Bittersweet Flavoured Poizon. von abgemeldet (Soroban, Zoro, Ayabie und eine Menge Dokidoki...~) ================================================================================ Kapitel 1: Part one. Arrival. ----------------------------- Bittersweet flavoured Poizon~ Part one. Arrival Ich blickte über das Schulgelände. Hier sollte ich nun ungefär 3 Jahre wohnen? Meine Mutter hatte mich gerade hierher gefahren. Kurz, hatten wir uns verabschiedet, dann ist sie allein zurück in meine geliebte Heimatpräfektur Mie gefahren. Meine Eltern und ich waren uns einfach nicht mehr einig gewesen…Schließlich hatten sie einfach beschlossen, mich, das Landei auf ein Internat in Tokyo zu stecken. Und da stand ich nun. Mit meinem Koffer mit nur meinen Lieblingsklamotten drin, und ein Paar Sachen die ich wohl zu brauchen schien, und über die Schulter meinen E-Bass, den ich von dem Geld von meinem Letzten Geburtstag gekauft hatte. Auch er war ein Auslöser für die ganzen Zicken meiner Eltern. Als ich noch zuhause gewohnt hatte, war ich oft zu spät oder gar nicht mehr nachhause gekommen.. Ich war mit ein paar „Freunden“(sie waren eigentlich nur Bekannte mit dem selben Intresse~ sie waren nie sonderlich herzlich zu mir gewesen, sie waren nur alles, was ich in dieser Szene kannte..) oft in Osaka und hatte gefeiert.. In Visual Kei Clubs… Meine Eltern(und besonders mein Vater…) waren alles andere als begeistert von meiner Leidenschaft für diese ausgefallenen Looks, und für meine Sucht nach Musik und Bass lernen.. Ich war zu diesem Zeitpunkt gerade 15 Jahre Alt…klar, ich sollte in diesem Jahr schon 16 werden, aber was hies das schon? Was auch immer. Genervt, versuchte ich die schwere Tasche hochzuhieven, da sah ich hinüber zu den Kirschbäumen. Wie jedes Jahr zum Schuljahreswechsel, blühten sie in schönster, zartrosaner Pracht. Wie jeder Japaner liebte ich sie..und ich liebte eigentlich auch diese Zeit. Doch was sich unter den Kirschbäumen befand, oder besser gesagt, abspielte, war beinahe noch schöner. Ich sah es gut, denn die Bäume waren nicht sonderlich weit weg, und irgendwie glaubte ich, dieser Anblick würde sich mir auf ewig ins Hirn brennen, jedenfalls ist das bis Heute so. Unter den hauchzarten Blüten saßen zwei Jungs, einer immer hübscher als der andere- Beide hatten irgendwie geblichene Haare, und der eine spielte E-Gitarre mit einem tragbaren Mini-Verstärker(er war ganz ähnlich wie meiner..) und der andere krakelte etwas dazu auf einem Papier rum. Beide lachten herzlich, und es wirkte so unglaublich Harmonisch, als seien sie ein sehr verliebtes Paar. Im nächsten Moment Ohrfeigte ich mich wieder für diesen Gedanken~ Das waren doch zwei Jungs! Genau wie ich einer war. Auch wenn man mir das nicht gleich auf den ersten Blick ansah…~ Mein Haar war recht lang, es hing mir schon bis über die Schultern. Auch deswegen hatte ich mich -sprichwörtlich- mit meinen Eltern in den Haaren gehabt- Sie wollten, dass ich sie kurzschnitt, ich wollte das natürlich nicht. Außerdem fand ich Röcke und Kleider unglaublich süß, und im Allgemeinen diese eher Mädchenhaften Harajuku-Fashions..und als Visual Kei Fan ist es doch auch als Junge nicht unüblich Make-up zu tragen? Bisher hatte ich mir weder Schminke gekauft, geschweige denn getraut welche an zu wenden.. Durfte ich das als Junge? Kein Plan. Immer noch stand ich wie angewurzelt vor den beiden Jungs, und wahrscheinlich sah das auch ziemlich beknackt aus. Deswegen, ging ich auch unter leichtem Ächzen, wegen der schweren Tasche zu dem Gebäude, und meldete mich beim Sekräteriat. Diese, wiesen mich zunächst auf ein Einzelzimmer im Rechten Jungenwohnheim, und wiesen mir an, morgen meine Uniform nicht zu vergessen.. Ich nickte nur, und wieder, hievte ich diese viel zu schweren Taschen zum Gebäude am anderen Ende des Geländes…Na toll. Nooaarg, ich wurde noch wahnsinnig. Echt ey, ich hätte jetzt und hier sofort losheulen können. Das war alles so scheiße… Ich wollte nicht auf diese Schule! Ich wollte nicht in dieses Wohnheim! Ich wollte überhaupt einfach nur irgendwohin, wo ich ungestört Musik hören und spielen konnte. Frustriert, schloss ich mit dem Zimmerschlüssel die Tür auf, und blickte in ein Zimmer mit 2 Betten. Es war nicht sonderlich groß, aber schön hell, durch das Große Fenster an der Frontseite schien die Frühlingssonne hinein. Hatte man mich aber nicht auf ein Einzelzimmer verwiesen? Ach egal. Wenn hier erstmal niemand kam, hatte ich eben mehr Platz, das war doch auch was. Ich öffnete den Schrank, und begann, meine Klamotten ein zu sortieren. Ich stellte zu meinem Bedauern fest, dass meine Mutter meine Lieblingshaarspange wieder aus meinem Koffer genommen hatte. Oder was hies hier „Lieblingsspange?!“ Ich besaß ja nur diese eine. Sie war schwarz-rot karriert, und ich brauchte sie, wenn ich baden wollte, ohne nasse Haare zu bekommen. Und ich liebte sie…sie sah süß aus, und war nützlich..und Mama hatte sie jetzt sicher weggeworfen.. Ich hatte das Gefühl, mein Magen würde sich, durch sein ewiges Zusammengekrampfe deutlich verkleinern..Toll. Ich stellte fest, dass es schon Abend geworden war, als ich mein Zeug endgültig ausgeräumt hatte, und erschöpft las ich mir noch die Hausordnung durch. Man hatte sie mir noch in die Hand gedrückt, als ich im Serkrätariat gewesen war. Um 22:00 Uhr kam jemand zur Kontrolle, spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte ich in meinem Zimmer sein, und um 20:00 Uhr auf dem Gelände, weil sich dann die Tore schlossen. Konnte mir auch egal sein, außer zum Unterricht oder vielleicht zum Essen würde ich diesen Raum hier nicht verlassen. Glaubte ich zumindest. Ich hatte das glück, dass sogar ein eigenes, kleines Bad angebaut war. Gut, es bestand aus einem Spucknapf von ranzigem Waschbecken, eine winzige Duschkabine und ein ebenso verranztes Klo, aber besser als solche Gruppenduschen oder so ein Mist. Es war mir peinlich, wenn mir andere Jungs beim Duschen zusahen, und es war mir auch peinlich sie zu sehen. Naja...…ich lies mich erschöpft auf mein Bett fallen, und es dauerte auch nicht mehr allzu lange, bis die Kontrolle kam. Sie war eigentlich ganz nett, oder besser gesagt er. Es war nur ein Betreuer, und er wollte mir gleich eine Einführung geben und so… Ich meinte nur, ich hätte keine Probleme, und er solle sich keine Gedanken machen. Also, verlies er das Zimmer wieder, und ich schleppte mich noch einmal müde ins Bad, putzte mir die Zähne, und zog mich um, um dann müde auf der fürchterlich harten Matratze einzuschlafen. Ich war am Vortag erst am späteren Nachmittag angekommen, und so hatte ich die Einweihungsfeier der Neuen verpasst. Mein Wecker klingelte, und verpennt und entnervt schlug ich auf das schrillernde Teil. Zeit aufzustehen, Tatsuhi. Ja, das war der Name, den ich meinem neuen ich gegeben hatte. Dem ich, dass nicht so ganz auf seine Eltern hört…dem eingebildeten, Musik-süchtigen, Fashion-Trends-liebenden Ich. Müde, und mir in den Augen reibend, stand ich auf, gähnte, und tapste ins Bad. Ich klatschte mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht, und fühlte mich gleich wacher. Ich suchte die (schrecklich langweilige und hässliche) Uniform aus meinem Schrank, und schlüpfte hinein. Die für Schüler an dieser Schule war wirklich grässlig! Ob die für Mädchen wenigstens hübsch war..? War ja auch egal. Hastig kämmte ich mir die Haare durch, und packte meine Tasche. Gab es hier Frühstück? Bestimmt. Aber wo?? Nachdem ich mein Zimmer verlassen hatte, schloss ich es sozusagen feinsäuberlich ab, und lief den Gang hinunter. Ich sah viele Schüler aus dem Wohnheim wo ich auch jetzt „wohnte“ und versuchte, herauszufinden, wo sie hinliefen. Ich stand kurz an einer Glastür, die ein Foyer zum Ausgang abgrenzte, und ein ziemlich fettes Ekelpaket schubste mich beiseite, so, dass ich beinahe auf die Schnauze geflogen wäre. Er grunzte nur etwas wie „aus dem Weg, du schwuchteliger Neuling!“ Wie höflich und nett man doch zu mir war..und das jetzt schon..! Es war doch immer wieder eine Freude.. Eigentlich wäre es einfacher gewesen, irgendwen zu fragen, aber man ignorierte mich hier mit einer solchen Dreistigkeit, dass ich mich gar nicht traute. Ja, entweder, man ignorierte mich, oder bezeichnete mich als schwuchteliger Neuling..toll. Das fing ja großartig an. Wenigstens, musste ich mir nicht mit so einem das Zimmer teilen. Ja, Tapi-chan ist gern allein! Und Problem damit, ihr hässlichen Kohlkopf-Gesichter? Ihr ignoranten Hackfressen?! Ja? Pech. Tapi-chan will eh nix mit euch zutun haben…! Mit diesen Gedanken rauschte ich aus dem Wohnheim, zu einem Saal auf dem Gelände, der mir nach Mensa aussah, aber ich lag nicht ganz richtig- Das war der Verstanstaltungsraum, die Mensa war aber nicht sonderlich weit, man sah sie schon von dort aus, es war ein Verglastes, relativ modernes Gebäude, und…ja. Die ganzen Schüler wuselten dorthin, deswegen folgte ich ihnen einfach mal. Es waren ja nicht sooo viele Schüler, die in dem Internat wohnten, die meisten kamen als Tagesschüler her.. Ich betrat also den Raum in dem ich in nächster Zeit mein Essen zu mir nehmen würde… Es war wahnsinnig laut hier, und seufzend, nahm ich mir ein Tablett, zeigte der Cafeteria Dame meinen Schülerausweis( nachdem ich nach tausend Jahren mal dran war) Sie nickte bloß, und meinte, der Preis für mein Essen sei schon im Schulgeld mit inbegriffen. Ich schlurfte mit meinem Tablett zu einem kleinen Tisch in der Ecke. Kommentarlos spachtelte ich mein Frühstück in Form von Haferbrei in mich hinein, bis SIE mir auffielen. Die beiden von gestern! Moment, jetzt war noch einer dabei…Er war nicht minder hübsch, aber er war auf jeden Fall schon älter…vielleicht hatte er wiederholt? Die drei waren auf jeden Fall in der diesjährigen Abschlussklasse… Man sah es ihnen einfach an. Einen Fanclub gab es offenbar auch… Die drei waren nämlich umringt von einer ganzen Menge Mädchen, ein Paar Typen waren auch dazwischen. Der eindeutig auffälligste von ihnen saß in der Mitte; Es war (wie fast alles männliche hier..) ein ganzes Stück größer als Ich, hatte geblichen-rot-oranges Haar und war mehrfach gepierct. Ob er schon volljährig war? Sicherlich nicht. Nun fiel mir schon ein vierter auf- Er saß etwas abseits, und hatte Kopfhörer auf den Ohren… Er schien dem ganzen Rummel wenig Beachtung schenken zu wollen, er sah einfach nur zu. Nichts von alledem sorgte dafür, dass er minder hübsch und auffällig wie die anderen drei war… Wer waren sie bloß? Das würde ich ja blad erfahren… Immer wieder erwischte ich mich selbst dabei, wie ich verholen zu den beiden sah, um die am meisten Wind gemacht wurde- Den, mit den vielen Piercings, und den neben ihm..er war sehr, sehr hübsch und wirkte etwas abwesend… Ich konnte mich kaum an ihrem Anblick satt sehen….sie beide waren wie…wie..Visual Kei Rockstars, nur Schüler..und beide so unglaublich hübsch, beliebt und so…sympathisch wirkend… Der mit den vielen Piercings lachte viel, und alberte herum.. Der andere lächelte jedes Mal, und jedes einzelne, kleine Mundwinkel zucken lies ihn irgendwie glänzen.. Ja, es war beinahe, als wäre er von einem Schimmer umgeben, wenn er so fröhlich lächelte. Das faszinierte mich…die anderen jedoch nicht weniger… Wie bereits gesagt…ich konnte mich kaum entscheiden..und eigentlich wollte ich auch näher zu ihnen gehen, zu erfahren, wer sie waren.. Aber ich traute mich einfach nicht…. Als ich mir die letzten Bissen von diesem Fraß reingezwängt hatte, brachte ich mein Tablett weg, und ging in Richtung Schulgebäude. Ich hatte mir in krakeliger Schrift ungefähr notiert, wie meine Lehrerin hieß, und welche meine Klasse war.. Trotzdem irrte ich wie ein behinderter durch die Schule, und wäre beinahe zu spät gekommen. Meine Klassenlehrerin erwartete mich schon, und stellte mich meiner Klasse vor. Ich nuschelte etwas von wegen „ freut mich..“ und lief zu meinem, mir angewiesenen Platz. Nun begann schon die ganze Schererei, vor der ich mich schon von Anfang an gegrault hatte- Dieses Getuschel hinter meinem Rücken! Sofort zeigte man mit den Fingern verholen auf mich, und wisperte mit seinem Nachbarn.. Angefressen, machte ich mir Notizen, und versuchte, sie zu ignorieren. Als es klingelte, und die erste Doppelstunde vorbei war, kam ich überhaupt nicht dazu, aufzustehen, um auf die Pause zu gehen, ich war sofort umringt von einer Menge meiner Klassenkameraden. „Bist du wirklich ein Junge? Du siehst aus wie ein Mädchen! Bist du schwul? Welche Art von Mädchen magst du? Ist das dein erstes Jahr hier? Bist du Internatsschüler? Was sind deine Hobbys?!“ Sie beballerten mich dermaßen mit Fragen, dass ich es beinahe mit der Angst zutun bekam, und ja. Dann beschloss ich die Flucht zu ergreifen, und hechtete aus dem Klassenzimmer. Sie hatten es kaum bemerkt, in ihrer ganzen Aufruhr. Eigentlich hätte ich ja nichts dagegen gehabt, neue Leute kennen zu lernen, und vielleicht auch neue Freunde zu finden, aber ihre Aufdringlichkeit machte mir einfach Angst, und ein bisschen schüchtern war ich eben auch. Ich sah über meine Schulter, um zu gucken ob mich jemand verfolgte, und stellte erleichtert fest, dass ich allein war. Nicht weit von hier war das Ausgangstor zum Schulhof.. Er war ja ganz nett… Ich suchte mir irgendwo in einer Ecke ein Bänkchen für mich allein, um mir das rege Gewusel meiner Mitschüler anzusehen. Wieder, fielen SIE mir auf Ja, da saßen sie wieder, die Ja, da saßen sie wieder, die Fünf hübschen Drittklässler(oder Dreizehntklässler, wie mann’s nimmt..) Umgeben von ihren Bewunderinnen, lachend, Scherzend…gestikulierend, und…so…ich konnte es gar nicht recht in Worte fassen…wenn ich »leuchtend« gesagt hätte, wäre das seltsam rübergekommen….aber irgendwie passte es. Beinahe Engelsgleich… Und BÄÄM! Schon gehörte ich mit zu ihren Verehrern, und wünschte mir irgendwie, sie würden mir ein wenig Beachtung schenken. Meine Augen schweiften kurz ab; Ich sah eine Menge Leute wieder in kleinen Grüppchen stehen, und hin und wieder zu mir deutend, tuschelten sie natürlich über mich. Ich stellte fest, dass ich dabei war, eine art Hass-Liebe zu dieser Schule aufzubauen… Jetzt schon wünschte ich mir nichts sehnlicher, als diesen geheimnisvollen jungen Männern näher zu kommen, und insgeheim wollte ich unbedingt wissen, ob sie auch Internatsschüler waren… Gleichzeitig hasste ich so ziemlich den ganzen Rest der Schülerschaft, und wollte einfach nur zurück nach Hause, in mein verpenntes Dorf, wo Kühe massiert wurden, und Sake zu saufen bekamen… Als der Unterricht gegen Drei Uhr nachmittags zu ende war, fragte mich meine Lehrerin:“ Und…hast du dich schon eingefunden? Hast du vielleicht Lust auf eine AG?“ Ich scharrte nervös mit den Füßen, und sah zu Boden. „Naja. Noch nicht ganz…was die AGs angeht…ja ..keine Ahnung…wenn’s ein nettes Angebot gibt, vielleicht..“ „Mach dir mal keine Sorgen…deine Mitschüler werden dich schon noch akzeptieren..wobei ich sie ein Stück weit verstehen kann…willst du dir nicht die Haare schneiden?“ Fragte sie, meine Körper“größe“ und mein Gesicht musternd. „Nein.“ Sagte ich entschieden, und blickte sie diesmal direkt an. „Ich weiß schon, was ich will…“ „Okay…“ Meinte sie bloß, und zuckte mit den Schultern. Ich verlies mit einer kleinen Verbeugung den Raum, und schlenderte den Gang entlang, an dem die Räume für die AGs waren. Ich blickte zwischendurch mal in eine offene Tür, aber das interessierte mich alles herzlich wenig, was man da machen konnte… Als ich am Ende des Ganges angekommen war, hörte ich das Quietschen einer Verstärker-Rückkopplung. Ich ging sofort näher an die Tür heran, sie war verschlossen, deswegen konnte ich nicht so genau sehen, was genau dadrin war. Dann hörte ich die harten Waves einer E-Gitarre, und den Puls eines Schlagzeugs. Dann unterbrach jemand:“ neee, ne. So wird das nix Leute…dein Einsatz kommt nach dem 3. Takt…und du bist zu schnell…“ Sie begannen von Neuem, und es hörte sich, nach der Verbesserung des einen schon etwas besser an. Ich hörte weder Bass, noch Keyboard noch Vocals, aber es war eindeutig eine Bandprobe. Dann, hörte ich Schritte näher an die Tür kommen, und ich stolperte hinter die nächste Niesche, dass wer auch immer dadrin war, nicht sehen konnte, dass ich gelauscht hatte. Die Tür öffnete sich tatsächlich, und mir klappte der Unterkiefer runter- Der gepiercte, hübsche Junge streckte seinen Kopf heraus, und sah sich um. „Seltsam, ich hätte schwören können, ich hätte jemanden gehört..“ sagte er, und schloss die Tür wieder. Oh gott! Oh mein Gott! Hatte ich etwa gequietscht? Oder meine Schritte hatten mich verraten?! Keine Ahnung…Aber er war auf jeden Fall die Stimme, die auch vorhin korrigiert hatte…Ich stürmte aus dem Schulgebäude in mein Zimmer, und schlug die Tür zu Vier hübschen Drittklässler(oder Dreizehntklässler, wie mann’s nimmt..) Umgeben von ihren Bewunderinnen, lachend, Scherzend…gestikulierend... Ich konnte es gar nicht recht in Worte fassen…wenn ich »leuchtend« gesagt hätte, wäre das seltsam rübergekommen….aber irgendwie passte es. Beinahe Engelsgleich… Und BÄÄM! Schon gehörte ich mit zu ihren Verehrern, und wünschte mir irgendwie, sie würden mir ein wenig Beachtung schenken. Meine Augen schweiften kurz ab; Ich sah eine Menge Leute wieder in kleinen Grüppchen stehen, und hin und wieder zu mir deutend, tuschelten sie natürlich über mich. Ich stellte fest, dass ich dabei war, eine art Hass-Liebe zu dieser Schule zu entwickeln.. Jetzt schon wünschte ich mir nichts sehnlicher, als diesen geheimnisvollen jungen Männern näher zu kommen, und insgeheim wollte ich unbedingt wissen, ob sie auch Internatsschüler waren… Gleichzeitig hasste ich so ziemlich den ganzen Rest der Schülerschaft, und wollte einfach nur zurück nach Hause, in mein verpenntes Dorf, wo Kühe massiert wurden, und Sake zu saufen bekamen… Als der Unterricht gegen Drei Uhr nachmittags zu ende war, fragte mich meine Lehrerin:“ Und…hast du dich schon eingefunden? Hast du vielleicht Lust auf eine AG?“ Ich scharrte nervös mit den Füßen, und sah zu Boden. „Naja. Noch nicht ganz…was die AGs angeht…ja ..keine Ahnung…wenn’s ein nettes Angebot gibt, vielleicht..“ „Mach dir mal keine Sorgen…deine Mitschüler werden dich schon noch akzeptieren..wobei ich sie ein Stück weit verstehen kann…willst du dir nicht die Haare schneiden?“ Fragte sie, meine Körper“größe“ und mein Gesicht musternd. „Nein.“ Sagte ich entschieden, und blickte sie diesmal direkt an. „Ich weiß schon, was ich will…“ „Okay…“ Meinte sie bloß, und zuckte mit den Schultern. Ich verlies mit einer kleinen Verbeugung den Raum, und schlenderte den Gang entlang, an dem die Räume für die AGs waren. Ich blickte zwischendurch mal in eine offene Tür, aber das interessierte mich alles herzlich wenig, was man da machen konnte… Als ich am Ende des Ganges angekommen war, hörte ich das Quietschen einer Verstärker-Rückkopplung. Ich ging sofort näher an die Tür heran, sie war verschlossen, deswegen konnte ich nicht so genau sehen, was genau dadrin war. Dann hörte ich die harten Waves einer E-Gitarre, und den Puls eines Schlagzeugs. Dann unterbrach jemand:“ neee, ne. So wird das nix Leute…dein Einsatz kommt nach dem 3. Takt…und du bist zu schnell…“ Sie begannen von Neuem, und es hörte sich, nach der Verbesserung des einen schon etwas besser an. Ich hörte weder Bass, noch Keyboard noch Vocals, aber es war eindeutig eine Bandprobe. Dann, hörte ich Schritte näher an die Tür kommen, und ich stolperte hinter die nächste Niesche, dass wer auch immer dadrin war, nicht sehen konnte, dass ich gelauscht hatte. Die Tür öffnete sich tatsächlich, und mir klappte der Unterkiefer runter- Der gepiercte, hübsche Junge streckte seinen Kopf heraus, und sah sich um. „Seltsam, ich hätte schwören können, ich hätte jemanden gehört..“ sagte er, und schloss die Tür wieder. Oh gott! Oh mein Gott! Hatte ich etwa gequietscht? Oder meine Schritte hatten mich verraten?! Keine Ahnung…Aber er war auf jeden Fall die Stimme, die auch vorhin korrigiert hatte…Ich stürmte aus dem Schulgebäude in mein Zimmer, und schlug die Tür zu. Kapitel 2: Part two. Encounter. ------------------------------- Bittersweet flavoured Poizon. Part two. Encounter. Mein Herz schlug mir bis zum Halse. Es war er! Er verstand etwas von dem, was ich liebte! …und wenn die anderen auch dabei waren?! Ganz bestimmt, sie waren Freunde, sie hingen immer zusammen rum! Scheiße, ich fühlte mich grad wie eines dieser verliebten Schulmädchen in all diesen Shojo manga! Aber…irgendwie musste ich ihn doch fragen…aber ich konnte ihn ja wohl nicht einfach so ansprechen. Und der andere..dieser schöne Typ der immer bei ihm war? Ihn bewunderte ich doch ebenso.. Aber wen konnte ich denn nur fragen?! Wenn AG, dann ja wohl nur diese. Ich beruhigte mich ein wenig, und beschloss jetzt das zu tun, worauf ich jetzt noch mehr Lust hatte. Ich holte meinen Bass aus dem Case, und schloss ihn an den kleinen Verstärker und an meine Kopfhörer an. Ich spielte ein wenig, und spürte die intensiven Wellen der tiefen Vibration, und spürte sie an meinen Knochen…ich liebte dieses Gefühl. Ich schloss die Augen, und versuchte die Bassline aus einer meiner Lieblingssongs mitzuspielen. Mit einigem Holpern klappte es, und ich hatte wieder dieses kribbelnde Glücksgefühl, welches mein Herz erleichterte, und all meinen Kummer kurz unsichtbar machte. Ach geliebter Bass..ich will ein Kind von dir..dachte ich mir, und musste leise kichern. Etwas später, löste ich mich von meinem Instrument, und machte ein bisschen Hausaufgaben. Draußen war es schonwieder am dunkel werden, und ich sah auf die Uhr. 20 Minuten nach 8. Na das ging ja. Ich beschloss ein wenig durch das Haus zu tigern, vielleicht würde ich einen von ihnen ja sehen…einen kurzen Blick auf sie zu werfen würde mir jetzt reichen, und mich sehr glücklich machen.. So zog ich mich um, damit ich nicht so streber-mäßig als Daueruniform träger rüberkommen würde. Ich zog eine grüne Röhrenjeans an, und ein schwarzes Oberteil mit langen Ärmeln. Dann ging ich wieder aus meinem Zimmer, schloss ab, und wählte den Gang in die Entgegen gesetzte Richtung des Ausgangs. Hier waren viele Zimmertüren, mit selbst gemalten Schildern, wer darin wohnte und so, aber selbst wenn ich die Namen las, wusste ich natürlich nicht wirklich wer da wohnte. Ich lief die Treppe auf der anderen Seite herunter, und ging über den kleinen Hinterhof des Wohnheims. Weiter, ging ich über das Gelände, an den Tischtennis-Platten vorbei, zu einer großen Wiese. Da saßen auf jeden Fall ein Paar Drittklässler..in einem Kreis, wie um ein Lagerfeuer. Ich lief über die Wiese, nah genug um zu sehen, was sie taten, und diskret genug, damit sie nicht vermuteten, dass ich sie beobachtete. Das mit dem Lagerfeuer war gar nicht mal soooo daneben- Sie rauchten. Und ich glaube, dass der eine oder andere auch gekifft hat, aber was ging mich das an? Sollten sie doch qualmen… Ich konnte allerdings wegen der Dunkelheit nicht erkennen, wer bei ihnen saß, deswegen lief ich einfach weiter…mir knurrte schon der Magen, vom langen nichts essen.. Die gläserne Tür lies sich leicht öffnen, und ich setzte mich allein an einen Tisch, um mein Mittagessen zu spachteln. Hier saßen außer mir noch vier oder fünf weitere Schüler und plauderten vor sich hin. Ich sah nach draußen, und durch die Glasscheiben sah ich, dass an der Gegenüberliegenden Hauswand jemand stand und … Was war das? Ah, eine Zigarette! Bestand diese Schule hier aus minderjährigen Rauchern?! Obwohl…ich glaube, es waren doch zwei.. Und beim genaueren hinsehen, stellte ich fest, dass das tatsächlich meine beiden auffälligen lieblings-Schönheiten waren..! Schwärmerisch sah ich zu ihnen, was würde ich dafür geben,jetzt bei ihnen zu stehen..~ Gut, auf den Rauch konnte ich auch verzichten aber…kyyaaah! Mir war nach Quietschen…ja, nicht nur ihr tut das, Ladys! Sollte ich einfach an ihnen vorbeigehen? Vielleicht bemerkten sie mich ja! Ich meine…ich war doch ein neues Gesicht an dieser Schule, und ..ich sah halt so..abnormal aus..und.. Naja! Ein versuch war es auf jeden fall wert…und wenn sie mich dumm anmachten? Dann würde ich versuchen, lieb zu sein, was sonst?! So stand ich auf(und vergaß mein Essen natürlich kompletto..) Und lief schnurstracks aus der Cafeteria. Draußen, überlegte ich natürlich, welchen Vorwand ich nehmen konnte, um da lang zu laufen. Vielleicht gab es ja einen Grund um in diesen Veranstaltungssaal oder Aula oder wie man das auch nennen mochte zu gehen? Hoffentlich, das war nämlich meine einzige Chance. Tiieef Luft holen, Tapi-chan, und- Schon marschierte ich los…einen Moment später lag ich auch schonwieder- Nämlich auf der Nase. Meine Schnürsenkel waren offen gewesen, ohne, dass ich es bemerkt hatte. Und nun, waren diese Scheißdinger der Auslöser schallenden Gelächters bei den Beiden. Es musste echt total beknackt ausgesehen haben, wie ich hingeflogen war, so wie sich gackerten.. Nach einigen Malen Luftholen, fragten sie mich, ob alles okay sei. Ich nehm alles zurück- Meine Schnürsenkel waren keine Scheißdinger, sondern großartig!! Ich versuchte mich aufzurappeln, und der mit den vielen Piercings hielt mir grinsend die Hand hin. Etwas treudoof starrte ich ihn an, und nahm seine Hand, die mich mit einem Ruck auf meine Füße zog. Ich nickte auf ihre Frage hin, und der andere reichte mir ein Taschentuch, und meinte: „du bist voller Dreck.“ Jaa, das wusste ich auch.. Ich nahm mit einem Kopfnicken das Taschentuch entgegen, und versuchte die Erdflecken, die mein Gesicht zierten, zu entfernen. „Pass beim nächsten Mal besser auf deine Schnürsenkel auf!“ „Ja…okay. Danke, Senpai.“ Der mit den Piercings sah mich verdutzt an. „Ach, lass den Kram mit –senpai und so..“ „Wie soll ich dich denn dann nennen?“ „Sag einfach Ryuji..und..achja, deine Stimme klingt irgendwie voll cool, richtig süß, passt gut zu dir. Bist kein Mädchen, oder?“ „Nein..“ sagte ich. Gut, immerhin hatte er mich nicht direkt gefragt, ob ich eins sei, oder schwul…oder so was. Der andere grinste wieder. Wollte er mir nicht seinen Namen sagen? Beinahe flehentlich sah ich ihn an. Dann machte er aber endlich seinen Mund auf- „Ja..is schon irgendwie putzig. Fast wie Bou..“ Hatte er mich da grad mit Bou verglichen?! DEM Bou?! Dem wunderhübschen, süßen, begabten Gitarristen-Blondchen von Antique Cafe?! Ohh, Gott, wie ich ihn verehrte! Neben ein Paar anderen Visual Kei Rockstars war er mein absoluter Liebling, und auch irgendwie mein Vorbild! Und da wurde ich gerade, von einem so hübschen und ebenso bewundernswerten Typen mit ihm verglichen! Mein Herz machte einen Freudenhüpfer.. „Danke…das ist ..echt nett..“ Stotterte ich. „Ach, sag bloß du magst An Cafe..?“ Fragte Ryuuji. „jjaaaa..ich liebe sie…eben besonders Bou..!!“ schwärmte ich. Dann klingelte das Handy des anderen, und er laberte irgendwas, von wegen, sie kämen gleich und bye. „Komm, Ryu, sie warten..“ sagte er etwas gestresst wirkend, und fuhr sich durch das blondierte Haar. Ryuuji nickte mir kurz zu, und schlenderte mit seinem Kumpel Richtung Schultor, nachdem er seine Zigarette auf dem Boden ausgetreten hatte. Doofes Handy! Aber..immerhin…ich hatte mit den wunderbarsten Menschen dieser Schule sprechen dürfen… Und ich hatte nicht nur den Namen des einen erfahren, ich war mir nun auch ganz sicher, dass der andere mit ihm in der Band war, und sie kannten An cafe…und man hatte mich mit Bou verglichen! Mit Bou!!! Das war so wunderbar…ich hätte vor lauter Freude am liebsten Luftsprünge gemacht… Besser hätte das gar nicht werden können… Die Chance auf einen weiteren Dialog bestand fast kaum, aber ich hatte etwas, auf das ich mich stützen konnte.. Tapi-chan hat grade erst angefangen!! Breit und vor Freude grinsend, lief ich in mein Zimmer zurück. Ich war ja soo happy..~ Ich beschloss einfach zu duschen, soo lange dauerte es ja nichtmehr, bis die Aufsicht kam. Unter der Dusche begann mein Hirn, rumzuspinnen. Egal, wie sehr ich versuchen wollte, damit aufzuhören, ich malte mir tausend Situationen aus, wie das Gespräch hätte weitergehen können, tausend Begegnungen, die von Zuneigung und Freundschaft zeugten! Träumend, wusch ich mir die Haare aus, und stieg aus der Dusche. Ich wickelte mich in Handtücher, cremte mich kurz ein (jjaaa, Tapi-chan macht das..) Und trocknete mir die Haare. Dann, kuschelte ich mich in meinen Schlafanzug, und die Aufsicht kam, und wünschte mir eine gute Nacht. Ich setzte mich auf mein Bett, lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand, und sah zur Seite aus dem Fenster. Egal was ich auch versuchte, mein Hirn begann immer wieder solche Träume zu spinnen, ich wurde vor lauter Aufregung gar nicht müde! Plötzlich hörte ich von Nebenan ein Geräusch.. Hatte sich da jemand wehgetan? Es riss mich aus meinen Träumereien, und ich lauschte; Da war es wieder! Pötzlich hörte ich eine zweite Stimme…und da wurde mir klar, dass das kein Schmerzschrei war…Ich wagte gar nicht, darüber nachzudenken..aber ich tat es doch. Das war eindeutig ein Stöhnen gewesen….da, schonwieder! Diesmal wieder die andere Stimme… Waren….meine..Zimmergenossen etwa..ein…ein P-Paar?! Ich spürte, wie ich puterrot anlief, als ich mir vorstellte, was sie gerade taten.. Wieder kam ein lüsternes Stöhnen von nebenan…. Am liebsten hätte ich mich geohrfeigt, aber ich stellte mir vor, dass das Stöhnen von Ryuuji kam… Und, ich wollte es nicht zugeben….nein…aber diese Vorstellung war einfach verdammt heiß.. Bei dem anderen traute ich mich das überhaupt nicht.. Er wirkte so unantastbar, bestimmt würde er so ein Geräusch nicht von sich geben… Meine Nachbarn wurden immer schneller und immer lauter! Ich schlug eine Hand vor den Mund.. Es war mir so wahnsinnig peinlich!! Aber….es kam noch viel schlimmer für mich.. Ich fühlte, dass ich mich etwas nach wärme sehnte, und so legte ich mich richtig in mein Bett, schloss die Augen, und kuschelte mich ein. Es passierte mir zunächst völlig unbewusst~ Aber meine Hand wanderte langsam in meine Jogginghose, und ich fing an, mich selbst zu streicheln… Das stöhnen von meinen Nachbarn wurde lauter und laute(nur begannen sie, ihre Namen zu schreien…. Sie hießen Aki und Hiro) Und ich vernahm inzwischen selbst ihren gehetzten Atem… Ich hasste, wenn ich DAS tat, aber ich musste es nun mal jetzt tun… Meine Hormone, mein Hirn oder was auch immer verlangten es jetzt von mir, deswegen kümmerte ich mich jetzt einfach nicht um meinen Stolz. Es war so weich und kuschelig hier… Warum war jetzt niemand bei mir, der mich in den Arm nahm, und sich um mein kleines Problemchen in meiner Lendengegend kümmern würde…? Mit diesen Gedanken wurde mir immer heißer, als ich mich dabei ertappte, wie ich mir Ryuujis Freund, oder Ryuuji an meiner Seite vorstellte.. Mich überkam eine Art kurzes Schnelles Fieber- Ich japste kurz, und schon fühlte ich etwas heißes und klebriges an meiner Hand. Kurz, hielt ich inne, um mich zu beruhigen, dann stand ich auf, um mich im Bad wieder sauber zu waschen.. Und wieder meine Klamotten zu wechseln…irgendwie tobte grade eine ganz komisch Mischung aus Gefühlen in mir- Einerseits war ich sehr, sehr glücklich…und andererseits fühlte ich mich elend, und ich hatte einen gewissen Ekel vor mir selbst..Ich fühlte mich schäbig….wenn das jemand rausbekam! Ich schleppte mich zurück in mein Bett, und konnte endlich richtig einschlafen…und mein Schlaf war gut…Ich träumte von Ryuuji und seinem Begleiter…wie sehr ich doch zu ihnen gehören wollte..! Ich knirschte mit den Zähnen, als mich mein Wecker so unsanft aus dem Schlaf riss. Ich zog Grimassen im Spiegel, und mit Buckel und fusseligen Haaren zog ich mich an, bis meine Glieder langsam wacher wurden. Dann, kam mir der Gedanke, dass ich ja heute wieder Ryuuji und die anderen sehen konnte! Sogleich kehrte auch mein Tatendrang zurück, vielleicht konnte ich ja, irgendwie, irgendwo wieder mit ihnen in Kontakt treten! Ich packte nur noch mein letztes Zeug ein, dann stürmte ich los. Diesmal fand ich sogar gleich das richtige Gebäude, und lief durch den Gang. Keine Spur von irgendjemandem, der mich interessierte. Nur angeglotzt wurde ich….Klasse. Entweder wurde ich ignoriert, oder angestarrt… Seufzend, setzte ich mich an meinen Platz, und hoffte, die erste Doppelstunde würde schnell vergehen. Wirklich interessieren tat mich ja eigentlich nur das, was sich zwischen den Stunden so zutrug.. Als es endlich klingelte, stürmte ich nach draußen, und suchte auf dem Hof, wo sie stecken konnten. Nachdem ich etwas über den Hof gestreunt war, entdeckte ich eine kleine Niesche hinter einem Gebüsch. Eine Raucherecke. Vielleicht hatte ich hier Glück..? Ich stellte mich unauffällig in die Nähe, und kramte in meiner Schultasche, um nicht so aufzufallen. Dann schielte ich zur Seite, und mein Herz machte eine Art Radschlag, als ich Ryuuji und die anderen dort sah, wie sie vor sich hin qualmten. Ich hörte einige Gesprächsfetzen, und genoss es einfach nur ihre Stimmen zu hören. Leider bemerkten sie mich nicht, aber das machte mir dann auch nichts mehr aus. Genauso wenig, wie dass ich hier eigentlich noch gar keine Freunde gefunden hatte- Was soll’s. Wieder klingelte es, und aus lauter Euphorie hatte ich ganz vergessen, in der Kantine etwas zu essen, was sich peinlicherweise bemerkbar machte. Mein Magen grummelte geräuschvoll, was bewirkte, dass ich mir einige böse oder belustigte Blicke von meiner Lehrerin oder meinen Mitschülern fing. Geil. „Wenn dein Magen meint, meinen Unterricht stören zu müssen, kannst du ja auch vor die Tür gehen!“ Beschämt stand ich auf, nahm meine Tasche, und ging vor die Tür. Das fing ja gut an. Ich musterte interessiert meine Füße, und wartete, dass die Lehrerin mich entweder wieder rein lies, oder dass es klingelte. Von beidem Genannten geschah erstmal nichts. Dann hörte ich Schritte. Na wunderbar, jetzt würde irgendein Lehrer sehen, dass der neue Schüler rausgeflogen war. Zu meiner kompletten Überraschung war es allerdings kein Lehrer- sondern Ryuuji! „Na, was hast du denn verbrochen?“ fragte er mich grinsend, während er sich an die Wand lehnte, und mich musterte. Wieder passierten mir mehrere dinge gleichzeitig- Dass er mich ansprach zeugte davon, dass er sich an mich erinnerte. Das wiederrum machte mich so glücklich, dass mein Gesicht einen leichten Rosa-Ton annahm, und als ich sagen wollte, warum man mich rausgeschmissen hatte, kam mir mein Magen zuvor, und knurrte laut. Gott, wie peinlich!!! Der Rosa-Ton verwandelte sich in ein hübsches Purpurrot, und Ryuuji lachte. „Ah, so ist das eh? Hier!“ Er zog eine Frucht aus seiner Jacke, und warf sie mir zu. Dann wendete er sich zum gehen, und machte schon eine Geste von wegen „nix zu danken..“ und verlies den Gang. Etwas unbeholfen fing ich den Apfel auf, und meine Augen leuchteten wie die eines kleinen Kindes an Weihnachten. Vor lauter Überraschung bekam ich nicht mal ein Danke raus. Er hatte mir etwas geschenkt! Wie lieb!! Aber…warum war er eigentlich nicht im Unterricht?! War ja auch egal. Freudig biss ich in das süße Teil, und lies es mir schmecken. Jetzt durfte mich nur die Lehrerin nicht wieder reinbitten…. Kommentar: Hey, liebe Leser (=^.^=)v hier ist Kirei~ Bisher gefällt mir die Story eigentlich ganz gut….und auch, wenn man das jetzt noch nicht so merkt.. Diese Geschichte wird noch eine Menge an Unschuld verlieren… Ooh ja! XD Kommis sind gern gesehen… bis bald ;D Kapitel 3: part three. Fluke. ----------------------------- Bittersweet flavoured Poizon 3 Part Three- Fluke. Ich hatte genüsslich den Apfel verdrückt, und mein Magen war jetzt erstmal ruhig. Nach einigen Minuten bat mich die Vogelscheuche motzend und mit miesepetrigem Blick wieder rein (ich hatte sie so genannt, weil ich mir ihren Namen nicht merken konnte, und sie halt so aussah) Und ich hüpfte gut gelaunt wieder zu meinem Platz. Diese süße Frucht, die mir Ryuuji gegeben hatte, war meinem Gefühl nach, der beste Apfel meines bisherigen Lebens...wie ein Traum, nur süßer hatte er geschmeckt...ich träumte. Dann kritzelte ich im Unterricht die ganze Zeit meinen Block mit sinnlosen Krakeleien zu, und ich probierte aus, wie man Ryuuji schreiben konnte. Nach dieser Doppelstunde, war mein gesamter Block voll mit seltsam geschriebenen Kanji, die man alle Ryuuji lesen konnte. Natürlich hatte ich deshalb nicht aufgepasst, aber ich war viel zu sehr mit Träumen beschäftigt gewesen. Meine Sinne waren noch wie im Zuckerschock, so süß und liebenswürdig war dieses Bekenntnis von Freundlichkeit gewesen...ich schwärmte jetzt schon für diesen Typen. Mann ey, ich war malwieder peinlich-Fangirlish bis zum abwinken.. Wie konnte man so besessen von zwei Mitschülern von sich sein?! Gut, auf meinem Block stand eben nur Ryuuji, und im Moment dachte ich ja auch viel an ihn, aber ich kannte den Namen des anderen nun mal nicht(was mir auch mehr als Bauchschmerzen bereiten konnte), und leider war ich ihm bis jetzt auch noch nicht näher gekommen. Doch sie beide wirkten beinahe wie Götter auf mich....anziehend, elegant und gütig. Hungrig dachte ich immernoch fieberhaft darüber nach, wie ich diesem anderen Engel näher sein konnte. Als der Unterricht für diesen Tag endlich beendet war, ging ich in die Mensa, um etwas zu futtern… Anders konnte man das hier nicht nennen, es war eben Fraß. Ich spachtelte stumm mein Essen, bis sich einige ziemlich fies aussehende Typen ohne zu fragen an meinen Tisch setzten. Ich sah sie nur etwas misstrauisch an, und aß weiter. Hoffentlich ließen sie mich in Ruhe, ich wollte bei bestem Willen keinen Stress mit ihnen. Der eine starrte mich finster an, und gab mir einen Klaps auf den Kopf- „ Angst vor uns, du Schwuchtel? Oder warum guckst du so?!“ Dankesehr, schonwieder dieses schöne Wort… Ich sah ihn einfach nur an, und ignorierte seine Worte komplett… „Ich hab dich was gefragt!“ Blaffte er mich an, und bevor ich irgendwas merken konnte, oder mich hätte wehren können, spürte ich schon etwas ziemlich matschig-heißes- in meinem Gesicht. -Es war das Reisomelette, was eigentlich hätte in meinem Magen landen sollen, aber mein Gegenüber hatte so eben anscheinend beschlossen, dass es in meinem Gesicht besser aussah. Die anderen lachten wie solche Neandertaler, und sie verließen meinen Tisch wieder. Womit hatte ich das verdient? Ich war noch keine Woche hier, und fühlte mich malwieder vollkommen ungewollt und fehl am Platze. Der einzige Hoffnugsschimmer waren meine beiden Schönheiten, mit dem Glanz, der sie umgab. „Solche Wichser…“zischte ich, und wischte mir mit einer Serviette die Reste von meinem Gesicht Äh, und ihr sagt doch keinem, dass ich sie so genannt hab, oder? Peinlich…ich wollte mir die Flucherei doch wieder abgewöhnen… Mir war endgültig der Apetit vergangen, deshalb knallte ich mein Tablett miesgelaunt in diesen Kasten, da, ihr wisst schon, die Teile wie in Fastfood Buden.. Was sollte ich jetzt tun? Ich fühlte einfach nur diesen grenzenlosen Unmut, dieses unangenehm-nagende Gefühl, dass einen einfach nur wahnsinnig machen konnte. Kopfzerbrechen und dezente Übelkeit bereitete. Genervt lief ich über den Campus, und mir fiel ein, dass wir unter der Woche ja rausdurften, bis sich die Tore schlossen. Am Wochenende natürlich auch, nur galt da andere Regelung. Also stiefelte ich, ohne mich umzuziehen oder sonst was in Richtung Ausgang, und war plötzlich draußen. Ich fühlte mich plötzlich nackt...irgendwie...ungeschützt... Ich kannte Tokyo ja gar nicht… ich kannte diese Gegend nicht...Aber was kümmerte es mich? Ich hatte nicht viel zu verlieren...genauso wenig, wie ich zu gewinnen hatte. Das war wohl der Vorteil daran, dass man nicht wirklich etwas besaß.. Gut, ich besaß meine Unschuld, und meinen Bass. Das war alles. Aber ich schätzte einfach mal, diese Dinge interessierten hier keinen, deswegen war ich einigermaßen fein raus. Bei diesen Gedanken fühlte sich mein Herz gleich erheblich leichter an, und ich konnte wieder aufrichtig und lächelnd losgehen. Auf völlig blauen Dunst stapfte ich einfach so drauflos, und hoffte, dass ich mir den Weg merken konnte.. Geld hatte ich natürlich auch keins. Dieser Stadtteil schien etwas entlegen zu sein, hier sah man nicht die abertausende von Lichtern für die jene Stadt ja bekannt ist. Offenbar ein Wohngebiet. Nicht hässlich, eigentlich..verloren und einsam und doch zu so vielen..nicht allein... Ich lachte leise schnaubend. Klang selbstsüchtig, doch es erinnerte mich an mich selbst- Allein, und doch zu tausenden...mit 100%iger Sicherheit war ich nicht der einzige, dem es gerade so ging. Ich lief und lief, und irgendwann taten mir die Füße weh.. Es wurde schon dunkel, aber irgendwie wollte ich nicht, dass es das schon gewesen war… Das war es auch nicht. Ich sah eine kleine Konditorei, und davor standen zwei junge Mädchen, in unglaublich süßen Rüschenkleidern, die kleine Küchlein und Kekse aus mit Spitze verzierten Körbchen verteilten. Ich sah durch das Schaufenster des kleinen Lädchens, und lächelte, denn die teilweise mehrstöckigen Torten passten ausgesprochen gut zu dem Aussehen dieser Mädchen. Ich bekam gleich Lust, jeden einzelnen der Kuchen zu probieren…. Wieso wusste ich nicht, aber sobald mir dieser Gedanke kam, musste ich gleich wieder an Ryuuji und die andere Schönheit denken… Was, wenn sie diese Kuchen essen würden..? Mit Sahne im Gesicht verteilt, und Zuckerguss an den Lippen klebend?! Das Wasser lief mir gleich noch mehr im Mund zusammen, und meine Augen weiteten sich. Ich spürte, wie meine Gesichtsfarbe die eines Frosches mit Sonnenbrand annahm, als die beiden auch noch anfingen, in meinem Kopf miteinander rumzumachen. Unglaublich sinnlich und verführerisch...~ Noch viel stärker wurde mein Teint übrigens, als mich genau in diesem Moment eines der Mädchen von hinten antippte, und mir einen Blauen Muffin mit Kirschblütenmuster anbot. Ich verbeugte mich leicht, und nahm das Teil dankend an. Liebreizend lächelte sie, und wünschte mir einen schönen Tag. Eigentlich ganz niedlich..irgendwie hatte ich auch mal Lust, so ein Maiddress anzuprobieren...nur so, um zu wissen, wie es sich anfühlte... Sicher würde man sich dann wie eine selbstbewusste Dienerin fühlen..- Momentmal, ich war allenfalls ein Diener..schonwieder wurde ich rot. Verdammt, warum musste mir eigentlich so viel Zeug peinlich sein..?! Sie lief zu ihrer Freundin, und die beiden kicherten heftig, wahrscheinlich über meine Gesichtsfarbe. Was soll’s. Ändern konnte ich es ja doch nicht.. Ich wollte schon freudig in den Muffin beißen, da stutze ich; Das war doch das perfekte Dankeschön für Ryuuji, der mich heute Morgen vor meiner Endgültigen Blamage gerettet hatte! Freudestrahlend machte ich mich zurück auf den Weg zur Schule. Plötzlich geriet ich fast in Euphorie, das war ein genialer Gedanke gewesen... Ich war richtig Glücklich...denn vielleicht machte es ihn ja auch glücklich..? So glücklich, wie mich sein Apfel gemacht hatte..? Wieder lachte ich leise. Ging das überhaupt? Wie lächerlich..wegen einem einzigen Apfel.. Zurück in der Realität, lief ich weiter, zurück zum Internat. Ich hatte mir nicht mal einen Weg merken müssen, am Ende war ich doch nur geradeaus gegangen. Nach dem ich beschlossen hatte, umzudrehen, war ich Trantüte auch mal auf den Gedanken gekommen, auf die Uhr zu sehen. Verdammt! Es war zehn vor acht! Das hies, die Tore schlossen in Zehn Minuten!! Ich begann zu rennen, und hoffte der kleine Muffin würde mir nicht runterfallen oder kaputtgehen. Ich hetzte mir komplett einen ab, mit tat schon der Hals weh, und meine Lunge pfeifte. Plötzlich spürte ich in affenartiger Geschwindigkeit, wie ich über meinen offenen, verhakten Schnürsenkel stolperte, und konnte gerade noch rechtzeitig die Arme ausstrecken, in der Hoffnung, den Muffin nicht zu zerdrücken. Das lies mich jedoch hart auf dem Asphalt aufschlagen, und ich spürte, wie meine Unterlippte schmerzte..und mein Kinn. Und meine Knie. Autsch! Mit leichten Schmerzestränen in den Augenwinkeln versuchte ich mich mithilfe meiner Ellbogen wieder aufzurappeln. Ich hatte jetzt echt keine Zeit, meine Schnürsenkel zuzubinden! Mit etwas Panik sah ich noch einmal auf Ryuujis Geschenk, und zu meiner Erleichterung war es völlig unversehrt. Ich lächelte, und rannte weiter. Da aus der Ferne sah ich schon die Schule! Gleich hatte ich es geschafft… Wieder sah ich auf meine Uhr- Mist, eine Minute vor!! Nun wirklich panisch, rannte ich so schnell mich meine Beine tragen konnten weiter in Richtung Schultor, und ich sah schon, wie sich die Tore langsam schlossen. Aus letzter mir möglicher Kraft schrie ich: „NEIN, WARTEN SIE DOCH BITTE!!!“ Ich brach gleich zusammen. „Gawd, kann irgendjemand warten?!“ Plötzlich sah jemand auf- meine Rettung, er wies die anderen an, kurz zu warten. Die letzten Meter hechtete ich durch den nur noch engen Spalt der Torflügel, und bedankte mich schwer atmend bei den beiden Lehrern. „Versuch beim nächsten Mal, rechtzeitig hier zu sein.“ „Ich- …ich weiß..“ Ich schnaufte wie ein alter Kessel einer Dampflokomotive. „T-tut mir echt Leid…“ „Was hast du überhaupt gemacht, dass du so aussiehst?“ Zum erneuten Male wurde mir die Frage gestellt, warum mein Gesicht dreckig war, weil ich hingeflogen war. Der eine begutachtete mich skeptisch, und wischte mir das Kinn ab- Ich blutete. Na fein. An meinen Knien und meiner Lippe sah es sicherlich nicht viel besser aus, das spürte ich erst jetzt, weil all diese Stellen unangenehm pochten, und irgendetwas Heißes heruntersuppte. Völlig verunsichert, musterte ich interessiert den Fußboden. „Ich….ähm..ich bin hingefallen.“ Sagte ich. „Geh und lass dich verarzten. Die Krankenschwestern sind 21 Uhr da.“ „Okay…“ sagte ich, und verbeugte mich, und lief zum Schulgebäude. „doch nicht im Schulgebäude- Es gibt eine im rechten Jungenwohnheim, und eine im linken Mädchenwohnheim, weißt du das etwa nicht..?!“ rief mir der eine hinterher. „Ehh, bin neu hier!“ sagte ich peinlich berührt, und drehte mich zum Jungenwohnheim. Mit einem letzten Blick über die Schulter sah ich, dass die beiden Männer wieder verdächtig tuschelten. Konnte mir auch egal sein… Ich hatte jetzt eh keine Lust auf Krankenschwester… So lief ich in mein Zimmer, und stellte den kleinen Muffin auf meinen Schreibtisch. Erschöpft, und immer noch nach Atem ringend, kämpfte ich mich aus meinen Klamotten, und besah mich im Spiegel. Ups, mein Gesicht sah böse aus. Mein rechtes Knie auch. Morgen würde ich definitiv zur Krankenschwester gehen! Unter leichtem Ziepen meiner Glieder stieg ich unter die Dusche. Es brannte scheußlich, als das heiße Wasser über meine offenen Wunden floss… Ich sah hinunter….gott, ich hatte mir ein richtiges Loch ins Knie geschlagen…! Als ich mich abgetrocknet und eingecremt hatte, suchte ich in dem kleinen Badezimmerschrank nach Pflastern, und fand natürlich keine. Dann war es mir auch egal, und ich legte mich einfach hin, mit hochgekrempelten Schlafanzug-Hosenbeinen, und ohne Oberteil. Nach einer Weile stellte ich Frostbeule natürlich fest, dass mir dadurch kalt wurde. Ich stand auf, und tapste leicht wankend zur Heizung, und wollte sie aufdrehen. Als ich besagtes getan hatte, legte ich mich wieder hin, kurz danach kam die Kontrolle. Genauso schnell, wie der Typ aufgekreuzt war, verschwand er auch schonwieder, und ich stellte fest, dass ich nicht schlafen konnte, weil mir 1. immer noch zu kalt war, und 2. weil ich mich viel zu früh hingelegt hatte. Wie unglaublich lästig manche Dinge doch waren...warum, warum waren Ryuuji und sein Begleiter eigentlich so ziemlich der einzige Grund, weshalb ich diese Schule nicht endgültig verfluchte?! Meine endlos wachsende, tiefe Schwärmerei. Gab ich kleinlaut mir selbst als Antwort. Nach einer Ewigkeit lag ich allerdings immer noch wach, und ärgerte mich. Die Heizung schien kaputt zu sein, und ich durfte mir hier heute Nacht den Arsch abfrieren. Irgendwann hatte ich Schlaf gefunden, jedoch wachte ich ständig schlotternd wieder auf, und irgendwann klaute ich mir die Decke von dem meinem gegenüberstehenden Bett. Darauf hätte ich auch früher kommen können… Ich hüllte mich zähneklappernd in die zweite Daunendecke ein, und bald wurde mein Schlaf etwas ruhiger. Was erwartete mich morgen? Als mein Wecker klingelte, kam es mir fast schon wie Routine vor- Anstrengendes Aufstehen, Kantinen-Frühstück, Unterricht. -Gewöhnte ich mich etwa an dieses komische Leben? Meine einzigen Hoffnungsschimmer waren jedenfalls die Augenblicke, in denen ich Ryuuji und die anderen sah. Apropos Ryuuji! Ich wollte ihm doch dieses Küchlein schenken! Aufgeregt, stellte ich mir vor, wie er wohl reagieren würde. Eine Art Lampenfieber machte sich in mir breit, und irgendwie auch ein wenig Stolz. Stolz, dass ich ihm dadurch näher kommen durfte. Stolz, dass mir das passieren durfte. Ich stellte fest, dass ich immer noch nicht herausgefunden hatte, ob sie nun hier Internatsschüler waren, oder nicht. In der zweiten großen Pause, nahm ich all meinen Mut zusammen, und hastete so schnell es ging in mein Zimmer, holte den Muffin, und suchte Ryuuji. Allerdings nicht lang, wie üblich stand er mit seinen Freunden in der Raucherercke. Ich schluckte, und flehte die Geister nocheinmal kurz an, dass mich meine Stimme und die Kraft meiner Beine nicht verlies, dann lief ich zielstrebig auf ihn zu, und tippte ihn an, den Muffin hinter meinem Rücken versteckt. „A-Anou..Ryuuji…..“ Ryuuji wirbelte herum, sah mich, und lächelte. „Oh, du bist’s. Kann ich dir bei was behilflich sein..?“ Ich wurde knallrot. War er zu allen so unglaublich nett und offen? Wie machte er das nur?! Diese Güte in seinem Blick lies mein Herz schmelzen. Als hätte er es durch einen einzigen Gesichtsausdruck sämtliches, kaltes Eis um meine Gefühle gebrochen. „Ehm..ich wollte ..mich bedanken. Wegen gestern!“ sagte ich, und holte den Muffin hinter meinem Rücken hervor, und hielt ihn vor Ryuuji. „Oh danke…Hey, der ist süß Vielen lieben Dank..aber Wegen Gestern ja? Wär doch nich nötig gewesen...“ Er machte eine Abwägige Handbewegung. Ich war so war so unglaublich glücklich! Er mein Geschenk angenommen! Er hatte mich nicht ausgelacht, und er freute sich! „Wie siehst du überhaupt aus..? Hast du dich geprügelt..?“ Mein Kopf glich nun wirklich der einer Tomate, und ich meinte „ Nein..ich bin hingefallen.“ Ich idiot hatte natürlich die Schürfwunden am Kinn und an Knien vergessen…Gut, die an den Knien sah man nicht, aber mein Gesicht sagte ja wohl alles. „Du fällst ganz schön oft hin oder..? Ich hab dir doch gesagt du sollst aufpassen..!“ Sagte er halb lachend, halb mitfühlend, und schon hatte er mich in Richtung Jungenwohnheim geschoben. „Yumehito, los komm mit!“ Meinte er beim weggehen. Mein Herz sprang mir fast aus der Brust- Es war die Schönheit, die Ryuuji so oft begleitete…. Ich war hingerissen. Yumehito..toller Name. Mit schnellen Schritten war er zu uns geeilt, und grinste. „Wie heißt du eigentlich..?“ fragte er mich. Wo wollten sie mich eigentlich hinbringen?? Ich spürte die neidernden Blicke meiner Mitschüler, die an unseren Rücken klebten. Verdammt, sollte ich jetzt mit meinem bürgerlichen Namen antworten? Ich entschied mich dagegen, und legte sogar mein Stottern ab. Mit sogar leicht stolzesgeschwollener, und doch diskreter Stimme sagte ich: „Tatsuhi.“ - „Na dann, wir bringen dich mal zum Krankenzimmer, Tatsuhi..“ Sagte Ryuuji, und lachte. Das wurde ja immer besser! Ich kannte endlich den Namen des anderen, der meine Bewunderung so sehr auf sich zog. UND sie begleiteten mich zum Krankenzimmer. Ryuuji klopfte an die hölzerne Tür, und jemand bat herein. Der Schularzt schüttelte mit dem Kopf als er mich sah, desinfizierte mein Kinn, und klebte ein großes Pflaster drauf. Eigentlich nichts besonderes, kein Drama, keine Tortouren. Fand ich gut. „ So, das wars schon. Komm morgen noch mal, dann wechsele ich die Kompresse noch mal aus.“ Sagte er freundlich, und lächelte. Ich verbeugte mich, und wir liefen aus dem Zimmer. „Du solltest da morgen nicht allein hingehen..“ raunte Yumehito mir leise ins Ohr. Ich zuckte zusammen, und ein Schauer jagte sich über meinen Rücken. Wie sexy seine Stimme klang, wenn er flüsterte… Ryuuji sah aus den Augenwinkeln zu, und sah diesmal sehr ernst aus. Als wir das Gebäude verlassen hatten, sprach nun er zu mir. „Yumehito hat Recht. Dem kann man nicht trauen….ich hab schon öfter gehört, dass der lieber Doktor spielt, als seine Job zu tun. Besonders, bei so was wie dir!“ Ich sah ihn zunächst verständnislos an. Was meinte er damit?! "Ich- verstehe nichts ganz.." -"Naja, er ist, zumindest sagt man ihm das nach..ein wenig pervers." Ich war erschrocken. Sowas muteten sie hier ihren Schülern zu?! „Sag uns bescheid, wenn du morgen hingehen solltest.“ Sagte Yumehito wieder. „warum tut ihr denn so was alles für mich…?!“ „Na, du hast doch hier sonst niemanden, oder?“ sagte Ryuuji wieder halb lachend, halb ernst. Das war verdammt direkt. Aber genauso verdammt war. Ich ‚hatte’ nur sie. Außer ihren kannte ich hier keinen Namen so richtig. Außer den Lehrern waren sie die einzigen, die mit mir sprachen. Außer ihnen war ich allein. Verdammt allein sogar. Und ich nahm es ihnen nicht übel, aber das spürte ich gerade so richtig. Ich versuchte, nicht so darüber nachzudenken, und grinste. Das tat ich immer, wenn ich mich zwang glücklich zu sein, es überspielte meine eigenen Gedanken am besten. Und im nächsten Moment, gab es auch keinen Grund mehr, den Kopf hängen zu lassen, denn: Ryuuji hatte inzwischen den Muffin verspeißt, und ihm klebte blauer Zuckerguss um den Mund. Es sah entzückend aus, glatt zum anbeißen! Ich erschrak ein wenig vor mir selbst, als mich das Bedürfnis durchfuhr, ihm den Zucker vom Mund zu lecken, und verwarf den Gedanken schnell wieder. Wie lüstern….irgendwie..verdarb es mich, hier in diesem Internat zu leben..unter diesen Schönheiten, direkt neben diesem Pärchen, was mir sicher bald wieder geräuschvolle, stöhnende Nächte bereitete. Es klingelte. Jetzt war wieder AG…ich hatte ja immer noch keine…eigentlich hätte ich ja jetzt fragen können, es wäre der perfekte Moment gewesen…aber das hätte ich im Traum nicht gewagt. So verbeugte ich mich nocheinmal zum Dank vor den anderen, und lief schweren Herzens in mein Zimmer zurück. Wenn sie jetzt probten, konnte ich das eigentlich auch, oder? So nahm ich wieder meinen E-Bass aus dem Case, und begann zu spielen.. Es konnten Stunden vergangen sein…ich wusste es nicht. Jedenfalls hörte ich vom Gang aus einen ziemlich erschrockenen Schrei. Ich legte den Bass zur Seite, und lief nach draußen, um zu gucken was passiert war- Offenbar war ich der einzige, der im Moment im Wohnheim war.. Außer- Mir war, als träfe mich der Schlag. Ryuuji…Wenn das ein Zufall war..er war aus seinem Zimmer gerannt, und tropfte. Rostbraunes Wasser triefte aus seinen Haaren und auf den Boden. „ D-Da ist ein Rohr geplatzt!“ Japste er erschroken, und fuchtelte mit dem Zeigefinger in Richtung seines kleinen Badezimmers. Ich ging einen Schritt auf sein Zímmer zu, und sah, wie noch sehr viel mehr Rostrotes Wasser unter seinem Waschbecken hervorsprudelte. „Ehm..dein Waschbecken kotzt“ Meinte ich angeekelt. „Sehe ich! UND es hat mich vollgekotzt!!!“ Meinte er noch sehr viel angeekelter. Ich sagte:“Sollen wir’n Betreuer holen..?“ –„Wär’ echt nett wenn du das übernehmen könntest…“ Das Wasser lief schon quer in Ryuujis Zimmer. „Ich muss meine Sachen in Sicherheit bringen..kann ich sie vorrübergehend bei dir Abstellen? Nur, bis das Wasser wieder weg ist.“ „J-Ja..?“ sagte ich. Schon war ich losgehechtet. Ryuuji war also tatsächlich Internatsschüler…und er wohnte mir direkt schräg gegenüber..Wo wohl Yumehito war.? Oooh mein Gott, er würde mein Unordentliches Zimmer sehen..Naja, egal, vielleicht brachte uns das einander näher.. Als ich endlich einen Betreuer gefunden hatte, lief er zu uns auf den Gang, und besah sich das Dilemma. „Ach Gottchen, das kann ne Weile dauern, bis das repariert ist…Der Hausmeister liegt doch andauend auf der faulen Haut..Bis der Schaden Behoben ist, fürchte ich, muss du bei ihm einziehen..“ Der Betreuer zeigte auf mich. Ryuuji zuckte mit den Schultern, und brachte ein Paar letzte Klamotten und Habseligkeiten in mein Zimmer auf das andere Bett. „Du spielst Bass..?“ fragte er, und deutete auf meine noch angeschlossene Bassgitarre. Kapitel 4: Part four. Cruel. ---------------------------- Bittersweet Flavoured Poizon. Part 4. Cruel. (wir kenn’ ein Lied und das geht jedem auf die Nerven….) “…du spielst Bass, oder..?” Mir gefror beinahe das Blut in den Adern… Diese Frage würde mir wahrscheinlich auf ewig in den Ohren routieren, wie der Mond um die Erde. Der Klang seiner Stimme traf wie in Zeitlupe auf mein Trommelfell, innerlich musste ich seine Worte bestimmt noch dreimal wiederkäuen, um ihren Sinn wirklich zu begreifen. Obwohl er eine eigentlich normal-berechtigte Frage stellte, war ich plötzlich wahnsinnig aufgeregt. Meine Hände zitterten wie Espenlaub, und ich schluckte. Dann nickte ich bloß stumm. Als ich mich endlich traute, ihm wieder in die tiefen braunen Augen zu schauen, sah ich ein feistes und begeistert wirkendes Grinsen in seinem Gesicht. Er taxierte mich mit einem so fesselnden Blick, dass ich mir fast vorkam, als würde ich ungezogene fessel-Spielchen mit ihm spielen. Verboten. Ungewiss. Tiefgehend. Und es war nur ein Blick. „Spielst du etwas für mich..???“ fragte er mich mit einem Gesichtsausdruck, als würde er seine Mami um eine Süßigkeit anbetteln. Es sah schlichtweg niedlich aus, und niemand hätte da widerstehen, geschweige »Nein« sagen können. Es würde alles zum Schmelzen bringen, selbst das Packeis am Südpol. -Es ist also doch kein CO2 nötig, um das Klima zu erwärmen…meine Wangen nämlich würden gerade so unglaublich warm, dass auch sie sicherlich so einiges hätten schmelzen können. So lächelte ich ihn an, verbeugte mich leicht ( ich fühlte mich einfach zu sehr geehrt) Und setzte mich wieder an meine Tricksy( das war nun mal der Name meines Basses! Aber er passte, das gab ich zu..aber ich war nicht ihr Täufer, damit eins klar ist!) Ich überlegte fieberhaft, was ich nun spielen sollte, und betete, dass ich es nicht vergeigte. Oder verbasste, das passte besser; Ich hatte das Gefühl, ich kam um vor Aufregung…meine Hände zitterten nur so vor Adrenalin, und ich hatte das Gefühl, dass ich es so erst recht vergeig- äh, verbassen würde. Die Luft um mich schien zu flimmern, ich sah immer noch in seine tiefbraunen Augen, die mich in diesem unglaublich feurigen Blick baden ließen. Mir war heiß und kalt. Eigentlich tat er nichts außer mich anzusehen, und doch fühlte ich mich durchbohrt, liebkost, aufgespießt und doch zutiefst respektiert. Ich holte tief Luft, versuchte nervlich runter zu kommen, und entschied mich für eine Eigenkomposition. Langsam zupfte ich die Saiten an, und beruhigte mich…Bass spielen lies mich immer runterkommen…es half mir eben, ich selbst zu sein. So schloss ich die Augen, und lies mich fallen. Aus tiefster, tiefster Seele versuchte ich, die Gefühle, die ich in diese Komposition mit hineingearbeitet hatte rüberzubringen. Ich fühlte mich umhüllt. Von meinen eigenen Klängen, die vielleicht nicht ganz vollkommen waren, aber mein innerstes Ich zeigten. Warm und doch fröhlich fühlte ich sie.Zärtlich küssten die tiefen Töne unsere Ohren, verführten uns sanft in meine Komposition. Tief lehnte ich mich in die Vibration meines Basses, und versuchte, nun bis an den Grund meiner Musiker-Seele zu tauchen.. Dann zupfte ich den letzten Ton an, und öffnete die Augen wieder. Plötzlich fiel mir auf, dass das ja total peinlich ausgesehen haben musste! Verdammt, er hielt mich sicher für einen Freak! Einen total hirnkranken Typen, der so richtig bekifft spielte! Angst suchte plötzlich mein Herz heim. Ich spürte, wie meine Wangen anfingen zu glühen, und ich verlegen seinen Blick suchte. Doch er schaute nicht angewidert. Auch nicht abweisend. Er strahlte. Er strahlte wie die Sonne, ja ich musste fürchten verstrahlt zu werden. In diesem Augenblick wurde mir klar, wen die Azteken in ihren Sonnentempeln angebetet haben mussten. Offenbar einen seiner Vorfahren. Dieses Strahlen wärmte mein von der Ablehnung gefrorenes Herz auf. Schmeichelnd lies es mich vage zurücklächeln. Dann fiel er mir um den Hals. Ich erschrak fürchterlich, wie direkt er auf einmal sein konnte. Er war so verdammt selbstsicher, dass er sich das erlauben konnte. Ungehemmt und völlig frei drückte er mich fest an sich. Mit Sicherheit hätte er einen mahnenden Ton auf seine Indeskretion mit einem Schlagfertigen Spruch und einem Glockenhellen Lachen abgeblockt. Seine Umarmung war so beruhigend, und doch das Aufregendste, was ich seit langem gespürt hatte.Mir fiel auf, dass ich diese Art von Zärtlichkeit schon sehr lange nicht mehr hatte bekommen dürfen… Plötzlich schaute ich etwas melancholisch, und schüchtern erwiderte ich sie schließlich. Dann drückte er mich kurz von sich weg, doch hielt mich noch euphorisch fest. Sein Blick brannte förmlich, ich spürte es in meinem Gesicht brennen, so eindringlichst sah er mich an.(oder war das meine Schamesröte..?) „Du spielst einzigartig! Bitte, darf ich dich meiner Band vorstellen..?! Bitte, wir suchen ganz dringend einen Bassisten, und du hast’s drauf- ich meine..du hast das richtige Niveau..ich meine …ach egal du weißt schon, du bist perfekt!“ Bei den Worten »du bist perfekt« überschlug sich mein Magen vor Freude. Diese lieben zarten Worte, die so voller Ernst und Begeisterung zugleich von seinen Lippen gewandert waren, ließen mich Beben. Soetwas hatte man mir noch nie gesagt. Noch nie. Bei keiner einizigen halbwegs akzeptablen Leitung die ich gebracht hatte, hatte man mir solche Worte zukommen lassen. Worte, die einem das Gefühl gaben, so gut zu sein, wie man ist. Zittern. So, fühlte sich sicher die Erde, wenn sie bebte. Sagte man ihr dann auch so liebe Worte? Wurden meine Gebete erhört..? Warum, womit hatte ich das verdient..? Ich hätte am liebsten geheult vor Glück. So..großartig…so..unbeschreiblich gütig. Ich konnte mich nicht mehr halten. Ich quietschte, und hüpfte auf und ab. Dann, fiel ich ihm um den Hals. „ Danke! Danke..ich Danke dir!!“ sagte ich mit Freudentränen in den Augenwinkeln, und sah ihn lächeln. „Gib dein Bestes, wenn sie dein Vorspiel hören wollen!“ „Ja, ja, das werde ich! Ich werde so spielen, wie ich nie gespielt hab!“ Wieder drückte ich ihn so fest ich konnte an mich, und ich spürte, unter weitrem Erröten meiner Wangen, dass er meine Umarmung sogar erwiderte. Auf einmal war ich auch so indiskret. Doch es kümmerte mich nicht. Ich wollte dieses Glück nicht verstecken. Ich wollte meine Freude Teilen, und Worte fehlten mir in diesem Augenblick in gewisser Form. Ich wollte ihm all meine Zuneigung zeigen. Am liebsten hätte ich ihn auf der Stelle zu Boden geworfen und abgeknutscht. „Nyyoooarhg!!“ Quietschte ich vor Freude. „Ist ja gut, du brauchst mir nicht zu danken..“ Ryuuji lachte herzlich. Zum verlieben, ehrlich….Ich verstand von Tag zu Tag besser, warum er so beliebt an dieser Schule war. Er schob mich langsam von sich weg, und lächelte. Peinlich berührt lies ich ihn los, und sah zu Boden. Dieser Moment würde mir, genauso wie der an dem ich ihn und Yumehito das erste mal sah, in vielen, vielen Jahren noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Nein, kein Lächeln. Ein Grinsen, ein helles Strahlen, so wie er es mir vorhin gab. „Na, na, nicht gleich wieder so schüchtern werden..!“ Grinste er, und hob mein Kinn mit zwei Fingern an, was mir wieder ordentlich Blut ins Gesicht pumpte. Beinahe fühlte ich seinen Atem in meinem Gesicht, der so zärtliche Wärme gab, wie der Rest, der an diesem Atem hing. Er schürzte die Lippen etwas albern, was etwas von einem Frosch hatte. Ich zwang mich zu einem Grinsen, dann drehte er sich um, und schneller als ich gucken konnte, war seine Tasche ausgeräumt, obwohl sie scheinbar unendlich riesig war, mit unglaublich vielen Klamotten. In allem Formen, Farben, Schnittmustern und Stoffen die im Moment so angesagt waren. Er war wie das Aprilwetter. Im ersten Moment kindlich, dann irgendwie katzig-schmusig, dann albern und dann wieder so entschlossen. Doch auf eine überraschende Weise, denn es war nicht unangenehm. Er drehte sich wieder zu mir um, und stemmte die Hände in die Hüfte- „Lass uns Abendessen gehen…Ich hab Hunger..!“ Sagte er entschlossen. Ich nickte..auch mein Magen grummelte schonwieder verdächtig, und so machten wir uns auf, um die Kantine aufzusuchen. In mir schwoll ein Ballon der Freude, und er schien nicht aufhören wollen, zu wachsen.. Wie, als würde man Tonne um Tonne Helium in meinen Freuden-Ballon füllen, ohne dass er platze. Wir liefen zusammen..und aßen was! Es war, als wären wir schon lange befreundet, und völlig normal, dass wir aneinander klebten! So richtig fassen konnte ich immer noch nicht, dass ausgerechnet ich derjenige sein sollte, der mit Yumehito und ihm rumhängen durfte…vielleicht würden mich sogar meine Mitschüler dadurch akzeptieren… Ob Yumehito zu uns stoßen würde, wenn er auch zu Abend aß? Mein Herz klopfte noch schneller. Als wir das gläserne Haus betraten, war schonwieder ordentlich Tumult, doch als die vielen Augenpaare Ryuuji sahen, und mich daneben wurde es schlagartig ruhiger. Ich hatte das Gefühl, dass sie beeindruckt waren, wenn nicht sogar eingeschüchtert. Ryuuji hatte dafür gesorgt, dass ich jetzt vielleicht ein bisschen mehr Respekt bekam…oder..? Wir setzten uns an einen vierer Tisch, nachdem wir unser Abendessen geholt hatten. Malwieder schmeckte es eher nach Fischkotze als nach Essen, aber besser als mit laut knurrendem Magen im Unterricht zu sitzen. -Obwohl…wenn ich dann wieder rausgeschmissen würde, und von Yumehito oder Ryuuji mit einem Äpfelchen belohnt, sollte ich am besten gar nichts mehr essen. Ich grinste Ryuuji an, er grinste zurück. Und obwohl circa 20 Augenpaare auf uns starrten, fühlte ich mich bestens. Ryuuji machte eine leichte Brechgeste in Richtung seines Tellers, und weil er dabei irre schielte und die Nase kräuselte, musste ich lachen… Wir würgten beide mehr oder minder unser Abendbrot herunter, und eine kleine Weile später gesellte sich tatsächlich Yumehito zu uns. Ich freute mich tierisch, und hätte am allerliebsten malwieder total unmännlich gequietscht, aber ich konnte es mir mit aller Mühe verkneifen. Auch er begann zu essen, doch nach schon kurzer Zeit stocherte er lieblos in dem Zeug herum, und zu meiner völligen Verdatterung sah er unsere Zuschauer an, (man könnte auch Zoo-Besucher zu ihnen sagen..zumindest benahmen sie sich so..) und begann zu singen( und ich dachte, Ryuuji wäre Vocalist..?) „Ich kenn ein Lied und das geht jedem auf die Nerven, jedem auf die Nerven, jedem auf die Nerven..ich kenn ein Lied und das geht jedem auf die Nerven, jedem auf die Nerven…..“ Sang er. Gefühlte 20.000 mal. Auch ich war schon völlig genervt, ganz wie das Lied es von mir verlangte. Aber unsere Gaffer suchten tatsächlich das weite, und als immer noch nicht ganz weg waren, stimmte Ryuuji ein: „Wir kenn’ ein Lied und das geht jedem auf die Nerven, jedem auf die Nerven, jedem auf die Nerven..“ Ich lachte wieder, und nach der zweiten Strophe sang auch ich mit. Als unsere Mitschüler endlich mal peilten, dass wir sie verkackeierten, beschäftigten sie sich wieder mit sich selbst, oder hauten endlich ab. Wir lachten, und machten uns ein wenig über die dummen Gesichter lustig. Wirklich, ihr hättet diese Blicke sehen müssen. Verdammt hohl...anderes fällt mir dazu grad auch nicht ein. Ryuuji stand irgendwann auf, auch, wenn sein Teller noch halb voll war. Direkt und ohne Umschweife stiefelte er zum Abfalleimer, und kippte völlig unverblümt die Reste weg. Ich war überrascht, dann lächelte ich jedoch verhalten. Obwohl ich ihn nicht richtig kannte, wusste ich jetzt schon, dass es verdammt typisch für ihn war. Kindisch, geradeheraus, und selbstsicher. So war er die ganze Zeit schon, die ganze Zeit, in der ich ihn so selig beobachtete. Und obwohl mein Herz für Yumehito lauter schlug, war es für mich viel schwieriger ihn zu beobachten….er versteckte irgendwas bei sich, und war auch viel weniger quirlig als Ryuuji. Besagter schaute nach draußen, und sprach auffällig leiser, als er meinte, er würde kurz vor die Tür eine rauchen. Yumehito nickte, und meinte, dass er mitkommen würde. Ich wollte hier natürlich nicht alleine rumsitzen, und tappelte ihnen hinterher (natürlich fragte ich noch, ob sie das nicht stören würde, sie hatten nur geantwortet, dass ich das nicht fragen brauchte.) Als wir in der schon dämmrigen, halb dunklen Abendluft waren, lief Ryuuji ein Stückchen, in einen scheinbar eher verdeckten Schlupfwinkel- Ich beobachtete gespannt, wie er seine Zigarettenschachtel aus seiner Jacke fummelte, und sich etwas kompliziert eine in den Mund steckte. Ihm blieb es natürlich nicht verborgen, dass ich ihn anstarrte, und er lächelte. „Du bist schon ein bisschen verpeilt, oder? Bist du nun genauso wie unsere Kürbisköpfigen Mitschüler, oder willst du auch eine..?“ Yumehito beugte sich vor, und zündete Ryuujis Kippe an. Bei der Vorstellung, er würde das auch bei mir machen, schlug mein Herz höher, und wieder war ich kurz davor zu nicken, doch ich meinte nur „Ehm, tscuhldigung…naja nee, ich bin Nichtraucher.“ Yumehito grinste. „Das bin ich eigentlich auch, aber durch ihn bin ich irgendwie doch Raucher, und trotzdem kaufe ich mir selber nie Zigaretten“ „Hä..? Das versteh’ ich nicht..“ „Unser kleiner Drache-chan raucht so viel, dass man automatisch hardcore-passiv-Raucher wird, wenn man mit ihm rumhängt.“ Ich lächelte. Drache-chan…wie süß…aber, das bedeutete, man würde das „Ryu“ in seinem Namen mit dem Kanji für ‚Drache’ schreiben, oder? Ich freute mir einen Keks. „hm.“ Ich nickte nachdenklich. Yumehito und Ryuuji lachten zur selben Zeit auf, und Yumehitos Worten nach rauchte Ryuuji ja wohl wie ein Schlot, und doch klang sein Lachen wie helle, weiche Glocken, die zum Gebet riefen. Ich ärgerte mich malwieder über mich selbst, jetzt hatte ich gar nicht auf Yumehitos Lache geachtet! „Ryuuji..?“ fragte ich. „Ja..? Bist du doch Raucher…?“ „Nö. Aber ich wollte dich fragen, warum rauchst du denn, wenn du Vocal bist..?“ Scheiße! Ich hatte mich verraten! Nein, nein, jetzt musste ich mich outen, dass ich gelauscht hatte, ich dummes tollpatschiges Tölpelkind! „Woher weißt du denn, dass ich Vocal bin..?“ „Er hat uns doch mal zugehört, schon vergessen..?!“ Yumehito hatte gerade die Worte ausgesprochen, die mir das Gefühl gaben, ein Hinkelstein sei auf mir gelandet. Einer dieser Schockmomente. Woher wusste der das bitte?! „Ah, genau…stimmt ja. Warum bist du denn weggerannt..? Yumehito, er spielt Bass. Undzwar nicht schlecht…ich hab ihn gebeten, uns morgen bei der Probe mal was vorzuspielen, wir brauchen schließlich immernoch’n Bassisten…er hat mehr Niveau, als das, was unsere Schule bisher sonst so zu bieten hatte.“ Er schwärmte. Von mir. Vor Yumehito. Ohnmachtsalarm!!! Meine Wangen röteten sich scheinbar ins unermessliche…außerdem hatte ich solangsam das Gefühl, meine Knie bestanden aus Butter, und Yumehito und Ryuuji waren Hitzestrahler oder so. Wieder und wieder, nur mit kleinen, unbedeutenden Worten brachten sie mein Herz, meinen Verstand und meine Sinne zum schmelzen. Genau wie Butter in der Sonne…nur viel, viel angenehmer. Süßlicher Schmerz, peitschende Scham die doch so wohltuend war, dass nur Totumfallen geholfen hätte. Ich stotterte, bevor ich auf seine Frage antworten konnte. Drugsend suchte ich nach der passenden Formulierung. Mein Gott, konnte einem einzelnen Menschen etwas so peinlich sein?! „ich ähm…also…anou…eetou…ich…“ „Du..?“ fragte Ryuuji belustigt. „Es tut mir leid! Ich wollte wirklich nicht lauschen…aber…ich hab diese Musik gehört, und naja, ich fand sie so toll, ich musste einfach näher kommen, und euch zuhören..aber weil ich nich gefragt hab, dachte ich es sei nicht okay, und naja, also..dann bin ich halt abgehauen…entschuldigt bitte!“ „hm…ich würd sagen, wir sollten uns eher bedanken..oder Ryu..?“ Ryuuji nickte. „Jeder hört gerne das, was ihm gefällt…und wir hören gern solche Komplimente..! Danke, du kleiner verrückter!“ lachte er, und verwuschelte mir die Haare. Später, wieder im Wohnheim Ich stand unter der Dusche, während Ryuuji irgendein Videogame zockte. Ich würde wirklich von Tag zu Tag mehr mit Glück überhäuft… Meine Geschichte, die sich bisher an dieser Schule abspielte, erinnerte mich an den ersten Diamantfund- Zunächst völlig unnütz und belanglos erscheindend- Doch auf den zweiten Blick hätte mir nichts Besseres passieren können. Ich verlies die Dusche, mit von der Hitze rot-glühendem, strahlendem Atomgrinsen im Gesicht. Ryuuji saß auf seinem Bett, und zockte immer noch vor sich hin. „Die Dusche ist frei~“ flötete ich, und er sah zu mir auf. „Okay…du kleiner nackter, du!“ grinste er. Meine Augen wurden Tellerähnlich. Ups, stimmte ja, ich war abgesehen von dem Handtuch, in dass ich gewickelt war splitterfasernackt. Ryuuji war unter die Dusche gehüpft, während ich mir etwas anzog. Schie ihn ja nicht im Geringsten zu stören, dass er mich gerade halbnackt gesehen hatte… Ich nieste. Es war immer noch scheiß kalt in meinem Zimmer, die Heizung war immer noch tot. Außerdem schien das Fenster undicht…gott, diese Hütte hier war echt baufällig. Kotzende Wasserleitungen, undichte Fenster, kaputte Heizungen….was kam als nächstes? Bevor ich diesen Gedanken weiterführen konnte, hörte ich einen markerschütternden Schrei, der ganz ähnlich war, wie der vom letzten mal mit dem Waschbecken. Für den Bruchteil einer Sekunde ahnte ich, was passiert sein könnte. Ich wirbelte herum, und hämmerte gegen die Badezimmertür. „Ryuuji??!! Ryuuji, alles okay?!“ Ich machte mir sorgen..hoffentlich hatte er sich nicht wehget- Schonwieder kam ich nicht weiter, weil ich fast die Tür ins Gesicht bekam. Ryuuji hatte sie aufgerissen, und hatte sich sein Handtuch nur untenrum umgewickelt. Er war noch voller Wasser…..ich hatte Angst, meine Nase würde anfangen zu bluten… „DAS WASSER IST …..KAAAAAAALLLT!!!!!!!“ jaulte er beinahe. Ah, das war also das, was als nächstes kaputtging~ Der Beuler, der unser Wasser warmhielt. Ich warf ihm mein weitestgehend getrocknetes Handtuch zu, und er mummelte sich darin ein. Schnell zog er sich Schlafklamotten an, und trocknete sich die Haare. „Irgendwie ist bei den Wasserleitungen der Wurm drin, oder..?“ fragte ich. „Ja, oder der Rost!“ Auch gut. Die Kontrolle kam in unser Zimmer. „Ah, entschuldigt ihr zwei, ihr konntet sicherlich nicht richtig duschen…der Großbeuler ist heute ausgefallen, das warme Wasser ist aus..“ „Haben wir gemerkt..“ meinte ich. „Naja, eine gute Nacht euch zweien…“ sagte er, und schloss die Tür. Der schien es ja eilig zu haben~ vielleicht wurde er von einer Meute wütender Internatsschüler verfolgt, die ihm aus lauter Wut an den Kragen wollten, da er ihnen die mehr als überflüssige Information des ausgefallenen Beulers mitgeteilt hatte… Ich bibberte. So sehr, dass mir die Zähne klapperten. Es war so schrecklich kalt hier drin…für einen kurzen Moment hatte ich den Gedanken, dass ich mich gern an Yumehito wärmen würde…in seinen starken Armen war es sicher kuschelig… Diese ‚schlüpfrigen’ Gedanken die sich bei mir weitersponnen waren so typisch für den Abend..die einfach klassischen Spinnereien, die einen manchmal schläfrig lassen werden- Oder auch nicht. Wie verdorben! Entfernt hörte ich, wie Ryuuji aufstand. Dann spürte ich, wie mir eine zweite Decke auf die Schultern gelegt wurde. „-Was..du kannst doch nicht..du..du wirst dich erkälten!“ stotterte ich. „Ja, aber so wie du mit den Zähnen klapperst wirst DU dich bald erkälten, wenn du dich weiter so schlecht behandelst!“ „Aber..aber..“ „Wenn es dich so sehr stört, kann ich mich ja zu dir legen…und hör auf mit dem ganzen Aber, davon hab ich schon Tausende zuhause.“ Für den Bruchteil einer Sekunde wusste ich nicht, was ich sagen sollte….er und ich..in einem Bett.. Ganz nahe! Mir wurde heiß im Gesicht. Aber eigentlich war es doch nicht abzustreiten, oder..? Mir war kalt, ihm war kalt. Wenn ich zwei Decken hatte, fror er. Wenn wir zusammen lagen, war es doppelt warm… Was war schon dabei..? G-Gefühle sicher nicht!! Dennoch fühlte ich, wie mein Magen anscheindend von einer Teigrolle bearbeitet wurde. Wenn das jemand heruas fand! Ein Skandal, der mir so sinnlich erschien, wie zart geschmolzene Schokolade auf ……Yumehitos Haut….oder auf Ryuujis Haut? Ich musste aufpassen, dass das Blut, dass mir mehr und mehr ins Gesicht stieg, nicht zwischen meinen Beinen landete. Mir wurde jetzt schon heiß… aber irgendwie nur innerlich. Äußerlich bibberte ich immer noch wie in einer Winternacht. Ryuuji fackelte nicht lange. Er warf seine eigene Decke wieder auf sein Bett (!) und kroch unter meine. Ich rutschte zur Seite, „Ich hoffe, es stört dich nicht zu sehr…“ Dann schüttelte Ich nur den Kopf. Ich gab zu, es verwirrte mich zutiefst… Mein Magen fuhr Achterbahn, mein Kopf drehte innerlich alles um. Doch ich wollte nicht, dass er wieder wegging. Diese wärme die er ausstrahlte…wie die ersten Strahlen der Frühlingssonne, die mir auf der Haut kitzelten. Er legte einen Arm um meine Schulter. Ein Stromschlag durchzog meinen Gesamten Körper- Die Welle des Schocks richtete sich in mir auf, schwoll mehr und mehr…doch je länger er diesen Zustand beibehielt, desto mehr gewöhnte ich mich dran. Sie zerschlug wie die Brandung des Meeres an meiner Zuneigung, und ich lehnte mich gegen ihn. Wie wohltuend diese Nähe war. Seine Lippen berührten Mein Ohr. Es prickelte, mein Blut rauschte, tausend wilde Scharen von Schauern galloppierten mir über den Rücken. Heiß und kalt, heiß und kalt. Hörbar zog ich die Luft zwischen die Zähne. „Shsh, dir is doch kalt oder..? keine Angst, ich mach nichts, was dir nicht gefällt…“ Flüsterte er mir zu. Woher wusste er denn was mir gefiel..? Ich wusste nicht, ob ich einfach nur süchtig nach seiner Zärtlichkeit war, oder ob ich einfach nur Angst hatte mich zu blamieren. Diese absurde Mischung tobte in mir, und auch, wenn ich es nicht gern zugab- Das Blut staute sich mehr und mehr in meiner Körpermitte. Mit einem Mal hob er mich mehr oder weniger hoch, und legte mich auf seinem Körper wieder ab. Wieder japste ich leise und erschrocken- Durch die dünnen Stoffe unserer Hosen konnte ich spüren, dass ihn diese minimalen Berührungen auch nicht ganz kalt ließen, was mir umso mehr Erregung bereitete, zu meiner unglaublichen Scham. Er blieb irgendwie völlig gelassen, und meinte nur: „So haben wir beide mehr Platz, ich will dich ja nicht überrollen..!“ Wieder versuchte ich mich zu entspannen, auch wenn es mir jetzt noch tausend mal schwerer erschien als zuvor. Ich war so klein im Gegensatz zu ihm, und fühlte mich so behütet in diesen Armen, wie in meiner eigenen kleinen Welt, die nur mir gehören sollte. Mein Kopf lag auf seiner Brust, und ich hörte, mit welcher Deutlichkeit sein Herz gegen seine Rippen donnerte, als wollte es aus seinem Knöchernen Gefängnis springen. Der zwar schnelle, aber trotzdem echte Takt beruhigte mich, und es beruhigte mich ebenso, dass er genauso aufgeregt war wie ich. Irgendwann winkelte ich meine Beine an, so dass sie rechts und links neben Ryuujis Körper lagen. Diese position war noch anrüchiger, aber es war bequemer für mich, und zum Glück schien Ryuuji auch schon zu schlafen, sonst wäre das sicher peinlich geworden. So, tut mir leid, ich habe wieder wahnsinnig lange gebraucht X__x Es hat sich einfach dermaßen hingezogen…TT-TT… Naja. Ich freu mich auf das nächste kapi…da fängt das böse erst so richtig an…*heheheh* LG eure Kirei achja und schwarzleser sind sünder! sie bekommen im Himmel keine 72 jrocker.. Kapitel 5: Part five. reset. ---------------------------- Bittersweet flavoured Poizon. Part 5- Reset. Ich wachte auf. Warum hatte mein Wecker nicht geklingelt?! Ich fühlte etwas an meinem Hintern. Besitzergreifend berührte es mich dort, und ich fühlte, wie malwieder eine Menge Blut in mein Gesicht schoss. Es waren eindeutig Hände. Ich schlug die Augen auf. Mein Herz pochte, als wollte es vor diesem Moment davon laufen. „Oh! Entschuldige, ich konnte einfach nicht widerstehen…er ist so knackig..“ sagte eine Stimme fröhlich unter mir. Ryuuji! „Ich…I-ich…“ stotterte ich. „Tut mir leid, kommt nicht wieder vor…wie lange bist du denn schon wach..?“ So schlecht hatte es sich ja gar nicht angefühlt…das würde ich ihm aber bestimmt nicht auf die Nase binden! Erstens würde er dann aussehen wie der Bassist von The GazettE, und zweitens würde er mich dann auslachen. „Ähm…eine Minute vielleicht..?“ sagte ich müde, und blinzelte. „ah..! Du bist ein kleiner Langschläfer, huh?“ „Wie…wieso…?“ fragte ich. „Es ist halb elf…“ „WAS?!?!?“ entsetzt richtete ich meinen Oberkörper auf. Um Gottes Willen, hatten wir so sehr verschlafen..?! Warum hatte er mich nicht geweckt ?! „Ganz ruhig, es ist doch Wochenende…“ sagte er völlig gelassen. „Was..? Achso…“ Somit sackte mein Kopf wieder auf seine Brust. Wochenende..? Hies das nicht, wir durften bis 22:00 außerhalb des Schulgeländes sein, wenn wir nicht nach hause fuhren..? Mama hatte nichts gesagt, dass sie mich abholen würde….Mein Magen krampfte sich unangenehm zusammen. Warum sollte sie mich abholen wollen..? Ich bereitete meinen Eltern eh nur Schwierigkeiten, sie wollten mich gar nicht bei sich haben… „Jaaah, Wochenende! Das bedeutet, wir dürfen in die Stadt, ohne uns abzumelden!“ flötete er. Er wollte in die Stadt..? bedeutete das, er würde auch nicht zu seinen Eltern fahren..? Der Knoten in meinem Magen löste sich auf sanfte Weise. Vielleicht war ich ja dann gar nicht so einsam..? Sicher würde ich ihm auf die Nerven gehen….aber wenigstens durfte ich hier nicht versauern… „Und…wie lange bist du schon wach..?“ fragte ich. Würde mich ja irgendwie intressieren, wie lange er meinen angeblich so knackigen Arsch befummelt hatte.. „Ne Stunde oder so…?“ fragte er eher, als dass er es sagte. EINE STUNDE?! Ich war doch sicherlich schwer! Etwas umständlich rutschte ich von ihm runter, und wurschtelte mich aus der Decke heraus. „Willst du dich schon anziehen…?“ fragte er etwas überrascht, und bekam tellerähnliche Glubschaugen. Warum war das nur schonwieder so verdammt niedlich?! Und durch das weite Shirt, dass ihm halb über die Schulter gerutscht war, sah das ganze so verdammt sexy aus, dass ich ihn einfach nur auffressen wollte. „Jetzt sag doch was! Hab ich was im Gesicht..???“ fragte er leicht verzweifelt. „Was- Achso, nein, ich äh….ja, ich glaube, ich werde mich schon anziehen..“ sagte ich etwas nachdenklich. Ich hatte ihn sicherlich in Verlegenheit gebracht, mit meinem Zögern….was ich doch für ein Dummkopf war! Wie konnte ich es wagen, die großen, braunen Iriden zum zweifeln zu bringen?! „Dann….“ Er hüpfte aus dem Bett, und landete wie eine Katze direkt auf den Füßen. Er lächelte mich vielsagend an, kramte kurz in seinem Schrank, und suchte scheinbar etwas. Ich stand wie festgewachsen da, und wartete leicht bedröppelt darauf, wie der Satz weitergehen würde. „tu mir bitte einen Gefallen, und zieh das hier an!“ Nun waren es wieder meine Augen, die Untertassenform annahmen. Er hielt mir eine Mädchenuniform für diese Schule unter die Nase. Wie schaffte er es nur, mich immer wieder so zu verblüffen..?! Als ich noch zuhause in Mie war, dachte ich, das schafft so schnell keiner. Er tat es eigentlich in jedem einzelnen Moment, den ich mit ihm teilte. „Ähm…das ..ist eine Mädchen uniform..“ sagte ich. Ich gab zu, ich liebte die Mädchenuniform unserer Schule…sie war ausgesprochen Geschmackvoll. Ein rot karierter Rock, mit weißer Knopfbluse, und dazu passendem karierten Tuch. Der weiße Kragen passte sich perfekt an die niedlichen Puffärmel an, und die weißen Kniestrümpfe war wohl das I-tüpfelchen. Aber….naja…wenn ich sie anzog… Ich hatte schließlich noch nie einen Rock getragen. Und was noch viel schlimmer war- Ich wollte es unbedingt einmal ausprobieren, aber es war mir viel zu peinlich. „Na komm schon…wenigstens einmal…nur für mich..ich will dich unbedingt mal darin sehen!“ Bettelte Ryuuji. Mit was hatte ich es denn hier zutun..?! Mit einem Schwulen, der auf Mädchenhafte Typen in Frauenkleidern stand..???? Weil ich einfach wusste, wie sehr mich sein Blick wiedereinmal überzeugen würde, hatte ich bisher überall hingesehen, außer in sein Gesicht. Seine Augen gemieden. Doch ich konnte nicht widerstehen, und bam! Dann hatte ich doch hingesehen. Wie ein Magnet zogen diese funkelnden Iriden meinen Blick in ihren Bann, verleiteten mich dazu in ihnen einzutauchen, mich so hoffnungslos zu verirren, dass ich den Weg nicht mehr zurück fand. Ich spürte, wie mein Wille so sehr barst, dass ich sofort nur noch in Mädchenklamotten rumgelaufen wäre. Dann nickte ich etwas widerwillig. „Danke.“ Sagte er. „Wofür bedankst du dich..?“ fragte ich wie aus der Kanone geschossen. „na, du lässt irgendwie hier voll den Scheiß mit dir veranstalten, nur weil ich irgendwie diesen Kawaii-Tick habe.“ Kawaii Tick…? Seine Erklärung war zwar sehr komisch, aber irgendwie süß. Ich zuckte dann nur noch belanglos mit den Schultern, und verschwand in dem kleinen buchtigen Badezimmer. Beinahe konnte ich riechen wie Ryuuji aufgeregt vor dem Badezimmer von einem Fuß auf den anderen trat, und musste unweigerlich grinsen. Trotz allem wollte ich es hinter mich bringen- Wenn mich außer ihm jemand in dem Outfit sah würde ich nach Timbuktu auswandern, und meinen Namen ändern. Zhulu Kwambodo oder so was. Ich knöpfte die Bluse zu, und fedelte das karierte Tuch ein. Dann zog ich die Kniestrümpfe an, und wahrscheinlich aus purem Respekt den Rock als letztes. Es war ein seltsames Gefühl. Nein, seltsam ist völlig untertrieben. Grotesk. Ja, grotesk war der richtige Ausdruck. Ich fühlte mich luftig ungeschützt und gleichzeitig sehr elegant. Für ein Mädchen musste dieses Gefühl völlig normal sein! Ich bewunderte es, dass sie diese Art von Selbstbewusstsein hatten. Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr gefiel es mir. Ich drehte mich ein wenig vor dem Spiegelschrank, schaute, wie ich von hinten aussah, und lächelte mich selbst an. Ich konnte es nicht bestreiten- es gefiel mir. Nun schluckte ich aber ein wenig angespannt- Wie würde er denn jetzt reagieren??? Würde er über mich herfallen..?! Bei diesem Gedanken wurden meine Wangen wieder einmal leicht rosig, und ich schüttelte meinen Kopf, um diese Vorstellungen wieder loszuwerden. Wie unverschämt von mir, das von ihm zu glauben! Vielleicht würde er mich aber auch auslachen, weil ich so dämlich war und auf ihn gehört hatte… Oh Gott, ich hatte Schiss die Tür zu öffnen. Aber ich konnte ja auch nicht hier sitzen bleiben, also- Auf in den Kampf! Tapi, sein ein Krieger!! Ich legte mit etwas schwitzigen Händen meine Finger auf die Klinke, und drückte sie hinunter. Ryuuji saß auf seinem Bett, und wendete den Kopf zu mir, als er das Geräusch der Tür vernahm. Seine Augen weiteten sich, und die riesigen Pupillen wurden allen ernstes noch größer. Er sah fast aus wie auf Drogen, nur viel unschuldiger! Ich hatte gerade den Mund geöffnet, um zu fragen, wie es denn sei, aber er war wiedereinmal schneller. „Wahnsinn, du siehst echt noch süßer aus als ich es mir vorgestellt hatte!“ strahlte er begeistert. „echt..?“ „Klar, na los!“ Er schubste mich zum Schrank, und öffnete die rechte Tür, in deren Innenseite ein Ganzkörperspiegel war. „Hm..es sieht irgendwie wirklich süß aus..“ meinte ich verlegen. Ich mochte es nicht so, mich selbst zu loben, aber ich wollte ihn auch nicht verleugnen. Was ich hier ja auch gar nicht konnte. Er grinste wie ein Honigkuchenpferd, ich grinste zurück. Und ehe ich es mich versah, war auch er angezogen. „Komm schon- wenn wir jetzt schon Wochenende haben, will ich auch in die Stadt. Wäre cool wenn du mitkommst. Yuuya, Yumehito ,Taizo und ich machen es eigentlich jeden Samstag. Ich legte meinen Kopf schief. Yuuya? Taizo..? Ich kannte die beiden noch nicht so richtig.. Aber ich willigte ein. Eine halbe Stunde später fand ich mich mitten im Zentrum von Tokyo wieder. Es war unglaublich. Ich hatte schonwieder völlig vergessen, dass ich ja dieses Kleidchen trug. Irgendwie hatte ich mich dran gewöhnt.. Das Wichtigste an dieser Situation war jedoch, dass ich wahnsinnig viel Spaß hatte. Yuuya und Taizo waren einfach nur nett, und ich verstand mich ausgezeichnet mit den Beiden. Leider hatte ich kein Geld dabei, und konnte die aufregenden, trubelnden Viertel weniger Genießen als die anderen; und doch hatte ich mich selten so lebendig gefühlt. Durch all das Lachen, das Scherzen, die Albernheiten, und das was wir sahen, das was mir gezeigt wurde, wurde mir so viel Kraft und Glück injiziert, dass ich vor Freude weinen wollte. Lange, hatte ich nicht mehr so ehrliche Freundschaft erlebt. Damit will ich nicht behaupten, nie echte Freunde gehabt zu haben- Doch diese Freunde fühlten sich echter an. Näher. Wie Familie- nur noch näher. Mein Herz war gehüllt in goldenes warmes Licht, von dem ich mir wünschte, dass es niemals mit einer Nachtperiode tauschen müsste. Yuuya zeigte uns einen besonders coolen Plattenladen, und wir stöberten alle ein wenig durcheinander. Ich kramte zwischen dem aktuellsten Visual Kei Rock, und fand eine Platte einer Band, von der ich schon mal gelesen hatte. Sie waren schon ein Weilchen in der Szene…..allerdings hatte ich sie mir noch nie angehört- Der Titel war allerdings vielversprechend. „MaVERICK“ stand in silber funkelnden Romaji auf dem Cover der Single. Taizo murmelte etwas von wegen bezahlen, Yuuya schien ihm zu folgen. Ich nickte nur, und setzte mir die Kopfhörer zum Probehören der CD auf. Ryuuji und Yumehito sagten mir, sie wollten kurz in den Laden neben an; Ich wollte hier noch ein wenig stöbern. Kaum bemerkte ich wie die Zeit verging; Aber ich musste ehrlich sagen, dass mir D’espairs Ray gefielen. Ich zog mir eine CD nach der anderen rein; der metallische Sound sprach mich an, und ich mochte die dröhnende Stimme des Vocals. Gerade las ich die Tracklist eines Albums durch, als ich mich zu tode erschreckte- Hinter mir stand ein riesiger blonder Kerl, und er war wirklich riesig. Das war doch nicht normal, für einen Asiaten, oder? Er grinste mich breit an. „interessanter Musikgeschmack; Hätte ich nicht von einem süßen Mädchen wie dir erwartet.“ Sagte er. Warum kam er mir so bekannt vor..? „Ich ähm…“ sagte ich nur. „Oh entschuldige- wie’s aussieht bist du gar kein Mädchen?“ fragte er belustigt. „ja…eeh“ „Sorry. Dachte nur so..wegen den Haaren..und deinen Klamotten. Läufst du immer so rum?“ „nicht wirklich..“ meinte ich betreten. Warum lernte ich in letzter Zeit so viele Leute kennen, die so wahnsinnig offen waren..? Ich sah ihm in die Augen. Wenigstens etwas Selbstbewusstsein zeigen war jetzt angesagt! -Und dann fiel der Groschen. Ich kannte ihn, weil er der Gitarrist dieser verdammten Band war! Nur sein Name wollte mir nicht einfallen… „DU!“ platzte mir nur heraus. „ich ..?“ fragte er. Sein Grinsen glich dem dieser Alice-im-Wunderland-Katze. „Du..du..“ Ich wedelte aufgeregt mit dem Arm hin und her. „Karyu.“ Sagte er feixend. „Genau!“ Ich verbeugte mich. Meine Wangen glühten. Ich hatte einen so guten Gitarristen persönlich kennen gelernt. Beeindruckt starrte ich ihn an. „Jetzt tu nicht so als wär ich ein Zootier, bis eben hast du mich auch behandelt wie einen normalen Menschen.“ Auch, wenn das was er war ziemlich schnippisch klang grinste er immer noch wie ein Honigkuchenpferd. Das war ansteckend. „Tschuldigung.“ Sagte ich. „Ich finde, ihr seit ziemlich gut! Von eurem Bassisten würde ich gern etwas lernen….“ Sagte ich als kleine Wiedergutmachung. Allerdings war es mein ernst- Der D’espairs Ray Bassist hatte eine interessante Art, die mir sehr gefiel. Gekonnt, und nicht penetrant. „Ah, du spielst auch..?“ fragte er intressiert. „Wie lange..?“ „ähm ..ein paar Jahre ..keine Ahnung, hab nie drauf geachtet..“ Meinte ich peinlich berührt. „Hm. Naja, danke jedenfalls. Mann, ich trau dir gar nicht zu dass du ein Junge bist! So niedlich…also, tschuldige, dass ich das jetzt sage, aber ich glaube, wenn du ein Mädchen wärst hätt’ ich dich längst abgeschleppt.“ Ich musste lachen. Er war verdammt direkt. Aber auf eine sympathische Art. Sowas fand man hier nicht an jeder Ecke. „ähm…kann ich dich was fragen..?“ fragte ich langsam. Und mir fiel auf, dass ich fast jeden Satz mit »ähm« begann. Er antwortete mit einem fragenden Gesichtsausdruck. „wie ist es, wenn man einen Plattenvertrag bekommt..? Musstet ihr sehr dafür kämpfen..?“ Er lachte leicht schnaubend. „Das ist eine wirklich lange Geschichte…aber wenn du willst erzähl ich sie dir bei nem Drink! Ich lad dich auch ein..“ Ich war wiedereinmal positiv überrascht. Zwar hatte ich in meinem 15 jährigen Leben nicht besonders viel Alkohol getrunken, oder war beschwipst gewesen, aber das musste ja nicht bedeuten, dass dies heute der Fall wurde. Auch, wenn es immer ein erstes Mal für alles gibt. Ich verbeugte mich tief zum Dank, und tappelte ihm hinterher. Wir kamen in einem netten Cafe an, und Karyu bestellte zwei Bier. Die Kellnerin bediente uns freundlich, und nachdem Karyu an seinem Getränk genippt hatte, schluckte er kräftig, und begann zu erzählen; Von schwer depressiven Freunden, und bekannten von Drogenabhängigen. Von seiner Besessenheit, Gitarre zu spielen, und dass er nie von etwas anderem geträumt hatte, als einem wahren Rockstarleben. Dass er seine Members dazu gescheucht hatte mit ihm zu spielen, die nun überglücklich in der Band waren. Und wie hart es gewesen war, zu den Labels vorzudringen. Wie hart sie dafür gearbeitet hatten, wie hart es in diesem Business nun einmal war, mit der Überzeugung. Doch inzwischen waren sie bereits durch Europa getourt, und auch dort sehr erfolgreich gewesen. Ich war sehr beeindruckt von seiner Offenheit, und seinem Selbstbewusstsein. Wir erzählten uns, je mehr wir tranken, gegenseitig mehr von uns, und verstanden uns wirklich gut. Ich merkte nur irgendwann, wie sich mein Gleichgewicht verabschieden wollte. Anscheinend vertrug ich nichts. Karyu bemerkte erst, wahrscheinlich nach meinem dritten Bier, also, als mir schlecht wurde, und ich aufs Klo rannte, dass mir das nicht sonderlich gut tat. Anscheinend hatte er bezahlt, als ich auf die Toilette getorkelt war- Dann konnte ich mich nur noch daran erinnern, wie ich derbst abgreihert hatte, und mich irgendwer auf die Beine zog. So, liebe Leser, wieder einmal hat es viel zu lange gedauert. Aber immerhin hab ich den auftakt XD Alles Liebe, Kirei. Kapitel 6: Part 6 - Awakening ----------------------------- Bittersweet flavoureed Poizon 6 Part 6 Awakening Das, was ich als erstes vernahm, als ich an diesem Morgen erwachte, waren meine fürchterlichen Kopfschmerzen. Schrecklich stechend, als würde eine Horde Zwerge mit Presslufthammern auf meinen Schläfen Ramba-Zamba machen. Was ich als zweites bemerkte, war der große, warme Körper, der scheinbar schlafend neben mir lag, und sich unter der dicken Federdecke auf und ab senkte. Ich war nicht im Internat. Wo war ich denn…… Eine unangenehm stille Weile brauchte ich, um darauf zu kommen, was geschehen war. Das musste Karyus Wohnung sein… Ich setzte mich richtig auf- Und bereute es gleich wieder. Mein Kopf meldete sich bei jeder kleinen Bewegung. Als ich es dann doch geschafft hatte, lies ich meinen Blick über die Scheinbar Einzimmerwohnung streichen. Poster. Fotos von sich, der Band, seinen Freunden und von netten Abenden, die er scheinbar oft mit ihnen zubrachte. Klamotten lagen überall auf dem Boden verstreut, eindrucksvolle Gitarren hingen an den Wänden. Halb offene Sporttaschen gaben zu Kund, dass er sich offensichtlich gern Körperlich betätigte- Wie auch immer man das nun verstehen darf. Mehrere Große Verstärker standen von noch größeren Boxen- Ich glaubte zu ahnen, dass seine Nachbarn entweder auf D’espairs Ray standen, oder andernfalls einiges aushalten mussten. Zu den ganzen Klamotten waren auch einige Plektren auf dem Boden vertreut, oh und eine Art Sextoy, von dem ich besser nicht nachdachte, wofür man es einsetzte. Schwere Nietenarmbänder, Mullbinden mit Kunstblut darauf, und vor einem Spiegelschrank standen einige Gläschen für Kontaktlinsen. Dosenweise Haarspray, und ich glaubte sogar ein Paar Handschellen mit Rosa-Plüsch entdeckt zu haben. Man sah, dass er jeden Tag lebte, als sei es sein letzter. Ich stellte mehr und mehr fest, dass ich ihn unglaublich sympathisch fand. „Mmrrrrhgrrrg!“ murrte es neben mir, bis sich ein riesiger Arm um mich schlang, und zurück ins Bett zerrte. Hui! Das war irgendwie alles, was mir dazu einfiel. Karyu drückte sein Gesicht in sein Kissen, und öffnete dann blinzelnd die Augen. „Ah, du bist wach…alles klar…?“ Fragte er mit leicht belegter, verschlafener Stimme. „Hm..ich hab irgendwie Kopfschmerzen….“ „Alkohol bist du noch nicht so gewohnt, oder?“ „Nö…“ ich lachte leise. „Na immerhin biste ehrlich.“ „Naja….ehm…ja. Also ehm..ich bin eigentlich Internatsschüler.. Ich sollte zurück…und kannst du mir vielleicht einen Zettel oder so schreiben, dass du auf mich aufgepasst hast? Sonst benachrichtigen sie meine Eltern, und das will ich nicht.“ Sagte ich. Er grinste. „Klar.“ Dann hüpfte er schwungvoll aus dem Bett, und lief wahrscheinlich ins Badezimmer. Nur wenige Augenblicke später kam er mit einer Packung Tabletten, einem Stift und einem Zettel zurück. „Hier, die solltest du nehmen, wenn du nicht die nächsten zwei Tage mit `nem Brummschädel rumrennen willst! -Was soll ich denn schreiben.?“ Er reichte mir die Schachtel mit den Schmerztabletten, und ich nahm eine. „Hm keine Ahnung..dass ich halt bei dir war, und du eben verantwortung für mich übernommen hast, und dass du mich für den gestrigen Abend entschuldigst..oder so..“ „Okay..“ „danke, das ist wirklich nett.“ Gott! Ich bekomme hier gerade von einem waschechten Rockstar einen Entschuldigungszettel geschrieben! Das ist so cool! Karyu schrieb zu ende, und verschwand dann unter der Dusche. Ich richtete meine Klamotten und meine Haare ein wenig, dann betrachtete ich den Brief an meinen Betreuer. Seine Schrift war grauenvoll, anders konnte man es wirklich nicht formulieren. Fürchterlich krumm und schief, kaum lesbar, und es wechselte ständig die Form. Der Inhalt, den ich weitestgehend entziffert hatte, war allerdings ausgesprochen überzeugend, fand ich. Ich packte die Hieroglyphenbotschaft beiseite, und zog mir meine Schuhe an, die er etwas chaotisch vor seinem Bett drapiert hatte. Nach einer weile kam auch Karyu vollständig angezogen zurück ins Zimmer, und wir gingen los. Es war noch früher Vormittag, als wir schon so gut wie da waren. Mir war aufgefallen, dass ich gar nicht auf die Zeit geachtet hatte. Gegen halb elf jedenfalls kam ich am Internat an, und wollte mich von Karyu verabschieden. Ich hoffte, ihn irgendwann nocheinmal sprechen zu können, denn auch auf dem Weg hierher hatten wir uns unheimlich gut unterhalten, und ich stellte insgesamt mehr und mehr fest, dass er einfach nur cool war. Gechillt, witzig, lässig und eine Mischung aus makaber und vulgär, außerdem eine ganze Spur dreist. Alles in allem die perfekte Mischung für den absoluten Kumpel Typen. Ich verbeugte mich zum Abschied tief vor ihm, als wir vor dem Tor meiner Schule standen. Er winkte ab, und nahm mich ziemlich hemmungslos in seine riesigen Arme. „Immer wieder gern- Es gibt wenig Menschen, die mich so behandeln, als wäre ich auch einer. Das gefällt mir sehr..so außerhalbt der Band treff ich so was nie. Und ich mag dich eben…“ Er lachte. „ Hier, für dich und deine Freunde!“ Er zog vier VIP-Tickets für ein D’espairsRay Konzert aus seiner Tasche. Anbei gleich ein Zettel mit krakelig gemalten Zahlen, ich glaubte zu wissen, dass es seine Handynummer war. Schmunzelnd nahm ich sie entgegen, und ehrlich gesagt, ich glaube, ich freute mir eine ganze Tonne Kekse. Ich strahlte. Und nun umarmte ich ihn auch so fest ich konnte zurück, ebenso ungehemmt, ebenso herzlich. „Ich freue mich, wenn wir uns wieder mal sehen können.“ „Ja, ich mich auch…“ „machs gut..“ „Bye..!“ Ich winkte, bis ich mich umdrehte und aufs Schulgelände lief. Mein Kopfschmerz schien nachgelassen zu haben. Allerdings konnte ich den Gedankengang über meine bis vorhin noch vorhandenen Kopfschmerzen nicht weiterführen, weil mich jemand von hinten antippte. Ich wirbelte herum, und meine Augen erblickten…Yuuya! „Wo hast du denn nur gesteckt..?!“ Fragte er relativ ruhig dafür, dass in seinen Augen beinahe etwas wie Zorn funkelte. „Ryuuji ist krank vor Sorge, und wir ehrlich gesagt auch! Dir hätte wer weiß was passieren können, und wir hätten die Verantwortung!“ Ich schluckte. In meinem Magen schien sich ein fester, giftiger Klumpen zusammenzuziehen…ich hatte ihm schreckliche Sorgen bereitet….ich war ein solcher Trottel…warum… Ich wollte gar nicht weiter darüber nachdenken, warum ich so dämlich war. „Sorry.“ Sagte ich knapp zu Yuuya, und rannte über den Campus, zu unserem Wohnheim. Keuchend stürzte ich die Treppen hoch, hastete den Korridor entlang, stolperte beinahe über meine eigenen Füße, und kam vor unsere Zimmertür. Ohne weiter zu zögern, riss die ich Tür auf, und fiel beinahe wiederauf die Nase, durch den nachlassenden Druck, den ich sprengte. Ryuuji saß mit dem Rücken zur Tür in sich zusammengesackt auf seinem Bett. Erschrocken drehte er den Kopf, als ich reinplatzte. Ich hatte noch die Hand auf der Türklinke, und atmete schwer. Das kurze Schauspiel das sich mir bot, war unglaublich entzückend, und öffnete mein Herz auf gewisse weise. Unglaubliche Erleichterung breitete sich auf seinem Gesicht aus- Ensetzten verpuppte sich zu Beruhigung, und verwandelte sich schließlich in ein freies, flatterhaftes Lächeln. "I-ich...ich bin zurück.." stammelte ich mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Freude. "Willkomen...zu... WO HAST DU DENN NUR GESTECKT...?!!?!?" - das eben noch so freundliche Gesicht wurde irgendwie schreckensverzerrt, und wütend. "Dir hätte etwas passieren können! Ich hab dich überall gesucht! Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein, hörst du?!" Ich stolperte beinahe 3 Schritte zurück. "Es tut mir so leid ich- das war nicht mit absicht...entschuldige!" Ich verneigte mich hastig, und schluckte. "Ich..habe jemanden kennengelernt..und dann kam eins zum anderen..wir ..haben halt..naja Alkohol...und dann bin ich eingeschlafen..." "Was denkst du dir eigentlich...?! Ich dachte, du liegst krepierend in irgendeiner Gasse, vergewaltigt und misshandelt..!" Eine Träne der Sorge kullerte ihm über die Wange. Entsetzt sah ich ihn an- Nicht einmal meine Mutter währe so ausgeflippt, sie hätte mich nur angeschrien, und währe dann gegangen. Er machte sich echte Sorgen. Zaghaft ging ich ein Paar Schritte vor, und drückte ihn an mich. "Verzeih mir bitte." flüsterte ich. "Nur, wenn du mir endlich mal deine Scheiß Handynummer gibst, und mich beim nächsten Mal anrufst, wenn du verschwindest..!" "Hai..!" Es dauerte keine 30 Minuten, da war Ryuuji auch schon nicht mehr sauer auf mich, und ich hockte mit ihm und Yumehito draußen. Begeistert erzählte ich ihnen von meiner neuen Bekanntschaft, und von den VIP Tickets, für das Konzert in einer Woche. Yumehito und Ryuuji wollten zusammen mit mir und Yuuya in einen Klamottenladen, damit wir am Tag des Konzertes vernüftig aussahen. Ich sagte, dass ich nicht sehr viele Visual Kei Klamotten besaß, und noch weniger Geld. Ryuuji hatte mir nur zugezwinkert, und meinte, dass das kein Problem sei... To be continued. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)