Love me,… Devil? von Satnel ================================================================================ Kapitel 14: ------------ Titel: Love me,… Devil? Teil: 14 „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Grüne Augen beobachteten aufmerksam die Szene, die sich gerade abspielte. Besser gesagt, die gerade im Begriff war sich aufzulösen. Sie war also wieder da, nun dagegen konnte man nichts machen. Durch sie änderte sich nicht sonderlich viel, es war eher eine Bereicherung für Christian und vielleicht sogar für sie. Nur ihr Opfer war heute ein anderes. „Shay?“ Es klang vielleicht wie eine Frage, doch egal was der Andere vorhatte, für sie würde er Zeit haben müssen. „Ja?“ Fragend wandte sich der Jüngere um. Karen lächelte, als sie seine Reaktion erkannte. „Ich hoffe, dieser genervte Ausdruck ist nicht auf mein Auftreten zurückzuführen.“ Natürlich war er das, doch das würde Shay niemals zugeben, das verbot ihm seine Erziehung. Doch sie war gespannt, wie er sich aus der Affäre ziehen würde. Ertappt lächelnd, wandte er den Blick ab. „Natürlich nicht, Lady Karen. Wie könnte mich Euer Auftauchen auch nur in irgendeiner Weise stören?“ „Genau, wie komme ich nur auf diesen absurden Gedanken?“ Ungefragt hakte sie sich bei Shay ein. „Gehen wir ein Stück. Es gibt da etwas zu besprechen.“ „Ach ja?“ Jetzt konnte man schon etwas Interesse bei Shay sehen. „Eigentlich hatte ich etwas vor.“ Dabei deutete er in die entgegengesetzte Richtung von der, in die ihn Karen mitzog. „Habt Ihr nicht. Eure Schwester kann sich auch ohne Euch vergnügen und Euer Training ist beendet. Man sollte eine Lady nicht anlügen.“ Karen war in dieser Hinsicht bestens informiert. Für den ersten Teil war sie sogar selbst verantwortlich. Ohne weitere Widerworte abzuwarten, öffnete sie eine Tür und schob den Braunhaarigen in ein kleineres Spielzimmer. Normalerweise waren diese Zimmer erst abends gut besucht, doch auch am Tag fanden sich immer einige Glücksspieler ein. So waren sie zwar nicht allein, aber trotzdem ungestört. Zusätzlich wurde so die Schicklichkeit gewahrt, weil sie nicht alleine mit einem Mann in einem Raum war. Sie ließ sich sicher nicht zum Thema dummer Gerüchte machen. „Setzt Euch.“ Bei diesen Worten nahm sie selbst auf einer bequemen Bank in einer Ecke des Raumes Platz. Unsicher sah Shay zu der Gruppe von Spielern, so als erhoffte er sich etwas von ihnen. Doch dann zuckte er nur mit den Schultern und folgte ihrer Aufforderung. „Worum also geht es?“ „Um Eure Schwester.“ Eigentlich hatte Karen angenommen, dass Shay diese Worte alarmieren würden, doch diese Reaktion blieb aus. Der Jüngere zuckte nur leicht mit den Schultern. „Was hat sie nun schon wieder angestellt?“ Interessiert musterte Karen ihr Gegenüber. Anscheinend war etwas zwischen den Beiden vorgefallen. Nun, das war für sie auf jeden Fall von Vorteil. „Noch nichts. Allerdings habe ich einen geeigneten Kandidaten für ihre Hochzeit gefunden.“ Sie lächelte amüsiert. „Eigentlich hat er sich selbst gefunden, ich bin nur sein Sprachrohr.“ Mit dieser Nachricht schaffte sie es nun doch, Shays volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Überrascht sah er sie an und man merkte, dass er kurz davor war aufzuspringen, um diese Nachricht auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Karen legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm. Das Letzte, das sie nun gebrauchen konnte, war, das Shay dazwischen funkte. Nicht, wenn noch gar nichts passiert war. „Ihr kennt doch bestimmt Lord Charen? Er ist mein Cousin väterlicherseits und würde Eure Schwester sehr gerne näher kennenlernen. Bis jetzt hat er sich ihr noch nicht genähert und wird es auch nicht machen, wenn Ihr etwas dagegen einzuwenden habt.“ Innerlich betete sie, dass sich Shay für den Grund seines Hierseins erinnerte. Seine Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass Susan einen Ehemann fand. Ihr Cousin hatte keine ernsten Absichten in dieser Hinsicht, da war er ebenso Mann wie alle anderen hier. Eigentlich hatte er nicht einmal Interesse an Susan, das alles tat er ihr zuliebe. Weil sie ihn darum gebeten hatte und sie mit den wirklich interessanten Mädchen bekannt war. Es war schrecklich, aber nicht einmal innerhalb der Familie lief so ein Gefallen ohne Gegenleistung ab. Nachdenklich musterte Shay sie, bevor er zu Boden sah. Wenigstens schien er sich die Sache durch den Kopf gehen zu lassen. „Weiß er von dem Zwischenfall mit Chr…, Lord Alrin?“ Christian also, das war ja interessant. Karen lächelte verhalten, bevor sie wieder ernst wurde. Seufzend und mit einem leicht tadelnden Blick bedachte sie Shay. „Wer weiß nicht davon? Ihr habt ja genug Aufhebens um so eine Lappalie gemacht?“ Sie hob beruhigend eine Hand, als sie sah wie Shay auffuhr. „Christian hat es abgestritten, also ist nichts passiert. So einfach ist die Sache und so sieht es auch mein Cousin.“ Wie gesagt, er bekam genug, um darüber hinwegzusehen. Selbst wenn nicht, Christian hatte noch nie eine Affäre abgestritten, wenn er wirklich darin involviert war. Wenn er es nun machte, war er wirklich unschuldig. „Ist es wirklich so einfach?“ So ganz schien Shay ihre Überzeugung nicht zu teilen. „Und Euer Cousin hat wirklich nur ehrenhafte Absichten?“ Karen nickte zustimmend. „Das kann ich Euch versprechen.“ Es war nicht gerade so, dass ihr Cousin ein unbeschriebenes Blatt war, doch er war diskret. Aber sollte er mehr bei Susan versuchen, als sie mit ihm ausgemacht hatte, würde er es bereuen. Familie hin oder her, niemand pfuschte ihr in ihre Pläne. Und ihre Pläne sahen sicher nicht vor, jemanden wie Susan zu ihrer Verwandtschaft zu zählen. „Also gut, dann gestatte ich es Eurem Cousin sich meiner Schwester zu nähern.“ Zustimmend senkte Shay den Kopf. „Vielen Dank, Shay.“ Dankbar lächelte Karen, doch das war nur Fassade. Eine andere Antwort hätte sie kaum gelten lassen. Denn das war Susans Beschäftigung für dieses Turnier. Ein Problem weniger, um das sie sich kümmern musste. Eigentlich war es ihm egal was Susan trieb, sie machte ja doch nur was sie wollte. Das hatte Shay inzwischen schon begriffen und auch, dass er nichts dagegen machen konnte. Außer das Versprechen seiner Familie gegenüber zu erfüllen, indem er auf sie aufpasste. Wenn das nun ein Anderer übernehmen wollte, hatte dieser seinen Segen. Vor allem da es Karens Cousin war denn Karens Familie hatte einen guten Ruf. Im Moment jedoch beschäftigte ihn seine Begegnung zuvor mehr. Ihm war nicht entgangen mit welchem Klang Christian den Namen seiner Schwägerin ausgesprochen hatte. Das war sicherlich niemanden entgangen, der nahe genug gestanden hatte. Nur, wen sollte er deswegen fragen? Sein Blick fiel auf Karen. Sie kannte Christian und schien ihm sogar sehr nahe zu stehen, aber konnte er ihr trauen? Doch welche andere Wahl hatte er schon? „Lady Karen?“ Karen, die gerade Anstalten machte sich zu erheben, hielt inne und lehnte sich wieder zurück. Fragend blickte sie ihn an. „Ja?“ „Ich würde Euch gerne etwas fragen, es geht um Lord Alrin.“ „Sagen wir doch einfach Christian, das ist leichter. Vor allem weil mich dieser Titel eher an seinen Bruder erinnert.“ Dann hatte Christian also einen Bruder, damit fielen einige seiner Spekulationen schon einmal weg. Obwohl, wer wusste schon, wo für einen Mann wie den Älteren die Grenzen lagen? „Dann war das wirklich seine Schwägerin?“ Überrascht sah ihn Karen an. „Lady Juliet? Natürlich, wie kommt Ihr auf…“ Sie stockte und lächelte dann wissend. „Er hat es wieder getan. Egal was Ihr denkt, es ist wirklich seine Schwägerin. Sie und Christians Bruder sind schon seit sechs Jahren glücklich verheiratet.“ Was sollte diese Bemerkung am Anfang dieser Erklärung? Leider konnte Shay nicht nachfragen, ohne gleich als neugierig zu gelten. „Dann ist das Mädchen…“ Karen unterbrach ihn, bevor er seine Frage zu Ende stellen konnte. „Eindeutig Benedikts Tochter. Vielleicht mag der Rest der Leute hier anders denken, doch da liegen sie alle falsch. So sehr Christian Juliet auch geliebt haben mag, da war nie etwas Körperliches.“ Shay wusste nicht wie er auf diese Antwort reagieren sollte? Einerseits war es erschreckend, dass Christian die Frau seines Bruders begehrte, andererseits konnte er nur wenig Mitleid für Juliet aufbringen, eher so etwas wie Abneigung. Dabei war sie an der Sache sicher unschuldig. Aber das erklärte zumindest die Reaktion des Älteren, deswegen dieses Bedauern, weil er sie nicht haben konnte. Verdammt wieso interessierte ihn das überhaupt? Seine Gedanken sollten bei dem Turnier sein, nicht bei seinem Lehrer. Doch genau da waren sie ja, bei dem Turnier und das würde wieder eine Blamage werden, wenn sein Lehrer sich nun ablenken ließ. Bei seinen Überlegungen ging es nur um ihn, nur deswegen wollte er wissen was mit Christian los war. Er bemerkte wie ihn Karen wissend ansah und wand rasch den Blick ab. „Danke.“ Shay wollte aufstehen, doch diesmal war es Karen die ihn zurückhielt. „Shay, ich sage Euch etwas. Juliet ist eine meiner Freundinnen und das ist sie nur, weil sie Christian in keiner Weise Schaden zufügt. Das bedeutet, dass er über sie hinweg ist. Was auch immer zwischen ihnen war, es ist lange her und beendet. Juliet liebt Benedikt, Benedikt liebt Juliet und beide lieben Christian wie einen Bruder. Denkt meinetwegen was Ihr wollt, aber behaltet es für Euch.“ Damit stand sie endgültig auf und verließ den Raum. Shay blickte ihr nach und dann zu den Kartenspielern, die inzwischen ein neues Spiel begonnen hatten. Jedoch sah er eher durch sie hindurch, da er dabei war seine Gedanken zu ordnen. Wenn er Karens Worten glauben konnte, dann unterschieden sich schon ihre Familien voneinander. Liam würde es niemals akzeptieren, wenn er sich in seine Frau verliebte, sollte er einmal eine haben. Wenn diese Frau für seine Zwecke wichtig war, würde er sich für sie entscheiden und ihn verjagen. Selbst wenn er es akzeptierte, er würde ihm nie wieder unvoreingenommen gegenübertreten, oder ihn wie einen Bruder weitelieben. Das tat er ja nicht einmal jetzt. Wenn Christian jedoch wirklich eine solche Familie hatte, warum war dann so jemand aus ihm geworden? Jemand mit einem derart schlechten Ruf? Damit schadete er seiner Familie doch nur, warum sollte er das machen, wenn er sie liebte? Wollte man für diejenigen, die man liebte nicht nur das Beste? Shay konnte diese Frage nicht wirklich beantworten. Er fühlte sich seiner Familie verpflichtet das schon, aber Liebe? Das war ein Gefühl, das er nicht kannte. Zwar hatte er etwas empfunden, das er dafür gehalten hatte, doch war er sich nun nicht mehr sicher ob das wirklich Liebe, oder nur Dankbarkeit war. Nun ja Liebe war auch nur eine Beschreibung für ein Gefühl und dieses war viel zu selten in ihrer Welt. Zwar wurde es von den Barden in den Himmel gepriesen, doch für seine Existenz gab es nicht wirklich Beweise. Doch wenn Christian seiner Familie wirklich in Liebe verbunden war, dann bekam er vielleicht einen Eindruck davon, wenn er in seiner Nähe blieb? Wer wusste schon, ob sich daraus nicht auch noch andere Vorteile ergaben, auch außerhalb des Trainings? Natürlich benötigt er dafür auch noch Christians Einverständnis, nicht jeder sah gerne wenn jemand ständig an seiner Seite war. Seltsamerweise zweifelt er keinen Moment daran, dass er dieses auch bekommen würde. Shay stand auf und machte sich auf die Suche nach seiner Schwester. Er musste zumindest den Anschein erwecken, dass er sie noch im Auge behielt. Selbst wenn es nur war, um sie daran zu erinnern, dass sie sich nicht alles erlauben konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)