Träume der Sterne von Schattenprinz ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Um ehrlich zu sein bin ich schon bei Kapitel 7. xD Aber ich kann fast nur von meinem Handy aus ins Internet und warte von daher ab, bis ich ein paar neue Hochladekapitel zusammen habe, ehe ich das Internet für meinen Laptop freischalte. Sonst verabschiedet sich (wie gerade eben >.<) mein Tarif gleich wieder und ich zahle Unsummen an Geld drauf. *grummel* Ich habe schon ein paar Mal auf deiner Seite vorbeigeschaut, aber ich finde kein Gästebuch, um einen lieben Gruß zu hinterlassen.^^" Kapitel 2: Amaya und Shisaye Sie flogen über Hügelketten und Wälder, weite Ebenen und Seen. Langsam begann die Sonne am Horizont zu versinken. Es war ein aufregender Tag gewesen, weswegen Chihiro bald schon gegen die immer hartnäckiger werdende Müdigkeit ankämpfen musste. Aber sie durfte nicht einschlafen, das Mädchen hegte immer noch die Hoffnung, irgendwo am Horizont Yubabas Badehaus zu erspähen. Dementsprechend merkte sie auf, als sie eine kleine Siedlung unter ihnen erblickte. Der Drache steuerte direkt darauf zu, doch Chihiro musste bald einsehen, dass es viel zu klein für die vielen Restaurants vor dem großen Badehaus war. Allerdings war es immer noch besser, als die Nacht irgendwo draußen verbringen zu müssen. Sanft landete ihr fliegender Begleiter etwas entfernt von dem kleinen Dorf auf dem Boden und ließ sich nieder, damit sie absteigen konnte. Müde taumelte das Mädchen auf ihre vom Flug noch wackeligen Beine von seinem Rücken. „Vielen Dank, mein Freund“, lächelte sie ihn an. „Hier bin ich zwar noch nicht bei Haku, aber zumindest schon einmal in Sicherheit. Hoffe ich zumindest…“ Sie warf einen mulmigen Blick zu den Häusern. Ob man mich hier wohl Willkommen heißen würde? Immerhin musste Chihiro mit ihren Kleidungsstücken ziemlich befremdlich auf Bewohner dieser Welt wirken. „Shisaye! Da bist du ja endlich!“ Sie fuhr herum, als hinter ihr eine weibliche Stimme erklang. Von der Siedlung her eilte eine junge Frau auf sie zu. Sie strahlte und schenkte Chihiro gar keine Beachtung, als sie an ihr vorbei zu dem Drachen lief und sich um seinen Hals warf. „Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, Dummkopf!“ Chihiro betrachtete sie leicht irritiert. Sie hatte sehr langes nachtschwarzes Haar und eine zierliche Statur, mehr fiel ihr an der jungen Frau nicht auf. Aber … Sie stockte. Hatte das Mädchen sich vielleicht schon wieder in Luft aufgelöst und konnte sie sie deswegen nicht bemerkt haben? Hastig sah Chihiro mich nach irgendetwas Essbarem um. Der Drache warf ihr einen Blick zu und schien ihre Sorge zu bemerken, wenigstens er konnte sie noch sehen. Genau wie Haku damals. Vielleicht war es ja auch ein Gott; wenn auch nicht der eines Flusses, sondern mehr von lodernden Flammen? Shisaye, so wie die junge Frau ihn genannt hatte, löste sich vorsichtig aus deren Umarmung und nahm ihr vorsichtig eine Umhängetasche ab, die sie über ihrer Schulter trug. „Was … machst du denn da?“, fragte sie verblüfft, als er sie Chihiro vor die Füße legte. Als diese die Tasche vorsichtig öffnete und ihren Inhalt begutachtete, entfuhr ihr ein Aufschrei und sie trat dichter an den Drachen heran. „Wer ist das? Was ist da?“, fragte sie verängstigt. Um ihr nicht noch größeren Schrecken einzujagen, nahm das Mädchen sich schnell eine der Beeren, die in der Tasche lagen, und stopfte sie sich in den Mund. Langsam gewann sie ihre Farbe zurück und die Schwarzhaarige betrachtete Chihiro erstaunt. „Es tut mir leid, dass ich dich so erschreckt habe“, begrüßte diese sie mit einer leichten Verneigung. „Mein Name ist Chihiro und ich komme von sehr weit her.“ Von sehr sehr weit her, dachte sie wehmütig. „Chihiro? Ein merkwürdiger Name.“ Sie lächelte immer noch verblüfft über die plötzliche Anwesenheit des Mädchens. „Ich bin Amaya. Und das ist Shisaye.“ Die junge Frau deutete auf den Drachen. „Wenn ich fragen darf, Chihiro … wie kommst du denn hierher?“ „Das ist eine lange Geschichte …“, erwiderte sie müde. Amaya nickte. „Tut mir leid, wie unhöflich von mir. Am besten kommst du erst einmal mit und ruhst dich aus. Du siehst wirklich sehr erschöpft aus …“ An alles, was danach folgte, hatte Chihiro keinerlei Erinnerungen mehr, als sie am nächsten Morgen von den Sonnenstrahlen geweckt wurde. Sie fielen von einem kleinen Fenster im Dach direkt auf ihre Schlafmatte. Aufmerksam sah sie sich um. Sie befand sich im Dachgeschoss einer hölzernen Hütte, neben ihr befand sich noch eine weitere Matte, auf der lediglich eine Decke lag. Darum herum befand sich ein Haufen Gerümpel, vieles davon in ebenfalls hölzerne Kisten verstaut. Aber im Gegensatz zu den meisten anderen Dachböden, die Chihiro schon gesehen hatte, war dieser sehr sauber. Kaum ein Körnchen Staub befand sich irgendwo. Sie erhob sich und ging zur steilen Treppe, die ins Erdgeschoss führte. Vorsichtshalber stieg sie diese rückwärts hinab, damit sie bei ihrer Schusseligkeit nicht auch noch schwer stürzte. Das Mädchen wagte zu bezweifeln, dass es in der Nähe ein Krankenhaus oder vergleichbares gab. Unten angekommen fand sie sich in einem einzelnen Raum wider, lediglich eine Tür zweigte davon ab. Im Schneidersitz um einen niedrigen Tisch herum saßen Amaya und ein seltsam aussehender Mann mit dampfenden Tassen in den Händen. „Guten Morgen, Chihiro!“, begrüßte die junge Frau sie fröhlich. „Setz dich doch zu uns, ich mache dir einen schönen, warmen Tee. Wir haben auch noch frisch gebackenes Brot, wenn du davon etwas willst.“ „Ja, gerne“, erwiderte sie mit knurrendem Magen. Es fühlte sich so an, als ob sie schon am Verhungern wäre. In einigem Abstand zu dem Mann ließ Chihiro sich auf den Boden sinken. Er saß mit geschlossenen Augen da und nippte nur gelegentlich an seiner Tasse, deswegen wagte sie es, ihn genauer zu mustern. Er trug eine regelrechte Löwenmähne auf dem Kopf, was das Mädchen zu der Frage bewog, ob es in Aburaya wohl Haargel gab. Wenn ja musste er mehrere Tuben davon verwendet haben. Jeweils an jeder Seite seines Gesichtes trug er einen dicken Zopf mit Perlen, der ihm bis zur Brust hinabreichte. Der Kleidung nach zu Urteilen war der Mann irgendein Abenteurer oder Krieger oder dergleichen. Um seinen Hals trug er einen wunderschönen Ring aus glänzenden Steinen und Muscheln gefertigt. „Ah, verdammt! Das Feuer ist schon wieder ausgegangen“, schimpfte Amaya genervt von dem großen Kamin aus, der den Raum dominierte. „Es ist doch ein sonniger Tag, da braucht man doch kein Feuer“, bemerkte Chihiro verwundert. Sie grinste kläglich. „Leider schon. Dann wird es zwar etwas warm, aber sonst kann ich doch deinen Tee nicht machen. Die junge Frau warf einen Blick zu dem Mann, dann füllte sie aus einem Tonkrug etwas Wasser in eine Tasse und stellte es vor ihm auf den Tisch. „Ähm, duu?“, fragte sie vorsichtig. Als er nicht reagierte, stupste sie ihn grob in die Seite. „Hey! Aufwachen!“ Er öffnete langsam die Augen. Chihiro erstarrte. Sie waren feuerrot. „Ist das … bist du … Ich meine, sind Sie etwa ein … Vampir?“, stotterte sie erschrocken. Dass es in Aburaya diese Wesen der Nacht gab, war ihr fremd. Aber zu seiner düsteren Aura würde es passen. „Ein WAS bitteschön?“, fragte Amaya verblüfft. „Vampir? Nie gehört. Was ist denn das?“ Sie zog eine Augenbraue nach oben. „Außerdem kennst du Shisaye doch. Oder hast du schon wieder alles vergessen? Zu verdenken wäre es dir nicht…“ Sie plauderte noch ein bisschen weiter, aber Chihiro hörte ihr schon gar nicht mehr richtig zu. Shisaye hatte also auch eine menschliche Gestalt. Genau wie Haku. Also musste er auch ein Gott sein. Und sie zweifelte keine Sekunde länger daran, dass er direkt den heißesten Höllen der Unterwelt entsprungen war. Nun bemerkte sie auch, dass seine Haarmähne ähnlich der seiner Drachengestalt in einem beinahe schon schwarzen Dunkelrot leuchtete. „Aber um nicht zu weit auszuschweifen … Würdest du nun bitte, Shisaye?“, fragte Amaya den Mann schließlich, als ihr Redeschwall endlich zu Ende war. Wortlos griff er nach der Tasse und hielt sie kurz in seinen Händen. Das Wasser darin begann schon nach kurzer Zeit zu brodeln und an der Oberfläche Blasen zu schlagen. „Vielen Dank.“ Sie lächelte und holte aus einem weiteren Krug eine Handvoll Kräuter, die sie ins siedende Wasser fallen ließ. „Die lösen sich von selbst auf. Warte noch einen Augenblick, dann kannst du es trinken. Falls es dir nicht zu heiß ist.“ Amaya setzte sich ihr gegenüber an den kleinen Tisch und stellte die Vase mit den schönen Wiesenblumen auf den Boden, damit sie sich ansehen konnten. Chihiro versuchte, die Tasse zu mir zu ziehen, verbrannte mir allerdings die Finger an ihr. „Autsch! Das ist wirklich ziemlich heiß …“ Shisaye nahm das Gefäß, ohne mit einer Wimper zu zucken, und stellte es vor ihr auf den Tisch ab. Vermutlich lag seine Unempfindlichkeit daran, dass er lange Lederhandschuhe trug, die sich eng um seine Unterarme schlossen und fast bis zum Ellbogen reichten. Aber Chihiro mutmaßte, dass es auch noch andere Gründe hatte, weswegen ihn die Hitze nicht störte. „Sag mal … könnte es sein, dass du dein Gott bist?“, fragte sie ihn vorsichtig. Er verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln. Die erste Gefühlsregung, die das Mädchen bei dem Drachen bisher gesehen hatte. „Nein.“ Er nahm wieder einen Schluck von seinem Tee. Chihiro wartete ab, ob noch etwas kommen würde, aber scheinbar war er mit seinen ‚Ausführungen’ am Ende. Amaya schien ihre Unsicherheit zu spüren, denn sie lächelte und beugte sich über den Tisch zu ihr hinüber. „Shisaye ist nicht sonderlich gesprächig. Mach dir nichts daraus“, flüsterte sie geheimnisvoll, als ob der Drache oder was immer er war es nicht hören könnte, obwohl er direkt daneben saß. „Ich dachte es mir gerade. Und was ist er … ich meine, und was bist du dann?“ Das Mädchen war sich unsicher, wen von beiden sie ansprechen sollte. „Einfach nur ein normaler … Drache?“ Dass Drachen normal waren, sei einmal dahingestellt. „Du weißt nicht, was er ist?“, fragte die junge Frau sie überrascht. „Wo kommst du denn her?“ „Ich sagte es doch schon, ich lebe sehr weit entfernt“, erklärte Chihiro kläglich grinsend. „Ich war erst einmal hier und habe so ein Wesen wie ihn gesehen, aber damals war es ein Flussgott.“ „Sie stammt aus einer anderen Welt“, sagte Shisaye plötzlich. Das Mädchen zuckte zusammen. Woher wusste er das? Amaya schien sich dieselbe Frage zu stellen, denn er führte weiter aus: „Ich habe gesehen, wie sie aus dem Weltentor kam und sie hierher gebracht, da sie keine Anstalten machte, wieder zurückzukehren.“ „Aus einer anderen Welt? Und du warst schon einmal hier? Interessant.“ Die junge Frau dachte kurz nach, ehe sie fortfuhr: „Und wie kommt es, dass du einem Flussgott begegnet bist? Und warum bist du wieder zurückgekehrt?“ „Eben wegen ihm.“ Chihiro seufzte. „Ich bin damals bei Yubabas Badehaus für die Götter gelandet. Sie hat einen Schüler namens Haku, ebenjenen Flussgott. Er hat mir versprochen, zu mir in meine Welt zu kommen, wenn er bei ihr gekündigt hat. Aber das ist nie geschehen und seither sind fünf Jahre vergangen. Deswegen bin ich zurückgekehrt.“ „Hm. Nie gehört.“ Als das Mädchen bekümmert die Schultern sinken ließ, fügte Amaya tröstend hinzu: „Ich komme aber auch nicht viel herum in der Welt. Ich kenne mich kaum bis zum nächsten Dorf aus, geschweige denn in ganz Aburaya. Aber ich weiß, dass es einige Badehäuser für unsere vielen irdischen Götter gibt.“ Sie warf einen Blick zu dem Mann. „Shisaye hingegen reist oft sehr weit. Vielleicht kennt er es ja.“ Der Drache musterte mich kurz, ehe er antwortete. „Ich kenne Yubaba und habe schon einmal von ihrem Badehaus gehört. Der Gott des Flusses Kohaku ist mir ebenfalls vertraut.“ Chihiros Herz schlug ein paar Oktaven höher. „Könntest du mich vielleicht zu ihnen bringen?“ Es dauerte eine gefühlt unendlich lange Zeit, ehe Shisaye bedächtig den Kopf schüttelte. „In der Gegend, in der sich das Badehaus befindet, tobt zurzeit ein schrecklicher Krieg. Vielleicht konnte Kohaku deswegen sein Versprechen nicht einhalten.“ „Ein … Krieg?“, wiederholte das Mädchen entsetzt. „Stimmt, davon habe ich auch gehört“, erwiderte Amaya nachdenklich. „Es muss dort ziemlich hart gekämpft werden.“ Als sie Chihiros entsetztes Gesicht sah, schürzte sie beschämt ihre Lippen. „Tut mir leid. Es ist bestimmt nicht so schlimm, wie die Gerüchte besagen.“ Haku. Vielleicht war er schon lange tot. Sie schluckte und musste den aufkeimenden Tränenfluss unterdrücken. Deshalb hatte er sein Versprechen nicht halten können. Und sie dumme Kuh hatte schon sonst etwas von ihm gedacht. „Hey …“ Amaya griff über den Tisch und nahm ihre Hand. „Sei nicht traurig. Ihm geht es bestimmt gut.“ Sie seufzte. „Shisaye, kannst du ihr wirklich nicht helfen?“ „Nein“, entgegnete er bestimmt. Die junge Frau war drauf und dran, ihm etwas Energisches entgegenzuschleudern, als es auf einmal laut an der Tür klopfte. „Huh? Das wird bestimmt der Dorfälteste sein, der dich kennen lernen will, Chihiro.“ Sie erhob sich umständlich und ging in den Eingangsbereich, um die Tür zu öffnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)