Loveless' Waffe von Rachevampir (Loveless x Akihiko (eigener Charaktere)) ================================================================================ Kapitel 1: Der Kuss ------------------- Soubi wartet wieder einmal vor Ritsukas Schule auf seinen kleinen Liebling und raucht währenddessen eine Zigarette. Als die Schule aus ist, kommen Yuiko und Ritsuka so ziemlich als letztes heraus. Das Mädchen sieht den "Erwachsenen" schon von weitem, winkt ihm voller Freude und rennt auf ihn zu. Der Junge jedoch schlendert in seinem gemütlichen Tempo zu den Beiden hinüber. Sein Blick ist nicht auf ihn gerichtet, sondern eher gesenkt in Richtung Boden. Soubi nimmt seine Zigarette aus dem Mund, wirft sie auf den Boden und tritt sie aus. Denn er weiß genau, wie sehr sein kleiner Liebling es hasst, wenn er vor der Schule oder überhaupt raucht. Als Ritsuka die fallende Zigarette sieht, lächelt er Soubi an, denn er freut sich, ihn wieder zu sehen und dass er anscheinend auch seine Gefühle versteht, was das Rauchen betrifft. Die Beiden haben sich schon seit fast zwei Wochen nicht mehr gesehen, da Soubi eine wichtige Kunstarbeit beenden musste. Soubi lächelt ebenfalls freundlich zurück. Jedoch war auch eine Spur von Sehnsucht in seinem Blick zu erkennen. Er sagte zu Ritsuka: „Ich habe dich vermisst, Ritsuka." Daraufhin wird dieser wie immer ganz rot im Gesicht woraufhin Yuiko wieder einmal schmunzeln muss. Als sich Yayoi zu ihnen gesellt gehen die Pärchen auch schon wieder in zwei verschiedene Richtungen auseinander. Yayoi und Yuiko gehen gemeinsam noch irgendwo eine Kleinigkeit einkaufen. Sie wollen heute Abend gemeinsam kochen. Die Zwei sind schon fast ein Paar. Yayoi hat Yuiko schon immer angehimmelt, doch Yuiko hatte ihm erst einen Korb wegen der Größe gegeben und sich dann in Ritsuka verliebt. Dieser ist jedoch auch kleiner als sie selbst. Da Ritsuka jedoch nichts als Freundschaft für sie empfindet und noch dazu mit Soubi zusammen ist, hat sie sich ganz langsam damit abgefunden und sich Yayoi zugewandt. Jedoch hat sie bis heute einen kleinen Funken Hoffnung, dass Ritsuka sie doch irgendwann noch lieben lernt. Doch Yuiko weiß, dass die Chance sehr gering ist. Soubi fragt Ritsuka: „Darf ich dich heute wieder nach Hause bringen?" „Was für eine Frage! Natürlich darfst du!", antwortet Ritsuka, „du sollst sogar", fügt er kleinlich, kaum für Soubi hörbar, hinzu. Also machen sich die Zwei auf den Weg zu Ritsukas Haus. Still schweigend laufen die Beiden nebeneinander her. Nach einer Weile legt Soubi einen Arm um die Schulter des Ohrenträgers. Dieser wehrt sich nicht, was bedeuten kann, dass er sich in dieser Haltung wohl fühlt und es vielleicht sogar genießt. Auf einmal schießt ein Mann ohne Ohren aus einer Ecke hervor, welcher sicherlich jünger ist als Soubi, vielleicht 20 Jahre alt, und sprintet direkt auf Ritsuka zu. Der Junge fragt sich in Gedanken schon: „Oje, was ist das denn für ein komischer Kerl?" Während der Fremde auf ihn zu rennt beugt dieser sich zu Ritsuka herunter und gibt ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund. „Was soll das?! Was fällt dem ein! Hoffentlich versteht Soubi das jetzt nicht falsch." Dinge wie diese gehen Ritsuka während des kurzen Kusses durch den Kopf. Dann verschwindet der Fremde auch schon wieder so schnell wie er gekommen ist. Ritsuka ist noch ganz fassungslos, denn er hat immer noch nicht so ganz verstanden, was soeben geschehen ist. Doch als er es begriffen hat, merkt er den wütenden und eifersüchtigen Blick von Soubi. Dieser wollte dem fremden Kerl gerade hinterher eilen und ihm kräftig die Meinung sagen, wie er es wagen könne "seinen Ritsuka" zu küssen. „Oh nein, er hat es missverstanden. Soubi kann so etwas nicht einfach wegstecken und so tun, als wäre nichts geschehen", bemerkt der Ohrenträger. Da fallen ihm frühere Worte von Soubi ein: „Ich werde dich beschützen, egal was es mich kosten wird." Ritsuka hielt ihn zurück und versuchte ihn mit einer Umarmung zu beruhigen. Zu seiner Überraschung funktioniert es. „Lass es gut sein Soubi. Es war doch nur ein unbedeutender Kuss. Er hatte nichts mit Emotionen zu tun", erklärte der Schwarzhaarige ihm. Schließlich genießen Beide diese Haltung. Danach laufen sie händchenhaltend weiter bis zu dem Haus des Kleinen. Kapitel 2: Ein Gespräch ----------------------- Als Ritsuka vor der Haustür angekommen ist, will er sich mit einem kurzen "bis bald" von Soubi verabschieden. Doch dieser hält sanft das Handgelenk seines kleinen Lieblings fest und sagt: „Bitte öffne oben in deinem Zimmer die Schiebetür. Ich möchte noch eine Weile bei dir bleiben. Wir haben uns doch schon so lange nicht mehr gesehen." „Na gut. Wenn es unbedingt sein muss", antwortet Ritsuka gelangweilt und löst sich schnell, jedoch sanft, von Soubis griff, öffnet die Tür und betritt sein zu Hause. Er schaut erst kurz in der Küche und im Wohnzimmer, ob seine Mutter anwesend ist. Doch es sieht nicht danach aus. Darüber ist der Ohrenträger sehr erleichtert. So kommt ihm Misaki nicht mit nervigen Sprüchen oder Tests, welche sich auf Essen beziehen, in die Quere. Schließlich geht er die Treppe nach oben in sein Zimmer. Der Vorhang ist tagsüber meist zurückgeschoben, damit Licht hereinkommt. Ausnahmefälle sind warme Tage. Da es heute Mittag nicht so warm war, ist er offen, weshalb der Junge Soubi schon auf dem Balkon vor dem Fenster warten sieht. „Ich frage mich wirklich, wie er es immer schafft hier hoch zu springen oder zu klettern ohne sich zu verletzen", macht sich Ritsuka in der Zeit Gedanken, während er die Schiebetür öffnet und den Erwachsenen hereinlässt. Ritsuka wartet überhaupt nicht bis dieser eingetreten ist, sondern nimmt seine Schultasche zur Hand und setzt sich mit ihr an den Schreibtisch um Hausaufgaben in Japanisch, Englisch und Mathematik zu erledigen. Der Schwarzhaarige nimmt sich als erstes Japanisch vor und beginnt mit vollem Eifer. Als er einen leichten, angenehmen Druck auf seinem Kopf zwischen den Katzenohren spürt, was sich als Soubis Kopf entpuppt, und zwei Hände an diesen Horchern, hält er inne. Natürlich störte dieser ihn wieder einmal. „Soubi! Was soll das! Siehst du denn nicht, dass ich beschäftigt bin!", fährt Ritsuka ihn wütend an. Dabei muss er jedoch das angenehme Gefühl gut verbergen, welches seinen Körper bei diesen Berührungen durchströmt. Doch er hat es nicht gut genug versteckt, weshalb Soubi es bemerkt hat. Dies war auch nicht schwierig zu erraten, da der Ohrenträger schon wieder im Gesicht rot geworden ist. „Deine Hausaufgaben kannst du doch machen, wenn ich wieder weg bin. Übermorgen." „?Wieso übermorgen?", überlegt Ritsuka. Seine Waffe sieht den verwirrten Blick seines Sacrifices und erklärt es ihm: „Heute ist Freitag und Morgen ist Samstag. Tja, ich werde heute bei dir übernachten." „Ehhhhhhhhh??!", schreit Ritsuka fassungslos. ______________________________________________________________________________________ Für diejenigen die nicht (mehr) wissen, wer "Misaki" ist, Misaki ist Ritsukas Mutter! Kapitel 3: Ein Gespräch 2 ------------------------- Diese Gelegenheit nutzt Soubi natürlich sofort aus. Er schlingt die Arme um Ritsuka und presst seinen Mund auf die Lippen seines Lieblings, wobei er nach und nach seine Zunge in dessen Mund gleiten lässt, um dessen Schrei zu ersticken. Der Jüngling versucht sich zu wehren und ihn von sich zu stoßen, doch es hat keinen Sinn. Sein Beschützer ist zu stark für ihn. „Warum tut er mir so etwas nur immer an? Ich bin doch nur ein Ersatz. Der meines Bruders,... Seimei..., den alle liebten. Doch da dieser seine Waffe nie an sich herangelassen hat und ich so schwach bin, um ihn los zu werden, benutzt er mich, so, wie er es mit meinem großen Bruder vorhatte, aber nicht tun durfte, da er sonst Prügel, Drohungen oder ähnliches bekam." All dies geht dem Schwarzhaarigen durch den Kopf, während er versucht sich von Soubi zu befreien. Nach einer Weile jedoch gibt er nach. Er ist zu gut. In seinen Küssen steckt so viel Erfahrung. Der Langhaarige hat bemerkt, dass sein Liebling nun ihm die Aufmerksamkeit gewidmet hat und versucht ihn zum Aufstehen zu bewegen, was nach einer Weile funktioniert. Ritsuka steht. Der Blonde schlingt den rechten Arm um die Hüfte des Kleinen und legt dessen linke Hand in seine. Nach diesen Bewegungen lässt Soubi seinen Kleinen wieder zu Luft kommen, für den Moment. Nun "tanzen" sie Richtung Bett. Die anwesende Waffe hat eine Umdrehung gemacht und dabei Ritsuka auf das Bett gelegt und sich über ihn gebeugt. „Das gefällt mir nicht. Er sieht aus wie ein Jäger, der gleich seine Beute verschlingt", bemerkt der Ohrenträger. Der Brillenträger hat sich mit dem linken Knie auf Ritsukas Bett gestützt und fängt nun wieder an den Kleinen zu küssen. Nach einer Weile gleitet er von den Lippen zur rechten Seite und gibt ihm viele kleine Küsse bis zum Hals. Zur gleichen Zeit beginnt er mit der linken Hand unter das T-Shirt seines Lieblings zu fahren. Ritsuka stößt Soubi von sich. „Stopp! Nein! Hör auf damit! Das ist ein Befehl!", schreit er zugleich. Wahrscheinlich konnte er ihn nur von sich kriegen, da jener nicht mehr mit einer Zurückweisung gerechnet hat. Doch da es ein Befehl ist, hört er auf. „Wieso?! Wieso gehst du so weit. Ohne jede Vorwarnung", der Kleine ist den Tränen nahe. „Ich dachte: Er ist erwachsener geworden, seit dem ich ihn getroffen habe. Er ist nun soweit, auch wie einer auszusehen. Doch anscheinend habe ich mich geirrt. Es tut mir leid, dass ich dich so überrumpelt habe, Ritsuka. Ich sagte dir doch schon oft genug, ich werde nichts tun, was du nicht möchtest", verteidigt sich Soubi und erklärt somit auch sein handeln. „Wo soll ich eigentlich schlafen?", ändert der Jäger, in Ritsukas Augen, das Thema. „?Wovon redet er?", denkt der Junge erst. Er hatte es schon wieder ganz vergessen. „Achso,...ja....also...ich habe nur mein eigenes Bett...", erklärt dieser nun schüchtern und wird schon etwas rot bei den Wangen, bei dem Gedanken, wie sie Beide in seinem Bett liegen würden, eng aneinander gekuschelt. Denn er wusste schon, dass Soubi so auch denken würde. „Na dann...werden wir es uns wohl teilen müssen", gesteht Soubi fröhlich mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Oh nein. Er denkt sicherlich schon wieder Pervers", überlegt Ritsuka. „Ich hol dann schon mal die Decke", erklärt der Schwarzhaarige und will schnell verschwinden. Doch Soubi ist wie immer schneller, denn er hat bessere Reflexe und weiß zum größten Teil, wie sein kleiner Liebling denkt. „Wir können uns doch eine Decke teilen. Sie ist groß genug für Zwei. Aber keine Sorge, ich werde dir nichts mehr tun. Versprochen", beichtet dieser schließlich um seinen Schützling zu beruhigen. Ritsuka begutachtet ihn misstrauisch. Durch das Lächeln dessen jedoch wird die Abwehr wieder schnell über den Haufen geworfen. „Es ist schon spät. Wir haben schon so viel Zeit mit dem Herumalbern hier vergeudet, dass es schon dunkel ist. Meine Hausaufgaben hab ich auch noch nicht erledigt und ich bin todmüde", gesteht Ritsuka schließlich gelangweilt, „ich geh jetzt schlafen. Ich wäre dir wirklich dankbar, wenn du mich einfach in Ruhe schlafen lassen würdest und falls nicht..., kann ich dich ganz einfach rauswerfen oder dir den Befehl geben zu gehen. Du magst Befehle doch so gern, oder?", warnt er nochmals mit Nachdruck. „Ist schon in Ordnung. Ich habe verstanden", antwortet Soubi nur kurz. Ritsuka ist ins Bad gegangen um sich umzuziehen, Zähne zu putzen usw. Er ist darin schon immer sehr flink gewesen und schon bald zurück in seinem Zimmer. Als er dieses betritt, hat Soubi sein T-Shirt ausgezogen. „Was ziehst du dich hier aus?! Es gibt so etwas, das nennt sich Bad, welches du jetzt gerne benutzen kannst", schnauzt der Kleine ihn zusammen. „Ich dachte, du brauchst noch etwas länger und habe mich schon hier umgezogen. Ist doch sonst niemand da. Außer dir. Ich liebe dich und da macht mir so etwas nicht aus. Außerdem habe ich nur mein T-Shirt ausgezogen und meine Hose noch an. Noch hinzu kommt, dass du auch weißt, wie ein Mann ohne Kleidung aussieht. Denn du bist selbst einer. Ich habe doch nichts mitgenommen und nach Hause zu laufen dauert mir zu lange. Ich möchte doch die ganze Nacht bei dir sein. Ich schlaf heute in meiner Jeans. Oder möchtest du, dass ich die auch noch ausziehe?", verteidigt sich der Langhaarige wieder und macht am Schluss noch einen kleinen Spaß, da er zum Abschluss des Abends noch einmal die Kommentare und die Stimme seines Lieblings hören will. Während er all dies sagt, spielt ein Lächeln um sein Gesicht. „Du spinnst ja! Du bist echt Pervers, so wie Kio immer sagt! Ist mir jetzt auch egal. Mach was du willst. Ich geh jetzt schlafen, im Notfall auch alleine. Also gute Nacht", meckert Ritsuka und stapft in Richtung Bett um unter die weiche und warme Decke zu schlüpfen. Schon nach einer kurzen Weile merkt er nackte Haut. Soubis Oberkörper. Seine Waffe schlingt seine Arme fest, jedoch angenehm, um ihn. Dieser dreht den Schwarzhaarigen noch um, sodass er zu ihm schaut und zieht ihn an sich. Der Kleine ist gefangen. Gefangen in den Armen des Jägers. Er kann sich nicht mehr bewegen. Doch der Ohrenträger sagt nichts, denn er hat keine Lust, heute noch mehr herumzumeckern. Einen kurzen Satz flüstert er Soubi jedoch noch zu, bevor er einschläft: „Lass mir etwas Freiraum und lass ja die Finger von mir, wenn ich eingeschlafen bin." „Nun ist es wirklich so ausgegangen, wie ich dachte. Wir zwei eng umschlungen in meinem Bett", denkt der Jüngere von beiden noch kurz. Nun schläft Ritsuka und seine Waffe wacht über ihn, bis dieser selbst eingeschlafen ist. Nach einer Weile jedoch wacht Loveless mehr oder weniger auf. Es ist nicht die reale Welt, denn sonst würde er in seinem Bett liegen, neben Soubi. Doch er war in einem Park. Das bedeutet, es gibt drei Möglichkeiten. Entweder es ist ein Traum, er ist heute Nacht ein Schlafwandler gewesen oder er wurde gekidnappt und hier ausgesetzt, um jemanden anzulocken oder anzutreffen. Kapitel 4: Der Traum / Die Vision --------------------------------- Entführt worden ist Ritsuka sicherlich nicht. Denn er ist weder geknebelt, damit der Junge nicht weglaufen kann, noch beleuchtet, um jemanden anzulocken. Es ist stockfinster und niemand ist weit und breit zu sehen. Nun bleibt nur noch die Entscheidung: Ist der Ohrenträger Schlafwandler gewesen oder ist es ein Traum? Dies beantwortet jener selbst, indem er sich mit den Fingernägeln der rechten Hand kurz in den linken Oberarm zwickt. Es ist kräftig genug, damit es wehtun müsste, doch der Schmerz bleibt aus. Somit steht fest, dass sich Ritsuka in einem Traum befindet. Im ersten Moment ist er erleichtert. Doch nun führt der Junge eine Diskussion in seinen Gedanken: „Warum möchte ich so etwas in einem Traum feststellen, ob es wirklich einer ist? Und wieso fühle ich mich so, als würde ich nicht schlafen? Außerdem, wieso bin ich in so einer dunklen Ecke, wenn es MEIN Traum ist? Oder ist er das etwa nicht? So muss es sein, denn sonst könnte ich mich in eine andere Umgebung wünschen oder es heller machen. Bedeutet das, dass mich jemand hierher gerufen hat, weil dieser jemand etwas von mir möchte? Aber wieso ist dann niemand hier?" Nach einer halben Ewigkeit hört der Schwarzhaarige Schritte und bemerkt, dass sich diese ihm nähern. Einige 100 m von ihm entfernt bleibt diese unbekannte Person im Blickfeld von Ritsuka stehen. Gerade so, dass dieser ihn in der Dunkelheit noch erkennen konnte. Es war ... Ritsuka schaute genauer hin und erstarrte. Es war der komische Kerl, welcher ihn heute Nachmittag im vorbeirennen geküsst hatte und Soubi so wütend und eifersüchtig gemacht hat. „Warum muss ich ausgerechnet von DEM träumen!", bedenkt der Ohrenträger wütend in Gedanken. Auf einmal wird der Abstand zwischen ihnen und ein Teil um sie herum in einem Kreis erleuchtet. „Woher kommt dieses Licht?" ,fragt sich Ritsuka wieder in Gedanken. „Wahrscheinlich ist dies sein Traum. Dieser Fremde hat sich Helligkeit gewünscht und deshalb ist Licht aufgetaucht. So muss es sein. Ist jetzt aber auch egal", fügt der Schwarzhaarige noch in seinem Kopf hinzu. Nach einer Weile beginnt der Junge das Gespräch mit einigen seiner letzten Gedanken: „Du bist doch der Kerl von heute Nachmittag, oder?! Warum hast du mich geküsst? Wieso erscheinst du in meinem Traum, oder ist das etwa deiner? Dann wieso hast du mich hierher bestellt? Und wer bist du eigentlich?", all diese Fragen stellt Ritsuka in nur einem Atemzug. „Bitte eine Frage nach der anderen. So viele Fragen kann sich doch niemand merken", antwortet der Fremde mit ruhiger Stimme. „Ich beantworte dir schon mal die Fragen, an die ich mich noch erinnere. Also...ja, ich bin dir heute Nachmittag begegnet. Mein Name ist Akihiko Shirakawa und ich bin 19 Jahre alt *¹. Wer ich für dich bin, kann ich dir jetzt noch nicht verraten. Und du musst Ritsuka Aoyagi sein, auch bekannt als Loveless", redet der Kerl weiter. Nun eine kurze Beschreibung, wie dieser mysteriöse Kerl eigentlich aussieht. Er hat kurzes silbern schimmerndes Haar, welches von hinten nach vorne immer länger wird. Er hat türkis-grüne Augen und einen gut gebauten Körper mit vielen Muskeln. Dafür muss er viel trainiert haben, um diese alle zu bekommen und sie auch zu behalten. Außerdem trägt er am rechten Ohr einen schwarzen Ohrring und zwei schlichte schwarze Ketten um den Hals*². „Wo...woher weißt du das?", stottert Ritsuka nun etwas ängstlich, aber wird auch schon ruhiger als vorher. „Nun beantworte mir noch meine anderen Fragen, welche den Kuss heute Nachmittag und diesen Traum betreffen", redet der Schwarzhaarige weiter. „Ich habe dich geküsst, um mich mit dir mit einem dünnen Band zu verbinden. Durch dieses Band kann ich dir diese Vision schicken. Der Grund warum ich heute hier bin, ist, dass ich mit dir reden muss. Es gibt eine Frage, die ich dir stellen muss, Loveless. Wer ist deine Waffe?", beantwortet Akihiko schlicht und stellt mit Nachdruck und voller Anspannung seine Frage. "Natürlich ist Soubi Agatsuma meine Waffe! Das weiß doch jeder, der über mich Bescheid weiß", entgegnet Ritsuka nun wieder wütend. „Das ist nicht wahr", unterbricht ihn der Silberhaarige mit immer noch ruhiger Stimme, jedoch wirkt er leicht angespannt, „Soubi Agatsuma ist die Waffe von Beloved." „War", korrigiert der Schwarzhaarige ihn, „Soubi war die Waffe von meinem Bruder Semei, Beloved." „Nein, er IST die Waffe von Beloved, denn dein Bruder ist nicht tot, sondern nur untergetaucht", klärt Akihiko das Missverständnis auf. „Was! Das ist nicht wahr! Das kann nicht wahr sein! Sein verbrannter Leichnam saß in der Grundschule auf meinem Platz!", schreit Ritsuka ihm entgegen. „Nun bin ich nochmal mit Fragen stellen dran", eröffnet der Ohrenträger, als er sich von dem Schock wieder einigermaßen erholt hat, „warum kannst du mir nicht sagen, wer DU für MICH bist? Ich bin immer noch der Ansicht, dass du nur ein Fremder bist." "Ich bin kein Fremder für dich. Das wirst du auch bald verstehen lernen. Aber ich kann es dir nicht jetzt sagen, du musst mich aufsuchen, dann werde ich es dir erzählen", blockt Akihiko die Frage ab. „Wenn du mehr darüber wissen willst, wer Soubi wirklich ist, warum dein Bruder nicht tot ist, sondern seinen Tod nur vorgetäuscht hat und wer ich für dich bin, dann komm in diesen Park, in dem wir uns momentan befinden, sobald du aufgewacht bist. Aber komm allein und erzähle niemandem wo du hingehst, vor allem nicht Soubi Agatsuma. Ich werde dir nichts tun, versprochen. Dafür bist du mir zu kostbar. Außerdem würde dich Hr. Agatsuma davon abhalten. Ich hoffe, wir sehen uns gleich. Bis dann." Das sind die letzten Worte, die der Silberhaarige dem Jungen hinterlässt. Damit wurde die Vision von der Seite des Schmuckträgers aus beendet und um Ritsuka herum wurde es wieder stockfinster. Ritsuka wacht wieder in der realen Welt auf, in den Armen von Soubi. Der Kleine befreit sich sofort sanfte aus dessen Armen und schleicht sich, um seine Waffe unter keinen Umständen zu wecken, leise ins Bad um sich anzuziehen, die Zähne zu putzen, die Haare kurz durchzubürsten und sich zu waschen, um wach zu werden. Dann geht er so leise er kann die Treppe hinunter, streift sich dort noch schnell ein Schuhpaar über und geht aus der Haustür. Ritsuka macht sich sofort auf den Weg in die Richtung zu jenem Park. Wenn die Möglichkeit besteht, dass sein geliebter Bruder noch lebt und jemand weiß, wo Semei sich gerade aufhält, muss der Ohrenträger diese Initiative ergreifen. Nun fängt er an zu rennen und erreicht schon bald den Park. Der Schwarzhaarige geht in die Richtung der riesigen Eiche, wo auch schon tatsächlich eine Person wartet. Die Größe müsste ungefähr mit der des Kerls aus dem Traum übereinstimmen. Dieser hat ihn anscheinend auch schon bemerkt und winkt Ritsuka zu sich. Mit langsamen und zögernden Schritten geht der Junge auf Akihiko zu. ______________________________________________________________________________________ *¹ Zum Vergleich: Ritsuka ist zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt. *² So stell ich mir Akihiko Shirakawa ungefähr vor: http://img32.picoodle.com/img/img32/4/1/6/f_animeboy1m_7b22bc2.gif Bitte sagt mir Bescheid, wenn der Link nicht mehr funktioniert, danke. Kapitel 5: Wer ist Akihiko Shirakawa? ------------------------------------- „Da ist er endlich, das Sacrifice vom Loveless-Team, Ritsuka Aoyagi. Endlich habe ich dich gefunden. Ich freue mich schon so darauf, dass wir endlich vereint sein werden", macht sich der an der Eiche Wartende vor Freude und Erleichterung Gedanken, „die Suche hat endlich ein Ende." „Da bist du also. Ich hatte schon bedenken, ob du wirklich kommen würdest. Du bist doch alleine gekommen, oder? Niemand ist dir gefolgt?!", beginnt Akihiko das Gespräch, vergewissert sich der Tatsache, dass er alleine ist und durchbricht somit die Stille. „Ja ich bin alleine. Mir ist niemand hinterher gelaufen, zumindest soweit ich weiß. Damit wir aber gleich eins klarstellen: Wer du bist, interessiert mich eigentlich nicht wirklich. Ich will nur wissen, wo Semei ist und weshalb er seinen Tod vorgetäuscht hat!", entgegnet Ritsuka kalt. „Nun habe ich ihn endlich gefunden, doch er möchte gar nicht den wahren Grund wissen, weshalb ich mit ihm in Kontakt getreten bin.", überlegt der 19-Jährige traurig. „Dieses Thema möchte ich lieber an einem anderen Ort besprechen, für den Fall, dass dir doch jemand gefolgt ist", blockt der Silberhaarige dieses Thema gleich wieder ab. „Warum denn?! Erst willst du mir in dem Traum nichts verraten und soll dich hier treffen und nun müssen wir schon wieder den Ort wechseln?! Ich werde aus dir nicht schlau. Warum wird um alles, was meinen Bruder betrifft immer so ein großes Geheimnis gemacht?", schreit der Schwarzhaarige nun voller Zorn. „Shhht", macht der Schmuckträger und legt den Zeigefinger seiner rechten Hand auf seine eigenen Lippen, „es ist mitten in der Nacht. Alle schlafen, das solltest du eigentlich auch machen" beendet er seinen Satz und kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. Damit wird Ritsuka etwas rot und senkt den Kopf, denn sein Gegenüber hat vollkommen recht. Er sollte um diese Zeit draußen nicht so brüllen. Der Ältere seufzt kurz. Als er bemerkt, dass der Ohrenträger anscheinend verstanden hat und diesem eine leichte Röte ins Gesicht geschossen ist, welche dieser nicht versteht, kann er sein Lächeln erst recht nicht zurückhalten. „Ich möchte mit dir gerne erst besprechen, weshalb ich eigentlich mit dir in Kontakt getreten bin. Erinnerst du dich noch? Es geht um deine Waffe, deine WAHRE Waffe. Wie ich dir schon erklärt habe, es ist nicht Soubi Agatsuma", beginnt Akihiko wieder das Gespräch. Als dieser anfängt zu reden erhebt Ritsuka seinen Kopf und schaut in das Gesicht seines Gegenübers. Eigentlich will der Ohrenträger es gar nicht hören, doch andererseits... „...es wäre sicherlich nicht schlecht mit meiner echten Waffe in Kontakt zu treten. Natsuo und Youji haben mir doch erklärt, dass man stärker ist, wenn man mit jemandem zusammen kämpft welcher denselben Namen hat wie man selbst", überlegt der Schwarzhaarige schließlich. Der Silberhaarige beginnt erneut zu reden und unterbricht somit den Gedankenfluss des Jüngeren. „An dieser Stelle komme ich ins Spiel. Darf ich dir deine WAHRE Waffe vorstellen, die Waffe von Loveless?" Ritsuka horcht auf. Seine Augen erhalten ein leichtes Leuchten, welches Hoffnung und auch irgendwie Vorfreude, nicht mehr allein mit dem Namen Loveless zu sein, widerspiegelt. „Ich, Akihiko Shirakawa, bin die Waffe von Loveless. Du, Ritsuka Aoyagi, bist somit MEIN Sacrifice und MEIN Herr", stellt sich der Schmuckträger vor, „ich bin so froh, dich endlich gefunden zu haben." „Das glaub ich jetzt nicht, das ist jetzt nicht wahr! Warum ausgerechnet ER?! Irgendwie glaub ich ihm nicht und kann ihn nicht besonders gut leiden", ist das einzige, das Ritsuka dazu denken kann. „Beweis es mir! Ich kauf dir diese Nummer nämlich nicht ab. Ist es denn so amüsant kleine Jungs zu ärgern, die nicht die Waffe mit demselben Namen haben?!", schreit der 16-Jährige, jedoch in einer Lautstärke, die schlafende nicht wecken wird. „Das habe ich schon befürchtet. Er glaub mir nicht", bemerkt Akihiko erneut niedergeschlagen. Daraufhin öffnet dieser seine Jacke und hält auf der linken Seite des Halses den Kragen weg. „Du musst schon näher heran kommen, wenn du deinen Beweis sehen willst", erklärt ihm der Schmuckträger im normalen Tonfall, „schau dir das Symbol an meinem Hals an", ergänzt er. Daraufhin kommt Ritsuka näher und stellt sich auf die Zehenspitzen. Er legt sogar seine linke Hand auf die linke Schulter (aus Ritsukas perspektive) von Akihiko, um etwas Halt zu haben und nicht so schnell das Gleichgewicht zu verlieren. Der Jung erschrickt. Es ist das Symbol von Loveless. Ritsuka kann es nicht fassen. Was noch viel erstaunlicher ist, ab dem Moment, als er das Zeichen gesehen hat, sind sämtliches Misstrauen und die abstoßenden Gefühle von ihm abgefallen. Der Schwarzhaarige stellt sich wieder auf den ganzen Fuß und streift seine linke Hand an Akihikos Brust nach unten und lässt sie schließlich einfach wieder neben seinem eigenen Körper baumeln. Danach lehnt sich Ritsuka leicht gegen den Älteren, welcher nach einiger Zeit etwas zögerlich seine Arme um den Jungen legt und ihn somit in eine Umarmung zieht. Der Schmuckträger genoss das Gefühl, als die Hand des Jüngeren kurz an seiner Brust entlang gestreift sind und sich der zierliche Körper an ihn lehnte. Der Silberhaarige ist verwundert. In dem Kleinen steigt ein Gefühl auf, welches für ihn ganz neu und unbekannt ist. Es ist das Gefühl der Geborgenheit, er ist nicht mehr alleine. Sie teilen dasselbe Schicksal. „War das nun zu viel für dich mein Kleiner?", fragt Akihiko nach einer Weile besorgt. Leicht bilden sich Tränen der Freude in den Augen des Silberhaarigen. Er ist so froh, dass sein Herr ihm nun glaubt und sich ihm hingibt, anstatt ihn zu schlagen oder ähnliches. Auf diese Frage nickt Ritsuka nur. Er wundert sich auch über sich selbst, dass er nicht wütend über die Worte "mein Kleiner" wird. Bisher konnte er es nie leiden, wenn man dies zu ihm sagte. Doch bei ihm ist es nicht unangenehm, es löst sogar ein schönes Gefühl in ihm aus, welches unbeschreiblich für ihn ist. „Ich möchte dich nicht zu Soubi Agatsuma zurückgehen lassen. Bitte komm mit mir, zu mir nach Hause. Du siehst außerdem sehr müde aus. Lass uns gehen, hm?", flüstert Akihiko seinem Sacrifice ins Ohr. Normalerweise würde Ritsuka nun so etwas sagen wie: „Spinnst du jetzt total? Ich geh doch nicht mit einem wildfremden Typen mit, der mich bei unserer ersten Begegnung geküsst hat und mir bis jetzt noch immer fremd ist." Doch der Widerstand bleibt aus. Der Junge nickt wieder nur stumm, lässt sich von seiner wahren Waffe in die Arme nehmen und sich zu diesem nach Hause tragen, denn er ist inzwischen so müde geworden, dass dieser gerade dabei war im stehen einzuschlafen und nach kurzer Zeit in den Armen seines Beschützers tatsächlich einschläft. Ritsuka hat anscheinend jemanden gefunden, dem er auf Anhieb vertrauen kann, sonst würde er dies sicherlich nicht so schnell geschehen lassen. Somit macht sich Akihiko auf dem Weg zu sich nach Hause. Dieses hat ungefähr dieselbe Entfernung wie Ritsukas Haus, jeweils auf den Park bezogen, nur in die entgegengesetzte Richtung. Bei sich zu Hause angekommen legt er den schlafenden Jungen in seinen Armen im Schlafzimmer in sein Bett und deckt diesen behutsam zu. Sein zu Hause ist in einer Mietwohnung im dritten Stock von insgesamt 18 Stockwerken. Es besteht aus vier Zimmern: Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad. Auf der rechten Seite (von der Eingangstür ausgehend) befindet sich das Wohnzimmer und dahinter die Küche. Auf der linken Seite das Schlafzimmer und anschließend daran das Bad.*¹ Die Einrichtung ist im großen und ganzen sehr schlicht gehalten. An der Küche ist nichts besonderes. Die Wände und die Decke sind in einem angenehmen Hellgrün gestrichen. Der Boden besteht aus einem braunen Holzboden Es gibt wie in fast jeder Küche einen Herd, eine Mikrowelle, einen Kühlschrank, Bearbeitungsflächen, Schubladen für das Besteck und Schränke für das Geschirr. Im Wohnzimmer befindet sich eine große bequeme cremefarbene Coach und davor ein großer Flachbildfernseher. Hinter dem Fernseher ist eine Schiebetür aus Glas mit cremefarbenen Gardinen zur Verzierung, passend zu den orangenen Wänden und der Decke. Der Boden besitzt dasselbe Material wie in der Küche. Hinter dem Fenster befindet sich ein Balkon, von welchem man einen schönen Ausblick auf den östlichen Stadtteil hat und somit jeden Morgen gut den Sonnenaufgang beobachten kann. Im Schlafzimmer ist das Bett in der linken Ecke an die Wand gestellt und darüber befindet sich ein Fenster. Auf der rechten Seite des Bettes steht ein kleines Nachtschränkchen mit einer Nachttischlampe und einem Wecker darauf. Die gegenüberliegende Seite wird von einem großen Kleiderschrank bedeckt. Die Wände sind in einem beruhigenden Türkis gestrichen, wobei die Farbe nicht kalt wirkt. Am oberen Ende ist eine typische japanische Verzierung in Schwarz zu sehen. Der Boden ist von einem dunkleren Holzboden überzogen, als in der Küche und im Wohnzimmer. Im Bad befindet sich eine Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken, worüber ein Spiegel aufgehängt ist. Die Wände und der Boden sind mit weißen Fließen, die Decke mit weißen Holzbrettern bedeckt. Akihiko geht erst noch ins Bad Zähne putzen, zieht seinen langen Schlafanzug an und den ganzen Schmuck aus, welcher aus zwei schlichten schwarzen Ketten und einem schwarzen Ohrring besteht. „Wenn ich nur in Boxershorts schlafen würde, könnte ich ihn bei seinem morgigen Erwachen erschrecken. Es ist sicherlich niemand scharf drauf an einem neuen Tag neben einem fast noch fremden Typen aufzuwachen. Eventuell würde ich sogar frieren, da es heute nicht besonders warm war", überlegt Akihiko noch kurz um sich selbst zu erklären wieso er nicht einfach in seiner Unterwäsche schläft. Ich sollte den kleinen auf die Wandseite schieben, damit er mir heute Nacht nicht aus dem Bett fällt. Schließlich befindet sich der Kleine in einer fremden Umgebung und viele schlafen dann schlechter. Als er den Schwarzhaarigen berührt und sanft nach hinten schiebt wird sein linker Oberarm von diesem sanft umfasst. Daraufhin muss Akihiko, wie schon so oft an diesem Abend, lächeln. Schließlich legt er sich daneben und umarmt den Jungen noch mit dem rechten Arm. Somit liegen die beiden eng aneinander gekuschelt in Akihikos Bett und schon bald darauf folgt der Silberhaarige dem Schwarzhaarigen ins Land der Träume. _____________________________________________________________________________________ *¹ Hoffe ihr könnt es euch vorstellen. Wenn nicht einfach nachfragen. Kapitel 6: Sag mir die Wahrheit! -------------------------------- ~Bei Ritsuka zu Hause~ Soubi wacht morgens durch die Sonnenstrahlen auf, welche in das Zimmer strahlen. Er blinzelt ein paar Mal, um sich an das Sonnenlicht zu gewöhnen. Dann erst stellt der Brillenträger fest, dass der kleine zärtliche Körper seines Sacrifices fehlt. Er lässt den Blick im Zimmer umherwandern. Doch von Ritsuka fehlt jede Spur. „Wo ist der denn jetzt schon hin verschwunden?", überlegt der Blonde. Schließlich seufzt er gelangweilt. „Vielleicht ist Ritsuka gerade ins Bad gegangen...", denkt der junge Erwachsene sich dann und lässt sich zurück ins Bett fallen. Um es sich noch einmal bequem zu machen, verschränkt er die Arme hinter dem Kopf und legt seinen Schädel auf diese. Doch dann vernimmt Soubi eine weibliche Stimme und ein Klopfen an der Tür. „Ritsuka?! Ritsuka! Aufstehen! Ich hab dir leckeres Frühstück gemacht! Mach doch bitte die Tür auf und komm zu mir runter! Ritsuka?! Ritsuka!", ruft Misaki nach ihrem Sohn. „Anscheinend ist er nicht im Bad, sonst hätte seine Mutter ihn doch dort gehört, oder?", grübelt Soubi über die ganze Sache. Da Ritsukas Mutter anscheinend nicht vor hat so schnell wieder zu verschwinden verlässt Soubi das Gefühl der Entspannung und setzt sich an die Bettkante. Er hat keine Geduld noch länger zu warten. Ritsuka kommt einfach nicht zurück. Der Blonde zieht sich wieder sein Oberteil über und verlässt Ritsukas Zimmer durch die Balkontür und springt von dort aus herunter. Der Brillenträger beschließt, etwas spazieren zu gehen. „Vielleicht ist Ritsuka ja mit Freunden unterwegs, wie Yuiko und Yayoi... Bei einem Spaziergang könnte ich ihm eventuell begegnen!", überlegt Soubi. Also läuft der Ältere durch die Stadt, den Park, am Ufer entlang und vielen anderen Plätzen. Doch Ritsuka oder seinen Freunden begegnet er nicht. Enttäuscht macht sich die Waffe auf den Weg zurück in seine eigene Wohnung. „Ich hoffe, ihm ist nichts zugestoßen! Immerhin muss ich Seimei regelmäßig Bericht erstatten, wie es mit Ritsuka und mir vorangeht. Wenn ich ihm erzählen würde, er sei verschwunden, ist hier die Hölle los!", macht sich Soubi nun ernsthafte Gedanken um sein eigenes Wohlergehen. Vor seiner Wohnung angekommen schließt er die Tür auf und setzt sich auf sein Bett. Gegenüber von ihm steht nun ein nicht vollendetes Gemälde. Soubi seufzt. Er ist etwas niedergeschlagen. „Schade, ich hatte mich so auf einen schönen langen Tag mit meinem Schützling gefreut", trauert der Blonde in Gedanken seinem Wunsch nach. „Und die Beiden Chaoten Youji und Natsuo vermisse ich auch irgendwie. Da war wenigstens noch etwas leben in meiner Wohnung. Doch nun, da diese weg sind, wirkt sie wieder so kalt, verlassen und einsam", stellt er nun auch noch fest. Soubi wirkt nun richtig deprimiert. „Zum Glück habe ich jetzt wenigstens einmal Ruhe vor Kio. Der hat mich in letzter Zeit ganz schön genervt. Vor allem mit seinen ständigen Predigten von "Pervers sein" und "der arme Junge", wenn es einmal wieder um Ritsuka ging", überlegt der junge Erwachsene. Es ist bestimmt ein Wunder, dass ihm noch nicht der Schädel geplatzt ist, vor lauter Selbstgesprächen. Schließlich schüttelt der Brillenträger den Kopf. Er versucht so die dummen Gedanken loszuwerden. Soubi versucht sich wieder zusammenzureißen und erhebt sich vom Bett. Sogleich holt er einen Haargummi heraus und bindet seine Haare zu einem Pferdeschwanz. Dann holt er seine Malutensilien und macht sich daran, sein nicht vollendetes Werk weiter zu malen. Schließlich muss es bis nächste Woche fertig sein. Nicht anders zu erwarten, ist auf dem Gemälde ein Schmetterling zu erkennen. ~Zur gleichen Zeit bei Akihiko Shirakawa zu Hause~ Am nächsten Tag erwacht Akihiko als erstes und das so um 10 Uhr. Das erste, was der Silberhaarige bemerkt, als er aufwacht, ist ein zierlicher kleiner Körper, welcher sich anscheinend in der Nacht an ihn gekuschelt hat. Ritsuka liegt wie eine Katze zusammengerollt im Bett und hat sich mit den Armen an seine Waffe gekuschelt, indem er in die Richtung des Silberhaarigen geneigt liegt, seine linke Hand auf der muskulösen Brust seines Beschützers abgelegt hat und seinen Kopf auf Akihikos linken Arm gelegt hat. „Oh man ist der niedlich. Noch so jung und unschuldig“, denkt sich der Ältere und kann nicht wiederstehen seinem Meister sanft die Katzenohren zu kraulen, jedoch möchte er diesen noch nicht wecken, sondern seinen süßen Traum zu Ende träumen lassen. Erst brummelt der Ohrenträger etwas unverständliches, doch schließlich kommt dem Silberhaarigen ein „…lass das…Soubi…das kitzelt…“ zu Gehör. Akihiko ist enttäuscht. Er hat jetzt zwar seinen Meister gefunden, jedoch hat dieser schon eine andere Waffe ins Herz geschlossen und zwar die ehemalige Waffe seines Erzfeindes, welche diesem jedoch immer noch treu ist und alle seine Befehle weiterhin ausführt. Der Silberhaarige fletscht leicht die Zähne. Seimeis letzter Befehl liegt nun einige Jahre zurück und hat bis heute angehalten. Soubi soll Ritsuka dienen und versuchen ihn von seiner wahren Waffe fernzuhalten. Doch nun ist Soubi gescheitert. Die Loveless Waffe hat das Loveless Sacrifice gefunden und zu sich holen können. Ritsuka wird nach und nach mehr wach. Das Streicheln an seinen Horchern hat einfach nicht aufgehört. Leicht gereizt setzt sich der Schwarzhaarige auf. Es hat ihn schon immer gestört, wenn jemand an seinen Ohren herumgemacht hat. „Mensch Soubi! Ich hab dir doch gerade eben gesagt du sollst aufhören! Ich will noch weiterschlafen!", fährt der Ohrenträger seinen Bettgenossen an. Der Junge wollte sich gerade umlegen um wirklich wieder zu schlafen, als er feststellt, dass es gar nicht Soubi ist und sich nicht in seinem eigenen Zimmer befindet. Leicht verwirrt starrt der Jüngere sein Gegenüber an. Da fallen ihm die Ereignisse der letzten Nacht wieder ein. Wie er seine wahre Waffe getroffen hat. „A-Akihiko....", stottert der Ohrenträger verlegen, „ich ähm...es tut mir leid..." Erst blickt die Waffe sein Sacrifice etwas verwirrt an, doch dann vernimmt er schon die Entschuldigung. „Ist schon ok, Ritsuka. Du bist ihn und seine Art anscheinend schon sehr gewohnt", antwortet der Silberhaarige nur freundlich. Eine Weile schauen sich die Beiden nur in die Augen, bis Akihiko den Blick abwendet und sich sanft von seinem Schützling befreit. Er setzt sich auf und verlässt das Bett. „Soll ich Frühstück machen?", schlägt dieser dann vor. Währenddessen lächelt die Waffe seinen Meister an und wartet auf dessen Antwort. Ein paar Momente blinzelt Ritsuka nur. Der Junge muss sich erst daran gewöhnen. Schließlich kennt er diesen jungen Erwachsenen erst seit gestern und ist deshalb noch leicht skeptisch ihm gegenüber. Vor allem hat Soubi ihn das nie gefragt. Nach einer Weile des Zögerns stimmt Ritsuka mit einem Kopfnicken zu. „Gut, dann bereite ich alles vor. Du kannst dich in der Zwischenzeit im Bad frisch machen, ins Wohnzimmer gehen oder dich auf die Terrasse setzen", schlägt der Ältere dem Kleinen vor. Dabei zeigt Akihiko immer in die entsprechende Richtung. Schließlich war Ritsuka noch nie bei ihm zu Hause. Mit diesen Worten verlässt der Silberhaarige sein Schlafzimmer und betritt im Schlafanzug die Küche. Dort räumt er Brötchen vom Vortag, Brot, Marmelade und Käse aus dem Kühlschrank. Dazu stellt der Ältere noch Orangensaft, Apfelsaft und Milch. „Vielleicht möchte Ritsuka aber auch etwas anderes Trinken", überlegt Akihiko. Deshalb geht er zurück in sein Zimmer. Dort findet er seinen Meister immer noch im Bett vor. Der Silberhaarige kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der junge Erwachsene stellt dazu keine Fragen, nur die, welche er sowieso stellen wollte: „Möchtest du etwas bestimmtes trinken? Tee? Kaffee? Kakao? Oder reicht dir Orangensaft, beziehungsweise Apfelsaft?" Fragend und liebevoll wie ein großer Bruder schaut der Ältere ihn an. „Ähm, mir reicht Orangensaft, danke", antwortet Ritsuka nur knapp. Danach richtet er seinen Blick gezielt auf einen nicht vorhandenen Punkt auf der Bettdecke. Akihiko merkt natürlich sofort, dass mit ihm etwas nicht stimmt. „Ist alles ok mit dir? Du siehst traurig aus....", versucht er es aus ihm herauszubekommen. „Ich...Ich...Ich versteh es einfach nicht! Du bist meine Waffe, das hast du mir gesagt! Irgendwie glaube ich dir auch, wegen dem Zeichen in deinem Nacken. Aber, wieso hast du mich nicht früher gefunden?!", fragt Ritsuka ihn, wobei seine Stimme lauter wird. Anscheinend hat ihm das schon länger auf der Zunge gebrannt. Der Ohrenträger wird nach und nach aufgewühlter und klingt ein wenig sauer. „Weißt du überhaupt wie einsam ich mich gefühlt habe, wie alleine ich war?!" Ritsuka würde ihm am liebsten eine runterhauen, doch unterlässt dies. „Und was ist mit meinem Bruder Seimei? Wieso lebt er noch? Wieso hat Seimei seinen Tod vorgespielt?" Ritsuka ist nun völlig außer sich. Akihiko hört ihm schweigend zu. Als der Silberhaarige die Tränen bemerkt weicht er jedoch auf. „Shht...ist ja gut...", versucht der Ältere ihn zu beruhigen, „ich werde es dir erzählen, die ganze Wahrheit. Aber lass uns erst etwas Essen, in Ordnung? Damit du wieder zu Kräften kommst!", schlägt der Silberhaarige ihm vor und lächelt ihn bei letzterem an. Zögerlich nickt der Kleine, wischt sich die letzten Tränen weg und quält sich aus dem Bett. Akihiko geht zurück in die Küche, schüttet Ritsuka schon einmal ein Glas voll Orangensaft aus und macht für sich einen Kaffee. Den braucht er so gut wie jeden Morgen, um wach zu werden. „Wow, so ein schönes Bad....", staunt der Ohrenträger. Schnell macht er sich fertig. Ritsuka hat es eilig. Schließlich möchte der Schwarzhaarige so schnell wie möglich die Wahrheit erfahren. Auf dem Weg in die Küche stellt er erst fest, was für eine schöne Wohnung Akihiko besitzt. So schön ordentlich, aufgeräumt und sauber. Als Ritsuka bei seiner wahren Waffe angekommen ist, beschließt er, ihm seine Meinung zu dessen Wohnung mitzuteilen. Als jener dies hört lächelt der Ältere ihn freundlich an. „Danke, schön dass es dir gefällt!" Genau in diesem Moment trägt der junge Erwachsene die letzten Sachen raus auf den Balkon. Es ist ein sehr schöner morgen und nicht wirklich kalt, sondern sogar recht angenehm. „Komm, setz dich, Ritsuka!", schlägt der Silberhaarige mit freundlicher Stimme vor. Er selbst setzt sich hin. Nachdem sich sein Sacrifice neben ihm niedergelassen hat, beginnt der Ältere sich Brötchen und Belag auf den Teller zu holen. Gemeinsam frühstücken die Beiden, jedoch findet nicht wirklich ein Wortwechsel statt. Ritsuka greift eher zögerlich zu, obwohl er es doch eigentlich so eilig hat. Nach circa einer halben Stunde sind sie mit dem Frühstücken fertig. Akihiko erhebt sich und räumt ab. Danach spült er noch schnell das Geschirr. „Komm, lass uns ins Wohnzimmer gehen. Dort werde ich dir alles erzählen, was du wissen möchtest. Doch vorher, möchte ich mich gerne noch anziehen", spricht er Ritsuka nach dem langen Schweigen an und lächelt bei letzterem. Der Silberhaarige führt seinen Meister ins Wohnzimmer und zeigt ihm mit einer Handbewegung, dass er doch schon Platz nehmen soll. Schnell verschwindet Akihiko in sein Zimmer, sucht sich dort ein paar Kleidungsstücke zusammen und begibt sich ins Bad. Dort zieht er sich flott um und versucht so gut es geht seine Haare zu stylen. Doch in der Eile hat dies anscheinend nicht so gut funktioniert. Schnell zieht der Silberhaarige sich noch seinen Schmuck an. Er liebt diesen und geht nie ohne ihn aus dem Haus und würde diese Accessoires am liebsten nie ausziehen. Doch er hat Angst, es könne in der Nacht etwas kaputt gehen. Sein Schmuck ist schon fast sein Markenzeichen! Als der Schmuckträger im Bad fertig ist eilt Akihiko zurück ins Wohnzimmer. Dort sieht er, wie Ritsuka sich schon auf der Couch niedergelassen hat. Freundlich lächelt Akihiko ihn an und setzt sich neben ihn. Anscheinend war dem Jungen das etwas zu nahe, denn kaum hat sich der Silberhaarige hingesetzt, rückt der Kleine etwas von ihm weg. Der Schmuckträger kann dies irgendwie nachvollziehen und entgegnet deshalb nichts. Er schaut ihn nur weiterhin liebevoll an. „Also, hast du irgendwelche bestimmten Fragen? Ich möchte dir als erstes die Fragen beantworten, die dir am Meisten auf der Zunge brennen. Doch lass uns zuerst über uns, Loveless, reden. Dann kommt dein Bruder an die Reihe", beginnt Akihiko das Gespräch. Ritsuka ballt die Hände zu Fäusten. Schließlich interessiert ihn das Thema mit seinem Bruder mehr, als die Sache mit seiner wahren Waffe. Der Silberhaarige bemerkt zwar seine Reaktion, sagt jedoch nichts dazu. „Ich ähm...wollte wissen, wieso du mich nicht schon früher gefunden hast!", fragt der Ohrenträger schließlich monoton, wobei er mit der Stimme nach und nach lauter wird. Akihiko ist erst über Ritsukas Stimme verwundert, jedoch nickt er dann nur. „Du wirst es erfahren", antwortet er am Anfang nur knapp, „aber versprich mir bitte, ruhig zu bleiben, egal was ich dir erzähle. Auch wenn es dann um deinen Bruder geht", stellt der Ältere nachträglich noch eine Bedingung, „wenn du es verarbeiten musst und eine Pause brauchst, sag mir Bescheid. Ich werde dir alle Zeit der Welt lassen, die du dafür benötigst." Daraufhin nickt Ritsuka nur kurz, anfangs leicht zögerlich. Etwas schüchtern rückt Akihiko näher zu seinem Meister. Der Silberhaarige möchte für ihn da sein, wenn sein Sacrifice ihn braucht. Bevor er anfängt zu erklären, seufzt dieser nochmal. Schließlich beginnt Akihiko zu erzählen: „Ich habe sehr lange nach dir gesucht. Ich denke, so ungefähr seitdem ich sechs Jahre alt bin. Doch es war schwierig und ich war immer erfolglos. Eine Waffe kann die Anwesenheit seines Sacrifices spüren, wenn es in der Nähe ist. Doch bei mir war es nicht so. Egal wo ich gesucht habe, nirgendwo ein Anzeichen von dir, meinem Meister. Doch vor ein paar Monaten, habe ich ein paar Gespräche mitbekommen. Ein Paar Kinder bis hin zu Teenagern haben über das Loveless Sacrifice und die Waffe von Beloved geredet. Vor allem über ihre Bindung. Natürlich hat mich das sehr geschockt. Immerhin ist so etwas nicht normal, wenn Waffe und Sacrifice unterschiedlicher Namen sich zusammen tun, da dadurch nun einmal die Kraft halbiert wird. Ich habe dich gesucht und irgendwann gefunden. Doch anfangs war ich mir nicht sicher, ob du es wirklich bist! Deshalb habe ich dich beobachtet, besonders, wenn Soubi in deiner Nähe war. Irgendwann habt ihr über Seimei geredet und damit wurde meine Vermutung bestätigt. Ich habe mir dann überlegt, wie ich Kontakt zu dir aufnehmen kann. Es war sehr schwierig eine Idee zu bekommen, doch schließlich ist mir die Lösung gekommen. Ich musste dich treffen, dich küssen. Leider warst du nie alleine unterwegs. Entweder warst du mit Freunden unterwegs oder mit Soubi. Deshalb ging es nicht anders. Ich musste es tun, wenn deine angebliche Waffe dabei ist und gleich wieder verschwinden, sonst wäre es zum Kampf gekommen und das wollte ich nicht! Vor deinen Freunden wollte ich dich nicht bloßstellen.... Ich weiß nun auch, wieso es für mich so schwierig war, dich zu finden! Zumindest habe ich mir es zusammengereimt und ich denke, es müsste hinkommen. Von deiner Geburt an war immer dein Bruder an deiner Seite. Damals war er noch stärker als wir und deshalb war es mir unmöglich dich darunter zu finden. Doch als Seimei nicht mehr da war, trat Soubi an seine Stelle. Also blieb die Situation unverändert. Soubi ist stark. Doch da ihr auch noch eine Bindung habt, hatte sich für mich die Suche zusätzlich erschwert. Inzwischen ist es gut möglich, dass wir stärker sind als er. Soubi wäre bestimmt ein würdiger Gegner, da wir Stärkenmäßig doch recht Nahe aneinander liegen müssten. Alles, was in den letzten Wochen geschehen ist, war nur Zufall! Und ich bin froh, dass diese Hölle endlich vorbei ist! Endlich habe ich dich gefunden!" Am Schluss bricht Akihiko in Tränen aus. Vor Freude, aber auch, da er sich an seine Qual in den letzten Jahren erinnert. Der Silberhaarige würde seinem Meister am liebsten um den Hals fallen, jedoch unterlässt er dies lieber. Schließlich weiß der Schmuckträger nicht, wie Ritsuka reagieren würde. Der Junge hat ihm stumm zugehört und ihn nicht unterbrochen. Als er den anscheinenden Nervenzusammenbruch von Akihiko bemerkt, lehnt der Ohrenträger sich sanft an ihn. Der Schwarzhaarige möchte ihn trösten, doch kann er so etwas nicht gut. Zumindest hat Ritsuka es noch nie getan. Schließlich nimmt der Junge ihn sogar in den Arm. Nach einer Weile in den warmen Armen seines Meisters beruhigt Akihiko sich wieder, jedoch löst er den Körperkontakt nicht. Der Silberhaarige genießt ihn anscheinend sogar. So verweilen sie für einige Zeit schweigend. Irgendwann durchbricht dieses Mal Ritsuka die Stille. „Du musst sehr viel schlimmes durchgemacht haben. Und das nur wegen mir. Es tut mir leid", versucht der Schwarzhaarige sein Mitgefühl auszudrücken. Akihiko ist darüber sehr glücklich und nickt. „Jetzt, da ich schon etwas mitbekommen habe, wie du so bist, habe ich entschlossen, dass du es Wert warst!", erklärt der Ältere, wobei seine Stimme wieder an Festigkeit gewinnt. Erneut schweigen sie eine Weile. „Wie ist das eigentlich wegen unserem Mal? Ich habe es nicht. Wird das irgendwie übertragen oder so? Bei den bisherigen Gegnern von Soubi und mir hatten es nämlich immer Beide, die Waffe UND das Sacrifice", fragt Ritsuka schließlich. Der Schwarzhaarige klingt sogar leicht interessiert. Anscheinend will er sich auch endlich mit seiner wahren Waffe vereinigen. „Nunja, das geht bei uns noch nicht. Normalerweise entsteht bei dem ersten Kuss zwischen Waffe und Sacrifice das Band. Bei dir ist kein Mal erschienen, da Soubi nicht deine wahre Waffe ist. Und ich sag dir schon einmal eins, die Malübertragung ist sehr Schmerzhaft. Aber ich werde dir zur Seite stehen! Doch da du momentan eine Bindung mit einer anderen Waffe hast als mir, kannst du keine weitere eingehen. Jedoch konnte ich dir glücklicherweise eine Vision schicken. Ein Band ist schon vorhanden, jedoch ist es sehr sehr dünn und deshalb spüren wir es nicht wirklich. Du musst das Band mit Soubi trennen! Und zwar indem du ihm weh tust. Nicht körperlich, sondern seelisch!", versucht Akihiko ihm die zweite Frage zu beantworten. Als Ritsuka hört, er solle sich von Soubi trennen weitet der Junge geschockt die Augen. „Aber ich....ich...", stottert der Ohrenträger nur. Der Schwarzhaarige weiß nicht was er sagen soll. Ritsuka möchte Soubi nicht verlassen, jedoch auch gerne bei seiner richtigen Waffe sein. Schließlich ist bei Akihiko so ein Gefühl der Geborgenheit aufgetaucht und das nur, da er das Zeichen, welches sie verbinden wird, gesehen hat. „Mach dir keine Sorgen. Wir müssen nur etwas Zeit miteinander verbringen. Uns aneinander gewöhnen. Dann wirst du feststellen, dass wir zusammengehören! Aber, ich möchte dich auch zu nichts zwingen", erklärt der Ältere seinem Schützling. „Ich....ich....", stottert der Junge. Er sieht leicht verwirrt aus. Schließlich atmet er einmal tief ein und aus. Dann seufzt Ritsuka kurz. „Ich brauch eine kurze Pause. Das war nun doch etwas viel. Ich muss diese Story erst einmal verarbeiten", erklärt der Ohrenträger. „Natürlich. Das kann ich verstehen", versucht Akihiko ihm sein Mitgefühl beizubringen. Sanft zieht er seinen Meister näher an sich und nimmt nun ihn in den Arm. Dabei löst der Silberhaarige die Umarmung des Jüngeren. Die Waffe versucht seinem Sacrifice beizustehen. Akihiko kann sich denken, wie dieser sich fühlt und was er gerade durchmachen muss. Schließlich hat der Silberhaarige selbst das auch erlebt. So sitzen sie eine Weile schweigend nebeneinander. Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde hat Ritsuka die Antworten verarbeitet und ist bereit für mehr Informationen. „Ich glaube du hast Recht. Wir sollten etwas Zeit miteinander verbringen. Ich bin noch sehr verwirrt. Einerseits, möchte ich gerne mit meiner wahren Waffe zusammen sein, doch andererseits habe ich schon so viel Zeit mit Soubi verbracht!", versucht Ritsuka seiner Waffe klar zu machen, was in ihm vorgeht. „Wie gesagt, ich werde dir alle Zeit dieser Welt geben, die du brauchst", wiederholt Akihiko, „doch vielleicht wird sich deine Meinung ändern, wenn du die ganze Wahrheit über Soubi und deinen Bruder kennst." „Die ganze.....Wahrheit?", fragt der Junge nach, „was ist es? Sag es mir, bitte!", fleht er den Älteren an. Etwas ruckartig löst Ritsuka sich von seinem Beschützer und schaut ihm in die Augen. „Akihiko, ich kann es verkraften!", beteuert der Schwarzhaarige seine Aussage. Der Silberhaarige überlegt nicht lange. Er seufzt nur kurz. „Nun gut, ich werde es dir erzählen", teilt der Ältere ihm mit. Kurz darauf beginnt Akihiko zu erzählen: „Soubi ist nicht die wahre Waffe von Beloved, deinem Bruder. Soubi ist eine unbeschriebene Waffe. Jemand, ohne Meister. Namenlose Waffen sind jedoch auf der Suche nach einem Meister. Dein Bruder Seimei hat von jenen Waffen gehört und wollte sich dies zu eigen machen. Er hat Soubi getroffen und ihn mit seinem Namen markiert, Beloved. Sie haben lange gemeinsam gekämpft und waren auch sehr stark. Doch irgendwann ist die wahre Waffe von Beloved aufgetaucht. Seimei hat natürlich nichts dagegen gesagt. Für ihn war Soubi nur eine Übergangslösung, bis seine wahre Waffe ihn findet. Es ist nämlich so, dass das Sacrifice immer von den Waffen gefunden wird. Natürlich hat Seimei seine erste Waffe um den Finger gewickelt, sodass er ihn weiterhin als treuen Untergebenen behalten kann. Für ihn war das schließlich kein Problem. Alle Menschen lernen schnell, ihn zu lieben! Deshalb ja auch der Name Beloved! So hat er es geschafft, das Band mit Soubi zu trennen, indem er ihm seelisch weh tat, indem dein Bruder sich mit seiner wahren Waffe, Nisei, zusammen getan hat. Soubi hat die Anziehungskraft zwischen den Beiden gespürt und das hat ihn verletzt. Doch da Seimei ihn ja so eingewickelt hat, dass er ihn liebt, ist dieser ihm trotzdem weiterhin treu geblieben. Dein Bruder hatte schon einen Plan für Soubis Verwendung. Er wollte DICH weiterhin überwachen. Seimei will irgendwann mit DIR zusammen kämpfen. Auch wenn ihr beide Sacrifice seid! Denn ihr seid Blutsverwandt, was noch einmal stärker ist, als denselben Namen zu tragen. Deshalb wollte er MICH von DIR fernhalten! Doch da die sieben Monde hinter seinen Plan gekommen sind, sich mit dir verbinden zu wollen, konnte er nicht mehr bleiben. Ihr könntet eine Bedrohung darstellen und das wäre nicht gut für das Wohl der Welt. Er musste untertauchen! Deshalb hat er seinen Tod vorgetäuscht." Somit beendet Akihiko seine lange Erklärung, welche Seimei betrifft. Das Erste, was er danach tat, war tief ausatmen. Zögerlich schaut der Schmuckträger zu seinem Meister. „Wie er das wohl verarbeiten wird? War das zu viel auf einmal?", überlegt der Ältere. Der Kleine starrt eine Weile vor sich hin. Es war anscheinend wirklich zu viel für ihn. „Seimei hat tatsächlich so etwas schlimmes getan und geplant?!", bringt er nach langem Schweigen schließlich hervor. Erwartungsvoll schaut er den Älteren an. Akihiko nickt nur. „Woher weißt du das alles?", fragt der Junge gleich hinterher mit etwas lauter Stimme. Der Silberhaarige seufzt. „Soll ich es ihm wirklich sagen?...Ja, ich werde es ihm sagen. Ich möchte keine Geheimnisse vor ihm haben", überlegt er kurz. „Ich gehöre zu den sieben Monden", bringt der Schmuckträger nur knapp hervor. Daraufhin weitet Ritsuka geschockt die Augen. Ruckartig steht er auf. „Das ist jetzt nicht wahr, oder?!", schreit der Junge seine Waffe an. Der Ohrenträger ballt seine Hände zu Fäusten und fletscht die Zähne. Man sieht ihm richtig an, wie sehr er die Mitglieder der sieben Monde hasst. Akihiko senkt den Kopf, um jeden möglichen Blickkontakt zu vermeiden. So verweilt dieser eine Weile. Schließlich nickt er und schaut wieder auf. „Doch, es ist wahr", beteuert der Silberhaarige. „Ich weiß, wie sehr du uns hasst, da wir deinen Bruder töten wollen. Aber du musst versuchen uns zu verstehen! Stell es dir mal aus einer anderen Perspektive vor. Ein junger Teenager taucht auf und droht den Weltfrieden mit Hilfe seines kleinen Bruders zu zerstören! Das ist schrecklich! Vor allem, da er dich, seinen EIGENEN Bruder, nur benutzen will! Da können wir doch nicht tatenlos herumsitzen und nichts tun! Wir müssen handeln!", versucht Akihiko seinem Meister ihr Handeln zu erklären. Eine Weile schweigt der Schmuckträger, dann redet er weiter. „Ich weiß nicht, ob du es schon weißt, aber.... dein Bruder Seimei war auch Mitglied der sieben Monde. In einem Punkt bin ich mir jedoch sicher. Dir ist bestimmt nicht bekannt, wie bestimmt wird, wer bei den sieben Monden ist und wer nicht! Ich werde es dir sagen. Die Mitglieder der sieben Monde werden jedes Jahr neu gewählt. Es sind immer die sieben stärksten Namen. Die sieben stärksten Waffen und ihre Meister. Ritsuka, ich bin ein Mitglied der sieben Monde und somit bist du ebenfalls ein Mitglied", klärt der Silberhaarige ihn über eines der wichtigsten Dinge noch auf, „verstehst du? Das bedeutet, du wirst helfen müssen, deinen Bruder zu töten..." Ritsuka ist nach wie vor außer sich vor Wut, hört ihm jedoch zu. Er wagt es auch nicht, ihn zu unterbrechen. „Ich soll was...?!", schreit der Junge, nachdem seine Waffe zu Ende geredet hat. Anscheinend stellt er es sich bildlich vor. Wie zwei junge Teenager Angst und Schrecken verbreiten, vielleicht sogar den Tod vieler Menschen bringen. Aber auch, wie er seinen geliebten Bruder töten soll. Seine Hände entspannen sich wieder. Doch dann spannt er sie wieder an. Dies wechselt er ab. Anscheinend kann Ritsuka sich gerade nicht entscheiden, was er tun soll. Akihiko sieht seine Verzweiflung und vernimmt das Chaos, welches in ihm herrscht. Deshalb nimmt der Silberhaarige seinen Meister fest in den Arm. „Lass all deinen Gefühlen freien Lauf. Du darfst schreien, weinen, mich verprügeln. Egal, wonach es dir verlangt, es ist dir erlaubt", versucht der Schmuckträger ihn erneut zu trösten. Ritsuka weint. Als er die Arme um sich spürt und fest angedrückt wird versucht er sich dagegen zu wehren. Der Junge schlägt ihm kräftig gegen die Brust. Akihiko macht das nichts aus. Er ist weit schlimmeres gewohnt als solche Schläge. Der Schwarzhaarige hat die Worte seines Beschützers nur gedämpft wahrgenommen. Der Ohrenträger hat sich irgendwann genug ausgetobt und vergräbt sein Gesicht an Akihikos Brust, wobei er sich an dessen Arm in das Shirt krallt. Der Junge sucht Trost, Schutz, Geborgenheit. Akihiko versteht den Kleinen größtenteils und versucht ihm das zu geben. Auch die Gefühle, nach denen es ihn verlangt. „Es wird eine ganze Zeit brauchen, bis er das alles verarbeitet hat", überlegt der junge Erwachsene. Schließlich seufzt er kurz. Sanft streichelt die Waffe seinem Sacrifice durch das Haar. Der Silberhaarige legt sogar sanft seinen eigenen Kopf auf Ritsukas. So stehen sie da, aneinander gekuschelt. „Ich glaube der ist so überfordert, dass er sich nicht mehr bewegen kann", bedenkt Akihiko. Also hebt er ihn hoch und trägt seinen Meister zurück ins Bett. „Ruh dich aus, Ritsuka. Schlaf am besten noch einmal ein wenig, ok?", schlägt der Schmuckträger ihm mit ruhiger Stimme vor. Immerhin wollte dieser sowieso vorhin noch weiterschlafen. Somit sollte einschlafen kein großes Problem darstellen. „Was rede ich da für einen Müll? Der kann jetzt bestimmt nicht schlafen!", denkt sich der junge Erwachsene. Schließlich deckt der Schmuckträger ihn zu und setzt sich eine Weile auf die Bettkante und wacht über seinen Meister. Irgendwann beschließt er wieder aufzustehen und den Raum zu verlassen. „Vielleicht möchte Ritsuka alleine sein. Schließlich muss er darüber nachdenken...", überlegt Akihiko. Doch als der Silberhaarige sich erhebt hält sein Meister ihn fest. Verwundert schaut der Schmuckträger den Jungen an. „Ritsuka...", flüstert er nur. „Bitte geh nicht weg! Lass mich jetzt nicht alleine! Ich habe Angst! Ich weiß nicht was ich machen soll! Ich bin wütend! Auf alle! Auf meinen Bruder, weil er seinen Tod vorgetäuscht hat und so grausam zu Soubi war. Auf Soubi selbst, weil er mich immer anlügt und auf dich, da du...", bringt der Junge heraus und beginnt kurz darauf zu weinen. Einen Grund, weshalb er auf seine wahre Waffe wütend sein soll, fällt ihm nicht ein. Schließlich hat Akihiko selbst ja nicht beschlossen, seinen Bruder zu töten, sondern alle sieben Monde Mitglieder. Deshalb ist er eher auf alle Mitglieder dieser Organisation wütend. „Ich kann es einfach nicht fassen! Seimei soll so einen schlechten Charakter haben? Aber er war doch immer so liebenswert! Und Soubi? Mit dem bin ich ja eigentlich nie wirklich klar gekommen... immerhin habe ich so oft festgestellt, dass er mich anlügt oder mir etwas verschweigt!", überdenkt Ritsuka die ganzen Informationen, welche seine Waffe ihm erzählt hat, „aber andererseits tut mir Soubi leid. Mein Bruder soll ihn angeblich SO benutzt haben?! Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen!" Die Sache mit Seimeis Vorhaben hat ihn am Meisten mitgenommen und geschockt. „Shht....ist ja gut....", versucht er ihn zu beruhigen, „wenn du das möchtest, mach ich das doch gerne", erklärt der Schmuckträger ihm mit sanfter Stimme. Also setzt der Silberhaarige sich zurück aufs Bett und wacht über seinen Meister. Dieser schläft jedoch nicht, sonder starrt nur vor sich hin. Entweder auf die Bettdecke oder an die Decke. Dabei hält Ritsuka die ganze Zeit die Hand seiner Waffe. „Anscheinend beruhigt ihn der Körperkontakt....", überlegt Akihiko. Wegen diesem Gedanken muss er lächeln. „Vielleicht möchte er aber lieber zu sich nach Hause? Dort kann er eventuell besser zur Ruhe kommen....", bedenkt der junge Erwachsene nun erst. „Möchtest du wieder zu dir nach Hause? Dort fühlst du dich vielleicht wohler. Immerhin bist du dort in deiner gewohnten Umgebung... Da kannst du das alles bestimmt besser verdauen", schlägt der Schmuckträger ihm vor. Daraufhin schüttelt der Schwarzhaarige nur den Kopf. „Dort fühl ich mich überhaupt nicht wohl. Da ist es hier viel besser! Zu Hause nervt mich meine Mutter die ganze Zeit und Soubi könnte auch wieder dort auftauchen...", erklärt der Junge seine Entscheidung. Akihiko sagt dazu nichts, sondern nickt nur stumm. Der Ohrenträger schaut ihn nicht an, jedoch schaut die Waffe seinen Meister die ganze Zeit an. Irgendwann beginnt der Silberhaarige auch noch Ritsuka an der Handoberfläche mit dem Daumen zu streicheln. Er möchte ihm das Gefühl der Geborgenheit vermitteln. Der Schmuckträger lächelt ihn an. Der Schwarzhaarige hat anscheinend nichts dagegen, denn er zieht die Hand nicht weg oder schlägt die seiner Waffe weg. ___________________________________________________________ So, ein sehr langes, aber auch verwirrendes Kapitel. Sagt mir bitte per Kommi Bescheid, wenn etwas unklar ist. Dann werde ich versuchen die Stelle genauer zu beschreiben, im Notfall auch persönlich erklären, falls es dann immer noch nicht klar ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)