Love me,… Devil? von Satnel ================================================================================ Epilog: -------- Titel: Love me,… Devil? Teil: Epilog „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Um sie herum waren Diener dabei, hastig die Kutschen ihrer Herren zu beladen. Auch wenn es heute Abend noch ein Fest gab, reisten viele der Gäste heute Nachmittag ab. Einige wegen geschäftlicher, andere wegen persönlicher Pflichten und einige auch nur, weil sie keinen Wert auf solche Arten von Festlichkeit legten. Morgen Mittag würde sich das ganze Chaos dann noch einmal wiederholen und dann kehrte wieder der Alltag am Hofe ein. Christian freute sich bereits darauf, wenn das auch hieß, dass er sich nun von einem geliebten Menschen verabschieden musste. Eigentlich von zweien, aber nur einer von ihnen machte es ihm wirklich schwer. Sanft strich er Annabelle übers Haar und versuchte sie zu beruhigen. Diese umklammerte seine Beine und schluchzte, nachdem es ihr nichts genutzt hatte, ihre Mutter trotzig anzuschreien. Soweit Christian es mitbekommen hatte, sah sie nicht ein, warum sie sich nun schon wieder von ihrem Onkel trennen musste. Christian vermutete, dass sie eher hier am Hofe bleiben wollte, anstatt in ihr Schloss am Land zurückzukehren. Nun, wenn sie mit fünf Jahren schon solche Vorlieben zeigte, war es leicht zu ahnen, wohin sie ihr Weg einmal führen würde. Aber wahrscheinlich wollte sie sich einfach nur nicht von ihren Freunden trennen, denn an ihm konnte es nicht liegen. Diesmal hatten sie wirklich nicht viel Zeit füreinander gehabt. Juliet seufzte, während sie ihre Tochter betrachtete. Mehr konnte sie nicht machen ohne elterliche Strenge einzusetzen und sie war keine Mutter, die ihre Tochter mit Gewalt zu etwas zwang. „Wenn das so weitergeht wird sie wohl nie die Dame werden, die Benedikt sich erhofft.“ „Sie ist noch jung, das kann alles noch werden.“ Christian lächelte, da er Juliets Absicht erkannt hatte. „Meinst du? Das hier wirkt nicht sehr damenhaft, wenn du mich fragst.“ „In ein paar Jahren wird sie merken wie kindisch ihr Verhalten jetzt war und sich dafür schämen.“ Er merkte das Annabelle ihnen aufmerksam zuhörte, da das Schluchzen aufgehört hatte. Natürlich, wenn man selbst Geräusche machte, konnte man nicht hören, was die Anderen sagten. Juliet seufzte nur theatralisch. „Wie soll ich das nur ihrem Vater beibringen? Eine richtige Dame wird sie bei diesem Verhalten nie und da hilft es auch nichts, wenn du es schönredest.“ Mit einem letzten Schluchzen löste Annabelle sich von Christians Beinen und wischte sich mit dem Unterarm über die Augen. Dann sah sie auf und in ihren Augen stand eine eindeutige Bitte. Christian kam dieser gerne nach und beugte sich zu hinunter. „Ja?“ Annabelle küsste ihn auf die Wange und umarmte ihn. „Ich hab dich lieb, komm mich bald besuchen.“ Er konnte nicht anders, als bei diesen Worten zu lächeln. Als sie sich trennten stupste er ihr mit dem Zeigefinger auf die Nase. „Das werde ich sicher. Im Frühling werde ich euch besuchen und dann werde ich meine ganze Aufmerksamkeit nur dir widmen.“ Das schien sie zu freuen, da sie fröhlich lächelte. „Einverstanden.“ Als sie sich umwandte und zur Kutsche ging, streckte sie ihrer Mutter noch die Zunge heraus, bevor sie rasch einstieg. Juliet schüttelte nur tadelnd den Kopf. „Sie wird an meinen ersten grauen Haaren schuld sein.“ „Ja, aber erst in ein paar Jahren. Und ich bin sicher, sie wird es dann nicht mehr alleine sein.“ Denn Annabelle würde sicher nicht ihr einziges Kind bleiben, da war Christian sich sicher. „Das befürchte ich auch.“ Dann wurde sie wieder ernst. „Du hast dich verändert. Du wirkst zufrieden.“ Christian nickte langsam, auf ihre Frage. „Ja, das bin ich auch.“ „Glücklich?“ Diesmal kam seine Antwort schneller als bei ihrem letzten Gespräch und mit einem Lächeln. „Ja.“ „Das ist gut.“ Auch Juliet lächelte zufrieden und nickte bestätigend mit den Kopf. „Benedikt wird erfreut sein, das zu hören.“ „Sag ihm, dass ich ihn vermisse und mich schon auf unser nächstes Treffen freue.“ Er wusste durchaus, wie sich seine Worte anhörten und welchen Ausdruck er wohl gerade zeigte, doch das war ihm egal. Juliet hatte sich schon lange damit abgefunden, dass niemand zwischen Benedikt und ihm stehen konnte. Sie hatte auch nichts dagegen, solange sie noch genug Aufmerksamkeit von Benedikt bekam. „Das werde ich.“ Sie warf einen raschen Blick zur Kutsche, wo Annabelle sie noch immer keines Blickes würdigte. „Ich glaube, wenn ich nicht bald einsteige, steigt sie mir wieder aus.“ Das konnte gut sein, aber Christian traute ihr das nicht zu. Was Sturheit betraf hatte sie eindeutig eine Menge von ihren Eltern mitbekommen und im Moment ging Annabelle ganz darin auf zu schmollen. Mit einem Lächeln, legte er seine Hände auf Juliets Oberarme und küsste sie auf die Wangen. „Mach es gut, wir sehen uns bald wieder.“ „Ihr Männer habt eine ziemlich weite Auffassung was das Wort bald betrifft.“ Juliets Lächeln war warm, was ihrem Tadel ziemlich viel an Schärfe nahm. Doch hob sie bei ihren nächsten Worten ermahnend den Zeigefinger. „Vergiss bloß nicht zu Weihnachten wenigstens zu schreiben. Bridget wartet jedes Jahr sehnsüchtig auf deinen Brief.“ Er sah sie gespielt empört an. „Als ob ich das jemals vergessen hätte.“ „Nein, aber ich fungiere gerade als Sprachrohr deiner Mutter. Auf Wiedersehen, Christian. Wir gehen.“ Die letzten Worte waren an Alan gerichtet, der die ganze Zeit neben ihr gewartet hatte. Nun drehte er sich ruckartig um und folgte Juliet zur Kutsche. Als sich diese sich langsam in Bewegung setzte, folgte Christians Blick ihr, bis sie nicht mehr zu sehen war. Nein, er machte sich keine Sorgen, sie würden sicher heil in ihrem zuhause ankommen. Dafür würde Alan sorgen, dessen war sich Christian sicher. Genug Lohn bekam er ja dafür. Trotzdem, es war immer so wenn jemand, den er liebte, abreiste. Er wusste, dass sie gut geschützt wurden, doch ein wenig sorgte er sich trotzdem immer. „Konntest du die Sache regeln?“ Diese Frage war an Rida gerichtet, wenn er ihn auch nicht ansah. Rida trat neben ihn, sodass er ihn aus den Augenwinkeln sehen konnte und schüttelte den Kopf. „Das war nicht mehr nötig. Ich denke, Alan hat seine Lektion gelernt, dafür hat Juliet gesorgt.“ „Mit genügend Geld, da bin ich sicher.“ Kopfschüttelnd wandte sich Christian von dem Getümmel auf dem Hof ab und betrat wieder das Schloss. Hier in der Eingangshalle war das Chaos noch viel schlimmer als auf dem Hof. Überall standen Kisten, die von Dienern umhergeschoben wurden, während sie sich einen Weg durch die Gepäckstücke bahnten. Es wunderte Christian immer wieder, wie man es trotz des Durcheinanders schaffte, dass jeder mit den gleichen Kisten heimfuhr, mit denen er gekommen war. Er hätte hier schon längst den Überblick verloren. Das war auch einer der Gründe, warum er nur verreiste, wenn sonst niemand auf diese Idee kam. Mit einigen Ausnahmen natürlich, aber dann verließ er sich ganz auf Rida. Erleichtert atmete er auf, als er die Halle hinter sich ließ und sich weiter in die ruhigeren Bereiche des Palastes bewegte. Nach einigen Metern stand Karen vor ihm an die Wand gelehnt und erwartete ihn mit einem Lächeln. Sich von der Wand abstoßend schloss sie sich ihm an, als er an ihr vorbeiging. „Und hast du dich verabschiedet?“ Er nickte nur. Was sollte er schon sagen, schließlich hatte sie sich zuvor hier von ihm getrennt. Wahrscheinlich um ihm einige private Momente zu gönnen, sonst hätte sie nicht hier auf ihn gewartet. „Wann siehst du sie wieder?“ „Im Frühling werde ich sie besuchen.“ Nachdenklich nickte Karen. „Ja, ich denke, das wäre dann auch für mich eine gute Zeit, um meinen Ehemann wieder einen Besuch abzustatten.“ Schweigend gingen sie weiter und es dauerte eine Weile, bis Karen die Stille durchbrach. Sie schnaufte genervt. „Ich fasse es nicht, dass mich Raoul um mein Geld gebracht hat. Wie konnte er nur verlieren?“ „Ja, das könnte man ihm wirklich übel nehmen.“ Christian war dankbar für diesen Themenwechsel, der ihn auf andere Gedanken brachte. Grinsend sah er zu seiner Freundin, die sich neben ihm künstlich aufregte. „Aber ich denke, dass wir unseren Prinzen langsam wirklich als ernsthaften Gegner für Raoul sehen müssen. Entweder das, oder Raoul lässt nach.“ Karen dachte kurz nach und grinste dann schadenfroh. „Ich bin für zweiteres, denn das wird seinem Stolz mehr zusetzen als die erste Möglichkeit. Und wie heißt es so schön: wer den Schaden hat…“ Auch wenn sie den Satz nicht zu Ende führte, wusste Christian, was sie sagen wollte. Das war ein Spruch, den wohl jeder kannte, weil er anders als viele andere wahr war. „Oh, da ist ja unser Verlierer.“ Christian sah bei ihren Worten auf und sah Raoul, der in ein Gespräch mit Shay vertieft war. Genau Shay war jemand, den er im Moment nicht sehen wollte. Natürlich freute er sich darüber ihn zu sehen, doch er hatte sich gerade erst von geliebten Menschen verabschiedet, da musste er nicht daran erinnert werden, dass ihm das bald wieder bevorstand. Immerhin würde auch Shay in den nächsten Tagen abreisen müssen. „Da ist ja der Mann, der mir im Moment lieber aus dem Weg gehen sollte.“ Kaum hatten sie Karens Stimme vernommen, sahen Raoul und Shay alarmiert auf. Dann warfen sie sich einen unsicheren Blick zu, anscheinend wusste keiner von ihnen, wer sich nun Karens Zorn zugezogen hatte und warum. Christian lächelte amüsiert bei einer solchen Reaktion. Es zeigte nur, wieviel Respekt Karen hier selbst unter den Männern besaß. Natürlich war sie nicht wirklich wütend auf einen der beiden, doch das konnten sie nicht wissen. „Du kannst dich entspannen, von dir will ich nichts.“ Damit machte sie eine abweisende Handbewegung in Shays Richtung. Dafür richtete sich ihr Zeigefinger drohend auf Raoul. „Wegen dir habe ich eine Menge Geld verloren.“ Raoul zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern. „Du hättest ja nicht wetten müssen.“ „Das mache ich aber nun einmal gerne.“ Karen lächelte bei ihren nächsten Worten spöttisch. „Aber den Fehler mache ich nur einmal. Wenn du nachlässt muss ich von nun an eben immer auf deinen Gegner wetten. Es war klar, dass auch du unter dem Alter zu leiden hast.“ Raoul schnappte kurz nach Luft, bei dieser Woge an Beleidigungen. Shay trat zu Christian und beugte sich zu dessen Ohr. „Hat sie viel verloren?“ Der Blonde schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Nicht soviel, dass sie es nicht verschmerzen könnte. Schließlich ist sie nicht dumm.“ Das war keiner von ihnen, einer der Gründe warum sie sich so gut verstanden. Neben ihnen gingen die Neckereien - denn nichts anderes war diese kleine Auseinandersetzung zwischen Karen und Raoul nicht - ungebremst weiter. Zumindest bis Raoul sich einem anderen Thema zuwandte. Lächelnd sah er zu Shay und nickte ihm zu. „Shay, ich denke, nun kannst du es ihm sagen.“ Das schien auch Karens Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, zumindest erwiderte sie nichts mehr auf Raouls Worte. Auch Christian sah zuerst Raoul und dann Shay fragend an. Was sollte Shay ihm sagen? Denn er zweifelte keine Minute daran, dass Raoul mit seinen Worten ihn gemeint hatte. Shay selbst sah Raoul nur einen Moment verwirrt an, bevor er verstehend nickte. „Oh ja, das.“ Mit einem erfreuten Lächelnd wandte er sich Christian zu. „Du hattest doch Bedenken, dass ich für meine neue Stellung weiter weg muss, oder?“ „Ja?“ Natürlich wusste er das, seit er seine Entscheidung getroffen hatte, ging dieser Gedanke kaum mehr aus seinem Kopf. Allerdings verstand er nicht, warum Shay das nun ansprach. Wenn es nach ihm ginge, könnte man dieses Thema ruhig noch etwas weiter hinausschieben. „Also ich denke, das dürfte kein Problem mehr darstellen, da ich eine Stellung bei Raoul angenommen habe.“ „Und ich habe nicht vor, mich von diesem Hof zu entfernen, nicht bei meiner verantwortungsvollen Aufgabe.“ Raoul grinste belustigt, als er Christian ansah. Christian hingegen benötigte eine Minute, um diese Information zu verarbeiten. „Du bleibst also hier?“ Es war keine wirkliche Frage, da er die Antwort selbst wusste. Er wiederholte das nur, um sich selbst klarzumachen, dass er sich nicht verhört hatte. Doch dann wandte er sich verärgert an Raoul. „Und das konntest du mir nicht früher sagen?“ Der Schwarzhaarige zuckte nur unschuldig lächelnd mit den Schultern. „Nun, ich wusste nicht, dass es dich interessiert.“ Von wegen, das wusste er ganz genau. Doch diesmal hatte Raoul es wirklich geschafft, ihn zu überrumpeln und er konnte ihm nicht einmal böse sein deswegen. Schließlich bedeutete das, dass Shay bei ihm bleiben konnte. „Komm, du schuldest mir etwas, mindestens ein paar Gläser Wein.“ Dabei berührte Karen Raoul am Unterarm und machte eine Kopfbewegung den Gang hinunter. Das war ihre Art Shay und Christian etwas Privatsphäre zu gönnen. Raoul sah nicht wirklich so aus, als würde er gehen wollen, nickte dann aber doch zustimmend. Mit ihr am Arm entfernten sie sich von ihnen. „Du hättest es mir sagen können.“ Nun wo Raoul nicht mehr da war, richtete er diesen Vorwurf an Shay, den ungefähr genauso viel Schuld daran traf. Dieser schüttelte leicht den Kopf. „Nein, denn Raouls Bedingung war, dass ich bis zum Ende des Turniers darüber schweige. Und das Turnier endete erst heute.“ Eigentlich konnte er auf niemanden richtig wütend sein. Christian fühlte sich einfach nur erleichtert. Er legte seine Arme in Shays Nacken und sah ihm in die Augen. „Das heißt also, dass du auch weiterhin in meiner Nähe bleibst?“ Eine Hand auf Christians Oberarm legend lächelte Shay liebevoll. „Wie könnte ich den Teufel, der mich so fasziniert nach all dem alleine lassen?“ „Ja, das würde dir dieser Teufel auf jeden Fall nachtragen.“ Ohne darauf zu achten, ob und wer sie dabei sah, zog er Shay zu sich und verschloss seine Lippen mit einem zärtlichen Kuss. Nein, Shay würde er sicher nicht so schnell wieder loslassen, wenn er es bewerkstelligen konnte sogar niemals wieder. Dafür war ihm der Jüngere viel zu wertvoll geworden und wenn er etwas liebte, gab er es freiwillig sicher nicht mehr aus der Hand. ENDE An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen die diese Geschichte gelesen, kommentiert oder favorisiert haben. Auch möchte ich mich bei meiner Betaleserin bedanken, das sie all meine Fehler verbessert hat. Wer aber nun glaubt, dass es nun wirklich endet, den muss ich enttäuschen. Es gibt eine weitere Geschichte, voller Mittelalterromantik, wobei da durchaus etwas Abenteuer enthalten sein wird. Vielleicht liest man sich ja wieder in Love me,… Assassin?, ich würde mich freuen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)