Venia Legendi Eudaimonía von KaethchenvHeilbronn (Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist) ================================================================================ Kapitel 64: ------------ Alexander wacht auf und wird sofort von einem lieblichen Gefühl ergriffen, als er Heinrich in seinen Armen spürt. Schon mit einem Lächeln auf den Lippen öffnet er die Augen. Es ist ihm noch nie passiert, dass er morgens neben einem anderen Mann aufwacht, ohne mit diesem die Nacht durchgemacht zu haben. Und noch nie hat sich das so richtig angefühlt, so zufriedenstellend und vertraut. Noch nie hat er beim Anblick des anderen dann dieses Kribbeln gespürt (höchstens in der Lendengegend), das wohl die berüchtigten Schmetterlinge sind, die sich in seinem Bauch breit machen. „Alles nur wegen dir, mein Schatz.“, flüstert Alexander und vergräbt seine Nase in den wohlriechenden Haaren des anderen. „Da musst ich erst so alt werden, damit du mir zeigst, dass es solche Gefühle gibt. Ich danke dir.“ Sanft fährt er mit seinem Daumen die Lippen des Jungen nach, haucht auf jedes Augenlid einen zärtlichen Kuss. Heinrich gibt ein leises Grummeln von sich, und Alexander merkt, wie er sich in seinen Armen rührt. „Guten Morgen, mein Schatz.“, haucht der Professor und legt seine Lippen auf die des Kleinen. Alexander spürt, wie Heinrich seinen Kuss erwidert, zuerst zögerlich und verschlafen, dann jedoch mit mehr Nachdruck. Auch fassen die Hände seines Studenten nach ihm und legen sich an seinen nackten Rücken. „Mmmm…Morgen, Alex…“, nuschelt Heinrich und öffnet müde seine Augen, „Womit hab ich so einen Service gleich am frühen Morgen verdient…?“ „Damit, dass du existierst.“, antwortet Alexander, „Und bei mir bist.“ „Das ist schön…“, gibt Heinrich von sich und schließt wieder die Augen. „Oooch…“, fängt der Ältere an, während er seinem Freund über die Wange streichelt, „Sind wir noch sooo müde?“ Heinrich gibt keine Antwort. „Kommt davon, wenn man nach so einem anstrengenden Tag so spät ins Bett geht.“, merkt Alexander an. Da reibt sich der Junge über die Augen. „Nnnn, wenn ich halt so lange nach Tamaya gesucht hab…“ „Tamaya? Hier in Berlin?“ „Auf Facebook, Mensch…“, nuschelt Heinrich und boxt seinem Freund, weniger kräftig, gegen die Brust. „Und?“, hakt Alexander nach, nimmt die Hand des Kleinen, um auf ihr ein paar Küsse zu verteilen, „Gefunden?“ „Schon geadded.“ „Schön“, meint Alexander und richtet sich seufzend ein wenig auf, „Dann adden wir mal unser Frühstück, hm?“ „Och, nööö…Jetzt doch noch nicht…“ „Der Vormittag ist gleich rum, Heinrich.“ Der Junge öffnet grinsend ein Auge, mit dem er den Älteren mustert. „Kann sein, dass hier einer Hunger hat…?!“ Alexander rollt sich ebenfalls grinsend auf seinen Freund und beginnt, an dessen Hals zu knabbern. „H-hey, Alex…!“ „Ich schlag vor“, meint der Professor, „dass einer unsere Koffer ausräumt und die Wäsche macht, während der andere was zum Frühstücken beischafft.“ „Ich mach’s Frühstück!“, kommt es sofort von Heinrich. Alexander lässt von ihm ab und sieht ihn süffisant grinsend an. „Ahja, da zeigt sich, wer in dieser Beziehung die Hosen anhat.“ „Oooh, der war schlecht…!“, beschwert sich Heinrich, indem er seinen Freund von sich herunter schubst und sich auf ihn schmeißt. Alexander ist erstaunt, wie leidenschaftlich der Junge ihn küsst. Erst als beide keine Luft mehr bekommen, gibt er seine Lippen wieder frei. „Alex, wir müssen schleunigst das neue Bett einweihen.“ Leicht verwirrt sieht Alexander seinen Freund auf diesen Kommentar hin an. „Wie…wie meinst du das?“ Heinrich wirft ihm von da oben ein spitzbübisches Grinsen zu. „Ich mein,“, erklärt er, „dass du mir auf diesem Bett endlich meine Jungfräulichkeit nehmen sollst.“ Alexander verschluckt sich erst mal heftig. „Schau nicht wie n Reh im Scheinwerferlicht.“, lacht Heinrich, „Ich mein’s ernst. Sag bloß, du hast nicht erwartet, dass dieses Angebot demnächst von mir kommt?“ „N-nein, um ehrlich zu sein, nein.“, bringt Alexander heraus und irgendwie sind seine Hände jetzt ganz zittrig. „Ich…ich, warte, ich will nur…“ Vorsichtig schiebt er Heinrich von sich herunter und öffnet die Schubladen bei sich am Nachttisch. „Schau mal bei dir drüben, ob da das Gleitgel ist.“ Sofort hechtet Heinrich auf seine Seite hinüber, doch er muss verneinen. Seltsamerweise vergeht Alexander die kurz aufgekommene Nervosität wieder. „Hab ich mir schon fast gedacht, dass Wilhelm das weggeschmissen hat.“, meint er, „Nachdem er sich Gummihandschuhe und Schutzanzug angezogen hat…“ Heinrich lacht nur kurz darüber, bevor er wieder an seinen Freund heranrutscht und sich an ihn schmiegt. „Dann kauf heute neues, ja?“ Mit einem Blick zum Wecker ergänzt er: „Welcher Wochentag ist eigentlich?“ „Dienstag.“, kommt es von Alexander. „Hm, wann gehst du wieder zur Uni?“ „Keine Ahnung, mal schauen.“, antwortet der Ältere und löst sich aus dem Griff seines Freundes. „Jetzt aber auf!“, meint er, „Frühstück machen.“ Es dauert eine Weile, bis auch Heinrich im Bad erscheint. Als er sich umgezogen hat, ist Alexander schon unten dabei, die dreckige Wäsche aus Amerika zu waschen. Die Hände in die Hüften gestemmt sieht er von der Waschmaschine auf und entdeckt, dass Heinrich in seinen Hausschlappen auf dem Weg in die Küche ist. „Da wirst du nix finden!“, ruft ihm der Ältere amüsiert zu. „Wilhelm kann zwar ganz nett sein, aber so gern hat er mich jetzt auch wieder nicht, dass er uns noch den Kühlschrank gefüllt hat.“ Ein grinsender Heinrich schaut hinter der Kühlschranktür vor und streckt ihm die Zunge raus. „Da kennst du deinen Bruder wohl schlecht.“ Alexanders Augen weiten sich. „Nein, oder?!“ Aufgeregt läuft er zu seinem Freund in die Küche, um sich davon zu überzeugen, dass ihr Kühlschrank tatsächlich gefüllt ist. „Ich glaub’s nicht…“, bringt er heraus. Heinrich sieht sich überzeugt auf die Finger. „Kann natürlich auch sein, dass er nur mich so gern hat…“ Beim Frühstück reden sie nicht viel, was Alexander dazu veranlasst, über Heinrichs Angebot von vorhin nachzudenken. Wenn es vor einiger Zeit noch sein höchster Wunsch war, Sex mit diesem Jungen zu haben, dann kommt das Ganze jetzt doch etwas plötzlich, findet er. Irgendwie ist er gar nicht richtig dazu bereit, gar nicht emotional vorbereitet darauf und… Er weiß nicht, wieso er sich überhaupt solche Gedanken macht…! „Hm!“, gibt Heinrich auf einmal von sich und kaut noch schnell sein Nutellabrötchen fertig. „Weil ich die Marmelade grad seh: Gibt’s Gleitgel auch mit Erdbeergeschmack?“ Alexander entgleitet beinahe seine Kaffeetasse. „Oder mit Geruch?“ „J-ja, sicher. Nur nicht da, wo ich’s normalerweise herhol…“ „Au, fein!“, übergeht Heinrich den letzten Kommentar und wendet sich wieder seinem Brötchen zu. Als Alexander die Zeitung ausbreitet und der Junge anfängt, abzuräumen, kommt wieder ein Gespräch auf. „Wir haben einiges verpasst, während wir in Amerika waren.“, merkt der Ältere an, als er die Meldungen liest. „Kann ich mir vorstellen.“, entgegnet Heinrich, „Allem voran hab ich ein paar wichtige Seminare verpasst.“ „Die darfst du doch nachholen.“ „Hm“, kommt es nur von dem Jungen. „Weißt du was?“, meint er dann, „Wenn du willst, kannst du von mir aus heute schon mal an der Uni vorbeischauen.“ „Aber…“, fängt Alexander an, „Ich wollt mit dir die Woche doch noch Berlin anschauen.“ Der Kleine läuft zu ihm herüber und drückt ihm einen Kuss auf die Wange, bevor er ihm den Teller abräumt. „Wir haben doch grad so viel Sightseeing gemacht, Alex. Wir wohnen jetzt hier, das läuft uns ja nicht weg.“ „Stimmt.“, meint der Ältere. „Dann fahr ich später mal los.“ Heinrich nickt. Damit ist er sehr zufrieden. Er hat nämlich noch was vor. ----------- Also, wer das errät, darf sich ein FA wünschen ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)