Venia Legendi Eudaimonía von KaethchenvHeilbronn (Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist) ================================================================================ Kapitel 72: ------------ Es ist ein wunderbares Gefühl, als die Sonne durchs Fenster scheint, die Vögel draußen zwitschern, man die Stadt hört, wie sie schon so viel länger wach ist… Aber nicht nur Berlin hört Alexander atmen, auch seinen Schatz, seinen Heinrich. Der Junge liegt in seinen Armen und hat ein friedliches Lächeln auf den Lippen. Alexander will sich schon zu ihm hinunterbeugen, um ihm einen Kuss auf diese Lippen zu hauchen, da kommt ihm eine bessere Idee. Auch wenn er damit Gefahr läuft, dass Heinrich schon aufwacht, wenn er noch nicht wieder zurück ist, erhebt er sich aus dem Bett und läuft noch nackt in die Küche, um ein kleines Frühstück fürs Bett zu richten. Da er in die Küche von süßem Erdbeergeruch begleitet wird, beschließt er erst mal, sich dort gründlich die Hände zu waschen. Schnell sammelt er alles zusammen, stellt es auf ein Tablett und macht sich damit wieder auf den Weg nach oben. Zu seinem Glück liegt Heinrich noch schlummernd in den Kissen, sodass er ihn nun doch wachküssen kann. Wohlig schnurrend öffnet der Junge die Augen. „Mein Prinz…“, flüstert er. „Schneewittchen.“, entgegnet Alexander. Heinrich sieht ihn schmunzelnd an. „Nein, hast Recht.“, meint der Ältere, „Du bist viel schöner.“ Da lacht der Junge leise und reckt sich seinem Freund etwas entgegen. Um im nächsten Moment aufzukeuchen. „Autsch…mein armer Hintern…“ Alexander sieht ihn besorgt an. „Ist es…ist es arg schlimm?“ Heinrich bewegt sich zum Test noch einmal und verzieht sofort das Gesicht. „Bist halt nicht so die Idealbesetzung für ein erstes Mal…“, murmelt er. „Das…“ Der Junge verdreht die Augen. „Nein, ich meinte nicht deine Technik, keine Angst. Du warst ja vorsichtig und sanft…“ Mit einem Lächeln gibt er dem Älteren einen Kuss. „Vielleicht etwas…“, er senkt seinen Blick ein wenig, „…zu sanft…?“ Alexander sieht ihn grinsend an. „Nicht dein Ernst, oder?“ „Neiiin…“, lacht Heinrich, „Es war perfekt für mein erstes Mal.“ Er nimmt Alexander am Kopf und drückt ihm einen Kuss auf den Mund. „Danke.“ Der Ältere fühlt sich bei diesen Worten ein wenig unwohl, weil sie ihn zu sehr an die Pflicht eines Erastes seinem Eromenos gegenüber erinnern. Um nicht weiter daran zu denken, holt er das Tablett von seinem Nachttisch hervor. Heinrich ist sichtlich erstaunt. „Du hast…?!? – Oh, Alex, du bist…!“ Entzückt reißt ihn der Junge an sich, um ihm noch einen Kuss zu geben. „Ich dachte mir schon, dass du jetzt ungerne aufstehen willst.“, meint Alexander und fährt ihm sanft durch die Haare. „Soll ich dich füttern, hm?“, fragt er. „Bitte.“, antwortet Heinrich und lässt seine Wimpern flattern. „Dann geh ich kurz die Toasts holen.“ Als der Ältere zurückkommt, hat sich Heinrich beide Kissen in den Rücken gelegt und sitzt so ein wenig aufrecht im Bett. „Marmelade oder Nutella?“, fragt Alexander. „Marmelade.“, kommt es mit vielsagendem Blick vom anderen. „Erdbeermarmelade?“, hakt Alexander mit einem Grinsen nach. „Mhm.“ Alexander schmiert also ein wenig Butter aufs Toast, bevor er das Marmeladenglas öffnet. „Gar kein Kaffee für dich, heute Morgen?“, fragt Heinrich nach. „Hatte keine Zeit welchen zu kochen.“ „Oooh…“, bekundet der Junge sein Mitleid. „Aber ich hab Orangensaft hier.“, meint Alexander, bevor er beginnt, das Toastbrot in mundgerechte Stücke zu schneiden. Er hält seinem Freund das erste Stück entgegen, der es ihm aus den Fingern isst. So wandern auch die weiteren Stücke in Heinrichs Mund, ab und zu auch eines in Alexanders, und sie trinken ihren Orangensaft. Als Heinrich auch den letzten Happen Marmeladenbrot gegessen hat, betrachtet Alexander lachend seine Hände. „Jetzt hab ich das Zeug ja schon wieder an den Fingern…!“ „Och, komm her.“, meint der Junge, und als der Ältere ihm seine Hände entgegenhält, leckt er ihm die Marmelade von den Fingern. Alexander schaut ihm mit großem Gefallen zu, bis er ihn schließlich am Kinn nimmt und ihn küsst. Eigentlich steht er nicht so auf süß, aber Heinrich schmeckt so wunderbar, er kann gar nicht genug davon bekommen. Das merkt dieser auch, denn der Professor will gar nicht mehr von ihm ablassen. Erst als er ihm die ganze Mundhöhle ausgeleckt hat, löst er sich von ihm, schwer atmend. Alexander sieht, wie Heinrichs Pupillen sich geweitet haben. „Ich will auch.“, kommt es von dem Jungen und sofort greift er nach dem Marmeladenglas, um ein wenig vom Inhalt auf Alexanders Brust zu verteilen. „H-Heinrich, nicht - !“ Überfordert sieht der Ältere zu, wie das rote Gelee ihm die Brust und den Bauch hinabläuft. „Was hast du denn?“, fragt Heinrich amüsiert, „Den Bettbezug muss man eh wechseln.“ Der Junge weiß nicht, ob Alexander noch etwas erwidert hätte, wenn er nicht gleich angefangen hätte, ihm das Gelee von der Haut zu lecken. Genießerisch schließt der Ältere die Augen, während Heinrichs Zunge immer tiefer wandert, der Spur der Marmelade folgt, die auch an seinem Bauchnabel nicht Halt gemacht hat. „Es reicht.“, bringt Alexander schließlich heraus, stellt das Tablett zur Seite und schnappt sich seinen Heinrich. „H-Hey! Was soll das?!“, kommt es von dem Jungen lachend, als sein Freund ihn auf den Armen aus dem Zimmer trägt. Unter der Dusche wird er wieder abgesetzt und dicht an den Älteren gezogen. „Wie ist das Stehen?“, fragt Alexander und dreht das Wasser an. „Geht.“, antwortet Heinrich und zieht seinen Freund zu einem Kuss zu sich herunter. So waschen sie sich – gründlich, darauf besteht Alexander – „Aber doch nicht da…!“ – „Oh, doch.“ – bevor sie sich wieder zusammen in ein Handtuch wickeln. „Ich will nach Berlin.“ Alexander sieht seinen Freund amüsiert an. „Ich mein, raus.“, verbessert sich Heinrich, „Ich will auf den Alexanderplatz.“ „Dein Wunsch ist mir Befehl.“, entgegnet der Ältere und haucht ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor er ihm die Haare ein wenig trockenrubbelt. Es ist Mittag und die Sonne scheint, als die beiden aus der U-Bahnstation hinauf auf den Platz steigen. Heinrich seufzt entzückt auf, nimmt Alexanders Hand. „Schau dir das an, Alex! Berlin! Ich glaub’s nicht! Ich bin hier!“ Freudig fällt er seinem Freund in die Arme, drückt ihn fest an sich. Alexander fährt ihm lächelnd durch die Haare. Jetzt wäre es an der Zeit, sich glücklich zu fühlen. Plötzlich sieht Heinrich zu ihm auf. Er weint. „Was…was ist los, Heinrich?! Ist was?!? Hab ich…?!“ Der Junge schüttelt den Kopf. Unaufhaltsam laufen ihm die Tränen die Wangen herab. „Ich…ich will dir danken…“, fängt er an, „Für…für alles, was du für mich getan hast…“ Alexander merkt, wie sich alles in seiner Brust zusammenzieht. Abschiedsworte?!? Gott, bitte, lass das keine Abschiedsworte sein…! „Und ich will dir sagen…“, redet Heinrich weiter, „…dass ich… - Dass ich dich so schrecklich liebe, wie sonst nichts auf dieser Welt…!“ Alexander bleibt die Luft weg. Er spürt, wie Heinrichs Arme ihn noch fester umschlingen. „S-so schrecklich lieb ich dich, dass ich…dass ich sterben will, wenn du nicht mehr bei mir bist…!“ Alexander drückt den Jungen fest an sich, fährt ihm sanft über den Rücken, legt seinen Kopf an seinen. Er hat ein breites Lächeln auf dem Gesicht. Ein zufriedenes. – Nein, ein glückliches. „So…so fühlt sie sich also an…“, sagt er leise. Heinrich zieht die Nase hoch, bevor er zu ihm aufsieht. „W…wer?“, fragt er. „Die Eudaimonía.“, antwortet Alexander, „So fühlt sich die Glücksseligkeit an. Spürst du sie auch?“ Auf das Gesicht des Jungen legt sich ein Lächeln und er nickt. „Ja. Jedes Mal, wenn du diese drei Worte zu mir gesagt hast.“ Alexander drückt ihm sanft einen Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ ----------------- Sooo, da habt ihr’s :3 Leitthema abgeschlossen, alle sind glücklich XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)