Venia Legendi Eudaimonía von KaethchenvHeilbronn (Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist) ================================================================================ Kapitel 88: ------------ „Möchten Sie etwas trinken, mein Herr?“, fragt die Bedienung, „Holly“, der Grund für die Männer Berlins, ins Café Ulli zu kommen. Und der Grund dafür, dass Alexander gerade ein wenig neben der Spur ist. „Ich möchte…“, er senkt seine Stimme, als er sich der ganzen anderen Gäste bewusst wird, die unverblümt auf „Hollys“ Hintern starren, „Ich möchte erst einmal vor die Tür und ein ernstes Gespräch mit dir führen.“ „Geht nicht.“, kommt es leise zurück. „Dann eben aufs Klo.“ „Ich bin grad so weit, denen klargemacht zu haben, dass ich mit niemandem aufs Klo verschwinde…!“, zischt die Bedienung. Alexander muss grinsen. „Das hoff ich für dich. Ein Bier, bitte.“ „Gerne.“, entgegnet Heinrich mit einem süßen Grinsen und macht sich auf den Weg zur Bar. Auf dem Weg dorthin hält er an ein paar Tischen an, um leere Biergläser auf sein Tablett zu packen, das er, wie Alexander zugeben muss, wirklich ziemlich elegant trägt – und das, obwohl er hier und da ein paar Leute umgehen muss, die ihm am Rock ziehen. Alexander erwartet sein Bier mit deutlich angespanntem Gesichtsausdruck. Als Heinrich es vor ihm mit einem „Bitte sehr.“ abstellt, packt er ihn am Handgelenk. „Kannst du dir vorstellen, wie…wie beschissen sich das anfühlt, zu wissen, dass du wo arbeitest, wo dir ein Duzend Kerle an die Wäsche will?“ „Ich wäre stolz an deiner Stelle.“, meint Heinrich und entzieht sich Alexanders Griff, „Außerdem wollen die nicht mich, sondern „Holly“.“ „Das macht doch keinen Unterschied.“ „Nachher.“, meint Heinrich nur, bevor er sich wieder davonmacht. Alexander ist unwohl dabei, während er zuschauen muss, wie sein Freund an jedem Tisch angemacht wird, an den er kommt – und wie leichtfertig Heinrich damit umgeht! Ihm scheint es regelrecht Spaß zu machen, mit den anderen Männern zu spielen. Als er sein Tablett bei Ulrike an der Bar abstellt und hinten seinen Rock ein wenig hochschiebt, um sich die Naht an seinem Strumpf zu richten, findet Alexander, geht der Junge ein wenig zu weit. Erschreckend, dass die Gäste fast anfangen, bei diesem Anblick zu sabbern. Als Heinrich wieder mit seinem Tablett unterwegs ist, winkt ihn Alexander abermals zu sich. „Was machst du, wenn dich einer anfasst?“, fragt er den Jungen mit gedämpfter Stimme kritisch. „Och, mach dir mal keine Sorgen, ich bin schon bekannt dafür, dass ich nicht alles mit mir machen lass.“ „Achja?“ Heinrich nickt nachdrücklich. „Jap. Glaub mir, für die Aktion vorhin hätte ich dir schon auf den Fuß getreten. Und ich sag dir: Mit diesen Absätzen tut das nicht gut.“ Alexander sieht mit einem hinterhältigen Grinsen zu ihm auf. „So.“, meint er und fasst erneut nach Heinrichs Handgelenk. „Nicht, Alex…lass los.“, gibt Heinrich genervt von sich. „Und wenn nicht?“ „Dann…dann tret ich dir auf den Fuß.“ „Und du meinst, das hilft, hm?“ Heinrich keucht erschrocken auf, als Alexander ihn grob am Hintern packt. „A-alex…! Ich…ich kann mir das doch von dir nicht gefallen lassen, bloß weil…Die erwarten jetzt, dass ich…!“ Der Junge kneift die Augen zusammen. „Sorry.“ Und kippt Alexander sein Bier in den Schoß. Fluchend reibt sich Alexander mit einem feuchten Tuch über seine Jeans. „Sie hat aber schon nen geilen Hintern, oder?“ Perplex sieht Alexander zu dem jungen Mann auf, der gerade aus einer der Klokabinen kommt. „Verpiss dich.“ Der Typ hebt abwehrend die Hände, „Immer langsam, Alter, ich bin ja schon weg.“, bevor er das Herrenklo verlässt. Seufzend lässt sich Alexander gegen die Fliesen sinken. Wieso muss Heinrich ihm nur so was antun? Und damit meint er nicht die Bierladung in seinen Schritt. Nicht nur, jedenfalls. Plötzlich geht die WC-Tür wieder auf und Alexander macht sich schon bereit, dem nächsten, der irgendeine Bemerkung für ihn übrig hat, eine deftige Beleidigung an den Kopf zu schleudern, da betritt tatsächlich Heinrich das WC – „Holly“, Verzeihung. „Was machst du hier?“, fragt Alexander, unfreundlicher, als er eigentlich wollte. „I-ich…ich wollt mich entschuldigen, das…das war nicht so gemeint, nur…Ich musste doch reagieren, wie sonst auch immer, das verstehst du doch, oder, Alex?“ Als Alexander nichts erwidert, holt Heinrich zögerlich ein Handtuch hinter seinem Rücken hervor und macht einen Schritt auf seinen Freund zu. Bevor der Ältere protestieren kann, beginnt der Junge, ihm damit über die nasse Jeans zu reiben. „Wirklich, Alex, ich…Ich versteh ja, dass das dich erst mal überfordert, aber du hättest wirklich nicht…so was tun sollen…“ „Es…es überfordert mich nicht.“, bringt Alexander heraus, sehr darauf bedacht, die Geschehnisse in seinem Schritt nicht so sehr zu beachten, „Ich find das einfach nur nicht in Ordnung, dass du…dass du dich so verkaufst.“ „Ich verkauf mich nicht, Alex. Du weißt doch, dass ich gern…so was trag. Der Job hier gibt mir die Gelegenheit dazu. Und glaubst du ernsthaft, Ulli würd einem dieser Typen erlauben, auch nur einen Schritt zu weit mit mir zu gehen? Die war ja eben schon ganz außer sich, als ich um das Handtuch gebeten hab und ihr gesagt hab, dass ich zu dir aufs Klo geh…“ „Aber…“, fängt Alexander verwirrt an, „Ich bin dein Freund.“ „Siehst du, wie penibel sie ist!“, meint Heinrich, „Sie hat in ihrem Leben schon so einige Männer zusammengeschlagen, du musst dir also keine Sorgen um mich machen.“ Der Ältere nickt ein wenig zögerlich. „Aber…ich darf dich im Café also nicht anfassen…?“ „Nicht, wenn ich Holly bin.“, bestätigt der Junge und versucht dem Fleck in Alexanders Jeans mit ein wenig mehr Druck beim Reiben beizukommen. „Hn! Ist…ist das nnngh…nicht ein bisschen unfair?“ „Nö, wieso?“, meint Heinrich mit einem Grinsen und sieht zu seinem Freund auf, „Oder gefällt dir mein Outfit so sehr…?“ Alexander überlegt eine Weile, was er sagen soll. „Die…Es ist durchgelaufen.“, antwortet er schließlich, „Meine Unterhose ist auch nass.“ Heinrich verdreht die Augen. „Aber nur ein einziges Mal.“, meint er, „Und nur, weil wir eh gleich schließen!“, bevor er Alexander in eine der Kabinen zieht. Dort wird er gleich mit einem stürmischen Kuss an die Wand genagelt. Er grinst in den Kuss hinein, als er spürt, wie sein Freund sein Kleid ergründet, eine Hand gleich seinen Oberschenkel entlang unter den kurzen Rock wandern lässt. „Soso, du gehst mit niemandem aufs Klo.“, nuschelt Alexander gegen seinen Hals, an dem er Heinrichs Lippenstift verteilt. Der Junge keucht zur Antwort auf, als sich die Hände des anderen fest um seinen Hintern schließen, ohne dass dieses Mal eine Strafe droht. „Mit niemandem außer dir.“, haucht Heinrich. „Vernünftig von dir.“, meint Alexander. „Jetzt lass mich schon machen.“, unterbricht der Junge plötzlich seine Bemühungen, „Es ging doch um deine nasse Unterhose.“ „Ah“, gibt Alexander von sich, „Jah…“ Als Heinrich ihm die Jeans aufknöpft und vor ihm auf die Knie geht, erinnert er sich wieder daran. „Heinrich, nicht…der Boden ist…“ „Soll ich’s im Stehen machen?! Kannste vergessen. – Oh, die Unterhose ist wirklich ziemlich nass.“ Alexander keucht auf, da Heinrichs Hände nach ihm greifen. „Siehst du.“, flüstert der Junge und sieht mit einem sanften Lächeln zu ihm auf, „Die Typen dürfen mir gerne nachgaffen und mir am Rock ziehen, aber das…das mach ich nur für dich…“ Alexander entweicht ein Stöhnen, als Heinrich ihn in seinen Mund aufnimmt. Er greift nach seinem Kopf und muss feststellen, dass sich die Haare der Perücke erstaunlich echt und weich anfühlen. „Mmmm…ein bisschen tiefer Heinrich, bitte…jah…ahhh, genau so…“ Genießerisch sieht Alexander auf seinen Freund hinab, die geschminkten Augen blicken halbgeschlossen zurück. „Deine…Wimpern sehen…ungeschminkt sch…ah…schöner aus…“ Heinrich gibt einen undefinierbaren Laut von sich, der Alexander wie elektrische Schläge durch den Körper jagt. Zwischen seinem Stöhnen meint der Ältere die WC-Tür gehört zu haben, weshalb er seine Laute ein wenig zügelt, aber Heinrich denkt nicht daran aufzuhören, weshalb das gar nicht so leicht für ihn ist. „Nee, oder?!“, kommt es von draußen und jetzt sieht Alexander, wie sich Heinrichs Augen weiten, „Sag bloß, da steckt die Kleine? Du hast Holly aber nicht echt dazu überreden können, dir einen zu blasen, oder?!“ Alexander gibt ein kehliges Lachen von sich. „Nein, nur…meinen – Freund…hn…“ Von draußen kommt ein nervöses Lachen. „Du machst Witze, oder?“ Da lässt Heinrich von dem Älteren ab und antwortet mit seiner durch die Erregung rauen Stimme, die keine Ähnlichkeit mehr mit der von Holly hat: „Willst du mitmachen?“ Die beiden hören nur noch, wie sich die WC-Tür schnell wieder öffnet und schließt. „Zurück zur Arbeit…“, meint Alexander und nimmt Heinrichs Kopf wieder zwischen seine Hände. Als er kurz darauf kommt, und der Junge auch noch den letzten Tropfen schluckt, hat sich der Professor schon ein wenig mehr mit der Idee abgefunden, dass sein Freund als Lolita in einer Bar voller Männer die Bedienung spielt. Nachdem Heinrich Alexander mit ins Hinterzimmer geschleppt hat, wo er sich umgezogen und sich (und auch gewisse Körperregionen des Älteren, die mit Heinrichs Lippenstift in Berührung gekommen sind,) abgeschminkt hat, lassen sie sich wieder an der Bar sehen, die Ulrike erfolgreich leergefegt hat, genauso wie die Tische. Sie selbst wirft den beiden einen äußerst kritischen Blick zu. „Geht’s jetzt wieder, ja?“, wendet sie sich sofort an Alexander, „nachdem du meinem kleinen Bruder deinen“ – „Ulrike!“ – „in den“ – „Ulli!“ – „gerammt hast, hm?“ Alexander nimmt äußerst gelassen auf einem der Barhocker Platz und schiebt wie beiläufig eines der leeren Gläser zur Seite. „Nein“, sagt er dabei, „Er hat mir einen geblasen, falls du’s genau wissen willst.“ Mit einem herausfordernden Grinsen sieht er zu ihr auf. Ulrike pustet in Heinrich-Manier die Backen auf, bevor sie ihren Bruder anschaut. Heinrich zuckt verlegen mit den Schultern. „Wenn ihr mir das Kleid ruiniert habt, ich sag’s euch…! Das war teuer!“ Heinrich beginnt als erster zu lachen. Als Ulrike ebenfalls losprustet, erlaubt sich auch Alexander miteinzustimmen. „Tjaja“, seufzt die junge Frau, als sie sich ein wenig beruhigt haben, „Seit mein kleines Brüderchen hier ist, rennen mir die Männer die Bude ein…“ Grinsend zwinkert sie ihm zu. „Aber“, ergänzt sie sofort an Alexander gewandt, „Glaub ja nicht, dass ich einem von denen erlaub, ihn anzufassen!“ „Ganz in meinem Interesse. Danke.“, meint Alexander und nickt ihr zu. Ulrike grinst ihn an. „Dacht ich mir fast.“, entgegnet sie, bevor sie ihm das Bier hinstellt, das sie gezapft hat. „Geht aufs Haus.“ Heinrich sieht gerade so glücklich aus, dass man fast Angst haben muss, er platzt vor Glück. „Sie mag dich, Alex!“ „Den?! Träum weiter, Heinrich!“ „Doch, du magst ihn.“ „Quatsch!“ „Dohoch~“ „Hör auf so ne Scheiße zu labern, ich mag ihn nicht!“ „Tust du doch.“ Usw. usw. usw. ------------------- So, jetzt wisst ihr, wie Alex reagiert. Ich wollt ihn so darstellen, dass er anfangs nicht gleich so von der Sache begeistert ist; hoffe, das ist mir gelungen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)