Venia Legendi Eudaimonía von KaethchenvHeilbronn (Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist) ================================================================================ Kapitel 50: ------------ Seine nassen gewaschenen Shorts an, läuft Alexander am späten Morgen durchs Dorf. Letztes Mal hat er solche Aktionen noch vermieden, aber da die Indios ja nun wissen, dass er in festen (sehr eifersüchtigen) Händen ist, hat er keine Stalker oder Anbeter mehr zu befürchten. „Cata?“ Vorsichtig öffnet Alexander den Vorhang zum Zelt des Arztes. Catahecassa sitzt an seinem Tisch und reibt einen Haufen Blätter mit dem Mörser klein. „Magani, Alexander. What can I do for you?“ „Magani. I need…something to ease Heinrich’s headache.“ Der Indio beginnt zu lachen. „Yes, yes, he did drink a lot, no?“ „Arí. A bit too much.“ Catahecassa erhebt sich von seinem Hocker und läuft hinüber zu seinem Schrank. Dort holt er ein kleines Fläschchen heraus, womit er sich zu Alexander umdreht. „Thank you.“, bedankt sich Alexander schon und will das Mittelchen entgegennehmen, da entzieht es ihm der Indio noch mal. „And his headache caused you to take a bath - with all your clothes on -, so that you´re dripping on my floor now?“ Alexander hebt schmunzelnd einen Mundwinkel. „No, I will not tell you. But I’m sorry for your floor. Really.“ Catahecassa gibt noch ein amüsiertes Schnaufen von sich, bevor er dem anderen endlich die Arznei reicht. Als Alexander schon am Zeltausgang ist, ruft er ihm voller Genugtuung hinterher: „Theres no need to tell me; Goyathlay heard you while he passed your tent.“ Heinrich liegt mit angewinkelten Beinen auf seinem Schlafsack, die Augen fest geschlossen, als Alexander das Zelt öffnet. Er beschließt erstens, die Zeltabdeckung eine Weile offen zu lassen, um mal anständig zu lüften, und zweitens, dass es Heinrich verboten gehört, nur in Unterhose schlafen zu gehen, mag er noch so betrunken sein. Alexander kniet sich leise neben ihn. Sanft fährt er ihm durch die Haare. „Heinrich…Schau mal, was ich hier für dich hab…“ Langsam öffnet der Kleine seine Augen. „Was gegen deinen Kater.“ Der Junge grummelt irgendwas Unverständliches, reibt sich über die Augen, bevor er sich auf die Ellenbogen aufrichtet. Alexander kann nicht anders und gibt ihm einen Kuss auf die Stirn. „Sogar total verkatert bist du einfach nur hinreißend.“ „Jaja, gib her.“, nuschelt Heinrich nur und nimmt ihm das Fläschchen ab. „Soll ich alles trinken?“ „Nimm einen Schluck.“ Der Junge tut wie geheißen und reicht Alexander die Flasche wieder zurück. „Ich bring die gleich wieder zurück, ja?“ Heinrich nickt. „Ich geh baden, falls ich mich besser fühl.“, meint er. „Gut.“, entgegnet Alexander mit einem Lächeln und verlässt das Zelt. Nach einer Weile geht es Heinrich tatsächlich ein wenig besser, und er schnappt sich sein Handtuch, um sich auf den Weg zur Wasserstelle zu machen. Wie es ihm Alexander bei ihrer Ankunft erklärt hat, folgt er dem Flusslauf durch eine Reihe Büsche aufwärts, wo ein tieferes Becken zum Vorschein kommt. Am Ufer legt er das Handtuch ab und zieht seine Unterhose aus, bevor er sich ins Wasser begibt. Das kühle Nass tut ihm gut, beruhigt den pochenden Schmerz in seinem Kopf. Sorgfältig wäscht er sich, genießt ein wenig die Ruhe. Erst als er fürchterlich erschrickt, weil ein kleines Fischchen sein Bein streift, verlässt er schnell das Wasser und wickelt sich in sein Handtuch. Da bemerkt er das Paar dunkler Augen, das zwischen den Blättern des Buschs hervorsticht. „Wer…who’s there?“ Die Gestalt tritt hervor und es gibt sich Nahuel zu erkennen, der junge Indio, der Heinrich gestern Abend in diese peinliche Situation gebracht hat. „Hi.“, grüßt ihn der Junge ein wenig peinlich berührt. Heinrich wirft ihm einen verunsicherten Blick zu. Hat der Typ ihn eben beim Baden begafft?! Ein Spanner?!? „I-I did not…I just wanted to take a bath and…and then I saw you and decided that…I want to talk to you.“ Heinrich nickt zögerlich. Okay. Doch kein Spanner. Nur ein bisschen. Er setzt sich in seinem Handtuch ans Ufer, damit Nahuel neben ihm Platz nehmen kann, doch der Indio zieht sich seinen Lendenschurz aus und springt ins Wasser. Als er ans Ufer geschwommen kommt, legt er seine Unterarme auf den Felsen ab und sieht zu Heinrich auf. „It’s about Tamaya.“ Auf Heinrichs Gesicht schleicht sich ein Lächeln. „Ah. I knew you like her.“, meint er. Nahuel fährt sich etwas unsicher durch die Haare. „Yes, I…But she likes you and– “ „But not that way!“, unterbricht ihn Heinrich sofort. „Look, she…she thinks I’m nice, yes, because I don’t say bad things to her and…and make her kiss other boys.“ Die Augen des Indios weiten sich. „Oh, so it’s my fault?!“, gibt er leicht gereizt von sich. „Yes, it is.“, antwortet Heinrich direkt. „She likes you the way you like her, but you can’t just be rude to her! She’s a woman. They don’t like it, when you only call them names and… It’s funny sometimes, but you also should show her that you care about her. Women like compliments; you should compliment her from time to time. And you should be romantic.“ Nahuel scheint zu überlegen. Schließlich nickt er. „You’re right. So you mean I should treat her more nicely, more politely.“ Heinrich nickt. „Yes, do that. And you will see that she falls for you.“ Der junge Indio grinst. „So Alexander was very nice to you too, eh?“ Heinrich wendet etwas schüchtern seinen Blick ab und spielt mit den Zipfeln des Handtuchs. „Yes. He rescued me.“, antwortet er leise. „That’s why you fell for him?“, hakt Nahuel nach. Als Heinrich nur schweigt und sein Blick in die Ferne schweift, muss der Indio grinsen. „That and because he has this strong, delicious, overexciting body.“, meint er. Der Junge fühlt sich ertappt. Beim Mittagessen im Dorf wird einstimmig beschlossen: Keinen Alkohol mehr für Heinrich. Während Tamaya ganz erstaunt ist, wie zuvorkommend Nahuel ihr das Fleisch vom Feuer reicht, genießt Heinrich den Luxus, von Alexander mit Früchten gefüttert zu werden. „Did my medicine help you?“ Heinrich nickt nur, da er den Mund voll hat. „Arí, very much.“, antwortet Alexander. Heinrich fasst ihn am Kinn. „Much’away.“, sagt er. Sein Freund gehorcht mit einem Grinsen und küsst ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)