Venia Legendi Eudaimonía von KaethchenvHeilbronn (Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist) ================================================================================ Kapitel 128: ------------- Weihnachten rückt immer näher. Man hätte es fast nicht gemerkt, wenn Heinrich nicht von Tag zu Tag verschmuster geworden wäre. Alexander kann sich das nicht wirklich erklären, denn er hat von der sogenannten Weihnachtsstimmung die ganzen Jahre über nie etwas mitbekommen. Gut, wenn sein Heinrich singend durch die Wohnung hüpft und hier und da Glitzersterne anbringt, dann spürt er schon etwas, das in die Richtung gehen könnte, aber dieses Gefühl hat nicht wirklich etwas mit Weihnachten zu tun. Nur mit…Heinrich. „Was ist denn, mein Großer, hm?“ Alexander muss schmunzeln, als der Junge sofort auf ihn zukommt und ihn in die Arme schließt. Er küsst ihm den Hals. Alexander schließt die Augen. Schade, dass sie’s in den letzten Wochen nicht mehr übers Küssen hinaus geschafft haben… „Ich, äh…ich hab nur überlegt, wie sich richtige Weihnachtsstimmung denn anfühlt, weil bei mir nicht so wirklich was davon aufkommen will.“ „Nicht?!?“, fragt Heinrich entsetzt, „A-aber, Alex! Schau dir den Schnee draußen an u-und unsere Wohnung! Ich hab mir so viel Mühe beim Schmücken gegeben!“ „Jaa…“, meint Alexander und streicht ihm sanft durch die Haare, „Das hast du ja auch schön gemacht, aber…“ „Fühlst du dich nicht so wunderbar warm?“ „Ähm…“ „Und geborgen? Und so herrlich freudig erregt?“ „Ohdoch…“ „Nicht so!“ Mit knallroten Ohren macht sich Heinrich von ihm los. „N-nicht wegen mir. Wegen…“ Er lächelt ihn an, fast selbst ein wenig ungläubig. „Weil alles auf dieser Welt so schön ist.“ Alexander starrt ihn an. Ihm entweicht ein Lachen. Er weiß nicht was er sagen soll. Grinst nur, bevor er sich seinem Freund um den Hals wirft und ihn fest an sich drückt. „Na, endlich.“, flüstert er und streicht ihm mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen über den Rücken. „Mein Heinrich hat sich mit der Welt versöhnt.“ „D-du übertreibst, Alex.“, lacht der Junge gegen seine Brust, doch der beginnt nur, seinen Nacken zu küssen. „Sagen wir, meine Weihnachtsstimmung bezieht sich im Moment nur auf dich, ja?“, meint der Ältere, „Ist das in Ordnung?“ „Vorläufig.“, entgegnet Heinrich und schmiegt sich enger an seinen Freund. „Hat das auch mit Weihnachten zu tun, dass du in letzter Zeit eher fürs Kuscheln bist?“, will Alexander der Sache mal auf den Grund gehen. „Es…“ Heinrich sieht nicht zu ihm auf. „Es hat damit zu tun, dass ich…versuch rauszufinden, was ich…will.“ „Oh.“ Alexander nimmt sein Gesicht in seine Hände und sieht ihn besorgt an. „A-aber mit mir willst du doch noch zusam– “ „Natürlich will ich mit dir zusammen sein.“ Verlegen lächelnd sieht der Junge zu ihm auf. „Nur…wie, das…“ Er schüttelt den Kopf. „Denk nicht drüber nach, ich komm damit schon klar. Und ich werd das mit mir bis zum neuen Jahr klären. Ich versprech’s dir.“ Alexander nickt langsam. „G-gut… - Aber wenn du Hilfe damit brauchst, dann sag Bescheid, ja?!“ Heinrich grinst ihn an. „Freut mich, dass du das sagst, und nicht: „Was?! Dieses Jahr kein Sex mehr?!?““ Der Ältere blinzelt ein paar Mal. „Das…hatte ich nicht bedacht.“ Heinrich kann es sich selbst aber auch nicht so recht erklären. Vor einigen Tagen noch wollte er nichts sehnlicher, als seinen Alexander so sehen wie den Meister Himboldt in seinem Buch, und nicht, weil irgendein Abdecker dafür verantwortlich ist, sondern er. Er selbst. Aber jetzt…seit er weiß, dass seine Mutter schwanger ist, will er…will er am liebsten gar kein Mann mehr sein, weil – ! Deshalb braucht er Zeit. Und er ist froh, dass ihm Alexander diese gibt. So backen sie heute zusammen. Heinrich hat extra das Rezept aus dem Internet ausgedruckt, leider auf Englisch. „Flour…das ist Mehl, nicht?“ „Ja, aber man spricht es wie „flower“ aus. Nicht wie „I want you right now on the floor“, sondern wie „I want to deflower your delicious body right here in the flour…!““ Heinrich betrachtet skeptisch seinen Freund, der sich gerade die eben feinsäuberlich umgebundene Schürze bei diesen Worten vom Leib gerissen hat. Jaja, in bestimmten Situationen merkt man es dem Älteren an, dass er körperlich nicht mehr ausgelastet ist… „Deflower?“, fragt Heinrich und legt sich nachdenklich einen Finger an die Lippen, „Was heißt das?“ Alexander räuspert sich ein wenig peinlich berührt und bindet sich die Schürze wieder um. „Nicht so wichtig, ist bei dir eh schon geschehen…“ „Aaah…“, kommt dem Jungen die Erleuchtung und er muss dreckig grinsen, „Im Mehl willst du’s mit mir tun, ja?“ Sofort ist Alexander bei ihm und gibt ihm einen Kuss. „Hmmm…jaah…“ „Dann lies mir mal vor, wie viel Gramm wir brauchen.“ Alexander beugt sich fast weinend vor Verzweiflung also wieder übers Rezept. Während ihrer Backaktion gibt Heinrich den Küchenchef, Alexander den Lakaien. Das Teigkneten überlässt der Junge seinem Freund und schaut schnurrend zu, wie dessen Hände den Teig bearbeiten. „Mmmh, das machst du heute besonders gut. Ich mein grad, du musst was kompensieren…“ Alexander grinst ihn an. „Was genau, meinst du denn, muss ich kompensieren?“ Heinrich schmiegt sich von hinten an ihn und nuschelt ihm etwas gegen den Rücken. „Ich kann dich ja nachher massieren.“, bietet sein Freund an, „Den Rücken!“ Der Junge kichert. „Schon klar.“ Während der Teig gehen muss, haben sie tatsächlich zu einer Massagestunde auf dem Sofa Platz genommen, die aber mittlerweile ausgeartet ist. Außer Atem löst sich Heinrich von den Lippen seines Freundes, um ihn kurz darauf erneut zu küssen, den Mund, das Kinn, die Wangen… „So langsam gefällt mir unsere Auszeit.“, murmelt Alexander mit einem Lächeln im Gesicht, „Das steigert die Vorfreude.“ Heinrich lässt sich amüsiert erneut von ihm küssen, bis die Hände des Älteren auf seinem Rücken zur Ruhe gefunden haben und er selbst, die Arme in Alexanders Nacken verschränkt, bei ihm auf dem Schoß sitzen bleibt. „Und?“, flüstert er und streicht seinem Freund zärtlich durch die Haare, während er ihn aufmerksam ansieht, „Schon ein paar Weihnachtsgefühle aufgekommen?“ „Naja…“ „Denk doch mal dran, dass wir an Heilig Abend bei deiner Familie sind!“ „So sehr wie dich, begeistert mich das nicht, mein Schatz, tut mir Leid.“ „Och“, nuschelt Heinrich und küsst ihm die Stirn, „Wilhelm ist doch total lieb.“ „Jaa, zu dir! Frag mich sowieso immer noch, woran das liegt…“ Der Junge muss lachen, als sein Freund ernsthaft nachdenklich bei diesen Worten aussieht. „Das liegt natürlich an meinem unwiderstehlichen Charme.“ Alexander sieht wieder zu ihm auf. Auch er muss lachen. „Das kann natürlich gut sein.“, meint er. „Mhm…du bist ihm verfallen“ Ein Kuss auf die Nasenspitze. „und Wilhelm auch. Glaub nicht, dass deine Schwägerin da widerstehen können wird.“ „Hachja, das wäre schön… Sie wird aber eher einiges an dir auszusetzen haben.“ Er fährt dem Schwarzhaarigen über die Wange. „Ich will nicht, dass sie dich irgendwie beleidigt…“ „Das wird ihr nicht gelingen.“, entgegnet Heinrich zuversichtlich, bevor er seinen Freund noch einmal innig küsst. Dann klingelt die Eieruhr, was ihnen anzeigt, dass der Teig fertig sein müsste. Während Alexander das Mehl auf die Arbeitsfläche streut, stemmt Heinrich das Nudelholz. Die Verzierung mit Zuckerguss und bunten Streuseln artet in tausende zuckersüße Küsse aus, spätestens als Alexander seinem Freund, auf dessen Betteln, den Rest naschen zu dürfen, das süße Zeug in den Mund spritzt. Grinsend sieht der Junge zum Älteren auf. „Konntest dich wieder nicht beherrschen, hm?“, meint er und leckt sich über die Lippen. „Bei dir nie, nein.“, entgegnet Alexander hastig, bevor er die gezuckerten Lippen als seine beschlagnahmt. Ein Wunder, dass die Kekse doch noch fertiggeworden sind. Heinrich packt einige in eine Butterbrottüte, auf die er mit einem Goldstift sorgfältig ein paar Sterne gemalt hat. „Für wen sind die denn?“, will Alexander wissen. Der Junge sieht zögerlich zu ihm auf. „Für…meinen Vater?“ Der Ältere hebt seine Augenbrauen. „Keine gute Idee…?“ „D-doch.“, entgegnet Alexander, „Doch“, meint er und drückt ihm einen Kuss in die Haare, „Schön, dass du an ihn denkst.“ „Kommst du mit?“, fragt ihn sein Freund vorsichtig. „Wenn du willst.“, antwortet der Ältere und legt einen Arm um ihn. Gemeinsam parken sie also auf dem Gelände der JVA Tegel. Es ist schon dunkel, was Heinrich hätte bedenken sollen. So läuft ihm ein Schauer über den Rücken, als sie auf das Tor und die Hochsicherheitszäune zulaufen. Er fasst nach Alexanders Hand, die dieser fest drückt. Nachdem sie durch die verschiedenen Sicherheitsetappen geschleust worden sind, dürfen sie im Besucherbereich Platz nehmen. „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist, wenn ich– “ „Bleib bei mir.“ Bittend sieht Heinrich zu seinem Freund auf und fährt ihm mit dem Daumen über den Handrücken. „Klar.“, entgegnet Alexander und lächelt ihn sanft an. Er macht seine Hand los, um sich den Mantel auszuziehen. Heinrich reicht ihm die mit einer Schleife zugeschnürte Plätzchentüte, damit auch er sich seiner Jacke entledigen kann. Er trägt den schwarzen Pulli und eine Jeans; er will seinen Vater nicht mehr als sowieso aufbringen. Alexander hat sich, bevor sie weg sind, ein Hemd angezogen. Seit sie Ferien haben, hat er ihn viel zu selten in einem solchen gesehen… „Vielleicht sollte ich doch– “ „Nein.“, zischt Heinrich, aber da kommt sein Vater schon in den Gang und wird hinter der Trennwand von einem Wärter an den Stuhl gekettet. Im Vergleich zu seinem letzten Besuch, sieht er ganz okay aus. „H-hallo, Vater.“ „Heinrich.“ Auf seinem Gesicht erscheint ein erleichtertes Lächeln. „Ich dachte schon, du kommst mich nicht mehr besuchen.“ „Ich hatte viel zu tun…Wie geht es dir?“ Alexander, der vollkommen ignoriert wird, will seinen Blick aber nicht von dem Gefangenen abwenden. Er kann es nicht verstehen, dass Heinrich diesem Mann vergeben hat. Soviel Leid, wie er ihm zugefügt hat… Wenn er an seiner Stelle wäre, dann hätte er diesem…verdammten…! – Okay, er sollte sich vielleicht ein wenig mehr beherrschen… „Ich hab…hab dir ein kleines Weihnachtsgeschenk mitgebracht.“, meint Heinrich und schiebt unter Alexanders wachsamen Augen seinem Vater die Kekse durch die Stangen hindurch, „Die haben Alex und ich heute selbstgebacken.“ „Hm“ Er nimmt sie entgegen und hebt seine Augen das erste Mal, um Alexander anzusehen. Mit einem leichten Lächeln wendet er sich wieder an seinen Sohn. „Danke. Darf ich gleich einen probieren?“ „J-ja, natürlich!“, entgegnet Heinrich und sieht gespannt zu, wie sein Vater die Schleife aufzieht und einen der Kekse mit dem Zuckerguss und den Streuseln herausnimmt. „Mmh. Ja. Schmecken sehr gut.“ Das Lächeln, das Herr Kleist seinem Sohn schenkt, lässt diesen grinsen. „Das freut mich, dass es dir besser geht.“, meint er, „War Mama mal hier?“ Der Vater nickt. „Ja, diese Woche. Stimmt es…“ Er senkt kurz seinen Blick. „Stimmt es, dass sie jetzt mit diesem…Anwalt zusammen ist?“ Heinrich nickt ruhig, da er vermutet, dass sein Vater noch nichts davon weiß, dass Juliane schwanger ist, während Alexander nervös auf seinem Stuhl ein wenig zurückrutscht. „Naja“, seufzt Kleist, „Wenigstens hat sie jemanden, der auf sie Acht gibt.“ Er fährt sich über die Stirn, bevor er wieder zu seinem Sohn aufsieht. Zu Alexander, der den Blick steinhart erwidert. „Hm, weißt du, mein Junge…“, fängt er zögerlich an, „Ich bin seit einigen Wochen bei einer Psychologin, und…sie hat mir vorgeschlagen, alles einfach mal andersrum zu sehen. Das hilft. Das hilft wirklich.“ „…Andersrum?“, hakt Heinrich vorsichtig nach. „Ja“, antwortet ihm sein Vater mit einem Nicken, „Dann kann ich mich nicht beklagen darüber, dass mein Sohn es geschafft hat, auf eigenen Beinen zu stehen, eine eigene Kneipe eröffnet hat…Und noch weniger darüber, dass meine Tochter einen Mann gefunden hat, der…der einem ehrhaften Beruf nachgeht, der sie versorgen kann, der anständig ist und treu.“ Alexander muss ganz schön verstört dreinblicken, jedenfalls bekommt er seine Gesichtszüge nicht unter Kontrolle, als er den Mann einfach nur anstarrt, nicht sicher, ob er ihn anlächeln oder erschlagen will. „A-aber, Vater…!“, fängt Heinrich an. „Ja, aber.“, unterbricht ihn Kleist ernst und lehnt sich ein wenig nach vorne, „Aber jetzt seh ich dich hier sitzen, stelle fest, dass du doch noch mein Sohn bist und nicht meine Tochter. Dann jedoch betrachte ich mir den Mann neben dir und muss feststellen, dass er der gleiche ist. Dass er ordentlich angezogen ist, dass er gepflegt aussieht. Und sich so sehr um dich sorgt, dass er angespannt wie ein Soldat dasitzt und dich am liebsten nur mit mir sprechen lassen will, wenn er dich dabei beschützend im Arm halten darf.“ Heinrich sieht seinen Vater mit offenem Mund an. Lässt seinen Blick zu seinem Freund schweifen. Alexander räuspert sich. Er weiß im Moment echt nicht, was er von dem Mann halten soll. Kleist lehnt sich in seinem Stuhl wieder zurück. „Holst du mir einen Kaffee, Heinrich?“, fragt er schließlich, „Da vorne den Gang runter steht ein Automat.“ Der Junge nickt hastig und macht sich noch völlig baff auf den Weg. Kaum ist Heinrich außer Hörweite, passiert das, was Alexander befürchtet hat: Kleist wendet sich an ihn. Niemals hätte er aber damit gerechnet, dass er das mit einem so flehenden Blick macht, sodass er das erste Mal in seinen Gesichtszügen erkennt, dass er Heinrichs Vater ist. „Bitte“, fängt er an, „Herr Humboldt…ich mach mir so Sorgen um meinen Jungen. Sie passen gut auf ihn auf, ja?!“ Alexander ist erstaunt, aber er nickt reflexartig. „J-ja.“ Ganz langsam schleicht sich ein Lächeln auf sein Gesicht. „Ja.“, sagt er, „Ich versprech’s Ihnen.“ Als Heinrich mit dem Kaffee zurückkommt, ist er erstaunt, dass sein Freund mit einem strahlenden Lächeln vor sich hin starrt. „Danke.“, sagt Kleist, als er den Kaffee entgegennimmt. Er nimmt einen Schluck. Heinrich versucht seinen verwirrten Blick von Alexander abzuwenden. „Was macht dein Studium?“, fragt sein Vater und beansprucht nun somit seine Aufmerksamkeit. „Oh, ähm, läuft gut. Die Prüfungsergebnisse für Physik und Mathe hab ich schon zurück.“ „Und?“ „1,5 und 1,7.“ Auf Kleists Gesicht breitet sich ein Grinsen aus. „Was?! Das ist ja großartig! Und in Physik bist du besser als in Mathe?!?“ „Ja, scheint so.“, lacht Heinrich. „Du darfst mir gerne öfters über deine Erfolge berichten, Junge.“ „W-werd ich machen.“ „Bekomm ich deine Adresse? Dann kann ich dir mal schreiben.“ Bevor Heinrich etwas erwidern kann, hat Alexander aus seinem Geldbeutel eine Karte hervorgeholt, auf der auch die Telefonnummer steht. „Woher…?“ „Wilhelm.“ „Danke.“, meint Kleist und nimmt sie entgegen, um sie in die Kekstüte zu stecken, „Es gibt gleich Abendessen… War schön, dass du…ihr mal wieder hier wart.“ Heinrich erwidert sein Lächeln. „Frohe Weihnachten.“, wünscht er seinem Vater. „Euch auch.“ Alexander legt einen Arm um seinen Freund, als der Wärter Kleist wieder abführt. Als sie draußen vor den Toren sind und zum Auto laufen, kann Heinrich die Frage vor Neugierde nicht mehr zurückhalten. „Wieso grinst du immer noch?“ „Hm? Ich?“ „Jaa, seit ich mit dem Kaffee wiedergekommen bin, grinst du in die hinein.“, entgegnet der Junge schmunzelnd und sieht zu seinem Freund auf. „Was ist denn los?“ Alexander packt ihn lachend und entlockt Heinrich ein erschrockenes Quietschen, als er ihn mit einem Ruck auf den Arm hebt, sodass der Junge seine Beine um seine Hüfte schlingen muss. „Ich fühl mich warm. Und geborgen. Und so herrlich freudig erregt.“, antwortet der Ältere. „W-Weihnachtsgefühle?! So plötzlich?!?“ „Nicht wegen Weihnachten, wegen deinem Vater.“ Heinrich sieht ihn skeptisch an. „W-was?!?“ Alexander drückt ihm einen dicken Kuss auf die Lippen. „Er hat mich gebeten, auf dich aufzupassen.“ Der Junge scheint nicht zu verstehen. „Er hat mich gebeten, auf dich aufzupassen! Dein Vater! Mich! Ich…so muss es sich anfühlen, wenn ein Vater seinem Schwiegersohn die Tochter zur Braut gibt…!“ Heinrich muss lachen, als Alexander ihm eifrig Hals und Brust küsst. Als er anscheinend bemerkt, wo sie sich gerade noch befinden, setzt er den Jungen wieder vor sich ab. „Das freut mich, dass er das gesagt hat.“, flüstert Heinrich und gibt ihm einen Kuss. Mit einem zuckersüßen Grinsen sieht er zu seinem Freund auf. „Jetzt darfst du ihn aber nicht enttäuschen.“ Alexander drückt ihn noch einmal an sich. „Werd ich ganz bestimmt nicht.“, meint er, bevor er ihn zum Wagen führt, wo er ihm die Beifahrertür öffnet. „Mmh, das fängt ja schon mal gut an.“ Am Abend des 23. Dezembers ist Heinrich schrecklich aufgeregt. Sie sind morgen Nachmittag um Zwei zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Jetzt, wo sein Vater Alexander gewissermaßen akzeptiert hat, will er auch der Familie Humboldt gefallen. Und nichts falsch machen. „Heinrich, mach dir nicht zu viele Gedanken.“, meint Alexander, als sie zusammen im Bad vor dem Spiegel stehen und sich die Zähne putzen, „Caroline wird sich zurückhalten, oder offen ihre Abneigung uns gegenüber zeigen, da kann man nichts machen.“ „Aber, Alex! Du tust ihr bestimmt Unrecht mit dem, was du laufend über sie erzählst!“ „Haha, ich wünschte, es wäre so.“ „Nein, sie wird mich mögen.“ Alexander betrachtet skeptisch seinen Freund, der sich selbst mit ziemlich entschlossenem Blick im Spiegel ansieht. „Aber nicht, dass du dich wegen ihr verstellst.“ Der Junge schüttelt den Kopf. „Nein, ich verstell mich nicht. Und sie wird mich mögen.“ Lachend nimmt ihn der Ältere in den Arm. „Wenn du dir das so fest vornimmst, dann kann es ja nur klappen.“ -------------------------- Weil das nächste Kapitel wohl länger werden wird, hab ich hier mal einen Schnitt gemacht. Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, dass ihr noch ein Kapitel länger auf die Weihnachtsfeier warten müsst^^' Aber ich dachte mir, dass Heinrichs Vater mal wieder einen Auftritt bekommen sollte :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)