Venia Legendi Eudaimonía von KaethchenvHeilbronn (Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist) ================================================================================ Kapitel 51: ------------ Die Sonne ist erst vor wenigen Minuten aufgegangen, aber das ganze Dorf ist schon in Aufruhr. Alexander muss schmunzeln, als er sieht, wie schwer es auch Heinrich fällt, sich von seinen neu gewonnenen Freunden zu verabschieden. „Heinriiiich, I will miss you…!“, ruft Tamaya und wirft sich dem Jungen um den Hals. „Alexander.“ Der Ältere sieht zum Häuptling auf, der ihm mit einem feierlichen Lächeln die Hand reicht. „Tecumseh.“, sagt er, nimmt die Hand an und wird vom Indio in eine feste Umarmung gezogen. „I wish you both all the luck and happiness I can pray for.“, meint er, als er Heinrich das letzte Mal durch die Haare wuschelt. „Until next time.“, verspricht Alexander und wendet sich Catahecassa zu. „Unikawa, amicay!“, ruft Alexander und winkt den Indios zum Abschied. „Farwell, my friends!“ Heinrich dreht sich zu Alexander um, und sie laufen los, da hört er die schnellen Schritte hinter sich und noch einmal wirft sich Tamaya ihm um den Hals. „Hear quickly:“, flüstert sie, „Tecumseh says it’s an evil and demonic thing, but when we are in the city to get something to drink, we often go into the internet café. I’m on Facebook. Just that we can stay in touch.“ Sie lässt ihn wieder los, und Heinrich grinst sie freudig überrascht an. „Much’away, for making Nahuel a bit jeleaous.“, bittet sie mit einem Zwinkern. Der Junge lacht leise und beugt sich nach vorne, um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken. „Goodbye, Heinrich!“, ruft sie und winkt ihnen zusammen mit den anderen Indios hinterher, bis sie im Regenwald verschwunden sind. „Musste das sein?“, brummelt Alexander nach einer Weile. Heinrich antwortet nur mit einem selbstgefälligen Grinsen. Alexander ist ja also doch ein wenig eifersüchtig zu kriegen… Es sind drei Stunden Fußmarsch, an den, wie der Ältere feststellt, sein Freund schon gar nicht mehr gewöhnt ist, bis sie die nächste Stadt erreichen. Wie Alexander es geplant hat, bucht er ihnen gleich einen Flug ab dem Aeropuerto Internacional José Joaquín de Olmedo bis nach Mexiko-Stadt. Heinrich sieht ein wenig unzufrieden aus. „Schon wieder fliegen?“, fragt er zögerlich. Alexander schaut ihn skeptisch an. „Heinrich, bitte. Wir befinden uns seit guten vier Wochen wieder mit den Füßen auf Festland. Willst du nach Mexiko schwimmen?“ „Hm. Nein.“, gibt der Kleine beleidigt von sich. „Ich lenk dich wieder ab. Du überstehst den Flug schon. Wirst sehn: Wenn wir wieder zurück nach Deutschland kommen, bist du das Fliegen so gewöhnt, dass du gar nicht mehr laufen willst.“ „Na, das bezweifel ich aber.“, meint Heinrich. Nichtsdestotrotz steigt er drei Stunden später mit Alexander in die Maschine Richtung Mexiko-Stadt. „Alexander, das…das Triebwerk…das sieht aus, als wenn es stillsteht…“ „Das sieht nur so aus, Heinrich.“ „Wieso müssen wir auch direkt am Flügel sitzen?!“ „Weil man beim Buchen drei Stunden vor dem Flug natürlich nicht mehr so die freie Platzwahl hat. Sei froh, dass wir überhaupt nebeneinander sitzen.“ Heinrich reißt entsetzt die Augen auf. „Das hättest du gemacht?!? Spinnst du?! Ich wär nicht eingestiegen, das kannst du aber glauben…!“ Alexander legt ihm nur lachend einen Finger auf die Lippen. „Nicht so laut, die Leute schauen schon wieder.“ „Solln se doch…“, grummelt Heinrich. Alexander grinst ihn an. „Sag bloß, Fliegen macht dich immer so aggressiv.“ Auf diesen Kommentar hin pustet der Kleine nur empört die Backen auf und verschränkt die Arme. Es dauert eine Weile, bis er wieder zu meckern beginnt. „Und wieso muss ich am Fenster sitzen? Du weißt doch, dass ich das nicht abkann.“ Alexander dreht sich etwas weiter zu Heinrich herum, sodass er mit seinem breiten Rücken die Sicht zum Gang verdeckt. „Damit ich mich so hinsetzen kann, dass niemand sieht, wenn…“, er lehnt sich zu seinem Freund herunter, „…ich das hier mache.“, und legt seine geöffneten Lippen auf die des Kleineren. Heinrichs Augen weiten sich überrascht, schließen sich schließlich mit flatternden Wimpern, als Alexanders Zunge in seinen Mund eindringt. Sanft legt der Ältere ihm eine Hand an die Wange, küsst ihn voller Hingabe, stets mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Als Heinrich ein leises Keuchen von sich gibt, lässt Alexander kurz von ihm ab. Der Junge spürt die Wörter als Hauchen auf seinem Mund. „Pschhh…Wir wollen doch niemanden belästigen, sonst schmeißen sie uns noch raus.“ Heinrich schluckt. „Be-bekommen wir dann wenigstens Fallschirme?“ „Mhm.“, bringt Alexander noch heraus, bevor er die Lippen des anderen erneut beschlagnahmt. Als das nächste Mal wieder Geräusche der Umwelt an Alexanders Ohr dringen, ist die Stewardess mit dem Essen schon zwei Sitzreihen weiter, und etwas widerwillig macht er sich von Heinrichs Lippen los. Da sie mit einer Spanischen Airline fliegen, ruft er der Flugbegleiterin auf Spanisch zu, sie wäre doch so nett, noch mal zu ihnen zurückzukommen, sie wollten dann doch was essen. Die junge Frau grinst leicht und verspricht, gleich vorbeizukommen. „Siehst du“, meint Alexander, als sie das Essen vor sich stehen haben, „Hast du jetzt irgendwas vonwegen Luftlöschern, Turbulenzen und dergleichen mitbekommen?“ Der Junge sieht nicht zu ihm auf, aber er antwortet mit einem Lächeln. „Turbulenzen, hm, kann man so sagen, aber an so einen Flug könnte man sich wirklich gewöhnen.“ „Na bitte.“, lacht Alexander zufrieden und wendet sich ebenfalls seinem Essen zu. Die letzten Stunden in der Luft werden noch mit ein paar Küssen überbrückt, bevor sie in der Hauptstadt Mexikos landen. Als Heinrich aus dem Flughafengebäude auf die belebten Straßen tritt, meint er, die Zeit, die die ganzen Tage über stillgestanden schien, läuft wieder weiter. „Die Zivilisation hat uns wieder.“, seufzt er. Alexander sieht ihn schmunzelnd an. „Höre ich da Erleichterung oder Abschiedsschmerz in deiner Stimme?“ „Hm, das is wohl egal. Ich hab ja dich bei mir.“ Der Professor lacht herzlich und legt Heinrich eine Hand in den Nacken. Der sieht ob dieser Berührung skeptisch zu ihm auf. „Also in Mexiko-Stadt nicht so intim, hm?“ „Nur im richtigen Viertel.“, antwortet Alexander und setzt sich seinen Hut auf. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum Hotel. „Hab ich dir schon mal gesagt, dass du mich mit dem Hut an jemanden erinnerst?“ Alexander zieht einen Mundwinkel nach oben. „Nein, hast du nicht.“ „Hm.“ „An wen erinner ich dich denn? Aber nicht an irgendeinen Onkel oder deinen Opa, hoff ich doch…“ „Nein, an…an irgendwen mit mehr Sexappeal…“ „Oh, das klingt schon besser.“ „Und…und mit Schweiß und Dreck und…Peitsche…?!“ Alexander räuspert sich, als sie an einer viel befahrenen Straße stehen bleiben. „Das, ähm…klingt sehr interessant, Heinrich. Wirklich.“ Der Junge kratzt sich am Kopf. „Ja, find ich auch, aber ich komm einfach nicht drauf…!“ Plötzlich springt ein Junge auf der anderen Straßenseite aufgeregt in die Luft. „Indiana Jones!“ „Ach.“, gibt Alexander von sich und rückt seinen Hut zurecht. Heinrich schnippt mit den Fingern. „Genau! Der war’s!“ -------------- Sorry, aber die Royal Wedding hatte mich in ihrem Bann^^ Und, ja, 50 Kapitel, aber auch 100 Kommentare! O.o Tut mir Leid, dass ich mich hier nur in Worten dafür bedanken kann, aber ich hab im Moment so wenig Zeit, dass ich schon glücklich drüber bin, wenigstens ab und zu zum Weiterschreiben zu kommen ^^' Nächste Woche wird’s hoffentlich besser. Vorläufig also mal: VIELEN DANK an die fleißigen Leser!!! =) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)