Venia Legendi Eudaimonía von KaethchenvHeilbronn (Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist) ================================================================================ Kapitel 19: ------------ Ich entschuldige mich ja schon für den Cliffhanger ^^' Darum geht's gleich heute noch ein Stückchen weiter: ----- Der Leutnant schreit wie ein Verrückter, ein Irrer. Als Alexander die Augen öffnet, sieht er, dass seine Hand, in der er eben noch die Pistole hielt, blutet, und wie ihm Polizisten Handschellen anlegen und ihn aus dem Haus zerren. „Sind Sie okay?“, wird er von einem der Leute gefragt. Er ist nur zu einem fahrigen Nicken fähig. „Der Junge. Habt ihr…einen Krankenwagen!“ „Ja, steht draußen. Wir bringen eine Trage.“ Alexander steht auf, seine Beine zittern so sehr, dass er Heinrich beinahe nicht nach draußen folgen kann. Im Flur auf der Treppe sitzt Frau Kleist. Sie weint und schluchzt und kann gar nicht mehr aufhören. Er setzt sich zu ihr und nimmt sie in den Arm. „Haben Sie…können Sie irgendwo bleiben?“ „Ich werde…meine Schwester…“ „Soll ich…“ Er stockt. „Darf ich Heinrich zu mir nehmen?“ Sie nickt sofort. Eine Polizistin ist die letzte, die das Wohnzimmer verlässt. „Kann man Sie irgendwo hinbringen?“, fragt sie hilfsbereit. „Ich fahr selbst. Sie können aber Frau Kleist zu ihrer Schwester mitnehmen.“ Die Polizistin nickt und hält der Frau eine Hand entgegen. „Kommen Sie.“ Es ist dunkel, als Alexander im Krankhaus auf Heinrichs Station ankommt. Er verbringt die Wartezeit damit, dem Polizisten erste Auskunft für sein Protokoll zu geben, und erstattet zusammen mit Frau Kleist Anklage gegen ihren Mann. „Ihr Handrücken blutet. Sie sollten sich ebenfalls untersuchen lassen.“, schlägt ihm der Polizist vor. Alexander bewegt prüfend seine Finger. „Nein, nein, schon in Ordnung.“ „Wie Sie meinen.“ Endlich verlässt der Arzt Heinrichs Zimmer. Sofort ist Alexander bei ihm. „Herr Doktor, wie geht es ihm?“ „Sind Sie verwandt?“ „Nein, aber ich…bin sein Professor und war nicht unwesentlich daran beteiligt, dass er nicht noch mehr zu Schaden gekommen ist. Ich mach mir Sorgen um ihn, was ist jetzt also mit ihm?“ „Er hat eine Menge Hämatome, keine offenen Wunden, und hat wohl einen Schlag auf den Kopf bekommen, weswegen er noch etwas weggetreten ist. Mit viel Ruhe und den richtigen Medikamenten wird das aber wieder hinzukriegen sein.“ Alexander atmet erleichtert aus. „Wann kann er entlassen werden?“ „Von mir aus schon morgenfrüh. Die Nacht sollte er noch hier verbringen und sich vor allen Dingen ausruhen. Dann kann er gehen, so schlimm ist es nun auch wieder nicht, dass wir ihn ewig hier behalten müssten.“ Außerdem würde das den Staat unnötig Geld kosten… „Gut.“, meint Alexander. „Ich bin morgen um halb Acht wieder hier.“ Noch auf dem Gelände des Krankenhauses holt er sein Handy heraus und ruft seinen Bruder an. „Alexander?“ „Ja, ich – “ „Weißt du, wie spät es ist?! Warte…Ist was passiert? Du rufst sonst nie bei mir an…“ „Ja, es ist was passiert. Heinrich liegt im Krankenhaus.“ Am anderen Ende der Leitung herrscht einige Sekunden Stille. „Sein…sein Vater…?“ „Ja, aber den ist er jetzt ein für allemal los. Er sitzt in Untersuchungshaft und hat eine Anklage von seiner Frau und mir am Hals. Ich wollte mich für morgen an der Universität abmelden. Heinrich wird erst einmal zu mir ziehen – so ist es jedenfalls geplant. Ich werd ihn wohl die ganze Woche über noch nicht alleine lassen können.“ Wieder dauert es eine Weile, bis Wilhelm etwas erwidert. „Er zieht zu dir?!? Sag mal, wie – wie hast du dir das denn vorgestellt?!?“ Alexander fährt sich übers Gesicht. „Ja, ich werd eben…ich werd mich eben beherrschen müssen, und– “ „Du und beherrschen?! Sei mir nicht böse, Alexander, aber das ist wie Eggebrecht und Unpünktlichkeit.“ Alexander seufzt, als er seinen Wagen aufschließt. „Ich weiß, aber…Wir kommen gut miteinander zurecht, er…er sieht mich wohl als guten Kumpel, ich…ich werd ihn dann eben auch so behandeln, das geht schon. Bin ich mir sicher.“ „Na…!“ Als Alexander daraufhin nichts mehr erwidert, sondern gerade bemerkt, dass er das Blut von seinem Handrücken an sein Lenkrad geschmiert hat, meldet sich wieder Wilhelm zu Wort: „Ja, Schatz – Du, Alexander, ich muss Schluss machen, Caroline möchte gerne schlafen. Genauso wie ich übrigens auch.“ „Okay. Dann gute Nacht.“, wünscht Alexander etwas abwesend, doch sein Bruder hat schon aufgelegt. Genervt sucht er nach einem Taschentuch, um seine Sauerei zu entfernen. Tjaja, das hat er sich wirklich etwas einfach vorgestellt, mit einem Heinrich, der in Zukunft bei ihm wohnen wird. Aber das ist die einzige Lösung; er setzt sich wieder eine neue Grenze: Berühre den Jungen nur freundschaftlich, wie bisher. Zur Not gibt es ja noch die Option, dass Heinrich gar nicht bei ihm wohnen will. Alexander stellt in seinem Handy den Alarm auf 7 a.m. und legt sich auf die Rückbank seines Wagens. Es dauert eine ganze Weile, bis er endlich in einen unruhigen, wenig erholsamen Schlaf entgleitet. -------- Herzlichen Glückwunsch! Ryosae erhält für ihre Vermutung 100 Punkte! XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)