum Shampoo gefesselt?“, wollte die Amazone natürlich gleich wissen. „Warum hast du Mikan angegriffen?“, wollte Ichigo als Gegenfrage wissen. „Nein, ich hab‘ dir eine verpasst.“ Ichigos Äußerung überraschte Shampoo wirklich. „Aiya! Warum hast du mich geschlagen, Airen!?“ „Ich mag’s nicht, wenn jemand versucht sich an Mikan zu vergreifen. Habt ihr das etwa von Anfang an vorgehabt?“ Grade da wachte auch Lotion wieder auf. „Ich muss das wissen, Shampoo. Wieso? Okay, Lotion wollte Ryoga mit aller Gewalt. Aber du? Seid ihr nicht gute Freundinnen?“ Kurz schien da echte Betrübtheit in Shampoos Blick. „Mikan hat den Stamm von Joketsuzoku betrogen. Lotion ist eigentlich hier um sie zu bestrafen. Aber Lotion hat versagt. Es ist jetzt meine Aufgabe.“ „Ich weiß nicht, wie Mikan das angestellt haben soll.“, erwiderte Ichigo kritisch. „Aber Tatsache ist, dass Lotion ihr Ehrenwort gebrochen hat.“ Er stand auf. „Und es ist um einiges schlimmer, dass Mikan schwanger war. Betonung auf ‚war‘.“ Fast hätte Ichigo Lotion getreten und ihr den Kopf in die Bodendielen des Dojo gerammt. „Sie hat’s mir erzählt. Mikan wollte sich auf den Mutterschutz berufen…“ Schock stieg in Shampoos Gesicht. „Die Angelegenheit geht nur uns Frauen etwas an. Männer haben…“ „Wenn du dich an Mikan vergreifen willst, geht mich das sehr wohl etwas an.“, fuhr Ichigo Shampoo an. „Mikan steht mir sehr nahe. Wenn du ihr was tust wirst du mich nie wieder sehen. In unsren Adern fließt das gleiche Blut.“ Ohne Vorwarnung riss Shampoo die Hände hinter dem Rücken weg und war ihre Fußfesseln los. „Ich muss gehen.“ Klar, dass sie jetzt mit Cologne reden musste. Vor allem aber musste Lotion daheim abgeliefert werden, damit man über sie richten konnte. „Noch etwas. Ich weiß, das Wort eines Mannes bedeutet nicht viel in Joketsuzoku. Aber ich kann dir genau sagen, wieso Mikan verhindern woltle, dass du mit Ryoga Kinder zeugst, Lotion.“ Die jüngere Amazone kochte damit fast vor Wut. „Falls du es nicht mitgekriegt hast, Ryoga ist verflucht. Alle Mitglieder seiner Familie sind völlig unfähig ihren Weg zu finden. Wenn man ihm nicht hilft, verirrt er sich in einer Hütte mit nur einem Zimmer. Und wenn du Kinder mit ihm gehabt hättest, hätte das euer ganzes Dorf verdorben und verflucht. Überleg‘ mal: Amazonenkrieger, die unfähig sind ihren Weg zu finden. Das Dorf wäre in wenigen Generationen nur noch Geschichte… Aber bitte. Wenn du den Untergang von fünftausend Jahren Tradition, harter Arbeit…“ Das war ein echter Tiefschlag. An Shampoo gewandt: „Krieger, die die Regeln brechen sind Abschaum. Aber jemand, der weiß was zu tun das Richtige ist und es nicht tut…“ Das ließ Ichigo offen. Shampoo war richtig im Zwiespalt mit sich selbst, das konnte jeder sehen. Würde sie jetzt auch noch anfange, Ichigo töten zu wollen? „Vielleicht ist es der richtige Weg um das zu erreichen was du willst. Aber ist es das Richtige zu tun?“ „Ich komme aber wieder um dich zu heiraten.“ Shampoo konnte einfach nicht anders als ihren Airen noch einmal zu küssen. Ab und weg. Ichigo setzte sich seufzend auf den Boden. „Ich glaub‘ ich bring‘ mich um.“ „Kannst’s auch einfach die beiden Machoweiber machen lassen.“, kommentierte Ranma. „Echt jetzt. Ich hab’s dir gesagt.“ „Na, kann man wohl nix machen.“ Ichigo musste halt wirklich besser werden. Kapitel 7: Kasumi und Nodoka ---------------------------- „Yo, alter Sack.“ Ranma trat seinen Vater in den Hinterkopf. Genma-Panda hob ein Schild hoch. ‚Was fällt dir ein?‘ Flip. ‚Ich bin dein Vater!‘ „Wir hätten da eine Frage.“, meinte Ichigo. „Wieso flippst du immer so aus, wenn ich dir drohe dauerhaft ein Mädchen zu sein?“, hakte Ranma nach. ‚Ich weiß nicht, wovon du sprichst.‘ Genma-Panda hatte irgendwo einen Strandball her. „Kann es vielleicht sein, dass du deiner Frau auf deine nicht vorhandene Ehre geschworen hast, aus Ranma einen Mann unter Männern zu machen und ihr zwei sonst Harakiri begeht?“, äußerte Ichigo seine gewusste Vermutung. Genmas Reaktion war eindeutig. „Du kannst mich mal!“, schrie Ranma und kickte ihn dermaßen, dass er der erste Bär im Weltraum wurde. Soun heulte gleich doppelt und dreifach los. „Also, wenn Ranma kein echter Mann ist…“, begann Nabiki. Dann kippte sie ein Glas Wasser auf Ranma. „… muss er Harakiri begehen? Interessant. Vielleicht sollte ich seine Mom mal suchen.“ „Spinn‘ dich aus, Nabiki.“, wehrte Ichigo ab. „Das is‘ genauso Bullshit wie die arrangierte Tendo-Saotome Hochzeit.“ „Und wieso das bitte?“, interessierte es Nabiki natürlich. „Nun, zum Einen wird eine Mutter, die ihren Sohn über zehn Jahre nicht gesehen hat, nicht gleich beim ersten Kontakt ein Schwert ziehen, nur weil da was nich‘ so is‘ wie sie’s gerne wollte.“ Zweitens veränderte der Fluch nur den Körper, nicht den Geist und schon gar nicht die Seele. Drittens war die Definition von ‘Mann‘ doch wirklich ziemlich schwammig. Viertens wäre es ziemlich dämlich, die eigene Blutlinie unter sich zu kappen. Fünftens ging es um das Erbe der Saotome-Schule. Sechstens hatte Genma wahrscheinlich nie gesagt, wie lange er brauchen würde bis Ranma ein echter Mann war. Siebtens war so etwas völlig illegal und hirnrissig. Letztendlich wandte Ichigo sich an Ranma. „Stell‘ dich einfach deinem Schicksal wie ein Mann.“ Ichigo klatschte sich in die Hände. „Ich geh jetzt ins öffentliche Bad, spannen. Wer kommt mit?“ Akane fuhr natürlich gleich auf. „Was hast du eigentlich für ein Problem, Akane?“, fragte er sie dann. „Es ist doch ganz natürlich, sich nach potentiellen Fortpflanzungspartnern umzusehen. Zumindest in unsrem Alter. Pervers wird’s erst wenn’s alte Säcke wie Happosai machen.“ Außerdem: wenn man schon so einen Fluch hatte, dann musste man den doch wirklich auch mal ausnutzen. „Is ja bloß anschauen, tut keinem weh.“ Um seinen Standpunkt zu vedeutlichen übertrug Ichigo die Basissituation in das idiotische… in das väterliche Bild eines Mannes. Sagen wir’s mal so: Kasumis Lächeln fiel merklich ein. Offenbar hatte Soun die Sache noch gar nicht so realisiert. „SAOTOME!!“ Dämonenkopf… ‚Ich bin nur ein kleiner, süßer Panda‘. Grade da kam ein kleines, schwarzes Schwein um die Ecke. „Oh. Hi, Ryoga.“ Das kleine Ferkel sah die Leute, quiekte erschrocken und war um die Ecke verschwunden. „Wie lang er wohl braucht um zu merken, dass die Amazonen weg sind.“ „Bei seinem Glück is‘ er jetzt schon halb auf dem Weg nach Joketsuzoku.“ Nun, Ichigo hatte nicht ganz die Wahrheit gesagt. Er war nicht auf dem Weg ins öffentliche Bad. Zumindest heute. Statdessen ging er die nächste Seite der Liste mit Nodokas durch. „Ehrlich. Nabibik hätte einfach Telefonnummern raussuchen können.“ Aber vielleicht hatte Nodoka ja auch gar kein Telefon. Na, wenigstens lagen Shinjuku und Shibuya gleich nebeneinander. Ihm keimte auch eine interessante Idee. Vielleicht konnte er ja diese eine Szene aus der X-OVA abziehen. Die mit dem Tower. Bei seinem Weg erregte Ichigo alleine schon durch seine Größe eine gewisse Aufmerksamkeit. Konnte aber auch an der Art seiner Fortbewegung liegen. Anything Goes Parcouring. Ranma hatte Recht behalten. Das war die einzig wahre Art der Fortbewegung. Von irgendwoher kam einer seiner Songs. Convoy, wenn er sich nicht irrte. Tja, das war die Melodie des Films Convoy (Rubber Duck), mit Text zu Optimus Prime, genannt Convoy in Japan. Nun, er wunderte sich nicht mehr über dieses ziemlich große Paket, das er vor einiger Zeit bekommen hatte. Nicht, nachdem er Rory und Amy getroffen hatte. Damit hielt Ichigo sich an eine Chaosregelung von Zeitreisen und Sliding: Im Zweifel schiebt man die Schuld auf den Doktor. Gegen diese Stadtgebiete war Nerima echt ein Kaff, musste man einfach so sagen. Und als solche städtischen Gebiete, gab’s hier auch entsprechende Probleme. Wie zum Beispiel diesen perversen Sack, der sich in einer Seitenstraße grade an einem Mädchen vergreifen wollte. Eine seiner Hände hielt ihre Arme über dem Kopf während er ihr Oberteil aufriss. Sie mochte grade mal sechzehn sein. Er leckte über ihre tränensalzigen Wangen, dann griff er ihr zwischen die Beine. „Das ist aber wirklich nicht nett.“ Der Mann hielt inne, als er die scharfe Kälte von Metall an seinem Adamsapfel spürte. „Ichigo Kurosaki, Shinigami.“, gab die Person hinter dem Mann von sich. Dass der Mann Panik zu schieben begann mochte vielleicht dran liegen, dass die gebogene Klinge an seinem Hals die Szenerie in goldgelbes Licht tauchte. Bevor der Kerl eine weitere Dummheit begehen konnte lag er bewusstlos am Boden. Ichigo ging in die Hocke und begann mit Shiatsu bei dem Perversling. Der würde nie wieder einer Frau was tun. Nach nur Sekunden hob Ichigo den Kopf und warf dem Mädchen einen langen Mantel zu. „Vielleicht solltest du dich das nächste Mal nicht so aufbrezeln. Zieht nur die falschen Leute an.“, meinte er. Ein kurzer Satz und er hing an der Gebäudemauer. Noch ein Satz und er hin an der anderen Seite, höher. Dann war er außer Sichtweite. Nicht viel später musste man einfach eine Verfolgunsjagd mitbekommen. Ein Auto wurde von einigen Streifenwagen der Polizei verfolgt. Der Wagen der Gangster krachte in ein Gebäude. Vier Typen sprangen raus und kurz darauf kamen Schreie aus dem Gebäude. Stimmen von Kindern. Ichigo knurrte. Gleich würden ein paar Leute sehr, sehr große Schmerzen haben. Hinten ins Gebäude rein zu kommen war das kleinste Übel. Wohl eher ein Problem für den Typen mit der Waffe da. Was es war? Ein Supermarkt. „Schnauze, hab‘ ich gesagt!“, schrie einer der drei übrigen Verbrecher. Die drei hatten die Kunden, darunter auch einige Grundschüler, in eine Ecke des Ladens gedrängt und zwei von ihnen hatten die Waffen auf sie gerichtet. Der dritte schob Wache am Eingang. „Verdammt, wo bleibt Shoji?“, keifte der eine bei den Geiseln. Ichigo wunderte sich gar nicht mehr, dass ausgerechnet jetzt ‚Number One‘ über die Lautsprecher des Supermarkts eingespielt wurde. „Sucht ihr vielleicht den hier?“, meinte er stattdessen und kam hinter einem Regal vor, den vierten Verbrecher über den Boden schleifend. „Ich hasse zwei Dinge.“, gab Ichigo angepisst von sich. „Und eins davon ist, wenn Leute sich an Kindern vergreifen.“ Er pfefferte den Co-Gangster von seiner Seite gegen einen seiner Mitkriminellen. Dem anderen verpasste er nach einem schnellen Sprint eine Handfläche in die Magengegend, gefolg von einem Handkantenschlag gegen den Unterkiefer mit der anderen Hand. Keine Sekunde später hob der Kerl ab. Der letzte Penner konnte und wollte das nicht glauben. „Was bist du!?“, rief er panisch/sauer. „Ichigo Saotome.“, postierte Ichigo sich vor den Leuten. „Meister des Musabetsu Kakuto Saotome Ryu.“ Jetzt schoss der Gangster. Eigentlich hätte Ichigo weniger Probleme gehabt, auszuweichen. Nur dann hätten die Geschosse wahrscheinlich andere Leute getroffen. Also ging er schnell in Positur. „Kachuu Tenshin Amaguriken!“ Alleine durch den Ausruf der Technik erlangte sie eine höhere Geschwindigkeit, da hierdurch einige geistige Blockaden gelöst wurden. Die Uzi spuckte ihr Magazin auf Ichigo, aber keine der Kugeln kam an ihrem Ziel an. Als die Waffe dann endlich klickte, begann Ichigo zu lächeln… und ließ die Kugeln alle fallen. „Man vergreift sich wirklich, wirklich nicht an Kindern.“ Hinter Ichigo schrie jemand. „Ran!“ „Shinichi!“ Der eine der Typen, auf den Ichigo seinen Komplitzen geworfen hatte, stand jetzt da und hielt einem kleinen Mädchen mit längeren braunen Haaren ein Messer an den Hals. „Eine falsche Bewegung und die Göre kratzt ab.“ Der kleine, dunkelhaarige Junge machte einen Move. „Lass Ran in Ruhe!“ Er erwischte den Arm mit dem Messer. Ichigo nutzte die Chance. In einer schellen Combo hatte er den anderen Arm des Gauners vom Mädchen entfernt, das Mädchen in den eigenen Arm genommen und den Gauner mit Fußfeger und Ellbogen im Gesicht geplättet. „Gute Arbeit, Junge.“, lobte er den Kleinen und setzte das Mädchen ab. „Man muss immer die Leute beschützen die man mag.“ Eine einfache Fußbewegung nahm dann eine Dose Eistee vom Boden mit und ließ sie mit lautem Geräusch gegen die Waffenhand des letzten Verbrechers krachen. Klar, dass der Typ schrie wie am Spieß. Sämtliche Knochen in seiner Hand und vielleicht sogar dem Arm mussten gebrochen sein. „Sorry, aber wer’s nicht einsieht…“, meinte Ichigo, eine weitere Dose aus dem Regal nehmend. „Wieviel macht das?“, fragte er die Kassiererin. Aus reiner Konditionierung plapperte sie den Preis heraus. Und as, obwohl sie da zusammengekauert am Boden hockte. Ichigo schnippte ihr ein 500-Yen-Stück zu. Dann öffnete er zischend die Dose und begann auf dem Weg zur Tür, drauß zu trinken. „Halt! Keine Bewegung!“ Ichigo seufzte. Klar, dass die Cops auf ihn zielen würden. „Jetzt mal ehrlich, das is‘ ein klein wenig übertrieben.“, kommentierte Ichigo cool. Die Cops waren so etwas nicht gewohnt, und deshalb rafften sie es auch erst zu spät, als Ichigo auf einem der Streifenwagen landete und sich von dort an eine Straßenlaterne schwang, von welcher aus er an einer Gebäudefassade landete. Dann klapperte die leere Eistee-Dose auf dem Boden. Keine zwei Stunden später hatte Ichigo noch eine Entführung verhindert, Amazonen-Dosenöffner auf weißen Van angewandt, und ein kleines Mädchen aus einem brennenden Haus gerettet. Jetzt stand er beschützend vor einer Frau, während eine Gruppe Delinquenten auf ihren Motorrädern um sie herum röhrten. Eine Metallkette kam auf ihn zugeflogen. Er packte das Ende und wickelte es sich um den Unterarm. Mit einem längeren Stück wehrte er dann einen Schwerthieb ab, bevor er die Kette um das Schwert wickelte und es so seinem Besitzer entriss. In einem lockeren Move griff Ichigo das Schwert verkehrtherum am Griff und rammte die Klinge zwischen die Speichen eines der Motorräder, das grade seitlich hinter ihr war. Eine Stachelkeule wurde fast punktgenau abgefangen und mit einem hohen Kick quittiert. Alles in allem dauerte es keine fünf Minuten bis alle Delinquenten am Boden lagen und wimmerten. Ichigo wandte sich um. „Sind Sie in Ordnung?“, fragte er. Es dauerte knapp zwei Sekunden bevor er die Frau erkannte. Dann war er auf Knie-Hocke, die eine Hand zur Faust auf dem Boden. „Nodoka Saotome Okaa-sama.“ Die Frau blinzelte etwas erstaunt. „Kennen wir uns?“ Hoffnung blitzte in ihren Augen auf. Konnte das…? „Adoptivson Ichigo Saotome, Frau Mutter.“ Früher Nachmittag des nächsten Tages. „Tadaima!“, rief Ichigo heiter. „Bitte.“ Er verbeugte sich und ließ seiner Adoptivmutter den Vortritt. „Oh, du hast Besucht mitgebracht?“ Kasumi war freundlich wie immer. Und wie immer musste sie die Situation komplet umwerfen. „Ist sie deine neue Freundin?“ Nodoka kicherte leise hinter hervorgehaltener Hand. „Sie ist meine ehrwürdige Frau Mutter, Nodoka Saotome-sama.“ Vom Wohnzimmer kamen einige Geräusche. „Wie es scheint, spielt dein Herr Vater wieder mit dem Panda Fangen.“, beurteilte Ichigo das schmunzelnd. Genma musste einfach den Namen seiner Ehefrau erwähnt gehört haben. „Ihr habt einen Panda?“ „Herr Saotome und seine Kinder haben ihn aus China mitgebracht.“, meinte Kasumi. „Kann ich Ihnen etwas anbieten?“ „Brauchst du nicht, Kasumi. Ich kümmere mich schon um meine Frau Mutter.“, wehrte Ichigo ab. Soun saß etwas angespannt am Esstisch. „Herr Tendo, darf ich Ihnen meine ehrwürdige Frau Mutter, Nodoka Saotome-sama vorstellen?“ Soun Tendo hatte ein paar Probleme. „Po, das ist…“, wandte Ichigo sich unterdessen an den Panda. „Po ist ein Unikat. Wir haben ihn als Gastgeschenk für die ehrwürdige Familie Tendo aus dem chinesichen Hinterland mitgebracht. Er kann Kung Fu.“, erklärte Ichigo dann seiner Adoptivmutter. Kung Fu Panda. „Was führt Sie denn in unsere Trainingshalle, Frau Saotome?“ Nun, Ichigo hatte sie erst letzten Abend vor einer Bande Delinquenten beschützt. „Ich war erstaunt, als er sich als mein Adoptivsohn vorstellte.“ Aber Genma und Ranma mussten hier sein. Sie wollte also das Versprechen einlösen. Dafür entüllte sie sogar das Saotome Familien-Katana. Leider entglitt es ihren Händen. Ichigo fien es locker, wog es kurz ab, ließ es in den Fingern kreisen. „Nicht übel, gar nicht übel.“ Mit beiden Händen hielt er es Nodoka wieder hin, halb knieend und mit gesenktem Kopf. „Frau Mutter.“ „Danke, Ichigo. Wie zuvorkommend.“ Kaum hatte sie das Schwert wieder genommen, hatte Ichigo eine Tasse vor ihr auf den Tisch gestellt. In der Hand hielt er einen dampfenden Teekessel. Geschickt goß er ein. „Der Musabetsu Kakuto Ruy lehrt, dass ein Kämpfer Wissen aus verschiedenen Quellen erlernen und unter verschiedenen Meistern trainieren muss um sein Potential zu entfalten.“, meinte er dann, immer noch mit gesenktem Kopf. „Bitte, Ichigo.“ Nodoka legte ihre Fingerspitzen unter Ichigos Kinn. „Sieh mich an. Ich bin deine Mutter.“ Lächelnd hob Ichigo den Kopf. Hook, Line, Sinker. Nabiki-ähnliches, fieses Grinsen zu Genma-Panda rüber. Der Idiot hatte echte Probleme. „Ist Fräulein Kasumi deine Verlobte, Ichigo?“, hakte Nodoka nach. „Nein, Frau Mutter. Sie ist bereits mit Herrn Doktor Tofu Ono liiert.“ Genma hatte sich nicht darum gekümmert, dass er eine Verlobte bekam. „Was mir allerdings einen gewissen Freiraum verleiht.“, fügte Ichigo hinzu. Von draußen kamen Schreie, vom Eingangsbereich. Junge, Mädchen. Oh, crap. Ichigo kannte die Stimme von Ranma-chan. Aber wem gehörte die andere? War nicht Ryoga, keiner aus der Schule, nicht Mousse… „Ranma!“ Nodoka war auf und auß dem Wohnzimmer bevor man sich versehen konnte. Normale Menschen, heißt das. „Ranma!“ Die Geräusche hörten sich gar nicht gut an. „Uh-oh.“ „D’oh!“ Ichigo bekam fast einen Kreislaufkoller als da Ranma-chan und ein unbekannter Junge ankamen. Wirklich beunruhigend and er Sache war, dass der Junge Ranmas Klamotten trug, während Ranma-chan die Furinkan-Uniform der Mädels trug. Instinktreaktionen ließen ihn seine Kamera aus dem Subspace holen. Das würde er Ranma für mindestens den nächsten Monat vorhalten. Und grade kam ihm ein Gedanke, den er schon um einiges früher haben hätte können. „Entschldigt mich bitte.“ Er wandte sich an Ranko. „Würdest du mich bitte kurz begleiten, Imutochan?“ Wie würde man Nodoka jetzt beibringen, dass sie gleich drei Adoptivkinder hatte? Aber das war hier die Story. „Was zum Geier ist los?“ Ranma-chan zeiget Ichigo sofort die Halskette, die sie trug. „Du willst mich jetzt wohl verkohlen, oder was.“ Ichigo unterdrückte den Drang, seinen Kopf irgendwo gegen zu donnern. Ein Paar Halsketten, das den Fluch auf eine andersgeschlechtliche Person praktisch umdrehend ausweitete. Sprich: der andere Junge da war Akane. Akane-kun. Und als ob’s das noch nicht toppte, waren beide jetzt verlinkt. Wenn Akane sich kaltes Wasser übergoss wurde sie zu einem Jungen und Ranma zu einem Mädchen. Wenn eine Person wechselte, wechselte die andere ebenfalls. Und wer hat’s erfunden? Gosunkugi. „Und grade heute.“, face-palmte Ichigo sich. Dann schnippte er mit den Fingern. „Ach, ja. Mir is‘ grade vorhin was gekommen.“ Fieses Grinsen, das fast Nabiki-Niveau hatte… und Ranma-chan frösteln ließ. „Du weißt doch genau, wie scharf die Amazonen mit ihren Gesetzen sind.“ Ranma-chan nickte. „Nur zu gut.“ „Und was ist, wenn wir die gegen sie anwenden?“ Huh? „Nun, Nerima ist unser Dorf. Das macht Shampoo, Cologne, Lotion, Mousse, etc. zu Außenseitern.“ Ichigo legte noch Kohlen zu seinem Grinsen. „Du bist teuflisch.“, meinte Ranma-chan in Flüsterton als sie es endlich gerafft hatte. Dass Ranma da nie selber drauf gekommen war. „Was glaubst du wohl, wie Happy sich freuen wird, wenn wir ihn auf einen Trip zu einem Dorf voller junger, bildhübscher Frauen einladen?“ Ichigo hätte jetzt genausogut wie ein megalomansicher Overlord lachen können. Wenn die Amazonen wieder kamen- und das würden sie- dann würden sie ihre eigenen Regeln zu fressen kriegen. Jetzt mussten sie aber zuerst diese bescheuerten Halsketten von Akane und Ranma runter kriegen. Hoffentlich blieben die dann nicht im falschen Geschlecht stecken. „Aber natürlich.“ Kasumi brachte wieder einmal alles durcheinander indem sie Nodoka einlud, hier im Haus zu wohnen. Dazu hatte sie einen ganz einfachen Grund: sie wollte die Nacht von Samstaug auf Sonntag NICHT hier verbringen. Durch gutes Zureden der vier anderen, echten Teenager im Haushalt, hatte sie sich überreden lassen, ein wenig direkter mit Tofu-chan, ahem, Doktor Ono zu sein. Besagter Mediziner holte sie dann auch gleich am nächsten Tag ab. „Ihr tragt Partnerlook?“, meinte er nur erstaunt zu Akane-kun und Ranma-chan. „Sieht ja fast aus wie die Halsketten von Seikatsu.“ Dann konnte er aber die Klappe nicht mehr zukriegen, als Kasumi die Treppe herunter kam. Stattdessen schaltete er die Seele aus Eis auf Hochtouren. Seine große Liebe trug gerade ein schwarzes Abendkleid, das man wohl eher Nabiki zugetraut hätte. Es war genau das, welches die mittlere Tendo einmal im Manga getragen gehabt hatte. Entsprechend wirkte Kasumi jetzt auch. Kurz blitzten in Ichigo gedanken auf, was er mit Kasumi hätte alles anstellen können. Shit, sah sie gut aus. Er zwang sich zum Blick auf Akane-kun. Der gehalsbandete Teilzeitjunge war gut und gerne so groß wie Kasumi und hatte rostbraune Haare. Sah verdammt gut aus für einen Jungen. Und er fühlte sich merklich unwohl. „Äh, Tofu?“ Ichigo fragte den Arzt noch hastig um Erlaubnis, durch die kleine Bücherei in seiner Praxis gehen zu dürfen. Sie war ja sowieso bis zum Montagmorgen ungenutzt. „Aber natürlich.“ Zweitschlüssel. „Danke sehr.“ Was er fand ließ ihn auf dem Heimweg von der Praxis mehr als einen Laternenpfahl mit dem Kopf einschlagen. „Kann ich kurz mit dir reden?“, kam Ichigo also zu Nabiki. „Es geht um Akane.“ Was? „Du hast natürlich schon diese bescheuerten Halsketten bemerkt. Doc Tofu hatte Recht.“ Es WAREN die Halsketten von Seikatsu. „Sprich weiter.“ Nabiki gefiel das ganz und gar nicht. „Lies selber.“ Ichgio reichte ihr das Buch aus seinem Subspace das er von Doc Tofu mitgenommen hatte. „Du willst mich verarschen.“, kommentierte sie dann die Info, als sie es wieder fest zuschlug. Ichigo schüttelte den Kopf. „Is‘ leider so.“ Danach waren die Halsketten praktisch als Heiratsvermittlung gedacht gewesen. Grade für arrangierte Hochzeiten. Wenn sich die zwei Partner nicht verstanden wurden die Teile angelegt und man war gezwungen mit einer entsprechenden Variation des Jusenkyo-Fluchs zu leben. Nun, zumindest bis sich die Partner endlich verstanden. Übersetzung: bis sie sich das Hirn raus vögelten. „Also bleibt meine kleine Schwester verflucht bis sie…“ Yep. Ichigo wich bis zur Tür zurück. Nabiki war einfach zu furchterregend. Sie würde Gosunkugi dafür auseinandernehmen. „Ich würde dann Akane und Ranma für die nächste Woche mit auf eine Trainingsreise nehmen. Kannst du uns den Rücken frei halten?“ „Ich hab‘…“ „Vielleicht würden dir ein paar Ohrringe zu der Brosche gefallen.“ Er zitierte noch eine Erwerbsregel, die hier passte und verschwand dann ganz schnell. Nur eine Türe weiter war Akane-kun dabei, sich mit seinem derzeitigen Körper auseinander zu setzen. Er errötete furchtbar als Ichigo das Zimmer betrat. „Zieh‘ dich besser an. Wir haben einen weiten Weg vor uns.“ Huh? „Wir müssen dich und Ranma von hier weg bringen, bevor Nodoka…“ Akane-kun schluckte. „Nur einen Satz Klamotten, den Rest kannst du von mir haben.“ Weiter unten war Ranma-chan damit beschäftigt, Nodoka in der Küche zu helfen. Klar, dass der einzige Original-Saotome es drauf anlegte. Seit über einer Dekade hatte er seine Mutter nicht gesehen, geschweige denn wirklich an sie gedacht. Jetzt war sie hier, gleich neben dem Teilzeitmädchen. „Ranko, könntest du dich nachher fertig machen? Ich würd‘ gerne eine Trainingsreise mit dir und deinem Freund machen.“ Ranko hielt kurz inne. „Okay.“ „Eine Trainingsreise?“ Nodoka war davon etwas überrascht. „Keine Sorge, Mutter. Ich werde schon auf sie aufpassen.“, versicherte Ichigo ihr. „Immerhin bin ich einer der Sensei des Musabetsu Kakuto Saotome Ryu.“ Hatte er ihr am Vortag erst erzählt. Da Genma nicht verfügbar war und auch Soun Tendo nicht unterrichtete, hatten Ranma und Ichigo die Gelegenheit beim Schopf gepackt und zu unterrichten begonnen. „Außerdem sind wir bloß vielleicht eine Woche weg.“ Gesagt, getan. „Okay, worum geht’s hier eigentlich?“, verlangte Akane, glücklicherweise im Original, zu wissen. „Ganz einfach. Ich weiß, was das für Halsketten sind.“ „Dann weißt du auch, wie wir sie wieder abbekommen?“, war Akane gleich aufgeregt. „Yep. Aber es wird euch nicht gefallen.“ Sie hatten grade erst das Camp nahe dem Wasserfall am Hang von Mount Terror aufgeschlagen. „Das sind die Halsketten von Seikatsu. Sie wurden früher bei arrangierten Verlobungen verwendet.“ Ranmas Augenlied begann zu zucken. „Variation der beiden Jusenkyo-Flüche…“ Akane packte Ichigo am Shirt und schüttelte ihn. „Wie können wir die Ketten abkriegen!?“, verlangte sie zu wissen. „Ihr müsst miteinander schlafen.“ Beide sahen ihn völlig entgeistert an. „Nun, die Ketten wurden entwickelt um Paare zu zwingen, sich miteinander auseinander zu setzen. Das bestand darin, dass sie das jeweils andere Geschlecht kennen lernen mussten und die Ketten nur abbekamen, wenn sie einander näher gekommen waren. Sprich: wenn sie miteinander geschlafen hatten.“ Ichigo lächelte ein klein wenig fies. „Ich könnt‘ euch auch nach China schleifen und Akane einfach in die Männer-Quelle schmeißen. Dann wär’s völlig egal, wie ihr außen ausseht.“ Ichigo ging kurz zwischen beiden hindurch und klopfte ihnen auf die Schultern. Dann rannte er. Ganz einfacher Grund: Er hatte grade ihre sämtlichen Klamotten im Subspace verschwinden lassen. Ichigos Idee ging nicht ganz so gut auf wie gehofft, aber immerhin kamen sie sich schon am ersten Tag nahe genug, als dass die Halsbänder einfach abfielen. Das wurde von Ichigo logischerweise beachtet. Sowohl Akane als auch Ranma kamen aus ihrem jeweiligen Zelt gesprungen, richtig aufgeregt. Beide umarmten sich, blieben dann erstarrt so hängen, liefen rot an und trennten sich dann hastig. „Was is’n hier kaputt?“, fragte Ichigo dann, als sie wieder daheim ankamen. Nodoka war fertig. „Mama?“ Ranma stand da einfach. Sie sah aus tränenroten Augen auf. „Ranma?“ Akane derweil nahm die Zeitung, die Nabiki ihr hin hielt. Darin war ein Nachruf für Genma Saotome. Die Zeitung war von vor zwei Tagen. Seitenblick auf Po den Kung Fu Panda. Nabiki lächelte nur wissend. Oh, das war böse. Aber Genma hatte kein Testament anfertigen lassen und so ging jetzt alles (von nix) bis auf den Pflichtteil (von nix) auf Nodoka über. Gestern erst war auch so ein Ramen-Heini vorbei gekommen und hatte Ranma für eine arrangierte Hochzeit in Anspruch nehmen wollen. Nodoka hatte aber gleich mal was zu sagen gehabt. „Ahem, vielleicht gibt es zu diesem Thema etwas zu besprechen, Mutter.“, hob Ichigo die Hand. „Ich hab’s irgendwie geschafft, mich mit einer Amazone aus China zu verloben. Etwas kompliziertere Story…“ Nodoka bekam also die strategisch gekürzte Version. Durch Nodokas Präsenz wagte Genma-Panda es nicht, irgendwelchen Schwachfug anzustellen. Nicht, dass er es noch geschafft hätte, nach Ichigos ‚Behandlung‘. Der Adoptivsohn dachte auch nicht im Traum daran, das irgendwann in vorhersehbarer Zukunft wieder Rückgängig zu machen. Ganz locker saß Ichigo dann also im Garten, die Hände zu einer Kugel geformt. Zwischen den Handflächen hielt er bloß ein einfaches Blatt. „YATTA!“, rief er endlich. Er sprang auf und machte einen Freudentanz. „Was hast du?“, fragte Nodoka interessiert. Sie saß auf der Veranda und half Kasumi bei Näharbeiten. „Guck’s dir an!“ Sofort war Ichigo bei ihr. „Ich hab‘ das Blatt nur mit meinem Ki gespalten!“ „Post für dich.“ Nabiki warf Ichigo da ein Paket zu. „Von deiner… ‚Verlobten‘.“ Das letzte Wort modulierte Nabiki wie einen Fluch. Ichigo lächelte einfach. Er warf ihr dafür eine kleine Juwelenbox zu. Plötzlich kam ein Gänserich angeschnattert. „Ich nehme mal an, du bist Mu-Tsu.“, seufzte Ichigo und griff sich das Federvieh. Hoch ins Furo und das Tier rein gesetzt. „Mikan!“, rief Mousse in einem dringlichen Tonfall. „Wenn du mich weiter so angrapschst muss ich davon ausgehen, dass du…“, gab Ichigo-chan gefährlich ruhig von sich. „Was für ein Glück.“, atmete Mousse erleichtert auf. „Ich habe dich vor Cologne gefunden.“ „Cologne? Was will denn die alte Mumie von mir?“, hob Ichigo-chan erstaunt die Augenbraue. „Sie will mich doch nicht etwa umbringen.“ Doch, doch genau das wollte sie. „Die Ältesten halten dich für eine Verräterin. Shampoo und Lotion sollten dich umbringen, aber beide haben versagt…“ „Wieso zum Teufel halten die alten Schachteln mich für eine Verräterin? Ich hab‘ überhaupt nix gemacht, das den Stamm in Verruf gebracht hätte.“ „Sie glauben, du hättest ein gefährliches Artefakt in deinem Besitz und hättest es benutzt.“, erklärte Mousse Ichigo-chan. „Artefakt? Ich hab‘ kein Artefakt. Woher bei den Sieben Weisen soll ich ein Artefakt haben? Und was soll das überhaupt für ein Artefakt sein?“ Vielleicht wäre es keine schlechte Idee gewesen, sie mal zu fragen! „Du hast keine Ahnung, wie es ist…“ Ichigo-chan biss die Zähne zusammen. „Was Lotion mir angetan hat…“ Die Erinnerung alleine war schon grauenhaft. „Verdammt, wenn auch nur einer mal dran gedacht hatte, mit mir zu REDEN… Und ich dachte, Shampoo wäre meine Freundin…“ „Sie ist deine Freundin.“, seufzte Mousse. „Deshalb ist sie mit leeren Händen zurückgekehrt.“ Das war für die arme Shampoo natürlich gar nicht gut gewesen. Aber Lotion hatte noch mehr Probleme gekriegt. Sie war zur Feindin von Joketsuzoku erklärt und in hohem Bogen rausgeworfen worden. Sprichwörtlich. „Du musst gehen. Und nimm deinen Bruder Ichigo mit.“, kam Mousse auf den Grund seines Besuchs zurück. „Ich bin nur hierher gereist um dir diese Warnung zu bringen.“ Cologne war auf dem Weg um Ichigo auf Spuren von Mikans Vergehen zu untersuchen. „Was für ein Vergehen denn?“ Was soll sie denn mit diesem Artefakt angestellt haben? „Ich kann nicht sagen, was das Artefakt bewirkt. Aber ich konnte die Älteste Cologne überhören.“ Das Artefakt, das sie haben sollte, war ein Spiegel. Hinter Ichigo-chans Augen und Stirn arbeitete es. Dann stand sie auf und schlug mit dem Kopf die Wand ein. „Nanban-Spiegel. Alles klar.“ Mousse sprang auf. „Du kennst ds Artefakt!?“ Ichigo-chan face-palmte sich. Seufzend ließ sie sich an der Wand entlang zu Boden sinken. „Ich habe davon gehört. Und ich weiß auch, wer ihn hat. Aber bentutz habe ich ihn nie.“ Sie guckte zu Mousse hoch. Der hatte noch gar nicht gerafft, wie entblößt er dastand. Also warf sie ihm ein paar chinesiche Roben zu. „Sonst meint noch jemand, du wärst mein Verlobter.“ Ziemlich rot im Gesicht tat Mousse wie ihm geheißen. „Aber woher?“ Woher hatte sie das Wissen? „Bitte, Mousse. Du bist einer meiner besten Freunde. Wenn die alten Schachteln schon dermaßen auf eine Vermutung reagieren…“ Ichigo-chan wollte ihn nicht unnötig in Gefahr bringen. „Ich habe mich schon in Gefahr gebracht, indem ich dir…“ Mousse hatte das echt… „Wenn du mir dein Wort gibst, dass du dieses Artefakt nicht genutzt hast…“ Das konnte Ichigo-chan problemlos geben. „Und jetzt komm. Ich möchte dir meine neuen Techniken zeigen.“ „Du hast neue Techniken gelernt?“ „Erfunden, Mousse. Erfunden.“ „Leute, darf ich euch Mousse vorstellen? Er kommt aus China. Ist einer meiner besten Freunde aus dem Amazonendorf.“, stellte Ichigo-chan Mousse der Familie vor. Ihr Blick fiel nur kurz auf die Katze in Kasumis Armen. „Meine ehrwürdige Mutter.“, zeigte sie dann auf Nodoka. Sofort verbeugte Mousse sich. „Ehrwürdige Mutter.“ Was für ein netter Junge das in Nodokas Augen war. „Und jetzt zeig‘ ich dir die Moves, die ich mir ausgedacht hab‘.“ Dazu holte sie einen Schweineleib am Haken aus dem Subspace. „Erinnerst du dich noch an die Technik, die ich gegen den Dämon probiert habe?“ Mousse nickte. „Habe fertig.“ Ichigo-chan hob kurz die Hand. Die tumultierende Kugel aus Ki erschien. Rasengan! Mousse musste dreimal gucken um das zu raffen. Dann nahm er die Brille ab, putzte sie und gaffte noch zweimal. „Und das war noch die Spar-Version.“ Weg mit dem Gulasch und her mit einer Übungspuppe, die verdächtig wie Lotion aussah. Darauf waren einige Linien und Punkte zu sehen. „Die andren drei Techniken, die Ichigo und ich entwickelt haben, greifen Shiatsu-Punkte und das Ki-System an. „Da muss sogar Cologne aufpassen.“ Aber eigentlich arbeitete sie bloß so hart um Happosai auszuknipsen. „Bloß weil der einmal Cologne besiegt und den beschissenen Spiegel geklaut hat meinen die Mumien jetzt ich hätte das Teil benutzt!?“ Ichigo-chan begann zu dampfen. „Wer is‘ denn so lebensmüde und BENUTZT den Nanban-Spiegel!? Das Teil ist lebensgefährlich!“ Eigentlich gehörte der Shit schon seit Jahrhunderten eingestampft! „Aber was MACHT der Nanban-Spiegel?“, fragte Mousse. „So wie ich’s mitbekommen habe, erlaubt der Nanban-Spiegel Reisen durch Zeit und Raum.“ Aber es hieß auch, der letzte Volldepp der das Ding benutzt hatte, hätte fast die Welt ausradiert. „Überleg‘ mal, man geht damit in die Zeit zurück bevor man geboren wurde und tötet ausversehen die eigenen Eltern. Böses Paradox.“ Ichigo-chan lief bei dem Gedanken ein eiskalter Schauer den Rücken runter. „So ein chaotisches System, wie die Welt alleine es ist, kann schon der einfache Versuch, sich selber vor einem Jusenkyo-Fluch zu bewahren dazu führen, dass kritische Punkte im Zeitgewebe aufgelöst werden. Und dann ist die Kacke richtig am Dampfen.“ Eine der wichtigsten Regeln einer Zeitreise war theoretisch, dass man sich nie selber begegnen, geschweige denn anfassen durfte. „Das erzeugt theoretischerweise einen Kurzschluss zwischen der zukünftigen Gegenwart und der vergangenen Gegenwart.“ Außerdem würde es ziemlich bescheuert kommen, sich selber in der Vergangenheit anzuquatschen. „Ich bin vielleicht keine Zeitreisende, aber die philosophisch-wissenschaftliche Theorie dazu ist in der Welt gut bekannt.“ Ein gellender Schrei wurde hörbar. Ichigo-chans Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. „Lauf. Das is‘ Shampoo. Sie darf dich nicht erwischen.“ Mousse lief. Er hatte erreicht was er wollte. Vielleicht konnte er in Joketsuzoku etwas für Mikan tun. Derweil hastete Ichigo-chan einmal um den Dojo um sich zu verwandeln. „Vergib‘ mir, Mutter.“, meinte Ichigo dann, das Schwert von Nodoka mit beiden Handflächen abfangend bevor es Ranma erwischen konnte. „Könntest du mir den Vertrag zeigen, bevor du Ranma darauf…?“ Immerhin hatte ihr eigener Sohn wohl ein Recht sich zu verteidigen. Natürlich hatte Nodoka den Vertrag dabei. Hatte sie immer. Ichigo guckte sich den kurz an, fiel dann vor Lachen hinten um, sich auf dem Boden kugelnd. „Nabiki. Wieviel meinst du is‘ der wert?“, hob er hoch, sich immer noch krümmend. Also nahm die mittlere Tendo. Sie brauchte auch keine zehn Sekunden. „Nicht mal das Papier.“ Zuerst mal die Formalitäten: Keiner hatte einen Siegelstempel bentzt. Außerdem war Ranma völlig außer Stande gewesen- man muss sich mal überlegen: mit keinen zwei Jahren- einen Vertrag abzuschließen. Für ihn war mit Tinte zu spielen garantiert bloß ein großer Spaß gewesen. Dann noch der Bullshit vonwegen ‚Mann unter Männern‘. Was zum Geier sollte das genau bedeuten? Nach Genmas Definition war ein Mann jemand, der seine Frau wie eine Sklavin behandelte und nach Herzenslust vergewaltigte. Nun, sie drückte sich bei der Sache etwas weitschweifiger aus. Plus, das Japanische Gesetz hatte Regelungen, dass Kinder unter der Obhut ihrer Mütter standen außer sie waren dazu unfähig, plus die Tatsache mit den Schulregelungen… „Und guck‘ mal die Phrase an…“ Ichigo hämmerte vor Lachen auf den Verandaboden und lachte schon Tränen. „Auf die Familienehre hat er geschworen!“ Ranma brach in schallendes Gelächter aus, gleich gefolgt von Akane. Selbst Kasumi schmunzelte. „Ich weiß ja, mann soll nicht schlecht über Tote sprechen…“ Aber Genma hatte seit seinem Training unter Happosai keine Ehre mehr gehabt. Außerdem konnte man nach fünf Minuten schlecht ein so lebenswichtiges Urteil, wie über Männlichkeit fällen. Und wenn man schon dabei war… Laut japanischem Recht durften Männer erst mit 18 Jahren und Frauen erst mit sechzehn Jahren heiraten. Also hatte Ranma gefälligst noch zu warten. Ichigo war der einzige Saotome, der zu Zeit dazu in der Lage war. Zu diesem Kommentar lächelte Nabiki recht hinterhältig… konnte man gar nicht so richtig einordnen. Ichigo nahm Kasumi das pink-violette Kätzchen ab. „Da das jetzt geklärt is‘, nehm‘ ich wohl ein Bad.“ Kapitel 8: Return of the Amazons -------------------------------- Oben hängte Ichigo das ‚Besetzt‘-Schild and die Tür des Waschraums und zog seine Klamotten direkt vom Körper in den Subspace. Er setzte das Kätzchen ab und legte sich gleich in die Wanne. Kaum war er drin, hüpfte das Tier ihm nach. Dann schoss Shampoo durch die Wasseroberfläche. „Aiya!“ „Sehr gute Aussicht.“, kommentierte Ichigo das nackte Mädchen. Shampoo schmiegte sich säuselnd an ihn an. „Airen.“ Mann, wie er derzeit war, reagierte Ichigo entsprechend. Shampoo würde zugeben müssen, dass sie doch etwas ertaunt über diesen Teil eines Mannes war. „Ich will.“, meinte sie bloß und grub ihre Lenden gegen seine. Shampoo nahm seinen Kopf und küsste ihn leidenschaftlich. Er grabbelte ihre Po-Backen. „Mutter, ich möchte dir gerne meine Verlobte vorstellen.“, stieß Ichgio dann unten wieder zur Familie. „Ihr Name ist Xian-Pu.“ Natürlich wusste Shampoo, was sich einer Matriarchin gegenüber gehörte. „Sein Xian-Pu.“ Große Kriegerin von Joketsuzoku, Amazonendorf. Urenkelin von Cologne, zweite Matriarchin von Joketsuzoku. „Großmutter sehen Airen und wir heiraten.“, erklärte Shampoo. „Dann kommen mit Joketsuzoku und machen große Familie.“ „Das geht leider nicht.“, widerprach Nodoka aber. „Ichigo ist einer der Lehrmeister des Musabetsu Kakuto Saotome Ryu.“ Shampoo guckte erstaunt. „Airen?“ Sie sah zu ihm hoch, von wo sie sich angeschmiegt hatte. Klar, das er als Mann auch seine Finger sonst wo hatte. „Ich kann nicht die Verantwortung meinen Schülern gegenüber…“, meinte er leise. „Außerdem… Joketsuzoku bietet auch dir nur begrenzte Gegner. Die Welt ist viel größer. Dort draußen gibt es Gegner, die du dir nicht vorstellen kannst.“ Kurz: Shampoos Potential war in Joketsuzoku vergeudet. „Große Worte, Schwiegersohn.“ Fast hätten Ranma und Ichigo sich länger schlafengelegt. „Urgroßmutter.“ Shampoo war leicht erstaunt. Ah, ya. Cologne hatte ja eigentlich Mikan stellen wollen. Dürfte aber schwer sein, solange Shampoo sich an Ichigo festgrabbelte. Cologne starrte Ichigo in die Augen. Dann war Ichigo schon aus dem Sitzen übern Tisch. Der alte Ghul lachte heiter. „Das kann doch nicht alles sein!“ Ichigo griff nach seinem Ki und probierte eine Finte. Cologne würde registrieren, dass er sie in die Vorstufe des Himmelsdrachen führen wollte. Aber dann… „Rasengan!“ Zugegeben, DAVON wurde Cologne wirklich überrascht. „Nicht übel, Schwiegersohn. Aber eine Technik macht keinen Krieger.“ Okay, aber vielleicht wenn er sie in Grund und Boden prügelte. „Dazu bist du viel zu langsam, Schwiegersohn.“ Daraufhin schien ihm etwas einzufallen. „D’oh!“ Er stoppte mitten im Sparring und zog sich das Shirt aus. Darunter war etwas, das verdächtig wie eine Panzerveste aussah. Als er es auszog, hinterließ es eine Delle im Boden. Cologne wuchsen die Augen vor Überraschung. „Wieviel?“, fragte sie. „Etwa eine 3/4 Tonne insgesamt.“, erwiderte Ichigo lässig lächelnd. Sekunden später wurden zwei menschliche Flummis in Nerima gesichtet. Von Colognes Afterimages ließ er sich nicht wirklich beeindrucken. Nicht nur hatte er es erwartet, mit seinem Training konnte er auch halbwegs durch die Technik sehen. Also ging er in weite Positur. „Kachuu Tenshin Amaguriken!“ Okay, sie schlug ihm die Füße weg. „Hien Ren Kyaku!“, ging er aber gleich über. Damit konnte er Cologne erreichen… fast. „Gar nicht übel. Wirklich nicht übel.“ Sah etwas lächerlich aus, wie er da halb in der Luft hing und der Ghoul auf seinem ausgestreckten Fuß hockte. „Pass auf, Oma.“, meinte Ichigo grinsend dazu. Schnell war er herum. „Juken!“ Cologne erkannte, dass er Ki einsetzen wollte und wich aus. In der Mauer hinter ihr entstand ein Loch in der Form einer Handfläche, darum herum eine ziemliche Delle. Dafür klopte Cologne ihm auf den Kopf. Er griff nach ihrem Stab und schleuderte ihn herum. „Majin Ken!“ Der Amazone blieben nur Bruchteile einer Sekunde um auszuweichen. Genug. Nach dem Rasengan und diesem Juken hatte sie auch schon fast einen Ki-Blast erwartet. „Du wirst gut in den Stamm passen.“, lobte Cologne. Ichigo lächelte sie an, immer noch in Positur. „Erst müssen sie perfekt sein und dann will ich damit jemanden besiegen.“ Außerdem hatte er hier Verpflichtungen, vor allem seiner Familie gegenüber. „Nützt auch nix, sich drüber Sorgen zu machen.“ Er holte eine Taschenuhr aus dem Subspace. „Das wird die Zeit zeigen…“ Dann verbeugte er sich, die Faust in der Hand. „Es war mir eine Ehre, Urgroßmutter.“ Cologne lächelte. „Ich brech‘ zusammen.“, kommentierte Ichigo in der Schule. Da stand Kuno, bereit jemanden zuzuschwallen und zu verdreschen. Ausnahmsweise wohl eher mehr des Letzteren. „Schönen Guten Morgen, Kuno-san.“, grüßte Ichigo trotzdem. Sein Fehler. „Dämon! Hexer!“ Ranma UND Ichigo? „Was hast du denn jetzt wieder angestellt?“, fragte Ranma während Ichigo auswich. „So, wie ich’s bis jetzt übersetzt hab…“, antwortete Ichigo. Er hatte nicht wirklich Probleme, dem Kendoisten auszuweichen. „…meint er, wir hätten Ranko und Mikan verhext und zu unsren Lustsklavinnen gemacht. Im Kern zumindest.“ Die Seelen der Grazien verdorben und verstümmelt, ihren Geist wie Spielzeug behandelt und den Fokus ihrer Affektionen… „Nobler Samurai? WO?“ Ranma sprang auf Kunos Kopf und tat so als ob er den Horizont absuchen würde. Ichigo lächelte. Ihm war grade eine echt fiese Idee gekommen. Zwei, um genauer zu sein. Aber zuerst ging er mal an Kuno vorbei und nahm ihm sämtliche Klamotten in den Subspace. Die Brüller hallten noch bis in die Mittagspause nach. Ichigo wunderte sich nicht wirklich, dass Shampoo zur Mittagspause mit ihrem Fahrrad ins Klassenzimmer geradelt kam. Aber irgendwann musste er rausfinden, wie sie’s schaffte damit durch die Mauer zu kommen; im dritten Stock. „Aiya, Airen!“ „Shampoo.“ Gleich nahm er sie in die Arme, küsste sie innig. „Liebster.“, hauchte sie, ganz überrascht. „Ich habe dir Essen gebracht.“ „Aber das wäre doch nicht nötig gewesen.“, flüsterte Ichigo ihr ins Ohr… Schöne große Platte. Schwein. „Tut mir außerodrentlich leid, geliebte Shampoo.“ Das hier war leider Ryoga. „SAOTOME!“ Ichigo seufzte. Kuno zerhieb ihm das Pult. „Folg‘ mir doch, wenn du dich traust!“, rief Ichigo und sprang aus dem Fenster, Kuno gleich auf den Fersen. Aber nur einer stanzte unten einen Abdruck in den Asphalt. „Was für ein Idiot.“, schüttelte Ichigo den Kopf. Er stand locker an der Wand, die Hände in den Hosentaschen. „Airen!“Als Shampoo zum Fenster stürzte, staunte sie nicht schlecht. Huh? Was ging denn da vorne ab? Nabiki und ihre Konsorten auf einem Podest? Das musste er sich ansehen. „Das müssen wir uns ansehen, Shampoo.“ Er lief bis auf Höhe des Bodens im ersten Stock und sprang dann weit von der Wand. In einer ausgestreckten Positur kam er rutschend auf den Boden. „Ladies, Gentlemen!“ Nabiki begann grade eine Ansprache. Da waren zwei Waschzuber. Oh, das war fies. Ichigo hatte ihr das zwar mal vorgeschlagen, aber trotzdem. „Hier und jetzt! Die einmalige Chance! Wer von euch hatte nicht schon mal den Gedanken, zur andren Hälfte der Menschheit überzulaufen? Von der Freundin vorgeworfen bekommen, sich nicht…?“ Die beiden Helferinnen zeigten die leeren Waschzuber, füllten mit Schläuchen Wasser rein. „Und jetzt der Clou! Eine einmalige Gelegenheit. Einmal sehen wie es ist!“ Nabiki selber hielt die beiden Päckchen hoch. Instant-Pulver. Nanniichuan und Nyanniichuan. Beide Helferlein zeigten dann einen ganz normalen Hund. Süße kleine Hündchen. Aus den Hunden wurden respektive ein Mädchen und ein Junge. „Da bekommt der Begriff Machoweib eine ganz neue Bedeutung, nicht?“, lachte Nabiki. „Also, das Pulver funktioniert nur ein einziges Mal. Sobald man wieder mit heißem Wasser in Berührung kommt ist der Spaß für immer vorbei.“ Jetzt grinste sie. „Aber für einen Trip ins Badehaus ist es doch ideal, oder?“ Bevor die große Verkaufsaktion los ging, hatte Nabiki aber noch eine Warnung. „Wenn ihr Hentais als Mädchen mit einem Jungen vögelt kann es sein, das ihr schwanger werdet. Und dann habt ihr’s vergeigt. Dann bleibt ihr ein Mädchen.“ Aber wenn ein Pärchen mal die Rollen tauschen wollte, war’s wirklich ideal. Ichigo konnte’s einfach nicht lassen. „Freiklamotten zu jedem Päckchen Instant-Pulver!“, rief er und zog gefüllten Kleiderständer nach dem andren aus dem Subspace. Daraufhin sprang er von der anderen Seite der Schülermenge auf die Bühne. „Aber ich würde euch wirklich von etwas abraten. Versucht nicht mit euch selbst ein Kind zu machen. Würde übel ins Auge gehen. Trotzdem, der Spaß ist es echt wert.“ Er grinste. „Wollt ihr Kuno-chan sehen?“ Auf jeden Fall wollten die das. Und wenn man vom Teufel spricht… „Stirb, Saotome!“ Er schwafelte noch ein wenig mehr, aber das blendete Ichigo aus. Er nahm einfach den Waschzuber mit Nyanniichuan und ließ Kuno ins Wasser laufen. Er wurde eine Handbreit kleiner, seine Haare wechselten zu einem grünlichen Ton. Ichigo legte einen Finger an die Lippen. Niemand sollte ihm verraten, wie er wieder Mann werden konnte. „Saotome, ich werde die holde Ranko und die…“ Langsam schien Kuno-chan zu merken, dass was nicht stimmte. Mochte dran liegen, dass sie auf die Schnauze fiel. Sie fummelte sich über die Brust, zog den Yukata auf und schrie. „SAOTOME!“ Nabiki gab Ichigo eine High-Five. Sie würde echt Spaß haben und Kuno ein Vermögen abknöpfen. „Also, wehrte Oberschülerin Kuno-chan. Damit du es weißt. Ab heute bist du eine Frau. Das ist ein netter kleiner Fluch aus China.“ Ichigo genoss es einfach. „Du wirst den Rest deines Lebens als Frau verbringen. Und mich zu töten hilft auch nicht. Dann wird der Fluch nur noch stärker.“ Kurz verzog Ichigo das Gesicht, beäugte Kuno-chan und meinte: „Aber bei deinem Aussehen wirst du keine Probleme haben einen Mann zu finden.“ Er pfiff anerkennend. Kuno-chan sprang auf. „SAOTOME.“ Aber ihm mißfiel sichtlich der Mangel seiner Männlichkeit. Einen Mr. Spock-Griff später war er weggetreten. „Wie Nabiki schon gesagt hat.“, übernahm Ichigo wieder die Szene. „Sobald man mit heißem Wasser in Kontakt kommt ist der Spaß vorbei. Aber verrat das bloß keiner unserer geliebten Oberschülerin hier.“ Zum Beweis nahm Ichigo beide Hunde aus dem Wasser und übergoss sie mit Wasser aus einem dampfenden Teekessel. Sofort waren beide wieder anz normale Kläffer. „Ach, zur Info. In China gibt’s einen Stamm, der nimmt das Zeug um sich aus Tieren Frauen anzuschaffen. Ziemlich krank.“, fügte Ichigo noch hinzu. „Tierliebe, eh, Saotome?“, scherzte Nabiki. Ichigo flüsterte ihr was zu. Daraufhin setzte sie ein geradezu teuflisches Grinsen auf. „Ich glaube, Sanzenin is‘ auch schon wieder aus dem Krankenhaus raus.“ Noch was. „Für gleichgeschlechtliche Paare is das natürlich DIE Chance!“ Mikan und Ranko hatten es schon. Was glaubten die Leute eigentlich, wo die waren? „Im Bett, auf dem Esstisch…“ Ichigo zählte lachend auf, wo er seine Schwestern vermutete. Echte Gesichtsentgleisungen. „Ichigo, du hast Gäste.“, erklärte Nodoka dann gleich, als sie wieder heim kamen. Eh? Zwei Gäste, das eine war eine junge, verdammt gut angezogene Frau, das andere das kleine Mädchen aus dem Supermarkt. „Willkommen.“ Ichigo verbeugte sich artig. „Eri Kisaki.“, erwiderte die Frau. Daraufhin setzte Ichigo sich. „Ich denke, Sie sind hier, weil Ihre Tochter Kampfsport trainieren möchte.“ „Ran hört gar nicht mehr auf davon zu reden, seit sie und ihre Freunde…“ Aus der kleinen Ran platzte es raus. „Ka-san, das ist der Mann!“ „Sehr aufmerksames Mädchen. Und dazu noch schlau.“ Ichigo lächelte Mona-Lisa und nickte leicht. „Sie wollen sicher erfahren, welche Methoden und Techniken wir einsetzen werden um die Ausbildung Ihrer Tochter durchzuführen.“, machte er dann weiter. Und natürlich, was der Musabetsu Kakuto Ryu natürlich darstellte. Er stand auf und reichte Mrs. Kisaki die Hand. „Wenn Sie mir dann bitte folgen würden?“ Eine kleine Tour. „Der Anything Goes Stil ist darauf ausgelegt, möglichst flexibel zu sein und sich allen Gegebenheiten anzupassen. Man lernt, den Gegner praktisch als Lehrer zu sehen und seinen Stil als auch seine Techniken zu analysieren und selbst zu meistern.“ Das alles hatte Sinn darin, dass die Lehre unter einem einzigen Meister war wie ein Eimer Wasser. Das Wasser wurde irgendwann brackig und schal und der Eimer rostete durch. „Durch die Lehre unter mehreren Meistern, aus mehreren Quellen, findet man eher zu seiner eigenen Form und zur Gänze.“ Die Lehrmethoden und Techniken dieser Generation des Musabetsu Kakuto Ryu waren entsprechend aufgebaut. Ein guter Teil kam von den Shaolin, Parcouring, Südamerika, Okinawa, Israel… „Dabei ist der größte Vorteil, dass es kein Limit nach oben gibt. Der Nachteil ist, dass es einer gewissen Grundfähigkeit bedarf andere zu ‚lesen‘, etwas mehr Flexibilität als sonst nötig ist und man eine gewisse Meisterschaft erlernen muss um gegen andere zu bestehen.“ Man war so weit gefächert, dass man instinktiv auf die Elemente der breiten Basis zugreifen können musste. Praktisch… frei Schnauze. „Mia, Akane! Kommt ihr kurz?“, rief Ichigo. Mia war gerade dabei, sich die Handgelenke zu reiben, Akane hatte… nun. „Mia Namikaze, Akane Tendo. Mia ist unsere erste öffentliche Schülerin, Akane die Erbin des Tendo-Zweigs des Musabetsu Kakuto Ryu und Co-Trainerin.“ Das hier waren Miss Kisaki und ihre Tochter Ran. „Ran wird heute bei uns anfangen.“ Könnte Akane sich vielleicht um Kleidung für Ran kümmern? „Mia, zeigst du Miss Kisaki bitte den Anfang?“ Klar, dass Mia das machte. Miss Kisaki staunte, zeigte es aber kaum. „Außerdem vertritt der Saotome Ryu die Meinung, dass Wettkämpfe gut fürs Training sind, aber nicht das Ziel.“ Kampfsport war dafür da, wahre Größe zu erlangen. „Dass man stark genug wird die zu beschützen die man liebt.“ Denn aus großer Macht folgt immer große Verantwortung. „Ein Pokal ist bloß eine Blechdose. Ein Kampf ist dann wertvoll, wenn er einen Sinn hat.“ Miss Kisaki nickte. „Wie wäre es damit, dass wir einen Probemonat nehmen? Ran kann sich dann dreimal die Woche bei uns austoben und danach können wir immer noch über Modalitäten wie Kosten reden. Bis zu den Sommerferien und dann beginnt der Probemonat. Also noch was extra vorher oben drauf.“ Es musste aber auch klar sein, dass Kampfkunst zeitaufwendig war und man am besten Vollzeit dabei war. Also beschäftigte man sich zumindest täglich damit. Wenn sie sich anstrengte, konnte sie in weniger als zehn Jahren sicher schon jemanden beschützen. „In Ordnung.“ Die kleine Ran war furchtbar happy über das Training, auch wenn sie noch nichts fertig brachte. Aber es tat verdammt gut, fand Ichigo. Und dieses gute Gefühl reflektierte sich auch im Training selber. Shampoo, die das interessiert beobachtete, raffte es nicht wirklich. Als Ran dann für den Tag fertig war und von ihrer Mutter abgeholt wurde, strahlte sie über beide Backen. „Nur wenige Berufungen sind ehrenvoller als das Lehren.“, notierte Ichigo dann mit einem seichten Nicken. Nach einem ruhigen Bad und einem guten Essen relaxte die ganze Familie. Zugegeben, Shampoo übertrieb es ein wenig mit ihren Affektionen, aber das würde schon noch ein bisschen nachlassen. Cologne hatte heute sogar das Abendessen aufgebracht. „Ich musste grade an die Story von einem legendären Schwert denken.“ Legendäres Schwert? „Tessaiga.“ Laut der Legende gehörte es einem Halbdämon. Der Vater des Halbdämons, ein Inukami und zu der Zeit einer der mächtigsten Dämonen Japans, solle anscheinend sein Leben gegeben haben um seine menschliche Liebe und seinen Sohn zu beschützen. „Um seinem Sohn etwas zu hinterlassen verbarg der Inukami dann sein eigenes Grab direkt im Auge seines Sohnes. Und dort wiederum Tessaiga. Auf das Schwert sprach er noch einen mächtigen Zauber. Kein vollwertiger Dämon sollte es jemals führen können. Inu Yasha, Name des Halbdämons, sollte die Werte erkennen, die seine eigene Existenz darstellten. Das bedeutete auch, dass er einen menschlichen Begleiter an seiner Seite bräuchte, um das Schwert überhaupt bergen zu können.“ Vorspiel: die Legende spielte in der Sengoku Periode. Fünfzig Jahre bevor Tessaiga geborgen wurde, hatte Inu Yasha sich in die Priesterwächterin des Shiko no Tama, Kikyo verliebt. Er wollte das Juwel benutzen um ein Mensch zu werden und bei ihr zu bleiben. Aber ein mächtiger Dämon genannt Naraku täuschte beide und ermordete Kikyo. Doch bevor sie starb nagelte sie Inu Yasha an einen Baum. Das Juwel der Vier Seelen wurde dann mit Kikyo verbrannt, damit es nicht in falsche Hände gelangte. Fünfzig Jahre hiernach kehrte das Juwel zurück, in der Reinkarnation Kikyos, einem Mädchen mit Namen Kagome Higurashi, weit aus der Zukunft. Sie befreite Inu Yasha und das Juwel wurde in ihrem Körper gefunden. Durch unglückliche Umstände wurde das Juwel jedoch zersplittert und Kagome und Inu Yasha begannen die lange Reise, es wieder zusammenzusetzen. „So kam es auch, dass ausgerechnet Kagome Tessaiga barg und Inu Yasha die volle Macht des Schwerts entdecken konnte indem er sie beschützte. Später soll Kagome in einem halb-apokalyptischen Endkampf gegen Naraku dann den einzig richtigen Wunsch gegenüber dem Shiko no Tama geäußert haben. Aber dieser Wunsch sandte sie wieder in ihre eigene Zeit. Drei Jahre vergingen bevor sie wieder in die Arme von Inu Yasha zurückkehren konnte. Sie blieb dann dort.“ „Legende hat es, dass sie ihre eigene Vorfahrin wurde.“ „So, so. Nette Geschichte.“, beurteilte Nabiki das kühl. „Und da behauptest du vorher, meine Brosche habe einen dieser Juwelensplitter.“ Ichigo zuckte mit den Schultern. „Kann sein, dass es an der Präsenz von Kagome liegt. Vielleicht auch an der Magie des Juwels.“ Wie jetzt? Cologne horchte natürlich aufmerksam. „Wenn das Juwel mit Kagome wiedergeboren wurde, könnte es sich theoretisch selbst erhalten. Was bedeutet, dass die beiden Zeitlinien des Juwels gleichzeitig existieren konnten. „In der einen Existenz wurde es noch nicht wiederentdeckt, die andere Existenz wie wir sie als Splitter kennen wurde noch nicht in Nicht-Existenz gewünscht, da ja Kagome noch überhaupt nicht in den Brunnen gefallen ist. Kagome ist ein Kind DIESER Zeit, also muss ihre Existenz auch zu uns verbunden sein.“ Aber die einfachste Methode, das zu checken war wohl den Schrein zu besuchen, indem sie aufgewachsen war. Da sie laut der Legende mehrere übernatürliche Freunde gefunden hatte- unter anderem Shippo, einen jungen Kitsune und Kirara, eine junge Bakeneko (Ranmas Gesicht verzog sich vor Schock)- würden sie vielleicht die ganze Zeit über die Familien ihrer Freunde Wache gehalten haben. „Aber das soll nicht unsere Sorge sein.“, meinte Ichigo schließlich. „Wir sollten uns nicht einmischen, sonst könnten wir die Zeitlinie wirklich übel zurichten. Aber das soll uns nicht daran hintern, die Wahrheit rauszufinden.“ Klar, ‚Nur mal schauen‘ konnte sehr wohl übel enden. „Dann sollte besser niemand dem Mädchen etwas tun.“, meinte Nodoka mit einem warmen Lächeln. „Hat vielleicht irgendein Schrein in Tokyo einen Tausend Jahre alten Baum?“ Aber… ja, genau. „Der Vater von Inu Yasha soll den großen Drachen Ryukotsusei mit einem Klauenschlag unter einer Klippe begraben haben. Durch diesen Kampf soll er genug geschwächt worden sein, dass sein letzter Kampf und damit sein letzter Sieg seiner Familie gegolten hat.“ Außerdem soll Inu Yasha die Robe der Feuerrate von seiner Mutter geerbt haben. „Dann verschwinden die Splitter wenn dieses Mädchen das Juwel in der Vergangenheit verschwinden lässt?“, fragte Ranma nach. „Wahrscheinlich. Aber hier is‘ niemand wirklich ein praktischer Zeitreisender.“, erwiderte Ichigo mit Schulterzucken. „Könnte aber sein, dass Kagomes besondere Art der Zeitreise und ihre Verbundenheit zwischen den Perioden damit zu tun hat.“ Er wusste von zwei Leuten die er hätte Fragen können. „Aber beide sind etwas schwerlich erreichbar.“ Einer davon war in Wales, Großbritannien. Der andere… nun, der war auf Reisen. „Dann ist es ja gut, dass im November ein Kampfsportturnier in London stattfindet.“, notierte Nabiki, nebenbei. Ichigo kam eine Idee. „Nabiki, könntest du vielleicht auch rausfinden, wann das nächste Tenkaichi Budokai ist?“ Cologne, Soun und Genma-Panda horchten auf. „Du willst beim Tenkaichi Budokai teilnehmen, Schwiegersohn?“, hakte Cologne nach. Ichigo lachte herzhaft. „Das Turnier selber is‘ bloß was für Angeber.“ Ernst: „Aber ich will sehen wie gut wir sind.“ „Turnier?“ Akane und Ranma horchten auch auf. „Was is‘ so besonders daran?“, hakte Ranma nach. „Strongest Under the Heavens Martial Arts Tournament. Dieses Turnier zieht regelmäßig einige der größten Kämpfer der Welt an. Und wer es gewinnt ist der offiziell stärkste Kampfsportler der Welt.“ Betonung auf ‚offiziell‘. „Leute wie wir nehmen da eigentlich eher selten Teil.“ Seitenblick auf Cologne. „Ich meine, Urgroßmutter alleine könnte das ganze Turnier gewinnen ohne aus der Puste zu kommen.“ Sah ziemlich seltsam aus wie Cologne tatsächlich leicht rötlich anlief. „Aber für’s Training ist es doch ganz gut.“ Andere Stile zu treffen und sich zu messen. Ichigo lächelte. „Vielleicht treffen wir ja Muten Roshi und können ihn dazu bringen, uns das Kamehameha beizubringen.“ „Muten Roshi Kameha-was?“ Ranma und Akane rafften das nicht. „Sagt jetzt bloß nicht, dass ihr noch nie von Muten Roshi gehört habt, dem Kame-Sennin. Einem der mächtigsten Kampfsportler, die jemals über diese Welt gewandelt sind. Es heißt, sein Kamehameha auf voller Power sei mächtig genug um den Mond auszuradieren.“ Kiefer fielen. Das Kamehameha sollte angeblich sowas wie ein zur elften Potenz hochgeschraubter Ki-Blast sein. „Eher mehr wie eine Schockwelle.“, kommentierte Cologne. Sie seufzte. „Ich habe einmal gegen ihn gekämpft.“ Es war ein Unentschieden gewesen, aber auch bloß weil Cologne mächtig Schwein gehabt hatte. „Hallo, Ryoga.“, meinte Ichigo heiter. Grade lief ein kleines, schwarzes Ferkel am Wohnzimmer vorbei. Ranma seufzte und stand auf. Ichigo warf ihm ein paar Klamotten zu. Ichigo nahm noch ein paar Blätter und verzog sich dann schnell in das neue Quartier. Wo? Ganz einfach. Nabiki hatte es sich einfach gemacht und ihren Vater auf den Dachboden verfrachtet während sie das große Zimmer für Ichigo und Shampoo hingeferkelt hatte. Da musste einfach noch was hinter stecken. Na, ja. Shampoo war noch im Bad und er konnte sich etwas auf sein Ki-Training konzentrieren. Also legte er wieder ein Blatt in die Hand und formte mit der anderen darum eine Schale. Einmal hatte er es geschafft, dann musste dieser Teil des Pfads bloß komplett platt getreten werden. Erst danach wollte er sich dran machen, einen Wasserfall zu spalten. Zugegeben, er hatte mächtig Fortschritte gemacht, aber was ihm fehlte waren echte Kloppereien. Na, wozu gab’s Kuno. Mit dem konnte man wenigstens etwas in Form bleiben. Mann, Ruhe und Frieden wären ja schön gewesen, aber es gab auch Dinge, die getan werden mussten. Soviel Stress sie auch im Comic gehabt hatten, die Ranma Crew hatte auch ein paar gute Dinge geleistet. Okay, diesmal kannte Akane wenigstens Ryogas Fluch, das war schon mal ein Vorteil. Ki sammeln, in Wind-Ki wandeln, Wind-Ki schärfen, mit Wind-Ki Blatt schneiden. Innerlich musste er lachen. Er war noch lange nicht so stark wie Ranma, Shampoo, wenn er vielleicht auch die beiden Idioten eingeholt hatte. Seine Stärke lag im Ki, das war einfach so. Bis jetzt hatte seine schnelle Auffassungsgabe, das theoretische Wissen und was wahrscheinlich einfache Begabung war ihm richtig weiter geholfen. Ranma und Ryoga zählten beim Vergleich nicht wirklich, das waren einfach Trainingsmonster. Happy und die Ghoule waren einfach bloß Monster. „Liebster?“ Natürlich musste Shampoo erstaunt sein über das, was er da machte. „Was machst du?“ Sie spürte das Ki, aber es war anders als sie es bisher gespürt hatte. „Ich versuche, mein Ki zu Wind-Ki zu wandeln.“ Ichigo zeigte ihr das Blatt, fast komplett durchgeschnitten. „Wenn ich es schaffe, Wind-Ki zu erzeugen, kann ich es auf meine Waffen anwenden, oder vielleicht sogar bloß auf meinen Körper. Und ich werde damit endlich das Rasengan komplettieren.“ Er war ein wenig abwesend dabei. Genug, dass er es fast nicht mitbekam als sie seine Hand auf ihren Busen drückte und ihn von vorne praktisch auf das Bett- extra gekauft- drückte. Nabiki würde diese Nacht wohl nicht wirklich Schlaf finden. Merkte man spätestens am nächsten Morgen. Wenn Blicke töten könnte, dann wäre Nabiki eine Massenmörderin geworden. Auch, wenn Nodoka und Kasumi das Frühstück mehr als ausgezeichnet gestalteten. Na, wenigstens hatte Nabiki am Vortag noch ordentlich Kohle gescheffelt und Kuno mit Sanzenin… ‚verkuppelt‘. Und natürlich hatte sie Fotos davon, die sie in der Schule verscherbelte. „Du bist fies.“, hatte Ranma zu Ichigos Vorschlag gemeint, wie sie Kuno ‚beruhigen‘ konnten. Die Idee mochte Ranma zwar etwas mißfallen, aber genial war sie trotzdem, und sie würde einige der Probleme lösen, die sie hatten. Was er Kuno erzählen würde? Nix. Ranko würde. Ihre Story war es dann, dass Ranma und Ichigo so gar nicht existierten. Ranko wäre das Original, Genma Saotomes Tochter. Ihr Vater hätte sie vor über zehn Jahren entführt und sie gezwungen, wie ein Junge aufzuwachsen und hatte sie schließlich an diesen verfluchten Ort Jusenkyo geschleift, an dem er sie in eine verfluchte Quelle geworfen hatte um sie zumindest teilweise in einen echten Mann zu verwandeln. Das bedeutete, dass sie sich bei Kontakt mit heißem Wasser in einen kompletten Mann verwandelten; diejenige Person, die er als Ranma kannte. Fast dasselbe traf auf Mikan zu, die er einfach so… Für Ranko war es eine schreckliche Erfahrung, wenn sie sich in einen Mann verwandelte, war es fast wie eine… Schändung ihrer Weiblichkeit. Fast wie Dr. Jekyll and Mr. Hyde. Auch jetzt gerade musste sie alle Kraft aufbringen um den Mann in ihr unter Kontrolle zu halten. „Gebt dem Mann einen Oscar.“, kommentierte Ichigo das Schauspiel nur später. „Ranma, du musst echt in Theaterclub. Hab‘ gehört, die wollen nächstes Jahr ganz groß Romeo und Julia aufführen.“, notierte Ichigo cool. Akane hatte bei ‚Theaterclub‘ schon aufgehorcht. Die wollten echt DAS Stück aufführen? „Huh?“ Ranma wunderte sich, grade ein Stück Sushi rein schiebend. Yuka und Sayuri rutschten gleich zu ihm – jeweils eine Seite- und mussten ihm ins Ohr flüstern was Sache war. „Mann, Mädels.“, seufzte Ichigo. „Wenn ihr mit aller Gewalt mit Ranma schlafen wollt, dann teilt ihn euch einfach.“ Und Akane fiel aus dem Baum. „HENTAI!“ Zum Glück war Shampoo nicht in der Nähe. „Was für ein Machoweib.“, meinte Ranma im Flug. Ichigo konnte das nur am Rande mitkriegen. Er hatte Probleme, bei Bewusstsein zu bleiben. Ein paar Minuten später trug Ichigo Ranma-chan übers Wasser der Bucht von Tokyo. „Also, echt.“ Den ganzen Weg von Nerima bis hier her. „Steife Leistung.“ Akane war echt besser geworden. „Und du bist sicher, dass du nicht übers Wasser laufen kannst?“, hakte Ichigo noch nach. „Ich würd‘ mich gern von Wasser fernhalten.“, antwortete Ranma-chan leicht genervt. „Und was ist mit Strand? Oder dem Wald? Wär‘ doch ideal.“, lachte Ichigo. Die Wände hochlaufen schaffte Ranma doch schon. „Is‘ auch nix andres.“ Besonders mit den Amazonen und dem ganzen andren Krempel, der sonst hier abging. „Die Amazonen sind jetzt dein Problem.“, gab Ranma-chan von sich. „Pft. Krieg‘ ich auch irgendwie hin. Jetzt dürften wir wenigstens einen halbwegs ruhigen Sommer haben.“ Und danach kam Happosai. „Glaubst du, Nabiki kommt an eine Atombombe ran?“, wurde Ichigo gefragt. „Sicher. Aber is‘ das nicht ein ‚klein‘ wenig übertrieben?“ „Überhaupt nicht.“, vertrat Ranma-chan die Meinung. „Was geht da ab?“, interessierte Ranma sich für etwas. „Sicher die Baustelle für die Regenbogenbrücke. Soll die Bucht überspannen. `93 wird sie fertiggestellt.“, erklärte Ichigo. „Sag‘ mal…“, begann Ranma plötzlich. „Wie ging meine Story eigentlich aus?“ Das ließ Ichigo kurz auflachen. „Du bist natürlich mit Akane zusammengekommen. Auch wenn du dafür gegen einen Halbgott gekämpft und einen Gebirgszug eingeebnet hast um ihr das Leben zu retten. Die beiden Idioten haben dann natürlich gleich eine Hochzeit aufziehen müssen und da der JTF ein Fass mit Nanniichuan geschickt hatte, haben die Machoweiber, die Idioten und die Hentais die Hochzeit gesprengt. Das lettze Bild hat den völlig ruinierten Tendo-Dojo gezeigt. Aber glaub‘ mir. Der Weg dahin war echt hart. Wenn du glaubst, Ryoga, Happy und die Machoweiber wären schlimm, dann kannst du dich gleich einsargen lassen.“ Damit hebelte Ichigo Ranma-chan über die Schulter. „ALSO LERN ZU LAUFEN!“ „HEY!“ Ranma-chan landete auf der Außenwand eines Kreuzfahrtschiffs, ausgerechnet der QE2. „Was soll das!?“ „Wie jetzt? Ich dachte du wolltest Akane beschützen!“ „Du weißt genau, wie ich Wasser hasse!“ „Dafür ziehst du’s aber an wie ein Magnet!“ Die armen Passagiere auf dem Schiffchen. Der erste Eindruck von Japan war etwas heftig. Und vor allem das arme Schiff. Grade erst modernisiert und jetzt das. Das war aber wahrscheinlich nix gegen den markerschütternden Schrei, den man durch halb Tokyo hörte. Es hatte da einen ganz einfachen Grund für. Nun, Ranma hatte Ryoga getroffen, sich mit ihm verfranzt und dann an eine Katze geraten. Ichigo hob bloß die Augenbraue als Ranma mit der Katze ankam. Nun, die Katze kam Ranma hinterher. Shampoo-neko nahm das ein klein wenig persönlich. Kaum sah sie die andere Katze, begann sie zu fauchen und in Abwehrposition zu gehen. „Sag bloß, du hast dir eine neue Verlobte angeschafft, Ranma.“, meinte Ichigo cool, Shampoo auf den Schoß nehmend und sie beruhigend kraulend. Sofort schnurrte sie und schmiegte sich in seine Hände. Doch dann kniete plötzlich eine nackte… sehr gut aussehende Katzenfrau da. Ichigo hob eine Augenbraue. „Faszinierend.“ . Goldene Augen, violette Haare in einer etwas krassen Frisur, Katzenohren und –schwanz. Vor allem aber eine gewisse Anhänglichkeit an Ranma. „Ich bin Blair…“, schnurrte sie, sich an Ranma zu schaffen machend. DAS konnte Ichigo sich nicht verkneifen. „Blair Witch Project.“, kommentierte er lächelnd. Gleich danach goss er etwas warmes Wasser über Shampoo aus. „Was du hier machen!?“, fuhr die Amazone gleich auf. Klar, irgendwie musste sie sich ja ‚ihres Dings‘ beraubt fühlen. Und dann noch eine sich dermaßen verhaltende Person! „Wer du sein!?“ „Aber, aber…“ ‚Blair‘ winkte mit dem Finger ab. „Wieso denn gleich so eine Aufregung?“ Shampoo gab sich das nicht, sie sprang Blair gleich an und beide rollten übers Gras im Garten. „Catfight.“, kommentierte Nabiki. „Ich hoffe, du machst Fotos.“, notierte Ichigo cool. „Video.“, erwiderte Tendo ruhig. „Kann ich ein Tape haben?“, wollte der Junge wissen. „5000 Yen.“ Also Schein rüber. Umgerechnet ein bisschen weniger als fünfzig Dollar. Hey, DAS war’s echt wert. Die restlichen Tage der Woche wurde’s echt mal heiß. „Ich brech‘ zusammen.“, stöhnte Ichigo. Statt Ranmas morgentliches Geklatsche mit Genma wachte man im Hause Tendo seit Blairs Auftauchen immer mit einem Schrei auf. Und natürlich hatte das Katzenvieh auch NULL weibliches Schamgefühl, zumindest im Haus. Ichigo zuckte dabei bloß mit den Schultern und grinste breit. Was zum Geier regten sich die Leute hier eigentlich so auf? Wenn Blair damit okay war, bitte. Ranma? Trug’s nicht so ganz gelassen. Ichigo und auch Ranma gingen die Kiefer auf, als sie Nodoka in ihrem Badeanzug sahen. Es war ein dezentes Stück, aber vielleicht gerade deshalb wurde sie zur wahren Augenweide. Wäre eigentlich ein schöner Tag geworden. Kasumi und Nodoka hatte Essen mitgebracht, leichte Snacks. Die Mädels sonnten sich… Genma-Panda schwitzte sich seine verdorbene Seele aus dem Leib… „Aiya!“ Bis Shampoo einen Typen in den Sand prügelte, der sie angegrapscht hatte. Ichigo erkannte ihn sofort. „Hallo Ran, ist das dein Freund?“ Gemeint war der Knirps neben seiner Schülerin. „Shinichi, richtig?“ Der Junge nickte. „Shinichi Kudo.“ Verächtlicher Blick auf den Kerl am Boden. „Vater, ja?“ Ran sweat-droppte. Also legte Ichigo den Typen unter einen Sonnenschirm und klatschte ihm ein kühles Tuch auf die Stirn. „So, Ran wird Meisterin des Anything-Goes und du?“, fragte Ichigo dann Shinichi. „Detektiv!“, meldete der Knirps sich gleich. „So, dann bist du wohl ein großer Holmes-Fan.“ Tja, Holmes wusste auch, dass man sich nicht nur in einem Feld verlieren durfte, sonst wurde man zum Fachidioten. „Ist auch eins der Grundprinzipien des Musabetsu Kakuto Ryu.“ Kurz lachte Ichigo auf. Dann malte er einen Kreis in den Sand. „Erde, Feuer, Wind, Wasser.“ Geteilt in vier gleiche Teile und entsprechend markiert. Nur eine kleine Lektion bezüglich Sichtweisen, Lehrmeistern und Ausgeglichenheit. „Vielleicht mag es immer nur eine wirkliche Wahrheit geben, aber jedes Wesen sieht sie von einem ganz speziellen Blickwinkel heraus.“ Wenn Shinichi sich anstrengte hatte er vielleicht in zehn Jahren seine eigenen Baker Street Irregulars. Natürlich ein bisschen modernisiert. „Detective Boys.“, lachte Ichigo. Also, noch viel Spaß den Zwei und nichts anstellen. „Huh?“ Ichigo lächelte. Nabiki lugte derweil über ihre Sonnenbrille zu ihm. „Nihao!“ Klar, dass Shampoo vorbei kam. „Ah, Shampoo. Ist das nicht eine Überraschung?“ Nodoka freute sich über den Besuch. „Garantiert hat Cologne den Sommer über hier eine Zweigstelle ihres Restaurants aufgemacht. „Ich komme natürlich nur wegen meines Liebsten.“ Die Amazone schmiegte sich gleich ein wenig an Ichigo an. Der fragte sich, ob seine chinesische Verlobte wirklich etwas unter diesem weißen Leibchen trug, das verdächtig an römische Klamotte erinnerte. Nun, ja. Ohne die Sache mit der Phönix-Pille war es ziemlich ruhig. Allerdings konnte man sch dann doch nicht das Rennen mit den Melonen verkneifen. Ohne echte Konkurrenz war’s auch wirklich schnell vorbei. „Wo sind denn Ranma und Akane?“, fragte Kasumi dann später, leicht verwundert. „Ich denk‘ mal, er versucht ihr, das Schwimmen beizubringen.“, notierte Ichigo cool. „Eine Lebensaufgabe.“, kommentierte Nabiki lächelnd. Soun heulte los. Gott, das war peinlich. „Ich hoffe, Ranma hat damit kein Problem.“, meinte Kasumi warm, mit einem Lächeln. „Ach, was. Ranma schafft das easy.“, wehrte Ichigo ab. „Trotzdem ehrt dich deine Fürsorge.“ Daraufhin wurde das Lächeln der ältesten Tendo ein wenig weiter und sie nahm einen ganz leichten rötlichen Farbton an. Dauerte auch nicht lange, bis Ranma angeflogen kann. „Mann, Ranma.“, seufzte Ichigo bloß, als er seinen Adoptivbruder aus dem Sand ausbuddelte. „Immer dasselbe.“ Plötzlich fing jemand an zu schreien. Die Leute gerieten in Panik, preschten aus dem Wasser. Wieso? Der Schrei war folgendes: „HAIE!“ Nur leider kam’s nicht ganz so gut. „Da sind noch Kinder im Wasser!“ Ichigo hörte den Schrei des Rettungsschwimmers. Verdammt schnell hatte man feuerrote Flaggen an der Küste aufgezogen damit signalisiert wurde, dass Schwimmen hier extrem gefährlich war. Aber da waren noch zwei Kinder draußen. Und Seerettung war nirgendwo in Sicht. Ichigo rannte los. Grade noch bevor der eine Hai nach den Kindern schnappen konnte, hatte er sie aus dem Wasser gefischt. Dann war da aber ein verdammt großer Hai vor ihm in der Luft. Wahrscheinlich der große Bruder vom Hauptdarsteller von Jaws. Ichigo schluckte gewaltsam die Panik herunter. Der Fisch konnte alle drei auf einen Haps runter schlucken. Mit einem Rückwärtsflip konnte Ichigo ausweichen, dann rannte er. Solang‘ er die beiden Kinder in den Armen hielt wollte er nix riskieren. „Sensei!“, rief das eine Kind. War ja klar gewesen. Ran und Shinichi. „Festhalten.“, meinte er also bloß. Der Hai war immer noch hinter ihnen und er wollte sich garantiert nicht erwischen lassen. „Wieso hast du den Hai…?“ Cologne hatte das natürlich mitbekommen müssen. Garantiert waren ihre Augen um einiges größer als normal geworden. Ichigo beruhigte seinen Atem, als er da im Sand gepflotzt saß. Besonders Kasumi und Nodoka kümmerten sich grade um die beiden Kids. Leicht lächelnd gab Ichigo seine Antwort, ein Zitat aus der Sutta Nipata, Buddha. Dann natürlich einer seiner Favoriten. Oma Desala. „Wieso fragst du? Wenn du bereits weißt, dass Kerzenlicht Feuer ist, dann wurde das Mahl vor langer Zeit bereitet.“ Was bedeuten sollte, dass sie seine Antwort bereits kannte. Der Vater von Ran, also die Aufsichtsperson dieser beiden Kinder, hatte bis jetzt absolut nix mitbekommen, zugedröhnt wie der war. Hockte oben an der Bar und pfiff gutaussehenden Frauen hinterher. Wenn Ichigo Ran gewesen wäre, hätte er sich vielleicht lieber von dem Hai fressen lassen. „Ihr seid okay?“ Sowohl Ran als auch Shinichi nickten. „Gut.“ Dann gab’s jetzt Eiscreme, auf seine Kosten. Erfahrungsweise war nach so einer Situation immer Schokolade am besten, um sich wieder aufzuwärmen. Kapitel 9: Lernen zu Lernen und Lernen zu Lehren ------------------------------------------------ „Er wacht auf.“ Ichigo kannte diese Stimme. „Wie geht es ihm, Doc?“ Auch diese Stimme kannte er. „Das müssen wir erst sehen.“ Wieder die erste Person. Dann war da ein Gesicht. Er wusste, wer das war, eindeutig. „Tofu.“, brachte er langsam heraus. Scheiße, tat ihm alles weh. „Ganz langsam.“ Ja, die Stimme gehörte Doc Tofu. „Was ist…?“ Da war dieses Futter-Lieferdienst Rennen gewesen. Manche Idioten ändern sich eben nie. Klar, dass er in seiner Jusenkyo-Form mitgemacht hatte. Aber so blöde, in Kunos Haus zu liefern, war er nicht gewesen. Ichigo-chan hatte sich einfach eine Auszeit genommen, und sich stattdessen das Futter gegönnt, ganz lässig. Tags drauf hatte er Shampoo ein paar Blumen zur Überraschung ins Nekohanten gebracht. Weiter war da nix. „Wie’s scheint warst du mitten in einer Gasexplosion.“, meinte eine zweite Stimme. Leicht den Kopf gewandt. Aus den Augenwinkeln konnte Ichigo Nodoka erkennen, seine Adoptivmutter. „Dich hat es übelst zugerichtet.“, erklärte Tofu Ichigo. Knapp eine Woche lang wäre er fast draufgegangen. „Aber ich muss sagen…“ eine zweite Woche dann hatte er sich erstaunlich gut erholt. „Kann ich Klavier spielen?“, fragte Ichigo. „Denke schon.“, erwiderte Tofu mit seiner typisch sanften Art. „Tja, vorher konnt‘ ich’s nicht.“, gab ichigo dann zurück. Darauf konnte Tofu bloß lachen. „Bleib‘ noch ein paar Tage hier und ruh‘ dich aus. Dann kannst du wieder heim.“ Ichigo schnaubte kurz etwas verächtlich. „Eine Gasexplosion überleben.“ Und laut seiner Coverstory das jetzt schon zum zweiten Mal. Aber irgendwie glaubte er nicht dran. „War richtig heftig.“, kommentierte Ranma von der Seitenlinie. Die halbe Straße hatte es regelrecht zerfetzt gehabt und vom Nekohanten war nur noch ein Krater übrig. Keine Spur von Shampoo oder Cologne. Wie guckte Ranma ihn an? Oh, verdammt. Dröhnte Ichigo der Schädel. „Schlaf‘ jetzt erst noch mal. Und morgen sehen wir dann, ob du irgendwelche mentalen Schäden davongetragen hast.“ Ichigo hob leicht einen Daumen. Doc Tofu scheuchte derweil den Rest der Leute raus aus seinem Krankenzimmer. Der ganze Körper tat ihm weh. Wohl auch zu verständlich, nach dieser Sache. Was auch immer das wirklich gewesen war. Er konnte sich kaum bewegen. Dann kippte sein Bewusstsein auch schon wieder weg. Als Ichigo wieder zu sich kam, wunderte er sich, dass da jemand war. Zuerst konnte er nur Farben undeutlich erkennen, dann formten sich Schemen und schließlich bekam er wirklich mit, dass ausgerechnet Nabiki da saß. Unweigerlich musste er lächeln. „Glaub‘ ja nicht, dass ich hier bin weil ich dich mag, Saotome.“, meinte die mittlere Tendo. „Deine kleine Stunteinlage hat mich einiges gekostet. Was glaubst du eigentlich, wie viel Cops heutzutage kosten?“ Sie war nicht amüsiert. Außerdem verlangte sie, dass Ichigo ihr diesen Überweisungsauftrag/ Scheck unterschrieb und absiegelte. Leicht neben der Kappe und mit etwas verschwommener Sicht setzte er also seine Unterschrift auf die Stelle, die sie auf dem Klemmbrett andeutete. Sonst konnte er ja nicht wirklich was machen. Ichigo fühlte sich verdammt platt und konnte sich kaum bewegen, die nächsten paar Tage. Laut Dr. Tofu hatte er mit seiner, höchstwahrscheinlich unterbewussten, Heilung zuviel an Ki eingesetzt. Was essentiell bedeutete, dass Ichigo für die nächsten paar Wochen nicht viel mehr war als ein ganz normaler Mensch. Nun, immerhin hatte er diese Sache damit überlebt. „Das war keine Gasexplosion.“, notierte Ichigo kühl. Doc Tofu musste das einfach schon wissen. Er war bekanntermaßen ein ganz guter Martial Artist. „Eindeutig nicht.“ Aber was genau abgegangen war, konnte er auch nicht sagen. Nur, dass Ichigo ziemlich Ki gebraten hatte. Aber der Punkt, der Ichigo am meisten bei der Sache störte, war die einfache Abwesenheit über Infos bezüglich Shampoo und Cologne. „Bin daheim.“, grüßte Ichigo dann endlich ein paar Tage später. Schultag, ja? „Hallo, Ichigo.“ Kasumi drückte ihn sofort, als sie es mitbekam. „Schön, dass du wieder zuhause bist.“ Er wurde sogar leicht rot um die Nase. „Wie geht es dir?“, fragte sie. Natürlich war sie etwas besorgt. „Ganz gut. Fühl‘ mich bloß noch ziemlich schwach, weil ich so viel Ki verbraten hab‘. Aber sonst bin ich wieder halbwegs fit.“ „Dann ist’s ja gut.“ Soun war bei einem Treffen der Nachbarschaft und Nodoka war beim Einkaufen. Zuerst wollte Ichigo mal hoch, und sich umziehen. Mit pechschwarzen Nehru-Klamotten über weiß kam er wieder runter. „Das is‘ eindeutig für Tofu.“, notierte er den Duft des von Kasumi vorbereiteten Essens. „Er kann wirklich von Glück reden, eine geradezu göttliche Persönlichkeit wie dich gefunden zu haben.“ Jetzt errötete Kasumi. „Gute Güte, Ichigo…“ Ichigo seufzte etwas. „Ich will ehrlich mit dir sein. Wenn ich nicht ganz schnell die gegenseitige Anziehung zwischen dir und Tofu mitbekommen hätte, hätte ich alle Anstrengungen unternommen, dass du meine Frau wirst.“ Einen besseren Griff konnte man als Mann kaum landen. „Herzensgut, Aussehen eines Supermodels…“ Aber jetzt ging er lieber, bevor er sie noch total aus der Rolle warf. „Aber wenn du jemanden zum Aussprechen brauchst…“ Mittagspause in der Schule. Ichigo wollte da zwar heute nicht unbedingt hin, aber irgendwie zog es ihn doch in Richtung Furinkan. „Was geht denn hier ab?“, fragte er ausgerechnet Ukairo. „Saotome!“ Der Kerl war etwas baff von Ichigos Auftauchen. „Aber… aber…“ Begann der Typ jetzt echt zu morsen? „Du bist tot!“ Ichigo rollte mit den Augen. „Mir geht’s wieder besser.“, erwiderte er. „Also, was geht hier ab? Oder soll ich dich erst mit Convoy verdreschen?“ Nun, Ranma war scheinbar von einem neuen Mitschüler herausgefordert worden. Irgendwas wegen einer offenen Rechnung. „Ah, ja.“ Ukyo Kuonji. Ranma wollte grade widerwillig auf den neuen- ihm glücklicherweise bekannten- Mitschüler losgehen. Der Kampfring war einfach. Quadratisch mit einer gut Meter-breiten Kochplatte außen herum. Und Kuonjis Waffen waren wie erwartet Okonomiyaki-verwand. „Was soll das?“ Ranmas Faust traf eine Handfläche. Ichigo war da. Ranma hatte ihn gar nicht gespürt. „Niichan.“, brachte er also bloß raus. „Was soll das, Ranma?“, fragte Ichigo noch mal. Für einen Moment blickten sie sich an. „Seit wann kämpfst du gegen Mädchen?“ Geschocktes Keuchen und Raunen ging durch die Menge der Zuschauer. Bis auf Kuno praktisch jeder von Furinkan. „Dazu noch mit so attraktiven.“, fügte Ichigo zu, den Kopf zu Ukyo gewandt. Die wurde ganz rot im Gesicht und hüpfte rückwärts aus dem Ring um einen dezenten Rückzug anzutreten. „Oh, bitte. Das Yang-Ki war absolut überdeutlich.“ War Ranma zu sehr mit Jungs-Fantasien über Akane beschäftigt gewesen um das zu bemerken? „Is‘ ja aber auch klar.“ „Aber du bist tot!“, rief jemand. Ichigo rollte mit den Augen. „Da is’ man mal drei Wochen auf einer höheren Existenzebene und gleich meinen alle man hätte den Löffel abgegeben.“, grummelte er. Mit Absicht grade so laut genug, dass die erste Reihe an Zuschauern das halbwegs mitbekam. Das würde ein Spaß. Mit den Händen in den Hosentaschen sprang er aus dem Ring, Punktlandung. „Es war Zeit. Weit von hier hatt‘ ich noch was zu klär’n.“ „Das war jetzt aber nicht nett.“, stellte sich Nabiki Ichigo nur ein paar Minuten später in die Quere. Ihre beiden Helferlein waren davon so ziemlich eingeschüchtert. „Wetten, hm? Jeder hier weiß doch, dass Ranma sowieso gewonnen hätte.“ „Du bist gut. Wie hast du das rausbekommen?“, wollte Nabiki jetzt aber mal wissen. „Es ist kein wirkliches Geheimnis. Der ganze Trick von Soll und Haben ist, das man mehr Haben als Soll haben sollte. Es geht um exportieren, importieren, transportieren, konstruieren, abservieren und einkassieren. Man muß es zuerst genauestens registrieren, anschließend sorgfältig separieren und zu guterletzt annektieren. So einfach ist das." Ichigo lächelte während er es abwinkend erklärte, einfach an Nabiki vorbei gehend. „Ach, übrigends. In zwei Wochen seid du, Ranma und Akane auf einem Kampfsport-Meet in Shanghai gemeldet.“, meinte Nabiki mit einem fiesen Lächeln. „Wird sicher lustig.“, lachte Ichigo. „Muss ich Ranma wohl einklöppeln, keine Special-Moves oder Ki zu benutzen.“ Derweil sah Nabiki auf ihre Armbanduhr. Ihre zwei Helferlein waren etwas langsam. „Die hat WAS!?“ Ranma freute sich nicht wirklich über die News. „Reg‘ dich ab. Is‘ doch bloß ein Meet. Da können wir sehen, wie gut wir gegen normale Kampfsportler kommen.“, erwiderte Ichigo schulterzuckend. „Positiv sehen, Bruder.“ „Aber geht das mit dir klar?“ Ichigo grummelte leicht. „Wegen diesem Scheiß kann ich meine ganze Ki-Kontrolle in die Tonne treten.“ Erstens ging grade noch sein ganzes Ki für die letzten Heilungsfeinheiten drauf, … „Aber wie zum Geier kommt ein Mädchen drauf, sich an dir rächen zu wollen?“, änderte Ichigo das Thema. Jetzt zuckte Ranma mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich dachte immer, Ukyo wäre ein Junge…“ Er sinnierte über die alten Zeiten nach. „Ranma du Idiot!“ Akane trat ihn schon mal bis nach Shanghai. „Nun, das war überraschend.“, notierte Ichigo cool. „Ich denke, das Arschloch hat Ukyos Senior dazu gebracht, eine Verlobung mit Ranma zu arrangieren und von Seiten Ukyos das Familienunternehmen als Mitgift draufzusetzen. Danach dürfte der Depp mit der Kasse abgehauen sein.“ Akane knurrte sauer. Durfte ja wohl zu Genma passen. „Aber jetzt konzentrieren wir uns lieber auf dieses Meet in Shanghai, für das uns Nabiki gemeldet hat.“ Was!? „Sie hat’s mir grade vorher erst gesagt. In zwei Wochen, ein Kampfsport-Meet in Shanhai. Du, Ranma und ich.“ Da es ein Meet war, würde es wahrscheinlich bloß drei Tage insgesamt dauern. Freitag Anreise und Einschreiben, Samstag das Gekloppe und danach Party und Sonntag Abreise. Konnte Akane sich endlich mal mit ordentlichen Profis messen. „Du kannst zumindest den Frauenteil gewinnen.“, war Ichigo sich überaus sicher. „Aber bitte ohne Fatalities, außer gegen Shaolin. Wir sind nicht beim Mortal Kombat.“ „Mortal Kombat?“, fragte Akane. „Und was sind Fatalities?“ Ichigo gluckste lachend. „Fatalities sind extreme Finishing Moves. Sowas wie dein Big Bad Boot oder der Mallet of Doom.“ Und was Mortal Kombat anging… Da gab’s so eine Story wonach das Universum in sechs Realms aufgeteilt war und jeder Herrscher eines Realms ein anderes annektieren konnte indem er zehn Turniere nacheinander gewann, den sogenannten Mortal Kombat. Also mussten laut der Story die besten Kämpfer eines der Realms ran um im Mortal Kombat ihre Seele aufs Spiel zu setzen um die Welt zu retten. „Aber das is‘ bloß eine Story.“, wehrte Ichigo ab. „Würd‘ aber ein tolles Computerspiel abgeben.“ Oder vielleicht den ein oder anderen Kinofilm. „Man könnte auch sagen, dass die Pyramiden Landeplätze für außerirdische Raumschiffe wären.“ Lachend verließ Ichigo für heute die Schule. Dafür bekam er ein gewisses Zucken über den Augen als nach der Schule dann Ranma und Akane mit einem Giftzwerg ankamen. Ichigo lächelte und ging gleich vor dem Greis auf die Knie, die Stirn auf dem Holzboden. „Großmeister-sama.“ Ranma rollte derweil die Augen und murmelte: „Schleimer.“ Besonders als Ichigo Happosai auch noch eine Geschenkbox mit Unterwäsche, Fotos und Sake darbrachte. „Daddy, wer ist das?“, wollte Nabiki bloß wissen. „Meister…“ Soun schwitzte heftig und hatte einen geradezu todespanischen Gesichtsausdruck. „Wenigstens einer weiß hier, wie man seinen Meister behandelt.“, kommentierte Happosai. Aber wer war der Junge? „Ichigo Saotome, Großmeister-sama.“ Aktueller Lehrer des Saotome Ryu. „Lehrer?“ Das überraschte Happy. Sollte der Junge doch mal zeigen. „Zu meinem größten Bedauern muss ich Euch mitteilen, dass ich erst vor wenigen Wochen einen schweren Kampf gegen eine Amazonenmatriarchin nur knapp überlebt habe und deshalb zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Zugriff auf mein Ki oder meinen Subspace voweisen kann. Dennoch werde ich mein Bestes geben um Euch nicht zu enttäuschen.“, meinte Ichigo und griff an. Ranma griff ein. Nabiki löste nach ein paar Sekunden das Problem mit einem Eimer Wasser. Und dann klebte Happy zwischen beiden Saotomes, jeweils einer an die Brust grapschend. „Meister, seid versichert…“, begann Soun Tendo. Klar, dass er seinen Meister loswerden wollte. Und die einfachste Lösung war wohl, die Kids an ihn auszuliefern. Ichigo begann fies zu lächeln. „Da fällt mir grade etwas ein, Mr. Tendo.“ Hatten die beiden Familienväter eigentlich jemals ihr Menkyo Kaiden von Happosai-sama bekommen? Das Abschlusszertifikat? Souns Schwitzen verriet alles. „Das heißt, ihr habt ohne wahren Meister-Titel Schulen aufgezogen?“, verdeutlichte Ichigo es noch mal. „Oh, Vater.“, seufzte Kasumi. Ihr Lächeln war merklich eingefallen. Ichigo legte den Kopf etwas zur Seite. „Soll ich dein Kaishakunin sein?“ Soun Tendo gefror zur Statue. „Das wird nicht nötig sein.“, wehrte Happosai ab. Er hatte schon einen Schüler verloren. Seinen anderen wollte er nicht auch noch verlieren. Ließ Soun natürlich vor Freude heulen. Der Rest des Abends und der nächste Tag verliefen dann wohl in etwa so wie erwartet. Mit der Ausnahme, dass Ranko anstatt Ranma in die Schule ging und deshalb nicht wirklich Stress mit Happy wegen eines BHs hatte. Dank Ichigo hatte der Original-Saotome Aquatranssexuelle sich daran gewöhnt, zumindest einen BH zu tragen in Mädchenform. War echt praktischer wegen Happy. Andrerseits eröffnete das auch ganz neue Techniken. „Meister, mir ist gerade eine Idee gekommen.“, brachte Ichigo dann am Abend vor. Als er Happosai das zuflüsterte, gingen dem alten Perversling die Augen über. „Ein wahrer Meisterschüler!“, rief Happy happy. Also, kurz eine kalte Dusche, umgezogen und auf ins öffentliche Badehaus. „Hentai!“, regte Akane sich noch drüber auf. Aber Ichigo-chan mit ihrer Tasche war schneller. Tasche? Einfach. In der Tasche versteckte sich Happosai. War natürlich für den alten Spanner ein Riesen-Spaß. Mal ehrlich, wenn man nicht wollte, dass Leute spannten, wieso waren dann die Trennwände nicht so hoch wie die Baderäume? Wäre die einfachste Methode… Das ließ Akane innehalten. Zwei Wochen gingen erstaunlich ruhig und mit viel Training von Seiten Ichigos vorüber. Einfach, er wollte sein Ki zurück. Also musste er sich machen, das komplette Training und dann noch den Shit von Happosai durchzuziehen. „Saotome-san…“ Fast hätte es Ichigo an einem dieser Tage vom Schwebebalken gefegt. Da stand Ukyo, in ihrer Okonomiyaki-Koch-Aufmachung. „Sieht doch gleich viel besser aus.“, notierte er mit einem Lächeln. Sie wurde doch merklich rot um die Nase. „Was führt dich hierher, Kuonji-san?“ Klar, dass er extra-höflich war. Verdammt, er vermisste Shampoo. Ichigo sprang von dem Schwebebalken runter und verbeugte sich mit einem Nicken vor dem Mädchen. „Wenn du mir erlaubst zu fragen…“ Aber was hatte sie so einen Hass auf Ranma entwickeln lassen, dass sie sich beinahe mit ihm gekloppt hätte? „Sowie Ranma es fand, wart ihr gute Freunde.“ Moment, da war noch etwas. „Ranma hat gesagt du wärst mit Tränen nachgelaufen, als er fortgegangen ist…“ Ichigo face-palmte sich. „Genma hat euren Okonomiyaki-Karren geklaut, stimmts?“ Nodoka saß da und nähte, dabei ganz genau auf ihren Adoptivsohn achtend. Derweil platzte es aus Ukyo heraus, was damals abgegangen war und wie es ihr Leben versaut hatte. „Und euch ist es nie in den Sinn gekommen, Genma bei der Polizei anzuzeigen?“, fragte Ichigo erstaunt. „Außerdem kannst du wohl kaum einen Knirps wir Ranma damals war- von seiner mißratenen Erziehung durch Genma mal ganz zu schweigen- für das verantwortlich machen, das der Olle abgezogen hat.“ Sonst konnte man doch auch kleine Kinder ins Gefängnis stecken. „Außerdem wahrt ihr so gute Freunde. Sowas lässt man sich nicht von jemandem wie ‚Genma‘ verderben.“ Ah, ja. Das tat gut. Besonders, da der Panda in Hörweite war. Dennoch öffnete Ichigo seine Trainingsjacke. „Ich weiß, dass nichts diese Jahre der Pein wieder gut machen kann…“ Dennoch würde er hier stehen und alles einstecken, was sie austeilen wollte. Er hoffte, dass sie sich dann wieder wie eine Frau fühlen konnte. Es wäre ja nun wirklich eine äußerst bedauerliche Verschwendung… Was Ukyo austeilte war nur ein ganz besonderer Okonomiyaki. Danach verschwand sie ganz schnell. Und Ichigo genoss den Okonomiyaki. Den Blick von Nodoka kommentierte er mit: „Alle Männer wollen so sein wie ich und alle Frauen wollen mich.“ Eine gute, männliche Einstellung. Endlich kam dann der Freitag. „Okay, Leute. Gepäckscheck.“ Kampfklamotten? Wechselklamotten? Zahnbürste, Zahnpasta…? „Ja, ja. Is‘ alles da.“, wehrte Ranma ab. Ichigo konnte sich den nächsten Kommentar einfach nicht verkneifen. „Dann geht jetzt jeder noch mal aufs Klo und dann reiten wir los.“ Soun heulte natürlich, den Niagaras Konkurrenz machend, und umarmte seine ‚süße, kleine‘ Akane fest. Pass, Flugticket hatte jeder, also dann konnten sie ja los. Die paar Kilometer konnten sie per Taxi zurücklegen. Man wollte unnötige Komplikationen auf dem Trip vermeiden. „So, Akane. Wie fühlt man sich auf dem Weg zu seinem ersten Turnier?“, hakte Ichigo gleich vom Beifahrersitz vorne nach. Ranma und Akane saßen klarerweise hinten, wobei Ranma eindeutig Probleme hatten, seine große Klappe im Zaum zu halten. „Wir fliegen mit Air China, vom Terminal 1 Süd.“, erklärte Ichigo ihnen auf dem Weg. Würde sicher etwas dauern, obwohl sie überfrüh losgefahren waren. „Ich denk‘ mal, die Reise selber und das ganze Trara um das Meet rum ist der schwierigere Teil.“, lachte Ichigo. „Die Klopperei selber machen wir nur zum Spaß.“ Kein Drängen einen Titel oder so zu gewinnen. „Es geht ganz alleine um die Erfahrung.“ Einfach benehmen und dann würd’s schon laufen. „Hey, wir kriegen da echte Shaolin zu sehen.“ Laut Nabikis Info war der oberste Shaolin sogar der Hauptrichter des Meets. „Wenn wir nett fragen könnten wir vielleicht sogar mit denen sparren.“, hoffte Ichigo. „Shaolin?“ Ranma war davon begeistert. Mit Shaolin zu sparren, das war dann für sich schon eine Leistung. Ganz ehrlich? Ichigo wurde’s ein wenig mulmig zumute. Bis jetzt war er wirklich nur ein einziges Mal geflogen und er hatte ein wenig das Muffensausen wegen der Komplexität von allem hier. Zum Glück konnte er ja alles verstehen, was hier abging. Klar, das hier war einer der heftigsten Flughäfen der Welt. Da war ja auch schon Terminal 1. Schnell ordetlich beim Taxifahrer bedankt. Da man in Japan und auch China normalerweise kein Trinkgeld gab, bedankte Ichigo mit einer extra-tiefen Verbeugung. „Okay, jetzt geht’s zum Check-In unsrer Airline, wo wir das Gepäck abgeben. Danach warten wir in der Abflugslounge bis der Flieger geöffnet wird und dann sind wir schon so gut wie in Shanghai.“ Jetzt hole jeder schon mal seinen Reisepass raus. Man solle außerdem gut auf seinen Krempel aufpassen und dicht zusammenbleiben. „Für wen hälst du mich?“, maulte Ranma. „Ryoga?“ Akane kicherte unter vorgehaltener Hand. „Ich weiß, wie’s bei uns immer abgeht, deshalb. Oder willst du gerne nach Shanghai schwimmen?“ Dieser Trip war wichtig für sie alle. Besonders aber für Ichigo und Akane. Und für Ranma verdeutlichte er es noch mal anders: „Wir sind auf diesem Trip Repräsentanten unserer Familien und unserer Schulen. Außerdem repräsentieren wir ganz Nerima, Tokyo und Japan.“ Also sollte er besser nix tun um Schande über sie zu bringen. Ranma schluckte, patschte dann aber Ichigos Hand weg. „Ich? Schande?“ Ichigo guckte ihn trotzdem weiter an. „Ranma, ich ‚kenne‘ dich.“ Was lernte man von Ranma an diesem Tag? Er hatte nicht die Geduld um ordentlich in einer Warteschlange zu stehen. Dafür wurde Ichigo ein wenig mehr Aufmerksamkeit zuteil als er es gerne gehabt hätte. Die Dame am Check-In guckte von ihrem Terminal auf als sie den Namen noch einmal las. „Bitte entschuldigen Sie, Sir.“ Konnte es sein… Er lächelte, nickte höflich. „In der Tat.“ Ranmas Unvermögen wirklich zu warten stellte sich auch in der Lounge noch mal deutlich zur Schau. Er ging im wahrsten Sinne des Wortes Wände hoch vor Langeweile. „Lass mich dir eine wahre Geschichte erzählen, Ranma.“, meinte Ichigo also. Mit doppeltem Backflip sprang Ranma von einer der Stützsäulen. „Es ist die wahre Geschichte eines der größten Schaolin der Geschichte.“ Das erhöhte Ranmas Aufmerksamkeit. „Sieh, es gab diesen Mann, der unbedingt Shaolin werden wollte. Aber die Mönche wollten ihn nicht im Tempel aufnehmen.“ Doch dieser Mann ließ sich nicht von seinem Ziel abbringen. Er setzte sich auf ein Steinpodest im Vorhof und wartete dort. „Eine ziemlich lange Zeit.“ „Wie lange?“, wollte Akane wissen. „Bis sie ihn reingelassen haben.“, erwiderte Ichigo mit einem breiten Lächeln. „Das Dharma lehrt, dass Ausdauer und Geduld wichtige Eigenschaften sind.“ Ein anderer Mann lag durch Verletzungen zwei Wochen lang dem Tode nahe im Fieber, gepflegt von den Shaolin. Als er wieder zu sich kam, wurde auch er aufgenommen, viele, viele Jahre vor dem Wartenden. „Seht, die Kunst zu meditieren, wieder zu einem Teil der Natur zu werden…“ Das war es, was wirklich schwer am Training war. „Selbst Shaolin fangen nicht gleich an, Steine zu zerschlagen. Heutzutage fangen sie damit an, Latrinen zu graben.“ Aber was wichtiger war, was auch Shaolin während ihres Trainings lernten, war, dass man das Leben ‚leben‘ musste. „Nur wenn du jede Sekunde jeder Minute jeder Stunde jeden Tages deines Lebens wirklich ‚lebst‘, kannst du daraus etwas machen.“ Und man musste jeden Tag so leben, dass man sich abends im Spiegel noch ins Gesicht blicken konnte. „Du hast Kraft, du hast Können, du hast Willen. Was dir fehlt, ist Zen.“ Am Anfang des Trainings musste man widerspruchslos und unbedingt gehorchen. Um ein wahrer Meister zu werden, musste man lernen allem zu widersprechen und alles anzuzweifeln als auch sich selbst zu gehorchen. »Sehr verehrte Damen und Herren, Flug…« Ichigo stand auf. Ihr Flieger war jetzt zum Boarding bereit. Da sie jetzt praktisch ohne großartig Gepäck waren, ging’s auch relativ schnell. „Ich bring‘ Nabiki um.“, kommentierte Ichigo die Tatsache, dass sie in der Economy-Class gebucht worden waren. „Hat doch was für sich, etwas kleiner zu sein.“, notierte Ranma mit einem leicht fiesen Lächeln. Nur leider hatte diese Airline einen Fokus auf asiatische Kundschaft, weshalb’s sogar für Ranma leicht unbequem wurde. Der löste sein Problem einfach. Ranma-chan setzte sich lässig ans Fenster. Ichigo derweil hatte die Arschkarte gezogen und den Mittelplatz erwischt. „Akane, wechseln wir?“, hakte er deshalb nach. „Kein Problem.“ Damit konnte Ichigo wenigstens seine Beine in Richtung Gang knicken. „Echt jetzt. Soviel kann’s doch nicht mehr kosten Business-Class zu buchen.“, murmelte Ranma-chan. »Ladies und Gentlemen…« Die typische Routine der Flugbegleiter. Ichigo musste schmunzeln über das Schauspiel. Dagegen waren die Three Stooges nix. Und dann begann der Flugcaptain seine Ansage. „D’oh!“, kommentierte Ichigo dazu, leise. Dann lächelte er einfach. „Der war gut.“ Irgendwann würde sowas von jemandem in einem Buch zusammengefasst werden. Dann löste sich der Flieger vom Terminal und alle der Passagiere hatten sich angeschnallt. Ranma-chan und Akane waren sichtlich angespannt. „Mal ganz locker, Leute.“, legte Ichigo der jüngsten Tendo die Hand auf die Schulter. „Wenn nix passiert okay und wenn was passiert können wir sowieso nix machen.“ „Sehr beruhigend.“, grummelte Akane. „Aber eine gute Zen-Weisheit.“, erwiderte Ichigo. Zu fliegen war immerhin die sicherste Transportmethode, die’s zurzeit gab. Ihm fiel auch noch ein Spruch ein, den er mal im Internet gelesen hatte. „In den USA hat die Flugsicherheit einen Mathematik-Professor festgenommen, weil er eine Bombe an Bord eines Flugzeugs schmuggeln wollte. Auf die Frage, wieso er das vorgehabt hatte, gab er zur Antwort, dass die Präsenz einer Bombe eine Chance von 1:1.000.000 hatte. Die Präsenz ‚zweier‘ Bomben an Bord aber wäre 1:10.000.000.“ Aber jetzt sollten sie echt mal relaxen so gut’s ging. „Und denkt auch bitte dran, dass Nodoka und Soun mir die Obhut über euch überlassen haben. Wenn euch was passiert…“ Dann brauchte er wohl das Tanto. Ranma-chan und Akane schluckten kurz. Von dem Müll den sie anstellen konnten, wollte er ihnen gar nicht erst anfangen. Kaum, dass das Licht wegen der Sitzgurte aus war, begannen die Flugbegleiterinnen, die Passagiere zu bedienen. „Lass es, Ranma.“, warnte Ichigo, als man ihnen einen Brunch anbot. „Economy-Class Essen hat schon stärkere Leute umgebracht.“ „Was, kocht Akane etwa für die?“ „Hey! Ich bin besser geworden!“, verteidigte Akane sich natürlich gleich. „Ja, es fällt nicht mehr unders Biowaffenkontrollgesetz.“, meinte Ichigo und wasnte sich schnell an die Stewardess. „Nur etwas zu trinken bitte.“ Eine Fanta für Ichigo und die beiden andren bestellten Cola und Saft. „Du brauchst das Leben bloß eher Jamaicanisch anzugehen.“ Die hatten den Flow raus. „Mir klingeln die Ohren.“, meinte Akane plötzlich. „Nase zuhalten und ein wenig ausblasen.“, wehrte Ichigo ab. „Für den Druckausgleich.“ Flugzeuge hatten einen höheren Luftdruck als am Boden normal war, damit die Kabine stabil bleiben konnte. Nicht viel später informierten die Flugbegleiterinnen die Passagiere, dass Nicht-Chinesen bitte an sogenannten Wechselstationen am Flughafen spezielle Wechsel-Zertifikate holen mussten, da der Renminbi- die offizielle Volkswährung Chinas- nur für Chinesen bestimmt war. Ichigo fühlte sein Augenlied zucken. Hatte scheinbar jemand beim letzten Mal vergessen ihm zu sagen. Laut dieser Flugbegleiterin war es bei Strafe verboten die Währung aus China auszuführen. Nun, zumindest ohne spezielle Erlaubnis. Hatten sie ein Schwein- nicht Ryoga- dass Ichigo das Geld in seinem Subspace hatte. Trotzdem fühlte er das Verlangen in sich aufsteigen, seinen Kopf gegen irgendwas Hartes zu kloppen. »Haben Sie etwas zu verzollen?«, wurden sie Stunden später am Zoll gefragt. „Nein, Sir. Wir haben nichts zu verzollen.“ Die Kontrolleure waren sichtlich erstaunt. Würden sich wohl nicht über die drei Japaner lustigmachen können. Vonwegen Touristen und so. „Zweck Ihrer Reise?“ „Business. Wir sind Kampfsportler und wollen am Meet teilnehmen.“ Noch mehr Staunen. Wenn diese drei Jugendlichen Kampfsportler waren, wo war dann ihr Meister? Bei dem Gedanken lächelte Ichigo leicht. „Ich bin der Sifu dieser beiden hier.“ Fast schon am Stock gehend kamen sie endlich am Shanghai Indoor Stadium an. Halle Drei sollte das Meet, zumindest der Hauptteil, stattfinden. Rundes Gebäude, Flachdachbauart, ziemlich glasige Außenwand. Nun, am nächsten Morgen gingen sie fast wirklich am Stock. Nabiki hatte nur ein einziges Zimmer in einem billigen Hotel gebucht gehabt. Ichigo hatte sich standhaft geweigert mit einem Mann oder auch nur einem Aquatranssexuellen- Ranma- im selben Bett zu schlafen. Irgendwie hatte Ichigo’s dann geschafft, Akane zu selbigem zu bringen und jetzt sah Ranma entsprechend aus. „Wieso sagst du mir nicht, was passiert ist?“, wollte Akane wissen, als sie auf dem Weg zurück ins Stadium waren. „Hast du etwa verloren?“ Sie nahm an, er hätte sich über Nacht verdreschen lassen. „Keine Sorge, Akane. Ranma schläft manchmal bloß ein wenig unruhig.“ Und jetzt händigte er ihnen jeweils einen Zettel aus. „Bis auf die echten Fights sind hier alle anderen Events relativ frei.“ Im Ring kämpfen würden sie vielleicht ein, zwei Mal. Drei, wenn’s hoch kam. Vier oder fünf, wenn’s wirklich mal lief. Nun, dass die Leute hier nicht gerade Schlaffis waren, wurde besonders durch diese vier Glatzköpfe da drüben bestätigt. „Mir nach.“, gestikulierte Ichigo. „Laoshi San De.“ Er verbeugte sich vor dem älteren dieser Männer sehr tief. „Es ist eine Ehre, dem Abt der Shaolin zu begegnen.“ ‚Shaolin‘ verstanden Ranma und Akane und verbeugten sich auch ziemlich tief. Ichigos Blick fiel auf den Nicht-Chinesen unter den vier Shaolin. Er hob eine Augenbraue. »Drew Carson.« Aber wie unhöflich. „Ichigo Saotome. Lehrmeister des Musabetsu Kakuto Saotome Ryu.“ Es wäre ihm eine Ehre, wenn die Schüler des Großen Wartenden mit seine Schülern und ihm sparren würden. Der Abt des Shaolin Klosters lächelte und nickte gesittet. „Das wird die Zeit zeigen.“, meinte er und brachte Ichigo dazu, eine Augenbraue zu heben. „In der Tat.“ „Und wer war das jetzt?“, wollte Ranma danach wissen. „Nur der Abt des Shaolin Tempels und der American Shaolin.“, notierte Ichigo cool. Der Abt!? „Der Typ, der sich den Arsch abgewartet hat. Beide.“ Sowohl der alte Meister San De, als auch Drew Carson hatten Zugang zum Kloster erhalten, weil sie Durchhaltevermögen und Geduld bewiesen hatten. „Und jetzt sollten wir uns fertig machen.“ Das hier war gut, damit Ichigo seine Ki-Kontrolle wieder halbwegs zurückbekam. „Okay.“ Sowohl Ranma als auch Akane hatten ihre Kampftermine auf einer Liste. Sollte ja nicht zu schwer sein, da aufzutauchen. Ichigo gab Ranma noch eine Warnung. „Lass die Finger von Trevor Gottitall.“ Schwarzer Kampfanzug, Amerika, miese Persönlichkeit… würde sich nicht übersehen lassen. „Der is‘ für den American Shaolin.“ Ichigo begann seinen Stint hier mit einer Runde Steine zerkloppen. Mehrere Leute hatten sich aufgestellt, um jeweils zuerst eine Steinplatte zu spalten. Gab einige Zuschauer in den Rängen. Auf Weisung eines Shiri hin schlugen die Teilnehmer alle schnell nacheinander auf ihren Stein ein. Ichigo nahm keinen Bokusai Tenketsu. Er wollte das hier echt machen. Zumindest sah er ja den Bruchpunkt. Auch ohne viel Ki brachte er damit den Stein dazu, sich zu halbieren. Nach ein paar Runden und immer einer Steinplatte mehr waren einige der Darsteller schon ausgestiegen, zwangsweise. Mittlerweile nahm Ichigo den Speed des Amaguriken zur Hand um die Leute zu erstaunen. Aber ausgerechnet seinen ersten Kampf durfte Ichigo gegen einen der Shaolin ziehen. Der Name war Gao. Mit der Faust in der Handfläche grüßte Ichigo ihn ordentlich, grüßte dann entsprechend die Punkterichter und wandte sich seinem Sparringspartner mit einer erneuten Verbeugung zu, bevor er in Positur ging. Gegen diesen Shaolin konnte er sogar Ki ein wenig einsetzen, vielleicht auch Special-Moves. Sicher den Amaguriken, aber sonst auch nicht viel. Lächelnd wartete er den ersten Move seines Sparringspartners ab. Das würde ein Spaß. Ein par Schläge geblockt und dann das Bein des Shaolin abgefangen. Ichigo ließ sich zu Boden fallen und nahm den Gegenüber mit, sein eigenes Bein um das andere wickelnd zog einer eine Break-Dance-mäßige Rotation ab und kam so vor Gao wieder auf die Beine. „Theoretisch ist der Musabetsu Kakuto ohne Limit.“, meinte Ichigo dann. „Wir lernen von unsren Gegnern per Definition.“ Um Gaos nächster Kombo auszuweichen sprang Ichigo mit einem Rückwärtsradstand auf die Seile und schoss sich auf die andere Seite des Rings von wo er Gao in den Rücken fiel. Ziemlich sprichwörtlich. Minuten später verbeugte Ichigo sich, die Faust in der Handfläche. „Es war angenehm lehrreich mit dir zu sparren.“ Saotome-gemäß verließ er den Ring. Rückwärtsradschlag über einen der Pfosten. „Wieso hast du das Match abgebrochen?“, fragte der Abt des Klosters, hier als oberster Punktrichter agierend. Ichigo lächelte. „Ich habe von ihm gelernt. Es gab keinen Grund, weiter zu machen. Für uns beide war es nur Sparring.“ Weder Ichigo noch Gao hatten mit voller Power gekämpft. „Erfahrungsgemäß ist der Mensch am mächtigsten, wenn er etwas beschützt das ihm wichtig ist.“ Wettkämpfe wie dieser waren gut zum Lernen und um Spaß zu haben sich mit anderen zu messen. Damit man wusste, wo man ungefähr steht. Ansonsten waren sie sinnlos. San De nickte. „Joketsuzoku.“, kommentierte er. Offenbar hatte er das Brandmal an Ichigos Oberarm erkannt. „Große Krieger.“ Ichigo gluckste. „Kriege machen niemanden groß und große Menschen führen keine Kriege.“ Kurz nachdem er darauf dann gegangen war, kam er wieder. Er setzte sich direkt neben den Richtertisch, legte Drew Carson- der ganz außen saß- ein Buch hin und begann in aller Seelenruhe Instant-Ramen zu futtern. „Wenn Kung Fu dazu genutzt wird, Ehre oder Leben zu schützen, bedeutet es etwas. Wenn Kung Fu dazu genutzt wird, einen Plastik- oder Metallbecher zu erlangen…“ Er zuckte mit den Schultern. Oh, ja. Da drüben tauchte gerade Ranma auf. Zeit für sein Sparring. „Die Wurzeln des Baumes sind stark, dann kann der Baum allen Wettern trotzen.“ Die Basis des Trainings war gut, dann konnte der Schüler seinen eigenen Stil finden, seinen eigenen Weg, seine eigene Zukunft. Ranma hatte fertig. „Interessant.“, beurteilte Großmeister San De dieses Sparring. Sicherlich hatte er schon die Essenz des Musabetsu Kakuto Ryu erkannt. „Alles klar, Ranma?“, hakte Ichigo gleich bei seinem Adoptivbruder nach. „Yep.“ Scheinbar war Ranma ziemlich aufgedreht. „Dann genieß‘ den Rest des Schauspiels.“ Wieso? Weil jetzt gleich das Finale. Nur noch ein paar Kämpfe. »Und nun, Ladies und Gentlemen. Aus Amerika, Trevor Gottitall!...« Gegen Gao. Ichigo hielt Ranma am Arm, dieser Amerikaner war schon von der Ausstrahlung her ziemlich widerlich. »Drew Carson?« Klar, dass er nicht am Richtertisch vorbei kam ohne sich über den American Shaolin lustig zu machen. Ichigos Hand schnappte zu, als der Penner sich an Drews Freundin vergreifen wollte. »Ich kenne Leute wie dich…« Böse Beleidigung. »Keinen einzigen Kampf fair zuende bringen können und eine große Klappe haben. Stattdessen vergreift man sich an den…« Derweil mussten Ranma und San De spüren, wie Ichigo ein wenig Ki ansammelte. Dieser Typ tickte ihn wirklich ab. Dennoch hielt Ichigo Ranma mit seinen Eßstäbchen zurück. Seinen Instant-Ramen balancierte Ichigo auf dem einen Knie. Lässig ließ Ichigo den Obito/Kakashi-Spruch ab, auf Mandarin-Chinesisch, und brachte damit den miesen Schläger noch mehr auf die Palme. Ichigo lächelte ganz heiter weiter. Fast wie Mona Lisa. »Du kannst hier nicht gewinnen. Du bist nicht mehr als ein mieser, kleiner Schläger mit ein paar Wushu Moves.« Darauf versuchte Gottitall Ichigo seinen Ramen ins Gesicht zu kippen. Leider griff er völlig ins Leere. Ichigo hatte das Teil in der Hand und trank sorglos die Suppe. Mann, die Seele aus Eis half echt. Eine Handbewegung später schlug Gottitall ins Leere als er Ichigo das Gesicht zermatschen wollte. »Das wird langsam peinlich. Mehr als du sowieso schon bist.« Ichigo hatte seinen Klappstuhl völlig auseinander klappen lassen und stieß jetzt mit den Füßen zu, Trevfor Gottitall über die Seile des Rings ins Innere verfrachtend. „Ich denke, dein Gegner ist endlich zum Kampf bereit.“, wandte er sich dann an Gao. Dabei wusste Ichigo genau, dass er diesen Penner da oben in einem normalen Turnierkampf bestimmt nicht besiegen konnte. Der Kerl hatte echt was drauf, auch wenn er ein Charakterschwein war und mit miesen Tricks arbeitete. In einem echten Kampf würde es sicher nicht leicht. Irgendwie erinnerte der Stil von diesem Typen an Yamasenken. Damit war es auch nicht zu verwunderlich, dass Gao eine heftige Abreibung bekam. „Lass es, Ranma.“, warnte Ichigo ruhig als sein Adoptivbruder das Gemetzel beenden wollte. »Ich habe gelernt, dass ich mich nicht zu messen brauche…« Drew Carson derweil versuchte seinen alten Feind zu beruhigen. »Bullshit!«, schrie der aber. Er wurde auch noch ziemlich beleidigend gegenüber den Shaolin und China. „Verliere dich nicht selber.“, warnte Ichigo noch den American Shaolin. „Und jetzt rette deinen Freund.“ Während Drew Carson für die Shaolin in den Ring sprang, zogen Ranma und Ichigo den übel zugerichteten Gao von der Bühne. „Sieht mal richtig übel aus.“ Ichigo verstand langsam aber sicher genug von Kampfverletzungen um eine Analyse abzugeben. „Ranma!“ Da kam Akane angelaufen. Und gleich hinter ihr Dr. Tofu! „Aber…“ Ichigo lachte auf. War ja klar gewesen, dass irgendwas in der Art sein musste. „Sieht nicht gut aus.“, beurteilte der Arzt den Zustand des Shaolin. Gleich danach ging er auf volle Touren. Akane, Ranma und Ichigo fielen die Kiefer. Sie mochten ja viel über den Doc wissen, aber wie er jetzt abging, das war… Mal ganz ehrlich. Wenn Tofu jemanden heilen wollte, dann konnte er sich reinknien wie ein Saiyajin in einen Kampf. Ichigo schnaubte ein Lachen. „Auf der Welt gibt’s bloß zwei Ärzte, von denen ich mich behandeln lassen würde.“ Einer davon war gleich hier. Der andere war ein Voll-Arsch am Stock aus New Jersey, aber jetzt noch nicht. Laut Charakterstory war er am 11. Juni 1959 geboren worden. Den würde Ichigo auf jeden Fall mal besuchen, wenn’s Zeit war. Würde sicher ein Spaß, wenn sie sich in verschiedenen Sprachen anzofften. Englisch, Spanisch, Latein, Portugiesisch, Hindi, Japanisch, Mandarin. Das bedeutete, dass er ihn sorglos auf Deutsch bullshitten konnte. Nun, wie erwartet, gab Drew Carson seinem Gegner eine gute Lektion. Die Leute flippten regelrecht aus. „Shaolin, Shaolin, Shaolin…!“ Ichigo nickte befriedigt. „Gehen wir.“, flüsterte er Ranma und Akane zu. „Aber was…?“ Wieso? Und was war mit Tofu? „Der is‘ ein erwachsener Kerl.“ Kam schon alleine klar. „Außerdem haben wir hier nicht wirklich noch was verloren.“, erwiderte Ichigo. Ranma nickte. Er wusste, wenn jemand anders eine Siegesparty schmiss. „Saotome!“ Das war Drew Carsons Stimme. „Sieht so aus, als dürftest du mit ihm sparren, Ranma.“, meinte der Aufpasser-Saotome. So verdammt früh am Sonntag und schon ging der Stress in Nerima wieder los. „STIRB!“ Scheinbar war Kodachi wieder auf den Beinen. Außerdem wollte sie Ichigo-chan ans Leder. „Pass mal auf, Tussi.“ Passte der Aquatranssequellen natürlich gar nicht. Sie zog einfach- wenn auch mit Mühe- einen Thermos heißes Wasser aus dem Subspace und verwandelte sich vor den Augen der Kuno. „Bist du bescheuert!?“, fuhr Ranma-chan sie an. Die Rothaarige hatte es grade geschafft, Kodachi in den Griff zu bekommen. „Ich mach’s dir ganz einfach, Kodachi. Entweder du lässt unsere Familien und Freunde in Ruhe, oder ich werde dir einen gräßlichen Fluch verpassen.“ Ranma-chan und Akane wurden bleich, als sie rafften, was Ichigo-chan implizierte. Klar, dass Kodachi noch eine große Klappe hatte. „Siehst du das? Ich verwandle mich mit Wasser von Frau zu Mann. Ja, ein ziemlich bösartiger, chinesischer Fluch.“ Und wenn Kodachi nicht wissen wollte, wie das ist, dann folgte sie besser Ichigos Weisung. Irgendwie schien die Kuno es auch halbwegs zu raffen. „Sieh mal, zuerst trifft’s die Brust. Es lässt unsere Brüste, auf die wir Frauen so stolz sind, einfach verschwinden. Danach muss man einfach seine Hände bemerken. Du wärst erstaunt wie sehr sie sich durch diesen Fluch verändern. Und dann deine eher persönlichen Gegenden. Du weißt schon, jene Zonen die du niemals von einem Mann geschändet haben willst… aber DU bist jetzt der Mann und diese Tatsache alleine fühlt sich schon an wie eine Schändung.“ „Mikan…“, brachte Ranma-chan geschockt heraus. „Das kannst du nicht machen!“, regte Akane sich auf. „Der Fluch hat euer ganzes Leben zerstört!“ „Das kannst du nicht wirklich jemand anders antun…“, keuchte Ranma. „Ich kann.“ Ichigo-chans Stimme war eiskalt. Kam fast wie eine völlig angepisste Nabiki rüber. „Ich brauche nur diese Kanne über Kodachi auszuschütten und wir erleben einen Mr. Kodachi Kuno…“ Miss Jekyll and Mr. Hyde. „Der Fluch, der sich tief in deine Seele…“ Kodachi schrie vor Panik. „Nein!“ Man solle ihr das nicht antun! „Oh, doch. Das kann und werde ich, solltest du uns weiter in die Quere kommen. Dann wird dich kein Mann mehr anfassen wollen und du wirst den Rest deines Lebens als Zirkusfreak verbringen…“ Ranma-chan stieß Kodachi zur Seite. „Das geht zu weit, Mikan!“, rief die Rothaarige aufgebracht. Zu Kuno gewandt: „Lauf!“ Selbst Akane hatte Ichigo-chan gegriffen und hielt sie fest. So schnell hatte Kodachi wohl noch nie… „Bist du noch ganz dicht!?“, fuhr Ranma-chan Ichigo-chan an. Die grinste bloß über beide Backen. „Mach‘ mal halblang. Is‘ bloß ganz normales Wasser.“, lachte sie. „Ihr habt aber richtig gut mitgespielt. Danke schön.“ Pfeifend wandte Ichigo-chan sich dann ab und goss sich warm drüber. „I like to dream yes yes Right between my sound machine On a cloud a-sound I drift into the night Any place it goes is right Goes far, flies near To the stars away from here Well, you don´t know what-uh we can find Why don´t `cha come with me little girl On a magic carpet ride You don´t know what we can see Why don´t `cha tell your dreams to me Fantasy will set you free Close your eyes girl Look inside girl Let the sound take you away Last night I held Aladdin´s lamp And so I wished that I could stay Before the thing could answer me Well someone came and took the lamp away I looked... around.. A lousey candle was all I found Well you don´t know what-uh we can find Why don´t cha come with me little girl On a magic carpet ride Well, you don´t know what We can see Why don´t you tell your dreams to me Fantasy will set you free Close your eyes girl Look inside girl Let the sound take you away You don´t know what-uh we can find Why don´t you come with me little girl On a magic carpet ride Well, you don´t know what-uh we can see Why don´t you tell your dreams to me Fantasy will set you free…“ Kaum daheim hörten sie schon Soun wieder eine Sintflut heulen. „Was is‘ denn hier kaputt?“, wollte Ichigo gleich wissen. „Gute Güte…“ Kasumi war merklich rot um die Nase. „Gratuliere.“ Ichigo lächelte und nickte leicht. Er hatte das Detail an ihrer Hand bemerkt. Ließ Kasumi nur noch röter werden. „War aber echt mal Zeit.“, kommentierte Nabiki aus dem Hintergrund. „Wenn du und Tofu über die Hochzeit einig seid, braucht ihr mich nur zu fragen.“, machte sie weiter. „So ganz ohne Bezahlung?“, fragte Ichigo, die Augenbraue erstaunt hebend. „Einer von Nee-chans schönsten Tagen.“, erwiderte Nabiki mit einem merklich musternden Blick. „Eifersüchtig?“, hakte Ichigo mit einem gewissen Lächeln. „Kein Stück.“ Nabiki blitzte ihn an. Nicht weit entfernt bekam man den panischen Schrei von Ranma mit, der sicher wieder Blair begegnet war. „Nun, wir haben noch etwas Zeit…“, meinte Kasumi. Sie wollte noch nicht sofort heiraten, soviel war klar. Trotzdem fühlte sie sich richtig gut mit dem Ring an ihrem Finger. „Deine Mutter wäre sicher überglücklich, dass du so einen guten Mann gefunden hast.“, kommentierte Ichigo. Worauf Kasumi ihn einfach drückte. „Wie war eure Reise?“, fragte sie gleich darauf. „Äußerst interessant.“ Er machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer. „Wir haben einiges gelernt und stellenweise großen Spaß gehabt.“ Ichigo holte aus seinem Subspace ein Tee-Ei, eine Teedose, Tasse und heißes Wasser. „Earl Grey, heiß.“ „Ranma und ich hatten sogar die Gelegenheit mit Shaolin zu sparren.“ Ausgenommen die chinesische Bürokratie- da drüben scheinbar wie in Deutschland eine Kunstform- hatten sie auch keine größeren Probleme gehabt. „Wir haben sogar dem American Shaolin ein wenig unter die Arme gegriffen. Ein bisschen einen Schläger aus Amerika verarscht…“ Yep, der Trip hatte sich wirklich gelohnt. Ichigo widerstand der Versuchung, Nabiki auf den Hintern zu klapsen. Sie lag da eigentlich perfekt für neben dem Tisch, den Börsenteil der Zeitung studierend. Würde sie ihm zwar später heimzahlen, aber das durfte’s wohl wert sein. Wortlos faltete Nabiki ihre Zeitung zusammen und stand auf. Sie tat so als wolle sie gehen, in Wirklichkeit hatte sie aber vor, ihm von hinten eine runter zu hauen. Gut, dass Ichigo auswich. Genauer verlor sie mehr oder weniger zufällig die Haltung und landete mitten auf Ichigos Schoß. Bei ihm setzte eine Instinktreaktion ein und er hielt sie. „Finger weg.“, zischte sie. „Wieso? Ich find’s ganz angenehm.“, erwiderte er schmunzelnd. „Das nennt man sexuelle Belästigung.“ „Sei mal nicht so. Is‘ ja nicht, dass ich nicht…“ Sie stopfte ihm die Zeitung quer in den Mund. Vor Wut schnaufend rappelte Nabiki sich wieder auf. „Und nächstes Mal bitte Business-Class. Sin‘ ja immerhin Geschäftsreisen.“, notierte Ichigo, die Zeitung im Subspace verschwinden lassend. Wenigstens war das wieder ganz gut da. Soun gingen derweil die Augen über bei dem Verhalten. Nodoka lächelte bloß stolz. Was für ein Mann Ichigo war. Ichigo wurde dann doch etwas rot um die Nase. Kapitel 10: It's a Kind of Magic -------------------------------- Die Woche drauf. „Wer kann mir den Wert von Pi nennen?“ Der Mathelehrer wollte wohl Stress haben. Nun, gut. Ichigo hob also brav die Hand. „Saotome-kun.“ Er stand auf. „Pi hat näherungsweise diesen Wert: 3, 1415926535 8979323846 2643383279 5028841971 6939937510 5820974944 5923078164 0628620899 8628034825 3421170679 8214808651 3282306647 0938446095 5058223172 5359408128 4811174502 8410270193 8521105559 6446229489 5493038196 4428810975 6659334461 2847564823 3786783165 2712019091 4564856692 3460348610 4543266482 1339360726 0249141273 7245870066 0631558817 4881520920 9628292540 9171536436 7892590360 0113305305 4882046652 1384146951 9415116094 3305727036 5759591953 0921861173 8193261179 3105118548 0744623799 6274956735 1885752724 8912279381 8301194912 9833673362 4406566430 8602139494 6395224737 1907021798 6094370277 0539217176 2931767523 8467481846 7669405132 0005681271 4526356082 7785771342 7577896091 7363717872 1468440901 2249534301 4654958537 1050792279 6892589235 4201995611 2129021960 8640344181 5981362977 4771309960 5187072113 4999999“ Das schockte dann doch wirklich etwas. Ichigo zuckte bloß mit den Schultern. „Hey, ich bin doch kein Amerikaner. Ich schreibe kein Computerprogramm das Pi zur zehn-millionsten Nachkommastelle berechnet und warte dann Jahre drauf, nur um dann erst zu merken, dass ich im Programm die Ausgabe vergessen hab‘.“ Außerdem spielte er zum Zeitvertreib auch gerne mit Happy Numbers. Also Zahlen, die folgendermaßen auf 1 liefen: w²+x²=yz  y²+z²=1 Konnte auch länger laufen, aber die Essenz war simpel. „Dabei sind die sogenannten Happy Primes unter 500: 7, 13, 19, 23, 31, 79, 97, 103, 109, 139, 167, 193, 239, 263, 293, 313, 331, 367, 379, 383, 397, 409, 487. Und die komplette Reihe der Happy Numbers unter 500 ist: 1, 7, 10, 13, 19, 23, 28, 31, 32, 44, 49, 68, 70, 79, 82, 86, 91, 94, 97, 100, 103, 109, 129, 130, 133, 139, 167, 176, 188, 190, 192, 193, 203, 208, 219, 226, 230, 236, 239, 262, 263, 280, 291, 293, 301, 302, 310, 313, 319, 320, 326, 329, 331, 338, 356, 362, 365, 367, 368, 376, 379, 383, 386, 391, 392, 397, 404, 409, 440, 446, 464, 469, 478, 487, 490, 496.“ In England nannte man das Recreational Maths. Folge ‚42‘. Heute musste Ichigo einfach ein wenig angeben. Nabiki tat’s ja auch. Die ganze Zeit schon lungerten die Mädels um sie herum, wegen ihrer Brosche. Nicht, dass ein Lehrer wagen würde, Nabiki etwas zu verbieten. Ein unirdisches Brüllen ließ Ichigo zusammenzucken. „Volle Bückung!“, rief er, zur Seite springend. Im Fall nahm er gleich noch Mia mit, die durch seinen Körper vor Glassplittern geschützt wurde. Bei Nabiki setzten auch ein paar Instinkte ein und sie schaffte es ebenfalls, in Deckung zu gehen. Marco hatte nicht so viel Glück. „Lauf.“, warnte Ichig Mia eindringlich als er zur Fensterseite lukte. Da war nicht mehr viel übrig. Dafür konnte man deutlich das Gesicht eines übel aussehenden Monsters erkennen. Kurz: Das Vieh sah von hier aus wie eine Todeskralle aus Fallout aus, nur noch eine Nase hässlicher. Grade schappte das Biest nach Sato. Der versuchte panisch, von der Stelle zu kommen. „Oy, Mistvieh.“ Ichgio stellte sich neben ihn. „Du hast dich grade an meiner Nakama vergriffen. Saudumme Idee.“ Ein Stockwerk weiter unten: „Chidori!“ „Wahre Worte, Saotome.“ Kuno stellte sich neben Ichigo. Also holte Ichigo ein Schwert aus dem Subspace. „Hier.“ Er hielt es Kuno in der Scheide mit einer Hand hin. „Yawarakai-Te“, meinte Ichigo einfach. Für jemanden wie Kuno musste das einfach… Yawaraki-Te, Tender Hands. Ein legendäres Schwert des großen Schwertschmieds Masamune. Seine Schwerter galten in ganz Japan und wahrscheinlich ganz Asien als Heilige Schwerter. Die seines legendären Konkurrenten- der allerdings sehr viel später gelebt hatte- Muramasa, als teuflisch. Kuno musste den Namen dieses Schwerts einfach erkennen. Ichigo war auf seiner letzten Reise nach Akane-Air-Art praktisch darüber gestolpert. Ernsthaft. Hatte in den Bergen in einem Flussbett gesteckt. Jetzt griffen Kuno und Ichigo das Monster an. Passend zum beginn von ‚Brave Heart‘. Ichigo schaffte es, mit seiner Sichel am rechten Horn des Biests Schaden anzurichten während Kuno einmal durchs Maul schnitt. Sekunden später landeten sie auf dem Schulhof. „Sieht nicht gut aus.“, kommentierte Ukyo. Von allen Leuten hatte ausgerechnet die Ranma-Gang plus Kuno sich eingefunden. „Akane? Ranma? Ichigo? Was macht ihr denn in Hokkaido?“ Inklusive Ryoga. „Das hier is‘ Nerima, Kumpel.“, erwiderte Ichigo und Ranma drehte Ryogas Kopf zu den Monstern. Auch er ging in Positur. Yep, Monstern. Auf der Mauer des Schulhofs und darum herum waren gut zwei Meter große Versionen des Biests aufgetaucht, einige. „Wer zuerst schlägt trifft zuerst.“, knurrte Ranma und griff an. Minuten später hatte nicht nur Ichigo einiges eingesteckt, aber auch er stand noch. Grade hatte er beide Pranken eines der Monster abgefangen und kickte jetzt das Biest mit einem Rückwärtsradschlag unters Kinn. Dafür bekam er eine heftige Pranke in die Seite. Sein Arm krachte deutlich und die Klauen des Viehs rissen an seinem Körper. Von den Beinen geholt schlug er in der Mauer des Hauptgebäudes ein. Mühsam und unter ziemlichen Schmerzen raffte er sich wieder auf. „Nabiki!“ Die mittlere Tendo war da drüben, auf dem Hof, und merhere Biester hatten’s auf sie abgesehen. Deren Fehler. „Kai!“ Für Gelegenheiten wie diese hatte Ichigo was emuliert. Er hatte auf seinem Brustbein eine Ki-Sammlung aufgemacht und da haufenweise Ki gespeichert. Dieses Extra-Ki floss jetzt durch seinen Körper, hielt kurz die Blutungen in seiner Flanke auf und erlaubte Bewegung seines linken Arms. Das erste Monster bekam einen ziemlichen Faustschlag gegen die Schläfe, das zweite nach Ichigos Flip-Landung einen Zweifach-Kick gefolgt von einem Fußfeger und das dritte: „Majin Ken!“ Nun, vom dritten Monster blieb nur die Unterseite übrig. Aber leider nahm der Ki-Blast ziemlich Power in Anspruch. Ichigo hielt sich grade noch so keuchend auf den Beinen, den linken Arm lahm an seiner Seite baumelnd und die Risswunde auf seiner Flanke heftig auf den Boden tropfend. Er lachte. „Heute ist ein guter Tag zum Sterben…“ Fast bewusstlos kippte er zur Seite. „Ichigo!“ Akanes Stimme. „Rekka Hokan!“ Er konnte die Power deutlich spüren, die Akane einsetzte. Dann stand er praktisch neben sich. Nabiki hatte ihn aufgefangen, bleich im Gesicht. Vor ihnen stand Akane, ebenfalls verletzt. Aber sie wollte ihre Schwester und den Freund verteidigen. Nur leider schienen die Monster auch noch ein Ass im Ärmel zu haben. Sie schossen mit Energiebällen aus ihren Mäulern. „Akane!“, rief Ichigo instinktiv. Eine Hand auf seiner Schulter. Sanft gedrückt. Erstaunt wandte er den Kopf. Da stand eine Frau, völlig in weiß. Fast knielange, grünlich-schwarze Haare, violette Augen. Mehr als einen Augenlich erinnerte sie Ichigo an Sailor Pluto. Wortlos, aber mit einem Lächeln schritt sie an ihm vorbei, direkt in die Flugbahn des Energieballs. Als das energetische Projektil fast in Reichweite war, hob sie die Hand und die Attacke zerbarst an etwas, das Ichigo verdammt wie ein AT-Feld vorkam. Akane und Nabiki keuchten vor Staunen. War die Frau jetzt für die Leute sichtbar? Besonders Akane traten Tränen in die Augen. Mit dem Hauch einer Stimme fragte sie: „Mama?“ Die Frau lächelte, den Kopf kurz zu den Mädchen gewandt. Ichigo klappte der spirituelle Kiefer bis auf den Boden. Die Frau hob beide Hände und entfachte ein Blitz-Feuerwerk, gegen das der Stunt von Palpatine in StarWars 6 wie das Platzen einer Glühbirne wirkte. „Ihr werdet euch nicht weiter an meinen Töchtern vergreifen.“, stellte sie überdeutlich klar. Von den Monstern blieb nichts übrig. Sie wandte sich an die Mädchen. „Nabiki, Akane…“ Etwas in die Hocke gehend berührte sie sanft die Wangen ihrer Töchter. Dann verlor sie ihre menschliche Form und nahm diese gewisse, tentakelige Leuchtgestaltform an, die Ichigo schon fast erwartet hatte. Nur vielleicht einen Lidschlag später wurde sie von unsichtbaren Kräften ins Nichts gezerrt. Ichigo hob seine Augenbraue. Wenn das jetzt so lief, wie er es vermutete, dann… Aufregung von anderer Seite erregte seine Aufmerksamkeit. Da war ein Junge, anhand der Uniform auf Mittelschule geschätzt, der grade etwas in Ranmas Mund steckte. Moment mal. Das war doch… Ranma ging es sofort besser. Und das… Der Junge kam zu Nabiki und Akane herüber, wobei erstere immer noch Ichigos regungslosen Körper hielt. „Hier.“ Er legte etwas in Ichigos Mund, das verdammt nach einer Bohne aussah. Sofort fühlte Ichigo den Zug, in seinen Körper zurück zu kehren. Mit einem tiefen Atemzug riss er die Augen auf. Der andere Junge derweil hob die Hand und der Splitter aus Nabiks Brosche löste sich, von ihm mit Daumen und Zeigefinger gegriffen. Ichigo kam wieder auf die Beine. „Lange her…“, meinte der Junge mit dem Splitter. „Ich würde sagen, sie werden verschwinden wenn sie von hier nach dort geht und den Wunsch äußert.“, platzte es aus Ichigo heraus. „Du bist Shippo, oder?“ Mit einem Schlag hatte der andere Junge sich verändert. Ohren eines Fuchses, goldblonde Haare, drei Schwänze. Ichigo atmete erleichtert aus. „Sag mir bitte…“ … waren sie glücklich? Der Kitsune-Junge lächelte. „Ja.“ „So? Dann ist’s ja gut.“ „Sieht so aus, als würden die Sommerferien etwas früher kommen.“, notierte Ranma, den Zustand des Schulgebäudes kommentierend. Huh? „Alles okay bei dir?“ Scheinbar hatte er nix von dem Yokai mitbekommen. „Yep.“ Und was war mit den beiden da? „Akane und Nabiki?“ Nun, die waren grade ihrer Mutter begegnet. „Aber…“ Ranma wurde kurz das Wort unterbunden. Nicht, dass er viel mehr hätte kommentieren können. „Ich glaube nicht, dass sie eine Ubume war.“ Ein Typ Geist von Müttern, die bei der Geburt ihrer Kinder starben oder sie ohne anständige Versorgung zurückließen. „Ich denke eher, dass sie eine Ascended ist.“ Übersetzt: Bodhisattva. Ichigo zuckte einfach mit den Schultern. „Ihr müsst einfach ein wenig glauben.“ Oder zweifelten sie etwa an ihrer Mutter? Nach so einer Sache? Ichigos Gesichtsausdruck wurde hart. „Von mir aus zweifelt an eurem Vater so viel ihr wollt… aber NIE, NICHT EINEN AUGENBLICK, an eurer Mutter.“ Damit ging Ichigo für heute. Gleich zurück in den Dojo. „Kasumi?“ Gute Güte, heute war Ichigo ja früh daheim. „Die Schule fällt für die nächste Zeit aus.“ Aber Ichigo hatte eine Frage. „Ich weiß, dass ihr eure Mutter wirklich geliebt habt.“ Aber hatte sie vielleicht ein gutes Foto, das er ausleihen konnte? „Natürlich.“ Kurz in ihr Zimmer und wieder herunter. Als Kasumi Ichigo das Foto übergab fragte sie nach dem Grund. Er hatte schon für einen Trip gepackt, verbeugte sich und wandte sich zum Gehen. Kurz wandte er noch den Kopf zu Kasumi zurück. „Weil ich sie dir zurückbringen werde.“ Zuerst ein Copyshop um ein halbes Dutzend Kopien zu machen. Danach nach Beika, einem der anderen Stadtteile von Tokyo. Zu Kisaki-bengoshi. „Schönen guten Tag.“, grüßte er mit einer adequaten Verbeugung die Sekretärin. „Mein Name ist Saotome. Ich würde gerne die Dienste von Frau Kisaki in Anspruch nehmen.“ „Selbstverständlich.“ Einen Moment bitte. „Kisaki-sama? Hier is jemand…“ Fast sofort stand Mrs. Kisaki in der Tür zu ihrem Büro. „Mr. Saotome.“ Sie lächelte. „Was kann ich für Sie tun?“ Bitte trete er doch herein. „Kisaki-bengoshi.“ Auch vor ihr verbeugte er sich artig. „Heute benötige ich Ihre Dienste. Ich möchte, dass Sie diese Frau finden.“ Er holte eine der Kopien heraus. „Ich vermute, sie wird unter so ziemlich kompletter Amnesie leiden.“ Aber… Schulterzucken. „Sie ist wertvolle Nakama.“ Ganz klar, dass die junge Anwältin diesen Blick von ihm kennen musste. Ihm war egal, wie weit sie gehen musste, wieviel es kosten würde… und wenn sie dafür jeden Stein auf jedem Quadratzentimeter der Welt umgedreht haben musste. „Ich mache mich sofort an die Arbeit.“ Hier die Nummer von Ichigos Handy. Ja, er wusste sehr wohl, dass sie seit zehn Jahren tot sein sollte. Nur hatte er einen phantastischen Verdacht, dass sie möglicherweise Jesus nachgemacht und etwas länger dafür gebraucht hatte. „Und jetzt?“ Nach dem Besuch bei der Anwältin hatte Ichigo nicht wirklich einen Schimmer, was er machen konnte. Okay, er konnte vielleicht jemanden anrufen, aber mit diesem ‚Jemand‘ wollte er ehrlich gesagt recht wenig zu tun haben. Andererseits hatte ‚Jemand‘ auch ein paar Connections. „Winston Churchill.“, prustete er. Außerdem war zuviel Aufmerksamkeit nicht wirklich gut, oder? Ja schon gefährlich mit der Suche, aber wenn seine Vermutung stimmte, MUSSTE er einfach helfen. Mann, diese Welt war echt total irre. Er zuckte mit den Schultern. Wenigstens war er nicht alleine, er hatte Freunde, fast sowas wie eine Familie, Nakama. Ein Schmunzeln glitt ihm über die Lippen. Diese Pilze… Aber wie hieß e so schön? „Selbst der beste Plan überlebt seltendie erste Konfrontation.“ Eigentlich hatte er die Chance nutzen wollen, um auf dem Tokyo-to Cosha, dem Tokyo Metropolitan Government Building, abzuhängen. Nur leider würde das erst im nächsten Jahr angefangen und 1991 eröffnet. Hatte halt das Sunshine 60 herhalten müssen. Ikebukuro, Toshima, Tokyo. Hatte ehrlich gesagt euch ‚etwas‘ geschlaucht, hier hoch zu kommen. Dafür war die Aussicht erste Sahne. Bloß blieb da jetzt ein Problem: Wie kam er wieder runter? Logisch wäre es natürlich, einfach wieder die Wand runter zu laufen, aber das wollte Ichigo beim besten Wille nicht riskieren. Rauf war schon hart genug gewesen. Ichigo seufzte. Zwar hatte er Kasumi gesagt, er würde ihr die Mutter wieder zurück bringen, aber bis auf die Idee mit der Anwältin hatte er keinen Schimmer, ob das überhaupt möglich war. Wenn er nur einen Hinweis hätte, WO er suchen sollte. Ha! Er würde an diesem Schrein vorbei sehen. Vielleicht war ja der Kitsune da, dann konnte Ichigo vielleicht über diese Route was herausfinden. Aber vorher noch passend einklamottiert. Und nach dem Schrein würde er diesen Typen aus Wales aufsuchen. Hätte er gewusst, wen Ranma diese Nacht anschleifen würde, hätte er sich krumm gelacht. Als Mönch aufgemacht, komplett mit Strohsandalen, Strohhut und Khakkhara, Shakujo-Stab, kam er dann spät in der Nacht an diesem Schrein an. „Was machst du hier?“, fragte der als Junge verkleidete Kitsune. „Ich wollte dich um einen Gefallen bitten.“, meinte Ichigo direkt. Dabei standen sie auf dem Platz, ganz in der Nähe des alten Baumes. „Diese Frau…“ „Ascended, ja.“, erwiderte der Kitsune. „Ich glaube, dass sie wieder…“ … ein Mensch war. Ichigo seufzte, blickte in die Sterne. „An einem Tag in einer Million Tagen…“ … wenn eine sanfte Brise weht und… „Mount Shiratama.“, gab der Kitsune-Junge von sich. „Small Bean Valley.“ Dort gab es einen Onsen, Tama no Yu. Dort sollte er mal nachfragen. Danach sah der Yokai rüber zu dem Wohnhaus. „Eine lange Zeit.“ Ichigo nickte und sah ebenfalls dort hinüber. „Jeder stirbt.“ Und jeder wusste es. „Aber niemand weiß es wie der Doktor.“ Ichigo begann leicht zu lächeln. „Aber ich glaube, dass jeder Stern an jedem Himmel verlöscht bevor er es auch nur eine Sekunde lang akzeptiert.“ Einen Moment lang legte Ichigo dem Kitsune-Jungen die Hand auf die Schulter. Danach wandte er sich ab zu gehen. „Leute wie wir sollten wissen, dass niemand wirklich vergeht.“, meinte er. „Alle lebenden Wesen tragen all jene vor ihnen in ihren Herzen.“ Ihre Familien würden weiter leben und irgendwann, am Ende aller Tage… „Aber vielleicht solltest du dich ihnen dann zeigen. Ich denke, sie wüssten es auch gerne.“ Mount Shiratama, eh? Ichigo begann das Augenlied zu zucken, als er mit dem Bus in die Gegend kam. „Ich glaub‘ jetzt hakt’s.“ Ein Schneesturm, und was für einer. Irgendwie kam er sich dann doch wie Ryoga in diesem Wetter vor. War ja echt abgedreht. Aber nach mehreren Tagen fand er das Onsen… endlich. „Ah.“ Sah richtig gut aus, nach einer Woche in einer Möchtegern-Arktis. Sonst aber sicher auch. „Willkommen.“ Zwei hinreißende Ladies begrüßten ihn auch noch, in feine Seidenkimonos gekleidet. „Gute Güte.“ Die violetthaarige, leicht älter wirkende Frau- trotzdem vielleicht grade mal 25 oder so, sah richtig besorgt aus über Ichigos Zustand. Ihre Helferin schien vielleicht grade so mal 18 zu sein. „Yukihana…“, wandte die Frau sich an die Helferin. „Sofort.“ „Das hier…“ Shit, Ichigos Knie gaben nach. „… ist das Tama no Yu, oder?“, brachte er die Kraft auf, zu fragen. „Aber natürlich.“, hörte er noch diese Frau antworten, dann kippte er aus den Latschen. Huh? Wieso war ihm so warm? Was war das für eine Decke? Und was war das…? Dann riss Ichigo die Augen auf. Er KANNTE dieses Gefühl. Zuerst wanderten seine Augen in ihre Winkel, dann folgte der Kopf. Selbst lag er in einem Futon, in einem altjapanisch eingerichteten Zimmer. Direkt neben ihm lag Ukyo, gekleidet in einen dunklen Kimono mit blauem Haori. Problem war bloß, dass sie auf seiner Futondecke und seinem Arm schlief. Das hatte drei Dinge zur Folg: seine Hand hatte unwillkürlich ihre Po-Backe gepackt, sein Arm war in Tiefschlaf gefallen und ihr Kimono ‚merklich‘ verrutscht. „Bitte entschuldigen Sie.“ Die Schiebetür an einer Seite ging auf, dort seizate diese Frau. „Ihre Verlobte war recht überzeugend.“ Verlobte!? „Mein Name ist Tamamo, ich bin die Leiterin dieses Erholungsbades.“ Ehrlich gesagt, hätte sie es nicht für möglich gehalten, dass irgendjemand durch diesen Schneesturm kommt. Zuerst war diese Schulklasse hier aufgetaucht und jetzt hatte er sich durch diesen Sturm gekämpft. Schulklasse? Dann waren… Nun, das würde auch Ukyo erklären. „Sie sollten sich wirklich noch etwas ausruhen.“, meinte die Frau. Ichigo wollte sich etwas aufrichten. „Ein Bekannter hat mir gesagt hier könnte man mir helfen.“ Oh? „So?“ Tamamo-san lächelte. „Ich suche jemanden.“ Das mochte vielleicht völlig irrsinning klingen… Also, die Theorie war einfach, zumindest in den Grundbausteinen. „Aber, wenn es auch nur den Hauch eine Chance gibt…“ Die Frau lächelte, hielt eine seiner Fotokopien in der Hand. „Ich verstehe.“ Sie verbeugte sich etwas und schloss die Schiebetür wieder, doch dann meinte Ichigo, etwas Goldenes da zu sehen, im Türspalt. In Ichigos Hirn begannen ganze Getriebekomplexe zu laufen, dann wurde er bleich, seine Augen gingen auf Tellergröße und sein Kinn durchschlug fast den Boden. Tamamo-no-Mae!? „Tadaima!“ Eine Woche später. „Willkommen zurück.“, grüßte Kasumi von der Haustüre. Dann sah sie es. Hinter Ichigo trat diese Person hervor. Vor Schock ließ Kasumi ihren Besen los, der laut klappernd auf den Boden schlug. Ihr sonst so unglaubliches Lächeln fiel komplett ein und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Mama?“ Setsuna Tendo, ihr Name. Ichigo verbeugte sich vor Kasumi. „Ich muss mich entschuldigen.“ Aber wie es aussah, hatte sie bei ihrer Rückkehr das Gedächtnis verloren. Dennoch heulte Kasumi vor Glück. Ichigo hatte Wort gehalten. „Mama…“ „Ranma no BAKA!!“ Akane jagte grade Ranma um die Ecke, über den Steinpfad zum Eingangstor. Aber dann endlich blieb sie stehen. Ihre Arme sanken herab und sie ließ den Hammer los. „Mama?“, wandte sie sich mit Augen voller Tränen dann endlich um. Keine fünf Sekunden später hatte sie sich, Rotz und Wasser heulend, an ihre Mutter geklammert. Rekordzeit später kam Soun Tendos Dämonenkopfattacke durch die Tür. „WER HAT MEINE KLEINEN MÄDCHEN ZUM WEINEN GEBRACHT!?“ Wie ein Ballon platzte das Teil aber, als Soun die Frau mitbekam. Sofort ging der wandelnde Niagara auf Turbo. Ichigo lächelte, wandte sich dann Richtung Haus. Nabiki stand dort drinnen, an die Wand gelehnt. Sie blitzte ihn an, löste sich von der Wand und scheuerte ihm eine, dass es ihm die Zahnfüllungen raushaute. „Wie kanst du es wagen!?“, zischte sie, einfach nur wütend. Er schnaubte kurz, brachte dann ein recht fieses Lächeln über die Lippen. „Lass doch einen Mutterschaftstest machen. Du weißt schon, DNA und alles. Einfacher Abstammungstest.“ Ichigo ahnte, wieso Nabiki so angepisst war. Niemand bei gesundem Verstand würde an etwas wie eine Jesus-artige Auferstehung glauben. Andererseits war hier im Haus niemand bei gesundem Verstand, nicht mal Ichigo. Um Nabiki von der Echtheit ihrer Mutter zu überzeugen mussten die schweren Geschütze aufgefahren werden. Intime Kenntnisse und ein DNA-Test. Vorläufig aber ging Ichigo erst mal ins Gästezimmer und Bad. „Ihr solltet ihr Ruhe gönnen.“, meinte er dann, als er sich im Wohnzimmer wieder zu versammelter Familie gesellte. „Mit einer Amnesie ist nicht zu spaßen. Wenn ihr nicht aufpasst, kann ihr Geist einen Totalschaden kriegen.“ Mit einer Schale Instant-Ramen setzte er sich neben seine Adoptivmutter, gegenüber Setsuna Tendo. „Ich kann mir schon denken, was passiert ist.“, deutete er an. Kurz die Suppe geschlürft. „Erzähl.“, forderte Soun. Klar, dass er sich um seine Frau sorgte. „Nun, ihre Erscheinung in der Schule dürfte wohl klargestellt haben, dass sie zu diesem zeitpunkt eine Ascended war. Es heißt, dass die Ascended auf der ersten menschlichen Zivilisation, den Antikern, basieren und ihre Natur der Ursprung sämtlicher ‚Erleuchtungs-Religionen‘, z.B. auch den Prinzipien des Buddhismus, ist. Da sie sich also auf einer spirituell höheren Ebene der Existenz befunden hat, muss sie sich auch gezwungen gesehen haben, sich deren unweigerlich existierenden Gesetze und Regeln unterzuordnen. Das oberster dieser Gesetze ist dann zweifellos die Nicht-Einmischung in die natürliche Entwichklung der sterblichen Ebene. Allerdings konnte sie- mitfühlendes Wesen wie sie war- nicht zulassen, dass ihren Töchtern etwas passiert und hat eingegriffen. Nun würde ich entweder sagen, dass die ‚Others‘, die Verantwortlichen unter den Ascended, oder vielleicht ihr Mentor, sie bestraft und aufgrund ihrer offensichtlichen Wahl wieder zum Menschen herabgestuft haben. Natürlich kann dabei das angehäufte Wissen und der Intellekt eines Ascended nicht anhaften bleiben. So etwas wäre äußerst gefährlich. Und außerdem kann das menschliche Hirn sowas beim besten Willen nicht verkraften.“ Aber er machte sich da keine Sorgen. Garantiert würden Setsuna-sans Erinnerungen an ihr menschliches Leben wiederkommen. Ichigo grinste breit. „Das alles nennt man auch den Daniel-Jackson-Effekt.“ Aber ernsthaft. „Ich bin NICHT ins Jenseits gelatscht, hab irgendwelchen Totengott verdroschen und eure Mom am Kragen da raus geschleift.“ Er hatte sie ‚nur‘ auf der Welt gesucht und nach Hause gebracht. Fast wie Mona Lisa lächelte er. „Aber jetzt kann Kasumi wenigstens ohne Sorgen heiraten.“ Als Ichigo Kasumi in der Küche half, musste sie sich einfach bei ihm bedanken. Mit einem Schmatzer auf die Wange. Ein paar Sekunden war Ichigo ehrlich am Gedankenspiel, sie Tofu auszuspannen. „Du weißt, dass du dann sehr wahrscheinlich hier ausziehen wirst.“, notierte Ichigo während er eine Reisschale abtrocknete. Momente lang hielt Kasumi inne. „Hast du deshalb Mama…?“, fragte sie mit leiser Stimme. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich hab‘ sie dir mitgebracht, weil ich es konnte und weil’s das Richtige war.“ Er wusste genau, wie es war Familie zu verlieren. Einmal jemandem einen geliebten menschen zurück zu bringen war damit selbstverständlich. „Hat aber auch den Vorteil, dass du dich dann nicht mehr mit aller Gewalt um deine Familie sorgen musst.“ Sie konnte ohne Gewissensbisse mit Tofu eine eigene gründen. „Gratuliere.“, meinte Ichigo mit weitem, warmem Lächeln. „Was meinst du?“ Kasumi war etwas verwundert. „Du bist doch schwanger, oder?“ Kasumi errötete fürchterlich. „Gute Güte.“ Ja, hatte sie das noch nicht gewusst? „Sieht wohl so aus, als ob du und Tofu euch eine größere Bude suchen müsst.“ Zwar hatte Tofu eine kleine Wohnung über seiner Praxis, aber die war praktisch bloß 4,5 Tatami groß, ohne Küchennische, Bad und WC gerechnet. In so einer Enge konnte man kein Kind groß ziehen. Nicht wirklich. Dazu brauchte man ‚mindestens‘ 6 Tatami. Wobei Tatami in der Tokyo-Region 0.88m x 1.76m maßen. „Mach‘ dir keinen Stress drüber. Du hast den besten Arzt Japansals Verlobten und eine Familie, die wirklich zu dir hält.“ Ichigo würde nachher gleich mit Nabiki drüber reden. Aber vielleicht sollten sie das etwas für sich behalten. Soun hatte schon genug zu verkraften. Nur wenig später klopfte Ichigo an Nabikis Zimmertür. „Kann ich mit dir was besprechen?“, fragte der adoptierte Saotome. Keine Antwort. Hatte Nabiki wohl nicht viel Lust mit ihm zu sprechen. War ja klar gewesen. Also setzte er sich vor die Tür und begann zu warten. Irgendwann musste sie ja raus kommen und mit ihm sprechen. Nun, wenn ein verzogener Ami eine Woche lang im Freien hocken konnte, dann konnte er doch wohl ohne mit der Wimper zu zucken eine Nacht im Hausflur sitzen. Mitten in der Nacht öffnete sich endlich die Tür. Schlaftrunken schlurfte Nabiki in Richtung WC davon, ohne ihm auch nur die Spur von Aufmerksamkeit zu schenken. Als sie zurück kam, schloss sie ohne Worte die Tür hinter sich. Wollte sie jedenfalls. „Es geht um Kasumi.“ Nabiki öffnete leicht ihre Tür wieder. Mit der Decke über ihren beinen hockte sie auf dem Bett, also sezte Ichigo sich auf den Boden. „Kasumi ist schwanger.“, eröffnete Ichigo ihr. „Und woher willst du das wissen?“, verlangte Nabiki eine Erklärung. „Nun, ihr Ki-Fluss beginnt sich da zu konzentrieren.“ Übersetzt: Kasumi und Tofu würden wohl eine eigene Bude brauchen. Nabiki schnaubte kurz verächtlich. „Glaubst du, ich bin so dämlich und kann mir das nicht selber denken?“ Sie hatte schon ein paar Nachbarn davon überzeugt, dass die Situation in der Nachbarschaft des Tendo-Dojo nur schlimmer werden würde, da sie jetzt wieder Schüler nahmen. Der Block ihnen gegenüber war also leer. Also würde Tofu da drüben eine nette neue Praxis samt Wohnung bekommen. „Dann ist’s ja gut.“, atmete Ichigo erleichtert auf. Damit war für ihn die Sache gegessen. „Dann schlaf noch schön.“ Bei der Hitze war’s ja nicht gerade leicht. Auf dem Dach saß natürlich wieder Ranma. „Sag‘ nix. Du hast’s geschafft, und dir noch eine Verlobte andrehen lassen.“, seufzte Ichigo. „Wieso hängen die Verrückten sich eigentlich immer an mich!?“, regte Ranma sich auf. „Du bist der Hauptcharakter der Story.“, notierte Ichigo cool. Er seufzte trotzdem leicht. „Zumindest hat eure Mangaka in der Normalstory jedem Topf sein Deckelchen verpasst, irgendwie.“ Zumindest die Basis gelegt. Ryoga hatte was mit einer Kampfschweinzüchterin, Shampoo und Mousse waren irgendwie in einer Hass-Liebe, Ukyo hatte ihre männlichen Kunoichi… Aber ads war jetzt bloß noch Geschichte. Diese Version hier war so ‚anders‘ als der Manga oder der Anime. Nun, das hatte Ranma auch schon bemerkt. Tief ausatmend stand Ichigo auf. „Nun, sich drüber Sorgen zu machen bringt nix. Also lassen wir wohl alles auf uns zukommen.“ Dass aber ausgerechnet Ranma sich dieses Kitsune-Babe als neuste Verlobte angeschafft hatte… Yep, Kitsune-Babe. Chizuru Minamoto. Er hatte sie ja mit aller Gewalt aus diesem Schneesturm retten müssen. Kapitel 11: What Shall We Do With the Idiot Sailor? --------------------------------------------------- Der nächste Tag war ausgesprochen heiß. Nicht mal Happy wollte auf Tour gehen. Dafür erbarmte sich Ichigo Genma-Pandas und haute ihm eine Moxa in den Rücken. „Hier.“ Außerdem warf er ihm die Phönix-Pille zu. Genauer schob er sie ihm in den Hals und goß einen heißen Kessel über ihm aus. Was natürlich dazu führte, dass ein völlig nackter Genma plötzlich im Garten hockte. „Hier.“ Nodoka kam ins Wohnzimmer, ein paar Eistee auf einem Tablett. Was Genma natürlich in den Teich verfrachtete. Ichigo derweil kam eine gute Idee, als er die Eiswürfel da bemerkte. Er face-palmte sich. Daraufhin setzte er sich locker in Meditationspositur und haute die Seele aus Eis rein. Sofort wurde die Umgebung um einige Grad kühler. Während es draußen locker über 35°C hatte, konnten die Tendos und Saotomes plus Happosai sich über eine angenehm frische Kühle freuen. Trotzdem kam Kuno nicht unbequem. Er lud seine ‚drei‘ Liebsten auf eine Kreuzfahrt mit seiner neuen Segelyacht, der Binsense, ein. „Was is‘ mit dir?“, wollte Ranma-chan dann wissen. Einen Tag später und einige Seemeilen weit draußen. „Weiß nicht. Hab‘ ein dummes Gefühl.“ Vorne am Bug posend leierte Kuno grade eine seiner Serenaden runter. „Ichi-chan…“ Ukyo und Chizuru kamen vom Unterdeck hoch. „Im Radio kam eine Sturmwarnung…“ Ichigo-chan face-palmte sich. „Sorgt euch nicht, liebste Lady mit dem Pferdeschwanz.“, leierte Kuno großspurig. „Hast du überhaupt eine Segelboot-Lizenz?“, brachte Ichigo-chan die Frage heraus. Als Kuno seine Antwort abließ kickte Ranma-chan ihn ins Gesicht und verschnürte ihn mit einem Tau zu einem Rollbraten. Ichigo-chan sprang sofort unter Deck, wo sich an der Front der Kabine das Steuerrad und sämtliches wichtiges Equpment befanden. Sofort hängte sie sich ans Funkgerät- von ihr auf die internationale Notfall-Funkfrequenz geschaltet. 156,8 MHz, Kanal 12. Danach würde er auf Kanal 67, 156,375 MHz gehen. Vielleicht 22A, 157,1 MHz, wenn sie die Amis am Rohr hatten. »SOS, SOS, SOS.« Ichigo-chan seufzte. »Hier ist die Segelyacht Binsense. Position unbekannt. Wir sind ohne Steuermann und auf Kurs Süd-Süd-Ost. Direkt vor uns ist eine Sturmfront. Bitten um Antwort!« Nix. »SOS, SOS, SOS. Hier ist die Segelyacht Binsense. Position unbekannt. Wir sind ohne Steuermann und auf Kurs Süd-Süd-Ost. Direkt vor uns ist eine Sturmfront. Bitten um Antwort!« Immer noch nix. Okay, dann eben eine drauf legen. 2182 kHz. »SOS, SOS, SOS. Hier ist die Segelyacht Binsense. Position unbekannt. Wir sind ohne Steuermann und auf Kurs Süd-Süd-Ost. Direkt vor uns ist eine Sturmfront. Bitten um Antwort!« Auch hier kam keine Antwort. Sie mussten also ziemlich draußen sein. Etwa dreihundert Kilometer von einer Antwort. Das nervte. Also stieß Ichigo-chan das Luk über sich auf. „Nabiki! Komm hier runter!“, rief sie. Gleich darauf riss sie das Steuerrad herum um die Binsense in eine steuerbord-Wende zu bringen. „Was willst du?“, kam die Frage von Nabiki. „Du bist jetzt Steuerfrau.", war Ichigo-chans Antwort. "Halt's einfach grade so wie's ist.“ Wenn was sein sollte, würde Ichigo-chan ihr schon zurufen. „Ranma, hilf mir mal!“, hechtete sie dann raus. „Alle andren unter Deck und seht zu, dass ihr euch gleichmäßig auf die Seiten verteilt!“ „Gute Güte.“, gab Kasumi etwas besorgt von sich. „Ist es so schlimm?“, fragte Nodoka. „Nun, im besten Fall finden wir rechtzeitig heim bevor uns der Proviant ausgeht. Im schlimmsten Fall darf und Davy Jones in ein paar Minuten aufklauben.“ Aber das würde Ichigo-chan nicht zulassen. „Ranma, nimm das Seil da! Wir müssen die Segel in den Wind drehen!“ Außerdem würden sie das eine Segel einholen, damit der Sturm nicht beide zerfetzen konnte. Gleich danach hüpfte Ichigo-chan neben Nabiki in die Kabine zurück. „Okay, macht alle Luken dicht.“, gab sie dem Rest der Leute die Anweisung. »SOS, SOS, SOS. Hier ist die Segelyacht Binsense. Position unbekannt. Wir sind ohne Steuermann und auf Kurs Süd-Süd-Ost. Direkt vor uns ist eine Sturmfront. Wir sind hier über ein Dutzend Menschen an Bord. Bitten um Antwort!«, gab ichigo-chan noch mal über den Funk durch, es wiederholend. Immer noch nix. Knurrend wandte sie sich an ihre Nakana. „Das hier ist der Notfallsender.“, zeigte sie ihnen an. „Nabiki, kümmer‘ du dich bitte drum, wenn was passiert.“ Außerdem würden sie im Notfall das Schlauchbot, Wasserflaschen und Werkzeug gebrauchen. Bestelfalls noch Seile und Planen jeglicher Art. Und vor allem war das kein Spiel. Das pure Überleben konnte davon abhängen, dass sie aufeinander aufpassten. „Ich will dir ja nicht die Laune verderben…“, kommentierte Nabiki, aus einem der Bullaugen guckend. „Shit.“, meinte Ichigo zu derselben Sicht. „Ow.“ Kurz fühlte Ichigo sich desorientiert und hatte vielleicht ein klein wenig Kopfschmerzen, aber das ging beides vorbei. Er stand auf und sah sich um. Tropenstrand. Vor ihm, der endlose Ozean. Hinter ihm Tropenwald. „Na großartig.“ Seufzend notierte er, dass er völlig nackt war. Eine Badehose aus dem Subspace geholt und aufgemacht. Wenn das eine Insel war, dann würde er hier wieder vorbeikommen. Na hoffentlich war er nicht alleine. Nicht alleine war genau das Stichwort. So ziemlich genau um die Ecke fand er einen Haufen Steine, der die Sicht auf die Weite des Strands versperrte. Und dahinter waren Stimmen. „Nabiki.“ Plus Akane. Was er von oben auf den Steinen sah, verschlug ihm echt die Sprache. Dafür holte er eine Videokamera raus. War einfach zu gut. Nabiki schmiegte sich grade offensichtlich säuselnd von hinten an Akane an. Eine ihrer Hände wanderte direkt unter Akanes Bikini-Top während die andere sich von unter dem Arm an dem anderen Träger zu schaffen machte. Dabei war Akane ziemlich von ihrer großen Schwester überrascht und geschockt. Trotzdem stöhnte sie nur leise eine Warnung. Tja, Nabiki wollte wohl die Chance ihrer Nacktheit nutzen. Und Ichigo war eben ein Mann. Als die beiden Schwestern mit ihrem Spaß dann fertig waren packte Ichigo die Kamera weg und lief ganz gemütlich außen um die Steine rum. Dann tat er so, als wäre er total überrascht. Fast wie ein Reh im Scheinwerferlicht. „So sehr ich als Mann den Anblick attraktiver nackter Frauen mag, müsste ich euch doch bitten, euch anzuziehen.“, meinte er endlich. Vielleicht waren Akane und Nabiki einfach zu überrascht ihn zu sehen, oder es war seine Notiz. Auf jeden Fall kickte ihn keine der Tendo-Schwestern in die Umlaufbahn. Auf jeden Fall warf er Nabiki einen Bikini aus seinem Subspace zu und ging lässig weiter am Strand entlang. „Ichigo!“, rief Akane schnell. „Warte!“ Also blieb er stehen. „Wir haben viel zu tun.“, informierte er die Mädels. „Zuerst müssen wir zuschauen, dass wir die andren Nakama so ziemluch alle finden.“ Auf Happy, Genma und Kuno konnten sie verzichten. „Dann müssen wir uns eine Bude hinferkeln und zusehen, dass wir an Futter kommen.“ „Du scheinst ziemlich viel über Survival zu wissen.“, kommentierte Nabiki. „Ladies.“, seufzte er kopfschüttelnd. „Ich hab länger auf Tour gelebt nachdem meine Familie in die Luft geflogen ist, oder?“ „Aber…“, Akane war etwas verwundert. Er hörte Nabiki ihr was zuflüstern. „Er meint die Kurosakis.“ Plötzlich lachte Ichigo. Wieso? Nun, ihm war grade etwas eingefallen. „Wenn’s so weiter geht, setz‘ ich mich hier zur Ruhe.“, meinte er bloß. Eine Insel voller nackter Weiber… Nur sagte er das denen nicht. Also, los jetzt. „Wie willst du an Trinkwasser kommen?“, hakte Akane nach. „Am einfachsten mit einer Destillationsanlage, die mit Meerwasser arbeitet. Hab‘ ein paar davon im Subspace.“ Aber sicher gab’s auf dieser Insel auch zumindest eine Süßwasserquelle. „Danach müssen wir schauen, dass wir uns eine geschützte Bude basteln. Möglichst in der Krone eines übergroßen Baums oder zwischen mehreren Bäumen.“ Gab’s hier ja genug. „Würden ein paar Kinder hinkriegen.“, schätzte er. Jetzt aber mal ehrlich. „Wir hätten’s uns echt denken können, dass ein Trip mit Kuno nur in Stress ausartet.“ Grade Nabiki und Akane. Aber man sollte sich nicht über verschüttete Suppe aufregen. Deswegen hatte er bis jetzt auch nicht nach dem Notfallsender gefragt. Öh? „Und wir hätten Ryoga.“ Kleines, schwarzes Ferkel. Als Ichigo erkannte, was Sache war, haute er den Turbo rein. Grade noch rechtzeitig schnappte er P-chan auf. Sonst wäre Ryoga von einer Schlange gefressen worden. Ichigo blieb gezwungen ruhig. Direkt vor ihm, auf einem Stein, hatte sich eine Kobra erhoben. Schwarze Schuppen oben, weißlich unten, leicht geblich gestreift. Zwei eindeutige Identifizierungsmerkmale: auf dem Kopf gab’s ein Paar herausstehende Schuppen und die Krone hatte ein V anstatt eines Auges. Eine Königskobra. Also legte Ichigo leicht den Kopf zur Seite, die Schlange ebenfalls, fast gleichzeitig. Er schwang etwas mit dem Oberkörper, führte einige Tai-Chi-Moves aus… und die Schlange machte das echt nach. „Ichi-chan!“, kam plötzlich ein Schrei. Sekunden später seufzte Ichigo. „Das war nicht nötig, Ucchan.“ Die arme Schlange. Nun, das gab ihnen ein wenig Futter. Wenigstens Ukyo hatte ihren grünen Einteiler an. Auch, wenn der nicht wirklich was verbarg. Auf jeden Fall hängte Ukyo sich gleich an seinen Arm. Derweil packte Ichigo sich das Ferkel auf die Schulter. „Weiter geht’s.“ Der Rest der Meute war relativ schnell gefunden. Soun tat alles um sich nicht vor seiner Frau die Augen auszuheulen, Kasumi servierte Eistee… Das Boot war leider nicht wirklich mehr seetüchtig, hatte sich ziemlich den Bug eingedellt. „Okay, Leute. Sehen wir zu, dass wir alles aus dem Boot nehmen, was man bewegen kann.“ Wieso? Soun war ziemlich ratlos. „Weil wir eine Bestandsaufnahme machen müssen über was wir haben.“, antwortete Ichigo und sprang an Deck der Binsense. Basis-Werkzeug, ein paar Snacks, ein paar Wasserflaschen (1,5l für jeden hier), Taue, zwei halbwegs intakte Segel, Handtücher, ein paar Klamotten, ein paar Töpfe und Pfannen Eßschalen, Eßstäbchen, Schlauchboot mit Motor… „Na, zum Glück hab‘ ich Campingausrüstung immer dabei.“, kommentierte Ichigo. Zelt, Zeltstangen, Heringe und Zeltnägel, Kochgeschirr mit Gaskocher, kleine Schaufel, Handspaten. „Sieht doch mal gar nicht so schlecht aus.“ Ranma, Ryoga und Soun sollten jetzt Bäumde umhauen, damit sie eine Basis für ihr Obdach herstellen konnten. „Vielleicht sucht ihr euch am besten eine größere, dichte Baumgruppe und kappt sie auf etwa zweieinhalb Metern oder höher. Da drauf können wir dann einen Boden legen.“ „Wieso zweieinhalb Meter oder höher?“, hakte Ukyo nach. „Weil wir da vor Raubtieren geschützt sein dürften. Oder will eine von euch Ladies auf dem Waldboden schlafen, und dann jede Nacht abertausende von Insekten und anderes Getier über euch krabbeln haben?“ Apropos Ladies. „Ihr könntet euch bitte mal dran machen, sämtliche Polster und Überzüge aus dem Boot zu rupfen. Bitte so sauber wie möglich. Die sollten wir dann als Liegestätten verwenden können.“ Und was hatte Ichigo selber vor? „Ich werd‘ uns Wasser destillieren. Aber dazu braucht’s Feuerholz.“ Zumindest Anzündholz würde er suchen. Den Rest konnte er dann von der Baustelle schnorren. Außerdem sollte die Behausung etwas weiter landeinwärts sein, damit sie nicht von etwaigen Taifunen geplagt würden. „Und binde bitte jemand das Wrack an ein paar Bäume. Nicht, dass es uns noch davon schwimmt.“ Ichigos erste Destillationsanlage war echt einfach. Ein Metallrohr in Form einer S-Rune. Eine der Ecken lag dabei direkt im Feuer und auf der oberen Ecke sammelte sich das destillierte Wasser, das dann in einen Topf am unteren Ende lief. Das obere Ende war mit einem Stück Stoff als Filter abgedeckt. Brutal einfach. Sollte selbst Akane mit arbeiten können. „Dauert nur leider eine halbe Ewigkeit.“ Sie mussten echt eine Frischwasserquelle finden, sonst hatten sie Probleme. „Vorerst können wir aber einen Teil unsres Wasserbedarfs mit Kokosnüssen stillen.“ Ranma und Ryoga hatten ganz gute Arbeit geleistet. Soun… eher weniger. Schön hoch. Ganze drei Meter. „Okay, jetzt brauchen wir zuerst zwei schön dicke Stämme von…“ Zwei Stämme für die Länggseite, dann drei um den Rahmen zu komplettieren. Dazwischen würden dann zwei Lagen dünnere Stämme kommen, alles mit Holzstaken verkeilt. Nur leider waren Ichigo, Ryoga, Ranma und Akane so ziemlich die einzigen Personen, die schwere Arbeit ausführen ‚konnten‘. Wenn Soun sonst nix fertig gebracht hatte, aber das Shogi-Brett mit Spielsteinen hatte er irgendwie ‚retten‘ können. „Was hast du vor?“, hakte Akane nach, als sich Ichigo am oberen Ende eines der ‚Eckpfeiler‘ mit den Beinen festklammerte. „Hier kommt eine Vertiefung rein, damit der Rahmen hält.“, erklärte Ichigo ihr. Einfach ein tiefes V reingesägt. „Und gleich auch in den andren drei Pfählen.“ Jeweils zwei als Paar. „Da kommen dann die zwei ersten Rahmenteile drauf.“ Sollte nachher wie bei einer Leiter kommen. „Und was soll uns das bringen?“ Ukyo half den andren Ladies, das Material für die Betten zusammen zu tragen. „Damit haben wir den Rahmen, auf den wir zwei lagen Boden packen können.“ Zur Stabilität hatte Ichigo aber noch vor, drauß ein Sechseck machen zu lassen, mit einem dritten Querbalken einmal mitten durch. Auch wegen der Fläche nachher. „Irgendwo müssen wir ja auch Vorräte lagern.“ Wenn sie denn jemals welche brauchen würden. „Oy!“ Ranma und Ryoga kamen natürlich ganz lässig mit jeweils einem Stamm auf der Schulter an. Ukyo pfiff vor Staunen. „Okay, ganz toll, Leute.“, lobte Ichigo. „Ranma, kletter du kurz hier hoch.“, meinte er gleich darauf. Er selber klemmte sich um den Partner dieses Pfahls. „Akane, Ryoga. Schiebt den ersten Stamm bitte über die Ausbuchtung hier hoch.“ Kleinigkeit. Machte Ryoga praktisch alleine. „Ranma, pass bitte auf, dass er nicht rausspringt.“, warnte Ichigo während er das Teil in den Partner einpasste. Gleich noch mal. „Sieht doch schon ganz gut aus. Jetzt brauchen wir vier Stützpfähle von vier Metern Länge. Etwa genauso breit wie die Bäume hier.“ „Ganz toll, Saotome.“, klatschte Nabiki sarkastischen Beifall. „Nun, ich denke, du wirst auch ein Dach über’m Kopf haben wollen, wenn es hier stürmt. Kannst aber auch gerne Höhlenmensch spielen.“ Nabiki wandte sich um und stapfte davon. „Sie is‘ auch bloß abgenervt.“, zuckte Akane mit den Schultern. „Okay.“ Ranma und Ryoga derweil kamen schon mit den Pfählen wieder. „Ging ja schnell.“ Damit konnten Akane und Ichigo weiter arbeiten. Ichigo spannte das Metermaß aus dem Werkzeug und berechnete die Länge der nächsten zwei Stämme. „Geht klar.“ Vorerst mussten diese vier Pfähle aber auf gleiche Höhe wie der Rest des zukünftigen Hüttenbodens in den Grund gerammt werden. „Darf ich?“ Ichigo nahm Akanes Mallet of Doom dafür während das Mädchen einen Meterstab und Schnurlot dran hielt und Ranma mit Ryoga den Pfahl gerade hielten. „Passt!“ Als alle vier Zusatzpfähle drinn waren, konnten Ranma und Ryoga die nächsten Querbalken holen. Akane nahm gleich wieder das eine Beil aus dem Werkzeug und klöppelte die entsprechende Vertiefung ins eine Ende des ersten Pfahls. Später. Zwischen die Stämme der ersten Bodenlage hatte Ichigo noch seitlich dünnere Pfähle treiben lassen und dann die zweite Bodenlage um 90° gedreht drauf. „Da sollen die Wände dran.“, meinte er auf Nachfrage. „Wände?“ Natürlich. „Das Boot wird sowieso nie wieder ins Wasser gehen, also nehmen wir den Rumpf als Wände. Wir schneiden die halbwegs geraden Teile raus- möglichst mit Bullaugen- und klöppeln sie an die entsprechenden Träger.“ Und alles ohne eine einzige Liane, nur mit Holzkeilen. Ohne Worte setzte Ichigo ein Plumpsklo (Baustellenversion) mitten in die Landschaft. Zu viert, von denen zwei keine Probleme mit Baumhöhe hatten, ging es sogar alles relativ schnell. Da sie sechs Bäume praktisch dazwischen getrieben hatten, konnten sie den Rahmen fürs Dach fast wie den Boden aufziehen. „Ranma, Ryoga. Sägt ihr bitte die Wandelemente aus dem Bootsrumpf?“ Das musste jetzt noch laufen, die Wände und die Decke. Auch, wenn sie bei der Hitze ziemlich schwitzten. „Ich bring‘ Kuno um.“, knurrte Akane mitten in der Arbeit, Löcher für die Bolzen zu bohren. Ichigo derweil schnitzte Ichigo aus Holzblöcken von einem Baum die entsprechenden Teile. Aber irgendwie schafften sie dann doch, die Bude soweit fertig zu stellen. Drinnen hatten sie mit einer Leine und zwei Planen den Raum zwischen Männern und Frauen aufgeteilt. Die Vorplätze hatten sie mit jeweils einer Platte aus dem Rumpf des Boots ausgelegt und mit Keilen befestigt. An einem langen Balken, der als Dachfirst fungierte, hatte er auch noch zwei Strickleitern, jeweils an einer Seite, angebracht. Damit konnte man hoch und runter kommen. An die Außenseiten der Hütte hatten sie sogar noch pro Seite eine Plane als Türersatz angebracht. Das Dach, recht niedrig, sollte auch dicht sein. Der Ret der Nakama- von denen keiner wirklich was gemacht hatte- klatschte als sie die Hütte sahen. Sogar Nabiki musste zugeben, dass das nicht übel aussah. Alle vier Arbeiter bekamen dafür einen Schmatzer von Kasumi. „Guck‘ mal.“ Ichigo freute sich über Soun, der offenbar dazu verdonnert worden war, zu fischen. Er hatte sogar einen Fisch für jeden von ihnen mitgebracht. Kasumi und Nodoka hatten sich mit Setsuna um anderes Eßbares gekümmert, so gut sie’s jedenfalls hatten können. „Und was machen wir morgen?“, hakte Ukyo bei Ichigo nach, bei dem sie sich fast schon Shampoo-artig angeschmiegt hatte. „Morgen versuchen wir, die Weltherrschaft an uns zu reißen.“, gab der fast schon wie ein ernsthafter Bösewicht von sich. Ein paar Gesichter entgleisten. „Ernsthaft, morgen sehen wir zu, dass jemand mit dem Schlauchboot draußen fischt und wir etwas die Insel erkunden können. Außerdem schneiden wir ein großes SOS in den Wald, damit man das von oben auch gut sieht.“ Plus, ein Feuer am Strand, das man am Brennen halten musste. „Das Feuer oder zumindest der Rauch davon sollte von Schiffen oder Flugzeugen erkannt werden können und ein entsprechendes SOS im Wald muss dann einfach den Rest geben.“ Zur Sicherheit wäre’s aber vielleicht nicht schlecht, wenn sie noch einen Ausguck hinferkeln konnten. Bloß schade, dass hier kein Berg auf der Insel war. „Glaubst du, dass wir bald heim kommen?“, wagte Kasumi bei Ichigo nachzufragen. „Die ehrliche Antwort ist, dass ich nicht weiß, wie ‚bald‘ wir heim kommen. Aber ich glaube fest daran, DASS wir heim kommen.“ Wichtig war, dass sie das Feuer hielten und das große SOS in den Wald hauten. Der Strand war einfach nicht breit genug, um wirklich ein SOS da hin zu ferkeln. „Wenn wir aber schon beim Abholen sind, könnten wir auch ein paar Flöße basteln, die dann ein SOS ins Wasser stellen.“ Zum Glück hatte Ichigo ein Fernrohr dabei. Und vier Leute hier konnten einen Ki-Blast, den man als Notsignal nehmen konnte. Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht finden wir ja hier irgendwo ein altes Wasserflugzeug der Amis.“ Huh? Wie meinte er das jetzt? „Nun, wir wissen, dass im zweiten Weltkrieg die See um Japan herum gut und gerne von den Amis kontrolliert wurde. Dabei haben sie auch natürlich Wasserflugzeuge eingesetzt. Und klar, dass sie ein paar von denen verschlampt haben.“ Aber leider war das bloß Wunschdenken. Eine schöne alte Catalina wäre nicht schlecht. „Ich hab‘ leider weder ein Boot noch ein Wasserflugzeug in meinem Subspace.“ Hatte Ichigo beides noch nicht mitgehen lassen, weil die eine öffentliche Registrierung hatten. Er wollte sich halt nicht beim Klauen erwischen lassen. „Du stiehlst?“, hakte Nodoka überrascht nach. Ichigo schluckte. „Nicht so viel, wie ich könnte. Aber mögliche Gebrauchsgegenstände und verschiedene Vorräte.“ Nur leider ausgerechnet Flugzeug und Schiff hatte er noch nicht mitgehen lassen. „Wenn wir hier weg kommen, kauf‘ ich mir bei den Amis einen Panzer und fahr damit einkaufen.“, nahm Ichigo sich dafür vor. Einen Abrams vielleicht. Jetzt wurde’s aber erst mal spät. Bevor Ichigo ins Bett ging, holte er noch eine Flagge aus dem Subspace. „Hiermit nehme ich diese Insel für mich selber in Besitz.“ Breit grinsend wandte er sich der neuen Lichtung zu, die vom Strand zur Hütte führte. Mit der Aktion hatte er sogar Nabiki überrascht. Den nächsten Morgen begann Ichigo gleich damit, gegenüber Kuno den großen Kahuna raushängen zu lassen. „Meine Insel, meine Regeln.“ Aber Kuno konnte man nicht wirklich was machen lassen, außer vielleicht mit Soun angeln. „Ranma, unser SOS sollte mindestens drei Meter Linienbreite und fünfzehn Meter Seitenbreite haben bei einer Länge von zwanzig Metern.“ Also alleine für ein S 3x15x3+ 2x10x3 Meter. Damit wäre Ranma den ganzen Tag beschäftigt. Ichigo derweil, konzipierte kurz den Ausgucksturm und konzentrierte sich dann auf etwas Ki-Training. Vielleicht konnte er nicht den Pazifik spalten, aber das japanische Meer sollte doch wohl drin sein. Okay, die Wellen waren schön kühl. Also ging Ichigo-chan gleich etwas ins Wasser. Vielleicht ging ja etwas mit dem Rasengan. Gefahr! Das Nächste, was sie mitbekam, war die Tatsache, dass sie auf einem haufen Kissen lag. Das war eine verdammt große, runde Halle mit rundlichen Fenstern nahe der domartigen Decke und… eine verdammt große Menge an Mädels. Ihr begann eine Vene auf der Stirn zu pochen. Das war jetzt echt nicht wahr. Andrerseits… Nicht weit entfernt lagen Ling-Ling und Lung-Lung, zwei Trainingsschwestern von Shampoo. Zwillinge, bei denen sich sowohl Augen- als auch Haarfarbe unterschieden. Ling-Ling hatte weinrote Haare mit violetten Augen und Lung-Lung hatte blau-grüne Haare mit blauen Augen. Aber beide hatten dieselbe Usagi-ähnliche Frisur mit Reißbällen auf dem Kopf. Ein bisschen älter und sie würden wie Chun-Li rauskommen. Der einzige Unterschied, den Ichig-chan soweit ausmachen konnte, war, dass sie ohne Ausrüstung da lagen. Man hatte ihnen Waffen und Rüstung abgenommen. „Oy.“, wandte Ichigo-chan sich also an die beiden Amazonen. Die schlugen sofort die Augen auf und waren in Kampfpositur. „Hallo, ihr zwei. Seid ihr beiden nich Bekannte von Xian-Pu?“, fragte Saotome gleich. „Wer bist du?“, wollte Ling-Ling wissen. Und wo waren sie? „Sieht aus als häte man uns alle entführt um Sex-Sklavinnen zu werden.“, seufzte Ichigo-chan. Laut genug, als das man sie in ihrer direkten Umgebung hören musste. „Das hier dürfte die große Halle vom legendären Togenkyo sein.“ Ehrlich gesagt, liefen Ichigo-chan Schauer den Rücken runter wenn sie dran dachte, dass man sich an ihr vergreifen wollte. „Kein Mann legt seine Hand an eine Amazone von Joketsuzoku ohne deren Erlaubnis!“, rief Lung-Lung gleich. Ichigo-chan lächelte. „Zumindest haen sie euch bis jetzt nicht besiegt. Eine Entführung währed dem Schlafen ist kein Kampf.“ »Verdammte Penner! Ich lass mich doch nicht von denen entführen, nur um das Sex-Spielzeug von irgendeinem mißratenen Magie-Experiment zu werden!« Langsam begannen die Ladies um das Trio herum, die Lage zu kapieren. „Okay, ihr zwei. Wir kriegen noch ein wenig Verstärkung und dann zerlegen wir diesen Ort hier. Wird eine glorreiche Schlacht.“ Aber vorher, sollten sie sich sammeln. Ichigo-chan hockte sich also in Meditationsposition und sammelte Ki. Sie würde auf keinen Fall zulassen, dass auch nur eine dieser Ladies hier versklavt werden würde. „Ein Kampf benötigt nicht nur Stärke. Um in einem echten Kampf zu bestehen, benötigt man Intelligenz, Weisheit, Instinkt…“ Ichigo-chan konnte das Lehren einfach nicht lassen, oder? Sie lächelte Mona-Lisa-artig. „Mama!“, rief sie trotzdem recht bald. Durch eine erhöhte Tür wurde Nodoka gestoßen. „Ichigo-chan...“ Was war hier los? „Wir sollen wohl als Sex-Sklaven gehalten werden.“, seufzte Ichigo-chan. „Das hier scheint Togenkyo zu sein.“ Aber Nodoka musste sich keine Sorgen zu machen. Auch, wenn die meisten anderen Ladies das hier anders sahen. Mit Ichigo-chans Ausbrüchen hatte sie die Lage echt kapiert. „Was hast du vor?“, hakte Nodoka nach. „Lass mich nur machen, Mama. Das wird ein Spaß.“ Trotzdem fühlte Nodoka sich unwohl. Derweil sammelte Ichigo-chan weiter Ki. „Gute Güte.“, hörte sie nur Minuten danach. Das war Kasumi. Sie wurde natürlich von Ichigo-chan aufgefangen. „Also, ich hab‘ gesagt, dass wir von der Insel runter kommen.“, schrzte Ichig-chan. „Allerdings hatte ich an eine etwas besere Lösung gedacht.“ Schulterzucken. „Bleib‘ du einfach mit Mama im Hintergrund und lass Akane, Ukyo, Ranma und mich das klären.“ Nabiki, die auch nicht viel später kam, sah die Situation etwas relaxter. „Wenn man die Frau dieses Toma-Heinis wird, dann ist man doch auch die Königin dieser Insel, oder?“ Was ihre Mutter damit kommentierte: „Nabiki!“ Okay, sich aufzubrezeln hatte eine gewisse… Großes BlaBla um nix von Seiten der hiesigen Cheffes. Dieser Toma war echt noch ein Knirps, dafür mit großer Klappe. „Und was ist, wenn wir nicht daran teilnehmen wollen?“, hakte Nabiki endlich nach. Ichigo-chan und Ranma-chan hatten einen fiesen Plan abgesprochen. Der Affen-Heini hier hielt ihr eine ziemlich saftige Rechnung unter die Nase. Ichigo-chan nahm die und riss sie einmal mitten durch. „Nun, wenn uns so kommen wollt…“ Punkt 1: Sie entführten dutzende Mächen und Frauen und wollten sie zu Sex-Sklavinnen machen oder erpressen!? Das war ja wohl alles andere als legal! Ichigo-chan begann fies zu lächeln. Punk 2: Togenkyo war kein von den UN anerkannter Staat. Zumal erfüllten sie nicht die Definitionen eines Staates. Was zu Punkt 3 führte: Nach den Genfer Seerechtskonventionen von 1958 als auch dem Seerechtsübereinkommen der UN (UNCLOS) von 1982, bei letzterem unter anderem Artikel 101ff, galten Toma und seine sogenannten Untergebenen als Piraten. Wobei die Insel als extreme Variateion eines Seegefährts angesehen werden konnte. Daraus folgte Punkt 4: „Ihr habt zuletzt den souveränen Inselstaat Kurosaki angegriffen und Bürger besagten Staates entführt um sie zu versklaven. Außerdem habt ihr die Hoheitsgewässer in kriegerischer Absicht verletzt. Hinzu kommt, dass ihr illegale Artefakte in das Staatsgebiet von Kurosaki eingeschmuggelt habt. Plus: illegale Einreise und Angriffe auf Staatsbürger.“ Alles in allem erlaubte geltendes, internationales Recht damit den Behörden von Kurosaki Island, ihre Gesetze gegenüber den Piraten- also den Bewohnern von Togenkyo- durchzusetzen. Ichigo-chan holte eine Thermos aus ihrem Subspace. „Und da ich zufällig der Große Kahuna, also der Herrscher, von Kurosaki Island bin.“ Ichigo grinste fies, richtig fies. „Ranma.“ Ranma-chan stand grade oben neben Toma. „Verstanden.“ „Kurz: Ich verhänge über die Togenkyo-Piraten das Todesurteil.“, beendete Ichigo es. „Hadoken!“ Die Power hinter seinem Palm-Strike alleine holte den Affen-Heini von den Füßen und rammte ihn durch den Brunnen und tief in den erhobenen Thron von Toma. Das war nicht Juken. Das war ein einfacher Palm-Strike mit einer Tonne Soul-Power dahinter. Man konnte es auch eine Attacke mit Haki nennen. „Juken!“, setzte Ichigo dann gleich gegen einen normalen Soldaten ein und zermatschte ihm die Eingeweide. Eine Faust-Attacke konternd brachte er den nächsten Gegner in einem Über-Arm-Roller in eine ziemliche Schwitzkastenmontage. „Hakke Kusho!“ Der arme Kerl darauf hatte auch nicht mehr Glück. Als Ichigo dann am Bein gepackt wurde, grinste er bloß und sprang. Da sein Gegner aus Überraschung los ließ rammte Ichigo ihm die Hacke einfach nach einer Luftrolle in den Hinterkopf und stanzte einen Gesichtsabdruck von dem In den Marmorboden hier. Gut, dass er in einer passenden Position aufkam. „Hakke Rokujuyon Sho!“ Das war jetzt dieser Vogel-Heini der dran glauben musste. Einen weiteren Gegner packte Ichigo mit beiden Knöcheln im Sprung und wirbelte ihn von den Beinen, gleich über-kopf gegen eine Säule. Danach im Handstand ein Zugriff mit beiden Beinen und ein entsprechender Überschlag nach hinten. Wenn er schon dabei war vom Handstand einen Handsprung mit Fuß-Grappling und darauffolgender Delle im Boden. „Ichigo!“ Was er sah, brachte ihn fast um den Verstand. Das war Nodoka, ein Speer mitten durch die Brust getrieben. „Mama!“ Ichigo fing sie als sie von der Speerspitze rutschte, direkt in seine Arme. Es war klar, was passiert war. Nodoka hatte ihn wirklich als Sohn angenommen. Ranma war da. „Meine Jungs.“, brachte Nodoka noch heraus bevor ihre Augen zufielen. „Akane, Ukyo.“, gab Ranma total angepisst von sich. „Bringt sie hier raus.“, machte Ichigo weiter. Sowohl Ranma als auch Ichigo begannen eine aberwitzige Energie aufzubauen. Die Power ihrer Kampfauren riss am Boden und ließ Bruchstücke zersplittern. „Rasengan!“ „Chidori!“ Als Togenkyo zersplitterte und in den Fluten versank, hatten die Saotome-Tendo-Frauen einen Platz im Schlauchboot, das die Gruppe für einen Rettungsversuch genutzt hatte. Die anderen Frauen und Mädchen klammerten sich an Behelfsflöße aus Baumstämmen, mit Lianen am Schlauchboot befestigt. Zumindest so gut es ging. „Setsuna hat die Heilkräfte der Ancients…“, gab Ichigo baff von sich als er das mitbekam. Setsuna Tendo kniete über Nodokas fast leblosem Körper, eine Hand dicht über der Brust der anderen Frau. Ein sanftes Leuchten befand sich dazwischen. Ranma und Ichigo standen beide locker auf der leichte Wellen schlagenden Wasseroberfläche. Sehr zur Erleichterung einiger Leute schlug Nodoka die Augen auf und setzte sich etwas mit Hilfe von Kasumi und Akane auf. „Ichigo? Ranma?“ Klar, dass Nodoka etwas verwundert war. Ranma hatte neuerdings einen Affenschwanz und Ichigo war einfach bloß grell blond. Ichigo zog sein Fernrohr aus dem Subspace. „Okay, wir haben ein kleines Problem.“ Kurosaki Island war nicht in Sichtweite. Andererseits waren sie alle am Leben und vor allem frei. Andererseits… „Ich brech‘ zusammen.“, keuchte Ichigo. Da saß ein alter Knacker mit Glatze, Sonnenbrille und Ziegenbart Van Dyke Style auf dem Wasser. Nein, der Typ saß auf… einer Meeresschildkröte!? „Meeresschildkröten.“, face-palmte Ichigo sich. „Ladies, Gentlemen, Abschaum.“ Ichigo deutete auf den herannahenden Typen. „Kame-Sennin, Muten-Roshi.“ Derweil beobachteten Ling-Ling und Lung-Lung die beiden Saotome-Brüder ganz genau. „Happosai?“ „Muten?“ Ichigo face-palmte sich erneut. Dicht gefolgt von Ranma. Ichigo hatte eine brilliante Idee. „Muten-Roshi.“ Er verbeugte sich artig, als er den Kame-Sennin ansprach. Gleich darauf war er neben dem Schildkröten-Typen und hielt ihm eine Video-Casette hin, flüsterte ihm was ins Ohr. Muten-Roshi lief tomatenrot an und fiel hinten über. Glücklicherweise raffte er sich schnell wieder und holte eine große Motoryacht aus seinem Subspace während er die Casette verschwinden ließ. „Okay, Leute!“, rief Ichigo allen zu. „Alle Ladies an Bord!“ Konnte zwar etwas eng werden, aber damit kamen sie wenigstens bis zu bewohntem Land. P-chan war natürlich wenig hilfreich und Soun lag auch gleich flach. Nach einem kurzen Pan-Pan-Pan-Ruf hatten sie auch gleich ihre Position. Auf der Brücke legte Ichigo eine Seekarte aus. „So, wir wären hier.“ Damit war der Kurs zur Zivilisation klar. Marshall-Inseln. „Scheiße, sind wir weit draußen.“, kommentierte Ranma die Karte. Selbst er konnte Japan drauf erkennen. Einziemliches Donnern ließ ihnen die Füllungen wackeln. „Das sind Kampfjets.“, keuchte er überrascht. Mit einem Fernglas konnte er auch noch mehr ausmachen. „Flugzeugträger.“, notierte er baff. Aber es haute ihn um, wer sich da meldete. „Captain Robert Spane…“ USS… Enterprise. Wurde wohl Zeit, dass Ichigo eine Durchsage machte, in einigen Sprachen. Die Freude konnte man deutlich hören. Nicht sehr viel später hatten sie die Yacht an der Enterprise vertaut und Hilfsboote hatten sie an Bord des Flugzeugträgers gebracht, während ein Seemann der US-Navy sich um die Yacht kümmerte. Ichigo bekam sich fast nicht ein vor Aufregung, auch wenn er das mit gespielter Lässigkeit zu übertünchen versuchte. Das hier war die ENTERPRISE, verdammt noch mal! »Sie sind also der junge Mann, mit dem ich gesprochen habe.« Sehr zur allgemeinen Überraschung hatte der Captain die ganze Gruppe in die Messe des Trägers bringen lassen. »Ich würde gerne Ihre Geschichte hören.« Verständlich, da er grade Zivilisten auf sein Schiff gelassen hatte. »Meine Familie und ich sind von einem Mitschüler von uns zu einem Segeltrip eingeladen worden. Bei der Hitze in Tokyo haben wir das natürlich gerne angenommen.« Leider hatte keiner dran gedacht, den Volldeppen zu fragen, ob er überhaupt einen Segelschein hatte.»Natürlich nicht.«, kommentierte der Captain mit einem Schmunzeln. »Bingo. Wir sind also mitten in einen echt heftigen Sturm geraten und eine Freak-Welle hat uns erwischt. Irgendwie sind wir dann auf einer unbewohnten Insel aufgeschlagen. Als wir fertig waren uns eine Unterkunft hinzuferkeln hab‘ ich kurz mehr oder weniger aus Fun die Insel in beschlag genommen und nach meiner Geburtsfamilie benannt.« Leider hatten schon am nächsten Tag Piraten es auf die Frauen in seiner Gruppe abgesehen gehabt und sie entführt. »Als Großer Kahuna von Kurosaki-Island konnte ich das natürlich nicht durchgehen lassen. Der Rest von uns ist also in unsrem Schlauchboot hinterher und hat sie aufgemischt.« Ichigo nahm einen guten Schluck heiße Schokolade. »Diese Mistkerle hatten echt vor, all diese Ladies zu Sex-Sklavinnen zu machen. Ich hab‘ also mit meinem kleinen Bruder meinen Standpunkt als Großer Kahuna verdeutlicht und deren Schiff versenkt. Vielleicht finden Sie ja noch ein paar Überlebende, die wir übrig gelassen haben.« Und wenn sie Kurosaki-Island fanden, sollten sie doch bitte entsprechende Wege einleiten. »Eine eigene Insel…« Kurz lugte Ichigo herum, beguckte sich die ganzen Frauen und Mädchen, die alle so gut es ging Ersatzklamotten bekommen hatten. »Als wir dann im Wasser getrieben sind, ist uns diese Yacht praktisch entgegen gekommen. Ich weiß nicht.« Ichigo zuckte mit den Schultern. Jetzt hatte Ichigo aber noch was zu tun. »Ich möchte gerne, dass diese Ladies alle sicher heim kommen.« Dazu wollte er von jeder Namen und Heimatortr aufschreiben, damit die Navy sie nach hause bringen konnte. Kurz lachte Ichigo. »Schade, dass ich kein Amerikaner bin. Sonst hätte ich’s auf Ihren Sitz abgesehen.« Wieviele Leute konnten schon sagen, dass sie der Captain der Enterprise waren? „Hentai!“ Akane scheuerte Ranma grade eine. Ichigo seufzte bloß und ließ die Schultern hängen. Ob man’s glaubte oder nicht, Ranma hatte sich im Panzerstahl der Messe verewigt. Grund? Weil Lung-Lung ihm einen Kuss auf die Lippen gedrückt hatte. Jetzt standen Akane und Lung-Lung sich gegenüber, beide ziemlich apicht darauf, die andere in Grund und Boden zu stampfen. Bevor Ichigo was unternehmen konnte, klebte Ling-Ling an ihm. „Oy, was glaubst du eigentlich, was du da machst!?“, schrie Ukyo gleich und sprang von ihrem Tischplatz auf. „Der Typ gehört zu mir!“ Ichigo schaltete schnell, machte mit einem Spezialgriff Ling-Ling bewusstlos und haute Lung-Lung eine runter um die andere Amazone ebenfalls auszuknipsen. „Immer dieselbe Leier mit diesen Amazonen.“, seufzte er dann. „Seid ihr beide eigentlich noch ganz bei Trost?“, wandte er sich dann tadelnd-sauer an Akane und Ukyo. „Akane, von dir hätte ich’s echt besser erwartet. Du weißt ganz genau, was passiert, wenn du dich mit einer Amazone anlegst. Ukyo, wenn du eine Amazone im Kampf besiegst muss sie dich laut ihrem Stammesgesetz als Außenseiterin töten um ihre Ehre wiederherzustellen. Also lass das bitte.“ Das schockte beide Mädchen dann doch etwas. Plötzlich plärrte ein Alarm durch das Schiff. Der Captain hechtete praktisch an ein Intercom. „Brücke.“ Was!? Notfall bei Reaktor 2!? Kapitel 12: Kimigayo -------------------- Wenigstens ging nach dieser Sache der Rest des Sommers problemlos vorüber. Das neue Schuljahr fing dann ganz brav an. Ichigo machte sich richtig schnieke. „Für wen brezelst du dich auf, Saotome?“, wollte Nabiki wissen. „Das ist unser letztes Jahr an der Schule.“, erwiderte Ichigo lässig. „Als Senpai zum Rest unsrer Mitschüler sollte man doch ein Vorbild sein, oder?“ Zumindest in Maßen. Ganz ehrlich? Was er Nabiki nicht sagte, war die Tatsache, dass heute seine erste Schuljahres-Anfangszeremonie in seinem Leben bevorstand und er war verdammt aufgeregt. Yep, zumindest die Klassen schienen wieder halbwegs zusammen zu sein. Vielleicht war er nicht der Vorsitzende des Studentenausschusses oder Leiter der Disziplinär-Truppe. Also setzte er sich ganz brav zu seinen Klassenkameraden als am zweiten Tag dann die Zeremonie abgehalten wurde. „Schönen guten Morgen, Mia-chan.“, grüßte er vor allem seine Schülerin. Klar, dass sie sofort rot anlief. Der männliche Teil seiner Klassenkammeraden schien das gar nicht zu mögen. „Guten Morgen…, Ichigo-Sensei.“ Überraschte die Heinis natürlich alles. „Ich hoffe, du hattest einen angenehmen Sommer.“, nickte Ichigo ihr zu. Sie tippte daraufhin bloß mit den Zeigefingern zusammen und flüsterte etwas, völlig rot im Gesicht. „Erstklässler!“, kam die Stimme des Vize-Direktors über Lautsprecher. Sofort gingen hinten die Türen hinten in der Versammlungshalle auf und die ganzen Neuzugänge fürs erste High School Jahr betraten in Reih und Glied die Halle. Die anderen beiden Klassenstufen klatschten Beifall wie es sich gehörte. „Kuno is‘ ja hier nirgends.“ Und Ranma war natürlich wieder mal zu spät. Zufall? Eher nicht. Natürlich fehlte auch nicht das Gequatsche der Männer hier. Ein paar der Quetschies waren ja auch mal richtig niedlich. Jetzt kam aber der Hammer. Der neue Cheffe. Ichigos Augenlied begann zu zucken, als er die sah. Yep, eine Frau. Was für eine alte Schachtel. Irgendwie erinnerte die ihn an Picolets Trainerin. Yep, die kam ganz wie das typische Schrapnell rüber. Und grade da platzte Ranma in die Versammlung. „Nachsitzen!“, rief die Direktorin sofort. Misato Haibara. Ichigo rollte bei dem Namen bloß die Augen. „Setzen Sie sich!“, verlangte die Direktorin. Jetzt kam aber der Hammer. Akane reagierte ziemlich schnell und zerrte Ranma auf den leeren Stuhl neben ihr. Die neue Direktorin setzte mit ihrer Erklärung fort, wieso sie eigentlich hier war. Nun, zum einen weil der alte Direktor, Kuno-dono, seit drei Jahren weg war und weil diese Schule Berichten zufolge wirklich alles andere als ordentlich war. Also würde sie eine strikte Befolgung der Schulregeln durchsetzen. Ranma bekam gleich sein zweites Nachsitzen wegen fehlender Schuluniform. Ließ Ichigo schmunzeln. Außerdem war es von heute an verboten, dass Mädchen und Jungen in welcher Form auch immer assoziierten. Das allerdings ließ Ichigo das Gesicht verziehen. „Dürfte schwer werden, eh, Saotome?“, fragte Nabiki hämisch. „Für Akane aber auch. Immerhin heißt’s ja, dass sie mit Ranma verlobt ist.“, erwiderte Ichigo gezwungen ruhig. Entsprechend sah auch sein Gesicht aus. „Hoffentlich tut sie was gegen die ganzen Penner hier.“, murmelte er in seine Gendo-artig gefalteten Hände. War verständlich, dass die Sophomore- Zweitklässler- und Seniors sich aufregten. „Wird sicher interessant, wie sie sich gegen den Alten Sack schlägt.“ Noch mehr Aufregung, als sie einige Objekte aus der Schule verbannte- unter anderem auch Mobiltelefone, Casetten und CD-Player, Comics und anderes Spielzeug, etc.- und Clubuniformen und Sportuniformen neuerdings nur noch zu Clubaktivitäten und mit Sondergenehmigung erlaubt waren. Schmuck, Schminke als auch alle Accessoirs- die nicht der Hygiene oder Gesundheit dienten- waren verboten. Sprich: alles, was nicht in die Schule gehörte. Inklusive Haargummis, Schleifen, Ketten, Ringe…. Sayuri würde das nicht gefallen. Den andren Mädels aber auch nicht. Zum Glück war Furinkan bei den normalen Uniformen sowieso etwas konservativer als andere Oberschulen. Sonst hätte es noch einen Aufstand gegeben. „Ganguro und Sentagai und ähnliches sind hier ebenfalls verboten!“ Das bedeutete, dass sie auch auf keinen Fall Bancho und Sukeban dulden würde; männliche und weibliche Delinquenten. Und schon gar nicht Bosozoku, Motorrad-Gangs. Zu allem Übel zeigte sie auch noch auf Ichigo selber, der davon merklich überrascht war. Trotzdem stand er auf, verbeugte sich und nannten seinen Namen. „Mir Verlaub, Ma’am.“ Innerlich schnaubte er. Wieso musste er mit diesen Haaren auch praktisch wie sein Namensvetter aus Bleach aussehen? „Das ist meine normale Haarfarbe.“ In den Sommerferien hatte er‘s bloß endgültig aufgegeben, sich jeden Tag die Haare dunkel zu färben. Man merkte, dass der Direktorin die Farbe ins Gesicht stieg. Sie rief Ichigo zu, er solle sich gefälligst die Hare in einem ordentlichen Farbton färben. „Mit Verlaub, Haibara-sama. Aber das ist mir nicht möglich. Sie haben es gerade eben erst höchst-selbst verboten.“ Körpermodifikationen jeglicher Art nämlich. Und Ichigo glaubte nicht, dass ‚Konformität‘ unter medizinische Notwendigkeit fiel. Der Brüller, schlichtweg. „Verschwinden Sie!“, brüllte die Direktorin. Ichigo lächelte bloß. „Sie haben mich also grade von der Schule geschmissen, oder?“ Auf ihre ziemlich… entgleiste Antwort hin zuckte er mit den Schultern. „Wasser das zu rein ist hat keine Fische.“, kommentierte er cool. Lässig, mit den Händen in den Hosentaschen, ging er zur Bühne vor. „Es stimmt schon. Leute, welche die Regeln nicht befolgen sind Abschaum. Aber Leute, die wissen was zu tun das Richtige ist und es dennoch nicht tun sind schlimmer als Abschaum.“ Dann stellte er sich der Direktorin gegenüber auf. „Sicherlich ist mich von der Schule zu werfen die richtige Handlung um zu erreichen was Sie möchten. Aber ist es auch das Richtige zu tun?“ Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und verließ die Bühne wieder. Vom Eingang her konnte man Klatschen hören als Ichigo grade auf dem Boden war. Als Ichigo diese Personen erkannte brauchte er ein paar Sekunden um das zu verarbeiten. Dann ging er auf ein Knie, die Faust auf dem Boden und den Kopf gesenkt. Ging nicht anders. Diese Personenen… Ranma und Akane entgleiste das Gesicht als sie eine dieser Personen erkannten. Ein älteres Paar, ein jüngeres Paar in feinen Klamotten mit einer Frau, etwa um die 18. Letztere war erst vor den Ferien von Ranma gerettet worden. Von allen Leuten auf der Welt. „Eure Kaiserlichen Hoheiten.“, brachte Ichigo noch heraus. Yep. Hirohito, Kojun, Akihito, Michiko und Sayako. In praktischer Einheit waren die Schüler aufgestanden, hatten sich dem Quintett zugewandt und verbeugten sich jetzt tief. „Ranma Saotome?“, fragte der Kaiser einfach. Selbst Ranma konnte nicht anders, als sich richtig artig zu verhalten. Das hier war der Kaiser! „Jawohl.“ „Ichigo Saotome?“ „Jawohl.“ Beide waren jetzt vor dem Kaiser, seiner Frau, seinem Sohn, seiner Schwiegertochter und seiner Enkelin auf dem Knie. Sowohl Ichigo als auch Ranma spürten, wie ihnen etwas um den Hals gehängt wurde. Fast hätte Ichigo gekeucht. Von seinem Nacken baumelte jetzt der Orden des Heiligen Schatzes, zweite Klasse. „STIRB!!“ Fast wären der japanische Kaiser und seine Enkelin an diesem Tag durch die Hand einer chinesischen Amazone gestorben. Lotion hatte mit einem Zhanmadao-Schwert zugeschlagen, einem Schwert ähnlich des japanischen Nodachi. Das steckte jetzt tief in Ichigos Schulter. Er blitzte sie wütend an während er eine seichte Bewegung mit seiner rechten Hand machte und das Schwert einfach abbrach. Das Geräusch war eindeutig hörbar und Lotion schien total von der Rolle deswegen. Sie zog im Hieb ein Piandao-Schwert aus dem Subspace und schnitt Ichigo einmal quer über die Brust. Sah fast aus wie ein arabisches Scimitar. Für einen Moment schloss Ichigo die Augen. Was machte er da eigentlich? Ja, er beschützte die Leute. Lotion war eine Gefahr für die Gesellschaft. Ohne Stammeszugehörigkeit musste sie sich auch nicht mehr an irgendwelche Regeln halten. Also konnte sie seine Familie nach Herzenslust terrorisieren und ermorden. „Du kannst mich nicht besiegen, Lotion.“, meinte er, ein etwas mitleidiges Lächeln auf den Lippen. „Wenn du mich niederschlägst werde ich mächtiger als du es dir in deinen kühnsten Träumen ausmahlen kannst.“ Lässig, wenn auch unter Schmerzen, zog er die Reste seiner Uniformjacke aus. Man konnte auf seinem weißen Shirt locker das Blut erkennen. Lotion stürmte jetzt mit einem Miao Dao auf ihn zu, einem ziemlich langen, fast geraden Schwert mit einer Klinge, das wie ein Katana wirkte, aber gut zweihändig war. „Kai!“, rief Ichigo. Ein leises, brutzelndes Geräusch wurde hörbar. Für gute Augen mochte es so aussehen, als ob er aus seinen Wunden leicht rauchte. Lotion war so neben der Kappe, dass sie die Zeichen auf seiner sichtbaren Haut nicht mitbekam. Ichigo setzte mit Zeige- und Mittelfinger beider Hände jeweils einen Treffer. Dann vier. „Hakke Rokujuyon Sho!“ Durch jeden einzelnen Treffer wurde sie durchgeschüttelt und blieb am Ende regungslos stehen. „Hadoken!“ Von den Füßen geholt stanzte sie einen Abdruck in die Schulmauer. Aber er war noch nicht mit ihr fertig. Aus seinem Subspace holte er eine Asia-Pfeife und rammte Lotion ein Moxa auf den Rücken. Schwach wie ein Baby. Aus seinem Subspace holte er ein Klemmbrett mit Papier, einen Stift und einen Briefumschlag. ‚Mit freundlichen Grüßen, Ichigo Saotome.‘ Japanisch als auch Chinesisch. Packte er in den Umschlag und klebte den an Lotion mit einer weiteren Notiz: ‚Zurück nach Joketsuzoku, Quinghai-Provinz, China‘. „Ichigo!“ Ukyo konnte es sich einfach nicht verheben und musste zu ihm. „Kein Streß, Ucchan.“, meinte er leise, als sie seine Wunden unter die Lupe nehmen wollte. „Doc Tofu wird die sich gleich nachher ansehen.“ Er seufzte etwas traurig als er seinen Orden vom Boden aufhob. Oder was davon übrig war. Kurz verbeugte er sich tief vor der kaiserlichen Familie. „Wenn Ihre kaiserlichen Hoheiten es gestatten, werde ich jetzt meinen Arzt aufsuchen.“ Den wahrscheinlich besten Arzt Japans. Aber er mochte den Kaiser auch daraum bitten, die Frau in ihre Heimat bringen zu lassen und von Retributionen abzusehen. Außerdem hatte er, wenn es seine kaiserliche Hoheit gestattete, würde Ichigo ihm gerne noch ein Schreiben überreichen. Ukyo verbeugte sich auch artig und hielt dann Ichigo, als er sich aufmachte. „Keinen Streß, Ucchan.“, meinte Ichigo leise. „Ich brauch‘ bloß ein paar deiner Okonomiyaki und ein langes Nickerchen.“ Er zeigte ihr die Abwesenheit seiner Wunden. „Ist eine Technik von mir. Hat lange gedauert hinzukriegen.“, kommentierte er ihr völlig verwundertes Gesicht. „Da ich nicht so stark wie Ranma bin, muss ich auf meine Stärken spielen und das ist eben Ki-Nutzung.“ Heilung mit Ki hatte so ziemlich ganz oben auf seiner Liste gestanden. „Darf man bloß nicht übertreiben.“ Tofus Kommentar zu der Technik? „Faszinierend.“ Zur Tarnung verband Tofu Ichigo aber noch gut. „Und was machen wir jetzt?“, hakte Ukyo nach, im Arm von Ichigo. „Wir besuchen das Nationalmuseum. Ich hab‘ Lust ein paar Leute zu schocken.“ Er hatte nämlich zwei Dinge, die er unbedingt loswerden wollte. Sie würden sich nicht aufbrezeln, damit der Spaß umso größer wurde. Niemand würde vermuten, dass ein normalsterblicher Typ ausgerechnet das Suburito von Musashi und Ganryus Monohoshi Zao loswerden wollte. „Was bei uns in der Schule alles an Zeugs rumliegt.“, lachte Ichigo heiter. Klar, dass Ukyo sich im Zug an ihn schmiegte. Sah wohl echt so aus, als ob er jetzt an ihr hing und sie an ihm. Seufzend dachte er an Shampoo. Seine erste echte Freundin… Aber sie war nicht mehr da und er würde sie auch sehr wahrscheinlich nicht mehr wiedersehen. Ja, er hoffte es, aber sie war nun mal… Mit freundlichem Lächeln betrat Ichigo das Hauptgebäude. War ja nicht weit von der Ueno Station oder der Uguisudani Station der JR entfernt und der Eintritt war für Schüler sowieso frei. Das Gelände war richtig nett, mit viel Grün, mehreren Teichen und Gebäuden. „Entschuldigen Sie bitte.“, sprach Ichigo gleich einen Wachmann an. „Ich weiß es mag lächerlich klingen, aber ich hätte beim Aufräumen zuhause etwas gefunden, das ich gerne untersucht haben würde.“ Und wer könnte das besser, als die Spezialisten des Nationalmuseums. Der Wachmann schmunzelte. Wahrscheinlich glaubte er dem Jungen mit seiner Freundin nicht wirklich. „Herr Direktor!“, rief er aber dennoch, als sein boss vnicht weit entfernt vorbei lief. „Was gibt es?“ „Dieser junge Herr hier möchte einen Fund melden.“ Einen Fund? „Wehrter Herr Direktor, als ich zuhause etwas unseren Speicher aufgeräumt habe, habe ich zwei Dinge entdeckt, von denen ich denke, Sie könnten daran interessiert sein, wenn ich sie dem Museum spende.“ Ichigo legte also seine Schwerttasche ab und zog direkt hier zwei lange Öltücher heraus, natürlich mit Ukyos Hilfe. Sie hob die Tasche, damit Ichigo beide Teile darauf legen konnte. „Ich denke, das hier könnte vielleicht Ganryus Monohoshi Zao sein.“, meinte er locker, das Schwert dem Direktor am Griff vorhaltend. Dann noch das Suburito, das lange Bokken, das Ichigo klar gefunden hatte. „Wenn das echt ist, was ich denke, dann hätten wir gleich das Paar zusammen.“, lachte er also. Und das alles wollte er stiften. Immerhin wären es ja praktisch Nationalschätze. Also händigte Ichigo dem Museumsdirektor beide Artefakte in der Tasche aus, verbeugte sich artig und ging. „Du musst nicht mehr alle Nudeln in der Suppe haben.“, kommenteirte Ukyo. Ichigo zuckte mit den Schultern. „Zugegeben, beide Teile sind garantiert ein paar Millionen Dollar wert, aber wozu brauch‘ ich das ganze Geld? Hab‘ doch alles, was ich brauche. Außerdem ist’s gut fürs Karma.“ „Du hast WAS!?“ Nabiki schienen echt sämtliche Gesichtszüge vor Schock zu entgleisen als Ichigo ihr das unter die Nase rieb. Zum zweiten Mal seit er sie kannte hatte sie einen echten Schock. „Das Suburito von Musashi und Ganryus Monohoshi Zao dem Nationalmuseum gespendet.“, wiederholte ichigo lässig, an einer Tasse Earl Grey schlürfend. „Guckt euch mal die Familienkatanas genau an.“, deutete er was an. „Sind beides Masamune.“ Soun bekam fast einen Herzkasper und Genma-Panda kippte aus den Latschen. „Fragt sich bloß, wem Genma das Teil geklaut hat. Immerhin ist jedes Schwert von Masamune ein Nationalschatz.“ War ja schon ein Schock gewesen, dass Ranma jetzt diesen Orden hattem weil er die Prinzessing gerettet gehabt hatte. Aber das jetzt. „Was ist so besonders an diesem doofen Schwert?“, blaffte Ranma. „Bis auf das ein Schwert aus der Hand von Masamune heutzutage locker ein paar Millionen Dollar wert ist…“, kommentierte Nabiki, wieder gefasst cool. „Wirklich, Ranma.“, seufzte Ichigo. „Sowas sollte man als Kampfsportler wissen.“ Um Waffen zu beherrschen musste man ihre Eigenarten und damit auch ihre Herkunft kennen und verstehen. „Und wir sind nunmal Alleskönner.“, fügte Ichigo schmunzelnd hinzu. Gab’s noch einen Lacher für Ichigo. Genauer vier. Erstens hatte Kuno den Kaiser blöde von der Seite angequatscht, weil er den Frauenschänder bestrafen wollte, der Lotion verdroschen hatte. Entsprechend war mit ihm verfahren worden. Zweitens hatte die Direktorin Ichigos Rausschmiss gezwungenermaßen wieder aufgehoben. Drittens war Happy jetzt auf der Fahndungsliste der japansichen Polizei. Hätte sich wirklich nicht an Nori-no-miya vergreifen sollen. Und viertens schien sich die Prinzessin in Ranma verguckt zu haben. „Du weißt aber, dass die Prinzessin ihre Familie und ihr komplettes Leben aufgeben muss, wenn sie einen Bürgerlichen heiratet.“, kommentierte Ichigo gelassen. Selbst wenn Nodoka den Mädchenamen Konoe gehabt hätte, würde Ranma auch so nie und nimmer Kaiser werden. Kapitel 13: Family of Days Past ------------------------------- „Kannst mich mal.“, knurrte Ichigo am nächsten Morgen, als Ukairo ihn vor der ersten Stunde blöde von der Seite anquatschte. „Lieber deine Schwestern.“, war die Erwiderung. Ichigo widerstand dem Bedürfnis, ihn einzustampfen. Er hatte in der letzten ‚Nacht‘ einfach zu viel durchgemacht. Half auch nicht, dass sein Schuhfach vor Liebesbriefen nur so überquillte. „Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“, fragte Ranma in der Mittagspause. Ichigo saß einfach auf dem Dach und glotzte in die Leere. „Der Nanban-Spiegel.“, war die Antwort. Gott, da kamen auch noch die beiden Idioten an. „Habt ihr den Meister gesehen?“, wollte Soun unbedingt wissen. „Hab‘ ihn entsorgt.“ Ohne weitere Worte hielt Ichigo ihnen sein Menkyo Kaiden hin. Dem Panda und Soun konnte man den Herzinfarkt ansehen. In einer lässigen Bewegung flippte Ichigo Ranma ein Zertifikat zu. „2012.“, meinte er zu seinem Bruder. „Ich geh‘ auf Trainingsreise.“ Gebirge. Ichigo trocknete sich ab, nachdem er für Stunden unter einem Wasserfall gehockt hatte. „All diese Kraft…“ … und er hatte sie nicht beschützen können. „Hier.“ Das war Ukyo. Diese… Ichigo seufzte. „Du solltest mich verlassen.“, meinte er. Sie schüttelte einfach den Kopf. „Das werde ich nicht.“ Ichigo ließ die Schultern hängen. „Ich bin älter als ich aussehe.“, gab er leise von sich. „In all den Jahren hatte ich drei Ehefrauen.“ Ukyo stockte der Atem. „Die letzte war Shakiko, eine japanische Prinzessin. Ihr Vater, Masamune, ein Genie, fertigte dieses Schwert. Das war 593 vor Christus. Es ist das Einzige seiner Art, wie seine Tochter es war. Als Shakiko starb war ich gebrochen.“ Ukyo konnte die schiere Pein und Trauer spüren. „Ich hau‘ mich etwas hin.“ Damit verschwand Ichigo in sein aufgebautes Tunnelzelt. „Spanischer Pfau.“ , flüsterte er leise, an die Zeltdecke starrend. Die Zeltklappe flappte und als Ichigo aufsah, stand da Ukyo, bis auf ihre Haarschleife kein Stück Stoff am Körper. Sie war merklich rot um die Wangen, biss sich auf eine Fingerspitze während die andere Hand eher schlecht als recht ihre Weiblichkeit bedeckte. Etwas später. „Bückung!“ gerade noch rechtzeitig hatte Ichigo Ukyo gepackt und war von der Stelle gekommen. Jetzt hatte ein verdammt großer, weißer Latschen sein Zelt geplättet. „D’oh!“ Was vor ihnen stand war geradezu gewaltig. Weiße Latschen unter einer schwarzen Kutte, weiße Klauen, eine weiße Maske mit langer Nase. Einem Menos Grande Hollow aus Bleach zum Verwechseln ähnlich, nur ohne fehlendes Herz. „Was ist das!?“, rief Ukyo erschrocken. Was immer es war, vor dem offenen maul der Maske sammelte sich ein Energieball. „Ärger!“, schaffte Ichigo noch zu rufen, dann schoss das Biest auch schon mit einem blutroten Energiestrahl auf sie. Irgendwie schaffte Ichigo, das zu zerbröseln bevor es ihnen schaden konnte. Hatte einen ziemlichen Hauer drauf. „Ichi…“, brachte Ukyo heraus. Ichigo ging leicht in die Knie unter der Last. Lange würde das nicht mehr gut gehen. Zum Glück hatte Ichigo den Impetus, den er brauchte. Fast gespalten wankte der Gegner ein, zwei große Schritte zurück. „Ucchan ist Nakama.“, stellte Ichigo klar. „Niemand tut ihr was.“ Er hob das Drachenkopf-Masamune hoch über seinen eigenen Kopf und pumpte sein Ki hinein. Das Spezialmaterial reagierte. Etwas später, Nerima. Ichigo lächelte leicht verschmitzt. „Wir werden verfolgt.“, meinte er leise zu Ukyo, die sich ziemlich an ihn klammerte. Wenn er jetzt das Futter in der Türe an seiner andren Hand bedachte war ihm was klar. Er öffnete die Finger dieser Hand. Bevor die Türe auf dem Boden aufkam stand er etwas weiter hinten. „Das ist ein Masamune.“, warnte er. Diese Leute sollten das eigentlich verstehen. Natsume und Kurumi. Das ältere Mädchen in dezente, blaue Schuluniform. Hoch gebundener Pferdeschwanz bis zu den Knien, hüftlange Strähnen vor den Ohren. Dunkelbraune Haare. Das jüngere Mädchen mit rostbraunen, Wilden Topfschnitt, Sailor-Fuku einer Mittelschule. Kurumi war schneller mit Ichigos Futter fertig als Naruto mit einer Portion Ramen. Genauer stand Ichigo Rücken an Rücken mit Natsumi und hatte den Arm ausgestreckt, das Katana verkehrt herum gegriffen und aus dem Handgelenk mit der Klinge an ihren Hals haltend. „Welcher Stil?“, verlangte Ichigo zu wissen. Das jüngere Mädchen war drauf und dran nach ihrer Haarschleife zu greifen. Würde sie, so wie Ichigo in Erinnerung hatte, als Bandwaffe nutzen. „Kannst du gerne machen.“, warnte Ichigo. „Aber deine Schwester wäre dann einen Kopf kürzer bevor du die Schleife aufgezogen hast.“ Noch einmal. „Welche Schule?“ Mit gefährlich coolem und nachdringlichem Tonfall. „Musabetsu Kakuto Tendo Ryu.“ „Bullshit.“, gab Ichigo von sich. „Tendo ist kein zertifizierter Ausbilder des Musabetsu Kakuto.“ Also konnte der Typ ihnen nix beigebracht haben. Aber Ichigo nahm das Schwert herunter. „Ihr kommt mit. Ich will Antworten.“ Wie er sie dazu brachte, ihm zu folgen? Eher leicht. Vor allem mit der Spur aus Snacks und einem Törtchen an einem Angelhaken. Ichigo lachte, als Kurumi grade wieder nach dem Törtchen schnappte. „Nein, Ichi-chan. Du kannst sie nicht behalten.“, kommentierte Ukyo mit einem Schmunzeln. Gut, es ging ihm wieder besser. „Tadaima!“, rief Ichigo, als er daheim ankam. „Willkommen daheim.“, grüßte Kasumi freundlich. „Wir hätten ein paar Gäste, die etwas mit deinem Senior zu besprechen hätten.“ „Daddy wird sich freuen.“, erwiderte Kasumi mit ihrem patentierten Lächeln. „Äh, Kasumi? Wieso ist da ein Ranma-förmiges Loch in der Mauer?“, hakte Ichigo auf dem Weg ins Wohnzimmer nach. „Akane hat ein spezielles Gericht gekauft.“ Ichigo face-palmte sich. „Super-Soba?“ Er lachte als Kasumi richtig erstaunt war. „Dann wirst du wohl bald einen Bruder haben.“ „Gute Güte.“, war der entsprechende Kommentar. „Ich hab‘ die Mädels auf der Straße aufgegabelt.“, meinte Ichigo zu Soun als Erklärung. „Sieht so aus, als wären sie auf einer Trainingsreise.“ Soun gab natürlich gleich eine Schwafeltirade ab, wie wichtig es doch war, Kampfsportkameraden zu helfen. Beide Mädels stellten sich ordentlich vor, dankten für die gute Unterbringung. Und dann ließen sie die Bombe platzen. „Gute Güte, Vater.“ „Wer hätte gedacht, dass Dad es noch drauf hat.“ „DADDY!? WAS SOLL DAS BEDEUTEN!?“ Die drei Tendo-Töchter nahmen es ziemlich unterschiedlich auf. Aber Natsume und Kurumi konnten einen Beweis liefern, dass sie scheinbar die legalen Erben des Tendo Dojo waren. Signiertes Foto mit dem entsprechenden Versprechen. Zum Glück waren Nodoka und Setsuna ausgeflogen. Sonst wäre es unschön geworden, vermutete nicht nur Ichigo. Ranma war aber definitiv immer noch angepisst wegen Akanes Super-Soba. Wo zum Geier sie die auch immer aufgetrieben hatte. „Ich hätte mehr von dir erwartet, Akane.“, seufzte Ichigo traurig. „Die Kraft, über die du dank der Super-Soba verfügst, ist nicht deine eigene.“ Also war alles, was sie damit erreichte, Beschiss. „Das ist Doping in der zehnten Potenz. Und entsprechend gefährlich ist es auch noch. Ich hoffe, welcher Volldepp dir die verkauft hat, hat dir auch von den Nebenwirkungen erzählt.“ Hatte Ichigo mal von gehört. „Und was für Nebenwirkungen sollen das bitte sein?“, blaffte Akane trotzig. „Nun, bei Frauen wäre das ein hormonbedingter Geschlechtswechsel. Wenn sich bei dir innerhalb von 48 Stunden Bartwuchs zeigt wirst du ohne Gegenmaßnahmen bis in etwa einem Monat ein Mann sein.“ Akane holte ihren Hammer raus. Aber Ichigo guckte sie ziemlich böse an. Das ließ sie den Hammer eine halbe Hand-breit vor seinem Kopf stoppen. „So gehst du also mit deinem Sensei um.“, kommentierte er. Nun, ein Gegenmittel gegen die Super-Soba würde nur bis spätestens 60 Stunden nach Verzehr wirken. „Nun, die Situation dürfte uns wohl eine Lösung lassen.“, meinte Ichigo schließlich, bevor Akane noch ihren Vater quer durch den Globus hämmerte. Zuerst nahm Ichigo Souns Fingerabdrücke, sehr zu allgemeinem Erstaunen. „Nabiki könntest du die bitte vergleichen lassen?“ Immerhin hatte das Foto mit dem Versprechen ja einen Fingerabdruck in Tinte. „Und wenn Akane dann das Gegenmittel für die Super-Soba genommen hat, können sie und Ranma sich mit Natsume und Kurumi um den Dojo prügeln.“ „Gute Güte.“, meinet Kasumi dazu. Das musste wohl sein, weil beide die einzigen echten Kampfsportler der Blutlinie waren. „Ich bin bloß adoptiert und deshalb zweite Wahl.“ Ichigo lächelte etwas undefinierbar. „Ich hab‘ auch nicht wirklich vor, in nächster Zeit schon wieder zu heiraten.“ Schon wieder? „Ich bin älter als ich aussehe.“, seufzte er. „In all meinen Jahren hatte ich drei Ehefrauen.“ Ukyo schluckte. „Die letzte war Shakiko, eine japanische Prinzessin. Ihr Vater, Masamune, ein Genie, fertigte dieses Schwert. Das war 593 vor Christus. Es ist das Einzige seiner Art, wie seine Tochter es war. Als Shakiko starb war ich gebrochen.“ „Aber Masamune…“, begann Chizuru. „Masamune ist ein Ascended.“ Er hatte denselben Trick abgezogen wie Setsuna, nur etwas mehr Zeit dazwischen. „Und wie willst du bitte durch die Zeit gereist sein? Mit einem DeLorean oder was?“, zischte Nabiki kalt. Ichigo schmunzelte. „Nanban-Spiegel.“ Der alte Sack hatte ihn gehabt. Also hatte Ichigo den ‚Meister‘ nach 2012 verfrachtet und es hatte ihn danach zuerst ins Japan des sechzehnten Jahrhunderts verschlagen, wo er etwas mit Inu Yasha und Co abgehangen hatte. Danach war er in China aufgeschlagen, irgendwo um 1700 rum. Aus seinem Subspace holte Ichigo ein Bild von einer sagenhaft hübschen jungen Frau, vielleicht grade achtzehn Jahre. „Cologne.“ Das haute fast jeden hier von den Socken. Aber Ichigo machte ganz ungeniert weiter. „Ich hab‘ gesehen, wie Pompeij abgefackelt ist. Ich weiß auch, wer wirklich JFK umgebracht hat. Yep, das mit Roswell war wirklich ein UFO, der Nazarener war ein Psycho aus dem 21sten Jahrhundert, Xu Fu hat Fuji als Penglai bezeichnet…“ Irgendwie war er dann im Japan des Jahres 593 v.Chr. gelandet. Ichigos ganzer Körper zitterte bei der Erinnerung an den Tod von Shakiko. „Ich habe…“ Seine Stimme war gebrochen. „… wie ein Schwarm von…“ Nein, das Bild war einfach zu grausam. „Jede Spezies im Universum besitzt eine irrationale Furcht vor der Dunkelheit.“ Er stand auf. „Aber sie liegen falsch. Es ist nicht irrational.“ Danach wandte er sich zum Garten, den Blick weit über die Mauer. „Es ist Vashta Nerada.“, war es aber Chizuru, die das geschockt von sich gab. Später saß Ichigo auf dem Dach, sah in den Himmel. „Es war eine fantastische Zeit, als Götter auf der Erde wandelten.“ Wild, chaotisch. „Als Menschen zu Helden und Helden zu Legenden wurden.“ Es hätte dem jungen Mann neben ihm gefallen. „Tut mir leid.“, brachte Ranma mit leiser Stimme heraus. Chizuru hatte ihnen hörbar, ziemlich von der Rolle, von Vashta Nerade erzählt. „Muss es nicht. Das ist lange her.“ „Nicht für dich.“ Ichigo schnaubte kurz. „Im Jahr 592 vor Christus hab‘ ich den Nanban-Spiegel zerstört.“ Huh? „Ich konnte meinen Sohn einfach nicht alleine lassen. Nuna-chan sollte nicht auch noch ohne Vater aufwachsen.“ „Aber wie bist du dann wieder…?“ „Ein Kampf ums Ende der Welt…“ Ichigo lachte auf, konnte nicht anders. „Ich bin gestorben.“ Ranma guckte ihn entgeistert an. 585 v. Chr. war das gewesen. „Bankai.“, meinte Ichigo plötzlich. „Was?“ „Die ultimative Technik.“, eröffnete Ichigo Ranma. „Du kondensierst deine ganze Power, alles was du hast, auf einige wenige Momente. Deine ganzen Lebensenergien. Du lebst nur für den Augenblick. Der menschliche Körper aber kann das nicht verkraften und vergeht. Da du auch deine geistigen Energien angezapft werden, kann dein Geist den Körper nicht mehr aufrechterhalten.“ Das bedeutete, dass diese Technik das ultimative Kamikaze-Manöver war. „Aber das war’s wert.“ Jemanden zu beschützen, den man liebt… und die Welt in der sie leben. Einen positiven Aspekt hatte das auch gehabt. „Ich konnte mich von meinen Eltern verabschieden.“ „Du bist freiwillig…“ Ichigo nickte. „Ganz oben auf dem Tokyo Tower.“ Bei den Ancients hatte jemand einen echt fiesen Humor. Von der Zeit als Ascended wusste er nicht wirklich noch was. Und all das, was er seit dem Anfang des Nanban-Trips gelernt und erreicht gehabt hatte, war auch flöten. Nun, so ziemlich. „Kannst du dir vorstellen, dass diese Typen von Ascended mir nicht mal Shorts mitgegeben haben!?“ Ichigo hatte sich völlig nackt an die Antenne vom Tokyo Tower klammern müssen! Bei Setsuna hatten sie’s anscheinend auch so ähnlich gehalten. „Akane und du… Ihr könnt gegen Natsume und Kurumi gewinnen. Die Frage ist, ob ihr das wirklich wollt.“, wandte Ichigo plötzlich das Thema. „Akane will es. Das reicht mir.“, erwiderte Ranma. „Du liebst sie.“ Ranma seufzte. „So sehr, dass es weh tut.“ Aber das wusste Ichigo doch. „Wenn ihr verlieren würdet, wärt ihr frei.“, erinnerte Ichigo seinen Adoptivbruder. Ranma hatte das Zertifikat von Happosai. Das erlaubte ihm legitim, eine Musabetsu Kakuto Schule aufzubauen. Seine ganz eigene. „Du solltest es ihr wirklich sagen.“, wurde Ranma gewarnt. „Aber das ist deine Entscheidung.“ „Wenn ich’s vergeige, müsstest dann nicht DU eine von diesen zwei Mädchen heiraten?“, deutete Ranma an. „Yep, aber lass das mal meine Sorge sein.“ Ach, noch etwas, bevor er’s vergaß. „Du kannst dir die Quelle des ertrunkenen Mann’s abschmirken. Würd‘ nicht gut ausgehen.“ WAS!? „Die Amazonen haben’s probiert, damals. Du willst gar nicht wissen, was da rausgekommen ist.“ Der JTF hatte doch auch gewarnt. „Jusenkyo-Flüche akkumulieren sich.“ Sollte Shampoo beispielsweise in die Nyanniichuan hüpfen, würde sie bei Kontakt mit kaltem Wasser sehr wahrscheinlich ein Cat-Girl. Problematisch würd’s für Ranma, Ichigo, Mousse, Ryoga oder Genma werden, wenn sie in eine der heißen Quellen von Jusenkyo sprangen. „Es gibt zwei heiße Quellen da. Die Quelle des erstrunkenen Phönix und die Quelle des ertrunkenen Drachen. Da rein gesprungen und wir können unsrer Männlichkeit für immer Adieu sagen.“ Dann würde heißes Wasser sie nur noch in einen ‚männlichen‘ Drachen oder Phönix verwandeln. Aber kein Stress; Flüche waren nicht vererbbar. „Wär‘ kein großer Trost.“ Letztendlich würden Ranma und Ichigo also für den Rest ihres Lebens Aquatranssexuelle bleiben. „Ich würd’s auch wirklich lassen, dran rumzupfuschen.“, warnte Ichigo. „Im Moment kommen wir ganz gut damit klar. Aber wer kann schon sagen, was passiert wenn wir noch mehr Krempel drauf schaufeln?“ Nun, das ging ins Metaphysische. Nun, der nächste Tag verlief ‚etwas‘ ungewöhnlich. Zuerst war Akane während der gesamten Frühstückszeit und auf dem Weg zur Schule geradezu handzahm. Mit der Ausnahme, dass sie Ranma einen vollbeladeten Betonmischer-Laster über den Kopf zog. Später stellte Natsume sich mit Tendo als Nachnahmen in Ichigos und Nabikis Klasse vor. „Saotome!“ Und dann brach Tsubasa Kurenai in der Stunde durch die Wand. Ichigo konnte sich ein wissendes, fieses Lächeln nicht verkneifen als die ganzen Hentais mit ihrem Lolita-Komplex sabberten und sich an kurenai hermachten. „Kannst sie haben, Crossdresser.“ Dauerte ein paar Sekunden, bis die meisten von denen das rafften. „Hier, meinen Glückwunsch.“ Ichigo überreichte sogar einen hochzeitsgastmäßigen Umschlag, mit zwei Tickets für eine Weltreise mit der QE2. Huh!? Was jetzt? Lässig setzte Ichigo sich wieder an seinen Platz. Klar, dass jemand wie Ukairo ihn gleich anpflaumen musste. Vonwegen er sei doch ein Mann und könne sich dann eine Super-Braut wie Ukyo Kuonji nicht von einem… zensiert… ausspannen lassen! „Ich hatte drei Ehefrauen. Hab‘ nicht vor in nächster Zeit schon wieder zu heiraten.“ Ichigo blitzte Tsubasa an. „Außerdem sollte’s wohl Ukyo überlassen sein, mit wem sie ins Bett steigt.“ Konnten sie jetzt bitte mit dem Unterricht weiter machen? „Ich will mit dem Stoff durch sein bevor das neue Semester an der Todai anfängt.“ Was!? Todai!? „Yep. Hab‘ den Bewerbungstest ziemlich gut durchgebracht.“ „Ein Saotome auf der Todai.“, schnaubte Nabiki etwas verächtlich. „Ein Widerspruch in sich.“ Ichigo lächelte aus der Backe heraus. „Du musst auch rechnen, dass ich bloß adoptiert bin. Genmas Idioten-Gen hat auf mich keinen Einfluss.“ Aber sie hatte auch irgendwie Recht. Also nahm er den Bescheid und zerriss ihn in ziemlich viele, kleine Stückchen. „Sehen wir mal, wie weit ich mit meiner Nakama komme.“ Zur Mittagspause ging ein markerschütternder Schrei durch halb Nerima. Hatte einen ganz einfachen Grund: Akane waren Barthaare gewachsen und das nicht zu knapp. „Ziemlich schöner Bart, Akane.“, kommentierte Ichigo lässig. „Würde dich so mancher Mann drum beneiden.“ Zur Sicherheit rannte er nach diesen Worten. Er hatte keine Lust, wirklich noch zu einem FUMA zu werden. Akane derweil rannte heulend in die andere Richtung. Als er das bemerkte, stoppte Ichigo. Glücklicherweise hatte Ranma gleich nach dem Gegenmittel gegen die Soba-Power gesucht. „Das war nicht sehr nett.“ Sayuri und Yuka mussten Ichigo gleich zur Rede stellen. Kurz lachte Ichigo auf. „Ich hab‘ sie gestern erst gewarnt, dass so was sehr wahrscheinlich passiert, wenn sie ihr Ding so durchzieht. Aber sie hat mich bloß angepflaumt.“ Er hob kurz die Schultern. „Wenn man wirklich stärker werden will, muss man das aus eigener Kraft erreichen.“ Nur dann würde’s bleiben. Nur dann war’s was wert. „Um ein Ziel zu erreichen, gibt es normalerweise keinen schnellen Weg.“ Aus dem Kontext war’s klar, wovon er sprach. Dann gab er noch ein bisschen Yoda dazu und fertig für heute. Am Abend hatte Soun wieder mal einen Grund zum Heulen. Natsume und Kurumi hatten Ranma und Akane knapp besiegt. Aber wenigstens rannte Ranma Akane hinterher aus dem Haus. Ichigo konnte also sein Ding durchziehen. Kasumi, Setsuna und Nodoka hatte er vorgewarnt. Aber Nabiki und die zwei Idioten hatte er mit Absicht im Unklaren gelassen. Das würde eine nette Lektion. „Dann hätten wir wohl ein kleines Problem.“, notierte er also im Wohnzimmer, die Arme mit den Ellbogen auf dem Tisch abgestützt und die Mundpartie von seinen gefalteten Händen verborgen. Richtig Gendo. „Es steht immer noch die verabredete Vereinigung der Schulen im Raum.“ Akane und Ranma waren disqualifiziert, Kasumi fiel sowieso weg und Nabiki war keine Kampfsportlerin. Von Seiten der Saotomes musste das also Ichigo übernehmen, wenn es ihm auch gegen den Strich ging. „Ich muss dann wohl Natsume oder Kurumi heiraten.“ Zwar würden dann die Schulen vereint, aber die Familien nicht wirklich, da beide Parteien bloß 2. Wahl waren. Jetzt ließ Ichigo ein recht fieses Lächeln durchscheinen. Natsume und Kurumi waren doch ziemlich überrascht. „Vereinigung der Schulen?“ Heirat?! „Wie mein und auch euer Adoptivvater schon vor einiger Zeit ohne Rücksicht auf unsere möglichen Gefühle bestimmt haben.“ Das musste also durchgezogen werden. „Es bedeutet natürlich aber auch, dass damit jegliche Rechte an jeder der beiden Schulen an mich als Mann übergehen. Und auch jegliche Recht am damit verbundenen Besitz.“ Durch die Mitgift seiner zukünftigen Frau und seinem offiziellen Erbe von Seiten Genmas. Kurz: „Natsume und Kurumi bleiben. Der Rest von euch Schmarotzern hat bis Sonnenuntergang das Haus verlassen. Oder ich lasse euch von der Polizei rauswerfen.“ „Gute Güte.“ Kasumi keuchte erschrocken. Setsuna und Nodoka bekamen kein Wort heraus und Soun entgleiste völlig. „WAS HAST DU GESAGT!?“ Ichigo ließ dem Dämonen-Kopf die Luft raus. „Ich sag’s nicht noch mal. Ihr habt Zeit bis Sonnenuntergang, morgen.“ Nun, das gab denen noch ein wenig mehr als 24 Stunden. Die drei informierten Ladies gingen schon mal um erste Vorbereitungen zu treffen. Aber Soun ließ noch eine Tirade los. „Lehrer? Ausüber der Kunst?“ Ichigos Stimme war kalt. „Ich könnte mich nicht daran erinnern, dass Soun Tendo jemals irgendjemandem außerhalb der Familie auch nur eine einzige Lehrstunde in Musabetsu Kakuto Ryu gegeben hätte.“ Ganz offen: Soun Tendo war ein Schmarotzer an seiner eigenen Familie, an seinen eigenen Töchtern. Er hatte seit über zehn Jahren praktisch von den Mühen und Anstrengungen von Nabiki und Kasumi gelebt. Normalerweise hätten die Behörden ihm eigentlich seine drei Töchter schon damals wegnehmen müssen. Kein Job, keine auch noch so kleinen Anstrengungen, Geld ins Haus zu schaffen und seit die Saotomes da waren hatte er nur den ganzen Tag dagehockt und mit Genma beim Shogi oder Go Wett-Beschissen. Um seine zwei Adoptivtöchter hatte er sich auch nie gekümmert, sondern sie da ganz einfach alleine zurückgelassen. Das ließ Soun ja schon praktisch auf die Stufe von Genma sinken. „Das war jetzt unter die Gürtellinie, Saotome.“, kommentierte Nabiki kalt. Nun, er hatte trotzdem Recht, oder? „Gratuliere.“ Damit verließ Nabiki das Wohnzimmer. Ichigo derweil grinste ziemlich fies. „Tja, die einzige Möglichkeit, wie ihr zwei Volldeppen noch unter diesem Dach leben bleiben könntet, wäre, dass Akane und Ranma ihren Platz wieder einnehmen.“ An Soun und den Panda gewandt. „Ich darf euch daran erinnern, dass weder Nodoka noch Setsuna und auch nicht Nabiki oder Kasumi eine Pflicht haben, sich um irgendeinen von euch zweien zu kümmern. Das habt ihr schon lange verzockt.“ Also sollten sie lieber das andere Pärchen dazu bringen, sich mit Ichigo und seiner neusten Verlobten zu kloppen und gefälligst zu gewinnen, oder sie würden wohl den Rest ihrer Tage unter einer Brücke schlafen müssen. „Ach, übrigens. Meine Heirat bedeutet auch, dass ich jetzt schon praktisch der Besitzer der beiden Familienkatanas bin. Also her damit.“ Und auch die Tendo-Familienrüstung bei Fuß. Zehn Minuten später jagte ein wirklich wütender Soun Tendo einen Panda über die Dächer Nerimas. Die Realität sah einfach ganz anders aus. Am nächsten Tag standen zwei Taxis und zwei Möbellaster vor dem Anwesen. „Viel Spaß auf eurer Reise.“, verabschiedete Ichigo sich. Der Plan war einfach und brilliant zugleich. Während Natsume und Kurumi einkaufen waren, sonnten die restlichen Ladies des Clans- Nodoka, Blair, Chizuru eingeschlossen- einfach mal auf eine von Ichigo gesponsorte Reise gehen. Kurzum: die Sache war als Lektion für Soun (und Genma) gedacht. Die beiden Typen waren mittlerweile hoffentlich dabei, Ranma und Akane zurück zu holen. Auf dem andren Weg konnte das Pärchen andernfalls auch glücklich werden. Wegen den beiden Idioten von Vätern würde Ichigo niemanden unglücklich werden lassen. „Und wie willst du den Rest lösen, Saotome?“, wollte Nabiki wissen. Also trat Ichigo zu ihr. „Als ich in der Zukunft war, hab‘ ich einige interessante Entdeckungen gemacht. Und du glaubst ja gar nicht, was man mit ein wenig Flirten alles erreichen kann.“ Übersetzt: die süßen Ladies auf dem Amt waren ganz entzückt von ihm gewesen. „Also, viel Spaß auf eurem Trip.“ Und diesmal sollten sie sogar keine Probleme mit Piraten haben. Nodoka, Setsuna und Kasumi umarmten Ichigo, drückten ihn. Klar, dass es für ihn auch nicht leicht würde. Aber wahrscheinlich musste diese Schocktherapie einfach mal sein. Nur Natsume und Kurumi konnten einem Leid tun. „Shit.“, fluchte Ichigo leise. Das Haus war so einsam ohne all die Zwangsjackenträger seiner Familie, und dem Rest. So verdammt einsam. Und dabei hatte Ichigo das nie wieder sein wollen. Na, das würde er doch wohl hinkriegen. Natsume und Kurumi würden den Dojo nicht übernehmen, aber auch nicht mehr alleine sein. Jetzt würde er ihnen erst einmal etwas kochen, westlich. „Was ist das?“, fragte Kurumi, völlig von dem Essen überrascht. „Bitte, greift zu.“, lud Ichigo die beiden Schwestern ein. Aber, ganz ehrlich gesagt, die beiden Schwestern hatten nicht den blassesten Schimmer, wie man mit Besteck aß. So konnten sie schlecht das Schnitzel und die Spätzle mit Messer und Gabel verputzen. Also führte Ichigo es ihnen ganz cool vor. „Wir haben auch einiges zu besprechen, nachher.“ Nun, Kurumi inhalierte praktisch sowieso das Essen. Ohne weitere großartige Worte räumte Ichigo danach gleich ab. „Ich möchte mich zuerst für den Schock gestern entschuldigen.“, meinte er dann, als er sich den zwei Mädels gegenüber an den Tisch setzte. Leicht gezwungen- also mit Seele aus Eis- ignorierte er die Tatsache, dass sowohl Natsume als auch Kurumi ohne einen Fetzen Stoff am Leib dasaßen. Er brauchte bloß 2 und 2 zusammenzählen. „Das gestern war mehr oder weniger eine Lektion für Soun und Genma.“, erklärte Ichigo also, auf der anderen Seite des Tisches. „Die Person damals war nicht Soun.“, eröffnete er ihnen. „Das war ich.“ Er verbäugte sich tief vor ihnen. Natürlich musste er sich entschuldigen, dass er sie damals nicht mitgenommen hatte. Aber, klar, er war auf diesem Trip mit dem Nanban-Spiegel gewesen und hatte nicht riskieren wollen, dass den beiden kleinen Kindern was passierte. Dafür hatte er ihnen aber zwei Weisheiten mit auf den Weg gegeben. Daniel Jackson und Obito. Neben einem gewissen Grundtraining des Musabetsu Kakuto. Damit hatten die beiden Schwestern dann ihren eigenen Stil herausgebildet. Mit beiden Händen schob Ichigo sowohl Natsume als auch Kurumi einen Auszug aus dem Familienregister hin. Da stand eindeutig, dass sie von Ichigo Tendo und Nabiki Tendo adoptiert worden waren. Yep, das hatte Ichigo auch umgehauen. Dann hatte er an den krankenbesuch gedacht, den die Ice-Queen abgezogen gehabt hatte. Oh, das würde sie schon ziemlich schocken. In ihrem Alter Mutter eines Teenagers. „Ich bin froh, dass ihr euch zu so prächtigen jungen Frauen entwickelt habt.“, gab Ichigo warm, erleichtert von sich. Keine fünf Sekunden später klebten Natsume und Kurumi an ihm um ihn fast sprichwörtlich mit ihrer Liebe zu erdrücken. Verständlich, dass er sie auch umarmte. Was dazu führte, dass es auf dem Anwesen gleich noch mal ein paar Grad kälter wurde. Kapitel 14: Oh, Happy Days -------------------------- Tja, die Abwesenheit von Ranma und den beiden Original-Tendos in der Schule erregte einiges Aufsehen. Nur kurzfristig, da Tsubasa Kurenai wieder aufmuckte. Kurz: irgendwie schaffte er es, Ukyo einen Kiraishi unterzujubeln. Was darin endete, dass Ukyo Ichigo in seiner Jusenkyo-Form abknutschte und beinahe… Also kopierte Ichigo-chan eine Technik von Akane und kickte Tsubasa nach vorgestern. In seinem normalen Körper ließ Ichigo dann was vermerken. „Ranma, Akane und ich nehmen nächsten Februar während der Golden Week am nächsten Tenkaichi Budokai teil.“ Was war jetzt kaputt? „Für alle, die’s nich‘ wissen: Das Tenkaichi Budokai ist das wichtigste Kampfsportturnier der Welt. Wer das gewinnt ist offiziell ‚Stärkster unter den Himmeln‘.“ Fieses Lächeln. Also würden Ranma, Akane und Ichigo sich den Spaß machen und sehen, wie weit sie kamen. Als Ziel hatte Ichigo sich zumindet einen Sieg in der ersten Finalrunde gesetzt. „Wer sich das anschauen will, soll sich bis zum Volljährigkeitstag bei mir melden, dann reservieren wir Hotelzimmer.“ Fünfzehnter Januar. Das Turnier fand auf Bali statt, nur so zur Info. Fünf Tage waren dafür eingeplant, so grob. Ichigo setzte aber noch was drauf. „Übrigens… Nabiki is‘ verheiratet.“ DAS wollte keiner glauben. Also kamen die entsprechenden Sprüche. „Ich.“ Ichigo war die ‚arme Sau‘. Nein, nicht Ryoga. „Sagen wir’s mal so: Ich geh‘ morgens öfters zu Doc Tofu, damit der mich wieder hinbiegt.“ Gemeint war es als Antwort auf die Frage, wie Nabiki im Bett so war. Ganz ehrlich: Ichigo hatte sich fast den Kopf platt gedellt, als er sich um die Adoption von Natsume und Kurumi gekümmert hatte. Ein Blick ins Familienregister und ein Besuch beim Einwohnermeldeamt und er hätte Nodoka locker lustig aus der Hüfte gefunden haben können. Eigentlich hätte der Blick ins Koseki genügen müssen, da dort ja auch der Wohnsitz eingtragen war. Einmal Ranma und gleich darauf Nodoka. „Du bist mit Nabiki verheiratet!?“, konnte Ukyo es nicht glauben. Ichigo schnaubte kurz, leicht verächtlich. „Reine Zwecksache, geht mir auch leicht gegen den Strich.“ Nein, er hatte nicht wirklich mit ihr geschlafen. Jedenfalls nicht in diesem Sinne. „Nach der Gasexplosion hat sie mich reingelegt und fertig.“ War ja okay, dann war die Sache mit der Tendo-Saotome Vereinigung vom Tisch. Da Ichigo jetzt den Nachnamen Tendo trug, konnte Akane problemlos Ranma heiraten und beide Schulen würden so weiter existieren. Beide Idioten-Väter übers Ohr gehauen. Ukyo kippte aber echt mal aus den Latschen, als Natsume Ichigo nach der Schule ausgerechnet ‚Vater‘ nannte. „Kurz: In der Vergangenheit hab‘ ich sie gerettet und praktisch adoptiert. In der Gegenwart hab‘ ich sie wirklich adoptiert und die ganze Sache mit der forcierten Heirat und dem Rausschmiss ist bloß eine Lektion für Genma und Soun.“ Die beiden Idioten-Väter wollte er aber nach Möglichkeit wirklich loswerden. „Und wo geht’s jetzt hin?“, wollte Ukyo auch wissen. „Zu Kurumis Mittelschule.“ Danach wollte Ichigo seine beiden neuen Töchter zu gutem Futter bei Ucchan einladen. Er hatte sich auch bereits in der Schule in seine schwarzen Nehru-Klamotten geworfen. So wartete er dannmit Natsume und Ukyo auf Kurumi. Ichigo musste einfach schmunzeln als er mitbekam, wie die jüngeren Mädels über ihn tuschelten. Nicht wenige wurden sogar rot, als sie ihn am Schultor passierten. Klar, für die musste es irgendwie komisch wirken, dass ein High-School Schüler hier auf jemanden wartete. Ein paar von den Mädels machten sich sogar fertig, ihn anzumachen. „Vater!“ Kurumi warf sich Ichigo um den Hals als sie aus dem Schulgebäude kam. „Und? Wie war die Schule, Kuru-chan?“, fragte Ichigo heiter. Klar, dass Kurumi ein paar Probleme haben würde, nach der langen Zeit praktisch auf der Strasse. „Heute gehen wir essen.“, lachte er. Genauer zum besten Okonomiya-Brater Japans. Yep, erraten. Ucchan’s. Kurumi sabberte schon, bevor Ukyo den letzten Okonomiyaki dieser Portion auf der Herdplatte hatte. „Kuru-chan.“ Ichigo hatte eine Hand auf ihrer Schulter. „Wart‘ bis die fertig sind. Dann sind sie am besten.“ Ukyo konnte einfach nicht glauben, wie schnell und wie viel Kurumi runter brachte. Ichigo seufzte bloß. „Ihr müsst irgendwo einen Saiyajin in eurer Familie haben.“ Wenn er so weiter machte, würde sein Geldbeutel bald so leer sein wie Ukyos Vorratskammer. „Kurumi alleine könnte mich durch’s College bringen, oder?“, scherzte Ukyo. Ichigo nickte bloß, einen Schweißtropfen auf der Stirn. „Wo sind sie!?“, verlangte Akane daheim zu wissen. Scheinbar hatten sie und Ranma sich zusammengerauft. „Wer?“, fragte Ichigo ganz unschuldig. „Ach, ihr meint die Familie. Die sind auf einer Kreuzfahrt um die Welt.“, lachte er dann. „Und bevor ihr auf irgendwelche blöden Gedanken kommt…“ Aus dem Subspace holte er sein Koseki-Zertifikat und hielt es Akane vor die Nase. „Ich nutze weder Natsume und schon gar nicht Kurumi aus.“ Akane blieb die Luft weg. „Du bist nicht mehr ganz dicht.“, kommentierte Ranma es. Ichigo lächelte. „Wir sind hier in Nerima. Erzähl‘ mir was Neues.“ Gegen diese Logik hatte Ranma nichts entgegenzusetzen. Echt jetzt. Jeder Irre Japans schien in Nerima zu wohnen. Oder zumindest in der Nähe. „Es ist ganz einfach. Da ich den Namen Tendo angenommen habe, gehört der Tendo-Dojo jetzt mir. Was bedeutet, dass die ganze Sache mit der Heirat vom Tisch ist und ihr beide frei seid. Es bedeutet auch, dass Ranma jetzt ohne Probleme die Saotome-Schule übernehmen kann. Schließlich ist Genma offiziell abgenibbelt und Ranma hat sein Zertifikat von Happosai.“ Als Sensei des Tendo-Dojo hatte Ichigo nix dagegen, senn Akane und Ranma isch mit seinen süßen Töchtern kloppten. „Aber wenn ihr sie krankenhausreif schlagt solltet ihr das Echo vertragen können.“, warnte er. „WAS!?“ Soun ‚Wasserfall‘ Tendo und Genma ‚Jeder für sich, aber ich zuerst ‘ Saotome waren natürlich auch da um die Situation auszuspionieren. Die beiden Deppen konnten es gar nicht glauben. Aber Ichigos Koseki-zertifikat lügte nicht. „Wieso wir keine Feier hatten is‘ klar. Und ihr beiden Null-Nummern wart nicht da, weil ihr euch vor Happosai unterm nächsten Stein verkrochen hattet.“ „Wie redest du eigentlich mit mir…!?“ Genma bekam einen Eimer Wasser ab. „Darf ich dich daran erinnern, dass Genma Saotome offiziell tot ist?“ Fies grinsend hielt Ichigo dem Panda Genmas Koseki-Auszug unter die Nase. Stand groß ‚Verstorben‘ drauf. „Ich will’s jetzt noch ein einziges Mal übersetzen, damit es auch ihr beide kapiert.“ Ichigos Stimme nahm den Tonfall einer angepissten Nabiki an. Soun und Genma begannen ziemlich zu schwitzen. Aber Ichigo seufzte. „Ich bin echt zu sentimental.“ Von ihm aus konnten sie bleiben, aber sie sollten sich gefälligst benehmen. „Wenn auch nur einer von euch beiden ein einziges Mal über die Strenge schlägt, fliegt ihr so dermaßen hochkant rauß, dass die NASA euch mit einem Space-Shuttle aus der Umlaufbahn holen muss.“ Allerdings bezweifelte Ichigo, dass diese beiden Typen sich dran halten würden. Gott, er war echt zu sentimental. „Ach, bevor ich es vergesse.“ Die Nanniichuan würde für Genma nix bringen. „Aber probier’s ruhig. Für die Freakshow könnt‘ ich Eintritt verlangen.“ Das musste Ichigo mit einem Bild (aus der Zukunft) von Nylonstrumpf-Taro unterstreichen. „Jusenkyo-Flüche addieren sich nämlich.“ Genma-Panda kippte von den Pfoten. Natürlich mussten sich die Jusenkyo-Flüche addieren. Sonst hätte Taro ja nie seine Tentakel kriegen können. Na, wenigstens vergingen die zwei Wochen ohne den Großteil der Familie recht friedlich. Konnte dran liegen, dass Ichigo Tsubasa was eingebleut hatte. Okay, Natsume und Kurumi im Haus waren etwas gewöhnungsbedürftig, aber das würden sie auch gebacken kriegen. Aber kaum war die Familie wieder da, ging der Trouble wieder los. Am nächsten Morgen schon face-palmte Ichigo. Hatte einen ganz einfachen Grund. „Kahuna Kuno.“, stöhnte er. „Lass mich das mal machen.“, kommentierte Ichigo aber, als Ranma den Typen grade einstampfen wollte. Locker ins Lehrerzimmer, wo die Direktorin mit den anderen Lehrern konferierte. „Bitte entschuldigen Sie die Störung. Aber auf dem Schulhof terrorisiert ein Wahnsinniger die Schülerschaft.“ Einigen den Lehrern schwahnte nix Gutes und sie begaben sich gleich an die Fenster. „Bitte nicht.“, keuchten einige. „Das darf doch nicht wahr sein.“ „Bei allen Göttern…“ Kurz: sie freuten sich nicht wirklich über die Wiederkehr des ehemaligen Direktors. „Ich denke, Sie sollten die Polizei rufen, Ma’am. Solchen Abschaum kann man wirklich nicht an einer ordentlichen Schule gebrauchen.“ Man musste diesen Abschaum auch nicht mit anderem Abschaum in Verbindung bringen. Apropos, wohin hatte sich eigentlich Tatewaki Kuno verkrochen? Garantiert auf irgendeine Trainingsreise. Besser wär’s, wenn man ihn eingelocht und den Schlüssel weggeworfen hätte. Noch besser, wenn man man gleich die ganze Zelle verloren hätte. Nun, Ichigo und Ranma würden sich kurz um diesen Typen kümmern, wenn Kocho-sama das genehm war. Nicht, dass einem Schüler wirklich noch was passierte. Haibara-sama nickte nur. Sie als Kocho, musste natürlich wenigstens für ein gewises Maß an Ordnung sorgen. Besonders wichtig aber musste ihr das Wohlergehen ihrer Schüler sein. „Sarutobi Kuno!“, schrie Ichigo also dann sauer. Gott, dass ausgerechnet DIESE Type DIESEN Namen trug war eine Beleidigung für alle Primaten. Man merkte auch gleich, dass der Kerl mit Tatewaki verwandt war, so wie der mit hawaiianischem Akzent lossülzte. „Im Namen der Lehrerschaft und der Schülerschaft der Furinkan High School: Sie sind hier nicht willkommen!“ Natürlich plusterte der Kerl sich auf. „Sie sind nicht der Direktor. Abschaum wie Sie hat an einer Schule nicht verloren!“ Ichigo unterstrich das mit einer schnellen Armbewegung zur Seite. „Lehrer sind dazu da, um Schüler auszubilden. Um ihnen Wissen und Weisheit zu vermitteln.“ Noch etwas mehr, auch bezüglich der Regeln. Besonders den Obito-Spruch musste er einfach loswerden. „Regeln sind dazu da, damit wir Menschen als Gesellschaft zusammenleben können. Aber wenn Regeln zu Unterdrückung, zu Schmerzen, zu Tränen, zu Leid und zu Blutvergießen führen, dann müssen sie gebrochen werden.“ Mehr. Besonders auch bezüglich Herrscher und Anführer. Brachte Kuno Ex-Direktor Kuno ziemlich auf die Knie. Dann noch wegen der Vater-Sache und gut war’s. „Sie tun mir einfach leid.“, seufzte Ichigo mit gesenktem Kopf am Ende und wandte sich zum Gehen um. Die Cops waren schon länger da. Kuno sprang auf und wollte Ichigo an die etwas zu langen, blonden Haare. Ichigo derweil wich dem Hand-Rasierer mit einer leichten Seitwärtsneigung aus. „Juken!“ Kuno blieb ausgeknockt in Positur stehen. Damit hatten die Cops keine Probleme, ihn abzuführen. Ichigo derweil begann das Zeugnis von Ex-Kahuna Kuno zu verticken. Zehn Minuten später war Nabiki andererseits dabei, A/V-Aufnahmen von Ichigos Coolness zu verscherbeln. Sie war gar nicht amüsiert gewesen, dass ihre Nutz-Ehe jetzt praktisch publik war. „Und wo willst du hin?“, hakte Ranma am Freitag anch der Schule nach. „Ich geh‘ auf eine kleine Trainingsreise.“, erwiderte Ichigo cool. Bis Montag würde er wieder da sein. Wohin es ging? Einfach. Zu einem ganz bestimmten Tempel. Für seinen kleinen Stunt verkleidete Ichigo sich als braver Streber in Schuluniform mit Brille, braver Frisur und allem. Die Treppen zu diesem Tempel rauf standen sich haufenweise Typen die Beine in den Bauch und oben waren einige völlig aus der Puste. Innerlich rollte Ichigo mit den Augen. Diese Mönche hatten echt ’ne Klatsche weg. Während diese ganzen starken Heinis sich hier über Streber-Ichigo ausließen, ging der lässig an ihnen vorbei, hob den Arm zur Seite und nahm das Schwert einfach so ihm Vorbeigehen mit. Genauer glitt es aus dem Stein wie bei der sprichwörtlichen heißen Butter. Noch bevor der erste dieser ‚Kaftprotze‘ aufmucken konnte, hatte Ichigo einen Wunsch geäußert. Wunsch Nummer 1 war für den Doktor. Wunsch Nummer 2 war für die Time-Lords als Spezies. „Was glaubst du Bürschchen eigentlich, was du hier abziehst?“ Das war noch der netteste Spruch, den diese Typen für Ichigo übrig hatten. „Weißt du eigentlich, mit wem du’s hier zu tun hast!?“, brüllte einer von den Kerlen ihn an. Etwas größer als normal, ziemlich kräftig gebaut. Der Typische Schläger. Sogar mit angefeilten Eckzähnen. Ichigo zog eine Überlegens-Schnute, mit dem Zeigefinger an der Unterlippe. „Keine Ahnung. Neanderthaler vielleicht? Nein… Brüllaffe?“ Ichigo wusste aber eins: „Es kann einfach nicht gesund sein aus dem Mund zu riechen wie etwas, das hinterm Kühlschrank vergessen wurde.“ Also: „Gute Besserung.“ Ichigo nickte ein wenig und wollte an dem Typen vorbei gehen. Ganz unschuldig und ohne Stress. Gerade richtig wich er dem Tanto aus. Bevor sein Opponent sich versah, hatte Ichigo den eigenen Fuß hinter seinem Nacken verhakt. Was damit endete, dass der Typ mit dem Gesicht den Boden demolierte. Ichigo fuhr eine ziemlich heftige Nummer. „Und jetzt die Frage: Wisst IHR eigentlich, wer ICH bin?“ Nach der Aktion und mit dieser Tour waren die anderen Heinis alle eher handzahm. Sie verneinten ganz enthusiastisch. Ichigo lächelte. „So? Dann ist’s ja gut.“ Gleich danach rannte er. Als Ranma das Schwert sah, rollte Ichigo sich vor Lachen auf dem Boden. „Keinen Stress, Ranma. Is‘ alles erledigt.“, brachte er dann doch raus, sich Freudentränen aus den Augen wischend. „Gleich nach dem Tenkaichi Budokai sind alle, die einen Jusenkyo-Fluch haben ihn los.“ Ichigo hatte diesen letzten Manganmaru-Wunsch extrem präzise formuliert. Das würde ein Spaß. Als Ranma die Neuigkeit hörte, hellte sich sein Gesicht dermaßen auf, dass man fast einen Sonnenbrille brauchte. Damit waren sie so ziemlich alle Kunos los und ein recht normaler Alltag begann sich in Nerima breit zu machen. Nein, kein Scherz. Ehrlich, jetzt! Kein einziger aufmuckender Kuno, kein Happosai, keine Amazonen… Ichigo nahm die Ruhe zum Anlass, einen Flugschein- und einen Führerschein-Kurs zu belegen… und sich eine Geige anzuschaffen. Wieso? Nun, da gab es drei Stücke, die er schon eine halbe Ewigkeit lernen wollte. Amazing Grace, das Outer Senshi Theme und Bink’s Sake. Der Gambling King war auch kein echtes Problem, vor allem da er live auf allen nationalen Sendern seinem Extrem-Bescheißing nachging. Auch ein Kandidat für einen Umzug hinter schweizer Gardinen. „Picolet?“, fragte Ichigo bloß, sich face-palmend. „Yep.“ Ranma war ebenfalls nicht begeistert, als dieser Franze-Heini in Furinkan aufkreuzte. Das war einige Zeit nachdem die Familie sich etwas gesetzt hatte. „Was für ein Bullshit.“, kommentierte Ichigo also den vertraglichen Anspruch des Großmauls. „Im wahrsten Sinne des Wortes.“, meinte Ranma verächtlich. „Wie meinen, Plebe?“ Picolet probierte’s natürlich von oben herab. Ichio erklärte’s lässig, für alle geplatzten Birnen im fensterlosen Keller. Mit dem Finger aus vor der Brust verschränkten Armen. „Zuerst mal beinhaltet dieser sogenannte Vertrag praktisch einen Menschenhandel. Das alleine macht ihn schon ungültig. Zweitens muss man die Umstände bedenken, unter deenen er aufgesetzt wurde. Es ist schlichtweg widerrechtlich, verhungernden Leuten einen Festschmauß vor die Nase zu setzen und im nachhinein Geld dafür zu verlangen.“ Drittens hatte Ichig gerade eben eine Anzeige gegen Picolet aufgesetzt, wegen mehrfachem Diebstahl. Sogar mit Beweisvideo. Von einem Moment auf den anderen verfinsterte sich Ichigos Miene. „Mir ist scheiß-egal wer du Arsch glaubst zu sein. Solltest du auch nur einem Mitglied meiner Nakama ein Haar krümmen, töte ich dich wo du stehst!“ Yep, dem Typen ging der Unterkiefer auf Bodenhöhe. Die Chance nutzte Ichigo, um eine Taschenlampe rauszuholen und den Rachen von Picolet auszuleuchten. „Ich glaub‘ ich brech‘ zusammen.“ Der Typ musste einen ganzen Supermarkt leergefressen haben. Also schob Ichigo ihm ein Super-Abführmittel rein und verbaute ihm die Klappe mit Klebeband. Wie schon MacGyver immer wusste: duct-tape, Kaugummi, Haarklammern… Sagen wir’s mal so: es lief rund. „Kaito Kid.“ Auf einem der Dächer der Suzuki Corporation. Der weißgekleidete Gentleman-Dieb schien nicht wirklich überrascht. Mochte an seiner weißen Grinsemaske liegen. Ichigo derweil lächelte. „Toichi Kuroba, sie sollten wissen, dass Sie nächstes Jahr von den Männern in Schwarz ermordet werden.“ Der Dieb hielt inne. „Besonders sollten Sie sich vielleicht vor Vermouth in Acht nehmen. Sharon Vinyard, sie hat’s so ziemlich Highlander-mäßig drauf.“ Ichigo wandte sich zum Dachrand um. „Keine Sorge wegen Pandora. Das wird schon noch geklärt.“ Er setzte sich auf den Rand des Dachs. „Und wenn Sie’s in Amerika überleben, wird Ala Alba auf Sie zukommen.“ „Ala Alba?“, fragte Kaito 1412. Ichigo wandte den Kopf, breit lächelnd. „Das Gegenteil zu den MiB.“ Damit stieß Ichigo sich leicht vom Dach ab und verschwand aus der Sicht seines Gesprächspartners. „Things that have physical shape, aren't all there is to it If you clear your heart, you can see lots of things On nights when you feel like crying, wondering "Why was I born?" It's still too early To close your eyes Holy light, shine softly in the darkness And show us tomorrow's path Holy light, please give me courage, to face the future There are times when only sad premonitions come true But I want to travel everywhere, searching for happiness Words aren't enough On days when I pass someone I still believe That everyone has a warm heart Holy light, shine softly illuminating the world Embracing the Earth, as if protecting it Holy light, please give me a an eternal smile Holy light, shine softly in the darkness And show us tomorrow's path Holy light, please give me courage, to face the future True courage, eternally.“ Mit dem Furinkan-Ausflug nach Bali würde’s wohl nix werden, da Nabiki Ichigos Geld fast komplett in Aktien angelegt hatte. Für den Trip nach England und dann Indonesien würde’s für die Familie aber noch reichen. Vor allem, aber für Kasumis Hochzeit, die sie doch noch dieses Jahr abziehen wollten. Sogar relativ bald, bevor irgendwer einen dämlichen Kommentar über Kasumis Bauch ablassen würde. Damit verwandt: Ukyos Info für Ichgio. Als Antwort darauf nahm Ichigo sie fest in die Arme. Nun, Ukyo war nicht so dumm, dass sie einfach fröhlich-glücklich über die Sache war. Ein nennenswerter Teil von ihr war besorgt über ihre Zukunft. Sie hatte sich nur nur einmal eine glückliche Zukunft mit Ichigo ausgemahlt, aber jetzt WUSSTE sie, dass er mit Nabiki verheiratet war; wenn auch nur der Form halber. Aber Ichigos Nähe beruhigte sie. Seine zärtliche, liebevolle Umarmung sagte ihr alles. Vor nicht allzu langer Zeit hatte er es ihr eröffnet. Wieso er nicht heiraten würde, oder den namen seiner Frau annehmen würde. Der Familie wegen, ganz einfach. Eine heiratende Frau trat normalerweise aus ihrer eigenen Familie aus und in diejenige ihres Mannes ein. Ichigo fand das einfach Bullshit. Zwar war das bloß proforma, aber der Namenswechsel blieb normalerweise. Zugegeben, diese Einstellung war etwas sehr sentimental, hatte aber ihre Gründe. Ukyo wusste auch, spürte auch, dass sie in Sicherheit war und es auch bleiben würde. Früh am Morgen eines der nächsten Tage war die ganze Nakama auf den Beinen. Vor der eigentlichen Hochzeitszeremonie von Kasumi und Tofu mussten sich allesamt komplett herausputzen lassen. Das fand in einem Salon des Hochzeitsetablissements statt. Ranma schaffte es sogar, sich den Kommentar bezüglich Akane zu sparen. Nabiki hatte ihm, ihrem Vater und Genma-Panda eindringlich gedroht, dass sie eine ziemlich heftige Antwort bekommen würden, wenn sie Kasumi diesen Tag vermasselten. „Kommt doch krass-cool.“, kommentierte Ichigo die Männer-Aufmachung in feinen Kimonos, komplett mit mehreren Familienwappen, Hakama, Haori und eben der ganzen Montur. „Ich kann’s nicht ab.“, knurrte Ranma. Er erinnerte sich noch an seine erste Begegnung mit diesem Tee-Fuzzi, der Ranma-chan in einen Hochzeitskimono gesteckt hatte und etc… Die arme Kasumi würde sich dermaßen oft umziehen müssen, dass es schon fast nicht mehr feierlich. Aber so waren traditionell-japanische Hochzeiten eben. Sie musste dafür sogar mehr als zwei Stunden früher hier antanzen als jeder andere. Na, zumindest brauchten sie für die Fotos nicht so lange, wie erwartet. Aber Kasumi… einfach atemberaubend. Auch, wenn man sie in diesen weißen Uchikake / Shiromuku Kimono gesteckt hatte, sah sie einfach… fast göttlich aus. „Jetzt wissen wir, dass Tofu was richtig gemacht haben muss.“, kommentierte Ichigo zu Ranma. Kasumi lächelte einfach nur. Wenn sie vor Freude weinen würde, würde ja die ganze Schminke verlaufen. Klar, dass Soun sich die Augen ausheulte. Wahrscheinlich genug für den Rest seines Lebens. „Nee-chan.“ Nabiki war begeistert. „Daddy, beruhig‘ dich endlich.“, ordnete sie ihren Vater an. „Ist ja nicht so, dass wir sie nach heute nie mehr wiedersehen würden.“ Das hier war Kasumis glücklichster Tag bis… zu diesem Tag eben. Und sie würde ja bloß über die Straße in Tofus neue Klinik ziehen. „Ganz ruhig, Ane-ue.“, meinte Ichigo um Kasumi zu beruhigen. Klar, dass sie auch etwas aufgeregt war. Heute war ihre Hochzeit, der bis jetzt wichtigste Tag in ihrem Leben, gleich nach ihrem allerersten Geburtstag. Nun, Akane war auch hin und weg von Kasumis Aufmachung. Garantiert malte sie sich auch schon was aus. Vater und Mutter würden Kasumi gleich bis zum Schrein eskortieren, begleitet von einem Shinto-Priester und 1+ Miko. Wirklich viele Leute hier. Die meisten wahrscheinlich Nachbarn oder Bekannte. Definitiv auch Kasumis alte Schulfreunde. Garantiert hatten die Wetten abgeschlossen gehabt wegen dieser Sache, schon seit Jahren. Ichigo seufzte ein wenig. Der Abgebrochene Meter, Tofus Mutter, freute sich wahrscheinlich riesig über diese Sache. Hatte wohl gemeint, ihr Bübi würde nie unter die Haube kommen und ihr einen Enkel machen. Aber da vorne tauschten Kasumi und Tofu jetzt den Sake. Genauer füllte eine Miko den Sake in eine kleine, flache Schale und gab sie Tofu damit er dran nippte und an Kasumi weiter reichte. Sie reichte die Schale zurück nachdem sie sie gelehrt hatte. Drei mal das und drei Mal das ganze Spiel von vorn. Akane und sogar Nabiki waren tief bewegt von der Zeremonie. Kasumi und Tofu brachten der Schrein-Gottheit noch einen Zweit als Opfergabe dar und dann ging es zum Hochzeitsempfang. Ausgerechnet Nabiki und Ichigo mussten wohl das Nakodo-Pärchen stellen. Übersetzt: die Verkuppler. Der Zeremonienmeister verkündete die Verkuppler und Ichigo begann die erste kurze Rede. „Meinen herzlichsten Glückwunsch.“ Wirklich kurz. Nabiki war auch nicht viel länger angebunden. Sie wünschte dem Paar einfach nur alles Glück dieser Welt. Dabei benutzte sie sogar Ane-ue als Anrede für Kasumi. Dabei war der Auftritt der beiden wichtigen Paare realtiv simpel und einfach gehalten. Anders als es zurzeit Mode war. Dann endlich, nach einigen Ansprachen, konnten Kasumi und Tofu den Kuchen anschneiden. Sie wollten das erste Stück, zusammen mit den beiden Figürchen, auf jeden Fall aufheben. Ichigo lächelte bei der ganzen Sache bloß; zugegeben ein wenig traurig. Das war einfach so herzerwärmend. Dann begann Musik zu spielen und ein erster Tanz wurde von Kasumi und Tofu angeführt. Ichigo stieß sich von der Wand ab und begab sich hinüber zu Nabiki. „Darf ich bitten?“ Sie hob einfach die Augenbraue. „Lass dir das bloß nicht zu Kopf steigen.“, warnte die mittlere Tendo-Tochter. Trotzdem ließ sie sich auf die Tanzfläche führen. Ichigo war nicht blöde, er konnte Nabikis mehr oder weniger Kurze Blicke zu Kasumi und auch Akane unschwer lesen. Einerseits war sie sicherlich glücklich für ihre Schwester- und ein wenig auch die Tatsache, dass Kasumi damit nicht mehr auf der Haushaltskasse lag- andererseits bestimmt ein wenig traurig der Veränderung wegen und die Spur eifersüchtig. Wenig später war die ganze Atmosphäre nicht mehr wirklich reglementiert und alle freuten sich über das Geschehen. Endlich war’s dann soweit, dass das Brautpaar den Kerzen-Ritus abhielt. Beide hatten eine lange Kerze, die sie am Tisch ihrer jeweiligen Eltern entzündeten. Das Paar durchkreiste den Saal um die Kerze auf jedem der Tische anzuzünden. Schließlich entflammten sie gemeinsam die Gedächtnis-Kerze auf ihrem eigenen Tisch. Nur Minuten später überreichten Kasumi und Tofu ihren Eltern jeweils einen Blumenstrauß als Dank, dass man sie gut aufgezogen hatte. „Nicht übel. Gar nicht übel.“, urteilte Ranma dann, als Kasumi und Tofu in ihrem neuen Heim verschwanden. Der Rest der Familie würde sich jetzt dezent zurück halten, damit beide sich an ihr neues zuhause gewöhnen konnten. Verständlich, dass Nabiki es gleich in die nachbarschaft gepackt hatte. So konnten sie immer ein Auge auf Kasumi haben und gleichzeitig einen Arzt in Reichweite, der die Dojo-Schüler verarztete. „Was brezelst du dich eigentlich schon wieder so auf?“, hakte Ranma montagmorgens nach. „Ganz einfach. Ab heute bin ich Lehrer.“ Echter Lehrer. Schwarze Nehru-Klamotten, schwarze Low-Top Sneakers. Yep, das würde gehen. Kapitel 15: Awake ----------------- Was nicht gehen würde, war das Benehmen dieser Schüler. Ein paar reiche Schnösel, die sich handgreiflich über eine Schülerin abließen. Nicht direkt selber, sondern mit Speichelleckern. „Steh auf.“ Ichigo war ganz schnell dazwischen. Zwar mit dem Rücken zu dem Mädchen, aber definitiv dazwischen. Wieso? Das Tanto eines der Angreifer steckte in seinem Bauch. „Das war jetzt aber nich‘ nett.“, meinte er cool. Sicher war es diese Coolness, die seinen Gegenüber zurückweichen ließ. Lässig holte er aus seiner Hosentasche- damit auch aus seinem Subspace- eine Plastiktüte und zog das Tanto mit den Fingerspitzen aus seinem Bauch, um es in die Tüte zu stopfen. „Wird ein nettes Beweisstück für die Anklage.“ Kam eine ziemlich blöde Anmache von der Seite, bezüglich was er eigentlich meine wem er da grade im Weg stand… und Dinge mit bezug auf „Plebe.“ Ichigo tat sich die nicht wirklich an. „Whatever.“ Stattdessen wandte er sich zu dem Mädchen um. „Gute Güte, du siehst aus. Ich bring‘ dich erst mal zum Krankenzimmer.“ Auf dem Weg dahin gab Ichigo dem Mädchen erst mal ein Tuch, damit sie den ganzen Dreck von ihrem Gesicht bringen konnte, vielleicht auch aus den Haaren. „Und ich dachte, die Gakuen wäre eine Eliteschule.“, schnaubte er verächtlich. „So einen Müll wie diese Typen gibt’s ja nicht mal an der Furinkan.“ Scheinbar war das Krankenzimmer unbesetzt, im Augenblick. Also legte Ichigo einen Satz Schuluniform auf eine der Krankenliegen. „Wieso wehrst du dich nicht?“, wollte er von dem Mädchen wissen. Als ob er die Antwort nicht schon ahnen würde. Diese Heinis waren die sogenannten ‚Prinzen‘ gewesen. All deren Väter waren extrem reich und mächtig. Wenn man ihnen gegen den Strich ging, bekam man einen roten Brief und dann war man praktisch fällig. Jeder in der Schule würde einen fertig machen. Sogar die Lehrer waren machtlos, da man auf die großzügigen Spenden der Väter angewiesen war. Aus genau diesen Gründen jedoch hatte Ichigo gerade diese Schule ausgesucht. Er reichte dem Mädchen sein Buch mit Weisheiten. „Ist das so?“, meinte er dann, zur Tür gewandt. „Dann pass mal gut auf.“ Nur vielleicht zehn Minuten später betrat Ichigo die Klasse, für die er ab heute Klassenlehrer sein würde. Er hatte gleich gemerkt, was für ein Schleimer der Direktor war. Das würde sich sehr, sehr schnell ändern. „Hi, everybody!“, grüßte er seine neuen Schüler auf Englisch. Klar, dass die meisten seiner neuen Schüler ziemlich überrascht, wenn nicht gar erschreckt waren. Die ‚Prinzen‘ waren eher weniger davon beeindruckt, dafür aber das eine Mädchen. Sie saß auf ihrer Jacke auf dem Boden. Irgendjemand hatte wohl ihr komplettes Pult entfernt. Ichigo lächelte einfach bloß. „Eine Frage.“, meinte er dann nach einem guten Blick über die Klasse. „Wer hat sich an dem Miss Nanbu zugewiesenen Schuleigentum vergriffen?“ Immerhin war Ichigo jetzt der Klassenlehrer. „Oh, keine Sorge, Kocho-sama.“, beruhigte Ichigo den Direktor. „Ich weiß genau, wie diese Klasse zu handhaben ist.“ Würde er ja wohl, mit drei Abschlüssen von der Todai. Ein paar der Schüler keuchten überrascht. Der Direktor nickte und verließ das Klassenzimmer. Kaum war der Kerl außer Hörweite, blähte sich einer von den Schülern mal richtig. Einer von den ‚Prinzen‘. Ichigo lächelte einfach. "Mr. Hanabishi, what you've just said... Is one of the most insanely idiotic things I have ever heard. At no point, in your rambling, incoherent response, were you even close to anything that could be considered a rational thought. Everyone in this room is now dumber for having listened to it. I award you no points, and may God have mercy on your soul." Krass war es, dass Nanbu-san die einzige Person im Raum war, die das wirklich verstand. Es klopfte. Ah, ja. Nanbu-sans Ersatz-Pult. „Man kann ja schlecht so arbeiten, oder?“ Also, wer immer das getan hatte, hatte damit der ganzen Klassengemeinschaft geschadet, sich an der ganzen Klasse vergriffen. Nun, Ichigo hatte sich einen Überblick über die Klasse verschafft und die Anwesenheit schon mental abgehakt. „Nun, ich weiß so einiges.“, meinte er als er sich hinter sein Lehrerpult setzte und die Füße hochlegte. „Zum Beispiel, dass in diesem Raum nur zwei Personen in ihrem Leben eigenes Geld verdient haben. Durch ehrliche, harte Arbeit.“ Die eine Person neben ihm war Nanbu-san. „Damit ist sie euch anderen Waschlappen schon dermaßen voraus, dass sie euch locker dreimal überrundet hat.“ Ichigo brauchte auch gar nicht fragen, wer hier mit siebzehn Jahren sein eigenes Platin-Album rausgebracht hatte. (Er hob die Hand.) „Lightforce. Jeden Song selbst geschrieben.“, notierte er cool. „Oder hat von euch sich einen Orden verdient, mit 18?“ Wieder hob er die Hand. „Den Orden des Heiligen Schatzes, zweite Klasse.“ Oder hatte jemand von ihnen dem Nationalmuseum gratis zwei Nationalschätze gestiftet? „Das Suburito von Musashi und Ganryus Monohoshi Zao.“ Ichigo hatte wieder die Hand gehoben. Sprach einer von ihnen mehr als eine Sprache? Nope. Besaß einer von ihnen selbst DREI Masamune? Nope. War einer von ihnen turnierfähiger Kampfsportler? Nope. Hatte einer von ihnen eine eigene Kampfsportschule? Nope. Hatte einer von ihnen einen Abschluss von der Todai? Nope. Hatte einer von ihnen dem Kaiseer das Leben gerettet? Nope. Hatte einer von ihnen schon eine eigene Familie gegründet? Nope. War einer von ihnen der Große Kahuna eines eigenen Inselstaats? Nope. „Mal ganz ehrlich: Ihr habt sechzehn, siebzehn Jahre eures Lebens rumgegammelt und dermaßen vergeudet, dass einem die Jahre selber Leid tun müssen.“ Er war ihnen dermaßen voraus, dass sie noch im Astronautentraining und als Gamma-Crew designiert waren, während er schon auf dem Mond spazierte. „Das ist als wäre man Michael Collins auf dem Flug von Apollo 11.“ Kana Nanbu kicherte. „Nanbu-san wäre wenigstens schon auf der Startrampe.“, fügte Ichigo hinzu. „Bitte, Nanbu-san. Wer ist Michael Collins?“ Sofort stand das Mädchen auf. „Michael Collons, geboren 31. Oktober 1930 in Rom, Italien. Ehemaliger Astronaut der Nasa. Flog zweimal in den Weltraum. Zweiter Mann auf der Gemini 10 Mission, dritter Mann auf der Mission Apollo 11. Einer von 24 Menschen, die zum Mond geflogen sind.“ Plus: „Er war der Kerl, der bei der Apollo 11 in die Röhre geglotzt hat. Den ganzen Weg geflogen und er hat den Orbiter parken müssen.“ Ichigo imittierte C.M. Burns. „Ausgezeichnet. Ganz ausgezeichnet.“ Sollte er ihr gleich jetzt die Empfehlung für die Todai geben oder warten bis das Schuljahr um war? „Ich hab‘ irgendwie einen Stein im Brett bei denen.“ Immerhin hatte er in weniger als einem Semester drei Abschlüsse hingeferkelt. (Die beiden Abschlüsse in Anglistik und Germanistik waren fast schon lachhaft gewesen und irgendwie hatte der dritte auch nicht mehr viel ausgemacht.) „Zu eurer Information: Ich spreche fließend Japanisch, Hindi, Englisch, Russisch, Mandarin, Kanton, Spanisch, Deutsch, Türkisch, Hebräisch, Indisch, 1337, Italienisch, Afrikaans, Esperanto, Finnisch, Aramäisch, Koreanisch, Mayan, Walisisch, Zulu. Plus Latein, Akkadian, Ägyptisch (Archaisch-, Alt-, Mittel-, Spät-), Gälisch, Angelsächsisch.“ Mit dem Universalübersetzer in seinem Kopf keine große Sache. Ganz ehrlich? Etwas nagte das an ihm. Zu gerne hätte er Daniel Jackson durch eigene Kraft übertrumpft (23 irdische Sprachen plus über ein halbes Dutzend Alien-Sprachen). „Ich kann also jeden hier in einer anderen Sprache bullshitten.“ Hatte er schon erwähnt, dass der Hausarzt des Kaisers sein Schwager war? Um mal was klarzustellen holte er seine drei Bachelor-Urkunden, seinen Orden, das Todai-Empfehlungsschreiben mit Siegel des Kaisers und ein paar andere Dinge heraus. Inklusive einem seiner Schwerter. Fies grinsend hatte er noch zwei Dinge: „Mein Alter? Ich bin noch nicht mal 19.“ Jetzt hielt Ichigo eine Videokassette in der Hand. „Nur zur Information. Das hier ist ein Video von der kompletten Sache vorhin. Sobald ich hier raus bin geht eine Kopie an ZNN, eine an TV-Tokyo, eine an den Kaiser, eine jeweils an eure Familien.“ Noch ein paar andere Kopien würden ziemlich weite Verbreitung finden. „Wenn also irgendeiner von euch Großmäulern auch nur den Ansatz von Eiern in der Hose hat, probiert’s persönlich mir abzunehmen.“ Geringschätzig guckte er sie an. „Andererseits… ihr schafft’s ja nicht mal ein Mädchen selber zu verdreschen. Geschweige denn einzeln.“ Ach, und wenn einer dran dachte, Spießgesellen-Gesocks anzuheuern… Diese ganze Szenerie hier war grade per Funk an einen Empfänger raus gegangen und sollte Ichigo selber oder auch nur einem einzigen Mitglied seiner Nakama was passieren, dann würde es ebenfalls live gehen. Außerdem hatte sein Anwalt eine Kopie von allem. Ichigo stand von seinem Pult auf und hatte schon seinen Krempel wieder weggesteckt. „Mal ganz ehrlich: ohne eure Familien seid ihr selber weniger als Müll.“ Was noch eine Beleidigung für Müll war. „Ich werde mich dran ergötzen wenn eure Familien euch enterben.“ Vielleicht würden sie ja dann endlich mal erwachsen. Ach, ja. Er würde Kana Nanbu für ein von Ala Alba gestiftetes Stipendium an einer Uni ihrer Wahl vorschlagen. Und sollte ihr bis zum Schulabschluss noch mal was passieren würde es ein paar Leuten sehr, sehr weh tun. „Und ihr müsstet es mir dann erst mal nachweisen.“ Ehrlich, er war ein wenig überrascht, als tatsächlich einer von den Bubis, wenn auch keiner der ‚Prinzen‘, sich auf ihn stürzte. Den Schlag nahm Ichigo ohne mit der Wimper zu zucken. Der Aufmucker… nicht so sehr. Bei dem Bubi mussten sämtliche Knochen in der Hand gebrochen sein. Ichigo lächelte. „Ach, das hatte ich vergessen: Ich bin ein Mitglied von Fairy Tail.“ Er schnippte Kana Nanbu eine Visitenkarte zu. „Wenn sie einen der besten Jobs der Welt wollen, melden Sie sich.“ Er öffnete das Fenster und sprang raus. Ahem, aus dem vierten Stock. Seine ‚Schüler‘ bekamen die Kiefer nicht mehr zu. Auf der komplett anderen Seite des Komplexes stand er an einer Wand wie andere auf dem Boden und dann sprang er auch noch, leuchtend wie ein Weihnachtsbaum, außer Sicht. Über den Stunt von Mathias Rust hatte Ichigo einfach nur gelacht und sich auf dem Boden gerollt. Aber der Typ würde gut dazu passen, für was er vorhatte. Vorher mussten Ranma und Ichigo sich aber noch mit Nylonstrumpf Taro anlegen. „Ranma!“ Klar, dass er die erste Person war, nach der Akane rief, als sie ganz abgehetzt eines Samstags heim kam. Ranma und Ichigo guckten sich bloß vielsagend an. Für einen Moment schloss Ichigo dann die Augen. Er erinnerte sich, wie er mit Nabiki über die Sache gesprochen hatte. Yep, ausgerechnet Nabiki. Eine NGO aufziehen, die ihresgleichen suchte. Zuerst hatte sie seinen Wunsch, seine Vorstellung von der Sache abgetan. Tat sie zu einem großen Teil immer noch, aber er würde sie überzeugen. Oder Ranma würde das. Oder vielleicht Mikan oder Ranko. Ja, zuerst hatte Jack sich nur ausgemalt, sich hier ein halbwegs ruhiges Leben zuzulegen. Aber klar, dass sich das schon lange geändert hatte. Dieses Gefühl von damals… das würde er nie vergessen. „Yep.“, antwortete er auf Ranmas Aussage. Der Original-Saotome war schon in seinen Schuhen. Ranma seufzte. „Mensch, Akane. Bist du heute wieder lahm.“, meinte er. Ichigo schnaubte kurz amüsiert. „Ryoga ist auch deine Nakama, oder?“, kommentierte er ihren perplexen Gesichtsausdruck, halb auf dem Weg nach draußen. „Yeah!“, ref sie dann, voller Elan. Allerdings verschwand der ganz schnell wieder als sich Taro vor ihren Augen verwandelte. Ichigo und Ranma waren davon eher unbeeindruckt. „Du hast dich an Nakama von uns vergriffen.“ „Das gibt Dresche.“ Ranma hatte es auf den Punkt gebracht. Die darauf folgende ‚Diskussion‘ war nicht sanft, gar nicht sanft. Jedenfalls für Taro. Als Taro dann halb ohnmächtig auf dem Boden lag, ging Ichigo vor ihm in die Hocke. „Mann, Alter. Hast du mal dran gedacht, den alten Sack einfach zu verklagen?“ Er brauchte doch einfach einen Anwalt. Selbst in China- dessen Staatsbürger er definitiv war- sollte es doch möglich sein, einen irren Namen per Gerichtsurteil oder wenigstens mit Hilfe eines Anwalts loszuwerden. „Außerdem… von DIESEM Arsch einen dermaßen verrückten Namen zu bekommen, das kann einfach nicht legal sein.“ Damit gingen sie. „Bist du sicher?“, hakte Ranma noch nach. Ichigo nickte, ließ aber noch eine Notiz für Taro zurück. Ab Februar wäre er seinen Fluch definitv los. Nicht den Namen, den Fluch von Jusenkyo. Ichigo kam grade vom Einkauf für Vorräte für Ukyo zurück, als er sie leicht verstört vorfand. „Was ist passiert?“ Da war ein großer Tonkrug, den er sofort identifizierte. Sie hatte doch nicht etwa…!? „Ranma hat’s mir gebeichtet.“, meinte sie aber, in einem traurig-erleichterten Tonfall. Ichigo fiel ein Stein vom Herzen. Andrerseits hatte sie schon einen andren grpßen Tonkrug parat. Er lächelte war, zufrieden. Ukyo würde sich nicht unterkriegen lassen. Also gab er ihr einen Ansteckpin. Etwas wie eine Brosche. „Das ist für dich.“ Der Grund war ganz einfach. In seinen Augen war sie eindeutig ein Mitglied von „Fairy Tail.“. Kapitel 16: Fairy Rising ------------------------ „Asiatisch“ »Englische Sprache« ‚Schriften oder besonder Notizen‘ #Germanische Sprache# Jetzt rate jeder Mal, wer in dieser Welt den Black Monday von ’87 verbrochen hatte. 19.10.1987. Das Video aus der Gakuen machte dermaßen Schlagzeilen, dass es keine Wellen mehr schlug. Es war ein ausgewachsener Tsunami. Am gleichen Tag als Ichigo das Video unter die Leute brachte, verscherbelte Nabiki ihre ganzen aktientechnischen Anlagen. Was sich natürlich in einem Einkauf in großem Stil nur ein paar Tage später niederschlug. „Akane?“ Klar, dass die jüngste Original-Tendo etwas überrascht war, als Ichigo ausgerechnet in so einem Ton mit ihr sprechen wollte. „Hier.“ Er reichte ihr dasselbe, was er auch Ukyo gegeben hatte. Sie hatte es auch an Ryoga gesehen. „Was ist das?“, fragte sie. „Nun, ich weiß, dass du da ganz gut reinpassen wirst.“ Also erklärte er ihr seine Vorstellungen. Sie war einfach sprachlos. Dann nickte sie fest. Hatte sie Freudentränen in den Augen? „Der wird schon alleine klar kommen.“, notierte Ranma etwas abfällig über den verschwundenen Panda ein paar Tage später. „Bei seinem Glück frisst er sich in irgendeiner Villa die Hucke voll.“, lachte Ichigo. Apropos. „Wie wär’s, wenn wir heute mal richtig gut ausgehen?“ Er hatte da an das Restaurant vom Beika Center Building gedacht. Die ganze Nakama, inklusive Tofu und Kasumi. Akane, Ukyo, Blair, Chizuru guckten ziemlich baff wie toll das hier oben alles war. Und die abendliche Aussicht tat ihr Übriges. „Geht das wirklich in Ordnung?“, fragte Setsuna. Ichigo wehrte einfach bloß ab. „Aber klar doch.“ An diesem Ort hatte immerhin einer der größten Autoren Japans vor knapp zehn Jahren seiner heutigen Frau einen Antrag gemacht- und gleichzeitig einen Mordfall gelöst. „Darf ich Ihre Bestellungen aufnehmen?“, fragte eine der Bedienungen recht bald. Jeder bestellte nach Herzenslust. „Was für eine Aussicht.“, meinte Ukyo leicht verträumt. Ichigo sah sich derweil hier im Restaurant selbst um. Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl. „Da ist eine Bombe!“ War ja klar gewesen. Einer der Gäste. Am Treppenaufgang, ganz in der Nähe der Aufzüge. „Bleibt alle wo ihr seid!“, rief Ichigo kraftvoll. Alle gefroren mitten in der Bewegung. „Jetzt die Nerven zu verlieren bringt nichts.“ Er setzte sein Ki alle Worte. „Ihr seid alle Menschen mit Verstand. Handelt nicht wie hirnlose…“ Sie sollten also Ruhe bewahren. Oder wollten sie, dass einer aus Versehen die Bombe auslöste? Könnten sie wirklich damit leben? „Lasst also die Profis ran.“ Ranma und Ichigo traten also durch die Leute, während Ichigo eine Werkzeugtasche auspackte. Wenn er richtig lag, war es von diesem Kerl. Vorsichtig kniete er sich hin, schraubte vorne die Abdeckung ganz langsam und sachte ab. Nein, da schien keine Zündung dran zu hängen. „Shit.“, knurrte er trotzdem. „Quecksilber-Zünder.“ Ranma beugte sich etwas von hinten über ihn. „Reagiert auf Bewegungen.“ Wenn das Quecksilber-Kügelchen eine Seite seienr Kapsel berührte, würde die Bombe hochgehen. „Und bei dem, was das Teil an Sprengstoff hat…“ Damit würden mindestens die zwei angrenzenden Stockwerke schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Kapsel einfach zerbrechen war auch nicht drin, dafür hatte der Bombenbauer gesorgt. „Bleibt wohl bloß eine Möglichkeit.“, meinte Ichigo, leicht betrübt. Er streckte die Hand aus… und spürte einen stechenden Schmerz im Nacken. „Fairy Tail.“ Ichigo war ganz schnell wieder zu sich gekommen. Ranma hatte ihn nur für einen Moment ausgeknockt. Seine ganze Aktion hatte unter fünf Sekunden gedauert. Von dem Moment, wo er sich die Bombe geschappt hatte, bis zu dem in dem sie mehrere hundert Meter außerhalb des Gebäudes explodierte. „Ranma!“ Akane schrie einfach als sie es realisierte. Ichigo legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Mach‘ dir keine Sorge, Akane.“, meinte er warm. Außerdem streckte er seinen Arm aus und da draußen war deutlich leuchtend die Kampfaura von Ranma zu sehen. „Oder glaubst du echt, dass er sich von sowas ausknipsen lassen würde?“ Allerdings würde er noch ein Wörtchen mit Ranma zu wechseln haben. „Wär‘ doch echt einfacher gewesen, wenn ich das Teil in meinen Subspace gepackt hätte. Über den Hitzkopf konnte man manchmal echt bloß den eigenen Kopf schütteln. Nur musste das jetzt einer der Polizei erklären. Ausgerechnet Lieutenant-Inspektor Megure und Inspector Matsumoto. „Würden Sie bitte Ihre Taschen…?“ Ichigo konnte ein gewisses Grinsen einfach nicht unterlassen. „Aber sicher doch.“ Ganz schnell wurden einige Augen ganz groß. Er fing mit ein paar Kleinigkeiten an und niemandem fiel es auf, dass so viel Zeugs eigentlich gar nicht in all seine Taschen gepasst haben dürfte. Stifte, kleinere Gewichte, ein oder zwei kleinere Schriftrollen, ein Notizblöckchen. Dann zog er einen Manga aus der inneren Jackentasche. Sergeant Megure wollte grade etwas sagen, dann begann es langsam lächerlich zu werden. Campingausrüstung. Ichigo zog einen Hakama aus der Hosentasche. Den dazu passenden Kimono aus der anderen. Dann kam ein zusammengerollter Futon, gefolgt von einem kleinen Kleiderschrank. Ein Campingzelt plus mehrere Schlafsäcke. Dann wieder etwas kleiner. Geschirr, inklusive mehreren verschiednen Thermoskannen, -flaschen, Teekesseln. Irgendwann kam er zu den größeren Sachen. Einem Roller, einem Kleinwagen. „Reicht’s nicht langsam, Bruder?“ Ichigo lächelte Ranma zu. „Hast ja Recht.“ Mitglieder von Fairy Tail gaben normalerweise nicht an; sie ließen ihre Taten für sich sprechen. „Fairy Tale?“, wiederholte Megure. „Fairy Tail.“, erwiderte Ichigo mit einem warmen Lächeln. „Jedes Mitglied von Fairy Tail hat dieselbe Passion. Wir alle teilen uns dieses unwiderstehliche Verlangen, das uns antreibt.“ Es war dasselbe Verlangen, das diese beiden Polizisten eine Narbe zu verdanken hatten. In diesen Momenten hatte Ichigo einfach seine Hände über seinen Krempel bewegt und alles ohne großen Aufwand wieder verschwinden lassen. Jetzt aber mal ehrlich. Kaum jemand würde ihnen die Story abkaufen, dass Ichigo dermaßen viel Krempel aus seinen kleinen Taschen gezogen hatte. Außerdem würde Fairy Tail gerne etwas im Hintergrund bleiben. „Bist du eigentlich total bescheuert!?“, regte Nabiki sich auf dem Heimweg auf. Was sollte das mit diesem ‚Fairy Tail‘ – Quatsch eigentlich!? Ichigo lächelte fies. „Fairy Tail wird einmal ganz groß, genau wie Ala Alba.“ Sie würden die Welt verändern. „Was IST Fairy Tail?“, wollte Nodoka wissen. „Nun, Fairy Tail ist eine Untergruppe von Ala Alba.“ Und was genau das war, sie brauchte nur die Augen und Ohren offen zu halten. Apropos… „Sorry, Leute. Ich bin jetzt einfach zu aufgepumpt.“ Ichigo würde also gehen um sein Testosteron abzubauen. Keiner im Tendo-Saotome-Haushalt hätte diese beiden Briefe erwartet. Besonders Ichigo und Ranma haute es um. „Kann das bitte jemand abchecken?“, meinte Ichigo bloß und hielt seinen Brief Nodoka hin. „Du sollst dich am 3.11. im Kaiserpalast einfinden.“ Am Geburtstag von Kaiser Meiji. Das konnte dann ja nur eines bedeuten. Sowohl Ranma als auch Ichigo sollten einen Orden bekommen. Ein Wagen würde sie abholen. „Der Kaiserpalast!?“ Soun bekam fast einen Herzinfarkt. „Nun, da gäb’s ein paar Orden, die der Kaiser an diesem Tag verteilt.“, kommentierte Ichigo mit der Seele aus Eis. Der Kulturorden oder die Ehrenmedaille. Na, würden sie wohl mal schauen müssen, was Sache war. Außerdem: Wer würde schon so was widersprechen? „Der Kaiser ist kein schlechter Mensch. Der Abschaum um seine Familie herum ist, was mich ankotzt.“, murmelte Ichigo. Der Wagen vor der Haustür brachte dann natürlich auch das entsprechende Aufsehen. „Mr. Saotome, Mr. Tendo.“ Yep, yep. Sowohl Ranma als auch Ichigo konnten die Reglementierung nicht ab, die man ihnen während der Fahrt aufdrückte. Zumindest waren sie annehmbar gekleidet. Innerlich grummelte Ichigo. Dieser Typ von der Agentur hatte ihnen den ganzen Spaß an der Sache genommen, innerhalb von zehn Minuten. Aber recht bald erreichten sie die Niubashi, die über den Festungsgraben direkt zum Haupttor führte. Ein dunkles Tor mit zwei kleinen Wachhäuschen davor. Zwei Stockwerke, das obere hatte eine Fensterreihe in der weißen Mauer, unter dem schwarzen Dach. Ichigo glitt ein Lächeln über die Lippen. Man fuhr sie definitiv direkt zur Chowaden, der großen Empfangshalle des Palastes. Recht schnell ging es die paar Stufen unter dem leicht geschwungenen Vordach hinauf. Beiderseits neben dem Eingang gab es eine niedrige Hecke. Ichigo hatte gleich ein paar andere Personen ausgemacht, die er leicht identifizieren hatte können. „Yuusaku Kudo.“, meinte er also leise. „Einer meiner Lieblings-Schriftsteller.“ Er verbeugte sich ein wenig vor dem Author. Sein Junior meinte jedes Mal, sein Dad wäre der Größte. „Ich bin Rans Sensei.“, erklärte Ichigo ihm. „Ichigo Tendo.“ Kudo lachte kurz auf. „Und Ran meint, Sie wären der Größte.“ Ichigo lächelte. „Wie heißt’s so schön? Kleine Kinder und Betrunkene sprechen die Wahrheit. Und ich hab‘ kein Problem, mir etwas zu teilen.“ Weitere Gespräche wurden ganz schnell abgeschnürt, als ein paar Mitglieder der Kaiserfamilie auf der Bühne erschienen. Inklusive dem Kaiser selbst. Alle anderen Anwesenden verbeugten sich tief.Wie auch der anwesende Premierminister. Damit war schon die erste Runde der Ordensvergabe fast eröffnet. Ehrenmedaille in Rot für Leute, die ihr Leben für andere riskiert hatten. Ichigo und Ranma bekamen sie. Ehrenmedaille in Gelb für Leute, die sich zu Rollenmodellen aufgeschwungen hatten. Ichigo bekam sie. (Wie auch Yuusaku Kudo.) Ehrenmedaille in Blau für Leute, die sich im Feld des öffentlichen Wohls erhoben hatten. Ichigo bekam sie. Der Kulturorden. Form einer Mikan-Blüte in weißer Emaille mit einem roten Zentrum, das drei magatama enthielt. Ichigo fühlte sich kurz an die Uchiha-Augen erinnert. Er war bei den Leuten, die heute diese Auszeichnung bekamen, wie auch Yuusaku Kudo. Der Oden der Aufgehenden Sonne. Die zweithöchste Auszeichnung Japans. 2te Klasse, Gold und Silber Stern. Ranma und Ichigo bekamen diese Auszeichnung. Nun, man kann kein Mitglied der Kaiserfamilie retten ohne dafür gestraft zu werden, nich‘ ya? Plötzlich richtete der Kaiser sich merklich auf. Sein Blick, seine ganze Haltung wurde erfüllt von Zielstrebigkeit, Willen, Bestimmtheit. „Shakiko.“, gab er als Wort von sich. Ichigo seufzte leicht. Hm? Der Kaiser schien auf etwas zu warten. „Das ist lange her.“, meinte Ichigo endlich. Dem Kaiser glitt der Mund etwas auf vor Überraschung. Moment mal… Das gab’s jetzt doch nicht. „Nuna-chan, du Lausbube…“, hauchte Ichigo. Es war, als ob Hirohito-sama das hören könnte. Man konnte es seinem erleichtert-glücklichen Gesichtsausdruck wirklich ansehen, dass er die Links brachte. Jetzt hatte Sayako-sama eine Frage. „Was ist Fairy Tail?“ Klar, dass die Offiziellen das nicht mochten. Meinten wohl, sie hätte grade dem Kaiser ins Wort geredet. Ichigo lächelte sie warm an. „Eine Sondereinheit von Ala Alba.“ Grade da meldete sich Ichigos Handy. Mit was anderem als mit dem PR-Beep? „Yep.“, meinte er bloß, als er ohne Zögern dran ging. Dann gefror ihm fast der Gesichtsausdruck. „Verstanden.“, beendete er das Gespräch schnell wieder. „Ranma, wir müssen los.“ Davon war der andere Aquatranssexuelle ziemlich überrascht. „Was is‘ los?“ „Im Industriegebiet ist ein NLG-Lager explodiert. Die halbe Bucht steht in Flammen.“ Ichigo war an der Tür zum Ausgang bevor die Leute es überhaupt rafften. Ein Augenzwinkern und sie hatten verpasst, wie sich Ranma neben ihn gesellt hatte. Oh, Shit. Der Himmel schien ja regelrecht in Flammen zu stehen. Und das Industriegebiet am Hafen war einfach ein einziges Flammenmeer, das die Feuerwehr verzweifelt in den Griff zu kriegen versuchte. „Du bist lebensmüde.“, kommentierte Ranma, als sie übers Wasser ankamen. „Vielleicht. Aber auch nicht mehr als du.“ Ranma musste verschmitzt lächeln auf diese Erwiderung. „Was hast du vor?“ Ichigo zuckte mit den Schultern. „Da drin sind garantiert noch Leute eingeschlossen.“ Die mussten in Sicherheit gebracht werden. „Was ist mit deiner Wind-Power?“, hakte Ranma nach. „Würde hier nix helfen.“ Erstens noch nicht stark genug, und zweitens war das ein Öl- und Gas-Feuer. Die Leute von den Feuerwehrbooten sahen sie nicht mal durch ihre Reihen schlüpfen. Ichigo meinte kurz ‚Mages‘ War‘, Track 27 vom Fairy Tail Sountrack 1 zu hören. Passte doch. „Wir sind Fairy Tail.“ Das kommentierte Ichigo zu dem Arbeiter, den er grade vor einer heftigen Explosion bewahrt hatte. Er stand mit dem Rücken zu dem, ganz deutlich das Symbol hinten auf seiner Jacke zeigend. Etwas wie ein gewaltiges Donnern ließ ihn für einen Moment innehalten. „Du kannst‘s nich‘ lassen, Brüderchen.“, meinte er leise. Ranma jagte den Himmelsdrachen nach oben. „Hadoken!“ Mit Power hieb Ichigo eine brennende Metalltreppe weg, die grade auf den Mann und ihn fallen sollte. Er konnte sich das fast vorstellen, wie der Rest der Nakam draußen Eindruck machte. Chizuru, Blair. Vorerst gab er dem Mann aber eine gute Feuerschutzdecke. Danach holte er Zangetsu raus. Nur Minuten später begann es tatsächlich zu regnen. Kein normaler Regen. Blick auf den Himmel. Da oben schwebten zahlreiche wirklich übergroße Kürbisse. Jack o‘ Lanterns um genau zu sein. „Blair.“, schmunzelte Ichigo. Der Mann auf seinem Rücken war fast ohnmächtig von der Hitze, würde’s aber überleben. Ichigo klappte der Mund auf, als das nächste Wunder geschah. Vom Himmel kam auch noch etwas anderes. „Kirara.“ Wenn die Bakeneko half, würde der Mann definitiv in Sicherheit gebracht werden. Ichigo neigte artig den Kopf vor ihr. Unglaublich, aber wahr. Es gab zwar Augenzeugenberichte von der Sache, aber keine echten Bilder. Dafür geisterte ‚Fairy Tail‘ jetzt durch sämtliche Medien. Zumindest in Japan. „Getsuga Tensho!“ „Chidori!“ London, England. 7. November 1987. Ein Kinderspielplatz. Vier Kinder und eine Frau. Und Monster. Oder auch nicht. »Kommt!« Ichigos Stimme hatte diesen dringlichen Klang. Grade hatte er zwei der Monster einfach so mit seinem Schwert ausradiert während Ranma dem dritten den Kopf zerpustet hatte. Ichigo nahm den kleinen Jungen im Anzug auf den freien Arm. »Reaper.« Er konnte diese Viecher nicht ab. Zwei etwa fledermausähnliche Flügel, vier Klauen in der Front des Körpers ähnlich wie ein Predator, vor einem Maul. Als Schwanz hatten sie eine Todes-Sichel. Zur Kirche! Das war jetzt die einzige Möglichkeit. „Wieso die Kirche?“, wollte Ranma wissen. „Je älter desto stärker!“, rief Ichigo ihm zu. Na, großartig. Da vorne war auch gleich eine Hochzeitsgruppe. »Alle in die Kirche!« Ranma und Ichigo sprang einfach so über die Spitzen des schmiede-eisernen Zauns und setzten die drei Kinder am Eingang ab. Ichigo warf seine Asuma-Style Schlagring-Messer auf einen weiteren Reaper und zog sie gleich mit Ki-Fäden zurück. »Rein, dalli.« »Yep.« Ichigo guckte die blonde, junge Frau ziemlich düster an. »Das Ende der Welt. Deine Schuld, ganz alleine.« Dann lächelte er ein wenig. »Ich hätt’s auch so gemacht.« Sie hatte’s ja nicht ahnen können. Damit wandte er sich zu dem Schlapp-Ohr von Mann, dem 9ten Doctor. Sehr zu dessen Überraschung begann Ichigo dann in dessen Muttersprache zu sprechen. „Hättest’s ihr aber auch wirklich erklären können.“ Klar, dass die Blondine es dank der TARDIS verstehen musste. „Wie hätte Rose denn auch wissen können, dass ausgerechnet diese Sache dermaßen wichtig ist? Ausgerechnet der Tod ihres Vaters, ein Fixpunkt in der Zeit.“ Sein Blick verfinsterte sich. „Ich hoffe, dir ist klar, was das bedeutet.“ Zu Rose gewandt, der Blondine. »Aber welche Art von Abschaum könnte so herzlos sein…« Es war nur eine rhetorische Frage, aber Rose verstand sie. »Ein Fixpunkt der Zeit ist immer ein einschneidendes Ereignis in der Zeitlinie. Wie Pompeii oder das Verschwinden der ersten Mars-Mission. Man kann auch sagen, dass die Resultate das Wichtige daran sind.« Zumindest teilweise. Was wäre wohl passiert, wenn sie nicht so aufgewachsen wäre, wie sie es getan hatte? Dann hätte sie vielleicht den Doctor nie getroffen und das konnte wirklich in die Hose gehen. Ichigo zuckte mit den Schultern. »Gibt’s wohl bloß eine Lösung für diese Sache.« Die Zeitlinie musste so gut wie möglich wieder hergestellt werden. »Ich werd‘ nicht zulassen, dass er stirbt!« Rose standen Tränen in den Augen. Ichigo lächelte etwas mitleidig. »Du hast die Vergangenheit verändert, Rose.« Das würde nicht ohne Konsequenzen für die Zukunft bleiben können. Hey, sie war Reisegefährtin des Doctors. Konnten nicht viele von sich sagen. Sie würde Dinge sehen, die Normalesterbliche sich nicht im Traum ausmalen konnten. Was sie alles erreichen würde… Ichigo seufzte. »Wie oft dieser Typ schon Welten oder das ganze Universum gerettet hat…« Kurz wandte Ichigo sich an den Doctor. „Allerdings bin ich eher der Fan von 10 und 11.“ Dann ließ er für Pete Tyler, Rose‘ Vater, den Spruch von Obito ab. »Der Wagen biegt hier alle paar Minuten dank einer Raum-zeit-Verzerrung um die Ecke.« Aber Rose musste sich keine Sorgen machen. Ichigo selber würde dafür Sorgen, dass es nicht vergessen werden würde. Er trat an Pete Tyler heran. »Sterben um die Welt zu retten, dazu braucht man Eier.« Einen Anstecker von Fairy Tail legte er ihm in die Hand. Ichigo schnaubte kurz. »Ich sprech‘ da aus Erfahrung. 585 v. Chr., Japan.« Jetzt ging’s ihm aber wieder besser. »Du bist der Doctor.« Wieder zu dem Time-Lord gewandt. »Du bist ein Time-Lord. Du bist vom Planeten Gallifrey in der Konstellation Kasterborous. Du bist 900 Jahre alt.« „When you run with the Doctor, it feels like it'll never end. But however hard you try you can't run forever. Everybody knows that everybody dies and nobody knows it like the Doctor. But I do think that all the skies of all the worlds might just turn dark if he ever, for one moment, accepts it. Everybody knows that everybody dies But not every day. Not today. Some days are special. Some days are so, so blessed. Some days, nobody dies at all. Now and then, Every once in a very long while, every day in a million days, when the wind stands fair and the Doctor comes to call, everybody lives.“ Damit öffnete er die großen Türen, hob sein Schwert. „Bist du dir sicher?“, fragte Ranma, als sie durch die Gänge der Sporthalle hetzten, TARDIS sei Dank. „Yeah.“ Das würde alles seinen richtigen Gang gehen. Sie würden aber definitiv noch ein paar Mal in Großbritannien aufschlagen müssen. »Sorry!« Mit einem Satz, inklusive Vorwärtssalto, sprang Ichigo in den Ring. Grade in der sprichwörtlich letzten Sekunde. Länger dauerte der Kampf auch nicht wirklich. Generell war das ganze Turnier eher… enttäuschend. Ein Boxring in einer Turnhalle aufgestellt und die Zuschauer auf Klappstühlen. Ichigo lachte sich fast schlapp, als Ranma vom neuen Direktor erzählte, zurück in Japan. Eher rundlich und kleiner geraten, mit Halbglatze, dafür eine total perverse Sau. Wieso? Misato Haibara wurde an der Gakuen gebraucht. Dafür bekam Furinkan auch noch Hinako Ninomiya. Nun, Mikan hatte kein Problem damit, den neuen Direktor in seine Schranken zu weisen. Übersetzt: in einen Käfig gesperrt und den Schlüssel verloren. Ichigo war ja mit der Schule komplett fertig, also musste Mikan das noch schaffen. Ranko hatte dank Nabikis Überredungskünsten auch die letzte Klasse geschafft. „Und du willst auch beim Tenkaichi Bodukai mitmachen?“, wurde Mikan genervt. „Näh!“, wehrte sie ab, die Füße auf ihrem Pult. „Wenn meine kleinen Brüder’s nötig haben, bitte. Ich WEISS, dass ich besser bin.“ Die brauchten also gar nicht großartig zu meinen. „Und was ist das?“, wollte eins der Mädels in ihrer Klasse wissen. Gemeint war der Anstecker von Fairy Tail. „Ichi-chan und ich habe eine Truppe gegründet.“ Genauer war’s eine Abteilung einer Internationalen Hilfsvereinigung, genannt Ala Alba. „Fairy Tail.“ Jeder mit richtig Power und der richtigen Einstellung war da drin. Nun, wen sie kannten. „Fairy Tail?“ Ah, ja. Scheinbar hatten die’s noch gar nicht mitgekriegt. „Yep. Akane, Ranma, Ranko, Ichigo, Ryoga Hibiki, Chizuru Minamoto, Blair…“ Er hatte sogar zwei Kitsune-Yokai und eine Bakeneko drinnen. „Wenn’s so läuft wie ich’s mir vorstelle kommt noch Kaito Kid dazu, ein paar chinesische Amazonenkrieger, der American Shaolin und Muten-Roshi.“ Aber was MACHTE Fairy Tail? Was Fairy Tail machte? Nun, das würden wohl die Wixxer aus diesem Porno-Sklavenring wissen, die Mikan in der Nacht aufmischte. Klopf, Klopf. „Wer ist da?“ WHAMM!! „Fairy Tail.“ Die Cops glaubten’s nachher ja gar nicht, was da alles in dieses… Etablissement verwickelt war. Die Nachrichten schon eher. Und das gab Stress. Typhoon Nina. Aber Ichigo hatte vorgesorgt. Truk Atoll, Ulithi Island und die Philippinen bekamen Hilfe in Form von Notvorräten aus der Luft. Zelte, Nahrungsmittel, Wasser, Arzneimittel und andere Hilfsgüter. Alle waren eindeutig deklariert. Ein weißer Flügel und die beiden Worte Ala Alba. Und Mercy Ships war auch in der Nähe, von eben diesen Leuten vorgewarnt. Straße von Tablas, 20. Dezember. Ein markerschütterndes Knirschen, Kreischen und Donnern war durch die rauhe See in dieser Nacht hörbar. Die Dona Paz, eine Passagierfähre, war mit der Vector, einem Öltanker kollidiert. Die Fracht des Tankers entzündete sich und breitete sich auf die Fähre aus. Dbaei hatte die Besatzung der Dona Paz eindeutig nicht den Hauch einer Ahnung, was zu tun war. Die hatten ja sogar die Rettungswesten weggeschlossen. Auf der Brücke war auch nur ein Jungspunt von einem Matrosen. Wahrscheinlich noch nicht mal volljährig. Der Rest der Crew besoff sich gerade fürstlich und der Captain holte sich einen zu einem Porno runter. »Ihr bleibt wo ihr seid!« Mikans Stimme donnerte durch die Fähre. Sie hatte die Brücke… geentert. »Hier spricht Ala Alba.«, stellte sie klar. »Machen Sie sich keine Sorgen.« Ihre Stimme hatte einen beruhigenden, warmen Ton angenommen. Jeder bewege sich bitte in aller Ruhe, aber mit Nachdruck an Deck. Die ‚Sparrow‘ würde sie alle aufnehmen. Die ‚Sparrow‘ war ein Spezialschiff, das Ichigo vor Jahren- Nanban sei Dank- in Auftrag gegeben gehabt hatte. Typus SWATH-Trimaran mit einer Bucht für Boote, einem Heli-Port und mehreren Rampen auf beiden Seiten. Hatte Ichigo sich von ein paar zukünftigen Designs abgeguckt, miteingeschlossen der LCS-2, und sich auch gleich entsprechend patentieren lassen. Das war jetzt aber nicht wichtig. Wichtiger war es, die über 4000 Leute von der Fähre zu kriegen. Nebenbei verhaftete Ichigo auch gleich die ganze Crew um sie vor internationales Gericht zu stellen. Längere Story. „Das ist mein Sohn.“, proklamierte Ichigo, als in Japan die Leute langsam über Ukyo zu tuscheln begannen. Damit’s auch gleich mal in Furinkan klar gestellt war. Wenn sich jemand über Ukyo und das Baby ausließ, war damit auch Ichigo betroffen und das würde weh, sehr wehtun. „Ihr habt doch alle eine Klatsche.“ Heiraten um Kinder kriegen zu können. In einer Gesellschaft wo ‚Heirat‘ darin bestand auf’s Amt zu dackeln und einen Wisch zu stempeln. Sicher. „Was für eine Bigoterie.“ „Du bist einfach die beste Okonomiyaki-Köchin der Welt.“, kommentierte Ichigo eines Abends, als er seinen Ausbildungs-Okonomiyaki mit dem von Ukyo verglich. „Aber du wirst auch besser.“ Ukyo schmiegte sich von hinten an ihn an. „Und du weißt, wie man eine Frau behandelt.“ Geschmeidig schaufelte Ichigo ein paar Okonomiyaki auf Platten um sie mit Ukyo zu teilen. Genüsslich mampfte er dann am Rand. „Sag‘ mir bloß nicht, dass du nur mit mir schläfst um an meine Rezepte zu kommen.“, scherzte Ukyo. Ichigo seufzte. „Okonomiyaki erinnert mich immer an mein altes Leibgericht.“ Aber das war vor langer Zeit gewesen. „Als ich noch in Deutschland gelebt hab‘.“ Bevor seine Familie bei diesem Unfall… „Döner.“ Döner? Also erzählt Ichigo ihr, was Döner war. Vor allem von seiner Lieblingsversion: Yufka/Dürum. Mehr und ließ sich leichter essen. „Du musst sie vermissen.“, gab sie leise von sich, bei gesenktem Kopf. Ukyo war ja in derselben Situation. Zumindest ähnlich. Ichigo zuckte mit den Schultern. „Ich hab‘ mich von ihnen verabschiedet.“ Dank dem Spiegel hatte er Gelegenheit gehabt, bei ihnen zu sein und sich ordentlich zu verabschieden. Aber das war lange vorbei. „Lasst die Toten die Toten begraben.“ Todesfälle hatte man zu verhindern, nicht rückgängig zu machen. Kapitel 17: Tenkaichi Budokai? ------------------------------ „Asiatisch“ »Englische Sprache« ‚Schriften oder besonder Notizen‘ #Germanische Sprache# Tenkaichi Budokai. Jetzt war’s soweit. „Und? Aufgeregt, Ran?“ Ran Mouri fummelte etwas mit den Fingern. Klar, dass sie aufgeregt war. Ihr erster Trip ins Ausland und ihr erstes Turnier, wenn auch bloß als Zuschauer. „Mia, alles klar?“ Mia Namikaze würde auf jeden Fall am Turnier teilnehmen. Akane und Ranma auch. Damit hatte Mia vielleicht keine Chance, weit zu kommen, aber sie würde mehrere wertvolle Lektionen lernen können. „Dann lasst uns an Bord gehen!“ Die ganze Gang war völlig aus dem Häuschen. Die meisten von ihnen weil sie wahrscheinlich noch nie aus Japan raus gekommen waren. Blair, Chizuru, Ran und die ‚Erwachsenen‘. Ranma und Akane waren eher ruhig. Dann waren sie klarerweise auch noch nie geflogen. Entsprechend baff waren sie auch vom Flieger, dem Service und der ganzen Situation. Die Stewardess war verdammt freundlich und man brachte Ran gleich auch einen Saft nach dem Start. Allerdings hielt man sie für Ichigos kleine Schwester und Mia für seine Freundin. „Nein, nein.“ Das waren seine Schülerinnen. „Ich bin Kampfsport-Sensei. Wir nehmen am Tenkaichi Budokai auf Bali teil.“ Das kleine Mädchen!? „Wenn sie will. Kann sie schauen, wie gut sie is‘.“, erwiderte Ichigo mit einem Lächeln. Zu Ran: „Hey, du brauchst nix zu machen. Aber ich mein‘, du kannst zumindest ein oder zwei Typen einstampfen.“ Das Herz dazu hatte sie, den Willen auch. Und vielleicht sogar schon was in den Muckis. Ein paar von den Teilnehmern würden wohl bloß Poser sein. Außerdem würde sie dann ins Guiness-Buch der Rekorde kommen, als die jüngste Teilnehmerin. Allein schon der lacher wär’s wert, oder? „Und wenn die dich auslachen, dann denk‘ dir deinen Teil.“ Spätestens wenn sie im zweiten Vorrunden-Kampf war wären die Lacher verstummt. Leider würde der Flug wohl nicht so ruhig verlaufen wie erhofft. „Mann, ihr habt vielleicht sowas von ins Klo gegriffen.“, kommentierte Ichigo die Proklamationen dieses Terroristen. Drei Leute, vielleicht vier. Ichigo rollte die Augen. Wie hatten die ihre Knarren und Messer an Bord bringen können? Egal. „Ausgerechnet an dem einen Flieger in dem die Spitze von Fairy Tail sitzt müsst ihr euch vergreifen.“ Es wurde richtig still. Fairy Tail, der Name saß. Und entsprechend auch die einkassierten Dresche. Die ganze Entführung dauerte vielleicht eine halbe Minute. Nun, die Truppe saß relativ weit verstreut. Was die Sache erleichterte. Danach setzten Ichigo, Akane und Ranma sich wieder. „Das war…“, brachte Mia bloß raus. Sie saß links von Ichigo, der den Mittelplatz hatte und damit beide Schülerinnen neben sich. „Ach, nicht so schlimm.“ Hätte es auch nicht wirklich werden können, außer die Terroristen hätten ihr Ding durchgezogen. „Aber zum Glück waren wir ja da.“ „Was sagen die?“, fragte Ran als die Maschine schließlich dabei war, den Landeanflug anzusetzen. „Wir sollen das Rauchen einstellen, die Sitze grade machen und die Tischchen hochklappen. Gleich gehen wir in den Landeanflug über.“ Sie würden in ein paar Minuten auf Dem-Und-Dem Flughafen landen. „Danach checken wir im Hotel ein und fahren rüber zur Turnieranlage um uns anzumelden.“ Er war schon ganz gespannt. Yep, es war heiß. Ranma fluchte leise. Sie hatten sich nicht wirklich drauf eingestellt, oder? Dabei hatte Ichigo sie extra gewarnt. Ran, Mia und Nabiki waren die einzigen Personen, die sich außer Ichigo entsprechend angezogen gehabt hatten. „Is‘ gar nicht so übel hier.“, kommentierte Nabiki. „Ein echtes Tropenparadies.“, meinte auch Mia. „Mit lauter giftigen und anderweitig tödlichen Viechern.“, warnte Ichigo aber. „Wir sind diese Umgebung nicht gewohnt, also auch nicht die Gefahren.“ Sie sollten sich also gefälligst bedeckt halten. „Hai!“, rief Ran gleich brav. Sie nahmen sich also ein paar Taxis und fuhren zum Hotel. Etwas altmodisch, im Kolonialstil. Komplett mit Balkongang und allem. „Schönen guten Tag. Die Reservierungen für Tendo bitte.“, wandte Ichigo sich gleich an die Rezeption. Klar, dass er Bali sprach. Indonesisch hätte es auch getan, wie sicher auch Englisch. Aber er wollte höflich sein. „Einen Moment bitte, der Herr.“ Soun und Setsuna würden ein Doppelzimmer haben, gleich wie Nodoka und Ranma und Nabiki mit Akane und Blair mit Chizuru. Ran und Mia hatte Ichigo auch in ein Doppenzimmer verplant. „Jetzt tut mal nicht so.“, lachte er, als ein paar seiner Nakama ihm schiefe Blicke zuwarfen, bezügtlich der Tatsache, dass er sich ein Zimmer mit Ukyo teilen wollte. „Aber das ist unfair.“, blaffte Chizuru. „Meint die 400 Jahre alte Kitsune.“, erwiderte Ichigo mit einem Schmunzeln. „Und die Katze braucht auch gar nicht erst anzufangen.“ Er reichte allen ihre Zimmerschlüssel. „Ich würde sagen, in einer Viertelstunde treffen wir uns wieder hier.“ In der Tat. Jetzt hatte sich auch sonst jeder entsprechend angezogen. Ichigo ging die Kinnlade auf Bodenfühlung. Während seine Schülerinnen und ein guter Teil der restlichen Nakama eigentlich bloß erstaunt und von der Anlage begeistert war, hatte er einen echten Schock abgekriegt. Die Anlage der Tenkaichi Budokai sah beinahe exakt so aus wie in Dragonball. Sogar Mönch-mäßig gekleidete Offizielle lungerten rum. Zwei davon nahmen die Teilnehmer auf. Mehr würde heute nicht laufen. Ein paar von den Masochisten waren wohl echt bloß Poser. „Ran Mouri.“, begann Ichigo also gleich, als sie an der Reihe waren. „Nicht ich, sie hier.“ Er deutete auf seine Schulter, wo Ran hockte. „Sieben Jahre alt. Tendo Dojo, Tokyo. Stil: Anything Goes.“ Und er war der Sensei, Ichigo Tendo, achtzehn Jahre. „Sind Sie sicher?“, wurde er gefragt. „Nun, Ran möchte es ausprobieren und ich glaub‘ an sie.“ Also: ja. Nun, weder Ranma, noch Akane und auch nicht Ichigo sahen unbedingt wie Kampfsportler aus. War den Offiziellen aber egal. Wer sich unbedingt verdreschen lassen wollte, konnte’s haben. „Okay, was jetzt?“, hakte Akane nach. Heute war ja auch bloß die Einschreibung für das Turnier. Am nächsten Tag würden dann die Vorrunden anfangen und über zwei Tage gehen. Ein weiter Tag mit Luft nach hinten war für die Finalrunden angesetzt. „Also, ich schleif Mia und Ran an den Strand, damit wir noch ein bisschen lässig trainieren können.“ Trainieren? Jetzt? „Um in den Flow zu kommen. Sightseeing können wir zwischendurch machen.“ Komasaufen würde wohl keiner von ihnen wollen. An den Strand von Sanur also für das Trio. Im Hotel noch kurz in die Kampfanzüge, die Ichigo seinen beiden Schülerinnen gestiftet hatte. Mikan hatte sämtliche Infos aus Mia rausgekitzelt. Beide Mädels waren jetzt in eine Klamotte Modell Piccolo gehüllt, mit einem roten Kreis auf dem Rücken und auf der einen Brust, der gelb gefüllt war und ein rotes Zeichen für die Tendo-Schule aufwies. Mia hatte unter dem Oberteil bloß noch einen roten Sport-Bh. Sonst wär’s auch zu heiß hier. Ichigo selber hatte seine Saiya-Man Aufmachung über, ohne schwarzes Shirt, dafür mit weißem Kopftuch. Auf seinem Rücken und seiner linken Brust prankte das Zeichen von Fairy Tail. Mia fühlte sich ein wenig unwohl in der Aufmachung, zeigte ihr rötlicher Gesichtsschimmer. Aber dafür fühlte Ran sich echt gut. Okay, bei Mia mochte’s dran liegen, dass sie sich etwas heftig in Ichigo verguckt hatte, schon seit einiger Zeit. „Okay, bloß Katas. Wir wollen ja morgen nicht außer Puste antreten.“ Später früh ins Bett. Er merkte leicht, dass Mia nicht ganz bei der Sache war. „Es ist ganz natürlich, dass ihr aufgeregt seid.“ Das erste Turnier der beiden Mädels war ausgerechnet das Tenkaichi Budokai. „Aber ihr seid hier, um zu lernen. Wie Ranma, Akane und ich auch. Das ist das oberste Ziel für uns alle. Ich erwarte nicht von euch, dass ihr gleich den Pokal holt. Ich erwarte nur, dass ihr euch anstrengt.“ Sicher, ein paar Treffer würden sie kassieren, aber das war nix Wildes. Sie würden nicht dabei drauf gehen. „Und für die krasseren Fälle haben wir Akanes Mom dabei.“ Sie glaubten doch hoffentlich nicht, dass er sie für Kanonenfutter verwenden würde. „Ich würd’s nie riskieren, meine Schüler in einen Todeskamp zu schicken.“ Im Hotel war man dann etwas überrascht. „Leute, das is‘ jetzt aber nich‘ wahr.“, kommentierte Ichigo. Ranma hatte Trouble angezogen wie ein Magnet. Erst mal eine Kurz-Dusche, dann ein paar Heinis, die sich an jungen Frauen hatten vergreifen wollen, ein Muskelprotz am Straßenrand der den armen Touris Geld zum Muskeltesten abgeknöpft hatte, etc… Apropos Todeskampf. Ichigo bekam fast einen Herzkapser am nächsten Morgen. Dabei hatte der Tag so schön angefangen, mit ein wenig Kuscheln mit Ukyo, gutem Frühstück. Ging wenigstens genauso gesittet zu wie das Abendessen. Mochte vielleicht an der Präsenz von Nodoka und Setsuna liegen. Vielleicht aber auch an der Situation. Es dämmerte erst jetzt so recht durch, dass fünf von der Gruppe am Tenkaichi Budokai teilnahmen. „Was ist?“ Ichigo sah aus, als hätte er einen Geist gesehen. Mit recht bleichem Gesicht deutete Ichigo auf die Gruppenlisten. Ranma war in Gruppe 1. Akane in Gruppe 2. Drew Carson, der American Shaolin, war in Gruppe 3. Ichigo hatte Gruppe 5 bekommen. Bei Gruppe 6 Keuchte Ranma entsetzt: Lotion. Mia war in derselben Gruppe. Das würde übel. Ran war für Gruppe 7 eingeteilt worden. „Meine alte Lehrerin.“, zischte Ichigo bei Gruppe 8: Parfüm. „Übel, echt übel.“, kommentierte Ranma, not amused. »Drew Carson. Das ist mal eine Überraschung.« Ichigo konnte es nicht lassen und musste den American Shaolin ansprechen. »Angenehm, hoffe ich.« » Auf jeden Fall.« Ichigo hatte ihn sowieso aufsuchen wollen. Er reichte dem Amerikaner einen Fairy Tail Anstecker. »Das ist für alle Mitglieder von Fairy Tail.« Er würde die Erklärung in den Hauptrunden bekommen. »Wir gehen nicht unbedingt damit hausieren, aber wir sind trotzdem stolz drauf.« In der Halle hinter dem Haupthof mit dem Hauptring für die Finalrunde hatte man vier Kampfringe aufgebaut. Typische Mattenringe, weißlich, etwa von der Größe eines Boxrings. Wie zu erwarten gewesen war lachten die meisten Leute sich über Mia und besonders Ran schlapp. Ichigo hatte bei Gruppe 4 einen Namen gelesen, den er nicht geglaubt hatte und trotzdem war er von der tatsächlichen Person überrascht. „Also, Leute. Es ist keine große Sache. Ihr seid hier.“, spornte Ichigo Mia und Ran noch an. „Damit habt ihr schon einen großen Schritt getan. Also geht eure Kämpfe mit einer lässigen Einstellung an. Hier geht’s um nix außer Lernen. Aber dafür will ich sehen, dass ihr euer Bestes gebt.“ Bei über hundert Teilnehmern war’s gut, wenn man warten konnte. Die krassesten Leute gab’s. Nun, ja. Über Ranma, Akane und Ichigo hielten sie ganz schnell die Klappe. War auch kein Wunder. Akane hatte ihren ersten Gegner durch die Seitenwand der Halle geohrfeigt. Der von Ranma nahm Flugstunden mit Boot-Air. Ichigo derweil hatte seinen mit einem Handflächenschlag bis zum nächsten Kampfring gedonnert, wo er den Gegner von dem Einen in Gruppe 4 umgehauen hatte. Bei Ran und Mia waren sie schließlich auch sehr, sehr still. „Ich hab‘ ein verdammt ungutes Gefühl.“ Bingo. Der letzte Kampf von Gruppe 6. Lotion gegen Mia. Keine zwei Sekunden in den Kampf küsste Mia die Matte. Aber Lotion trat noch nach, im wahrsten Sinne des Wortes. Bevor Ichigo sich versehen hatte, war ausgerechnet der Eine aus Gruppe 4 dazwischen gegangen. So schnell, wie der Mann war, glaubten selbst Ranma und Akane es nicht. Lotion piepste noch erschrocken und war dann weggetreten, im Stehen. Glücklicherweise spürte auch Mia nichts mehr. „Keine Sorge.“, flüsterte Ichigo trotzdem, sie auf die Arme nehmend. Die Vorrunden waren auch schon heute Abend vorbei, so konnte man sich ungestört um Mia kümmern. Shit, das hatte er echt nicht wollen. Er hätte sie aufhalten müssen, nicht in diesen einen Kampf gehen lassen dürfen. Aber andererseits hätte sie dann eben NICHT ihr Bestes gegeben, und er hätte ihr bewiesen, dass er ihr nicht wirklich was zutraute, ihr nicht vertraute. Also brachte Ichigo Mia auch ganz schnell ins Hotel. „Hilf ihr, bitte!“, flehte er regelrecht Setsuna an. Ihre heilenden Hände waren echt die einzige Möglichkeit, dass es Mia wieder besser gehen konnte. Die Nakama war im Hotel geblieben, zumindest in der Nähe davon, da sie sowieso nicht hatten bei den Vorrunden zuschauen dürfen. Während Akane und Ranma das also verklickerten, beguckte Ran total baff wie Mia geheilt wurde. „Das dauert noch etwas.“, seufzte Ichigo halb erleichtert, ihr die Hand auf den Kopf legend. „Setsuna war mal ein Buddha.“ Aber man hatte sie wieder zur Sterblichen gemacht, weil sie sich in die normale Welt eingemischt hatte. „Ich find‘, sie is‘ hier besser aufgehoben. Bei ihrer Familie.“ Mias Atem ging ruhiger, das unbewusst schmerzverzerrte Gesicht war gelassen. Sie schlief. „Danke.“ Setsuna lächelte ihn warm an. Obwohl es Mia jetzt wieder besser gehen musste, blieb er neben ihrem Bett sitzen. „Schlaf lieber.“ Nein, konnte Ran nicht wirklich. „Ich bin stolz auf euch beide.“, brachte Ichigo deshalb vor. Sie hatten verdammt viel gelernt. Aber jetzt wurden die Kämpfe richtig gefährlich. Da verlor man nicht nur bloß Zähne. „Diese Frau, deine Gegnerin morgen.“ Parfüm, ja. „Sie war einmal meine Meisterin.“ Ran war davon verständlicherweise richtig überrascht. „Ich weiß, sie wird dich nicht zurichten wie Lotion es mit Mia gemacht hat, aber ich möchte, dass du mir dein Wort gibst. Hör auf, bevor sie zu den harten Bandagen greift.“ In diesem Fall war Aufgeben keine Schande. Besonders nicht, wenn ein eventueller Gewinn riesige Probleme bereiten würde. Mit einem leichten Lächeln erzählte Ichigo ihr von Joketsuzoku und den eher krassen Regeln da. „Ichigo?“ Mia war mit den ersten Sonnenstrahlen wieder wach. Sie war auch richtig baff, dass Ichigo an ihrem Bett saß. „Alles beisammen?“, fragte er besorgt. Zehen? Finger? Sie konnte alles spüren? Irgendwelche Sehstörungen? „Wenn du den lila Elefanten sagen könntest, dass sie furchtbare Tänzer sind…“ Ichigo entgleiste das Gesicht. Aber dann lachte Mia. „Bitte mach‘ das nich‘ noch mal.“ Sonst würde er vor zwanzig noch an einem Herzanfall sterben. „Es tut mir Leid.“, verbeugte er sich aber tief. „Ich hätte eingreifen müssen.“ Um Glück war dieser andere Meister es gewesen, der sie gerettet hatte. Also erzählte er er, was eigentlich mit Lotion war. Nun, einige Sachen passte er an oder ließ sie aus. „Gute Güte.“ Mia hörte sich fast an wie Kasumi. Auf jeden Fall drückte Ichigo sie. „Du hast dich wacker geschlagen. Ich bin stolz auf dich.“ Und jetzt wär’s vielleicht nicht schlecht, wenn sie sich anziehen und zum Frühstück runter kommen würde. „Mia!“ Akane umarmte das wenig ältere Mädchen erfreut und lotste sie zum Tisch der Nakama. Ranma nickte einfach bloß. Aber es war ihm anzusehen, dass auch er erleichtert war. Ichigo hatte auch schon eine Ahnung, warum er so still war. Bald würde er sich mit Akane turniermäßig schlagen müssen, das konnte ja nicht gut gehen. Oder? Auf jeden Fall schien Mia mächtig Kohldampf zu schieben. „Dann ist’s ja gut.“, meinte Ichigo dazu. Moment mal… »Ladies und Gentlemen!« Die Finalrunde des Tenkaichi Budokai! Shit, der Hauptplatz war bis zur Abgrenzungsmauer zwischen Platz und Arena brechend voll. Eine erhobene, quadratische Plattform, die mit Steinplatten ausgelegt war. Zugang gab’s über die Halle vom Vortag und einen Torbogen in der Abgrenzungsmauer. Aber jetzt gleich zum ersten Kampf! Die Regeln waren einfach. Man kämpfte bis es nicht mehr ging. Waffen waren verboten und Tötungen ebenfalls. Ein automatisches Aus war es, wenn man den Ring verließ oder nicht mehr kämpfen konnte. Sonst war alles erlaubt. Ranma und Akane kamen schon zankend auf den Ring zu. »Aber bitte!«, meinte der Moderator. Der Kampf hatte doch noch gar nicht angefangen. »Nur der übliche Ehekrach!«, konnte Ichigo es von der Mauer nicht lassen. »Die beiden sind verlobt!« Kurz: Akane begann den Kampf einfach. „Rekka Hokan!“ Kiefer fielen. Klar, Ranma wich aus, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass der feuerrote Ki-Ball einen Teil der Mauer ankokelte und ein beachtenswestes Loch in der Halle hinterließ. „Hätt‘ ich mir ja auch denken können, Macho-Weib!“, rief Ranma als er sich noch im Flug befand. Eigentlich hätte Akane jetzt ihren Hammer benutzt, aber ihre Hände blieben erstaunlicherweise leer. Ichigo hatte ihr den hammer aus dem Subspace gemopst, ganz einfach. „Wir sind hier beim Tenkaichi Budokai und trotzdem…“, regte Akane sich auf. „Kachuu Tenshin Amaguriken!“ Spätestens jetzt würden ein paar Amazonen große Augen machen. Auch dank der Tatsache, dass Ranma zwar ein wenig davon beschäftigt wurde, sich aber relativ wenig Mühe zu geben schien. Er zog einen Fuß durch und brachte Akane von den Beinen, aber sie sie ging in einen Hand-Spin und nagelte ihm einen Tritt an die Backe, dass es ihn nahe an den Rand trieb, wo er sich auch bloß mit der Hand abstützen konnte. „Okay, du willst es nicht anders. Also ernst.“, meinte er und fuhr seine Kampfaura aus. War auch entsprechend schnell vorbei. Ranma wollte Akane immerhin ja nicht wirklich weh tun. Andererseits hätte niemand aus der Nakama DIESES Ende erwartet. „Es war mir ein Vergnügen.“ Ranma legte die Faust in die Handfläche und verbeugte sich vor Akane. Huh!? Was jetzt!? »Siegerin ist Akane Tendo!« Wenn der Moderator und die Offiziellen es so sagten… „Ranma!“, lief Akane gleich hinter dem Zopf-Träger her. „Lass ihn.“ Ichigo hielt sie am Arm fest. „Aber…“ Ichigo gluckste. „Er KANN dich nicht wirklich verdreschen.“, erklärte er seiner Schwägerin. „Dafür liebt er dich zu sehr.“ Ranma könnte eher Hand an seine Mutter legen als wirklich an Akane. Und jetzt focht sein Ego gerade mit seiner Fürsorge für Akane. Deshalb war er abgehauen. „Und jetzt solltest du gut aufpassen.“ Drew Carson gab er einen Handschlag. »Gutes Sparring.« »Und nun der zweite Finalrundenkampf, Ladies und Gentlemen!« Aus China: Drew Carson. Einen herzlichen Applaus für den American Shaolin! Er trat ja auch immerhin gegen einen alten Veteranen dieses Turniers an: Jackie Chun! Ah, ya. Akane ging der Kiefer auf Bodenfühlung, wie auch Ichigo. Da ging’s nicht um Ki-Geschmeiße oder fancy Special-Moves. Das war einfaches, pures Gekloppe auf Meister-Nieveau. „Popcorn?“ Ichigo konnte es nicht lassen. Das war besser als jeder Karate-Film. Die aremn Zuschauer. Bekamen garantiert recht wenig davon mit. Nur schade, dass der Kampf von vorneherein vorbestimmt war. Ran nahm sich was von dem Popcorn und freute sich über den Fight. „Das sind Profis und der alte Mann ist so ziemlich der aktuelle Gipfel.“, wurde sie informiert. Akane riss zu dieser Notiz die Augen auf. „Der!?“ Oh, ja. Weitaus besser als Happosai. Nach einigen Einschlägen in die arme Mauer und den bedauernswerten Boden war der Kampf finito. Jackie Chun hatte bei Drew Carson zwar keine bleibenden Schäden hinterlassen, aber besser aussehen trat er deswegen auch nicht. »Sehr verehrte Damen und Herren...« Der Moderator entschuldigte sich, dass sie jetzt eine halbe Stunde Pause machen mussten, um die ganzen Schäden zu reparieren. Zumindest die Arena sollte neu geplättelt werden. Gute Güte, Jackie Chun hatte noch nicht mal geschwitzt! „Du wirst bald wissen, wer das ist. Könntest du bitte schauen, dass deine Mom sich um unsren Shaolin-Freund kümmert?“, meinte Ichigo. Er wollte die restliche Zeit nutzen um sich mental auf den Fight gegen Lotion vorzubereiten. Lotion stand auch recht bald da, geradezu am lodern. Das würde ein echter Kampf auf Leben und Tod. Daran hatte Ichigo keinen Zweifel. Wenn er sie mit ihrer Tour durchkommen lassen würde, wäre das sehr schlecht für eine Menge Leute. Also trat er ihr zu passender Musik entgegen. „Ich dachte echt, dein Stamm hätte dich abgemurkst.“ Nach dem, was sie alles abezogen hatte. „STIRB!!“, brüllte Lotion und griff an. Zwar wich er dem Ki-gestärkten Faustschlag aus, aber nicht dem Ki-Blast, den sie einhändig aus eben dieser Hand los ließ. Erwischte ihn voll von schräg hinten an der Schulter und rammte ihn in den Boden. Gleich darauf kickte sie ihn heftig, was er grade so halbwegs kontern konnte. Mit Ki in den Fingern riss er den Boden auf um rechtzeitig zu stoppen. „Frau, du fängst an, mich echt wütend zu machen.“ Jedenfalls riss er sich die Reste seines Oberteils vom Leib. Oh, Shit. Lotion griff mit einer Barrage aus Chi-Blasts an, mit der Geschwindigkeit vom Amaguriken. Ichigo sprang hoch, sehr hoch. „Das wird wehtun.“, meinte er kurz zu sich selbst als er die Höhe überhaupt bemerkte. Aber da war Lotion schon vor ihm. Heftiger Schmerz in der Flanke. „Miststück.“, fluchte er. Ein Messer. „Heute wirst du leiden. Und dann werden deine Schüler leiden.“ Lotion ließ noch etwas mehr ab. Sie stanzte ihn mit einem Zorn/Hass-basierten Ki-Blast regelrecht in den Kampfring. Als sie nachtreten wollte, packte er sie am Knöchel und rammte ihr Gesicht in den Boden. „Okay, das reicht mir jetzt echt.“ Wenn sie Stress mit ihm hatte, bitte. „Aber ich lasse nicht zu, dass du dich an meiner Nakama vergreifst.“ Kaum dass beide wieder auf den Beinen waren, griff Lotion mit einem Seitwärtskick gegen seine Schläfe an, die er erstaunlicherweise locker mit der Hand abwehrte. Sie probierte eine eingesprungene Kick-Rolle nachzusetzen, aber er packte das zweite Bein auch und ging dann tiefer um ihr einen heftigen Tritt nachzusetzen. In schneller Folge kickte er sie von unten und war dann über ihr um mit einem Hackenkick einen Treffer zu landen. „Ryu-Rendan!“ Jetzt wurde Lotion echt angepisst und begann sich um nichts andres mehr zu kümmern als ihn auszuknipsen. Sprich: sie holte Spielzeug raus. Aber Ichigo wehrte den Schwertstreich gegen seine Schulter mit den Fingerknöcheln knapp zur Seite ab, machte einen halben Spin und tippte Lotion gleichzeitig gegen ein paar Ki-Punkte im Arm bevor er ihr den Ellbogen in den Magen und die andere Hand flach gegen das Gesicht donnerte. »Nur zur Klarstellung: Sie hat eine Waffe eingesetzt. Damit hat sie automatisch verloren.« Öhm… ja. »Und damit ist der offizielle Kampf vorbei, also auch die Regeln.« In der Tat. Ichigo grinste fies. »Gut.« Lotion hatte sich wieder gefangen und warf mit allerlei Krempel nach ihm. „Hakkesho Kaiten!“ Aus seinem wirbelwindartigen Spin heraus schickte er alles postwendend an sie zurück. Nun, sie wich dem Zeugs grade so aus. „Damit das ein für alle Mal klar ist, Lotion. Du hast dich mit Nakama von Fairy Tail angelegt.“ Und das bedeutete mal richtig Dresche. Trotzdem proberite die Ex-Amazone noch eine Attacke. „Hakke Kusho!“ Gleich gefolgt von: „Hakke Rokujuyon Sho!“ Als sie regungslos stehen blieb, holte Ichigo noch zur Abrundung sein Haki raus. „Hadoken!“ Das haute Lotion von den Füßen und durch die Halle. Ichigo coolte ab und seufzte. »Sieger ist Ichigo Tendo!«, rief der Moderator als er mit seinem Gaffen fertig war. Ichigo schüttelte langsam den gesenkten Kopf. »Das war völlig unnötig.« Die ganze Wut und der Hass von Lotion. All der Schmerz. Das hätte alles mit ein wenig Reden und Verständnis gelöst werden können. »Nur eine einzige, ernstgemeinte Entschuldigung…« Seufzend verließ er den Kampfring. „Ich hab‘ noch was zu tun.“, meinte er zu Ran. „Also pass auf dich auf, ja? Du kannst das.“ Auf sich aufpassen. „Aber nicht übertreiben.“, wurde das kleine Mädchen noch mal ermahnt. Ran nickte fest. Sie würde schon früh genug verlieren. Immerhin wollte sie ja keine Erzfeindin. Ichigo tätschelte ihr noch mit der Hand auf den Kopf. Die Notärzte waren schon dabei, Lotion zu versorgen. Nun, ein Notarzt und ein Helferlein. „Sie ist soweit in Ordnung.“, meinte er zu ihnen. Der Notarzt schien halbwegs derselben Meinung zu sein und ließ Lotion also auf einer Liege in Ärztezimmer zurück. Weniger ein Zimmer als ein Bereich der Halle wo man die Verwundeten versorgt hatte. „Du hättest sie töten können.“ Parfüm hatte sich praktisch vor ihm aufgebaut und blickte mit tiefer Verachtung auf Lotion. „Ich bin ein Mitglied von Fairy Tail.“ Und Fairy Tail bestand nicht aus Mördern. „Was ist Fairy Tail eigentlich?“ Drew Carson war also wieder wach. „Eine Spezialeinheit von Ala Alba.“ Ala Alba war eine NGO ähnlich wie Amnesty International und das machte Fairy Tail irgendwie zum A-Team von Ala Alba. „Wir gehen nicht mit Fairy Tail hausieren, aber wir sind trotzdem stolz darauf.“ Immerhin waren sie praktisch etwas wie die X-Men oder die Justice League. Grade da scheuerte Parfüm Ichigo eine. „Ich rede mit dir, Mann!“ Lotion hatte seiner Familie also scheinbar große Schmach zugefügt. Wieso hatte seine Mutter oder seine Frau sie also nicht umgebracht? „Leben das einmal genommen wurde kann nicht zurückgegeben werden.“, erwiderte er also mit leicht traurigem Blick. Er gab auch noch einen Yoda von sich. Angst  Dunkle Seite. Solange Lotion noch lebte konnte sie bereuen und ihren Weg ins Licht zurück finden. Tote konnten das nur äußerst schwerlich. Parfüm lief merklich rot an vor Zorn und auf ihrer Stirn pochte eine Vene. Offenbar konnte sie’s gar nicht ab, von einem ‚Mann‘ belehrt zu werden. Also reagierte sie sich auf die einfachste, ihr legitim erscheinende Möglichkeit ab. Sie versuchte, Lotion zu töten. ‚Versuchte‘ war dabei die richtige Wortwahl. „Könntest du wirklich damit leben?“ Lotion war im Moment völlig außer Stande sich zu verteidigen. Abgesehen davon, dass sie bewusstlos war, hatte Ichigo ihr sämtliche Ki-Knoten blockiert und ihre inneren Organe und Muskeln… gestresst. Auf diese Antwort hin keuchte sie erstaunt. Klar, jemand in Ichigos Alter, der so etwas konnte, oder auch bloß davon gehört hatte. „Wenn du ein Problem mit mir hast, dann raus damit. Aber wenn du unfähig bis, dich von Mensch zu Mensch zu unterhalten, dann lass es uns nachher im Ring austragen.“ Sie war regelrecht geschockt von seinen Worten. Ran hielt ihr Wort und ihr Kampf war relativ kurz und schmerzlos. Artig verbeugte sich das Mädchen vor der Frau, die Faust in der Handfläche. „Es war mir ein Vergnügen.“ „Du kannst es dir nicht nehmen lassen, oder?“, meinet Ichigo lächelnd, als Ranma neben ihm auftauchte um Akanes Kampf zu beobachten. Der Adoptivbruder erzählte dem Zopfträger, gegen WEN Akane eigentlich antrat. „Shit.“, fluchte Ranma daraufhin. Beiden ging aber dann der Kiefer auf Bohrkurs als Akane etwas rausholte, das sie sich aufgespart gehabt hatte. Sie hielt eine Hand vor den Mund und spie einen Feuerball. Keinen Ki-Blast, einen echten, sengenden Feuerball. Ihr Gegner wich locker aus und das Feuer kokelte eine Palme an. Aber es war das Zeichen für ihren Gegner, ein paar Gänge höher zu schalten. „Kame…“ Er legte die Arme zurück. „… hame…“ Ein Ball aus Energie erschien zwischen seinen beiden Handflächen. „…HA!“ Akane fiepte erschrocken und wich mit einem Hechtsprung grade so zur Seite aus. „Shit.“, fluchte Ichigo. Er fluchte das in so ziemlich jeder Sprache, die er bewusst beherrschte. Wieso? Diese eine Attacke hatte grade dem Zentralmassiv von Bali einen neuen Scheitel gezogen. „Und das war noch nicht mal volle Kraft.“, stöhnte Ichigo. Ranma guckte ihn entgeistert an. „Auf voller Kraft kann der Alte den Mond wegpusten.“ Akane bekam den Mund vor Schock nicht mehr zu. Dabei registrierte sie kaum, dass sie außerhalb des Rings auf dem Gras hockte, mit dem Rücken an der Plattform. Also, jetzt war gleich Ichigo gegen Parfüm dran. Das war etwas… seltsam. Immerhin war sie seine alte Lehrmeisterin, auch wenn sie das nicht ahnen konnte. »Auf der einen Seite: Ichigo Tendo! Sensei des Tendo-Dojo in Nerima, Tokyo! Er ist erst 18 Jahre alt, hat…« Was hatte der Moderator jetzt schon wieder abzulassen? Aha, Info über die Kontrahenten. Auch bei Akane und ‚Jackie Chun‘. Ichigo lachte einfach bloß. Dann schloss er die Augen, konzentrierte sich bei meditativ zusammengelegten Händen. Man musste sein steigendes Ki einfach spüren können. Das brauchte er jetzt, um das umzusetzen, was er erst vorhin deutlich beobachtet hatte. Also legte er die Arme zurück und konzentrierte sich weiter, um dort zwischen seinen Händen das Ki zu sammeln. Allein schon die Bewegung musste Parfüm etwas durcheinander bringen. „Kame…“ Ranma war verständlicherweise baff. Grade hatter er noch vor Akane ein wenig erstaunt,… jetzt war er total perplex. Besonders, da Ichigos Move wirklich zu funktionieren schien. „Hame…“ Parfüm griff an, war aber nicht ganz schnell genug. Trotzdem konnte sie im letzten Moment noch ausweichen. Zugegeben, die Ki-Welle war relativ schwach und reichte auch nicht weit. Aber sie war da und durchlöcherte die Mauer. Nur die Größe einer Faust, aber trotzdem. „Yatta!“, rief Ichigo happy aus. Für den kurzen Moment der Unachtsamkeit kassierte er einen ziemlich heftigen Kick gegen die Schulter. Er rappelte sich schnell genug wieder auf um einer Kombo von Parfüm auszuweichen. „Kachuu Tenshin Amaguriken!“, rief die Amazone gleich darauf. Ichigo ging eine Etage tiefer. „Hien Ren Kyaku!“ Der letzte seiner Tritte lag definitiv unter der Gürtellinie und holte Parfüm kurzzeitig von den Füßen. Als nächstes nutzte Parfüm die Technik des gespaltenen Katzenhaars um sich Afterimages um Ichigo herum zu sammeln. „Hakkesho Kaiten!“, konterte Ichigo. In seinem Spin war er etwas gleich schnell wie Parfüm. Was dazu führte, dass er sie anstelle jedes Afterimages an einer empfinlichen Stelle traf. Da er nicht ihre Ki-Punkte lahmgelegt hatte, griff sie jetzt mit einem Ki-Blast an. „Shunko!“ Der Ki-Blast ging glatt durch ihn durch. After-Image! „Hier.“, hörte Parfüm noch von der Seite und kassierte einen Faustschlag in die Nierengegend. Ichigo selber wusste, dass Parfüm mehr drauf hatte als sie bis jetzt hier gezeigt hatte. Aber wieso hielt sie sich noch zurück? Was er heir erreichen wollte, war ein nur zu verständliches Bedürfnis aus seinem alten Verhältnis zu ihr: Er wollte von ihr als gleichwertig anerkannt werden. Einen kurzen Moment lang liefen ihm die Bilder von seinem damaligen Training vor dem inneren Auge ab. Was dazu führte, dass er mit heftig Spin den Boden polierte. „Du solltest mich nicht wütend machen.“, warnte er Parfüm. „Du würdest mich nicht mögen, wenn ich wütend bin.“ Parfüm griff noch mal mit einem Amaguriken an und Ichigo kassierte ein paar Treffer. Dafür musste die Amazone sich aber wundern, wieso sie plötzlich blutete. Sie hatte definitive Schnitte am ganzen Körper. Er hatte sie doch aber gar nicht berührt! Auch, wenn er’s versucht hatte. Lächelnd hob Ichigo die Hand, als er sich das Blut von den Lippen gewischt hatte. „Ich bin vom Wind-Typus.“, eröffnete Ichigo ihr. Ließ Parfüm vor Überraschung keuchen. Konnte dieser Junge wirklich mit einem Element arbeiten? Woher hatte er überhaupt das Wissen!? „Übrigens.“, teilte Ichigo der Amazone mit. „Ich hab‘ das Rasengan vervollständigt.“ Zumindest in einer Version. „Sei froh, dass ich es hier nicht einsetzen kann. Ich hab‘ nicht vor, alles im Radius von fünfzig Metern oder mehr in einen Krater zu verwandeln. Außerdem wär’s eher unfein für deine Gesundheit.“ Also konzentrierte und raffinierte er sein Wind-Ki um seine Hände herum. „Tenryuken!“ Faust des Himmelsdrachens! Das Geheimnis bei Wind-Ki war es, die einzelnen Strömungen gegeneinander reiben zu lassen und so zu schärfen. Dabei konnte er Form und Länge bestimmen, und auch wo sie sich formten. Jedenfalls im Körperbereich- inklusive momentan nicht genutzter Waffen. Ichigo schien es, als würde Parfüm etwas planen. Er konzentrierte sich also. Vielleich kam er ja dahinter. Leider nicht. Trotzdem konnte er ihren Projektilen ausweichen. Wasser-Projektilen. „Wasser, Typus. Interessant.“, notierte er, schnell wieder mit einem Handspin auf die Beine kommend. Seine Gegnerin griff frontal mit einem eingesprungenen Schlag an, den er auf keinen Fall kontern wollte. Aus seiner sitzenden Position heraus trat Ichigo aber nach ihr. Sein bein wurde einfach gehalten, aber Parfüm wurde vom zweiten Bein aus einem Handstandwirbel a la Sanji überrascht. Ein Fußfeger von ihr, über den Ichigo sich mit seinen Armen abspieß um tief, breit auf den Beinen zu landen. Wurde von Parfüm genutzt um nach ihm zu treten. Eingeschwungen. Ichigo legte sich nach hinten und rollte zur Seite. Sein Glück. Sonst hätte er mit Parfüms Folge-Schlag seine Weichteile einsargen lassen können. Bevor Ichigo wieder richtig oben war, setzte Parfüm ihm mit einer schnellen Kombo Ki-Blast/ Wasser-Blast zu. Mit einem hechtsprung tauchte Ichigo dazwischen hindurch und holte sein Wind-Ki raus. Chidori-mäßig rannte er auf Parfüm zu, seine Hand etwas über dem Boden. Doch seine Wind-Power riss lange Furchen in die Bodenplatten. Relativ leicht wich Parfüm aus und kickte ihm in den Rücken. Seine Attacke verpuffte fast. Mit der Ausnahme, dass sie eine Palme und ein Mauerstück traf. In den folgenden Minuten steigerten sich Geschwindigkeit und Intensität des Duells. Zugegeben, der Kampf schien eher relativ ausgeglichen. Das war, bis Ichigo sein Siegel löste. „Shadow Seal: Release!“ Der Druck alleine holte Parfüm fast von den Beinen. „Es gibt Dinge, die ihr wirklich lernen solltet.“, meinte er ruhig. Die Bewohner von Joketsuzoku konnten nicht einfach ihre eigenen Gesetze auf die Außenwelt anwenden. Ihr Dorf war so klein und die Außenwelt so sehr, sehr groß. Das limitierte auch die ihre Größe. Wie wollte man sich verbessern, wenn man keine neuen Lehren zu lernen hatte? „Wieso fragst du? Wenn du bereits weißt, dass Kerzenlicht Feuer ist, dann wurde das Mahl vor langer Zeit bereitet.“ Das Universum war so groß und man selbst so klein. Am Ende gab es nur eine wirkliche Wahl: ob man gut war, oder böse. Comb musste heute schon zum x-ten Mal von ihrem Stock gefallen sein. Klar, dass sie sich hier irgendwo aufhielt und jetzt diese Worte alle wiedererkennen musste. „Ich hatte einige sehr gute Lehrer.“, meinte Ichigo warm. „Jemals von Oma Desala gehört?“ Also, spätestens jetzt musste Comb einen Herzanfall haben. Wieviele Leute in der Außenwelt konnten schon von Oma Desala gehört haben? Ein lautes Donnern und bebender Boden unterbrachen aber sämtliche Gedankengänge. Der große Vulkan im Osten der Insel war grade dabei auszubrechen. Mount Agung hatte seine Spitze weggesprengt und die ersten Anzeichen von Lava flossen die Südhänge hinunter. Besakih südwestlich davon. Tirtagangga, Amlapura südöstlich. Diese Orte würden sehr wahrscheinlich ernste Probleme bekommen. Ichigo wandte sich zur Halle und damit zum Ausgang. „Den nächsten Kampf brauchen wir nicht mehr. Der Alte würde sowieso haushoch gewinnen.“, wedelte er eine Mitteilung an die Shiris und den Moderator. „Was meint ihr?“, fragte er Ranma und Akane. „Worauf wartet ihr?“ Das war Jackie Chun, der grade mit einem Jeep und quietschenden Reifen angeprescht kam. „Muten-Roshi!“, rief Ichigo überrascht. Er war der Erste um auf den Jeep aufzuspringen, dicht gefolgt von Drew Carson. Als Ranma und Akane noch an Bord waren, preschte der Jeep los. „Was…?“ Der American Shaolin konnte seine Frage gar nicht vollenden bevor Muten-Roshi scharf um eine Kurve bog. „Aus großer Macht folgt große Verantwortung.“, zitierte Ichigo lächelnd und es wurde verstanden. „Aber… ein Vulkan!?“ „Wenn’s leicht wäre, könnte es ja jeder.“, kommentierte Ranma. Keine Sekunde später sprang er um einen Lavabrocken zu zertöppern „Bokusai Tenketsu!“ Einige Leute kamen ihnen entgegen, flüchteten über die Straßen und Wege. „Shit!“ Festhalten! Sie mussten einer Gruppe blind in Panik herumrennender Leute ausweichen. Der Himmel war schon düster und es regnete erste Arsche und Lavastaub. „Oh, nein.“, keuchte Ichigo. Ein fetter Lavastrom hatte sich Richtung Tirtagangga breit gemacht und drohte jetzt, die Ortschaft unter sich zu begraben. So viel konnten sie von einem Hügel neben der Straße aus sehen. Plötzlich sprang Muten-Roshi aus dem Sitz und schleuderte aus dem Nichts einen verdammt großen Schildkrötenpanzer durch die Luft, fast wie einen Diskus. Das Teil traf einen Lavabrocken, der auf ein Haus zuflog, und zersplitterte ihn in zahlreiche kleinerer Stücke. Keins von denen war mehr gefährlich. „Oy.“, tappte Ichigo MutenRoshi auf die Schulter. Mit der anderen hand deutete er auf den Vulkanhang. Der alte Großmeister nickte. Er hatte es gerafft. Aus dem Jeep springend ließ er seine Power los. Etwas später kamen die Nakama recht heiter- wenn auch ziemlich fertig, leicht angekokelt und grau/schwarz-versaut- wieder am Turnierplatz an. Ichigo bekam noch mit, wie Ranma vor Freude Jubelschreie ausstieß, dann übermannte ihn die Müdigkeit. „Na, wach?“ Ukyos kichernde Stimme. „Was…?“ „Penner.“, notierte die junge Frau neben ihm. Er lag in ihrem Hotelzimmerbett. „Du hast ds Wochenende komplett verpennt, Ichi-chan.“ Dafür hatten Ranma und Akane total aufgeregt die Story erzählt. Auf jeden Fall war Ukyo froh, dass ihnen- und besonders ihm- nichts passiert war. Ichigo derweil fragte gar nicht erst, wer ihn überhaupt gewaschen gehabt hatte. Dafür drückte ihm jetzt was Andres auf der Seele: seine Blase. Als er wieder ins Zimmer kam, hatte Ukyo schon ein Glas warmes Wasser bereit. In einem Zug kippte er das hinunter und setzte sich hinter sie auf das Bett. „Entspann‘ dich einfach.“, flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr. Also lehnte Ukyo sich in seine Arme. „Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun.“, meinte Ichigo weiter. Ihr Rücken musste sie ja praktisch umbringen; und trotzdem war sie mitgekommen. Langsam schüttelte Ukyo den Kopf. Er konnte kaum mehr tun als er es tat. Er führte sie aus, kaufte ihr Dinge, war zärtlich, sanft, mitfühlend, liebevoll. Er half ihr so gut er konnte. Kochte sogar für sie, machte den Haushalt… „Mann, Alter.“, freute Ranma sich, als Ichigo sich endlich aus dem Zimmer bequemte. Hey, es war immerhin Zeit für die Heimreise. „Keinen Stress. Wir kommen noch oft genug hier her.“, lachte Ichigo also als Antwort. „Ach, keine Bange.“, wandte Nabiki kühl ab. „Wir haben uns gut um deine Schützlinge gekümmert.“ Ausgerechnet so hatte sie’s ausdrücken müssen. Soun hatte hinter Setsuna Position bezogen. Versteckte er sich? Spätestens jetzt musste er realisiert haben, dass er volle Kanne gegen Ranma und Ichigo, ja selbst gegenüber Akane, ablooste. „Alles okay?“, wollte Nodoka wissen, ihren zweiten Jungen mütterlich umarmend. „Yep, alles grün.“, erwiderte Ichigo heiter. Zeit, heim zu gehen. Kapitel 18: Bankai! ------------------- Bankai. Ranmas‘ Schrei keinen Tag später früh am Morgen konnte man noch lauter als sonst durch Nerima hören. Verscheuchte sogar Blair. Wieso? Nun, das war heute ein Duett. „Was zum Geier!?“ „Wer bist du!?“ „Ich bin Ranma!“ … Ranma und Ranko, beide in den gleichen Klamotten, standen sich baff gegenüber. Völlig von der Rolle zeigten sie jeweils mit zitterndem Arm auf die andere Inkarnation. Beide waren mal echt panisch. Bei Ichigo ging’s lässiger zu. Setsuna und Kasumi hatten darauf bestanden, dass Ukyo in Kasumis altem Zimmer schlief. Ichigo schlief extra auf einem breiten Futon, damit dem Kind nix passieren konnte. „Morgen.“, grüßten Ichigo und Mikan sich, leicht verschmitzt lächelnd. „Denkst du, was ich denke?“, fragte Mikan. „Will ich doch hoffen.“, war die Antwort. Immerhin waren sie jetzt praktisch eine gespaltene Persönlichkeit. Wie Jack O’Neill mit seinem Mini-Me John. „Nabiki wird uns hassen.“ „Und Genma einen Herzkasper bekommen.“ Wo auch immer der war. „Lass uns die Schule aufmischen.“ Furinkan oder Gakuen? Ber erst mal Ranma und Ranko ärgern. Beide zogen sich schnell was an und huschten aus dem Zimmer rüber zu den Saotomes. „Mann, Leute. Muss das sein?“, stöhnte Ichigo „Man konnte ja meinen, die Welt würd‘ untergehen.“, grummelte Mikan. Nabiki guckte um die Ecke, rubbelte sich die Augen und schloss sich gleich wieder in ihrem Zimmer ein. „Was is‘ passiert!?“, rief Ranma aufgeregt. „Wieso bin ich ein Mädchen!?“, wollte Ranko wissen. Ichigo und Mikan blieben cool. „Einfach.“, begann Ichigo. Das war der dritte Wunsch für’s Manganmaru gewesen. „Jeder mit einem Fluch aus Josenkyo bekam eine Kopie seiner Selbst in Fluch-Form.“, erklärte Mikan weiter. Nicht nur Ranma und Ichigo, auch der Alte Sack, Ryoga, Taro, Mousse… Einfach jeder. „Genau passend zum Sonnenaufgang.“ Ranko wurde bleich. Mikan lächelte etwas fies. „Yep. Du bist Vollzeit-Mädchen.“ Dann gab sie Ichigo eine High-Five. „Krass.“, meinte Mikan auf dem Weg zum Frühstück. Scheinbar hatte der Wunsch sogar ihren Sub-Space mitsamt dem Inhalt kopiert. „Strike.“, nickte Ichigo zustimmend. Yep, Rankos Schrei war noch um einige Dezibel lauter als der vorhin. Akane kippte fast aus den Latschen, als sie von Mikan UND Ichigo gegrüßt wurde, beinahe gleichzeitig. „Wieso hast du das gemacht!?“, schrie Ranko keine fünf Minuten später, richtig sauer. „Was? Du wolltest doch den Fluch immer loswerden.“ Ichigo und Mikan blieben weiterhin lässig. „Aber nicht als Mädchen!“, donnerte Ranko also. „Wieso? Hast du was gegen Mädchen?“, fragte Mikan eindeutig zweideutig. Der Rotschopf wurde schnell ganz still. Der Ton war fast schon panikerregend. „Bitte sehr. Da gibt’s in China einen Kübel, bei der Herrscher-Familie der Musk-Dynastie. Wasser daraus macht die Fluch-Form permanent.“, schnaubte Ichigo. ‚Ranko‘ brauchte also bloß in die Nanniichuan hopsen und diesen Kübel über sich ausschütten. Ranko-kun wäre dann praktisch ein zweiter Ranma. Mikan spie das fast aus. „Es ist so: Mikan und Ranko, wie auch die anderen Kopien, sind identisch mit dem Original.“, erklärte Ichigo also noch mal langsam und überdeutlich. „Wir sind praktisch identisch bis hin zu dem Zeitpunkt, an dem der Wunsch sich erfüllt hat.“, verdeutlichte Mikan es. Wie eine Zelle, die sich geteilt hatte. Der komplette Geist und die Seele, wurden kopiert. Aber seit dem Zeitpunkt ihrer ‚Geburt‘ waren sie jeweils zwei eigenständige Personen. „Schläge, die ich einkassier‘ gehen Mikan nix an.“, verdeutlichte Ichigo es weiter. Zwei personen, mit ‚offiziell‘ eigenem Leben. Ichigo und Mikan grinsten zu Nabiki rüber, die das alles natürlich analysieren musste. „Danke schön.“ Pflatsch. Die Antwort der mittleren Tendo? Blumenwasser. „Das heißt, wir haben jetzt eine Tante?“, hakte Kurumi nach. „Yep.“ Ichigos beide Adoptivkinder mussten das klar auch erst mal verdauen. „Ranma, Ranko!“, rief Nodoka gleich. Der Rotschopf musste sich natürlich ausgerechnet mit ihrer entfluchten Selbst kloppen. Für Ranko war das mal richtig unfair. Sie war mit Vollzeit-Mädchen-heit gestraft während ihr Spiegelbild keine Probleme mehr mit Wasser haben würde. Aber Nodokas leicht empörter, mütterlich-besorgter Ausruf ließ sie inne halten. Die Mutter nahm die neue Tochter einfach in die Arme. „Es gibt einen Grund, weshalb ich das gerade so ausgeführt habe.“, machte Ichigo weiter. „Wir wollten nicht, dass die Existenzen, die unsere Flüche dargestellt haben, einfach verschwinden.“ Mikan. Und zweitens: mit dem Kübel zusammen konnten die jeweiligen Zweit-Formen als eine Art Back-Up dienen, sollte dem Original etwas passieren. War vielleicht ethisch gesehen ein klein wenig zweifelhaft… Ukyo auf jeden Fall fand das ziemlich erheiternd, die ganze Sache. Sie stellte sich grade vielleicht vor, was so alles passieren konnte. „Ich weiß ja nicht…“, fing plötzlich Mikan an. „Aber das wird fun.“, hatte Ichigo den Verdacht. Ein ziemlicher Haufen Kiefer fiel als das zweifache Zwillingsgespann in Furinkan auftauchte. Ranma in seinem dunklen Mao-Suit und Ranko in dem roten Karate-Shirt und blauer Hose. Ichigo dagegen brav in einem feinen Anzug, während Mikan es natürlich ausnutzen musste. Ihr blau-roter China-Dress ließ sie sehr, sehr gut aussehen, dafür aber immer noch dezent. „Miss Nanbu.“ In seiner Klasse an der Gakuen hatte Ichigo für das eine Mädchen da eine nette Überrachung. „Sie werden draußen erwartet.“ Was? Die meisten der anwesenden Schüler, Geldadel, malten sich garantiert einige nicht nette Dinge dazu aus. „Ma’am.“ Also ließ er sein Double herein. „Miss Kurosaki hier ist die Präsidentin und CEO von Ala Alba.“ Mikan Kurosakis Angebot war einfach. Kana Nanbu würde ihre weitere Schulbildung von Ala Alba gesponsort bekommen und wenn sie fertig war, würde das dann ihr Einstiegsgehalt bei der NGO werden. Fieses Lächeln glitt über Mikans Gesichtszüge. „Und glauben Sie mir. Ich weiß genau, wieviel dieses (wirklich unfeine Bezeichnung) hier löhnen lässt.“ Ichigo seufzte kurz. „Bitte lass das, Ane-ue.“ Stimmte schon, er würde seine Kinder nicht freiwillig auf diese Schule lassen, aber das hier waren immer noch seine Schüler. Da ging Mikans Handy. Als sie dem Anrufer zuhörte, verging ihr die gute Laune schlagartig. „Wir müssen los.“ Daheim war was passiert. „Mu-Tsu.“ Ichigo wäre fast der Kiefer auf den Boden gekracht. „Okay, wir sind hier fertig.“, teilte Ichigo dann seinen Schülern mit. „Viel Spaß heute noch.“ Dann waren beide auch schon aus dem Fenster gesprungen. „Oh, shit.“ Das war Ichigos Kommentar zum Zustand von Mousse, als die Slider-Twins ihn in Tofus Praxis aufsuchten. „Shampoo…“, brachte Mousse raus, als er Mikan sah. Klar, er mochte Momente lang meinen, doppelt zu sehen. „Nein, Kumpel.“, erwiderte Mikan mit einem Schmunzeln. Setsuna saß neben ihm, kümmerte sich etwas um ihn. Das war gut. Sonst wär‘ ihm vielleicht noch das Licht komplett ausgegangen. „Shampoo lebt.“, kam es jetzt von Mousse. WAS!? Das Handauflegen von Setsuna machte einen echten Unterschied. „Sie wollen Shampoo hinrichten.“ Der Brillenträger-Amazone hatte sich etwas aufgerappelt. „Du lebst!“, brachte er es erstaunt heraus. Was? „Shampoo lebt?“, hakte Mikan noch mal nach. Ihr Gegenüber schien etwas verwirrt. „Cologne hat…“ Scheinbar hatte Cologne Mikan/Ichigo ausknipsen wollen und es auch so in Joketsuzoku verzapft. „Uns geht’s besser.“, erwiderte Ichigo knapp. „Also, was ist mit Shampoo?“, verlangte er zu wissen. Sie lebte… Shampoo lebte! „Legen Sie sich wieder hin.“, orndnete Tofu es bei Mousse an. Der befreundete Amazone konnte es selbst nicht richtig glauben. Die Ältesten hatten Shampoos Hinrichtung befohlen. Aber sie hatten warten müssen, bis sie ihr Kind auf die Welt brachte. Jetzt sollte sie noch diesen Mondzyklus hingerichtet werden… Mousse heulte. Er hatte versucht, sie zu beschützen, aber er war nicht stark genug gewesen. Bei weitem nicht stark genug. Gerade so war ihm die Flucht gelungen. Mikan und Ichigo wandten sich zur Tür. „Dann werden wir Shampoo wohl retten.“ Mousse glotzte sie beide perplex an. Beide grinsten fies als sie den Kopf wandten. „Mein kleiner Bruder hier ist zweiter beim Tenkaichi Budokai geworden.“, erklärte Mikan ihm. „Und meine große Schwester ist noch stärker.“ Ichigo wandte begab sich gleich zur Furinkan, um Ranma und Ranko einzusammeln. „Ranma! Ranko!“, rief er also, über das Fenster am Klassenzimmer ankommend. „Es gibt Ärger!“ Schien eine willkommene Abwechslung für den Rotschopf Saotome zu sein. „Shampoo lebt.“ Man konnte den Saotome-Twins die Erleichterung richtig ansehen. „Ihr Stamm will sie hinrichten.“, setzte Ichigo es gleich hinterher. „Wer will das?“, fragten die Saotome-Twins praktisch gleichzeitig und gleich angepisst. „Ihr eigener Stamm.“ Ichigo wusste ja nicht, was Ranma jetzt machen würde… „Aber ich geh‘ hin und hol‘ sie da raus.“ Beide Saotomes stürzten an die Fenster als Ichigo einen Rückwärtssalto auf den Schulhof zurück abzog. „Bist du bescheuert!? Die Hexen sind Monster!“ Aber den Blick, den Ichigo ihnen zurück warf kannten sie nur zu gut. Die Zwillinge sprangen also schnurstracks aus dem Fenster. „Was hast du vor?“ Einfach: einen Flieger chartern, rüber zu dem einen Flugplatz fliegen, der da in der Nähe lag, und alles platt machen was sich ihnen in den Weg stellte. „Was soll das?“ Akane kam ihnen hinterher. „Bist du total bescheuert!?“, fuhr Ranma sie an. Er ahnte schon genau, was sie vorhatte. „Akane, bitte.“ Akane war richtig geschockt von der momentanen Sanftheit in Ranmas Stimme. Tendo hatte den Kopf gesenkt, man konnte leicht die Tränen sehen. „Ich kann’s nicht.“, schluchzte sie, die Hände zu Fäusten geballt. Was konnte sie nicht? Ichigo hob erstaunt die Augenbraue. War‘s jetzt…? Dann platte es aus Akane raus. Sie konnte nicht einfach jemanden in den Tod gehen lassen, den sie liebte! Es gab wenige Dinge, die Ranma Saotome von den Füßen holen konnten. Dieses aber, gehörte dazu. Was Ichigo schmunzeln ließ. „Akane kann genausowenig hier bleiben, wie du.“, notierte er cool. „Das ist nicht eure Art.“ Erstaunt war Ichigo darüber, dass zwei Personen extra am Flughafen waren. Mousse konnte er ja noch raffen, aber Soun? Dazu noch in vollem Samurai-Modus. Mikan kommentierte das: „Er kann nicht einfach daheim bleiben, wenn eine seiner Töchter in den Krieg zieht.“ Blair und Chizuru waren sich auch einig darüber, Shampoo da raus zu holen. Da sich eine knappe Tagesreise von Joketsuzoku ein kleiner Flughafen- eigentlich nur eine Wiese mit einer Hütte, so in der Art- befand, konnte die Gang schnell in Reichweite kommen. Der arme Pilot des gecharterten Jets. Noch bedauernswerter aber waren die beiden Amazonen-Kriegerinnen, die an dem Dorf-Haupteingang Wache halten mussten. „Halt, Mann!“ Klar, dass sie Ichigo nicht einfach so durch lassen wollten als er ihnen gegenüber trat, der Rest seiner Gruppe in dezentem Abstand. „Grüße, Kriegerinnen von Joketsuzoku.“, hob er die Hand zum Gruß. „Ich bin hier um die zweite Matriarchin, die ehrwürdige Cologne, zu besuchen.“ Er war freundlich, höflich. Klar, er war auch in die gelb-orangenen Roben eines buddhistischen Mönchs gekleidet und hatte den entsprechenden Stab (sechs Ringe) dabei. Trotzdem schnaubte die eine Amazone etwas verächtlich. „Wieso sollten wir so einfach einen Fremden, einen ‚MANN‘ der ehrwürdigen Matriarchin vorbringen?“ Okay, sie waren jung und vielleicht etwas unerfahren, aber das war nicht wirklich eine Entschuldigung. „Dann hätte ich eine Nachricht für sie. Sagt ihr, dass Mavis Vermillion zurück ist.“ Wer? Jetzt lachte die zweite der Wächterinnen auf. „Wir wirden niemals die große Cologne mit so etwas Lächerlichem belästigen.“ Besonders nicht am heutigen Tag, wo die Verräterin Xian-Pu hingerichtet wurde. Ichigo hob erstaunt eine Augenbraue, seufzte dann. „Das is höchst bedauerlich.“ Damit wandte er sich um und ging zu seiner Gruppe zurück. Bei dem Power-Walk vorhin hatten sie laut das Fairy Tail- Theme plärren lassen. Jetzt hallte ‚Mages‘ War‘ laut über die Ebene und die Hügel von Joketsuzoku. „Rasengan!“ Beide Wächterinnen wurden hart von dem Ki-Wirbel getroffen und von den Füßen geholt. Sie durchschlugen die Umgenzungsmauer und jeweils eine Wand eines Gebäudes. Gleich hinter dem Tor trennte sich die Gruppe. Mikan und Ranma nahmen Akane und Blair mit um das Baby zu sichern. Ichigo, Ranko, Chizuru und Mousse würden sich zur Klippe begeben wo die Exekution stattfinden würde. Beide Gruppen rannten so schnell sie konnten durch die Gassen des ziemlich großen Dorfes. Vorbei an perplexten Amazonen und mehr oder weniger guten Gebäuden. „Ling-Ling, Lung-Lung.“ Dauerte nicht lange, bis sie den beiden jungen Twin-Kriegerinnen gegenüberstanden. Ichigo’s Gruppe. Er seufzte. „Bitte, zwingt mich nicht, euch weh zu tun.“ Die beiden China-Gals waren mehr als überrascht, alleine wegen der Präsenz von Ichigo… „Mousse!“, rief Lung-Lung dann doch. „Verräter!“ „Es reicht!“, rief Ichigo, bevor das noch ausarten konnte. „Wir sind hier um Shampoo zu retten. Wenn sie euch auch nur ein…“ Wenn Shampoo wirklich ihre Freundin war, dann würden sie beiseite treten. Dennoch gingen die beiden Opponenten in eine Kampfposition. Sie wussten definitiv, dass sie keine Chance hatten. Nur leider zwang sie das Gesetz von Joketsuzoku dazu. Von ihrer bescheuerten Ehre mal ganz abgesehen. Ichigo seufzte, warf die Arme zu den Seiten. „Ex-quip.“ Bevor sie ihre Endposition erreicht hatten, hatte er schon zwei Katana gegriffen und stürmte los. Beide Chinesinnen wären noch weg gekommen, hätte er nicht Wind-Ki in die Waffen gepumpt. Auch hatte Ling-Ling ein Dadao-Schwert draußen und Lung-Lung konnte das Schwert auf ihrer Seite mit einem Guan Dao blocken. „Überlass‘ sie mir.“, trat Chizuru hinter Ichigo. „Jemand der einfach so zulässt, dass seine Freunde ermordet werden kotzt mich einfach an.“ Oh, shit. Chizuru fackelte ja geradezu vor Zorn. Keine halbe Stunde später hatte Ichigo sein Ziel erreicht. Da vorne, am Ende des großen Klippenvorsprungs zwischen den Bergen. Man hatte Shampoo mit ausgestreckten Armen an einen Querbalken zwishen zwei großen Pfosten aus Holz gekettet und ein verdammt großes Guan Dao schwebte vor ihr. Das Problem war, dass zwischen Shampoo und Ichigo noch einige ältere Kriegerinnen der Amazonen und vor allem das Trio Gnome war. „Kai.“, zischte er und jagte das wenige seit dem Turnier egspeicherte Ki durch seinen Körper. Er wusste selber nicht genau, was da abging, aber bevor er sich versah, sah er Shampoo direkt in die Augen. Er spürte, dass hinter ihm das in echt harte Ki-Aura gehüllte Guan Dao mit der Spitze auf das Schwert auf seinem Rücken geprallt war. „Ichi…go…“, gab Shampoo fassungslos von sich. Gerade da begann von irgendwo ‚Number One‘ von Hazel Fernandez zu spielen, oder besser: Mikan’s Kopie. In einer schnellen Bewegung hatte Ichigo Shampoo’s Ketten durchschnitten und sich mit ihr unterm Arm auf den Querbalken geschwungen. „Yo, Ranko!“, rief er und hob Shampoo an dem Gürtel ihres Dresses über seinen Kopf. „Bring‘ sie in Sicherheit!“ Der Rotschopf da unten riss die Augen auf als Shampoo mit einem Affenzahn auf sie zugeflogen kam. „Lasst sie nicht entkommen!“, schrie Mascara wütend. Drei höhere Kriegerinnen waren sofort hinter Ranko her, wurden aber von Ichigo abgefangen, der sein Schwert in der Hand wandte und in den Boden rammte. Keine fünf Sekunden später lagen die höheren Kriegerinnen am Boden und Ichigo blockte mit seinem Schwert den Angriff von Comb. Mascara derweil schmiedete EIS-KI! Comb rammte ihre Hand auf den Boden und ein Krater entstand unter Ichigo. Shit, sie hatte Erd-Ki! Das Level zwischen ihm und den beiden Matriarchinnen war einfach ein Abrund wie links und rechts vom Grand Canyon. Blutend, außer Puste stand er in dem Krater, die beiden Matriarchinnen am oberen Rand, voll aufgepowert. Und trotzdem glitt ein Lächeln über seine Züge. „Dann bleibt wohl…“, brachte er raus, hob zitternd den Arm mit seinem Schwert. Alles… Er musste Shampoo einfach in Sicherheit wissen. „The Last Magic.“ Die Power begann um ihn herum zu wirbeln. Der Staub und kleineres Geröll begannen sich vom Boden zu regen. Ichigo hob seinen fast lahmen Arm um seinen Schwertarm am Ellbogen zu stabilisieren. „Bankai.“ Als der Staub sich wieder legte, waren Mascara und Comb einfach nur geschockt. Nicht so sehr wegen Ichigos Veränderung in Klamotte und Waffe, als wegen dem Spalt im Boden zwischen ihnen. „Tensa Zangetsu.“, gab Ichigo von sich, das überlange, Katana-artige Schwert aus purem Schwarz in der Hand haltend. Es war die Tatsache, dass von dem Spalt aus etwas in nicht allzu weiter Ferne sichtbar war. Da die Klippe und der Vorsprung sich über das Tal ziwschen zwei Bergen erstreckte hatte die Aktivierung von Ichigos Bankai den von Joketsuzoku aus gesehehnen rechten Berg fast halbiert. Etwa 5/6 der einen Seite waren regelrecht abgetrennt vom Rest. „Ihr könnt mich nicht vernichten.“, gab Ichigo von sich. Da war er schon bei Comb und hielt die Spitze seines Schwerts an ihre Kehle. „Wenn ihr mich niederschlagt werde ich mächtiger als ihr es euch in euren kühnsten Träumen vorstellen könnt.“ Sie wich zurück, dafür griff Mascara an. Ichigo machte einen Satz rückwärts. „Kame… hame… HA!!“ Die Schockwelle riss am Rest der Klippe und die alte Hexe konnte gerade noch ausweichen. Dafür hatte der Berg links von Joketsuzoku den Kopf verloren, und wie. „Fuuton! Shippuuden!“ Die oberste Matriarchin von Joketsuzoku bekam die volle Dosis davon ab. Millionen feinster Nadeln aus Wind-Ki trafen jede einzelne Zelle ihres Körpers und zerfetzten sie praktisch innerlich. Schnaubte kurz, selbstverächtlich. „Nur um das mal klar zu stellen.“ Er senkte das Schwert von der lässigen Lage auf seiner Schulter, ließ beide Arme baumeln. „Wenn irgendjemand aus Joketsuzoku außerhalb einer Turnierarena meiner Nakama auch nur ein Haar krümmt, komme ich zurück und lösche euer ganzes Dorf aus.“ Eine Sekunde später sank die Schwertklinge in den Boden und seine schwarzen Roben fielen leer in den Staub. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)