Love me,… Devil? von Satnel ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Titel: Love me,… Devil? Teil: 4 „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Er spürte Karens aufmerksamen Blick auf sich ruhen. Auch Rida blickte ihn abwartend an, nur war es in seinem Fall keine Neugierde, ihm ging es einfach nur darum, wie er nun reagieren sollte. „Ich werde das wohl nicht verhindern können.“ Damit nickte Christian seinem Freund zu. Dieser öffnete abermals die Tür, wich diesmal aber zu Seite, um den Gast eintreten zu lassen. Das junge Mädchen kam in den Raum, wobei es kurz stockte, als sie Karen erkannte. Dann jedoch betrat sie das Zimmer zumindest soweit, dass Rida die Tür wieder hinter ihr schließen konnte und knickste kurz. „Vielen Dank, dass Ihr mich so kurzfristig empfangt.“ Es ließ sich ja wohl kaum vermeiden, vor allem wenn er die Sache geklärt haben wollte. So geschah es wenigstens diskret. Susan gegenüber sagte er allerdings nichts, das war ihr Auftritt. Susan warf einen Blick zu Karen, so als versuche sie abzuschätzen, was ihre Anwesenheit hier bedeutete. „Könnte ich Euch vielleicht unter vier Augen sprechen?“ Warum nur hatte er diese Frage schon erwartet? Leider würde sie dabei so wenig Erfolg haben, wie alle anderen Damen. „Nun, das wird etwas schwierig sein, da mein Leibwächter nie von meiner Seite weicht. Das verhindert, dass ich mich in mehr verfänglichen Situation wiederfinde, als ich mir selbst zumuten will. Was Karen angeht, ihr Befehle zu erteilen, habe ich schon lange aufgegeben.“ Besser gesagt er hatte es unterlassen, da es seiner Gesundheit um einiges zuträglicher war. Wenn es etwas gab, das Karen hasste, dann waren es Befehle erst recht, wenn man den gleichen Stand wie sie innehatte. „Aber ich werde mich zurückziehen, da es sicher wichtige Dinge sind, die ihr zu bereden habt.“ Dabei zwinkerte sie Christian kurz zu und erhob sich. Ihre Hand legte sich auf seine Wange, als sie sich zu ihm beugte. „Ich weiß, dass du eine anstrengende und sehr kurze Nacht hinter dir hast, aber versuch wenigstens dich etwas zu beherrschen.“ Er legte seine Hand auf ihre und drehte den Kopf leicht. Sanft küsste er ihre Handfläche. „Wie gesagt, versuchen.“ Es war ein Spiel, das sie immer spielten, wenn sie ihre Gegenüber verunsichern wollten. Ein Spiel ohne Risiko, da Karen eine der wenigen Frauen war, die für ihn tabu waren. Ebenso wie Rida und Raoul es für ihn waren, das waren Freundschaften, die er sicher nicht für etwas Spaß riskierte. Lächelnd löste sich Karen von ihm, nickte Susan zu, als sie an ihr vorbeiging und verließ den Raum. „Bitte.“ Christian deutete auf den eben freigewordenen Stuhl. Rida war inzwischen schon wieder dabei Karens Gedeck zu entfernen. „Ich hoffe es stört Euch nicht, wenn ich mein Frühstück während unseres Gesprächs fortsetze?“ Die Jüngere schüttelte den Kopf, während sie Platz nahm. Als auch nach einigen Sekunden nichts von ihr kam, beschloss Christian das Gespräch zu beginnen. „Ich ahne weshalb Ihr hier seid, doch bin ich mir nicht ganz sicher.“ „Es geht um das Duell, mit meinem Bruder.“ Zumindest hatte Susan den Anstand nun verlegen zu wirken, das stimmte Christian schon etwas milder. Was natürlich nicht viel an der Sache änderte. „Ja, er hatte eine wahrlich hartnäckige Art um dieses Duell zu bitten. Seid Ihr hier, weil Ihr mich bitten wollt, ihn nicht zu töten?“ „Nein,… ja auch. Doch ich wollte nur, dass Ihr wisst, dass ich ihn nicht dazu angestiftet habe.“ Susan wirkte etwas unsicher bei ihrer Argumentation. Christian hörte ihre Worte durchaus, doch mochte er nicht, was sich dahinter verbarg. Also war sie nicht aus Sorge um ihren Bruder zu ihm gekommen, sondern weil sie fürchtete, durch Shays Verhalten ihre Chancen bei ihm zu verspielen. Er wusste nicht so recht was er davon halten sollte. Sprach aus ihr die Naivität, Kaltblütigkeit, oder das Vertrauen in die Fähigkeiten ihres Bruders? Egal was es war, eine derartige Rücksichtslosigkeit stieß ihn ab. Auch er und sein Bruder hatten eine, nun er nannte es einmal, komplizierte Beziehung miteinander. Doch er würde nie seinen Tod wünschen und er wusste, dass dieser es ebenso sah. Christian lehnte sich in seinen Stuhl. „Natürlich, denn das würde Eure Möglichkeiten bei mir zerstören.“ Überrascht sah Susan ihn an. Scheinbar hatte sie nicht damit gerechnet, das so offen zu hören. Doch Christian war davon nur wenig beeindruckt. „Glaubt Ihr nicht, dass ich viel wütender auf Euch sein sollte, weil Ihr es erst soweit habt kommen lassen? Weil Ihr gelogen habt?“ Zufrieden sah er, dass seinem Gast die Worte fehlten und weiter in den Stuhl hinein sinken konnte sie wohl auch nicht. Trotzdem fuhr er unbeeindruckt fort. „Nur damit Ihr mich nicht falsch versteht, ich habe nichts dagegen, wenn Gerüchte um meine Person herum kursieren. Ich lebe davon, doch ich kontrolliere diese Gerüchte gerne. Vor allem weil sie solche Auswirkungen haben könnten. So ein Duell bedeutet nur eine lästige Unterbrechung meines Tagesablaufs, ganz abgesehen davon, dass dabei Menschen verletzt werden. Durch Eure Lüge hättet Ihr bei jedem Anderen den Tod eures Bruder zu verantworten.“ Andererseits musste er Susan auch danken, da er Shay sonst sicher nie kennen gelernt hätte. Er wurde bei jeder Festivität von so vielen Menschen belagert, dass ihm ein fremdes Gesicht mehr oder weniger nicht auffiel. Vor allem, wenn es nicht so außergewöhnlich war, was hier scheinbar in der Familie lag. Doch Shays Temperament machte das auf jeden Fall wieder wett, doch das hätte er sonst nicht bemerkt. Nur waren das Dinge, die Susan nicht wissen musste. Ihr Verhalten war falsch und nichts änderte etwas daran. „Ich wusste doch nicht, dass er so überstürzt reagiert. Kein Mensch hat ihn darum gebeten meine Ehre zu verteidigen.“ Hilflos gestikulierte Susan mit den Händen in der Luft. „Er ist Euer Bruder. Ich weiß weder wie alt Ihr, noch wie alt Shay ist, doch Ihr solltet seinen Charakter kennen und wissen wie er reagiert. Zwar war unser Zusammentreffen nur sehr kurz, doch kann ich mir nicht vorstellen, dass man das nicht vorhersehen konnte.“ Es war Zeit dieses Gespräch zu beenden. Christan bemühte sich wieder um etwas Ruhe und ließ seine Stimme gelassen klingen. „Aber deswegen seid Ihr nicht hergekommen. Ich kann euch beruhigen. Euer Bruder hat Eure Chancen bei mir nicht zunichte gemacht.“ Er sah wie es in ihren Augen zufrieden aufblitzte. Aus diesem Grund bereiteten ihm seine nächsten Worte auch eine gewisse Freude. „Das habt Ihr selbst mit eurem Verhalten. Wenn es nicht schon andere Gründe gebe, dann würde Euch das auf jeden Fall für mich ausschließen. Abschließend möchte ich Euch noch bitten, nicht noch mehr solcher Lügen in die Welt zu setzen, ich will nicht, dass Eurer Bruder dadurch Schaden nimmt. Es war mir eine Freude mit Euch zu reden. Rida.“ Sein Freund nickte und öffnete die Tür. „Lady?“ Susan schnappte nach Luft und stand ruckartig auf. Einen Moment wirkte es so, als würde noch eine Erwiderung kommen, doch dann fuhr sie herum und lief aus dem Raum. Die Tür hinter ihr schließend blickte Rida ihn an. „War das so klug?“ Stirnrunzelnd sah Christian den Schwarzhaarigen an. „Fandest du es zu hart?“ Rida schüttelte den Kopf. „Nein, das war schon richtig so. Nur das war vielleicht nicht allzu klug. Was ist, wenn sie es ihrem Bruder erzählt?“ „Was soll er machen? Mich zu einem Duell herausfordern?“ Er lachte lustlos. „Ich denke darüber sind wir schon hinaus.“ Rida nahm ihm gegenüber Platz und musterte ihn. „Allerdings ist es selten, dass du so mit einer Dame sprichst.“ „Das war keine Dame, das war ein Mädchen. Ich bin mir nur nicht sicher ob sie ein naives, oder ein kaltblütiges Mädchen ist.“ Es war auch selten, dass Christian so mit einem Mann sprach, aber es gab Dinge, die er nicht leiden konnte. Eines davon war so rücksichtslos mit Menschenleben zu spielen. Wenn er wüsste, dass das Leben eines seiner Verwandten auf dem Spiel stehen würde, dann würde er alles daran setzen um dieses zu retten. Sogar Karen hatte um Shays Leben, besser seine Ehre gebeten. Das war sogar noch viel mehr Wert, da sie wusste, dass er seine Gegenüber nicht tötete, deswegen hatte sie um etwas gebeten, das viel weniger Wert war als sein Leben, aber für Shay selbst wichtig. Doch seine Schwester kam nur hierher, weil sie für sich selbst etwas erbeten wollte. So eine Selbstsucht stieß ihn einfach ab. „Im Zweifelsfall wäre ich immer dafür dass es Naivität ist. Das wäre noch verzeihlich.“ Rida nahm sich ein Stück Brot aus dem kleinen Körbchen auf dem Tisch. „Was hast du heute vor?“ Nun grinste Christian wieder frech. „Warum? Willst du dir mit mir vielleicht die Zeit vertreiben?“ Gelassen schüttelte der Andere den Kopf. „Nein, aber ich muss immerhin auf dich aufpassen.“ „Schade.“ Seufzend nahm Christian wieder seine Teetasse auf. „Ich habe einigen Damen einen Ausritt versprochen, mal sehen welche im Endeffekt wirklich auftauchen und am Abend gibt Karen eine Gesellschaft um zu zeigen, dass sie wieder da ist. Ich denke das ist das Richtige vor einem Duell.“ Irgendwann am heutigen Tag musste er auch noch Raoul aufsuchen um zu klären, wann sie sich morgen treffen sollten. „Soll ich mitkommen?“ „Zu dem Duell?“ Der Jüngere schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe Raoul der auf mich aufpasst und ganz so schutzlos bin ich auch nicht.“ „Ich weiß sonst würde ich dich auch kein Duell bestreiten lassen.“ Bei jedem Anderen hätte diese Aussage seltsam geklungen, aber nicht bei Rida. Vor allem deshalb, weil Christian wusste, das dieser die Mittel besaß diese Drohung wahrzumachen. „Ich komme heil zurück, versprochen.“ Das war er bis jetzt immer und er hatte auch nicht vor sich von jemandem umbringen zu lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)