Firm ambition to fight tooth & nail von missfortheworld ([Zo ♥ Na]) ================================================================================ Kapitel 13: Antiaufwärts - Epilog negativ ----------------------------------------- Zeitsprung: Wochen später - Kuraigana. Nie war ein Kampf so hart, so kräfteraubend gewesen. Er wollte schlucken, seinen ausgetrockneten Rachen befeuchten, aber er konnte nicht. Der dicke Kloß in seinem Hals ließ sich einfach nicht runterschlucken. Seine Lungen ächzten nach Luft, aber er konnte nicht einatmen, nicht ausatmen. Hektisch schüttelte er den Kopf, warf ihn in den Nacken und bettelte, flehte gleichzeitig um Sauerstoff. Aber der Kloß in seinem Hals blockierte erbarmungslos seine Luftzufuhr. Außerdem war da noch der nichtexistente Raum zwischen seinen Zähnen, die er heftig zusammenpresste. Er biss schon so lange und kräftig zu, drückte mit aller Kraft seine Lippen zusammen, dass sich langsam aber sicher seine Kiefermuskulatur verkrampfte, während das Brennen in seinem Rachen nicht an Intensität verlor. So grausam und schrecklich musste sich ersticken anfühlen… Seine Augen wurden glasig. Lange würde er das Spiel nicht mehr durchhalten. Er wusste das. Er wusste, dass er eine Niederlage einstecken musste. Seine Verletzungen waren zu stark, seine Kraft zu gering, sein Zustand zu angeschlagen. Seine Wahrnehmung war schon seit gefühlten Stunden auf ein paar wenige Meter beschränkt und jede Faser seines Körpers brannte. Sein Schädel dröhnte und pochte, seine Muskeln protestierten so fürchterlich, dass er am ganzen Leib zitterte, bebte. Am liebsten wäre er gegen den nächstbesten Baum gerannt, so oft, bis er nicht mehr stehen konnte. Bis sein Körper taub wurde, um den Schmerz zu umgehen. Bis er blind wurde, um nichts mehr wahrnehmen zu müssen. Aber zu seinem Missfallen konnte er sich nicht rühren. Er lag hier, konnte sich nicht bewegen, sich nicht dazu überwinden. Er war wie gelähmt, wie eingefroren. Hier lag er, seit geraumer Zeit, im staubigen Dreck an einem Ort, den er nicht kannte, den er noch nie gesehen hatte. Alles war so düster, so dunkel… Wieder warf er den Kopf panisch hin und her. Er wollte nicht, er konnte nicht. Es sollte aufhören. Aber von Sekunde zu Sekunde schwand seine Kraft und tief in seinem Inneren wusste er, dass er keine Chance mehr hatte. Und dann war es soweit. Der fürchterliche Knoten in seinem Hals platzte endlich und automatisch wollte der Grünhaarige hektisch nach Luft japsen. Doch anstatt eines Keuchens war nur ein leises Schluchzen zu vernehmen. Obwohl er es verhindern wollte. Obwohl diese Niederlage lange und hart an ihm nagen würde… Während er alles verfluchte, was ihm gerade in den Sinn kam, floss die hartnäckige Träne, gegen die er seit gefühlten Stunden ankämpfte, gemächlich aus seinem Augenwinkel und versickerte schließlich in der staubigen und trockenen Erde unter ihm. Wie erniedrigend. Wie demütigend. Wie schwach er doch geworden war. Er wollte doch eigentlich nicht weinen… Zwischen Raum und Zeit war er in einer tatzenförmigen Blase umhergeschwebt. Doch es hatte ihn gar nicht interessiert, wo man ihn hinbringen würde. Es hatte ihn auch nicht interessiert, dass er im Dreck gelandet war, an einem Ort, wo er höchstwahrscheinlich von Angesicht zu Angesicht dem Teufel gegenüberstehen musste. Es hatte ihn nicht im Geringsten interessiert, was mit ihm selbst passieren würde. Er hatte nur an seine Freunde gedacht, die er zurücklassen musste und die nun völlig auf sich alleingestellt waren. Jede Sekunde könnte jemand verletzt werden. Jede Sekunde konnte jemand getötet werden… …Nami könnte getötet werden. Die bloße Vorstellung trieb ihm weitere Tränen in die Augen. Es wäre vielleicht alles gut verlaufen. Gemeinsam hätten sie es womöglich geschafft, den Feind zu besiegen und vom Sabaody Archipel zu fliehen. Sein Wille hatte keine Sekunde daran gezweifelt…. …bis er aufgetaucht war. Ausgerechnet er. Ausgerechnet…Bartholomäus Bär. Die Ursache. Der Auslöser. Das Monster. Urplötzlich war sein Wille gebrochen. Alles ging so furchtbar schnell... Die letzte Begegnung mit dieser fürchterlichen Kreatur hatte seine Spuren hinterlassen. Man sagt zwar, dass die Zeit alle Wunden heilt, aber daran hatte Zorro nie geglaubt. Nicht umsonst bleibt schließlich immer eine Narbe zurück, in der all die Erinnerungen abgespeichert werden… Wenn er an das letzte Treffen zurückdachte – an die darauffolgenden Schmerzen, die er dabei durchlebt hatte; an das Zittern, das sein ständiger Begleiter war; an die Alpträume, die ihm niemals Schlaf gegönnt hatten; an die Anfälle; die ihn am helllichten Tage eingeholt hatten; an das grauenvolle Blut, das sich über seinen Gaumen in die Mundhöhle geschlängelt hatte – … …dann kam ihm all das gar nicht mehr so weit entfernt vor… Er erlebte es gerade wieder. Sein Körper reagierte gerade auf die gleiche Weise. Das Grauen war wieder da. Das Zittern war zurückgekehrt. Der Schwindel, die Übelkeit, die Schmerzen – alles war wieder da. Alles so vertraut und doch so verhasst. Alles schon erlebt und überwunden und nun wiedergekehrt. Und dennoch gab es einen gravierenden Unterschied zum letzten Mal. Etwas, das eine ganz entscheidende Rolle spielen würde… Wer hatte ihn das letzte Mal aus diesem Strudel geholt? Wer hatte sich rührend um ihn gekümmert? … Und wer…ja, wer war nun alleine? Dieses Mal war keine Nami da, die ihm helfen würde… Keine Nami, die seine Hand halten, ihn umarmen, mit ihm sprechen würde… Keine Nami, die ihn zurück ins Leben holen konnte… Der Gedanke daran schnürte ihm die Brust zu. Kleine Schweißperlen bildeten sich sichtbar auf seiner Stirn, in seinem Nacken, auf seiner Brust, überall, während die Panik in ihm wuchs, als würde sie sich von den Schweißtropfen ernähren. Gegen seinen Willen, der ohnehin gebrochen war, verlor er langsam aber sicher die Kontrolle über seinen Körper, über seinen Verstand, über seine Seele. Wie er sie schon einmal beinahe verloren hätte… - - - 2355, 2356, 2357, 2358… - - - Warum er ausgerechnet in diesem Moment wieder damit begann, leise vor sich hinzuzählen? Der Grund war absurd. So absurd, dass man beinahe darüber lachen musste… Absurd und gleichzeitig so bedeutsam, so simpel. Er suchte Halt. Er suchte irgendetwas, an das er sich verzweifelt klammern konnte, um der Dunkelheit nicht zu verfallen. Vielleicht mag es albern klingen, aber das schlichte, simple Gefühl, zu wissen, was als nächstes kam, wie es weiterging, hielt ihn in dieser Sekunde am Leben. Die Zahlen ließen seinen Verstand in eine Parallelwelt abdriften, in der er sich sicher fühlte, in der alles seine strikte Ordnung, seinen festen Platz hatte. Denn sein reales Leben war ein Wrack. In der Realität wusste er nämlich nicht, wie es weitergehen würde. Ob es überhaupt weitergehen würde… Zu sagen, er wäre schwach, verrückt oder er hätte ein psychisches Problem, wäre nach all dem Grauen, all den Schmerzen, all den Zweifeln unfair. Er hasste doch nur diese Ungewissheit. Und er zählte und zählte und zählte… …kapselte sich ab, immer mehr, immer mehr. Und er zählte und zählte und zählte… …verdrängte dadurch den Schmerz, die Trauer. Er zählte alleine. Alleine. 103875, 103876, 103877, 103878… & er zählte. Alleine. … So furchtbar alleine. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Wie man sieht, habe ich mich dazu entschlossen, den negativen Epilog zuerst zu schreiben… Ja okay, vielleicht depri, traurig unso, ich weiß… Aber irgendwie ist es ein guter Rahmen zum ersten Kapitel geworden… Ach und versteht man das eigentlich? Also Zorro wurde von Bär um die Welt geschickt und jetzt liegt der auf ner Insel und kämpft gegen die Tränen. Ja und am Ende versinkt er halt wieder in seinem Strudel... Naja ;) ♥ lg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)