Freezing black soul - still survive von DaddysNightmare ================================================================================ Kapitel 5: Congency ------------------- Chap 5 Congency Andrej kam nach Gustavs Anruf sofort zu ihm zurück. Dass Gustav ziemlich angepisst klang, ignorierte der Arzt, wenn es ihm auch schwer fiel, gekonnt. Er kannte Gustav schon lange und wusste wie es ihm ging und dass die zwei Polizisten genau das letzte sind, was er in seiner Situation gebrauchen konnte. Georg hatte das Bewusstsein wieder erlangt und Bill konnte ihn davon überzeugen, sich auf die Couch zu legen was er, wenn auch recht widerwillig, tat. Er sollte seine Gehirnerschütterung durch die Schläge auf den Kopf nicht auf die leichte Schulter nehmen. Allerdings war es nicht nur das, was Tsu Kopfschmerzen bereitete. Er machte sich ernsthafte Sorgen um seinen Kollegen, denn Georg war inzwischen schweißgebadet und zitterte wie Espenlaub. Selbst konnte er sich das natürlich nicht erklären und versuchte all das herunterzuspielen. „Tsu, mein Kreislauf hat doch nur schwach gemacht. Jetzt mach hier keinen Aufstand, okay? Gib' mir einfach zehn Minuten und 'n Kaffee und dann wird das schon wieder.“ Doch Andrej war da ganz anderer Meinung. Er kontrollierte Georgs Puls und maß den Blutdruck. Doch er war alles andere als begeistert. „Ihre Werte sind besorgniserregend, Herr…“ „Engels. Georg Engels ist sein Name.“ Warf Bill ein der neben dem Sofa, auf dem Georg lag, auf dem Boden hockte, und erntete dafür einen Schlag auf den Oberarm von Silent. „Ich hab zwar wat uff'n Kopp bekommen, Tsu. Aber mein Sprachzentrum funktioniert noch Bestens. Danke.“ Andrej atmete einmal tief durch, ließ sich nicht beirren und sprach weiter. „Herr Engels. Ihr diastolischer Wert ist zu niedrig, er liegt bei 60. Leiden sie des Öfteren unter Schwindelanfällen oder Ohnmachtsanfällen?“ Georg verneinte Andrejs Frage. Im Grunde war er kerngesund. Wenn man von den Schlägen auf seinem Kopf und der Teilamnesie, an der er immer noch nicht glaubte, absah. „Ich hab vor kurzem nur eine unschöne Auseinandersetzung mit einem Verdächtigen gehabt, der es äußerst witzig fand mir mit 'nem Rohr auf den Hinterkopf zu schlagen. Vielleicht liegt es daran. Obwohl ich so etwas normalerweise wegstecke.“ Gustavs Hals schwoll immer mehr an. Er hatte ja schon mitbekommen, dass Silent ein gottverdammtes Arschloch war, aber dass er auch noch so von sich selbst überzeugt war, setzte dem ganzen die Krone auf. Er musste stark an sich halten, biss sich auf die Zunge, ging ins Bad damit er sich das Geschwafel nicht weiter anhören musste. Wahrscheinlich würde er dann komplett ausrasten. „Bastard, elender. Ich kotz gleich wenn die nicht bald die Kurve kratzen!“ Er setzte sich auf den Wannenrand und keuchte vor Schmerz auf, als er versuchte, sich aufrecht hinzusetzen. Intuitiv presste er seine linke Hand auf die Wunde, nahm sie aber sofort wieder weg, weil der Schmerz dadurch nur noch größer wurde. Er wollte gerade nach Andrej rufen, als Silent das Bad betrat. Natürlich kackdreist und selbstverständlich ohne anzuklopfen. Ziemlich verdattert blickte Gustav zu ihm hoch. „Eh hast du eigentlich schon mal was von Privatsphäre gehört? Weisste, es reicht schon, dass ihr mir hier ungefragt auf'm Sack geht, dass du mal eben so hier umkippst aber dass du nun hier in mein Bad schneist ohne wenigstens vorher anzuklopfen das ist echt…“ Silent grinste nur frech, zog sich dann das Shirt über den Kopf, kickte zeitgleich seine Docs in die Ecke und fing an, seine Jeans zu öffnen. „Reg dich ab Bambi, okay? Der Doc meinte, dass 'ne kalte Dusche meinem Kreislauf verdammt gut tun würde. Und da ich heute noch was vorhabe und den Rest des Tages somit leider nicht auf deiner Couch verbringen kann, werde ich das auch jetzt machen. Ist das Handtuch frisch?“ Gustav traute seinen Ohren nicht. Mit offenem Mund starrte er Silent an, nickte nur und verließ dann schon fast fluchtartig das Badezimmer. Dabei rannte er fast Tsu über den Haufen, was ihn aber nicht sonderlich zu interessieren schien. Tsu hingegen aber konnte sich ein dümmliches Kichern nicht verkneifen. „Sag' mir jetzt nicht, dass Silent nun wirklich in deinem Bad ist, um kalt zu duschen.“ Böse funkelte Gustav ihn an, drehte sich dann aber Andrej zu. „Du hast diesem penetranten Arsch jetzt nicht gesagt, dass er hier duschen gehen soll, oder?“ Der Arzt versuchte Gustav zu beruhigen und ihm klar zu machen, dass er Georg lediglich ein paar Tipps gegeben habe. Dass er das direkt in die Tat umsetzen würde, damit hatte auch er nicht gerechnet. Tsu hingegen hatte es sich nun auf der Couch gemütlich gemacht und die Füße auf den Tisch gelegt. „Silent, also Georg, fackelt nie lange herum. Im Job nicht, und privat auch nicht. Das was er braucht, nimmt er sich.“ Gustav war dem Kollaps nahe, als er sah dass Bill die Füße auf seinem geheiligtem, und vor allem teuren Wohnzimmertisch(*1), den er zusammen mit Marc ausgesucht hatte, gelegt hatte. „Nimm sofort deine Füße von meinem Tisch, ist das klar? Dich hat man daheim doch mit dem Klammerbeutel gepudert, kann das sein?“ Doch bevor er noch weiter ausholen konnte, zwang Andrej ihn dazu, sich hinzusetzen. Besorgt warf er einen erneuten Blick auf das inzwischen blutdurchtränkte Pflaster. Das Blut lief schon an Gustav herunter. „Hör zu Gustav. Ich mach dir jetzt das Pflaster ab, schau was ich noch tun kann. Wenn aber nichts mehr geht, dann bringe ich dich ins Krankenhaus, hast du verstanden?“ Er wollte gerade ansetzen um die Wunde freizulegen, als Gustav furchtbar aufschrie und Andrejs Hand wegschlug. „Bist du irre? Das tut verdammt weh hey! Schmerzt wie 'n abgerissener Schwanz! Arschloch!“ Georg war gerade dabei sich abzutrocknen, als er Gustavs Gebrülle vernahm. „Was für ein Mädchen.“ Als er fertig mit allem war verließ er das Badezimmer, natürlich ganz in Silent -Manier nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet, ging an der Küche vorbei, griff sich aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser und machte sich ins Wohnzimmer. „Du killst mal eben so einen Landsmann eiskalt, brüllst dann aber rum wenn der Onkel Doktor dir 'n Pflästerchen abziehen will? Du enttäuschst mich, Bambi. Wirklich. Das sieht echt böse aus. Du solltest ihn 'nen Blick drauf werfen lassen. Ganz ehrlich.“ Georg lehnte sich ans Sideboard, zwinkerte Gustav frech zu, drehte die Flasche auf und nahm einen Schluck daraus. Gustav hingegen nuschelte irgendwelche Drohgebärden gen Silent und Andrej vor sich hin und Tsu konnte sein dreckiges Grinsen, aufgrund Georgs Auftreten und Gustavs Fluchen, nicht mehr unterdrücken. „Bambi, jetzt halt's Maul und lass dir endlich helfen. Ach ich hab im Übrigen eben nach Deo gesucht. Du hast echt interessante Sachen in den Tiefen deiner Schränke. Du bist schwul, richtig? Ich meine welcher Kerl hat denn sonst 'n Analplug und 'n Gummiprügel im Bad? Du wohnst hier allein, da brauchste dein Spielzeug nicht in der hintersten Ecke verstecken. Wobei ich mich frage, warum du das im Bad lagerst. Im Schlafzimmer kann man da viel besser mit ‚arbeiten‘, findest du nicht?“ Das war der Punkt, an dem Gustav die Beherrschung vollends verlor. Erst kamen Georg und Bill einfach so in seine Wohnung und nervten ihn, dann kippte Silent einfach mal so nebenher aus den Latschen, belegte erst seine Couch und ging dann einfach so, total selbstverständlich duschen und dann durchwühlte er ungeniert die Schränke. Was zu viel war, war eindeutig zu viel. Gustav sprang auf, ignorierte den stechenden Schmerz und wollte gerade auf Silent los gehen, als dieser nur seine rechte Augenbraue lupfte, das Handtuch von den Hüften rutschen ließ und ihm somit seinen Schwanz präsentierte, dem das kalte Wasser so ganz und gar nichts ausgemacht hatte. In diesem Moment war Gustav wieder perplex und abgelenkt, so dass Andrej ohne weiteren Widerstand von ihm aus das Pflaster abzog. „Ich krieg' hier gleich 'n Kollaps, echt! Wie konntest du nur?“ Fassungslos sah Tom seinen Vater an der an seinem Schreibtisch saß und versuchte, sich irgendwie abzulenken. Dog konnte nicht glauben dass dieser Silent gerade suspendiert hatte. Zwar wusste er, dass es eigentlich keine andere Möglichkeit gegeben hatte, aber dass Sam das eiskalt durchgezogen hatte, schockierte den jungen Polizisten richtig. Silent hatte immer Narrenfreiheit bei Sam gehabt und auch seine, teilweise doch recht zweifelhaften Methoden Einsätze zu leiten oder Verdächtige zu verhören, hatte Sam immer unterstützt oder zumindest geduldet. Latour ist es sichtlich schwer gefallen, aber er hatte nun mal keine andere Möglichkeit gehabt. „Herrgott, Tom! Du weißt genauso gut wie ich, dass ich keine andere Möglichkeit hatte! In seinem Zustand ist er eine Gefahr für sich und für euch. Stell dir vor er verliert das Bewusstsein oder kann aufgrund der schweren Kopfverletzung nicht schnell genug reagieren?“ Tom jedoch winkte nur ab. All das wusste er, sicher. Aber er wusste auch, dass es niemanden gab, der sie sonst leiten konnte. Sein Vater wäre theoretisch noch dazu in der Lage, doch rein praktisch war er zu alt. Schneider hatte das Handtuch geworfen und er selbst war noch nicht so weit. Über Tsu's Fähigkeiten wollte er erst gar nicht nachdenken. „Und was machst du, wenn es ernst wird? Wer übernimmt dann die Verantwortung?“ Latour schwieg für einen kurzen Moment und überlegte. Er wusste, dass sein Sohn Recht hatte aber genauso gut wusste er auch, dass er so schnell wie möglich eine Lösung finden musste. „Wir gehen dann nach Plan vor. Wenn der Truppenführer ausfällt, ist der nächste Ranghöchste an der Reihe. Demzufolge wärst dann du es.“ Und genau das hatte Tom sich gedacht. Vehement schüttelte er den Kopf und nahm eine abwehrende Haltung ein. „Vergiss es. Erstens kann ich das nicht, zweitens will ich das auch noch gar nicht und drittens kann ich Silent dann nie wieder unter die Augen treten, ohne dass er versucht mir den Arsch aufzureißen, und das weißt du genau!“ Doch Sam winkte nur ab. Innerlich wusste er genau, dass Silent es sich unter Garantie nicht bieten lassen würde komplett ersetzt zu werden. Aber auch der Oberkommissar hatte seine Vorschriften, die er nicht nach eigenem Ermessen umgehen konnte. Und Georg war nun einmal krank und zudem noch suspendiert. „Tom, wir haben keine andere Möglichkeit. Du weißt wie der Hase läuft. Und wenn ein neuer Auftrag rein kommt, dann wirst du die Sache leiten. Ende der Fahnenstange.“ Und weil Tom genau wusste, dass sein Vater an dem Punkt angelangt war wo er keinerlei Widerrede duldete und ihr auch erst gar keine Beachtung schenkte, verließ er wutentbrannt das Büro. Natürlich nicht ohne die Tür laut zuzuknallen. Tom wollte ganz und gar nicht irgendwelche Einsätze und schon gar nicht die Verantwortung für einen ganzen Zug übernehmen. Er musste es irgendwie schaffen, Silent zur Vernunft und somit wieder in den Job bringen. Auf dem Weg zum Parkplatz, auf dem er seinen Audi A 8(*2) geparkt hatte, versuchte er Silent auf dessen Handy zu erreichen, jedoch vergeblich. Wahrscheinlich hatte er es immer noch in seinem Spind liegen, wie es allzu oft der Fall war. Silent hielt nie viel von Mobiltelefonen. Sie waren ihm nur lästig und er hasste es regelrecht, dass alles und jeder erreichbar sein musste. Er konnte ganz gut ohne diese Dinger leben. Die Sache hatte nur einen Haken: Sein Umfeld konnte es eben nicht. Und deswegen wurde er auch zu so einem Teil genötigt. Resignierend seufzte Dog, öffnete seinen Wagen und stieg hinein. Er wählte Bills Nummer und war erstaunt, wie schnell dieser am Handy gewesen war. Doch bevor er auch nur in irgendwie ansatzweise etwas sagen konnte, wurde er von Tsu auch direkt schon regelrecht überfallen. „Alter! Ich bin hier im Irrencamp! Ohne Mist! Erst kutschier' ich Silent hier hin, dann erwischen wir diesen Helden mit 'nem alten Sack beim Ficken, dann kippt Silent aus den Latschen, geht duschen und zieht danach blank!“ Tom hatte alle Mühe auch nur ansatzweise zu begreifen, was Bill ihm mitteilen wollte. Aber er wurde absolut nicht schlau aus seinem Kollegen. Er hielt in der Bewegung inne den Wagen starten zu wollen, zog eine Augenbraue in die Höhe und schüttelte ungläubig den Kopf. „Ficken? Silent kippt aus den Latschen? Zieht blank? Tsu STOP! Eins nach'm anderen, okay? Zu allererst verrätst du mir, wo ihr seid. Denn ich werde Georg persönlich den Arsch für sein Verhalten aufreißen! Du wolltest ihn nach Hause bringen, Tsu. Was war so schwer daran? Wo solltest du ihn den hin kutschieren? Wo zum Teufel noch mal steckt ihr?“ Doch anstatt auf Toms Frage zu antworten, plapperte Tsu munter weiter. „Das Bambi hier ist echt kurz vor'm ausrasten. Das dauert nicht mehr lange. Eben hat er noch gejammert wie 'nen Baby als der Arzt im das Pflästerchen abzog und jetzt flucht er wie 'nen russischer Seemann und Silent lacht ihn nur aus. Dog, wenn du hier wärst, du würdest laufen gehen, ganz ehrlich.“ Tom war kurz vor dem Verzweifeln. Nicht, dass ihm die Sache nicht so schon genug zusetzte, nein. Jetzt hatte Tsu sich von Silent auch noch einlullen lassen und sich zu diesem ominösen Retter fahren lassen, wo er nun allem Anschein nach die Puppen, in welcher Form auch immer, tanzen ließ. Er brauchte weitere zehn Minuten um aus Bill heraus zu bekommen wo sie nun genau waren. Und Tom war sich der Tatsache durchaus bewusst, dass er mindestens, wenn er dort ankam, noch eine Stunde brauchen würde um Silent und Tsu davon zu überzeugen, endlich die Sache, wenn auch nur vorerst, auf sich beruhen zu lassen. 1* http://www.lachair.de/de/USM-Haller/Paul-Schaerer-Fritz-Haller/Tische/Haller-Quadrat-Couchtisch-Glas-lackiert-USM-Rubinrot.html 2* http://www.audi.de/de/brand/de/neuwagen/a8/a8/360-grad-ansicht.html Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)