Love me,… Devil? von Satnel ================================================================================ Kapitel 30: ------------ Titel: Love me,… Devil? Teil: 30 „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. „Langsam zweifle ich wirklich an der Menschkenntnis meines Bruders.“ Christians Faust traf die Wand neben ihm. „In diesem Fall scheint er wirklich verblendet zu sein.“ Rida der ihm folgte, betrachtete die getroffene Stelle mit einem Stirnrunzeln. „Dabei habe ich ihm nicht einmal etwas getan. Und trotzdem nutzt er jede Chance, um mich zu provozieren.“ Das Blöde war nur, dass es ihm gelang. Alan wusste genau, welche Fäden er ziehen musste, um ihn zu einer unbedachten Bemerkung hinzureißen. Was danach passierte lag dann kaum noch in seiner Hand. Nein, in Alan hatte er nicht seinen Meister gefunden, nur jemanden der ihm ebenbürtig war. „Soll ich mit ihm reden?“ Christian wandte den Kopf zu seinem Leibwächter um. Skeptisch betrachtet er ihn. „Sehe ich wirklich so aus, als könnte ich mich nicht alleine gegen ihn zur Wehr setzen?“ Nein, er benötigte keinen Aufpasser, der seine Kämpfe für ihn schlug. Die Sache mit Alan würde er selbst erledigen, oder besser aussitzen aus Rücksicht auf seinen Bruder. Benedikt sollte ihm nicht vorwerfen können, dass er sein Personal reduzierte. Sein Bruder vertraute Alan und auf seine Einschätzung verließ er sich. Es waren ja nur mehr ein paar Wochen, maximal. „Wir sind ihn bald wieder los.“ Bei diesen Worten nickte auch Rida und man konnte eine gewisse Erleichterung in seinem Gesicht nicht übersehen. „Ich traue ihm nicht.“ „Das tut keiner von uns beiden.“ Was natürlich auch ein Grund für Alans Abneigung ihnen gegenüber sein könnte. „Christian.“ Ridas Blick war auf eine Stelle vor ihnen gerichtet, doch seine Stimme war so leise, dass nur der Blondhaarige sie verstehen konnte. Da Rida weder alarmiert, noch beunruhigt wirkte, nahm sich Christian Zeit sich umzudrehen. Erst als er die Person erkannte, verstand er Ridas Hinweis. Verwundert runzelte er die Stirn und beschleunigte seine Schritte. Es war nicht so, dass es ihn erstaunte Shay hier zu sehen, doch zu dieser Zeit war es schon verwunderlich. Immerhin begann morgen das Turnier. Jeder der verbissen genug war um die letzte Erholungspause in den Wind zu schlagen, war noch dabei zu trainieren. Und wenn Christian ehrlich war, zählte er Shay zu dieser Gruppe. Er war noch zu jung, um zu wissen, was sein Körper benötigte. Als Christian den Gang erreichte dem Shay folgte, warf er einen Blick in die andere Richtung, um sich zu überzeugen, dass sie alleine waren. Erst dann folgte er dem Jüngeren. „Shay?“ Überrascht zuckte Shay zusammen, so als hätte man ihn bei etwas Verbotenem erwischt. Nur langsam drehte er sich zu Christian herum. „Christian.“ Nun es schien so wie immer zu sein, doch inzwischen kannte Christian den Anderen schon gut genug, um zu wissen, dass es nicht so war. In seinem Blick fehlte das Feuer, das er bei ihm so mochte und auch sonst wirkte er nicht so lebendig wie üblich. Es war schwer ein Wort dafür zu finden, doch ihm fehlte etwas von dem Temperament, das er ihm gegenüber immer zeigte. „Was ist los?“ Im nächsten Moment verfluchte sich Christian innerlich. Das war ein wirklich ungeschickter Anfang für ein Gespräch. Eigentlich sollte er genug Erfahrung haben, um nicht gleich zum Offensichtlichen zu kommen. Dabei hatte man sich bei ihm noch nie über mangelndes Einfühlungsvermögen beklagen können. Jetzt konnte er sich nur fragen, was mit ihm los war, doch leider fehlte ihm eine Antwort darauf. Shay sah ihn einen Moment lang erschrocken an, dann wandte er den Blick ab. Er lächelte, doch wirkte das eher etwas verunglückt. „Was soll los sein?“ Gut, also lag er mit seiner Vermutung doch nicht so falsch. Die Frage war nur, ob Shay ihn einweihen würde. Er würde es nicht machen, doch Shay war etwas leichtgläubiger als er selbst. „Nun, das Turnier beginnt morgen. Eigentlich nahm ich an, dass du noch etwas trainierst.“ Was zwar dumm wäre, doch wer jung war, durfte Fehler machen. Immerhin waren diese dazu da, um daraus zu lernen. Obwohl viele Menschen durchaus Wiederholungstäter waren. Ein leises Seufzen kam von dem Jüngeren, wobei er noch immer Christians Blick auswich. „Ich denke nicht, dass das noch einen Unterschied machen würde.“ Das natürlich nicht und er rechnete es Shay hoch an, dass er zu dieser Erkenntnis gekommen war. Jedoch hatte er diese Entscheidung sicher nicht aus Vernunft getroffen. Shay wirkte eher entmutigt, keine gute Einstellung für morgen. „Nein, würde es nicht. Allerdings scheinst du auch nicht sonderlich motiviert zu sein.“ „Da es mein letztes Turnier ist, egal wie das Ergebnis aussieht, ist mir meine Motivation auch egal.“ Daher wehte also der Wind. „Die Entscheidung deines Bruders?“ Er benötigte Shays Kopfnicken gar nicht als Bestätigung, es lag auf der Hand. In solchen Momenten war er seinem Vater wirklich dankbar, dass er ihm mit seinem Erbe ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht hatte. Nicht dass Benedikt ihn eingeschränkt hätte, aber es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass man auf eigenen Beinen stand. „Aber du willst doch weiter daran teilnehmen, oder?“ Shay sah ihn überrascht an. Einen Moment lang glomm Hoffnung in seinen Augen auf, doch erlosch es ebenso schnell wieder. „Natürlich, nur ist das ohne die Unterstützung meiner Familie kaum möglich. Für andere Möglichkeiten bin ich zu schlecht.“ „Nicht schlecht, nur unerfahren.“ Etwas das man in diesem Alter zwar nicht mehr sein sollte, doch woher sollten die Adelssöhne heute auch kämpfen lernen? Sein Vater war da in mehrerer Hinsicht sehr fortschrittlich gewesen. „Aber das kann man ändern.“ Christian traf eine Entscheidung und umfasste das Handgelenk des Jüngeren. „Komm mit.“ Von Rida und notgedrungen auch Shay gefolgt, steuerte er auf das Tor der Burg zu. In seinem Kopf hatte sich eine Idee gebildet, warum er das machen wollte, wusste er nicht. Doch was Shay anging, dachte er über das warum auch gar nicht mehr nach. Er wollte etwas für den Jüngeren machen, etwas das seine Situation verbessern, seinem eigenen Ziel jedoch nicht zuträglich war. Nur damit sein Plan Früchte trug, musste er auf jeden Fall einmal die Motivation des Jüngeren heben. Mit seiner derzeitigen Einstellung schaffte es sogar ein Neuling ihn in der ersten Runde zu besiegen. „Wo willst du hin?“ Natürlich wehrte sich Shay gegen seinen Griff. Leider blieben ihm nicht viele Möglichkeiten als nur leicht an seiner Hand zu ziehen, wenn er nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf sie ziehen wollte. „Wir machen etwas gegen deine derzeitige Einstellung.“ Jedoch ließ Christian ihn los, bevor sie ins Freie traten. Das würde sonst sicher nicht unbemerkt bleiben. Und mehr Gerüchte, die Shay verunsicherten, benötigte er nicht. „Meine Einstellung? Die ist doch egal.“ Shay rieb sich das Handgelenk, welches Christian eben noch gehalten hatte. „Ist sie nicht.“ Christian setzte seinen Weg fort und wenn Shay ihm nicht folgte, würde er keine Antwort bekommen. Deswegen war er nicht sonderlich überrascht, als er hinter sich Schritte hörte. „Warum?“ Shays Stimme klang nun lauernd, so als hätte er eine Möglichkeit gewittert, das Unabwendbare doch noch zu verhindern. Mit einem zufriedenen Lächeln ließ der Blonde seinen Blick über das Zeltlager schweifen. Er würde Shay gerne das Wunder geben, das er sich erhoffte. „Weil du beim Turnier einen guten Platz erreichen musst. Besser als deine bisherigen.“ Während er sich einen Weg zwischen den Zelten und Neuankömmlingen suchte, erklärte er Shay was er vorhatte. Unter Umständen war es Shay nützlich, wenn er die richtigen Leistungen erbrachte und auch vor Opfern nicht zurückschreckte. Jedoch war es ein Opfer, das ihm sicher nicht schwer fiel. „Dir ist sicher schon aufgefallen, dass nicht nur Adelige hierherkommen, sondern auch normale Ritter. Das ist deshalb so, weil es hier viele Adelige gibt, die nur wegen des Turniers kommen. Teilweise, weil es wichtig ist gesehen zu werden, aber hauptsächlich weil sie Ritter und Kämpfer suchen, die in ihre Dienste treten würden. Das ist eine große Chance für die Männer, die nicht das Glück hatten als Erbe geboren zu werden.“ Leider hatten die Meisten davon das gleiche Problem wie Shay. Eine mangelnde Ausbildung machte es einem nicht gerade leicht hier zu bestehen. „Aber das würde bedeuten…“ Die Stimme des Jüngeren verstummte. Anscheinend begriff er gerade was das im schlimmsten Fall bedeuten würde. Zustimmend nickte Christian. Das war der Nachteil an der Sache, jedoch war der so unbedeutend, dass die meisten Männer dieses Opfer gerne brachten. „Ja, du musst vielleicht mit deiner Familie brechen. Allerdings würde es dir ein freies Leben ermöglichen, frei von den Bestimmungen deines Bruders. Du würdest dein eigenes Geld verdienen und es ist sicher kein Problem auszuhandeln, dass deine Teilnahme beim Turnier eine Bedingung in deinem Vertrag wird. Allerdings liegt es an dir, ob du dafür bereit bist.“ Eine ganze Weile schwieg Shay, auch wenn Christian hörte, dass er ihm noch immer folgte. Ihm war klar, dass es eine schwere Entscheidung für jemanden wie Shay war, jemanden wie ihm gab es nur eine Antwort und die fiele für seine Familie aus. Doch im Gegensatz zu Shay war er in ganz anderen Verhältnissen aufgewachsen, für ihn war es undenkbar seine Familie zu verraten. „Ich bin nun aber schon einige Jahre beim Turnier dabei und noch nie hat mich jemand auf diese Sache angesprochen.“ Damit war die Frage wohl beantwortet, ob er bereit war, sich von seiner Familie loszusagen. Ehrlich gesagt, hatte Christian auch keine andere Antwort erwartet. Was er bis jetzt von dieser Familie mitbekommen hatte, sprach nicht sehr für sie. „Weil niemand wusste, dass du für derartige Angebote offen bist. Außerdem warst du nicht besonders gut.“ Das war wohl sein größtes Problem. Christian konnte die entsprechenden Leute darauf aufmerksam machen, doch die Leistung musste der Braunhaarige selbst erbringen. Das war wohl die einzige Schwachstelle in diesem Plan. Er war nicht überragend, aber Mittelmaß, nach seinem Training jedenfalls. Was er von dem Gelernten umsetzte, war Shays Entscheidung. Nur aufgrund seiner Erziehung neigte er dazu, sich zu unterschätzen. Das war etwas, das er nie zugeben würde, aber tief in seinem Inneren glaubte. Shays Seufzen zeigte Christian, dass er mit seiner Ahnung Recht hatte. „Dann kann ich das gleich vergessen.“ Christian blieb stehen und wandte sich dem Jüngeren zu. „Wie gesagt, es liegt nur an deiner Einstellung. Aber man kann dem Glück ja auf die Sprünge helfen und das dafür Nötige werden wir uns hier besorgen.“ Egal was man benötigte, hier fand man es bestimmt. Wenn das Meiste auch nur fauler Zauber war, es war nur wichtig, dass der Betreffende daran glaubte. Die Möglichkeit, die ihm Christian aufzeigte war ja verlockend. Mit seiner Familie zu brechen, war keine leichte Entscheidung, doch er schuldete ihnen nichts. Wenn es eine Möglichkeit gab sein Leben zu verbessern, wäre er ein Narr, diese nicht zu ergreifen. Was er nun hörte war neu, aber nicht uninteressant. Eigentlich hatte er bis jetzt angenommen, die Ritter würden alle nur wegen des Preisgeldes kommen. Doch das erklärte nicht, warum sie es jedes Jahr versuchten, obwohl es kaum Verbesserungen gab. Jetzt ergab das alles einen Sinn. Jedoch sah er für sich dabei nur wenige Möglichkeiten. Er war nicht so gut, um einen Platz zu erringen, der ihm Aufmerksamkeit brachte. Dafür benötigte es ein Wunder. Bei Christians Worten hob er den Kopf und sah sich um. Bis jetzt war er dem Älteren ohne groß nachzudenken gefolgt. Denn Christian hatte nicht so gewirkt, als ob er ihm das Ziel verraten würde, nun wurde ihm der Grund dafür klar. Vor ihnen befand sich eine kleine Ansammlung von Zelten und Wägen. Einige der Wägen waren mit seltsamen Zeichnungen verziert. Zwischen den Wagen saßen einige Frauen, neben Lagerfeuern und rührten ab und zu in dem Topf um, der darüber hing. Schmutzige Kinder spielten neben ihnen und tollten ausgelassen herum. „Das ist das Zigeunerlager.“ „Ja.“ Unbekümmert ging Christian weiter, so als befände er sich in bester Gesellschaft und nicht bei Ausgestoßenen. Shay folgte ihm, aber auch nur, weil er unter diesen Menschen nicht alleine sein wollte. Sein Blick glitt unsicher umher. Normalerweise hielt er sich von diesen Menschen fern, einfach weil sie unter seinem Stand waren. Wenn Liam davon erfahren würde, konnte sich Shay wieder etwas anhören. Er sollte nicht hier sein, das konnte er auch in den Augen der Leute lesen, die ihn beobachteten. „Warum sind hier nur Frauen und Kinder?“ Seine Stimme war leise, da er glaubte, dass ein lautes Geräusch den Bann brechen würde und man sich auf sie stürzen würde. „Die Männer sind bei den Schaustellern und bieten ihre Waren und Künste an.“ Suchend sah Christian sich um. „Wo ist sie nur?“ Was dann passierte war zu schnell, als das Shay eingreifen konnte. Ein freudiger Schrei erklang und Shay griff wie automatisch zu seinem Schwert, nur um zu bemerken, dass er es nicht dabei hatte. Natürlich, er hatte heute nicht trainieren wollen. Stattdessen fühlte er nur den Griff seines Dolches. Doch um diesen zu ziehen, war es schon zu spät, da in diesem Moment ein buntere und nach Blumen riechendes, Schemen an ihm vorbeiflitzte. Erst als dieses Schemen Christians Hals umklammerte und seine Lippen auf die des Blonden presste, erkannte Shay das es eine Frau war. Seine erste Reaktion war, dass er verlegen den Blick abwandte. Jedoch konnte er nicht verhindern, dass sein Blick aus den Augenwinkeln, immer wieder zu den Beiden glitt. Das war wohl etwas, das Christian jeden Tag machte, doch bis jetzt hatte er das noch nie gesehen. Und auch wenn er wusste, dass es das nicht sollte, störte es ihn. Wer war diese Frau überhaupt, dass sie ein derartiges Verhalten an den Tag legte? Und warum ließ Christian das zu? Warum stieß er sie nicht weg, sondern legte auch noch seine Arme um die Hüfte dieser Frau? In diesem Moment war Shay froh, dass er keine Konversation führen musste, ihm würden nämlich wirklich die Worte fehlen. Nach einer, für Shay, gefühlten Ewigkeit lösten sie sich wieder voneinander. Christian grinste, löste seine Umarmung aber nicht. „Ich schätze mal, dass du mich vermisst hast.“ „Immer.“ Grinsend sah sie zu ihm hoch. Der Blondhaarige löste ihre Hände von seinem Hals und legte seine Hände auf ihre Schultern. So drehte er sie um, damit sie Shay sah. „Ninja, das ist mein Freund Shay. Er benötigt die Hilfe deiner Großmutter, ist sie bei euch?“ Nun hatte Shay die Gelegenheit sie genauer zu betrachten. Sie gehörte wohl zu jenen, die wussten das Wasser auch dazu verwendet werden konnte, um seinen Körper zu waschen. Oder sie benutzte genug Mittel, um das zu verdecken, da Shay noch immer dieser Blumenduft in die Nase stieg. Jedenfalls wirkte sie sauberer als viele andere hier. Ihre schwarzen Haare, fielen ihr offen über die Schultern und endeten kurz darunter. Genau um den Blick der Männer auf zwei eindrucksvolle, für Shay deutlich zu knapp verpackte, weibliche Attribute zu lenken. Hastig hob er den Blick wieder und blickte in zwei braune Augen, die ihn misstrauisch musterten. Auch wenn ihr Gesicht noch jünger wirkte, so war sie ihrem Körper nach mindestens in seinem Alter. Man konnte sie auf jeden Fall als Schönheit bezeichnen und einige seiner Bekannten würden ihr sicher gerne Gesellschaft leisten. Auf die gleiche Weise, wie anscheinend Christian. Sie war die Erste, die den Blickkontakt wieder unterbrach und zu dem Blonden hochsah. „Freund?“ Seltsamerweise überraschte es Shay nicht, dass diese Tatsache sich schon hier verbreitet hatte. Allgemein schien man hier einen lockereren Umgang mit diesen Dingen zu haben. Eine Kostprobe davon hatte er ja eben miterlebt. Nein, er war deswegen nicht verärgert, schließlich gab es keinen Grund dafür und dass Christian viele Partner hatte, war auch bekannt. Es irritierte ihn nur etwas, dass er es so hautnah miterlebt hatte. Das war alles. Christian beugte sich zu ihrem Ohr und flüsterte ihr etwas zu. Shay konnte es nicht verstehen, jedoch brachte es Ninja zum Lachen, was nie ein gutes Zeichen war. Auch der schadenfrohe Blick, mit dem sie ihn musterte, gefiel ihm nicht. „Ich bringe euch zu ihr.“ Damit drehte sie sich um und führte sie durch das Lager. Shay trat neben Christian und öffnete den Mund für eine Frage, doch dieser hob nur eine Hand und schüttelte den Kopf. Missmutig schloss Shay den Mund wieder. Gut, dann würde er sich eben gedulden, auch wenn das nicht seine Stärke war. Ninja blieb bei einem der Wagen stehen und klopfte an die Tür, die an der Rückseite angebracht war. Dabei sagte sie ein fremdländisches Wort, das sehr fordernd klang. Erst dann trat sie wieder einige Schritte zurück. Shay war gespannt, was ihn nun erwartete. Er hatte keine Erfahrung damit, so wie Christian sie scheinbar hatte. Die Tür öffnete sich und eine alte Frau erschien im Eingang. Ihr Blick lag misstrauisch auf Christian, wurde aber rasch freudiger, als dieser eine silberne Münze aus seiner Tasche holte. Sie nahm ihm die Münze ab, biss darauf und verschwand wieder im Wagen. Christian wandte sich noch einmal an Shay, bevor er ihr folgte. „Bleib hier.“ Shay nickte, nicht dass er etwas anderes vorgehabt hätte. Er fühlte sich hier fehl am Platze und auch mit Christians Diener an seiner Seite, der sie die ganze Zeit begleitet hatte, fühlte er sich nicht recht sicher. Dazu kam noch Ninjas spöttischer Blick, der die ganze Zeit auf ihm ruhte. Das lag sicher an Christians Kommentar, dass er ihr zuvor zugeflüstert hatte. Schon nach kurzer Zeit, die Shay aber deutlich länger vorgekommen war, trat Christian wieder aus dem Wagen. „Ich habe was wir benötigen.“ Lächelnd hielt er einen Beutel hoch. „Gehst du schon wieder?“ Ninja eilte an seine Seite und sah ihn bedauernd an. Christian legte einen Arm um ihre Hüfte und zog sie zu sich. Er gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange. „Du weißt, dass ich wiederkomme.“ Ein Schnauben war ihre einzige Antwort, doch sie ließ es dabei bewenden. Vor allem da etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Eine Gruppe Männer näherte sich dem Lager und ihrem Aussehen nach zu urteilen, handelte sich um die hier fehlenden Männer. „Zeit zu gehen.“ Christian legte eine Hand in Shays Rücken und schob ihn so vor sich her. Allerdings beschleunigte Shay von selbst seine Schritte, da er auf ein Zusammentreffen mit dem männlichen Teil der Zigeuner keinen Wert legte. Jedoch warf dieser Ausflug eine Menge Fragen auf und Shay würde sicher erst nachgeben, wenn er Antworten hatte. Vor allem beschäftigte ihn ein Thema das den Namen Ninja trug und was Christian ihr so lustiges zugeflüstert hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)