Ich möchte frei sein! von Yokito (Wie ist dieses Gefühl?) ================================================================================ Kapitel 1: Ich möchte frei sein ------------------------------- „Wir waren gerade mal 14 als wir uns trafen. Ich war das komplette Gegenteil von dir, aber trotzdem war es eine schicksalhafte Begegnung. Dank dir fanden ich und du unsere Freiheit“ Seit mehr als 4 Stunden schrubbte ich schon den Boden des großen Festsaales. Die ganze Zeit wurde ich nur an gemeckert: „Erlaube dir nicht so viele Freiheiten. Auch wenn du noch jung bist, bist du nur eine gewöhnliche Magd“ „Freiheiten?“, dachte ich mir. Welche Freiheiten? Allein das ich als Untertan des Königs geboren wurde, wurde mir meine Freiheit genommen. Egal was ich tun würde, ich würde immer noch einen Vorgesetzten haben, aber ich wüsche mir nicht sehnlicheres als Frei zu sein und tun zu dürfen was ich will. Aber es scheint hier unmöglich zu sein. Meine Gedanken wurde gestört als die Tür aufging und die Prinzessin mit ihrer Hofdame den Saal betrat. Insgeheim beneidete ich sie sehr, schließlich konnte sie sich ja alles erlauben, denn sie war die Kronprinzessin des Königs. Alle verneigten sich vor ihr und ich die ja eh schon auf dem Boden kniete senkte den Kopf. Es war mir nicht erlaubt die Hoheiten direkt anzusehen. Ein weiteres Gesetz das meine Freiheit einschränkte. Endlich ich durfte aufhören, aber die Arbeit war noch nicht vorbei. Man verdonnerte mich zum Gärtner. Er befahl mir das Laub zusammen zukehren. Ich sah von weiten schon wieder die Prinzessin. Sie trank mit ihrer Hofdame Tee. Die Hofdame predigte ihr irgendwas. Was es war konnte ich auf die Entfernung nicht hören. Aus Neugierde sah ich mir die Prinzessin genauer an. Da mich keiner beobachtete, dachte ich mir das es schon in Ordnung sei, sie anzusehen. Sie trug ein wirklich schönes Kleid, aber als ich mir ihr Gesicht an sah, wirkte es traurig regelrecht deprimierend. Ihr Blick war nicht auf die Hofdame gerichtet sondern er ging stur auf auf den Boden. Der Gärtner rief mich und ich erschrak kurz, fasste mich aber schnell wieder. Es sagte mir nur: „Deine Arbeit ist getan. Du hast jetzt frei“ Egal was ich mache ich würde niemals frei sein, deswegen hatte dieser Satz für mich keinerlei Bedeutung. Ich lag in der Heukammer auf meinem Bett, nun es war eigentlich nur ein Heuhaufen. Es war mittlerweile später Nachmittag. Meine Gedanken kreisten um „Freiheit“ Was es wohl war, wer sie hat oder wie man sie erreicht. Es beschäftigte mich so sehr das ich komplett die Zeit vergaß. Ich stand auf und schlich mich aus dem Schloss zu einem geheimen Ort ganz in der Nähe. Man musste durch den Wald, dann durch einen schmalen Gang bei der Rosenhecke und schon war man bei einem wunderbaren Ort. Es war eine Lichtung mit einem kleinen Teich in der Mitte. Ich mochte die Stelle, da hier selbst im Herbst noch die Blumen blühten und wenn man um die Zeit kam, färbte der Teich sich erst in ein tiefes Rot und dann in ein dunkles Kristallblau. Der Teich steh in einem perfekten Winkel zur Sonne und das machte den Teich besonders. Er hatte keinen Namen, deswegen taufte ich ihn auf den Namen Regenbogensee, da er im laufe des Tages seine Farbe immer wieder änderte. Plötzlich viel ein kleiner Vogel vom Baum. Ich trat vorsichtig näher an ihn heran um zu schauen ob verletzt war. Ich nahm in in beide Hände und hob ihn auf. Das Vögelchen schüttelte sich mal kurz durch und flog von meinen Händen wieder fort. Es war wohl nur ein kurzer Schreck. Ich lächelte und schaute dem Vögelchen hinterher. Ich beneidete den Vogel richtig, den er war frei. Frei von jeder Last, keinerlei Grenzen, niemand der seine Freiheit rauben könnte. Da hörte ich es plötzlich hinter mir knistern. Erschrocken drehte ich mich und blickte wer es war. Es war...die Kronprinzessin. Sie selbst sah auch geschockt aus als sie mich erblickte. Reflexartig ging ich zu Boden und kniete mich vor ihr hin. Ich wusste nicht wirklich was tun sollte also sprach ich: „Prinzessin ich...“ „Nein du brauchst mich nicht Prinzessin nennen. Bitte lass solche Förmlichkeiten“, unterbracht sie mich. Ihr geschocktes Gesicht wurde nun zu einem sanften Lächeln. „Ehm Warum seit ihr..äh bist du hier“, fragte ich sie und mein Kopf schaute nun langsam zur ihr hoch. „Ich hab mich weggeschlichen...“, sagte sie mir und hielt ihren Zeigefinger auf ihre Lippen. Ich war leicht erstaunt und verstummte fürs erste. „Mein Name ist Elizabeth...aber ich denke das weißt du“, unterbracht sie die Stille und setzte sich neben mich. Freundlich antwortete ich: „Ja...Ich bin Maylen. Freut mich dich kennen zu lernen“ Ich streckte meine Hand aus. Worauf sie hin einschlug und lächelte. Wir schauten uns näher an, dabei mussten wir laut loslachen. Die Prinzessin trug ein wunderschönes goldenes Seidenkleid und darüber trug noch einen himmelblauen Umhang und ich hatte lediglich meinen billiges Kleid aus Leinen. Trotz das wir so verschieden waren, verstanden wir uns auf Anhieb. Wir ließen uns beide ins samtweiche Grass fallen. Elizabeth drehte ihren Kopf zu mir: „Ich hab es satt, ständig im Schloss zu sein und ständig auf alles achten zu müssen was ich tue“ „Aber, Du bist die Prinzessin. Du hast doch alle Freiheiten die du haben kannst!“, sagte ich in einem etwas lauteren Ton. Sie drehte ihren Kopf zu mir und kicherte etwas los: „Wirkt das etwa so. Ich habe eher das Gefühl mehr eingeschränkt zu sein als jede andere. Weißt du in einigen Wochen ist eine Verlobungsfeier...meine Verlobungsfeier. Wenn sie vorbei ist, habe ich meine komplette Freiheit verloren.“ Dabei verfinsterte sich ihr Blick sehr. Ich hatte mich also doch nicht getäuscht als ich sie im Garten beobachtet hatte. Auch ich fühlte mich mies, weil ich einen ziemlich schlimmen Fehler begangen habe. „Entschuldigung..Nur ich habe mein Leben lang dem König gedient. Seit meiner Geburt, hatte ich noch nie einen kleinen Moment der Freiheit verspürt. Selbst wenn ich als Bürgerin geboren wäre, wäre ich immer noch eingeschränkt durch das Gesetz, dem König und meines Vormundes.“ Elizabeth schloss ihre Augen: „Stimmt! Du hast es sicherlich auch nicht leicht. Ich möchte dir eine Frage stellen. Wann glaubst du ist man frei“ Ich habe immer gedacht das ich nicht frei wäre, aber ich habe mir nie die Frage gestellt. Wann ich eigentlich frei bin. Ich sagte nur: „Ich weiß es nicht“ „Also ich glaube man ist erst frei wenn man tot ist“ Ich war leicht erstaunt und fragte sie nur: „Warum?“ „Vor 4 Jahren starb meine Mutter, die Königin, und mein Vater sagte mir ich solle nicht traurig sein, denn sie wird als Engel auferstehen und eines Tages wiedergeboren“. Stumm nicke ich nur zu. Auch meine Eltern sind früh gestorben und als ich Elizabeths Worte hörte, dachte ich mir nur das meine Eltern frei sind. Es war spät geworden und wir beide mussten wieder ins Schloss. Es waren einige Wochen vergangen. Ab und zu trafen wir uns bei unserem geheimen Platz. Bis sie eines Tages nicht mehr kam. Es waren nur noch einige Tage bis zu ihrer Verlobung und die Prinzessin erkrankte. Das ganze Land war in Aufruhr, da die meisten viel wert auf die Verlobung legten. Durch eine Heirat würde das Land viele Schulden verlieren. Ich machte mir große Sorgen um sie, da sie zu einer wahren Freundin für mich wurde. Jede Nacht betete ich für sie und ihrer Gesundheit. Es waren nur 2 Tage bis zum Tag der Verlobung und ich wurde zur Prinzessin gerufen. Ihr Zimmer war das höchste im Schloss, den sie lebte im Turm. Ich betrat den Raum und sie lag aufrecht auf ihrem Himmelbett. Sie wollte mit mir allein sein und schickte ihre Diener weg. „Wie geht es dir?“, fragte ich. „Wie es einem geht wenn man kurz vor einer Zwangsheirat steht“, sagte sie mit einem Lächeln, aber ich sah das das Lächeln nur aufgesetzt war, denn ihre Augen strahlten nicht. Ich ging zum Fenster und sagte: „Du brachst frische Luft, genieße deine letzten Momente der Freiheit!“ Jemand griff meine Hand. Sie war aufgestanden und sagte mit einem tief traurigen Ton: „Ich möchte aber immer frei sein“ „Springen wir?“, es war ein Satz den ich nicht gedacht habe, sondern gefühlt. Elizabeth schaute mich leicht verwirrt an: „Was?“ „Du sagtest man ist erst frei, wenn man tot ist“, sagte ich ihr. Sie schaut aus dem Fenster raus und fragte mich nur noch: „Hast du keine Angst vor dem Tod“ „Nein, denn ich weiß ich werde als Engel auferstehen und eines Tages wiedergeboren. Springen wir nun?“ Sie lächelte und sagte: „Natürlich“ Wir schauten uns an und sprangen vom Turm. Im Fall fühlte ich mich das erste mal in meinem kurzen Leben frei. Bald würde ich meine Eltern wiedersehen und ich freute mich schon Elizabeths Mutter kennen zu lernen. Sie ist wahrscheinlich auch eine wunderbare Person wie sie. Epilog Nach unserem Tod vereinigten sich das Königreich mit dem Benachbarten. Trotz geplatzter Hochzeit und das Land blühte wieder auf. Offiziell starb die Prinzessin an ihrer Krankheit. Inoffiziell galt ich als Verräterin des Königshauses, die die Prinzessin in den Tod trieb. Die Elizabeths Körper wurde in einem goldenen Sarg im königlichen Friedhof beigesetzt. Dagegen wurde mein Körper irgendwo auf dem Land in einem Massengrab vergraben. Der König dankte nach Elizabeths Tod ab und der König des Nachbarlandes wurde zum Herrscher der zwei Königreiche. Vielleicht schien unser Tod sinnlos, aber wir haben das größte erreicht was wir nur haben können. UNSERE FREIHEIT!! The End Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)