Der Durchstarter von Legion ================================================================================ Kapitel 13: Family of Days Past ------------------------------- „Kannst mich mal.“, knurrte Ichigo am nächsten Morgen, als Ukairo ihn vor der ersten Stunde blöde von der Seite anquatschte. „Lieber deine Schwestern.“, war die Erwiderung. Ichigo widerstand dem Bedürfnis, ihn einzustampfen. Er hatte in der letzten ‚Nacht‘ einfach zu viel durchgemacht. Half auch nicht, dass sein Schuhfach vor Liebesbriefen nur so überquillte. „Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“, fragte Ranma in der Mittagspause. Ichigo saß einfach auf dem Dach und glotzte in die Leere. „Der Nanban-Spiegel.“, war die Antwort. Gott, da kamen auch noch die beiden Idioten an. „Habt ihr den Meister gesehen?“, wollte Soun unbedingt wissen. „Hab‘ ihn entsorgt.“ Ohne weitere Worte hielt Ichigo ihnen sein Menkyo Kaiden hin. Dem Panda und Soun konnte man den Herzinfarkt ansehen. In einer lässigen Bewegung flippte Ichigo Ranma ein Zertifikat zu. „2012.“, meinte er zu seinem Bruder. „Ich geh‘ auf Trainingsreise.“ Gebirge. Ichigo trocknete sich ab, nachdem er für Stunden unter einem Wasserfall gehockt hatte. „All diese Kraft…“ … und er hatte sie nicht beschützen können. „Hier.“ Das war Ukyo. Diese… Ichigo seufzte. „Du solltest mich verlassen.“, meinte er. Sie schüttelte einfach den Kopf. „Das werde ich nicht.“ Ichigo ließ die Schultern hängen. „Ich bin älter als ich aussehe.“, gab er leise von sich. „In all den Jahren hatte ich drei Ehefrauen.“ Ukyo stockte der Atem. „Die letzte war Shakiko, eine japanische Prinzessin. Ihr Vater, Masamune, ein Genie, fertigte dieses Schwert. Das war 593 vor Christus. Es ist das Einzige seiner Art, wie seine Tochter es war. Als Shakiko starb war ich gebrochen.“ Ukyo konnte die schiere Pein und Trauer spüren. „Ich hau‘ mich etwas hin.“ Damit verschwand Ichigo in sein aufgebautes Tunnelzelt. „Spanischer Pfau.“ , flüsterte er leise, an die Zeltdecke starrend. Die Zeltklappe flappte und als Ichigo aufsah, stand da Ukyo, bis auf ihre Haarschleife kein Stück Stoff am Körper. Sie war merklich rot um die Wangen, biss sich auf eine Fingerspitze während die andere Hand eher schlecht als recht ihre Weiblichkeit bedeckte. Etwas später. „Bückung!“ gerade noch rechtzeitig hatte Ichigo Ukyo gepackt und war von der Stelle gekommen. Jetzt hatte ein verdammt großer, weißer Latschen sein Zelt geplättet. „D’oh!“ Was vor ihnen stand war geradezu gewaltig. Weiße Latschen unter einer schwarzen Kutte, weiße Klauen, eine weiße Maske mit langer Nase. Einem Menos Grande Hollow aus Bleach zum Verwechseln ähnlich, nur ohne fehlendes Herz. „Was ist das!?“, rief Ukyo erschrocken. Was immer es war, vor dem offenen maul der Maske sammelte sich ein Energieball. „Ärger!“, schaffte Ichigo noch zu rufen, dann schoss das Biest auch schon mit einem blutroten Energiestrahl auf sie. Irgendwie schaffte Ichigo, das zu zerbröseln bevor es ihnen schaden konnte. Hatte einen ziemlichen Hauer drauf. „Ichi…“, brachte Ukyo heraus. Ichigo ging leicht in die Knie unter der Last. Lange würde das nicht mehr gut gehen. Zum Glück hatte Ichigo den Impetus, den er brauchte. Fast gespalten wankte der Gegner ein, zwei große Schritte zurück. „Ucchan ist Nakama.“, stellte Ichigo klar. „Niemand tut ihr was.“ Er hob das Drachenkopf-Masamune hoch über seinen eigenen Kopf und pumpte sein Ki hinein. Das Spezialmaterial reagierte. Etwas später, Nerima. Ichigo lächelte leicht verschmitzt. „Wir werden verfolgt.“, meinte er leise zu Ukyo, die sich ziemlich an ihn klammerte. Wenn er jetzt das Futter in der Türe an seiner andren Hand bedachte war ihm was klar. Er öffnete die Finger dieser Hand. Bevor die Türe auf dem Boden aufkam stand er etwas weiter hinten. „Das ist ein Masamune.“, warnte er. Diese Leute sollten das eigentlich verstehen. Natsume und Kurumi. Das ältere Mädchen in dezente, blaue Schuluniform. Hoch gebundener Pferdeschwanz bis zu den Knien, hüftlange Strähnen vor den Ohren. Dunkelbraune Haare. Das jüngere Mädchen mit rostbraunen, Wilden Topfschnitt, Sailor-Fuku einer Mittelschule. Kurumi war schneller mit Ichigos Futter fertig als Naruto mit einer Portion Ramen. Genauer stand Ichigo Rücken an Rücken mit Natsumi und hatte den Arm ausgestreckt, das Katana verkehrt herum gegriffen und aus dem Handgelenk mit der Klinge an ihren Hals haltend. „Welcher Stil?“, verlangte Ichigo zu wissen. Das jüngere Mädchen war drauf und dran nach ihrer Haarschleife zu greifen. Würde sie, so wie Ichigo in Erinnerung hatte, als Bandwaffe nutzen. „Kannst du gerne machen.“, warnte Ichigo. „Aber deine Schwester wäre dann einen Kopf kürzer bevor du die Schleife aufgezogen hast.“ Noch einmal. „Welche Schule?“ Mit gefährlich coolem und nachdringlichem Tonfall. „Musabetsu Kakuto Tendo Ryu.“ „Bullshit.“, gab Ichigo von sich. „Tendo ist kein zertifizierter Ausbilder des Musabetsu Kakuto.“ Also konnte der Typ ihnen nix beigebracht haben. Aber Ichigo nahm das Schwert herunter. „Ihr kommt mit. Ich will Antworten.“ Wie er sie dazu brachte, ihm zu folgen? Eher leicht. Vor allem mit der Spur aus Snacks und einem Törtchen an einem Angelhaken. Ichigo lachte, als Kurumi grade wieder nach dem Törtchen schnappte. „Nein, Ichi-chan. Du kannst sie nicht behalten.“, kommentierte Ukyo mit einem Schmunzeln. Gut, es ging ihm wieder besser. „Tadaima!“, rief Ichigo, als er daheim ankam. „Willkommen daheim.“, grüßte Kasumi freundlich. „Wir hätten ein paar Gäste, die etwas mit deinem Senior zu besprechen hätten.“ „Daddy wird sich freuen.“, erwiderte Kasumi mit ihrem patentierten Lächeln. „Äh, Kasumi? Wieso ist da ein Ranma-förmiges Loch in der Mauer?“, hakte Ichigo auf dem Weg ins Wohnzimmer nach. „Akane hat ein spezielles Gericht gekauft.“ Ichigo face-palmte sich. „Super-Soba?“ Er lachte als Kasumi richtig erstaunt war. „Dann wirst du wohl bald einen Bruder haben.“ „Gute Güte.“, war der entsprechende Kommentar. „Ich hab‘ die Mädels auf der Straße aufgegabelt.“, meinte Ichigo zu Soun als Erklärung. „Sieht so aus, als wären sie auf einer Trainingsreise.“ Soun gab natürlich gleich eine Schwafeltirade ab, wie wichtig es doch war, Kampfsportkameraden zu helfen. Beide Mädels stellten sich ordentlich vor, dankten für die gute Unterbringung. Und dann ließen sie die Bombe platzen. „Gute Güte, Vater.“ „Wer hätte gedacht, dass Dad es noch drauf hat.“ „DADDY!? WAS SOLL DAS BEDEUTEN!?“ Die drei Tendo-Töchter nahmen es ziemlich unterschiedlich auf. Aber Natsume und Kurumi konnten einen Beweis liefern, dass sie scheinbar die legalen Erben des Tendo Dojo waren. Signiertes Foto mit dem entsprechenden Versprechen. Zum Glück waren Nodoka und Setsuna ausgeflogen. Sonst wäre es unschön geworden, vermutete nicht nur Ichigo. Ranma war aber definitiv immer noch angepisst wegen Akanes Super-Soba. Wo zum Geier sie die auch immer aufgetrieben hatte. „Ich hätte mehr von dir erwartet, Akane.“, seufzte Ichigo traurig. „Die Kraft, über die du dank der Super-Soba verfügst, ist nicht deine eigene.“ Also war alles, was sie damit erreichte, Beschiss. „Das ist Doping in der zehnten Potenz. Und entsprechend gefährlich ist es auch noch. Ich hoffe, welcher Volldepp dir die verkauft hat, hat dir auch von den Nebenwirkungen erzählt.“ Hatte Ichigo mal von gehört. „Und was für Nebenwirkungen sollen das bitte sein?“, blaffte Akane trotzig. „Nun, bei Frauen wäre das ein hormonbedingter Geschlechtswechsel. Wenn sich bei dir innerhalb von 48 Stunden Bartwuchs zeigt wirst du ohne Gegenmaßnahmen bis in etwa einem Monat ein Mann sein.“ Akane holte ihren Hammer raus. Aber Ichigo guckte sie ziemlich böse an. Das ließ sie den Hammer eine halbe Hand-breit vor seinem Kopf stoppen. „So gehst du also mit deinem Sensei um.“, kommentierte er. Nun, ein Gegenmittel gegen die Super-Soba würde nur bis spätestens 60 Stunden nach Verzehr wirken. „Nun, die Situation dürfte uns wohl eine Lösung lassen.“, meinte Ichigo schließlich, bevor Akane noch ihren Vater quer durch den Globus hämmerte. Zuerst nahm Ichigo Souns Fingerabdrücke, sehr zu allgemeinem Erstaunen. „Nabiki könntest du die bitte vergleichen lassen?“ Immerhin hatte das Foto mit dem Versprechen ja einen Fingerabdruck in Tinte. „Und wenn Akane dann das Gegenmittel für die Super-Soba genommen hat, können sie und Ranma sich mit Natsume und Kurumi um den Dojo prügeln.“ „Gute Güte.“, meinet Kasumi dazu. Das musste wohl sein, weil beide die einzigen echten Kampfsportler der Blutlinie waren. „Ich bin bloß adoptiert und deshalb zweite Wahl.“ Ichigo lächelte etwas undefinierbar. „Ich hab‘ auch nicht wirklich vor, in nächster Zeit schon wieder zu heiraten.“ Schon wieder? „Ich bin älter als ich aussehe.“, seufzte er. „In all meinen Jahren hatte ich drei Ehefrauen.“ Ukyo schluckte. „Die letzte war Shakiko, eine japanische Prinzessin. Ihr Vater, Masamune, ein Genie, fertigte dieses Schwert. Das war 593 vor Christus. Es ist das Einzige seiner Art, wie seine Tochter es war. Als Shakiko starb war ich gebrochen.“ „Aber Masamune…“, begann Chizuru. „Masamune ist ein Ascended.“ Er hatte denselben Trick abgezogen wie Setsuna, nur etwas mehr Zeit dazwischen. „Und wie willst du bitte durch die Zeit gereist sein? Mit einem DeLorean oder was?“, zischte Nabiki kalt. Ichigo schmunzelte. „Nanban-Spiegel.“ Der alte Sack hatte ihn gehabt. Also hatte Ichigo den ‚Meister‘ nach 2012 verfrachtet und es hatte ihn danach zuerst ins Japan des sechzehnten Jahrhunderts verschlagen, wo er etwas mit Inu Yasha und Co abgehangen hatte. Danach war er in China aufgeschlagen, irgendwo um 1700 rum. Aus seinem Subspace holte Ichigo ein Bild von einer sagenhaft hübschen jungen Frau, vielleicht grade achtzehn Jahre. „Cologne.“ Das haute fast jeden hier von den Socken. Aber Ichigo machte ganz ungeniert weiter. „Ich hab‘ gesehen, wie Pompeij abgefackelt ist. Ich weiß auch, wer wirklich JFK umgebracht hat. Yep, das mit Roswell war wirklich ein UFO, der Nazarener war ein Psycho aus dem 21sten Jahrhundert, Xu Fu hat Fuji als Penglai bezeichnet…“ Irgendwie war er dann im Japan des Jahres 593 v.Chr. gelandet. Ichigos ganzer Körper zitterte bei der Erinnerung an den Tod von Shakiko. „Ich habe…“ Seine Stimme war gebrochen. „… wie ein Schwarm von…“ Nein, das Bild war einfach zu grausam. „Jede Spezies im Universum besitzt eine irrationale Furcht vor der Dunkelheit.“ Er stand auf. „Aber sie liegen falsch. Es ist nicht irrational.“ Danach wandte er sich zum Garten, den Blick weit über die Mauer. „Es ist Vashta Nerada.“, war es aber Chizuru, die das geschockt von sich gab. Später saß Ichigo auf dem Dach, sah in den Himmel. „Es war eine fantastische Zeit, als Götter auf der Erde wandelten.“ Wild, chaotisch. „Als Menschen zu Helden und Helden zu Legenden wurden.“ Es hätte dem jungen Mann neben ihm gefallen. „Tut mir leid.“, brachte Ranma mit leiser Stimme heraus. Chizuru hatte ihnen hörbar, ziemlich von der Rolle, von Vashta Nerade erzählt. „Muss es nicht. Das ist lange her.“ „Nicht für dich.“ Ichigo schnaubte kurz. „Im Jahr 592 vor Christus hab‘ ich den Nanban-Spiegel zerstört.“ Huh? „Ich konnte meinen Sohn einfach nicht alleine lassen. Nuna-chan sollte nicht auch noch ohne Vater aufwachsen.“ „Aber wie bist du dann wieder…?“ „Ein Kampf ums Ende der Welt…“ Ichigo lachte auf, konnte nicht anders. „Ich bin gestorben.“ Ranma guckte ihn entgeistert an. 585 v. Chr. war das gewesen. „Bankai.“, meinte Ichigo plötzlich. „Was?“ „Die ultimative Technik.“, eröffnete Ichigo Ranma. „Du kondensierst deine ganze Power, alles was du hast, auf einige wenige Momente. Deine ganzen Lebensenergien. Du lebst nur für den Augenblick. Der menschliche Körper aber kann das nicht verkraften und vergeht. Da du auch deine geistigen Energien angezapft werden, kann dein Geist den Körper nicht mehr aufrechterhalten.“ Das bedeutete, dass diese Technik das ultimative Kamikaze-Manöver war. „Aber das war’s wert.“ Jemanden zu beschützen, den man liebt… und die Welt in der sie leben. Einen positiven Aspekt hatte das auch gehabt. „Ich konnte mich von meinen Eltern verabschieden.“ „Du bist freiwillig…“ Ichigo nickte. „Ganz oben auf dem Tokyo Tower.“ Bei den Ancients hatte jemand einen echt fiesen Humor. Von der Zeit als Ascended wusste er nicht wirklich noch was. Und all das, was er seit dem Anfang des Nanban-Trips gelernt und erreicht gehabt hatte, war auch flöten. Nun, so ziemlich. „Kannst du dir vorstellen, dass diese Typen von Ascended mir nicht mal Shorts mitgegeben haben!?“ Ichigo hatte sich völlig nackt an die Antenne vom Tokyo Tower klammern müssen! Bei Setsuna hatten sie’s anscheinend auch so ähnlich gehalten. „Akane und du… Ihr könnt gegen Natsume und Kurumi gewinnen. Die Frage ist, ob ihr das wirklich wollt.“, wandte Ichigo plötzlich das Thema. „Akane will es. Das reicht mir.“, erwiderte Ranma. „Du liebst sie.“ Ranma seufzte. „So sehr, dass es weh tut.“ Aber das wusste Ichigo doch. „Wenn ihr verlieren würdet, wärt ihr frei.“, erinnerte Ichigo seinen Adoptivbruder. Ranma hatte das Zertifikat von Happosai. Das erlaubte ihm legitim, eine Musabetsu Kakuto Schule aufzubauen. Seine ganz eigene. „Du solltest es ihr wirklich sagen.“, wurde Ranma gewarnt. „Aber das ist deine Entscheidung.“ „Wenn ich’s vergeige, müsstest dann nicht DU eine von diesen zwei Mädchen heiraten?“, deutete Ranma an. „Yep, aber lass das mal meine Sorge sein.“ Ach, noch etwas, bevor er’s vergaß. „Du kannst dir die Quelle des ertrunkenen Mann’s abschmirken. Würd‘ nicht gut ausgehen.“ WAS!? „Die Amazonen haben’s probiert, damals. Du willst gar nicht wissen, was da rausgekommen ist.“ Der JTF hatte doch auch gewarnt. „Jusenkyo-Flüche akkumulieren sich.“ Sollte Shampoo beispielsweise in die Nyanniichuan hüpfen, würde sie bei Kontakt mit kaltem Wasser sehr wahrscheinlich ein Cat-Girl. Problematisch würd’s für Ranma, Ichigo, Mousse, Ryoga oder Genma werden, wenn sie in eine der heißen Quellen von Jusenkyo sprangen. „Es gibt zwei heiße Quellen da. Die Quelle des erstrunkenen Phönix und die Quelle des ertrunkenen Drachen. Da rein gesprungen und wir können unsrer Männlichkeit für immer Adieu sagen.“ Dann würde heißes Wasser sie nur noch in einen ‚männlichen‘ Drachen oder Phönix verwandeln. Aber kein Stress; Flüche waren nicht vererbbar. „Wär‘ kein großer Trost.“ Letztendlich würden Ranma und Ichigo also für den Rest ihres Lebens Aquatranssexuelle bleiben. „Ich würd’s auch wirklich lassen, dran rumzupfuschen.“, warnte Ichigo. „Im Moment kommen wir ganz gut damit klar. Aber wer kann schon sagen, was passiert wenn wir noch mehr Krempel drauf schaufeln?“ Nun, das ging ins Metaphysische. Nun, der nächste Tag verlief ‚etwas‘ ungewöhnlich. Zuerst war Akane während der gesamten Frühstückszeit und auf dem Weg zur Schule geradezu handzahm. Mit der Ausnahme, dass sie Ranma einen vollbeladeten Betonmischer-Laster über den Kopf zog. Später stellte Natsume sich mit Tendo als Nachnahmen in Ichigos und Nabikis Klasse vor. „Saotome!“ Und dann brach Tsubasa Kurenai in der Stunde durch die Wand. Ichigo konnte sich ein wissendes, fieses Lächeln nicht verkneifen als die ganzen Hentais mit ihrem Lolita-Komplex sabberten und sich an kurenai hermachten. „Kannst sie haben, Crossdresser.“ Dauerte ein paar Sekunden, bis die meisten von denen das rafften. „Hier, meinen Glückwunsch.“ Ichigo überreichte sogar einen hochzeitsgastmäßigen Umschlag, mit zwei Tickets für eine Weltreise mit der QE2. Huh!? Was jetzt? Lässig setzte Ichigo sich wieder an seinen Platz. Klar, dass jemand wie Ukairo ihn gleich anpflaumen musste. Vonwegen er sei doch ein Mann und könne sich dann eine Super-Braut wie Ukyo Kuonji nicht von einem… zensiert… ausspannen lassen! „Ich hatte drei Ehefrauen. Hab‘ nicht vor in nächster Zeit schon wieder zu heiraten.“ Ichigo blitzte Tsubasa an. „Außerdem sollte’s wohl Ukyo überlassen sein, mit wem sie ins Bett steigt.“ Konnten sie jetzt bitte mit dem Unterricht weiter machen? „Ich will mit dem Stoff durch sein bevor das neue Semester an der Todai anfängt.“ Was!? Todai!? „Yep. Hab‘ den Bewerbungstest ziemlich gut durchgebracht.“ „Ein Saotome auf der Todai.“, schnaubte Nabiki etwas verächtlich. „Ein Widerspruch in sich.“ Ichigo lächelte aus der Backe heraus. „Du musst auch rechnen, dass ich bloß adoptiert bin. Genmas Idioten-Gen hat auf mich keinen Einfluss.“ Aber sie hatte auch irgendwie Recht. Also nahm er den Bescheid und zerriss ihn in ziemlich viele, kleine Stückchen. „Sehen wir mal, wie weit ich mit meiner Nakama komme.“ Zur Mittagspause ging ein markerschütternder Schrei durch halb Nerima. Hatte einen ganz einfachen Grund: Akane waren Barthaare gewachsen und das nicht zu knapp. „Ziemlich schöner Bart, Akane.“, kommentierte Ichigo lässig. „Würde dich so mancher Mann drum beneiden.“ Zur Sicherheit rannte er nach diesen Worten. Er hatte keine Lust, wirklich noch zu einem FUMA zu werden. Akane derweil rannte heulend in die andere Richtung. Als er das bemerkte, stoppte Ichigo. Glücklicherweise hatte Ranma gleich nach dem Gegenmittel gegen die Soba-Power gesucht. „Das war nicht sehr nett.“ Sayuri und Yuka mussten Ichigo gleich zur Rede stellen. Kurz lachte Ichigo auf. „Ich hab‘ sie gestern erst gewarnt, dass so was sehr wahrscheinlich passiert, wenn sie ihr Ding so durchzieht. Aber sie hat mich bloß angepflaumt.“ Er hob kurz die Schultern. „Wenn man wirklich stärker werden will, muss man das aus eigener Kraft erreichen.“ Nur dann würde’s bleiben. Nur dann war’s was wert. „Um ein Ziel zu erreichen, gibt es normalerweise keinen schnellen Weg.“ Aus dem Kontext war’s klar, wovon er sprach. Dann gab er noch ein bisschen Yoda dazu und fertig für heute. Am Abend hatte Soun wieder mal einen Grund zum Heulen. Natsume und Kurumi hatten Ranma und Akane knapp besiegt. Aber wenigstens rannte Ranma Akane hinterher aus dem Haus. Ichigo konnte also sein Ding durchziehen. Kasumi, Setsuna und Nodoka hatte er vorgewarnt. Aber Nabiki und die zwei Idioten hatte er mit Absicht im Unklaren gelassen. Das würde eine nette Lektion. „Dann hätten wir wohl ein kleines Problem.“, notierte er also im Wohnzimmer, die Arme mit den Ellbogen auf dem Tisch abgestützt und die Mundpartie von seinen gefalteten Händen verborgen. Richtig Gendo. „Es steht immer noch die verabredete Vereinigung der Schulen im Raum.“ Akane und Ranma waren disqualifiziert, Kasumi fiel sowieso weg und Nabiki war keine Kampfsportlerin. Von Seiten der Saotomes musste das also Ichigo übernehmen, wenn es ihm auch gegen den Strich ging. „Ich muss dann wohl Natsume oder Kurumi heiraten.“ Zwar würden dann die Schulen vereint, aber die Familien nicht wirklich, da beide Parteien bloß 2. Wahl waren. Jetzt ließ Ichigo ein recht fieses Lächeln durchscheinen. Natsume und Kurumi waren doch ziemlich überrascht. „Vereinigung der Schulen?“ Heirat?! „Wie mein und auch euer Adoptivvater schon vor einiger Zeit ohne Rücksicht auf unsere möglichen Gefühle bestimmt haben.“ Das musste also durchgezogen werden. „Es bedeutet natürlich aber auch, dass damit jegliche Rechte an jeder der beiden Schulen an mich als Mann übergehen. Und auch jegliche Recht am damit verbundenen Besitz.“ Durch die Mitgift seiner zukünftigen Frau und seinem offiziellen Erbe von Seiten Genmas. Kurz: „Natsume und Kurumi bleiben. Der Rest von euch Schmarotzern hat bis Sonnenuntergang das Haus verlassen. Oder ich lasse euch von der Polizei rauswerfen.“ „Gute Güte.“ Kasumi keuchte erschrocken. Setsuna und Nodoka bekamen kein Wort heraus und Soun entgleiste völlig. „WAS HAST DU GESAGT!?“ Ichigo ließ dem Dämonen-Kopf die Luft raus. „Ich sag’s nicht noch mal. Ihr habt Zeit bis Sonnenuntergang, morgen.“ Nun, das gab denen noch ein wenig mehr als 24 Stunden. Die drei informierten Ladies gingen schon mal um erste Vorbereitungen zu treffen. Aber Soun ließ noch eine Tirade los. „Lehrer? Ausüber der Kunst?“ Ichigos Stimme war kalt. „Ich könnte mich nicht daran erinnern, dass Soun Tendo jemals irgendjemandem außerhalb der Familie auch nur eine einzige Lehrstunde in Musabetsu Kakuto Ryu gegeben hätte.“ Ganz offen: Soun Tendo war ein Schmarotzer an seiner eigenen Familie, an seinen eigenen Töchtern. Er hatte seit über zehn Jahren praktisch von den Mühen und Anstrengungen von Nabiki und Kasumi gelebt. Normalerweise hätten die Behörden ihm eigentlich seine drei Töchter schon damals wegnehmen müssen. Kein Job, keine auch noch so kleinen Anstrengungen, Geld ins Haus zu schaffen und seit die Saotomes da waren hatte er nur den ganzen Tag dagehockt und mit Genma beim Shogi oder Go Wett-Beschissen. Um seine zwei Adoptivtöchter hatte er sich auch nie gekümmert, sondern sie da ganz einfach alleine zurückgelassen. Das ließ Soun ja schon praktisch auf die Stufe von Genma sinken. „Das war jetzt unter die Gürtellinie, Saotome.“, kommentierte Nabiki kalt. Nun, er hatte trotzdem Recht, oder? „Gratuliere.“ Damit verließ Nabiki das Wohnzimmer. Ichigo derweil grinste ziemlich fies. „Tja, die einzige Möglichkeit, wie ihr zwei Volldeppen noch unter diesem Dach leben bleiben könntet, wäre, dass Akane und Ranma ihren Platz wieder einnehmen.“ An Soun und den Panda gewandt. „Ich darf euch daran erinnern, dass weder Nodoka noch Setsuna und auch nicht Nabiki oder Kasumi eine Pflicht haben, sich um irgendeinen von euch zweien zu kümmern. Das habt ihr schon lange verzockt.“ Also sollten sie lieber das andere Pärchen dazu bringen, sich mit Ichigo und seiner neusten Verlobten zu kloppen und gefälligst zu gewinnen, oder sie würden wohl den Rest ihrer Tage unter einer Brücke schlafen müssen. „Ach, übrigens. Meine Heirat bedeutet auch, dass ich jetzt schon praktisch der Besitzer der beiden Familienkatanas bin. Also her damit.“ Und auch die Tendo-Familienrüstung bei Fuß. Zehn Minuten später jagte ein wirklich wütender Soun Tendo einen Panda über die Dächer Nerimas. Die Realität sah einfach ganz anders aus. Am nächsten Tag standen zwei Taxis und zwei Möbellaster vor dem Anwesen. „Viel Spaß auf eurer Reise.“, verabschiedete Ichigo sich. Der Plan war einfach und brilliant zugleich. Während Natsume und Kurumi einkaufen waren, sonnten die restlichen Ladies des Clans- Nodoka, Blair, Chizuru eingeschlossen- einfach mal auf eine von Ichigo gesponsorte Reise gehen. Kurzum: die Sache war als Lektion für Soun (und Genma) gedacht. Die beiden Typen waren mittlerweile hoffentlich dabei, Ranma und Akane zurück zu holen. Auf dem andren Weg konnte das Pärchen andernfalls auch glücklich werden. Wegen den beiden Idioten von Vätern würde Ichigo niemanden unglücklich werden lassen. „Und wie willst du den Rest lösen, Saotome?“, wollte Nabiki wissen. Also trat Ichigo zu ihr. „Als ich in der Zukunft war, hab‘ ich einige interessante Entdeckungen gemacht. Und du glaubst ja gar nicht, was man mit ein wenig Flirten alles erreichen kann.“ Übersetzt: die süßen Ladies auf dem Amt waren ganz entzückt von ihm gewesen. „Also, viel Spaß auf eurem Trip.“ Und diesmal sollten sie sogar keine Probleme mit Piraten haben. Nodoka, Setsuna und Kasumi umarmten Ichigo, drückten ihn. Klar, dass es für ihn auch nicht leicht würde. Aber wahrscheinlich musste diese Schocktherapie einfach mal sein. Nur Natsume und Kurumi konnten einem Leid tun. „Shit.“, fluchte Ichigo leise. Das Haus war so einsam ohne all die Zwangsjackenträger seiner Familie, und dem Rest. So verdammt einsam. Und dabei hatte Ichigo das nie wieder sein wollen. Na, das würde er doch wohl hinkriegen. Natsume und Kurumi würden den Dojo nicht übernehmen, aber auch nicht mehr alleine sein. Jetzt würde er ihnen erst einmal etwas kochen, westlich. „Was ist das?“, fragte Kurumi, völlig von dem Essen überrascht. „Bitte, greift zu.“, lud Ichigo die beiden Schwestern ein. Aber, ganz ehrlich gesagt, die beiden Schwestern hatten nicht den blassesten Schimmer, wie man mit Besteck aß. So konnten sie schlecht das Schnitzel und die Spätzle mit Messer und Gabel verputzen. Also führte Ichigo es ihnen ganz cool vor. „Wir haben auch einiges zu besprechen, nachher.“ Nun, Kurumi inhalierte praktisch sowieso das Essen. Ohne weitere großartige Worte räumte Ichigo danach gleich ab. „Ich möchte mich zuerst für den Schock gestern entschuldigen.“, meinte er dann, als er sich den zwei Mädels gegenüber an den Tisch setzte. Leicht gezwungen- also mit Seele aus Eis- ignorierte er die Tatsache, dass sowohl Natsume als auch Kurumi ohne einen Fetzen Stoff am Leib dasaßen. Er brauchte bloß 2 und 2 zusammenzählen. „Das gestern war mehr oder weniger eine Lektion für Soun und Genma.“, erklärte Ichigo also, auf der anderen Seite des Tisches. „Die Person damals war nicht Soun.“, eröffnete er ihnen. „Das war ich.“ Er verbäugte sich tief vor ihnen. Natürlich musste er sich entschuldigen, dass er sie damals nicht mitgenommen hatte. Aber, klar, er war auf diesem Trip mit dem Nanban-Spiegel gewesen und hatte nicht riskieren wollen, dass den beiden kleinen Kindern was passierte. Dafür hatte er ihnen aber zwei Weisheiten mit auf den Weg gegeben. Daniel Jackson und Obito. Neben einem gewissen Grundtraining des Musabetsu Kakuto. Damit hatten die beiden Schwestern dann ihren eigenen Stil herausgebildet. Mit beiden Händen schob Ichigo sowohl Natsume als auch Kurumi einen Auszug aus dem Familienregister hin. Da stand eindeutig, dass sie von Ichigo Tendo und Nabiki Tendo adoptiert worden waren. Yep, das hatte Ichigo auch umgehauen. Dann hatte er an den krankenbesuch gedacht, den die Ice-Queen abgezogen gehabt hatte. Oh, das würde sie schon ziemlich schocken. In ihrem Alter Mutter eines Teenagers. „Ich bin froh, dass ihr euch zu so prächtigen jungen Frauen entwickelt habt.“, gab Ichigo warm, erleichtert von sich. Keine fünf Sekunden später klebten Natsume und Kurumi an ihm um ihn fast sprichwörtlich mit ihrer Liebe zu erdrücken. Verständlich, dass er sie auch umarmte. Was dazu führte, dass es auf dem Anwesen gleich noch mal ein paar Grad kälter wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)