Venia Legendi Eudaimonía von KaethchenvHeilbronn (Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist) ================================================================================ Kapitel 144: ------------- Noch früh am Morgen wird Alexander aus seinen Träumen gerissen: Heinrich hantiert so laut mit den Koffern herum, dass er seinen Freund aufweckt. Spätestens als ihm der eine umkippt, weil er ihn mit der Schranktür umhaut, ist der Ältere endgültig wach. Einen Protest grummelnd dreht er sich auf die andere Seite. „Hey, Langschläfer, ich pack dir aber nicht auch noch deine Sachen.“, macht Heinrich auf sich aufmerksam, doch er erhält keine Antwort. „Herr Humboldt bitte an die Information.“ Ebenso keine Reaktion. Heinrich verschränkt beleidigt die Arme vor der Brust. „Alex, ich glaub ich werd mir in Köln nen heißen Kerl aufreißen.“ „Hä-ä-was?!“ Endlich sitzt Alexander aufrecht im Bett und fährt sich verwirrt übers Gesicht. „Was hast du gesagt?“ „Dass ich mir in Köln nen heißen Typen aufreiß, wenn du mich nicht sofort bei der Packerei unterstützt!“ „Jaja“, kommt es wenig motiviert von Alexander, „Aber doch nicht so früh…Wir haben noch den ganzen Tag.“ „Ich will mich heute Nachmittag aber von Tim und Mama verabschieden.“, beharrt der Junge. „Hab aber grad so schön geträumt…“, jammert der Ältere und lässt sich wieder nach hinten in die Kissen fallen. „Dass Deutschland das Spiel gewinnt?!“, ruft Heinrich begeistert. „So ähnlich…“, antwortet Alexander zögerlich, „Es beinhaltete dich im Fußballtrikot, mit knappen Hosen und…die Worte „Mach ihn rein“…“ Heinrich verdreht die Augen. „Schon wieder so sexistisch am frühen Morgen.“ Der Ältere grinst nur gefällig. Sein Freund hätte noch weitaus unerbittlichere Geschütze aufgefahren, um den Morgenmuffel aus dem Bett zu bekommen, aber da klingelt das Telefon. Seufzend läuft er die Treppe hinunter und hebt ab. „Hier bei Kleist und Humboldt?“ Einem Räuspern folgen die Worte: „Guten Morgen, schön dass Sie schon wach sind, Goethe hier.“ Heinrich fällt beinahe der Hörer aus der Hand. „Ä-ähm, g-guten Morgen, Herr G-Goethe…“ Ein Seufzen am anderen Ende der Leitung. „Sie haben nichts gelernt, oder?“ „W-wie bitte?“ „Das Stottern. Und die Ähms.“ „Oh.“ „Egal.“ Er sieht Goethe fast vor sich, wie er mit einer wischenden Handbewegung zum eigentlich Thema kommt. „Ich rufe an, weil ich Sie darüber in Kenntnis setzen wollte, dass ich Ihnen das erste Gehalt überwiesen habe.“ „O-oh, das…danke.“ „Erwarten Sie nicht zu viel, aber vielleicht zeigen sich jetzt ja Reaktionen auf Ihr Interview, was die Verkaufszahlen hoffentlich etwas in die Höhe treibt.“ „Das hoffe ich auch.“, weiß Heinrich nicht, was er anderes sagen soll. „Dann noch einen schönen Tag. Grüßen Sie Alexander von mir. Auf Wiederhören.“ „Auf Wiederhören. G-grüßen Sie Schiller von mir!“ Heinrich kneift die Augen zusammen, kaum hat er diese jetzt in seinen Ohren doch dreisten Worte ausgesprochen, aber er hat sich jedes Mal so gefreut, wenn er den Autor der Räuber treffen durfte. Goethe entgegnet nichts mehr, sondern hat schon aufgelegt. Der Junge atmet durch. Als er wieder nach oben kommt, läuft zu seinem Erstaunen ein nackter Alexander über den Flur. Er ist positiv überrascht. „Bist du doch endlich wach!“ „Mhm“ Der Ältere kramt in seinem Teil des Schranks in den Schubladen, anscheinend auf der Suche nach einer Unterhose. „Schönen Gruß von Goethe.“ „Danke.“ Heinrich muss losprusten. Fragend blickt ihn Alexander an. „Was?“ „Hihi, ich stell mir grad vor, wie Goethe meinen Gruß einem ebenfalls nackten Schiller ausrichtet.“ Der Professor rollt mit den Augen. „Du hast zu viel Fantasie.“ „Jaha, aber die hat mir immerhin soeben meinen ersten Lohn eingebracht.“ Erstaunt blickt Alexander seinen Freund an. „Echt? Goethe hat…das Geld überwiesen?“ „Jap.“, antwortet ihm Heinrich mit stolz geschwellter Brust, was ihn in seinem an einen Matrosen erinnernden Outfit so hinreißend aussehen lässt, dass Alexander es plötzlich eilig hat, in seine Unterhose zu schlüpfen. Die Koffer sind zwischen einem provisorischen Frühstück relativ schnell gepackt, und als sich Heinrich in die Stadt verabschiedet, wo er mit Tim verabredet ist, beschließt Alexander, aus unerfindlichen Gründen, mal wieder bei seinem Bruder vorbeizuschauen. Eine junge blonde Frau, die er noch nie zuvor gesehen hat, öffnet ihm die strahlendweiße Tür zum Haus der Humboldts, sodass es ihm erst einmal die Sprache verschlägt. „Äh…“ „Ja, bitte?“ Er räuspert sich, während ihm alle möglichen Gedanken durch den Kopf schießen, was diese Frau ins Haus seines Bruders bringt. Schließlich fasst er sich und teilt ihr mit, dass er der Bruder von Wilhelm Humboldt ist und ihm einen spontanen Besuch abstatten will. Sie lächelt ihn an und bittet ihn mit einer Geste herein, um nach ihm die Tür zu schließen. Da kommt Wilhelm endlich eilig die Treppen herunter, eifrig dabei, sich die Manschetten seines Hemdes zuzuknöpfen, was er aber gleich sein lässt, als er seinen Bruder erblickt. „Alexander!“, ruft er vollkommen erstaunt, „Was machst du hier?“ „Ich…“ Er lässt seine Augen wieder zur Blondine gleiten, die zu seiner Erleichterung jedoch vollkommen korrekt angekleidet ist. „Heinrich und ich fahren doch übers Wochenende nach Köln zum Fußballspiel und…“ Wilhelm hilft ihm in seiner Ratlosigkeit weiter und legt ihm eine Hand auf den Rücken, um ihn mit nach oben zu führen. „Ich mache weiter die Kiche?“, ruft ihnen die Blondine hinterher. „Ja, und dann können Sie es mit Gabis Zimmer versuchen, wenn Sie es sich zutrauen.“ Die Frau lacht. „D-die Putzfrau?“, hat es Alexander endlich verstanden, als sie schon außer Hörweite sind. Wilhelm sieht ihn einen Moment erstaunt an, muss dann aber lachen. „Was hast du denn gedacht!“ Alexander antwortet lieber nicht und weicht stattdessen nur beschämt dem Blick des Älteren aus. „Alina ist sogar angemeldet.“, scherzt dieser und krempelt sich wieder die Ärmel hoch. „Wo ist Caroline?“ „Mit Gabi in der Stadt, sich für den Sommer einkleiden.“ „Ah.“ Wilhelm öffnet die Tür zum letzten Zimmer im Gang, das Alexander nur zu gut kennt: Hier hatte ihr Vater seine Leseecke gehabt. Jetzt stehen sämtliche Türen und Schubladen der Schränke offen und zahlreiche Kisten, Alben und einzelne Gegenstände liegen auf dem Boden oder dem kleinen Schreibtisch verteilt. „Du mistest aus?“, erkennt der Jüngere. Wilhelm seufzt. „Ich versuche es, ja.“ „Aber?“ Alexander hebt eine Schatulle auf, in der, als er sie öffnet, die Lesebrille ihres Vaters zum Vorschein kommt. „Zu viele Erinnerungen.“ Alexander nickt verständnisvoll und legt die Brille auf dem Tisch ab. Gleich neben einem Stapel Alben. „Sind das…?“ Wilhelm steht plötzlich neben ihm und grinst ihn an. „Fotoalben, ja. Das obere sind Fotos deiner Konfirmation.“ „Oh, nein.“ „Doch. Du siehst so niedlich aus.“ Der Jüngere rollt mit den Augen. „Kann gar nicht sein.“ „Überzeug dich selbst.“, entgegnet Wilhelm mit einem Kopfnicken, das seinen Bruder dazu auffordern soll, das Album aufzuschlagen. Zögerlich klappt Alexander den Deckel auf und liest die Überschrift, die ordentliche und saubere Handschrift ihrer Mutter. „Das Datum…so alt bin ich schon, ist ja schrecklich…“, murmelt er. Wilhelm klopft ihm tröstend auf die Schulter. „Dafür hast du dich aber gut gehalten.“ „Na, danke…“ Der Ältere nimmt ihm die Arbeit des Umblätterns ab, als er erkennt, dass Alexander dazu keinerlei Ambitionen zeigt. Die vier Fotos auf der ersten Doppelseite zeigen einen vierzehnjährigen Alexander in schickem schwarzen Anzug, mit lilafarbener Krawatte und hellbraunen, fast blonden Locken, die so etwas wie einen ordentlichen Seitenscheitel formen sollen, was der Frisöse damals, wie sich die beiden Brüder erinnern, jedoch nicht geglückt ist. „Dein Gesichtsausdruck ist einfach nur herrlich.“, findet Wilhelm und wuschelt ihm durch die heute auch nicht weniger widerspenstigen Haare. „Ich mag es halt nicht“, entgegnet Alexander und entwindet sich der Hand, „wenn man mich so angeht.“ „Aber Heinrich darf das.“, kontert Wilhelm mit einem Grinsen. „Heinrich ist auch…Heinrich.“, verteidigt sich Alexander wenig erfolgreich. „Das stimmt.“, gibt ihm sein Bruder nichtsdestotrotz Recht. „Schau mal, wie schön war es damals doch, als ich noch der größere Bruder war.“, wechselt er das Thema und schlägt eine weitere Seite um, auf der sich nun auch zwei Fotos befinden, auf denen ein sechzehnjähriger Wilhelm, der im Anzug eine viel bessere Figur macht, seinem kleinen Bruder einen Arm um die Schultern gelegt hat, was dessen Laune jedoch nicht unbedingt gehoben hat. „Das war das erste Mal, dass du betrunken warst.“, erinnert sich Wilhelm schmunzelnd. Schlagartig verhärtet sich Alexanders Miene. „Wieso du da überhaupt bis zum zweiten Mal gewartet hast.“, gibt er patzig von sich. Wilhelm ist für einen Moment erstaunt, fast erschrocken, dann seufzt er jedoch tief und schließt ein wenig zögerlich das Album. „Das ist ein Fortschritt, dass wir drüber reden.“, meint er schließlich vorsichtig. „Nein“, widerspricht der Jüngere sofort kopfschüttelnd und nimmt Abstand von seinem Bruder, indem er um den Tisch herum läuft und auf der anderen Seite mehr beiläufig ein paar Alben aufeinanderstapelt, „Wir haben damals alles beredet, was es darüber zu bereden gibt.“ „Was darin resultiert hat, dass wir letztes Jahr das erste Mal nach fünfundzwanzig Jahren wieder gemeinsam Weihnachten gefeiert haben.“, kommt es sofort von Wilhelm, der dabei etwas verletzt klingt. „Das ist nur Heinrich zuliebe.“ „Du hast mir noch nicht verziehen.“ Alexander schüttelt vehement den Kopf. „Wieso bist du dann hier?“ Plötzlich fühlt sich der Jüngere ertappt. Er hätte gerne mit einer Ausrede gekontert, aber da er noch nicht einmal weiß, wieso er wirklich hier ist, fällt ihm keine ein. „Alexander“, beginnt Wilhelm sanft und versucht den Blick seines Bruders zu erhaschen, „Du weißt, dass ich dich– “ „Nicht!“, unterbricht ihn Alexander und dreht sich weg, als könnte ihm der Ältere schaden, wenn er sich ihm weiter aussetzen würde, „Lass es. Es würde sich…seltsam anhören.“ Er räuspert sich. „Ich bin hier, weil Heinrich in der Stadt ist, sich von Tim und seiner Mutter verabschieden, weil wir doch übers Wochenende wegfahren. Vielleicht hat es mich deshalb…“ „Auch zu deiner Familie gezogen.“, beendet Wilhelm für ihn den Satz, ohne diesen irgendwie erwartungsvoll klingen zu lassen. Alexander antwortet nichts mehr. Also schlägt Wilhelm ein weiteres Album auf und schiebt es zu ihm hinüber: Die Hochzeit ihrer Eltern. Zunächst ein wenig widerwillig blättert Alexander die Seiten um, allmählich jedoch mit echtem Interesse. Wilhelm sieht ihm die ganze Zeit dabei zu; als er die letzte Seite zuschlägt, fragt er ihn, ob er Tee machen soll. „Magst du Heinrich wirklich so sehr, wie du tust, oder bist du nur– “ „Nein, auf keinen Fall.“, antwortet ihm Wilhelm sofort ohne zu zögern, aber mit einem Lächeln auf dem Gesicht, „Er ist ein außergewöhnlicher Mensch, sicherlich ein bezaubernder Geliebter und ein wunderbarer Schwager, und ich bin glücklich, dass er dich gefunden hat.“ „Dass ich ihn gefunden hab.“ Wilhelm lacht. „Oder so.“ „Gib ihn nicht wieder her.“, ergänzt er noch und tätschelt Alexander den Arm, bevor er den Raum verlässt. Sein jüngerer Bruder braucht einige Sekunden, bis er das Gesagte verarbeitet hat. „W-werd ich auch nicht!“, ruft er schließlich, während er dem Älteren hinterhereilt, „Schon gar nicht für dich!“ „Oh, wer sagte denn, dass ich Interesse hätte?“, entgegnet Wilhelm mit einem stichelnden Grinsen. Alexander stößt ihn lediglich von der Seite an, bevor er ihm, die Hände in den Hosentaschen und ein für Wilhelm sichtbares Lächeln in den Mundwinkeln, in die Küche folgt, wo Alina sich über den pinken Glitzerklebstoff beschwert, den sie gerade mit Mühe und Not aus Gabrieles Teppichboden und Bettzeug entfernt hat. Als Alexander gegen Abend wieder in seinen Wagen steigt, muss er erst einmal seine Gedanken sortieren. Nach ihrem Tee haben sie doch tatsächlich weiter zusammen in den alten Sachen gestöbert: Fotoalben, Postkarten von ihnen völlig Unbekannten, aber damals anscheinend sehr gut mit ihren Eltern Befreundeten, Pfeifenputzer, Füllfederhalter, Bücher… Als ihnen dann ein feinsäuberlich verschnürter Karton in die Hände gefallen ist, der, wie sie herausfanden, die Liebesbriefe ihrer Eltern beinhaltet, wurde es für sie doch zu intim und sie stellten die Schachtel rasch wieder zurück. Überhaupt haben sie wenig gefunden, was sie wirklich in den Müll befördert haben; sie haben es beide irgendwie nicht übers Herz gebracht. Alexander seufzt. Aber er hat doch Recht: Nur weil es Heinrich in seinem Leben gibt, hat sich das Verhältnis zu seinem Bruder wieder ins Positive gekehrt und besteht nun wieder aus mehr als nur dem morgendlichen Kaffee an der Uni im Schweigen, das nur von gegenseitigen ironischen bis zynischen Bemerkungen unterbrochen wurde. Nur Heinrich zuliebe, oder dank ihm, wie auch immer das zu verstehen ist, kann er allmählich vergessen, wie schwer es für ihn war, für seine Mutter ab diesem Moment ständig der Sohn mit dem Makel zu sein… Trotzdem ist er verdammt nochmal nicht so weit, einfach irgendwelche Spontanbesuche bei seinem Bruder zu starten! Hastig startet er den Motor und fühlt sich irgendwie ertappt, obwohl er nicht bemerkt, dass Wilhelm seine sehr zögerliche Abfahrt hinter dem Küchenvorhang mit einem Grinsen quittiert. Heinrich ist noch nicht zuhause, als er dort ankommt, aber so nutzt Alexander die Zeit, um ihnen was zu Abend zu kochen. Als der Junge dann aufkreuzt, bringt er eine Einkaufstüte mit. „Ihr wart Shoppen, ich hätte es wissen müssen.“, lacht Alexander. Heinrich drückt ihm nur grinsend einen Kuss auf den Mund. „Und ich sehe, du betätigst dich erfolgreich als Hausfrau.“ „Irgendwer muss ja dafür sorgen, dass du nicht vom Fleisch fällst.“, entgegnet der Ältere, „Aber lenk nicht ab, schließlich gibst du mein Geld aus.“ Heinrich streckt ihm die Zunge raus. „Seit heute nicht mehr, schon vergessen?“ Alexander seufzt resignierend. „Du kannst wunderbar mit Geld umgehen, mein Schatz, echt.“ Der Junge wirft ihm noch einen etwas beleidigten Blick zu, bevor er sich mit der Tüte in der Hand auf den Weg ins Bad macht, um seine Errungenschaften anscheinend gleich in die Waschmaschine zu stopfen. Aber Alexander bleibt dabei: Am Tag der Gehaltsauszahlung gleich alles ausgeben?! Also wirklich… So hungrig, als hätte er drei Tage lang nichts bekommen, stürzt sich Heinrich kurz darauf auf sein Schnitzel. Alexander ertappt sich dabei, wie er den Anblick ganz hinreißend findet, und irgendetwas in seiner Brust beginnt wieder zu glühen. Schon als Heinrich damals auf dem Campus ihm gegenübersaß und sein Himbeereis gegessen hat, hätte ihm auffallen müssen, dass sich die kribbelnde Wärme ein wenig zu weit oben in seinem Körper ausbreitete, als er es sonst von seinen Wochenendausflügen nach Berlin gewohnt war. Aber wie hätte er das gleich merken sollen, schließlich ist ihm dieses Gefühl für gut zwanzig Jahre vollkommen unbekannt gewesen. An Weihnachten letztes Jahr, da ist es das erste Mal wieder dagewesen, als er einen aus Rührung weinenden Wilhelm in den Armen hielt, dass er es auch bei seinem Bruder gefühlt hat. „I-ist was mit dir?“, holt ihn Heinrich wieder aus den Gedanken und sieht ihn, mit von Ketchup roten Lippen, besorgt an. Alexander muss grinsen. „Wilhelm grüßt dich.“, antwortet er und wendet sich endlich auch seinem Essen zu. „Aah, du warst heute bei ihm?!“ „Ja, wir haben zusammen alte Fotoalben sortiert.“ „Awww, sind da welche dabei, auf denen du noch ein Kind bist?! Ein Baby?!?“ Das hätte er nicht erwähnen sollen… „Wie lief’s denn mit Tim?“, lenkt Alexander ab und nimmt den ersten Bissen. „Och, war ganz amüsant.“, antwortet ihm Heinrich mit einem bescheidenen Grinsen. Der Junge erwähnt natürlich nicht, dass er mit seinem Kumpel schon ein paar Ideen gesammelt hat, wie sie ab Montag ihren Professor Pfeiffer auf die Palme bringen können… „Und wie geht’s Juliane?“ „Hihi, man sieht schon richtig den Babybauch.“, entgegnet Heinrich freudig, „Ich kann’s gar nicht mehr abwarten, bis ich ein kleines Geschwisterchen hab! Großer Bruder zu sein muss ein wundervolles Gefühl sein!“ „Das musst du Wilhelm fragen, damit kenn ich mich nicht so aus.“, meint Alexander mit einem schiefen Lächeln. Heinrichs Lächeln ist strahlend. „Er würd mir bestimmt Recht geben, weil er so einen tollen kleinen Bruder wie dich hat.“ Alexander schüttelt lachend den Kopf. „Heinrich…“ „Doch!“ „Zeig mir, was du gekauft hast.“, wechselt der Ältere das Thema. „Huh? Nein, das ist ne Überraschung.“ Alexander hebt eine Augenbraue. „Überraschung? Wofür?“ „Für Köln.“, antwortet ihm der Junge mit einem Zwinkern und nimmt den nächsten Bissen. „Hast du dir ein Trikot gekauft?“ Heinrich beginnt aus für seinen Freund unerfindlichen Gründen mit vollem Mund zu kichern und muss erst mal schlucken. „Nein, da hab ich schon eins. Das hat mir mein Vater vor paar Jahren gekauft, da er anscheinend darin den letzten Lichtblick gesehen hat, dass ich Fußball mag.“ Alexander winkt mit seiner Gabel ab. „Ach, ich weiß sowieso nicht, woher dieses dumme Klischee kommt, dass Schwule kein Fußball mögen.“ „Sagt derjenige von uns, der noch nicht mal weiß, wie unser Bundestrainer heißt.“, kontert Heinrich und streckt ihm die Zunge raus. Alexander verdreht die Augen. „Ohjeh, ich will mir gar nicht vorstellen, was das morgen mit dir im Stadion geben wird…Soll ich dir heute Abend lieber noch ne Fußball-für-Einsteiger-Lektion erteilen?“ Sofort ist Alexanders Grinsen zurück. „Und da soll noch mal einer behaupten, Träume verweisen nicht auf die Zukunft…“ „Hey!“ -------------- Jaaa, es geht hier endlich mal weiter! :D Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse und habt nicht die Flucht ergriffen >.< Das Kapi ist mal wieder so ein Zwischenbaustein, damit im nächsten dann der Stadionbesuch in Köln stattfinden kann :3 Das werd ich hoffentlich auch bald zu Papier bringen, würde jetzt zur EM ja gut passen ;) Versteht man Alex' Anspielung auf seinen Traum am Anfang des Kapis eigentlich...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)