Venia Legendi Eudaimonía von KaethchenvHeilbronn (Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist) ================================================================================ Kapitel 103: ------------- Heinrich hat sich den Morgen an der Uni erfolgreich davor gedrückt, seinem Kollegen Auskunft über die Erstbenutzung seines Geburtstagsgeschenks zu geben. Als sie jedoch ihre Taschen vor Tims Bett ablegen und es nur noch sie beide in dessen kleiner Wohnung gibt, lässt der Rothaarige keine Ausrede mehr gelten. „Jetzt erzähl schon.“, fordert ihn Tim auf und schmeißt sich aufs Bett, wo Heinrich schon sitzt und ein wenig unschlüssig mit dem Saum seines Shirts spielt. „Ich…“ „Wenn du willst, dann sag erst mal nur, wie’s war. So generell.“ Heinrich sieht nur unsicher zu ihm hinab. „Auf einer Skala von übelst scheiße bis affengeil.“, hilft ihm Tim weiter. Aufs Gesicht des Schwarzhaarigen legt sich ein schüchternes Lächeln. „Sex mit Alex ist immer…affengeil.“ Lachend zwickt ihm Tim in die Seite, wodurch Heinrich ziemlich ungelenk für seine Verhältnisse versucht, auszuweichen. „Hm.“, macht der Rothaarige und richtet sich auf seine Ellenbogen auf, „Wenn ich’s nicht besser wüsste, würd ich sagen, ihr habt’s ein wenig übertrieben, so empfindlich, wie du heute bist.“ „N-nein, nur…“ Heinrich weicht seinem Blick aus. „Alex war ein bisschen grob…“ „Huch, wieso das denn?“ „Naja, er…er fand das nicht so toll, dass du…Also, er hat sich geweigert, das Ding anzuziehen, da du’s mir geschenkt hast.“ „Oh.“ Tim sieht ihn schuldbewusst an. „Sorry, das…Ich hätt ihn ganz anders eingeschätzt. Er ist doch sonst immer so…aufgeschlossen, oder nicht?“ „Ich denk, es hat auch nur was damit zu tun, dass er von dir ist…“ Der Rothaarige zieht skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. „Er ist doch nicht etwa…eifersüchtig?“ Heinrich zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Er verhält sich so, behauptet aber, er weiß nicht, was Eifersucht ist.“ „Macho.“ Heinrich grinst seinen Kumpel an. „Also habt ihr’s nicht ausprobiert?“ „Doch.“ „Du hast ihn angezogen?!“, fragt Tim erstaunt nach. Der Junge nickt und zieht die Knie etwas höher an den Körper. „Er…also, warte. Ich hab von meiner Mutter einen Disney-Pyjama geschenkt bekommen.“ Tim unterbricht ihn mit einem Lachen. „Ach, wie süüüß!“ „Jap, das findet Alex auch. Deshalb musste ich ihn anlassen, und er hat…er hat mich auf den Schoß genommen – also, mein Rücken an seiner Brust – und sich so aufs Bett gekniet, dass…dass wir uns im Spiegel sehen konnten.“ „Heiß~“, kommt es von Tim. Heinrich räuspert sich. „Ähm, dann…also, er hat mir vorher dein Geschenk abgenommen und…und nachdem er mich ein bisschen mit der Hand…bearbeitet hat“ – Ein Blick zu Tim, ob der versteht, was er meint; der Rothaarige nickt aufmerksam. – „hat er mir den Ring in die Hand gedrückt und gesagt, ich soll ihn mir selbst überziehen, schließlich will ich das ja.“ „Und? Hast du’s gemacht?“ „Jap.“, antwortet Heinrich, „Aber ich…ich wusste nicht, dass man den so weit hinten hin machen muss, weshalb Alex dann doch nachgeholfen hat.“ Tim boxt ihm lachend gegens Bein. „Ha, siehste, du kennst dich eben doch nicht aus.“ „Aber du!“, ruft Heinrich entrüstet. „Ja, klar. Hab mich beim Kauf ja ausführlich informieren lassen. – Wie hat sich’s angefühlt?“ Der Schwarzhaarige sieht ihn nachdenklich an. „…Beklemmend…?“ Tim muss lachen. „Und dein Alex hatte gar kein Mitleid mit dir, wenn er dann auch noch so grob war? Obwohl du Geburtstag hattest?“ Heinrich schüttelt schmunzelnd den Kopf. „Er hat gesagt: „So, mein Kleiner, jetzt schau uns mal ganz genau da im Spiegel zu. Ich werd mir nämlich besonders große Mühe geben, damit du deinem Uni-Freund auch was Schönes zu berichten hast.“…“ Tim starrt ihn beeindruckt an. „Krass…“, kommentiert er, „Hast du dich nicht…gewehrt?“ Heinrichs Grinsen wird breiter und seine Wangen roter. „Wehren war nicht, aber wozu? – Mir hat’s gefallen. Sehr.“ Der Rothaarige erwidert das Grinsen. „Konntest du…kommen, oder musstest du das Ding erst wieder ausziehen?“ „Natürlich konnt ich nicht!“, beschwert sich der Junge, „Und Alex hat das schamlos ausgenutzt. Gott, was für…“ Seufzend legt er sich die Hände an die glühenden Wangen. „Was für Sachen er mir ins Ohr geflüstert hat! Das Schneewittchen auf meinem Pyjama wär die beste Wahl gewesen, weil es mir am ähnlichsten sieht und…und gezwungen hat er mich, auch ja keine Sekunde meine Augen von unserem Spiegelbild abzuwenden…! Und dann hab ich gesehen, wie er kommt und…und konnte selbst nicht…“ „Du stehst wohl drauf, von deinem Alex gequält zu werden.“, stellt Tim mit einem breiten Grinsen fest. Heinrich weiß nicht, was er darauf erwidern soll. „Er…“, fängt er an, „Er war danach aber ganz sanft zu mir.“ „Das heißt, es gab eine zweite Runde?“, fragt der Rothaarige voller Vorfreude. Heinrich verdreht die Augen. „Naja, für mich war’s ja noch die erste, dank deinem Geschenk.“ „Oohh…“, bekundet Tim sein Mitleid, „Hat dich dein Alex nicht erlöst?“ „Doch.“, entgegnet der Junge, mit Schmollmund. Der Rothaarige sieht ihn verwirrt an. „Häh?“ „Auf meinen schönen Pyjama…“ Tim muss lachen. „Hat er bestimmt mit Absicht gemacht…“ „Natürlich.“ Der Rothaarige setzt sich neben Heinrich im Bett auf und blickt ihn nachdenklich an. „Dann hast du aber gar nicht die Stacheln erlebt, die haben mich immerhin vier Euro extra gekostet!“ Auf Heinrichs Gesicht schleicht sich ein Grinsen. „Hab ich auch gedacht.“, meint er, „Aber als Alex mich das zweite Mal genommen hat, hab ich sie plötzlich an meinem…Po gespürt.“ „Echt?!?“, kommt es von Tim, „Hat er also doch nachgegeben…!“ „Ja. Wenn ich ihm schon erlaub, meinen Disney-Pyjama zu versauen, muss er mir ja auch irgendwie entgegenkommen.“ „Das stimmt.“, entgegnet der Rothaarige grinsend. Heinrich seufzt glücklich auf. „Alles in allem war es ein gelungener Geburtstags…spaß.“ „Das freut mich.“, entgegnet Tim, „Physik?“ Ein wenig demotiviert blickt Heinrich auf ihre Unterlagen. „Ich bin so unkonzentriert…Da wo die Stacheln waren, kitzelt’s die ganze Zeit…“ „Das ist keine Ausrede!“, wendet Tim gnadenlos ein, „Am Wochenende kommt Adele zu Besuch und ich kann mich auch konzentrieren.“ „Auf Physik.“, hakt Heinrich skeptisch nach. „Genau, auf Physik.“ Kopfschüttelnd nimmt der Schwarzhaarige seinem Kollegen das Mathematikbuch aus den Händen und reicht ihm das für Physik. Bis zum Wochenende hat Heinrich seinen Pyjama ganze drei Mal gewaschen, am Samstagmorgen wacht er das erste Mal mit einem noch sauberen auf. „Mmmm…“ Alexander hat seine Nase im Stoff an der Brust seines Freundes vergraben und atmet den wohligen Geruch von frischer Wäsche ein, die durch das Tragen in der Nacht schon wieder nach Heinrich duftet. Der Junge fährt dem Älteren schmunzelnd durch die Haare. „Soll ich den Pyjama mit zum Fotoshooting nehmen?“, fragt er leise. Alexander lässt seine Hände an Heinrichs Hintern wandern. „Dann fall ich noch über dich her…lieber nicht.“ „Och, das würden interessante Fotos werden…“ Mit einem sanften Lachen schließt Alexander seinen Freund fest in die Arme. „Sag mal“, beginnt Heinrich und schmiegt sich enger an den nackten Körper, „Hast du Hitze, oder wie? So warm ist es mittlerweile doch nicht mehr, dass du in Boxershorts oder sogar nackt schlafen musst, oder?“ „Mit dir neben mir ist mir immer heiß, mein Schatz.“ „Och, du…!“ „Wir sollten aufstehen, schließlich haben wir mit Lena einen Termin um halb Elf ausgemacht.“ „Hmmm…ich freu mich schon.“, gibt Heinrich von sich, „Als kleiner Junge wollte ich immer Model werden – für Kleider und Röcke.“ „Du könntest für Kinderklamotten Model werden.“, schlägt Alexander vor, „Oder noch besser: Für Disney-Pyjamas.“ „Und du für Unterwäsche…“ „Oder für Satinschlafanzüge für ältere Herren.“ Plötzlich sieht der Junge mit leuchtenden Augen zu ihm auf. „Auja! So einen kaufen wir dir heute noch!“ Entsetzt blickt ihn Alexander an. „N-nein! Bloß nicht!“ „Doch, du brauchst einen gescheiten Schalfanzug. Ich will nicht, dass du noch krank wirst.“ Der Ältere will weiter widersprechen, doch da hat ihn sein Freund schon mit einem Kuss unterbrochen. „Türkis.“, haucht er, „Mit weißen Längsstreifen.“ „N– “ „Doch, wir gehen Shoppen. Nach dem Shooting. Keine Widerrede.“ Alexander seufzt theatralisch. „Ist das der Dank dafür, dass ich dir gestern deinen Pyjama sauber gelassen hab?“ Heinrich grinst ihn hinterhältig an. „Genau.“, antwortet er, „Ich mein’s doch nur gut mit dir.“ --------------------------------- Erwartet jemand von mir, dass ich ein FA mit Heinrich im Disney-Pyjama zeichne…? X3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)