Träume eines Siebenjährigen von yubae (Conan (Shinichi) X Heiji) ================================================================================ Kapitel 9: Shin-Osaka --------------------- Danke für über 50 Favoriten! Als ich begonnen habe zu schreiben, hätte ich nie damit gerechnet einmal auf so vielen Favoritenlisten zu stehen. Wenn jemand eine Benachrichtigung über ein neues Kapitel per ENS haben möchte, einfach Bescheid geben (ENS, Gästebuch, Kommentar). --------------------------------------- Immer wieder las Conan die E-Mail von Kazuha durch. Angst machte sich in ihm breit. Seine Finger zitterten. Während er sich auf seinen Platz sinken ließ, konnte er kaum einen klaren Gedanken fassen. Er öffnete eine neue Mail, sah auf das leere Display, ehe er zu schreiben begann: Was ist mit Heiji passiert? Etwas Schlimmes? Doch auch nach über einer Stunde war noch immer keine Antwort eingetroffen. Seufzend steckte Conan sein Handy weg und zog dafür sein Essen heraus, machte sich, wenn auch etwas lustlos, darüber her. Als er einen Teil verputzt hatte, packte er die Box wieder zusammen, steckte sie zurück in sein Tasche. Sein Blick wandte sich nach draußen und er sah zu, wie die Landschaft vorbeizurasen schien. Ein Seufzen entwich ihm. Warum konnte sie nicht antworten? Warum hatte er sich nun ununterbrochen Sorgen zu machen? Vielleicht war es was wirklich Ernstes? Ein Unfall? Eine Vergiftung? Fluchend schüttelte er den Kopf. Sich das einzureden würde es sicher nicht besser machen. So musste er sich also mit Warten zufriedengeben. Dann, endlich, kam die Ansage: "Der nächste Halt ist Shin-Osaka. Bitte vergewissern Sie sich, dass Sie alles bei sich haben. Der Ausstieg ist auf der linken Seite. Vielen Dank, dass Sie unser Unternehmen gewählt haben." Conan zog seinen Rucksack auf, wartete, bis sich die Tür öffnete und erhob sich, stieg aus dem Zug. Er brauchte einen Moment, um sich zu orientieren, ging dann zu einer Treppe. Am Ticketkontrolleur schob er sein Ticket ein. Suchend sah er sich nach Kazuha um, ehe er sie entdeckte, schnell zu ihr lief. "Kazuha-neechan!", rief er und lächelte leicht. "Oh, da biste du ja.", sie lächelte leicht zurück, griff dann seine Hand und führte ihn durch die Menschenmassen am Bahnhof hindurch zu den Ubahnen. "Wie fahr die Fahrt?", fragte das Mädchen nach. "Ja, ja war okay. Was... ist mit Heiji-niichan?", gab Conan zurück, sah unruhig zu Kazuha auf. "Ach, keine Sorge... er war nur etwas schusselig.", antwortete sie grinsend und sie kaufte Conan ein Ticket, reichte es ihm, ehe sie durch die Ticketkontrolle gingen und zum Gleis liefen. "Is nich weit zum Krankenhaus. Dann siehste ihn." Leise seufzte der Junge auf. Nichts Schlimmes also? Dennoch... es machte ihm Sorgen. Doch sein Herz begann immer schneller zu schlagen. Je näher sie dem Krankenhaus kamen, desto unruhiger wurde er, sodass Kazuha ihn nach einiger Zeit fragte, ob alles in Ordnung sei. Sofort nickte Conan und lächelte schüchtern. "Wir sind da", verkündete Kazuha folgend, stieg mit dem Jungen aus der Bahn und sie verließen die Station. Nach einem kurzen Fußmarsch kamen sie am Krankenhaus an. "Sollten... sollten wir nicht lieber zu Hause auf ihn warten? Er...braucht bestimmt seine Ruhe.", murmelte Conan leise, als sie das Krankenhaus betraten. Kazuha rollte entnervt mit den Augen. "Sei still, Kleiner...", antwortete sie und zog ihn zur Rezeption. Dort fragte sie nach seinem Zimmer, zog dann den Jungen zum Fahrstuhl. Conan fühlte sich, als würde sich alles in ihm zusuammenziehen. Er konnte kaum mehr atmen. Sein Herz raste wie verrückt. "Kazuha-neechan!", rief er plötzlich, entzog sich ihrer Hand. "Was ist denn los mit dir? Nun komm schon... Ist nicht so, dass er schwer verletzt ist." Sie griff wieder seine Hand und verließ mit Conan den Fahrstuhl. Langsam gingen sie gemeinsam den Gang entlang. Wie sollte er Heiji begrüßen? Was sollte er ihm sagen? Wie sollte er reagieren? Aber vielleicht schlief er auch, dann wäre es wohl kein Problem. Leicht schüttelte Conan den Kopf, seufzte leise. Schlafen. Natürlich würde er nicht schlafen. Also wie sollte er es dann machen? Seine Hände waren schweißnass. Kazuhas Hand fühlte sich um seine heiß an, was ihm zeigte, dass seine eigene wohl eiskalt sein musste. Sie blieben vor einer Tür stehen und Kazuha drückte mit ihrer freien Hand die Klinke runter, ehe sie die Tür aufstieß. Heiji lag auf dem Bett. Die Sonne schien auf seine gebräunte Haut und seine Haare fielen ihm wirr ins Gesicht. Auf seiner Stin befand sich ein Pflaster und auch sein rechtes Handgelenk war verbunden. Er wandte seinen Blick zur Tür, in der Kazuha stand, hinter ihren Beinen, wie ein Kind am Rockzipfel der Mutter, hatte sich Conan versteckt. "Hey...", meinte Heiji ein wenig Hilflos. Kazuha zog Conan an ihrer Hand nach vorne, hob ihn dann hoch und setzte ihn neben Heiji auf die Bettkante. Das war dem Jungen irgendwie zu schnell. "Ich...ich steh lieber!", meinte Conan eilig und rutschte wieder herunter. "Hab doch den ganzen Morgen gesessen..." Heiji hob seine unverletzte Hand, strich Conan sanft durchs Haar. "Na, ne schöne Fahrt gehabt? Tut mir leid, dass ich dich nich abholen konnte. Kazuha hielts für lustig mich auf der Treppe zu stoßen.", meinte er mit brummiger Stimme. Das Mädchen errötete etwas. "Ich hab doch gesagt mir tuts leid!", antwortete es etwas zickig, sprach dann weiter "Ich geh dann mal und lass euch allein" Und schon hatte sie das Zimmer verlassen. Conan sah unsicher zu Boden. Er wollte mit ihm reden. Über sich, über die Tatsache, dass er kein Kind war, doch brachte er einfach kein Wort heraus. Stattdessen erhob nun Heiji seine Stimem erneut, sah zu dem Kleineren. "Na, Conan-kun? Und wie waren die letzten Tage in der Schule? Und das Hanami? Würd gern mit dir auch zum Hanami, aber hier ists schon rum." Er setzte sich auf, nahm das Pflaster von seiner Stirn und eine golfballgroße Platzwunde kam zum Vorschein. "Tut es sehr weh?", fragte Conan nach und sah zu seiner Stirn. "Ne, geht schon." "Okay... naja, die letzten Tage waren in Ordnung. Hanami war toll. Ran-neechan hat so gute Bentos gemacht! War so lecker" Kindlich lächelte er. Heijis "Conan-kun" hatte ihm wieder einen Riegel vorgeschoben. Konnte er es nun wirklich ansprechen? Vielleicht war es ja gerade jetzt der beste Moment? "Ich möchte mit dir reden, Hattori!", begann er also ernst. Sofort veränderte sich Heijis Mimik. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Dann lächelte er jedoch. "Es is okay. Du brauchst nix sagen, Conan-kun. Brauchst mir auch nix vorspielen. Ich hab verstanden, dass du nun mit deinem Leben als Siebenjähriger zufrieden bist. Und mich störts nicht. Dann biste nicht mehr mein Freund Kudou, sondern mein kleiner Bruder, Conan-kun" Mit jedem Wort zog sich Conans Herz mehr zusammen. Er öffnete seinen Mund, wollte etwas dagegen sagen, doch er konnte nicht. "Lass uns gehen. Hab keine Lust mehr hier zu bleiben." Der Kleinere nickte nur, sah zu Boden. Heiji stieg aus seinem Bett, nahm seine Tasche und hielt Conan seine Hand hin. Unsicher griff Conan danach. "Oh, deine Hand ist ganz kalt. Frierst du?", fragte Heiji nach. "Nein, alles okay..." Gemeinsam mit Kazuha verließen sie das Krankenhaus, machten sich auf den Heimweg. Kurz bevor sie da waren, verabschiedete sich das Mädchen und die beiden Jungen betraten alleine das Haus. "Meine Eltern sind noch nicht da. Kommen erst später." Coanan stieg aus seinen Schuhen, folgte Heiji zu seinem Zimmer. "Wir schlafen im Tatamiraum. Glaube nich, dass Holzboden so bequem is." Wir? Zusammen? Conan nickte etwas verwirrt, legte seinen Rucksack ab. "Setz dich.", sagte Heiji und deutete auf sein Bett. Zögerlich stieg Conan darauf und ließ sich nieder. "Und jetzt erzähl mir mal was los mit dir is." Heiji nahm neben ihm Platz. "Ich seh doch, dass was nich stimmt." "Ich... uhm... ich bin nur froh hier zu sein. Ist so lang her.", antwortete Conan, schlang die Amre um Heiji. Dieser lachte leise, strich dem Jungen durchs Haar. "Bist ja richtig anhänglich geworden..." Doch der Ältere hatte absolut nichts dagegen. Nein, er mochte seine Nähe, auch wenn es ihm noch immer schwer fiel ihn als Kind zu sehen. Für ihn war er das nunmal nicht... Doch er würde sich verhalten, wie es nunmal Brüder machten. Ja, ein brüderliches Verhältnis war wohl wirklich passend. Conan schmiegte sein Gesicht gegen Heijis Brust, atmete seinen Geruch tief ein. Auch wenn sein Körper der eines Kindes war, spürte er nicht weniger das Kribbeln im Bauch, das sich in ihm ausbreitete. Nur langsam löste er sich von Heiji und sah ihn mit seinen kindlichen, runden Augen an. "Was machen wir heute? Wir sollten daheimbleiben...", damit blickte Conan zu der Wunde auf seiner Stirn und strich sanft über Heijis Handgelenk, "Wäre nicht gut, wenn du das zu sehr belastest." "Ach, geht schon, aber wenn du willst... dann bleiben wir eben daheim.", gab Heiji zurück. "Was willste machen?" Nachdenklich sah Conan ihn an, ehe er fragend blinzelte: "Ich weiß nicht. Hast du Hunger?" "Ein wenig vielleicht..." Sofort zog der Junge sein halb gegessenes Bento aus seiner Tasche. "Schau, das hab ich gemacht" Er öffnete die Box, hielt sie Heiji hin und reichte ihm seine Kinderstäbchen. Leise lachte der Junge, kostete. "Mh, das is gut. Und das haste ganz allein gemacht?" Stolz nickte Conan, wollte weiterhin das Kind spielen, das Heiji mochte. Außerdem... wollte er auch ein wenig egoistisch sein. Als Shinichi hätte er ihm wohl nicht so nahe sein können. Und auch folgendes hätte er wohl niemals tun können. Nachdem Conan bemerkt hatte, dass Heiji wohl offensichtlich Schmerzen in der Hand hatte, nahm er ihm die Stäbchen ab und griff damit nach einem Oktopus-Würstchen*, hielt es dem Älteren an die Lippen. Dieser aß es, errötete jedoch leicht. Was trieb Shinichi...nein, Conan da? Es war ihm irgendwie peinlich, dass er nun auch noch gefüttert wurde. Doch verdrängte er den Gedanken an den eigentlich Siebzehnjährigen und ließ ihn machen. Conan war es nicht weniger unangenehm, doch irgendwie war es ein schönes Gefühl. Er senkte kurz seinen Blick und sah auf den Reis in der Box, ehe er ihn weiter fütterte. "Sollen wir im Garten Fußball spielen?", fragte Heiji plötzlich zwischen zwei Happen. Sofort nickte Conan eifrig. "Aber ist das okay? Ich meine wegen deinem Kopf." "Ach, jetzt hör schon auf. Es is okay! Is nich so, als wär ich wirklich schwer verletzt!" Conan lächelte leicht. "Gut, dann lass uns spielen. Aber erst isst du fertig auf." Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, ehe er ihn weiterfütterte. Nach dem Essen gingen die beiden tatsächlich in den Garten. Heiji organisierte einen Fußball und sie kickten ein wenig hin und her. Wenigstens jetzt fühlte Conan sich ihm ebenbürtig. Jetzt behandelte Heiji ihn, wie er jeden gleichaltrigen behandeln würde. Er nahm keine Rücksicht auf die Stärke, mit der er die Bälle kickte. All das Unwohlsein fiel von Conan ab. So konnte er offen sein, einfach sich benehmen wie er war. Heiji würde den Unterschied nicht merken. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Jungen. Feste kickte er den Ball und Heiji musste ihn diesmal mit der Hand abfagen. "Ah!", stieß er aus und Conan eilte sofort zu ihm. "Tut mir leid! Tut es sehr weh?" Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb sich Heiji das verbundene Handgelenk. "Ne, geht schon..." "Nein, diesmal speißt du mich nicht damit ab. Wir gehen jetzt rein und dann ruhst du deine Hand aus!", meinte Conan bestimmend. Die Sonne war ohnehin am sinken. Hatten sie so lange gespielt? Er vergaß immer so schnell die Zeit, wenn er mal in etwas vertieft war. Wieder in Heijis Zimmer wickelte Conan ihm den Verband ab. Sein Handgelenk war geschwollen. "Ich hol was zum Kühlen", meinte er und ging in die Küche. Seufzend sah der Junge zum Eisschrank hoch, ehe er einen Stuhl nahm und daraufkletterte. Ein paar Eiswürfel packte er in eine Tüte, wickelte dann den Beutel in ein Handtuch und kam damit wieder zu Heiji. "Kalt!" "Nun stell dich nicht so an", gab Conan grinsend zurück, als er das Eis auf sein Handgelenk gelegt hatte. Liebevoll lächelte Heiji und strich dem Kleineren mit seiner freien Hand durchs Haar. "Wenns nicht mehr weh tut, gehn wir duschen. Bist ganz verschwitzt." Conan starrte den Älteren einen Moment an. Wir? Sprach Heiji von sich alleine oder würde er mit... Feste kniff er die Augen zusammen. Das kontne er nicht ernst meinen. Natürlich nicht. Das war doch Schwachsinn. Nein, Heiji würde duschen und dann er selbst. Oder umgekehrt. Spielte ja keine Rolle. Aber gemeinsam? "Was is?", fragte Heiji nun nach, als der Kleinere so abwesend schien. Dann lachte er auf. "Ich werd nich auf ein Bad verzichten, nur weil ich ne leichte Prellung hab. Aber du kannst dann zuerst. Gäste bekommen das neue Wasser als erstes.", fügte er mit einer Stimme hinzu, mit der er wohl seine Mutter imitierte. Das brachte Conan nun auch zum Lachen und all die Anspannung fiel wieder von ihm ab. Plötzlich hörten sie eine Stimme: "Heiji? Conan-kun?", rief eine Frau durchs Haus, ehe sie an der Tür klopfte, hereinkam. "Hallo ihr beiden. Tut mir leid, dass ich so spät bin. Ich war noch einkaufen. Freut mich, dass du da bist." Conan verbeugte sich leicht. "Hallo, Oba-san. Danke, dass ich bleiben kann", antwortete er. "Ach was. Is okay. Ich richt euch das Bad her" Damit verließ sie das Zimmer wieder. "Gibt Okonomiyaki heut Abend. Hoffe du freust dich drauf." Begeistert sah Conan zu Heiji auf, nickte eifrig. "Ich liebe Okonomiyaki" "Ich weiß, deshalb ja." Sanft kniff Heiji in die Wange des Jungen, zog leicht daran. --------------------------------------- Worterklärung: - Oktopus-Würstchen: Würstchen, die so geschnitten und erwärmt werden, dass sie aussehen wie kleine Oktopus Danke fürs Lesen! Und bleibt mir weiter treu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)