Love me,… Devil? von Satnel ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Titel: Love me,… Devil? Teil: 2 „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Alles in ihm sträubte sich dagegen, das Zimmer vor ihm zu betreten. Nicht weil er Angst hatte, sondern weil er wusste, was ihn dahinter erwartete. Der Schlüssel steckte bereits wieder im Schloss, doch war die Tür noch immer versperrt. Mit einem letzten Seufzen drehte Shay den Schlüssel im Schloss herum. Vorsichtig öffnete er die Tür und warf einen Blick in das dahinter liegende Zimmer. Anscheinend hatte sie sich wieder beruhigt, zumindest flog nichts mehr durch die Gegend. Er schloss die Tür hinter sich, immer die auf dem Bett liegende Gestalt im Blick. „Susan?“ „Du bist das Letzte!“ Mit diesem Aufschrei setzte sich seine Schwester im Bett auf und warf ihr Kissen nach ihm. Da er fast schon mit einem solchen Angriff gerechnet hatte, wich er diesem Geschoss aus, indem er den Kopf zur Seite neigte. „Wie kannst du es wagen, mich hier einzusperren!“ „Du weißt genau, warum ich das getan habe.“ Shay hob das Kissen auf und warf es mit einer beiläufigen Bewegung wieder zurück aufs Bett. „Wenn du die Familie nicht so beschämt hättest, wäre es nie soweit gekommen.“ „Hättest du mich nicht belauscht, wüsstest du nichts davon.“ Seine Schwester funkelte ihn aus ihren braunen Augen wütend an. Das war wirklich nicht die feine Art gewesen, doch die Situation hatte sich so angeboten und seine Schwester erzählte ihm ja nichts. Zwar war Susan zwei Jahre jünger als er, doch hielt sie sich für soviel älter. Mit solchen Vorraussetzungen war es wirklich nicht leicht auf sie aufzupassen. Eine Aufgabe bei der er wirklich versagt hatte, aber das war schließlich nicht seine Schuld. Er konnte nicht ständig an Susans Seite sein und Susan selbst war noch zu naiv, um zu wissen wie solche Männer wie Lord Alrin vorgingen. Kein Wunder, dass sie in seinem Netz gelandet war. Shays Hände ballten sich zu Fäusten als er daran dachte, wie selbstgefällig dieser Mistkerl ihn angesehen hatte. So arrogant. Wie er solche Menschen hasste. Sein Blick richtete sich auf Susan. „Am Liebsten würde ich dich wieder heimschicken.“ Das wäre auch das Sicherste für sie, nur gab es da ein kleines Problem. „Das wagst du nicht!“ Seine Schwester stand auf und sah ihn entsetzt an. Dann jedoch schien sie sich an etwas zu erinnern und lächelte ihn an. Nur war dieses Lächeln eher gefährlich, als freundlich. „Aber das kannst du ja nicht.“ „Was sollte mich daran hindern?“ Der Ältere verschränkte die Arme vor der Brust. Verdammt, sie wusste genau, was ihn davon abhielt. „Weil du dann Liam einen Grund nennen müsstest und Vater auch. Willst du dir wirklich diese Blöße geben?“ Sie beantwortete sich diese Frage selbst mit einem Kopfschütteln. „Nein, willst du nicht und das ist auch der Grund, warum du es nicht machst. Wir sind Komplizen, mein lieber Bruder.“ Damit hatte sie genau ins Schwarze getroffen und das wusste Susan. Sie wusste wie sehr es ihn störte immer nur der dritte Sohn zu sein und so ständig mit seinem ältesten Bruder in Konkurrenz zu stehen. Wenn dieser nur nicht immer besser wäre als er selbst. Liam erbte sowieso alles, konnte er ihn da nicht einfach den besseren Kämpfer sein lassen? Wie es die Tradition verlangte würde Liam alles erben, sein zweiter Bruder war in ein Kloster eingetreten und für ihn blieb nichts mehr übrig. Er war einfach nur da, der Überschuss, da hätte er sogar als Mädchen ein einfacheres Leben. Alles worauf er hoffen konnte, war eine reiche Braut, vielleicht könnte er so seinen Bruder übertreffen. „Wir sind keine Komplizen, Susan. Ich werde dieses Problem aus der Welt schaffen, sorge du einfach nur dafür, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt. Bring nicht noch mehr Schande über unsere Familie.“ Eigentlich hatte er nun so etwas wie Reue erwartet, doch seine Schwester sah ihn nur fassungslos an. „Was hast du getan?“ Jedes ihrer Worte war kalt und schneidend. „Was, Shay?“ „Ich habe deinen Lord Christian zu einem Duell herausgefordert. Schon übermorgen wird die Sache wieder geregelt sein.“ Das war eine Tat über die Shay ziemlich zufrieden war. Auch wenn seine Herausforderung nicht so gelaufen war, wie er es sich vorgestellt hatte. Wer konnte auch ahnen, dass dieser so überheblich war? Doch das würde ihm bei dem Duell schon vergehen, kurz bevor er starb. Susan wirkte einen Moment so, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen, dann jedoch fing sie sich wieder. Stattdessen funkelte sie ihren Bruder wütend an. „Du hast was gemacht? Dank dir wird er mich nie wieder ansehen!“ „Das war eigentlich auch meine Absicht dabei.“ Was war das für eine Reaktion? Er eröffnete ihr hier gerade, dass er sein Leben für ihre Ehre auf Spiel setzte und bekam dafür Vorwürfe? Wie wäre es mit ein wenig Dankbarkeit? Nein, sie sorgte sich auch noch um das Leben ihres Geliebten, nicht um seines. „Wer hat dich darum gebeten, Shay?“ Langsam wirkte Susan wirklich hysterisch. „Die Ehre unsere Familie, die du beschmutzt hast.“ Für sie musste das doch auch zählen, immerhin gehörte sie dazu. Sie lachte nur gehässig. „Glaubst du wirklich Liam, oder meinen Vater würde das interessieren? Die Beiden warten doch nur darauf mich in einer solchen Situation zu finden, um mich endlich loszuwerden. Aber den Gefallen mache ich ihnen nicht. Ich werde mich hier vergnügen mit wem und wann ich will. Bitte tu mir nie wieder den Gefallen meine Ehre retten zu wollen.“ Damit hob sie leicht ihre Röcke und lief an ihm vorbei aus dem Raum. Shay starrte nur wie gebannt auf die Stelle an der sie gestanden hatte. Waren das die Anweisungen mit denen sie ihr Vater an den Hof geschickt hatte? Er wusste, dass sie vor ihrer Abreise noch ein Gespräch mit ihm gehabt hatte, doch das sah seinem Vater nicht ähnlich. Sie alle liebten Susan, immerhin war sie die einzige Tochter, die einzige Schwester die sie hatten. Susan war ihr aller Schatz. Plötzlich fiel ihm etwas ein und er fuhr herum. „Warte Susan, du hast noch immer Zimmerarrest!“ Verflucht, nun musste er sie schon wieder suchen. Christians Augen lagen auf dem jungen Mädchen. Braune Haare, braune Augen, gar nichts Auffälliges, nein das war eindeutig nicht sein Typ. Skeptisch beugte er sich zu seinem Freund. „Bist du sicher?“ Der Mann neben ihm nickte nur zustimmend. „Ganz sicher, das ist Lady Susan Feran.“ „Und sie ist verwandt mit Shay Feran?“ Er musste einfach sicher gehen. Nun wirkte sein Freund langsam ungeduldig. „Ja, es gibt niemand Anderen hier mit diesem Namen.“ „Danke.“ Christian nippte an seinem Weinglas. Also wenn das wirklich die Gesuchte war, dann war er unschuldig. Er vergaß wirklich nur selten eine seiner Vergnügungen, vor allem wenn sie nicht in sein Beuteschema passte. Sie war zu gewöhnlich und was noch schwerer wog, zu jung. Christian bevorzugte wenn dann reifere Frauen und nicht so junge Mädchen, die noch nicht einmal wussten, wie man eine richtige Konversation führte. Aus den Augenwinkeln bemerkte Christian, wie eine Frau neben ihn trat. Jedoch schien sie nicht an einem Gespräch mit ihm interessiert zu sein. Ihr Blick richtete sich in die gleiche Richtung wie der seine. Nach ein paar Augenblicken schüttelte sie den Kopf. „Lass es lieber, Christian. Sie hat drei ältere Brüder.“ „Ich weiß, ich habe bereits einen von ihnen kennen gelernt.“ Erst jetzt wandte er sich seiner Freundin zu. „Du bist schon wieder zurück?“ Karen lächelte nur unschuldig. „Was für eine nette Begrüßung. Ich war immerhin zwei Wochen weg. Fünf Tage Hinreise, fünf Tage Rückreise und mein Mann hatte mich vier Tage, das muss wieder für ein halbes Jahr reichen.“ „Also wieder nichts mit der Familienplanung.“ Christian wusste, dass Karens Mann nicht mehr der Jüngste war und wie jeder Mann in diesem Alter wünschte er sich einen Erben. Leider war Karen weder jemand, der sich an Anweisungen hielt, noch jemand, den Drohungen beeindruckten. Das hatte auch ihr Mann zu spüren bekommen, als er sie zu Halten versucht hatte. Zum Leidwesen ihres Mannes liebte dieser sie und zudem hatte Karen eine große Geldsumme von einer ihrer Tanten geerbt, die ihr ein sorgenloses Leben versprach. Natürlich war das eine Erbschaft von der weder ihre Familie, noch ihr Mann etwas wussten. Karen war nicht dumm und sehr erfinderisch wenn es darum ging, unabhängig zu sein. Sie schnalzte nur mit der Zunge. „Nicht, wenn er es in den vier Tagen nicht geschafft hat. Also was habe ich verpasst?“ „Nicht viel, nur die üblichen Trennungen, Affären und Skandale. Keine Hochzeiten, keine Tode und keine Verlobungen.“ „Wie langweilig.“ Karen seufzte. „Oh, doch es ist etwas passiert.“ Christian nickte mit dem Kopf in Susan Richtung. „Ihr Bruder hat mich zum Duell herausgefordert. Angeblich soll ich mit seiner Schwester geschlafen haben.“ Sofort war ihm wieder Karens gesamte Aufmerksamkeit sicher. „Und? Hast du?“ Christian lächelte nur. „Du fragst mich das Gleiche wie Raoul. Nein, habe ich nicht, zumindest kann ich mich nicht mehr daran erinnern.“ „Schon wieder? Ich denke, dann sollte ich das hier lieber konfiszieren.“ Damit nahm sie ihm geschickt das Weinglas aus der Hand. Christian sah seine Freundin vorwurfsvoll an. Also wirklich, so oft kam das nicht vor. Er hatte keinen Grund sich zu betrinken, seine Partner gefielen ihm, sonst würde er sie nicht auswählen und er brauchte keinen Alkohol um Spaß zu haben. Wenn er betrunken war, brachte er sich nur selbst um diesen. Karen warf einen Blick zu dem Mädchen und nippte nun ihrerseits an dem erbeuteten Weinglas. „Ich verstehe das nicht, sie passt doch gar nicht in dein Schema. Sie ist vielleicht dumm, aber sie hat weder einen ansprechenden Körper, noch ist sie irgendwie interessant.“ Christian runzelte bei den Worten seiner Freundin die Stirn. „Karen? Was ist deiner Meinung nach mein Beuteschema?“ „Hm? Ach, das weiß doch jeder. Jung, dumm, attraktiv und unanständig.“ Dabei lächelte sie ihn unschuldig an. „Ist das nur deine Meinung?“ Karen musterte ihn einen Moment. „Nein, wie gesagt, das weiß jeder.“ Christian nickte zufrieden. „Dann ist es ja gut.“ Das war wirklich seine bevorzugte Beute, doch das konnte immer variieren. Im Moment jedoch wollte er lieber etwas junges, attraktives und heißblütiges, genau das war es was Shay mitbrachte. Seine Naivität war natürlich auch nicht zu verachten. Er war gespannt wie lange er brauchen würde um sein erwähltes Opfer zu erlegen. Aber zuerst würde er ein wenig mit ihm spielen und beim Duell übermorgen konnte er damit beginnen. Heute jedoch würde er dieses Fest erst einmal genießen, vielleicht fand sich ja ein netter Zeitvertreib. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)