Venia Legendi Eudaimonía von KaethchenvHeilbronn (Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist) ================================================================================ Kapitel 33: ------------ Alexander macht sich Sorgen. Es war abends, Heinrich hat sich zu ihm ins Bett gelegt, sich an ihn gekuschelt– und schloss die Augen. Alexander küsste seine Stirn, die Wange, den Mund – aber Heinrich hatte die Augen geschlossen! Und er rührte sich nicht. Nirgendwo rührte sich was. „Gute Nacht.“, kam es nur von ihm, worauf Alexander mit Mühe die Antwort fand. Alexander macht sich wirklich Sorgen. Es ist Samstagmorgen und Heinrichs Seite des Bettes ist leer. „Heinrich?“ Mühsam quält sich Alexander unter der Decke hervor, läuft barfuß, nur in Unterhose hinaus auf den Flur. „Heinrich?“ Keine Antwort. Es ist ein Bruchteil einer Sekunde, in dem Alexander denkt: „Er hat mich verlassen!“ und sich ihm schmerzlich die Brust zusammenzieht. Aber dann kommt er in die Küche und da sitzt Heinrich am Esstisch, ein Stapel Bücher vor sich. „Morgen.“ „Heinrich.“, wiederholt Alexander noch einmal seinen Namen, hörbar erleichtert, und fährt ihm zärtlich durch die Haare, bevor er ihm einen Kuss auf die Wange gibt, da Heinrich es ihm nicht möglich macht, ihn auf den Mund zu küssen. „Ist…ist was?“, fragt der Professor etwas irritiert. „Ich hab viel zu tun, muss mich aufs Examen vorbereiten. Deshalb bin ich schon wach.“, antwortet der Kleine, und dabei klingt er dem anderen viel zu emotionslos. „Heinrich?“ Der Junge verdreht die Augen. „Ja, sag meinen Namen noch ein fünftes Mal hintereinander! – und falls du ein ernstes Gespräch mit mir führen willst, das ist nicht möglich, wenn du fast nackt hier rumrennst; zieh dir was an.“ Geschockt sieht Alexander den Jungen an. Wie ein kleines Kind, das soeben von den Eltern zurechtgewiesen wurde, schlurft er zurück ins Schlafzimmer und anschließend ins Bad. Als er angezogen, rasiert und gekämmt wieder zurück in die Küche kommt, ist Heinrich immer noch am Lesen und Herausschreiben. Er beachtet seinen Freund noch nicht mal. „Heinrich, jetzt sag mir verdammt noch mal, was mit dir los ist!“ Beide zucken sie zusammen. Alexander sieht die Angst in den blauen Augen des Jungen aufblitzen und will sich sofort entschuldigen. „Ja, genau“, presst Heinrich hervor, „Wenn ich es dir nicht sagen will, dann schlag mich doch.“ Der Professor rauft sich die Haare. Kurzentschlossen lässt er sich neben Heinrichs Stuhl auf die Knie fallen und sieht schuldig zu ihm auf. „Heinrich, es tut mir Leid, aber du – ich erwarte von dir, dass du ehrlich mit mir bist, und ich seh doch, dass dich was bedrückt! Ich mach mir doch nur Sorgen um dich…“ Heinrich schaut starr auf seine Notizen, er blinzelt heftig, um die Tränen zurückzuhalten. „Vater hat sich auch immer nur Sorgen um mich gemacht.“ „Aber doch nicht so, wie ich!“, entgegnet Alexander und schlingt seine Arme um den Bauch des anderen. Heinrich ist erstaunt, wie sanft er dabei ist, wie weich seine Wange, die er an seine Brust presst. „Dein Vater hat dich nicht akzeptiert. Mir gegenüber sollst du nur ehrlich sein, und wenn du mir jetzt antwortest, dass das mit uns doch nichts wird, dass du gehst, weil du die Lust an mir verloren hast, weil ich schrecklich bin, wenn man mich näher kennt, dann akzeptier ich das und werde dich doch niemals schlagen, Heinrich…!“ Da stürzt sich der Junge vom Stuhl und fällt Alexander schluchzend in die Arme. „Du bist nicht schrecklich und ich will bei dir bleiben, aber ich hab solche Angst…!“ „Schhhh…“ Beruhigend fährt der Professor dem Kleineren über den Rücken. „Was macht dir Angst, Heinrich, hm?“ Der Junge krallt sich in seinem T-Shirt fest. „D-der Prozess beginnt am Montag und ich muss…ich muss aussagen, vor ihm und – ich hab solche Angst davor, dass es nicht reicht, dass er da wieder rauskommt, dass er mir alles noch mal antun wird…!“ „Nein, das wird er nicht, Heinrich.“, redet Alexander beruhigend auf seinen Freund ein und verteilt kleine Küsse in seinen Haaren. „Er wird verurteilt werden, und vor allem: Er wird dich nie wieder anfassen. Vertrau mir. Vertrau Michael. Wir schaffen das zusammen mit deiner Mutter.“ Als Heinrich aufhört zu schluchzen, steht Alexander vorsichtig mit ihm im Arm auf, und sie setzen sich aufs Sofa. Immer noch hält er den Jüngeren in seinen Armen. „Tut mir Leid…“, beginnt Heinrich und wischt sich über die Augen. „Das…das war nicht so gemeint, vorhin.“ „Es tut mir Leid, dass ich dich so angeschrieen hab.“, antwortet Alexander leise. „Das hast du nicht verdient, so behandelt zu werden.“ Heinrich versucht ein kleines Lächeln und er lehnt sich nach vorne, um Alexander einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. „Danke.“ -------------- Short, I know… Morgen hab ich aber alles hinter mir :) Ich wollt außerdem fragen, ob ich adult-Kapitel noch mal als non-adult hochladen soll, oder ob das niemanden betrifft. Nur so für die Zukunft :3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)