Ianto Jones oder Harry Potter? von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Iantos Kampf ----------------------- 'I feel like I've been in a coma for the past twenty years. And I'm just waking up.' -Lester Burnham 'These are weighty secrets, and we must whisper them.' –Sarah Chauncey Woolsey Kapitel 3 Iantos Kampf Jack Harkness betrachtete eines der Bilder, die Tosh auf dem Bildschirm geöffnet hatte. Es zeigte einen Jungen, nicht älter als 15, mit schwarzen Haaren und leblosen grünen Augen. Er ließ seinen Blick zu den anderen Bildern schweifen; sie zeigten elf weitere Jungen, alle mit schwarzen oder braunen Haaren, alle zwischen 15 und 18 Jahre alt und alle mit verschiedenen Schattierungen grüner oder brauner Augen. Es ließ Jack an Iantos natürliche Augenfarbe denken, aber die war ein viel reineres Grün. "Erklär mir nochmal, was passiert ist." Tosh sah auf, einen Starbucksbecher fest in der Hand. "Die Polizei denkt, es ist ein Serienkiller. Es ist dieselbe Vorgehensweise. Alle von ihnen sind zwischen 15 und 17, alle mit schwarzen oder sehr dunkelbraunen Haaren und alle von ihnen haben grüne Augen." "Hört sich an wie etwas, um das sich die Polizei kümmern sollte." Gwen sah auf. "Der Grund, dass wir uns um den Fall kümmern, ist, dass bei den Autopsien herausgefunden wurde, dass alle an einem Herzstillstand gestorben sind. Das Problem ist, dass alle von ihnen bei bester Gesundheit waren. Einer hatte Asthma und einige hatten eine Sehschwäche aber ansonsten... Sie sollten nicht tot sein, Jack." Jack überlegte für einen Moment, "Sonst noch irgendetwas Auffälliges am Tatort?" Tosh nickte. "An jedem Tatort wurde ein Brief hinterlassen. Darin steht nur ein Name. Harry J. Potter." Jack hob eine Augenbraue. "Also ist der Mörder hinter diesem Harry her?" "Es gibt dutzende Leute mit diesem Namen; allerdings haben nur zwei ein J als Initiale. Ein Harrison John Potter, aber der ist fast hundert Jahre alt. Ich bezweifle, dass ihn jemand töten will", sagte Gwen. "Und der andere?" "Harry James Potter. In seiner Akte stand kaum etwas. Seine Eltern wurden umgebracht, als er noch ein Baby war. Er lebte bei seiner Tante und seinem Onkel, Petunia und Vernon Dursley. Sie haben auch einen Sohn, Dudley. Es wurde vermutet, dass er misshandelt wurde, aber die Anklage kam nie vor Gericht. Als er elf wurde, scheint seine Akte plötzlich aufzuhören. Es steht zwar darin, dass er auf die St. Brutus Schule für kriminell veranlagte Jugendliche geschickt wurde, aber eine Nachbarin, eine Arabella Figg, erzählte, dass er auf ein Internat in Schottland geschickt wurde." "Irgendeine Adresse dieses Harry Potters?", fragte Jack. Gwen schüttelte verneinend den Kopf. "Alle Akteneinträge nach seinem 17. Geburtstag sind verschwunden. Niemand weiß, wo er ist, Jack." Jack runzelte die Stirn. "Wo leben seine Tante und sein Onkel?" Gwen blätterte durch den Ordner. "Sie haben in England gelebt, aber vor ungefähr zehn Jahren sind sie wegen Mr. Dursleys Job nach Wales gezogen. Sie leben jetzt in Aberdare." Jack war bereits dabei, seinen Mantel anzuziehen. "Owen, du übernimmst die Navigation. Tosh, versuch irgendetwas über diesen Potter herauszufinden. Gwen, wir beide reden mit den Dursleys." Alle sprangen auf und suchten alles nötige zusammen. In der Zeit warf Jack einen kurzen Blick auf das Foto in Potters Akte. Darauf konnte er nicht älter als elf sein. Jack bemerkte eine blitzförmige Narbe auf seiner Stirn. Er hielt den Atem an; die Augen dieses Kindes waren genauso strahlend grün wie Iantos wirkliche Augen. Das ungute Gefühl in seinen Eingeweiden gnorierend schüttelte er den Kopf und ging zum Wagen. Natürlich wäre er auch bis zum Auto gekommen, wenn nicht irgendein Verrückter ihn bewusstlos geschlagen hätte... Leise las Ianto noch einmal das Rezept für den Trank durch, den er gerade braute. Es war lange her, dass er sich tatsächlich einmal hingesetzt und seine Magiebewusst benutzt hatte. Sanft presste er den Saft aus dem Wassermolchauge und schüttete ihn in den dunkelblauen Trank; anschließend rührte er einige Male im Uhrzeigersinn um. Er hatte beschlossen, seine freie Zeit zu nutzen, um seinen Vorrat an Heiltränken und Salben aufzustocken. Man muss immer vorbereitet sein bei Torchwood. Er hörte das Flattern von Flügeln und drehte sich um, um Hedwig zu begrüßen. Stattdessen blickte er geradewegs in die goldenen Augen einer pechschwarzen Eule. Nervös überprüfte er den Brief auf irgendwelche Zauber und Fallen und öffnete ihn schnell. Potty- Ich hab deinen Captain und dein kostbares Muggelteam. Wenn du nicht auftauchst, werden sie enden wie dein liebes Wiesel und das Schlammblut. Die Eule wird dich zu mir führen. Dein Draco Malfoy Iantos Augen wurden hart und er beeilte sich, sich umzuziehen und vorzubereiten. Seinem Team würde nichts passieren. Nicht so lange er irgendetwas damit zu tun hatte. Jack erwachte in Dunkelheit und seufzte. Er hasste es, gefangen genommen zu werden, denn das bedeutete immer mehr Papierkram hinterher. Außerdem bräuchte er einen Therapeuten für das Team; aber einen guten Therapeuten zu finden war schier unmöglich. "Ah, du bist wach. Gut", sagte eine schleppende, britische Stimme. Jack drehte sich um und begegnete einem Blick aus zwei silbergrauen Augen. Er konnte nicht älter als Ianto sein. Er war blass, fast schon käsig weiß und hatte ein aristokratisches Gesicht mit zurückgegelten blonden Haaren. Er trug ein schwarzes... Kleid? Er lächelte auf Jack herab, wobei er seinen Kopf leicht nach hinten neigte. "Was sieht er nur in dir?", murmelte der Mann. Jack hatte ein ungutes Gefühl deswegen. "Wer?" Der Mann begann wurde wütend. Aus seinen silbernen Augen schienen Blitze zu schießen. "Über wen zum Teufel denkst du denn, dass ich rede? POTTER!" "Für mich arbeitet niemand mit dem Namen Potter." Die Augen des Mannes wurden hart wie Stein. Seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich, bevor er zu kichern begann. "Natürlich... Potter hat seinen Namen geändert." Er begann wie verrückt zu lachen und Jack sah zu dem Rest seines Teams. Er betete, dass sie noch nicht aufgewacht waren. Seine Gebete wurden leider nicht erhört. Toshs Augen waren groß vor Angst. Sie war ziemlich schlimm zusammengeschlagen worden. Offensichtlich war sie schon vor Jack wieder zu Bewusstsein gekommen. Gwen sah aus, als würde sie gleich zu weinen beginnen. Aus einem Schnitt über ihrer Augenbraue floss Blut über ihr Gesicht. Owen kam langsam zu sich. Noch hatte der Mann ihn noch nicht verletzt. Er wartete darauf, dass sie wach wurden, bevor er ihnen etwas antat. Der Mann grinste bösartig. "Wir haben noch etwas Zeit, bevor Potter hier auftaucht. Es sei denn, er läuft noch immer blind und unvorbereitet in gefährliche Situationen. Oh, das hoffe ich! Das würde meine Rache noch süßer machen. Also, wo war ich? Ah ja, beim Quälen..." Der Blonde zog leise einen Stab. Jack blinzelte. Was zur Hölle konnte er mit einem Stab machen? Der Mann sah Jack geradewegs in die Augen. "Da du sein Liebling zu sein scheinst... Crucio." Plötzlich wusste Jack, was er mit einem Stab tun konnte. Es fühlte sich an, als würde sein ganzes Sein in Brand stehen. Als würden sämtliche Dämonen der Hölle unter seiner Haut umherkriechen. Als würde er gleichzeitig mit tausenden heißen Spießen gepiekt werden. Es fühlte sich an, als würde er mit einem Mal tausende Tode sterben. Zum Entsetzen seines Teams stieß Jack einen lauten, unmenschlichen Schrei aus. Der Mann stand nur da, seine Augen glänzten wie tödlicher Stahl, und lachte. Ianto rannte schneller, als er es seit langer Zeit getan hatte. Er trug seine alte Kampfkleidung. Der lange, schwarze Ledertrenchcoat flatterte hinter ihm. Er holte alles aus seinen Beinen heraus, als er den ganzen Weg von seiner Wohnung bis zum Hafen rannte, seinen starrer Blick niemals von der Eule nehmend. Währenddessen betete er stumm, dass Malfoy keinen seiner Teamkollegen verstümmelt oder getötet hatte. Denn wenn er es getan hatte, würde Ianto Jones ziemlich sauer sein. Und dann stand Ianto rohe Magie zur Verfügung, die einen schmerzhaften Tod für jeden Schwarzmagier in seinem Umfeld bedeutete. Jack ließ zitternd seinen Atem entweichen als der Mann endlich aufhörte mit was auch immer er... es tat. Er spuckte das Blut aus, das sich in seinem Mund gesammelt hatte, seit er sich auf die Zunge gebissen hatte, um sich vom Schreien abzuhalten. "Warum?", krächzte er. "Potter hat mir alles genommen. Also nehme ich jetzt ihm alles, was ihm wichtig ist. Wie ging diese Redensart gleich wieder? Auge für Auge...?" "Ich sags dir nochmal. Niemand mit dem Namen Potter arbeitet für mich!" "SEI STILL! CRUCIO!" Wieder schrie Jack. Sein Körper wand sich in den Fesseln und Tränen rannen aus seinen blauen Augen, während sein Team alles mit ansehen musste. Der Mann... das Monster stoppte wieder. Er grinste. "Wer ist der nächste?" Er lachte meckernd, als er sich mit einem gierigen Lächeln vor Tosh stellte. Ianto blieb außerhalb eines offensichtlich verlassenen Lagerhauses stehen. Die Eule ließ sich auf dem Dach nieder und von innerhalb hörte er Schreie. Dieser kranke Bastard benutzte den Cruciatus! Ianto öffnete die Augen, die sich automatisch verhärteten. Er hatte nicht viel Zeit... wenn er alle lebend da raus bekommen wollte. Geschickt kletterte er die Seite des Gebäudes hoch. Durch ein dreckiges Fenster schaffte er es einen Blick hineinzuwerfen und ihm stockte der Atem. Es war Jack. Dieser abartige Hurensohn quälte Jack! Er konnte das Feuer eines Kriegers in sich brennen spüren. Ianto Jones nahm einen tiefen Atemzug. Er wusste, dass die nächsten paar Augenblicke sein Leben für immer verändern würden. Er sprang durch das Fenster. Jack zitterte am ganzen Körper. Er hatte sich niemals so sehr gewünscht zu sterben wie jetzt. Der Tod würde die Schmerzen beenden. Der Mann schlenderte hinüber zu Tosh und niemand konnte etwas dagegen tun. Sie würden sterben. Jack zuckte wieder stärker, während er darum betete, dass sie wenigstens schnell sterben würden. "Hallo Draco" grüßte eine Stimme mit walisischem Akzent plötzlich. Jack sah auf. Ianto? Was tat Ianto hier? "Ianto!", krächzte er, "Ianto, geh!" Ianto trat aus dem Schatten und Jack starrte ihn geschockt an. Ianto stand da und sah aus wie ein wahrgewordener Racheengel. Ein langer Ledermantel schmiegte sich an seine Gestalt, abgenutzte, zerrissene Jeans umschmeichelten seine Beine und ein blutrotes Hemd lugte unter dem Mantel hervor. Durch eine Brille funkelten ihm smaragdgrüne Augen entgegen und die schweren Stiefel machten laute Schritte. Auf dem Gesicht des Mannes, Draco, machte sich ein grausames Lächeln breit. "Potter", grüßte er. "Es heißt jetzt Jones, Draco", sagte Ianto emotionslos. "Jetzt erzähl mal, wie hast du mich gefunden?" "Durch den Manager deines Bankkontos. Er würde für ein paar tausend Galleonen seine eigene Mutter verkaufen. Deine neue Identität zu erfahren war nicht besonders schwer." "Auch wo ich arbeite?", fragte Ianto. Er seufzte und sah den Mann mit einem Ausdruck in den Augen an, der Mitleid ziemlich ähnlich war. "Ich bin gegangen, Malfoy. Ich habe das, was passiert ist, losgelassen. Du solltest darüber hinwegkommen." "Du hast mir alles genommen, Potter." "Ich habe dir nichts genommen. Du wolltest unbedingt deinem Vater folgen. Du hättest zu uns gehören können." "LASS MEINEN VATER HIER RAUS!", schrie Malfoy. "Dein Vater ist tot", sagte Ianto sanft. Sein Gesicht ruhig wie immer. "Lass uns diese Rivalität endlich beenden!" Malfoys Gesicht verzog sich zu einer hässlichen Fratze und er wechselte abrupt das Thema. "Warum gibst du dich mit diesen Muggeln ab, Potter?" "Ich mag meinen Job, Malfoy." "Du magst es, ein Diener zu sein, Potter?" Ianto lächelte traurig. "Ich war zu lange ein jemand, Malfoy. Ich habe die Aufmerksamkeit gehasst. Ich mag es, ein niemand zu sein. Ich mag es, niemand besonderes zu sein. Es macht mir Spaß, nur der verdammte Tea-boy zu sein. Ich mag mein Leben, egal wie traurig es auch sein mag." "Du bist wie ein Feigling davon gerannt", spottete Malfoy. Ianto seufzte bevor er seinen Blick über die Gesichter seiner Teamkollegen schweifen ließ. Seine Augen blieben bei Jack hängen. Der ruhige Gesichtsausdruck, den Ianto bisher gezeigt hatte, verzog sich. "Was hast du mit ihm gemacht?", zischte Ianto. Seine Augen wurden immer härter, je länger er Jack anstarrte. "Warum sollte ich dir erzählen, was ich deinem lieben Muggelcaptain angetan habe?", fragte Malfoy. Leise hob er seinen Stab und murmelte etwas. Ein grünes Licht schoss aus der Spitze heraus. "IANTO! PASS AUF!", schrie Tosh. Ianto fuhr herum und fiel zu Boden, als ihn das Licht traf. Malfoy begann zu lachen. "Und so stirbt unser Held. So stark bist du gar nicht, was, Potter?", fragte Malfoy Iantos leblosen Körper. Jack fühlte eine eigenartige Kälte in seiner Brust. Es fühlte sich an, als hätte er einen Teil von sich selbst verloren. Er konnte Toshs leise Schluchzer durch das Lagerhaus hallen hören. Malfoy drehte sich zu ihnen um. "So, wen von euch soll ich als nächstes töten?" Sein Blich fiel auf die schluchzende Tosh. "Du erinnerst mich an das Schlammblut. Intelligent, gutaussehend, eine Freundin von ihm... du stirbst als erstes." Er hob seinen Stab und begann: "Avada..." Ein blaues Licht zischte an seinem Kopf vorbei. Der Blonde wirbelte herum. Ianto stand da, mit lodernden Augen. "Das hättest du nicht tun sollen, Malfoy." In seine Stimme schwang eine ruhige Härte mit. "W-Warum lebst du noch?", anscheinend sollte, was auch immer er getan hatte, Ianto töten. Dieser lächelte grausam. "Ich habe bekommen, was dein Meister immer wollte." "D-Du bist..." "Unsterblich? Genau", beendete Ianto den Satz. "Also, Malfoy, du wolltest mich sehen. Du hast Jack mit dem Cruciatus belegt. Du wolltest alle töten. Alle, an denen mir etwas liegt. Ich habe dir einen freien Schuss gewährt, Malfoy. Du hättest es ruhen lassen sollen. Ich habe alles hinter mir gelassen. Ich wollte nur in Ruhe gelassen werden. Aber das hat niemanden interessiert, oder? Niemand hat meine Wünsche respektiert. Nein... nein... Also Malfoy... Ich hoffe, du hattest einen guten Tag. Denn jetzt werde ich dich töten und dann kannst du deinem Daddy in der Hölle erklären, warum du so ein Versager geworden bist." Ianto verschwand in den Schatten. Gehetzt schaute Malfoy in alle Richtungen. Eine wispernde Stimme hallte durch den Raum. "Suddenly I heard a tapping, as of someone gently rapping, rapping at my chamber door." Malfoy schoss wahllos mehrere Lichtblitze in die Luft. Iantos spottende Stimme schien von überall und nirgendwo gleichzeitig zu kommen. "Da musst du dich schon besser anstrengen, Drakey-Poo! Also, wo war ich?" Malfoy schoss noch mehr Lichtstrahlen ab. "Tis some visitor, I muttered, tapping at my chamber door. Only this and nothing more." Ianto trat aus den Schatten hervor und packte ihn von hinten. Der Stab fiel aus seiner Hand, als Ianto ihm einen Dolch an die Kehle hielt. "Das Gedicht ist einfach zu lang, um es ganz aufzusagen... Ich werde gnädig sein, Malfoy. Auch wenn ich nicht genau weiß, warum. Ich habe dir die Chance gegeben, mich einfach in Ruhe zu lassen. Aber das konntest du nicht, oder? Du musstest alle diese Jungen töten, wegen einem einzigen Mal vor ewigen Zeiten. Ich werde dir Gnade erweisen. Oh ja, das verspreche ich dir. Diese Klinge hier wurde in Basiliskengift getaucht. Du bist tot, noch bevor du den Boden berührst. Also, wie wärs, zum Schluss noch die letzten paar Zeilen, eh?" "And my soul from out that shadow that lies floating on the floor. Shall be lifted," Ianto schlitzte ihm die Kehle auf und ließ den Körper zu Boden fallen. "Nevermore." Ianto kniete nieder und schloss leise die leblosen Augen des anderen Mannes. Jack konnte eine einsame Träne über sein Gesicht rollen sehen. "Vergib mir", hörte er Ianto wispern, bevor dieser zu ihnen herüber kam und sie von ihren Fesseln befreite. Er half Gwen aus dem Stuhl aufzustehen und gab ihr sein Taschentuch. Sie tupfte vorsichtig das Blut weg, während sie einen scheuen Blick auf die Leiche warf. "Er hätte wieder getötet, Gwen", murmelte er, bevor er weiter zu Tosh ging. "Bist du okay, Tosh? Das ganze hier tut mir wirklich leid...", flüsterte er seiner Freundin zu. Tosh sah ihn an, die Tränen liefen ihr immer noch über das Gesicht. "Willst du deshalb nicht zurück nach England, Yan?", fragte sie mit zitternder Stimme. Ianto nickt und wischte sanft eine der Tränen weg. "Es ist einer der Gründe... Ich werde euch alles erklären, wenn wir zurück im Hub sind. Bitte wein nicht, Toshiko. Ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn ein Mädchen weint." Tosh sah ihrem Freund in die Augen, bevor sie ihn sanft auf die Stirn küsste. Dann zog sie die Nase hoch und wischte die Tränen weg. "Danke, dass du uns gerettet hast, Yan." Ianto sah überrascht aus, aber er lächelte. "Jeder Zeit, Tosh, jeder Zeit. Tut mir Leid, dass du dir wegen mir solche Sorgen gemacht hast." Nachdem Tosh Ianto noch ein schwaches Lächeln geschenkt hatte, ging dieser hinüber zu Owen. Während er vor dem Doktor kniete, öffneten seine geschickten Finger schnell sämtliche Knoten. "War er...?" "Ein Mensch? Ja... war er. Ich versprech dir, ich werde das erklären, Owen." "Das will ich dir auch geraten haben, Tea-Boy... aber danke", gab der Doktor mürrisch zu. Ianto nickte ihm kurz zu. Langsam wanderte er hinüber zu einem immer noch zitternden Jack. Blaue Augen trafen auf grüne. "Du bist unsterblich." Eine einfache, aber bedeutungsvolle Feststellung. Ianto nickte, als er die Fesseln des Captains löste. "Es geschah vor ein paar Jahren, aber ja, ich kann nicht sterben." Ianto zog eine kleine Flasche hervor. "Sie sollten das hier trinken, Sir. Es wird sich um die Nachwirkungen kümmern." Jack versuchte es, aber seine Hände zitterten zu stark. Ianto bemerkte es und hielt ihm die Flasche an den Mund. "Trink!", befahl der Waliser. Gehorsam trank Jack die Flüssigkeit. Es wirkte sofort. Das Zittern hörte auf, genau wie die unmenschlichen Schmerzen; Jack fühlte sich zwar immer noch grauenhaft, aber wenigstens besser. Schnell löste Ianto auch noch den Rest der Fesseln. "Ianto?" "Ja, Sir?" "Du hast wieder gelogen." "Technisch gesehen eigentlich nicht. Mein Name ist Ianto Jones. Ich habe ihn als ich achtzehn wurde offiziell ändern lassen. Außerdem war ich geschädigt von bestimmten Ereignissen in meinem Leben. Und Torchwood Eins mochte beschädigte Dinge..." Leise nahm Jack das Gesicht seines Retters in die Hände. Er versuchte die Schmerzen zu ignorieren. "Jedoch hast du unser Leben gerettet. Danke, Ianto." "Ich habe nur meinen Job getan, Sir. Ich verspreche, ich werde es erklären..." "Ja, lasst uns zurück in den Hub gehen. Ich denke es gibt einiges, das du uns sagen solltest." Ianto nickte. "Was ist mit seiner Leiche?" "Wir werden später noch mal zurückkommen." Ianto schüttelte den Kopf, half aber seinem Captain gehorsam zurück in den Hub. Als endlich alle zurück im Hub waren und Owen sie versorgt hatte, wurde Ianto von vier Augenpaaren erwartungsvoll angestarrt. Tief durchatmend schloss er die Augen. "Mein Name ist Ianto Evan Jones... aber früher war ich Harry James Potter. Wenn ihr eine Erklärung für das alles haben wollt, müsst ihr vollkommen unvoreingenommen sein." "Wir haben jeden Tag mit Aliens zu tun, Ianto. Ich denke, was auch immer du uns zu erzählen hast, wir können damit umgehen", sagte Gwen. Ianto zuckte mit den Schultern, bevor er sprach. "Magie gibt es wirklich." 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